03-09-2012, 05:26 PM
“Diese Ungeduld… diese vielen Fragen und Erwartungen…“ Trotz seinem beschwichtigenden Lächeln verbarg seine Stimme nicht die tadelnde Botschaft darin. Der Wissensdurst der Frau stand in dem des Paladins in nichts nach, dennoch konnte er sich im Vergleich zu ihr zügeln und seinen Willen in adäquate Formen bringen. Die Worte sprudelten stoßweise aus ihr heraus, noch bevor er überhaupt zu deren Vorgängern Stellung nehmen konnte. Schnell jedoch verfiel sein Gesichtsausdruck wieder zurück in die höfliche Maske, die wohl auch jeder Aristokrat vor Verhandlungen aufzusetzen imstande war. “Alles zu seiner Zeit, wie jeder Gelehrte nur zu gerne kommentieren würde. Aber habt keine Sorge, mein erster Weg wird mich noch vor allen anderen Dingen zu meinen Schwestern führen. Ich werde euch jemanden schicken, der ihre Nachricht überbringen und euch gegebenenfalls zu ihnen führen wird. Ich mag es zuvor nicht gesagt haben, doch empfindet es nicht als Selbstverständlichkeit von ihnen empfangen zu werden. Und was meine Erledigungen betrifft, junge….Kriegerin… so werden sie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie erfordern. Immerhin geht es hier um Belange des Fürsten und ihr wollte euch sicherlich nicht über diese stellen, nicht wahr?“ Sogleich lief er an ihr vorbei und machte deutlich, dass es an dem Gesprochenen nichts mehr zu rütteln gab und die Frage rein rhetorischer Natur war. Jetzt, da er erst einmal in Bewegung war, erstaunte ihn wie geflissentlich er ihre Unverschämtheit ignoriert hatte, aber hatte er schon eine Wahl? Ohne Wissen darüber was ihm nun wirklich durch seinen Stand an Individuen, Wertsachen und Räumlichkeiten zur Verfügung stand war jede treu ergebene Seele ein großer Gewinn bei seinen Ressourcen. Er verließ die Wartehalle und verschwand hinter einer der nächsten Säulen, während man seine Schritte ab da kaum noch wahrnahm. So stand sie wieder an diesem Ort, wieder wartend bis jemand kommen würde.
Kein Chronometer, keine Anwesenden oder Passierenden, die ihr eine Auskunft geben konnten über ihre Wartezeit. Für die junge Frau musste es bald wieder an die Grenzen des von ihr Unerträglichen gehen. Immer wieder hallten von der Ferne undefinierbare Geräusche heran. Manche von ihnen waren nah, schienen sich gar hinter der nächsten Wand zu verbergen, während weitere aus den Tiefen unter den Palast ertönten. Auch der Wind spielte hier sein Spiel mit der verführerischen Frau, umspielte die Wände und Streifte ihren Leib, nur um an den nächsten Ecken ein leise wimmerndes Klagelied von sich zu geben. Doch dann, als sie schon nicht mehr daran glauben mochte, näherten sich Schritte und ein untersetzter, gebückt laufender Knabe trat durch das offene Tor und blickte sich für einen Moment lang um. “Herrin? Der Paladin der Seherin schickt mich euch eine Nachricht zu überbringen. Seine Schwestern sind leider unpässlich, so sollt ihr eure Wunden von Deimos Pestor versorgen lassen.“ Ein ängstliches Lächeln zog sich über sein abgemagert wirkendes Gesicht, ehe er sein Haupt senkte und sich wieder entfernte.
Kein Chronometer, keine Anwesenden oder Passierenden, die ihr eine Auskunft geben konnten über ihre Wartezeit. Für die junge Frau musste es bald wieder an die Grenzen des von ihr Unerträglichen gehen. Immer wieder hallten von der Ferne undefinierbare Geräusche heran. Manche von ihnen waren nah, schienen sich gar hinter der nächsten Wand zu verbergen, während weitere aus den Tiefen unter den Palast ertönten. Auch der Wind spielte hier sein Spiel mit der verführerischen Frau, umspielte die Wände und Streifte ihren Leib, nur um an den nächsten Ecken ein leise wimmerndes Klagelied von sich zu geben. Doch dann, als sie schon nicht mehr daran glauben mochte, näherten sich Schritte und ein untersetzter, gebückt laufender Knabe trat durch das offene Tor und blickte sich für einen Moment lang um. “Herrin? Der Paladin der Seherin schickt mich euch eine Nachricht zu überbringen. Seine Schwestern sind leider unpässlich, so sollt ihr eure Wunden von Deimos Pestor versorgen lassen.“ Ein ängstliches Lächeln zog sich über sein abgemagert wirkendes Gesicht, ehe er sein Haupt senkte und sich wieder entfernte.