10-28-2008, 08:55 PM
Die 4.Gruppe hatte die Häuserkampfsimulation nach Imperialen Maßstäben erfolgreich bestanden. Aber dort zählte meist wirklich nur das Ergebnis: Das am Ende noch eine Hand voll loyalistischer Männer stand und der Feind bis auf den letzten ausgemerzt war; oder genaugenommen zählte auch nur ein "guter" Überlebender bei vollständig ausgelöschtem Feind als Sieg. Egal mit wievielen Soldaten und mit wieviel Material zuvor angerückt war. Sieg war schließlich Sieg ! Prinzipiell war es dem Fahnenjunker vollkommen egal, wer und wieviele von den Soldaten starben. Doch ihr Tod musste ihm zu Nutzen sein ! Das Mindeste was diese barbarischen Fleischberge für ihn darstellten, war eine solide Sandsackmauer, die sein Leben schütze und den Beschuss auf sich nahm... nur im Falle eines Falles. Er wollte eben abgesichert sein. Andererseits sahen Verluste bei geringem Risiko wiederum nicht gut aus und so wollte er zum Selbstzweck unnötige Ersatzanforderungen vermeiden wenn sich dies ließe. Wie gesagt, viele Tote bei geringer Leistung tugen nicht u einer raschen Beförderung bei. Und das war schlicht weg alles was er wollte: raus aus diesem Loch von Kaserne in eine ihm als angemessen empfundene Umgebung. Dort wo sein Einsatz keine sinnlose Verschwendung seiner Fähigkeiten war. Und aus diesem Grund war Lysander auch trotz der als offiziell gut geltenen Leistung seiner Gruppe unzufrieden. Es waren mindestens drei Männer verwundet worden, sprich makiert. Allerdings sagte diese Makierung nicht aus, ob man die real folgende Verletzung auch überlebte. So wie einer seiner Männer aussah, bezweifelte er, dass er ihn im nächsten Einsatz wiedergesehen hätte. Von den Beinen bis fast zum Hals komplett mit Farbe beschmiert. Ein anderer hatte einen drei Handbreit großen Abdruck auf der Brust. Da hätte ihn nicht einmal mehr der angeblich allmächtige Imperator helfen können. Tot war nunmal tot, und das war das einzige was zählte und eine Statistik ausmachte. Ein dritter war gegen Ende regelrecht zersiebt worden. Auf seiner Ausrüstung zogen sich ineinander verlaufende Farbspritzer von einer zur anderen Seite hin. Auch tot ! Immerhin würden diese Männer genug Zeit zum Nachdenken über ihe Unachtsamkeit haben, während sie ihre Ausrüstung neben dem Schlamm von der Farbe reinigen würden. Die Farbe ging zwar raus, war aber hatnäckig und eine Reinigung war zeitraubend. Aber Strafe musste sein, sonst würde bei diesen Hottentotten nie Disziplin einkehren. Er schaute auf sein Chronometer: Wenn sie jetzt den Rückmarsch antraten, wären sie pünktlich zur Schichtübergabe in der Kaserne zurück. Außerdem wollte er der Kommissarin keine Rechenschaft abliefern müssen für eventuelles Zuspätkommen. Gegen Mittag sollte auch eine Dienstbesprechung für die Offiziere der Gohomorer stattfinden. Es war zwar noch nicht ganz offiziell, aber Lysander hatte schlielich seine Mittel und Wege und vertrauenswürdige Kontakte über die er meist alles ein bisschen eher erfuhr. Es konnte ja schließlich nicht schaden ein wenig vorbereitet zu sein. Man vermutete irgend eine Art Einsatz, irgendetwas größeres. Also gab Lysander das Kommando und es ging im strammen Dauerlauf zurück in die Gamaraikaserne...
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