10-24-2008, 12:25 AM
Irisierendes organisches Blitzen, verbarg sich hinter dem hohlen Glasleib, wie sich Stäbchen und Zäpfchen schlitzförmig um den entwurzelten Nerv verengten. Nachempfindend schmerzlich zuckten einzelne Stränge nach der gekappten Bindung hin zum menschlichen Gehirn, vergebens, wie es sich herausstellen sollte, gelatineartig tröpfelte das mäuschengraue Gewebe über den sandgelben Flur. Wohl ob des durchlittenen Höllenpfades zusammengebrochen, kauerte sich die dahinwelkende Tzeentchgestalt des großartigen Heermeisters, verstummenden bibbernd, wehklagend an einem schweren Vorhangstor nestelnd. Wie einst jener Tempelbau in den antiken Wirren Mesopotamiens, durchbohrte nun der vierfachgeweihte Herrschaftsstab die milde wärmenden Sonnenstrahlen eines neulich angebrochenen Tages. An der viehischen Dornenspitze jenes Szepters, der Wüstenvipern schaurige Sensenkralle, das ausgerissene Mutantenauge durch den Nerv auffädelnd. Hindurch zwischen jene entseelte Pupille, vermochte man in spektrale Ebenen hinein, ganze Universen zu erspähen, wie sich winzige Trabanten um karge Wüstenwelten wandten, fahle Gestirne durch feurige Meteoridenschauer gegeißelt wurden, Kontinente sich unter wallenden Meerestoben spalteten, Planeten sich in die stürmischen Magmamassen irgendwelcher namenlosen Sterne stürzten.
Unterdessen glitten schier endlose Sandwogen unter ihrem astralen Ich hinweg, fast als würde man auf den gehobelten Dielen einer Barke über stille Gewässer segeln. Wenngleich es weder Fisch noch Wassersäuger gab, tummelten sich an diesen Gestaden haarlose Hautsegler, die krummen Klauen ausgefächert über Dünen schwebend, während samtpfotige Carnaks federnd durch verstaubte Halden trappten, Männer, deren mohrenbraunes Haar durch weiße Laken sichtbar verborgen lag. Weitärmlige Roben durch den üblen Wind zerschlissen, pendelten die blutigroten Rockzipfel spielerisch darin, an umgarnten Lederkordeln silbernblitzende Tulware tragend. Ein besonders erhabener unter jenem Männergeschlecht, am Lebensalter wohl um ein vielfaches alle anderen überflügelnd, schnallte sich soeben eine in manchem Winkel angerostete “Kriegsbüchse” um, eine wesentlich primitivere Fassung jenes imperialen Sturmgeweheres, wie man es hier auf Koron wohl zu schätzen wusste. Grau und schwarz, struppig, verklebt durch geronnenes Blut, standen ihm die krausen Barthaare in alle Richtungen weg. Fast zeremoniell mutete die Klingenführung an, mit welcher er fachmännische Wunden in das noch zuckende Fleisch eines anderen Mannes ritzte. Stammesfürst, Volkesvater, Häuptling und Kriegsherr in einer einzigen Person, so aber auch Schamane und Geistersprecher, wie man anhand von knöchernen Totems und aufgezogenen Lendenwirbeln an seinen ausgemergelten, ledrigen Unterarmen klimpernd ersehen konnte.
