08-23-2013, 02:55 PM
Neben dem Verzehr von 'Nahrungsmitteln' und seicht dahinplätschernden 'Klein-Gesprächen' war das Kartenspiel lange Zeit das einzige, was ein wenig die Zeit vertrieb. Mit mäßigem Interesse folgte Salem hin und wieder ein paar Ausschnitten aus dem ungleichen Duell, in dem Kane lange Zeit die Oberhand behielt und seinen Gegner förmlich bis auf die Haut auszog, oder besser bis auf die Schuppen. Unerwartet schnell stieg Schrekt'Orn jedoch hinter das Prinzip des Spiels und schaffte es seinerseits Kane mit der einen oder anderen überraschend gespielten Hand, ob nun aus Glück oder einem unerwarteten Feingespür für die verschiedenen Strategien dieses Spiels war nicht ersichtlich, zu überrumpeln. Alles in allem schien das Spiel jedoch deutlich zu Kanes Gunsten zu laufen. Einmal mehr war Salem froh, nicht auf das Spiel eingestiegen zu sein. Noch ärgerlicher als sein Geld an einen undurchsichtigen Xeno zu verlieren, war sein Geld an einen Kerl wie Kane zu verlieren, der ihm im Glücksspiel wohl das Fell über die Ohren gezogen hätte, was seiner Laune wenig zuträglich gewesen wären und vielleicht darin geendet hätte, dass einer von beiden mit einem Satz frisch geschnitzter Würfel und einem unschönen Handicap weitergereist wäre.
Statt sich die letzten Credits aus der Tasche ziehen zu lassen, widmete sich Salem seiner Ausrüstung. Nachdem er die Überreste der Verpackungen in den Müllschlucker gestopft hatte, breitete er ein Tuch auf einem freien Abschnitt des Tischs aus und begann damit seine entladenen Waffen zu zerlegen. Mit lang einstudierter Routine löste er die Stifte und Klammern, entnahm den Lauf seines Lasergewehrs, zog die klappbare Schulterstütze ab und löste die Griff-Abzugsgruppe vom Hauptkorpus. Mit einem mitgenommen wirkenden Universalwerk hebelte er die innere Technik aus dem Gewehr und zerlegte auch sie in die groben Hauptelemente um diese in Augenschein zu nehmen. Zwar hatte er das Gewehr nicht sonderlich stark beansprucht, doch manchmal konnte auch ein kleiner Fremdkörper, der sich unbemerkt ins System eingeschlichen hatte das Ende bedeuten. Und darauf hatte er nun am allerwenigsten Lust. Nach kurzer Zeit waren die üblichen Verdächtigen, Kondensatorübergänge, Schlitze im Gehäuse, Munitionsschacht und andere Stellen überprüft und gereinigt und das Gewehr in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengesetzt, der Schaft gefaltet und die Waffe in der Tragetasche zu seinen Füßen verstaut.
Als nächstes war die Beutewaffe dran, die er Cypher geliehen hatte. Zwar hatte er sie im Vorfeld einer raschen Untersuchung unterzogen, doch nun hatte er die Ruhe und die Beleuchtung um sich der Projektilwaffe anzunehmen. Er entnahm das volle Magazin und legte es zu den beiden anderen und dem halb leeren, die er erbeutet hatte und betrachtete den Magazinschacht. Die Kratzer im Innern und die Schrammen am oberen Ende der Magazine ließen auf eine energische Handhabung durch den Vorbesitzer schließen. Mit dem Fingernagel strich Salem über die Kratzer und schüttelte als stummen Kommentar den Kopf. Für eine derartige Misshandlung brauchte es schon viel Zeit, Nachlässigkeit und Kraft.
Das Gewehr war funktionale, robuste Massenware, doch eine derartige Behandlung hatte es nicht verdient. Lauf, Korpus und Schulterstütze waren eine Einheit, jedoch ließen sich der Handschutz und ein Teil der Schulterstütze, beides aus rotbraunem Kunstholz, entfernen. Zumindest theoretisch, denn trotz kräftiger Bemühungen ließ sich die stabilisierende Erweiterung der Schulterstütze nicht lösen. Dafür ließ sich die Visier-Griff-Kombination problemlos hochklappen um den Verschluss zu entnehmen. Hier war definitiv einige Nachjustierung, sowie tiefgreifender Reinigungseinsatz erforderlich, denn ein Blick auf das Verschlussstück, die Kammer und den Lauf ließ deutliche Pulverrückstände erkennen. Mit dem Finger pulte er ein wenig davon raus und schnupperte daran. Es roch 'schwer' und war von grobkörniger Konsistenz. Schlechte Qualität, aber hoch dosiert, so dass die massiven Vollmantelgeschosse eine ordentliche Durchschlagskraft haben sollten, wenn man sie aufgrund des Zustands der Waffe und dem stärkeren Rückstoß, den diese Konstellation verursachte ins Ziel bringen konnte. Mit einem Lappen, provisorisch um das spitze Ende des Universalwerkzeugs gewickelt, begann Salem die Waffe von den groben Ablagerungen zu befreien. Das Gespräch, welches sich in der Zwischenzeit entwickelt hatte, ließ ihn argwöhnisch die Stirn in Falten legen.
