10-12-2008, 04:19 AM
Es bedurfte ein Quäntchen geringer Ewigkeit, ehe sie begreifen konnte, was hier tatsächlich von Statten ging. Nicht etwa erheitert über sie lächeln wollte er, nein ganz und gar im Gegenteil, wohl beeindruckt und mit stolzgeschwellter Mannesbrust, befreite er sie von den Fesseln welche sie an die marmorne Pyramide gekettet hatten. Als nächstes, als sich ihr Sinn geklärt hatte, wies er ihr den kurzen Pfad, hin zu einem uralt gestickten Tischtuche, welches wohl als einstweiliges Verdeck für irgendwelche Präsente herhalten musste. Sich eben noch, sorgsam und fast ein wenig schmerzlich, angespannter Augenlider, schlaff die Knöchel unter schichten schwarzen Latexes reibend, schritt sie klackender, spitzer Absätze galant hinab an jenes Tischchen, voller ungestillter Wissbegierde, was eben dieser abgerissene Fetze noch verborgen hielt. Unendlich erfüllt durch weibliche Sinnesruhe, warf sie den aufgestiegnen Forscherdrang zunächst noch nieder, dann allerdings, die Fingerkuppen jauchzend schon am weißen Stoffe nestelnd, gewahr sie rasch den Kleinigkeiten, welche er ihr dargebracht. Seinen aufmerksamen, heiteren Freudenstrahl in ihrem Nacken spürend, zum ersten Mal war dieser kühl ob der abgeschnittenen goldenen Haarespracht, schickte sie sich an, das erste was sie sah schon zu ergreifen. Glitzernd, ja feucht vor kindlich gewaltiger Freude, schlossen sich die Fingerlinge behutsam um das knöchern geschnitzte Meisterwerk vergangener Tage.
Was er ihr ohne rechtes Wissen da gebracht, war eine kunstvoll inszenierte Lyra, der kräftige Leib von winzigen Runen, Intarsien und veralteten Schriftzügen pikant geschmückte, eines uralten Fabelwesens thronendes Haupt oben auf der einen Seite, einen geschuppte Drachenschweif die andere. Über innovativ gewundenen goldne Drähte, schwang sich sacht ein elfenbeinernes Feinbehänge, über welches, gleichfalls Edelmetall, dünne Saiten hinab glitten zurück zum Leibe. Ohne es zu wissen, hatte er ihr heimgebracht, was in frühesten Erinnerungen, noch das einzige war, was sie in dunklen Nächten unterhalten konnte. Wie die große Hexenmeisterin Medea, hatte sie dem flach das Korn beatmende Windestreiben zu später Stunde angehört, sich kraftlos ob des Tages schweren Studien, ins hart gemachte Bettchen fallen lassen, die gläsern stahlgekreuzten Fenster weit geöffnet, ein zwei Saiten schlagend. Wahrlich, sie kannte dies Instrument und wusste es zu beherrschen, wie er seine trefflich bezackte Schlächteraxt zu schwingen wusste. Wand sich um, erheitert, hoch die Mundwinkel trotz des Knebels lästiger Plage gebogen, hauchte sporadisch angedeutet einen sanften Kuss, welcher ihm zu verstehen gab, das er ihr guter Genius. Becirct noch ob des tönenden Instruments, dies nur leidlich willentlich in einer losen Hand haltend, tastete sie nach dem zweiten Opferstück.