Dennoch bestand dies aus nackter Täuschung, unverhohlen, fast wie jener geckenhafte Erdenrat, nahm er triefende Stückchen heraus gelösten Fleisches von jenem Leib, fettig sogar, wie sich schmalzig gelbe Gelatine perlend herunterrollte. Kaum den Knabenschuhen entwachsene Junggesellen scharten sich um den Greis, tunkten ungesäuerte Beduinenfladen schmatzend in das herab getropfte, sogen es somit auf, ehe sie es mit hochgewinkelten Mündern artig verzehrten. Das dicke Lendenstück allerdings, schnitt der Alte längsseitig mehrfach noch, goss dann etwas vom gestockten Blut darüber, reichte dann eine tönerne Schale mit jenem Inhalt im Kreis herum, und rasch war sie auch schon leer getrunken. Ein wohl primitiver Bruderschaftsritus. Diese Aussage verneinte sich unverhofft jedoch selbst, als man das Schälchen auch an verhüllte Weibsbilder und deren am Busen gehaltene Schützlinge weiterreichte. Nährstoffreich wohl, durchzogen von wertvollen Fetten und kostbaren Salzen war es, das durch Gärung angereicherte Blut. Bittere Wurzeln waren darin gekocht, Hülsenfrüchte, pürierte Früchte, um wenigstens etwas Zucker zuführen zu können. Erschreckend? Wohl nicht, nicht nach all dem durchlebten kürzlich erst verstrichener Jammertage. Sie wusste darum, dass jenes Volk vom Kriegsgott selbst auserwählt worden war, sich an des ehernen Schlächters Seite wider die anströmenden Massen kaiserlicher Truppen zu werfen. Gewissermaßen waren jene Nomaden wohl gesegnet worden, nicht unnatürlich erschien ihnen der sonst kritisch betrachtete Verzehr ihresgleichen, sie erachteten es wohl als rationell, als einfachste Methode sich innerhalb der andauernden Stammeskriege weiches Fleisch zu besorgen. Dieser “ekelhafte” Umstand vereinfachte es ihnen sogar, sich dem wandelnden Khornesboten anzuschließen, versprach er doch nicht nur besseres Metzgerwerkzeug, sondern auch noch fettere Beute, den jeder Mensch dieser lächerlich schwachen PVS war wohlgenährt und feist, schmackhaft in deren Augen, reif für die Schlachtung. Augäpfel waren geschätztes Protein, Därme saftige Leckereien, Handteller eine besonders gefragte Speise, Mark galt wohl als Wachstumsmittel, wohingegen die männlichen Lenden unabdingbar für deren eigenen Initiationsritus waren. Und welches Kleinkind schlürfte nicht gern den breiigen Nektar durch die ausgekratzten Augenhöhlen? Wahrlich, durch ein anderes Maß betrachtet, erschien selbst der dümmste Soldat als unabdingbare Säule ganzer Nationen, wenngleich in diesem Falle, “Vaterlandsliebe” durch den altbekannten Magen ging.
“Man gewährte uns eine Gesandtschaft der Verdammten, eine verlorene Nation, deren noch schwellender Schoß das zarte Menschenfleisch ist. Krieger, ungeknechtet und frei, ungebunden durch die goldenen Ketten Terras, streifen sie durch Wüstenei und karge Ödnis, wandern ungehindert wie der östliche Wind durch all die Steppen… Die haarlosen Herden vorantreibend, stetig durch die kriegerischen Akte ihres eignen Volkes abgestraft, verzehren sie sich in Kummer, Frust und Trauer selbst. Doch… wie viel schmackhafter, sättigender wäre doch ein saftiger Klumpen jenes Mannes, welcher uns schon auf Tunguska so lächerlich bedrängte?” , sie strich fürsorglich über das losgelöste und dennoch blinzelnde Auge, “Götter, Spötter… Allesamt sind sie verdammt. Wir sind die, welche gesandt wurden, einen Tribut in Blut und Fleisch zu fordern. Er selbst… ist gewissermaßen ein erstes Werkzeug, durch die Krallenhände eines ruhmreichen Warpdämonen auserkoren. Finster schreitet er einher, kennt nicht seiner verlorenen Seele wahre Bestimmung, dennoch, wird sie ihn ereilen, gleich auf welchen Pfaden er auch wandelt. Verleugnet er auch jetzt noch seinen unsterblichen Meister, will sich ihm nicht gänzlich zugetan offenbaren, wanken auch diese fundamentalen Säulen, dennoch kann er nicht entfliehen. Sein umnachtender Zorn, seine maßlose Gier nach diesem Weltenblut, dem vollen Trunk aus dem Pokal aller Existenzen… es ist der Schlüssel… doch wo ist das Schloss, wo das Siegel, das es damit zu brechen gilt? Ein Pakt? Doch wo ist die schwarze Pforte, wo die verheißene Macht?” , sie starrte in die erschütternde Leere eines ungekannten Nichts, “Verhöhnung ist es, eitles Scharadenspiel, ihr narrt uns und jeden hier… Sterbliche, zu unbedeutend eurer geschätzten Aufmerksamkeit? Doch ich… ich seh den Schlüssel, seh das Schloss, seh sogar die große Pforte… und was nun? Vernichtung? Hinweggefegt mein Verstand? Mein Sein, mein Sinnen? Vermögt ihr dies… Nein, ihr lasst mich gewähren, nicht würdig eurer Aufmerksamkeit, so wie es immer war… doch streift ihr, unbewusst oder nicht, so manche flüchtige Berührung, an mir. Ich spüre es durch diese Wunden…” , ungläubig watschelte der einäugige Heermeister an den Absatz jener Stufen, während sie sich des weißen Kleides entledigte und zitternder Finger über ausgebleichte Nadelstiche strich, “Brennend, jaulend, vom Schicksal kündend… Ich weiß es wohl… Was mich erwartet… auf dem gekrönten Haupte Rasankurs… Ich seh die schandhafte Tat, den ausgelebten Trieb… unter dem harrenden Auge eines allmächtigen Wesens, soll es geschehen… und das Schloss… ist die Stadt von ehedem…”
Pechschwarz sank sie hernieder, Nyx, auf ihren Federschwingen, kreischend hell wie ein Orkan, wüteten feuerrote Schreckvisionen quer durch ihren Geist, ehe sie, erschöpft nach lebenswichtigem Atem ringend, auf der Stelle noch zusammenbrach.