"Was sind denn das für Töne, Kane? Es sind schon Männer für weniger erschossen worden. Imperator-Lob sind wir hier auf einem Piratenschiff." , sagte er spöttisch und schruppte mit schnellem hin und her kratzen des Universalwerkzeugs Dreck aus der Gewehrkammer. Als Schreckt'Orn sein Angebot unterbreitete und Kane das ganze recht unwirsch auf ein 4-Augen-Gespräch vertagte ließ Salem das Magazin sinken, dass er gerade aufmunitionierte, und starrte ihn an. Während der Echsen-Xeno sich zwecks Körpertemperatur-Anpassung empfahl, sprach Salem weiter.
"Und ob uns das was angeht. Immerhin müssen wir unsere Leben im Zweifelsfall in die Hände unserer Begleiter legen. Das geht uns also sehr wohl etwas an." Er drehte sich ein Stück zur Seite und klopfte Cypher mit dem Magazin gegen den Helm, so wie viele Soldaten, die ihren Dienst mit Automatikwaffen verrichteten es zu tun pflegten, um die Patronen im Magazin auszurichten, was nur den wenigsten Vorgesetzten gefiel.
"Sags ihm, Cypher.", forderte er den schweigsamen Mitstreiter auf und deutete mit dem Magazin auf Kane, als sei das notwendig um zu verdeutlichen, von wem er sprach. Dann schüttelte er den Kopf und begann damit das Sturmgewehr wieder zusammen zu setzen.
"Wie sollten wir dir in unserer Mitte vertrauen können, wenn wir nicht um die Umstände deiner Zugehörigkeit wissen?" , fragte er und zuckte mit den Schultern.
"Ich persönlich folge Schreckt'Orn. Lange Geschichte. Ich schulde ihm noch einen Gefallen und bis es soweit ist, bleibe ich bei dieser Unternehmung. Und wenn es mir gefällt auch noch darüber hinaus. In diesen Kreisen kommen wir ohne ein bisschen Offenheit nicht lange aus. Wenn du Geheimnisse mit Schreckt'Orn teilen möchtest. Bitte. Ich kann dich nicht daran hindern. Zumindest nicht auf sozial-verträgliche Weise. Denk einfach darüber nach." Das Schnappen des Verschlusses beendete seinen Satz mit metallischem Nachdruck. Er ließ es einige Sekunden auf sich beruhen, verstaute die Waffe in seiner Umhängetasche, die das Gewehr neben dem zusammengeklappten Lasergewehr, der Munition und den restlichen hineingestopften Habseligkeiten gerade so aufnahm.
"Ich empfehle mich. Gute Nacht die Herren. Wir sehen uns spätestens, wenn Frau General ruft." , sagte er und ging in Richtung der Tür, in der Absicht sich einen Schlafplatz zu suchen und auf den kommenden Tag vorzubereiten. Was auch immer das an Bord eines Raumschiffs bedeuten mochte, dass für einen nicht nur auf den Frachtraum beschränkt war.
Statt sich die letzten Credits aus der Tasche ziehen zu lassen, widmete sich Salem seiner Ausrüstung. Nachdem er die Überreste der Verpackungen in den Müllschlucker gestopft hatte, breitete er ein Tuch auf einem freien Abschnitt des Tischs aus und begann damit seine entladenen Waffen zu zerlegen. Mit lang einstudierter Routine löste er die Stifte und Klammern, entnahm den Lauf seines Lasergewehrs, zog die klappbare Schulterstütze ab und löste die Griff-Abzugsgruppe vom Hauptkorpus. Mit einem mitgenommen wirkenden Universalwerk hebelte er die innere Technik aus dem Gewehr und zerlegte auch sie in die groben Hauptelemente um diese in Augenschein zu nehmen. Zwar hatte er das Gewehr nicht sonderlich stark beansprucht, doch manchmal konnte auch ein kleiner Fremdkörper, der sich unbemerkt ins System eingeschlichen hatte das Ende bedeuten. Und darauf hatte er nun am allerwenigsten Lust. Nach kurzer Zeit waren die üblichen Verdächtigen, Kondensatorübergänge, Schlitze im Gehäuse, Munitionsschacht und andere Stellen überprüft und gereinigt und das Gewehr in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengesetzt, der Schaft gefaltet und die Waffe in der Tragetasche zu seinen Füßen verstaut.