Vollkommen andrer Natur, dennoch nicht ungewünscht, eines Höflings matte Gunstbezeugung, war dies ein schwarzer Seidenfächer, ganz und gar wie aus den alten Liedern, ein Schaft, ein Rund, ein dünnes Siegel, Vögel welche Vögel jagten. Ungeschickt wie sie nun mancher Tage war, fächerte sie schon halb erstaunend durch die detailreich gewundenen Spinnenfäden dieses Stückes, sich kühlend Luft entgegen, als nun auch sie, was sie ja nicht wissen konnte, über das lackierte Siegel glitt. Um winzige Haaresbreite nur, schnitt der schwarzbeseelte Stachel, am Lide ihr vorbei, durchstach die Luft wie eben jene, ohne jedes Hindernis, fast zischend, pfeifend wie eines Schwertes starke Schärfe. Merklich angetan, das Herz im Busen schlug ihr höher, durch beide zauberhaften Präsente, schloss sie nun den Fächer wieder, entspannend ihn auf des Bettes weißen Sockel faltend, um empor zueilen zu ihrem großen Chaosfürsten, welcher wächsern gar wie eine Säule, aufragend über all dem thronte, was zu seinen Füßen lag. Grunz hingegen, das wackre Borstentier, schien halbbelustigt, halb besäuselt, ein nervend Härlein sich von der Schnauze streichend, einzig an der fleischigen Lefzen perlenden Speichel sich ergötzend, trunken sich in den Schlaf zu wiegen.
Umarmen tat sie ihn, den ungeteilten Krieger, beide Hände liebend gar, um seinen beharnischten Torso schon gewunden, küssend jenes blutigrote Bällchen, ungestüm an seine “schwarzen” Lippen pressend. Er wusste wohl wie ihm geschah, als er nun seinerseits, als enttarnter Chevalier, beschwichtigend den Ellenbogen, schützend um ihre Taille legte, sie niederdrückte voller Wonnigkeit, balancierte sie schon auf einem Bein, sich in der Waagrechten spärlich an seinen Brust noch fester drückend, seinen bestürmenden Kuss trotz des Knebels noch genießend. Aufgerichtet senkte er sie halb hernieder auf die weiche Lagerstatt, er nun kniend, sie schon liegend, weiterhin malträtierend durch ungezählte Liebesdienste. Noch während sie so innig lagen, des nächtlichen Mondes glänzendes Silber über Tücher wandernd, griff sie schon, zärtlich wie die liebste Fee, nach seinen kräftigen Händeknochen. Begeistert, inspiriert durch ihre neugewonnene Lust und Lüsternheit an seinen Taten, wiegte er sich ein in jenes Spiel, ließ zu, das sie ihm nun ihrerseits die dicken Stoffestränge von verstrichenem Tage, fest um seine Knöchel band. Prüfend, ob deren Halt auch solide sitzend, zog sie noch an seinen an den Rücken gefesselten Händen, und war sich sicher, sofern er nicht widerstehen wollte, das diese eben halten würden. Schon kroch er, auf den Knien eindrückend über die Matratze rückend, schwärmerisch für ihre nackten Lippen sich erdreistend, Küsse fordern vorwärts. Verwehrt blieb ihm die sinnliche Berührung, entgegen jeglicher Erwartung, stieß sie ihn mit der Stiefelspitze an die Stirn im gleitend, ihm durch verlagertes Übergewicht, just auf den harten Rücken. Verblüfft ob ihrer wenig zarten Verweigerung des Dienstes, wand er sich schon bauchlings, worauf sie eben noch gewartet, rasch hinweg stieg über ihn, ihm gleichfalls noch die Knie aneinander heftend. Das ausgebleichte Laken, festgeknotet zu einer Schnur, rasch sich in seine eingekerbten Kehlen wand, ihn so, der beinischen Bewegung raubend, daliegend wie ein ungeliebter Engerling. Nun erst, erkannte sie seinen schwarz gewundenen Gürtel, als eines Viehes ledernen Foltermeister, als schnalzenden Peitsche, welche in geschulter Hand, zwar Verletzen mochte, jedoch nicht brechen konnte. Rasch befreite sie ihn, unter mahnenden Mannesblicken von der Last, und ihr dünkte, ihm schwante Böses. Recht sollt er noch nicht erhalten, im Gegenteil, sündig sie sich vor seinen graublauen Augen wand, wie Slaaneshs erste Tänzerin, sich mal hier, mal dort, mal jener Orts, sanft und sinnlich flüchtig nur berührend. Gerade als er abermals schon fast beschwichtigt, sie nach seiner Arme Fesseln griff, geschickt und wenig hadernd, eine weiter Schlaufe flocht, diese durch jene der Beine zog, um somit sich Verbindung schuf, welche sie noch abschließend mit dem längsten aller solchen Stücke verband, eben jenes, welches noch vergangnen Tages von Gebälk herabgehangen war. Nun erschien es ihr, noch während sie das Ende über den hohen Balken warf, recht einleuchtend, das dieser muskulöse Knecht, wohl gut und gern, dreifach ihres eignen Leibes war. Sinnierend glitt der sündenschwere Blicke hinab auf des Borstentieres klammen Rücken, welches just hin zum Augenblick, gleichfalls empor sah zu jenem Schauspiel, welches sich dort ereignen mochte.