Unterdessen glitten schier endlose Sandwogen unter ihrem astralen Ich hinweg, fast als würde man auf den gehobelten Dielen einer Barke über stille Gewässer segeln. Wenngleich es weder Fisch noch Wassersäuger gab, tummelten sich an diesen Gestaden haarlose Hautsegler, die krummen Klauen ausgefächert über Dünen schwebend, während samtpfotige Carnaks federnd durch verstaubte Halden trappten, Männer, deren mohrenbraunes Haar durch weiße Laken sichtbar verborgen lag. Weitärmlige Roben durch den üblen Wind zerschlissen, pendelten die blutigroten Rockzipfel spielerisch darin, an umgarnten Lederkordeln silbernblitzende Tulware tragend. Ein besonders erhabener unter jenem Männergeschlecht, am Lebensalter wohl um ein vielfaches alle anderen überflügelnd, schnallte sich soeben eine in manchem Winkel angerostete “Kriegsbüchse” um, eine wesentlich primitivere Fassung jenes imperialen Sturmgeweheres, wie man es hier auf Koron wohl zu schätzen wusste. Grau und schwarz, struppig, verklebt durch geronnenes Blut, standen ihm die krausen Barthaare in alle Richtungen weg. Fast zeremoniell mutete die Klingenführung an, mit welcher er fachmännische Wunden in das noch zuckende Fleisch eines anderen Mannes ritzte. Stammesfürst, Volkesvater, Häuptling und Kriegsherr in einer einzigen Person, so aber auch Schamane und Geistersprecher, wie man anhand von knöchernen Totems und aufgezogenen Lendenwirbeln an seinen ausgemergelten, ledrigen Unterarmen klimpernd ersehen konnte.
Dennoch bestand dies aus nackter Täuschung, unverhohlen, fast wie jener geckenhafte Erdenrat, nahm er triefende Stückchen heraus gelösten Fleisches von jenem Leib, fettig sogar, wie sich schmalzig gelbe Gelatine perlend herunterrollte. Kaum den Knabenschuhen entwachsene Junggesellen scharten sich um den Greis, tunkten ungesäuerte Beduinenfladen schmatzend in das herab getropfte, sogen es somit auf, ehe sie es mit hochgewinkelten Mündern artig verzehrten. Das dicke Lendenstück allerdings, schnitt der Alte längsseitig mehrfach noch, goss dann etwas vom gestockten Blut darüber, reichte dann eine tönerne Schale mit jenem Inhalt im Kreis herum, und rasch war sie auch schon leer getrunken. Ein wohl primitiver Bruderschaftsritus. Diese Aussage verneinte sich unverhofft jedoch selbst, als man das Schälchen auch an verhüllte Weibsbilder und deren am Busen gehaltene Schützlinge weiterreichte. Nährstoffreich wohl, durchzogen von wertvollen Fetten und kostbaren Salzen war es, das durch Gärung angereicherte Blut. Bittere Wurzeln waren darin gekocht, Hülsenfrüchte, pürierte Früchte, um wenigstens etwas Zucker zuführen zu können. Erschreckend? Wohl nicht, nicht nach all dem durchlebten kürzlich erst verstrichener Jammertage. Sie wusste darum, dass jenes Volk vom Kriegsgott selbst auserwählt worden war, sich an des ehernen Schlächters Seite wider die anströmenden Massen kaiserlicher Truppen zu werfen. Gewissermaßen waren jene Nomaden wohl gesegnet worden, nicht unnatürlich erschien ihnen der sonst kritisch betrachtete Verzehr ihresgleichen, sie erachteten es wohl als rationell, als einfachste Methode sich innerhalb der andauernden Stammeskriege weiches Fleisch zu besorgen. Dieser “ekelhafte” Umstand vereinfachte es ihnen sogar, sich dem wandelnden Khornesboten anzuschließen, versprach er doch nicht nur besseres Metzgerwerkzeug, sondern auch noch fettere Beute, den jeder Mensch dieser lächerlich schwachen PVS war wohlgenährt und feist, schmackhaft in deren Augen, reif für die Schlachtung. Augäpfel waren geschätztes Protein, Därme saftige Leckereien, Handteller eine besonders gefragte Speise, Mark galt wohl als Wachstumsmittel, wohingegen die männlichen Lenden unabdingbar für deren eigenen Initiationsritus waren. Und welches Kleinkind schlürfte nicht gern den breiigen Nektar durch die ausgekratzten Augenhöhlen? Wahrlich, durch ein anderes Maß betrachtet, erschien selbst der dümmste Soldat als unabdingbare Säule ganzer Nationen, wenngleich in diesem Falle, “Vaterlandsliebe” durch den altbekannten Magen ging.