Als nächstes war die Beutewaffe dran, die er Cypher geliehen hatte. Zwar hatte er sie im Vorfeld einer raschen Untersuchung unterzogen, doch nun hatte er die Ruhe und die Beleuchtung um sich der Projektilwaffe anzunehmen. Er entnahm das volle Magazin und legte es zu den beiden anderen und dem halb leeren, die er erbeutet hatte und betrachtete den Magazinschacht. Die Kratzer im Innern und die Schrammen am oberen Ende der Magazine ließen auf eine energische Handhabung durch den Vorbesitzer schließen. Mit dem Fingernagel strich Salem über die Kratzer und schüttelte als stummen Kommentar den Kopf. Für eine derartige Misshandlung brauchte es schon viel Zeit, Nachlässigkeit und Kraft.
Das Gewehr war funktionale, robuste Massenware, doch eine derartige Behandlung hatte es nicht verdient. Lauf, Korpus und Schulterstütze waren eine Einheit, jedoch ließen sich der Handschutz und ein Teil der Schulterstütze, beides aus rotbraunem Kunstholz, entfernen. Zumindest theoretisch, denn trotz kräftiger Bemühungen ließ sich die stabilisierende Erweiterung der Schulterstütze nicht lösen. Dafür ließ sich die Visier-Griff-Kombination problemlos hochklappen um den Verschluss zu entnehmen. Hier war definitiv einige Nachjustierung, sowie tiefgreifender Reinigungseinsatz erforderlich, denn ein Blick auf das Verschlussstück, die Kammer und den Lauf ließ deutliche Pulverrückstände erkennen. Mit dem Finger pulte er ein wenig davon raus und schnupperte daran. Es roch 'schwer' und war von grobkörniger Konsistenz. Schlechte Qualität, aber hoch dosiert, so dass die massiven Vollmantelgeschosse eine ordentliche Durchschlagskraft haben sollten, wenn man sie aufgrund des Zustands der Waffe und dem stärkeren Rückstoß, den diese Konstellation verursachte ins Ziel bringen konnte. Mit einem Lappen, provisorisch um das spitze Ende des Universalwerkzeugs gewickelt, begann Salem die Waffe von den groben Ablagerungen zu befreien. Das Gespräch, welches sich in der Zwischenzeit entwickelt hatte, ließ ihn argwöhnisch die Stirn in Falten legen.
"Was sind denn das für Töne, Kane? Es sind schon Männer für weniger erschossen worden. Imperator-Lob sind wir hier auf einem Piratenschiff." , sagte er spöttisch und schruppte mit schnellem hin und her kratzen des Universalwerkzeugs Dreck aus der Gewehrkammer. Als Schreckt'Orn sein Angebot unterbreitete und Kane das ganze recht unwirsch auf ein 4-Augen-Gespräch vertagte ließ Salem das Magazin sinken, dass er gerade aufmunitionierte, und starrte ihn an. Während der Echsen-Xeno sich zwecks Körpertemperatur-Anpassung empfahl, sprach Salem weiter.
"Und ob uns das was angeht. Immerhin müssen wir unsere Leben im Zweifelsfall in die Hände unserer Begleiter legen. Das geht uns also sehr wohl etwas an." Er drehte sich ein Stück zur Seite und klopfte Cypher mit dem Magazin gegen den Helm, so wie viele Soldaten, die ihren Dienst mit Automatikwaffen verrichteten es zu tun pflegten, um die Patronen im Magazin auszurichten, was nur den wenigsten Vorgesetzten gefiel.
"Sags ihm, Cypher.", forderte er den schweigsamen Mitstreiter auf und deutete mit dem Magazin auf Kane, als sei das notwendig um zu verdeutlichen, von wem er sprach. Dann schüttelte er den Kopf und begann damit das Sturmgewehr wieder zusammen zu setzen.
"Wie sollten wir dir in unserer Mitte vertrauen können, wenn wir nicht um die Umstände deiner Zugehörigkeit wissen?" , fragte er und zuckte mit den Schultern.
"Ich persönlich folge Schreckt'Orn. Lange Geschichte. Ich schulde ihm noch einen Gefallen und bis es soweit ist, bleibe ich bei dieser Unternehmung. Und wenn es mir gefällt auch noch darüber hinaus. In diesen Kreisen kommen wir ohne ein bisschen Offenheit nicht lange aus. Wenn du Geheimnisse mit Schreckt'Orn teilen möchtest. Bitte. Ich kann dich nicht daran hindern. Zumindest nicht auf sozial-verträgliche Weise. Denk einfach darüber nach." Das Schnappen des Verschlusses beendete seinen Satz mit metallischem Nachdruck. Er ließ es einige Sekunden auf sich beruhen, verstaute die Waffe in seiner Umhängetasche, die das Gewehr neben dem zusammengeklappten Lasergewehr, der Munition und den restlichen hineingestopften Habseligkeiten gerade so aufnahm.
"Ich empfehle mich. Gute Nacht die Herren. Wir sehen uns spätestens, wenn Frau General ruft." , sagte er und ging in Richtung der Tür, in der Absicht sich einen Schlafplatz zu suchen und auf den kommenden Tag vorzubereiten. Was auch immer das an Bord eines Raumschiffs bedeuten mochte, dass für einen nicht nur auf den Frachtraum beschränkt war.