Verhalten noch zunächst, doch wissend um des Mannes starke Begierde nach des Weibes Fleisch, streifte sie der schwarzen Stiefelsohlen beflissentlich an seine offnen Lippen, tauchte mit der Spitze ein, in seinen Mund, liebkosend schon die weingefärbte Zunge, unter hauchdünnes Material hindurchfühlend. Kogan selbst, mochte es noch nicht erahnen, doch bald schon, eilte dienst ergeben, auf einen lockenden, grüngesprenkelten Apfel hoffend, das launische Borstenvieh herbei. Doch zunächst, noch ehe die süße Speise seine war, musste er, den einen Strick im Maule haltend, sein schnauzend, ärgerlich schon fluchendes, Herrchen an die ferne Decke hieven, wohl gut und gerne einmal hoch wie das Hundeschwein über dem marmornen Lager schwingend. Rasch, noch ehe der Hybrid vollend hatte was sie alleine nicht vermocht, verband sie hängende Seile nun mit festen Haken dort am Lager, um eben jenen Blutesknecht, sicher in den Lüften verwahren zu können. An ihr war es nun, sein dreitagebärtiges Kinn in zwei Fingern sacht zu wiegen, ihm vollgummiert über spitze Zähnchen gleitend, immer noch selbst geknebelt, langsam eben jenen von den Lippen nehmend. Sadistisch, über jedes Maß erhaben, grinste nun sie ihrerseits über treffliches Kriegers Missgeschick. Ihm schwante wohl was nun folgen müsste, wandte sich selbst wenig akrobatisch, kämpferisch in seinen Fesseln, vergeblich allerdings, den ohne festen Grund, war zunächst noch jede dämonische Kraft ausgehebelt. Schon entfernte sie ihm, geschickt über seine Glieder gleitend, jegliche Gewandung, Panzerung oder gar festes Schuhwerk, bis er nackend wie des Apollon Statue, baumelnd über all dem Schwang, was vor kurzem noch, ihn vor Stichen, Schlägen und der nächtlichen Kälte hat bewahrt.
Halb gebeugt unter seines Leibeslast, kroch sie unten noch hindurch, trotz seines ungetrübten mannigfaltigen Fluchens, Spottens und Protestes, sich die behandschuhten Hände an seiner auferstanden Manneskraft beschwichtigend reibend. Rasch und rascher floss das Blut, stramm erhoben wie der Esse rote Glut, stählern wie ein langer Speer, fest Daumen und Zeigefinger darum schließend, zupfend wie an der Lyra, langsam daran herab gleitend, dann zunehmend schneller, bis sein Atem monoton mit des Männerleibes Zucken, nur mehr stoßartig sich empor zu kämpfen wusste. Purpurn schon sein Angesicht, schwer, kränklich fast sein Lebensatem ging, doch noch ehe sich entladen konnt was sich da angestaut, gewitzt wie eine Wüstenviper, ein noch mal dünnres Stricklein darum wickelnd, so ihm längerfristig die Linderung verwährend. Die rückwärtig dargebotnen Lenden an sein Angesicht nun schmiegend, fischte sie nach dargebrachter Lederpeitsche, langsam sich das Hinterteil an seiner Nase reibend, erhob sie sich sodann. Wüst und immer wüster schon, warf er Blicke nach ihrer stechend roten Leibesmitte, wollte anfassen, berühren, ja massieren sie, ob als dank oder ungekannte Rache, einerlei, wie sie befand. Schon schwang sie wenig zimperlich, ausladend wie ein eilender Kutscher, schnalzend hoch oben an des sandsteinfarbnen Plafonds, die schwarze Schlingen, krachend schwer von treibender Energie beladen, in auf den ungeschützten Rücken niederfahrend, gerade vor dem verbinden Stoffesglied. Halb jaulend, halb stöhnend durch die lange ungekannte Geißelung, warf er blutge Blicke schon nach ihr, bis das abermals der Lederschlange gleißender Gruß, über seinen Leib sich schlang. Wiederum, aufheulend, fluchend laut und leise, wand er sich in seinem Netz, klar sah sie schon, wie es salzig aus gerissnen Striemen quoll. Unbetrübt fuhr sie so fort, bis das die Laune sich ihr wandelte, zusehends sich des Mannes Leib trotz mannigfaltiger derartiger Hiebe ernüchterte, kaum noch singend Schmerzenslaute von sich gab.