“Man gewährte uns eine Gesandtschaft der Verdammten, eine verlorene Nation, deren noch schwellender Schoß das zarte Menschenfleisch ist. Krieger, ungeknechtet und frei, ungebunden durch die goldenen Ketten Terras, streifen sie durch Wüstenei und karge Ödnis, wandern ungehindert wie der östliche Wind durch all die Steppen… Die haarlosen Herden vorantreibend, stetig durch die kriegerischen Akte ihres eignen Volkes abgestraft, verzehren sie sich in Kummer, Frust und Trauer selbst. Doch… wie viel schmackhafter, sättigender wäre doch ein saftiger Klumpen jenes Mannes, welcher uns schon auf Tunguska so lächerlich bedrängte?” , sie strich fürsorglich über das losgelöste und dennoch blinzelnde Auge, “Götter, Spötter… Allesamt sind sie verdammt. Wir sind die, welche gesandt wurden, einen Tribut in Blut und Fleisch zu fordern. Er selbst… ist gewissermaßen ein erstes Werkzeug, durch die Krallenhände eines ruhmreichen Warpdämonen auserkoren. Finster schreitet er einher, kennt nicht seiner verlorenen Seele wahre Bestimmung, dennoch, wird sie ihn ereilen, gleich auf welchen Pfaden er auch wandelt. Verleugnet er auch jetzt noch seinen unsterblichen Meister, will sich ihm nicht gänzlich zugetan offenbaren, wanken auch diese fundamentalen Säulen, dennoch kann er nicht entfliehen. Sein umnachtender Zorn, seine maßlose Gier nach diesem Weltenblut, dem vollen Trunk aus dem Pokal aller Existenzen… es ist der Schlüssel… doch wo ist das Schloss, wo das Siegel, das es damit zu brechen gilt? Ein Pakt? Doch wo ist die schwarze Pforte, wo die verheißene Macht?” , sie starrte in die erschütternde Leere eines ungekannten Nichts, “Verhöhnung ist es, eitles Scharadenspiel, ihr narrt uns und jeden hier… Sterbliche, zu unbedeutend eurer geschätzten Aufmerksamkeit? Doch ich… ich seh den Schlüssel, seh das Schloss, seh sogar die große Pforte… und was nun? Vernichtung? Hinweggefegt mein Verstand? Mein Sein, mein Sinnen? Vermögt ihr dies… Nein, ihr lasst mich gewähren, nicht würdig eurer Aufmerksamkeit, so wie es immer war… doch streift ihr, unbewusst oder nicht, so manche flüchtige Berührung, an mir. Ich spüre es durch diese Wunden…” , ungläubig watschelte der einäugige Heermeister an den Absatz jener Stufen, während sie sich des weißen Kleides entledigte und zitternder Finger über ausgebleichte Nadelstiche strich, “Brennend, jaulend, vom Schicksal kündend… Ich weiß es wohl… Was mich erwartet… auf dem gekrönten Haupte Rasankurs… Ich seh die schandhafte Tat, den ausgelebten Trieb… unter dem harrenden Auge eines allmächtigen Wesens, soll es geschehen… und das Schloss… ist die Stadt von ehedem…”
Pechschwarz sank sie hernieder, Nyx, auf ihren Federschwingen, kreischend hell wie ein Orkan, wüteten feuerrote Schreckvisionen quer durch ihren Geist, ehe sie, erschöpft nach lebenswichtigem Atem ringend, auf der Stelle noch zusammenbrach.