Schwärzlich schon der dunklen Schatten lange Schweife um sein einst noch eitles Angesicht wandten, beschwichtigend ergriff sie abermals sein Kinn, schritt herum um seine Mitten, reibend, ziehend, Finger tänzelnd an seinen auferstandnen Unterleib, fast schon liebkosend bedrängend, kurz vor der Explosion, dennoch keine Linderung. Erhaben die wie Prima Donna, glitt sie herab über der Stufen Siebzehn, kam heran mit handvoll Nadeln, Lyra und auch nachtgefärbten Fächer. Das Erste was sie so vollführte, war, einbeinig sich nun balancierend, den einen roten Schenkel an seinen pochende Unterseite schmiegend, plötzlich seine Arm ergreifend, goldne Nadel bis hinab zur Knochenfuge treibend, nur unermesslich kurz, dank des erlernten Wissens um Anatomie, vor seinen Nervensträngen innehaltend. Sofern er sich nun anderwertig gebar als es ihr dünkte, trieb es ihm die feinen Spitzen hinein ist schmerzliche Grau, zweifellos ein übler Schmerz, so sollte er wohl besser doch gehorchen. Selbiges vollführte sie nun auch an seinen Beinen, Beugen, Knie und nackten Sohlen, drapierte abschließend noch ein hauchdünnes Bändlein nur, gespickt mit lächelnden Nadeln, von Schenkel zu Schenkel ihm, gerade mal eines Fingernagels Breite abstand zu den leidlich angeschwollnen Juwelen haltend. Zuckte er, so würde geschehen, gleißend wie ein kohlensattes Rindereisen, hineinfahrend in die dünne Haut. Drei Schritte sie auf dem dünnen Stilettoabsätzen zurückwich, sich besehend das eigen erschaffne Kunstwerk, wie wundervoll und gleichsam schmerzerfüllt, er doch zucken musste, dennoch um des größren Schmerzens willen, nicht allzu viel verrücken durft.
Aus purem Amüsement heraus, zog sie nun des dünnen, braunen Zwirnes eines Ende durch der letzten goldnen Nadel Öse, kroch unter seinen gepeinigt flach noch atmenden Torso durch, sich die aufgespannte Leinwand zu betrachten. Leidig ob der ungewollten Sauerei, schob sie sich drei Kissen unter den eignen Rücken, so das sie an besagt qualvoll drohenden Bändlein vorbei, mit dem Knie seine Kraft noch stimulieren konnt, egal, sofern er noch zuviel zuckte, würd es ihn trotzdem noch ereilen. Grinsend, diabolisch, nahm sie dies zur Kenntnis nun, begann damit die dünne Nadel schon stechend, gleitend, windend durch sein vernarbtes Brustgelände treibend, ein lange schon erdachtes Muster sorgsam in ihn einzuweben. Es war eben jenes Fabelwesen, welches eine einzge Seite ihrer neuen Lyra beseelte, ein schwarzer Drachen, aufgerissnen Rachens feuerspeiend, hoch erhoben über all den Völkern, sie mit wahrer Göttermacht schon strafend, wie sie es nun an ihm vollzog. Tropfend quollen einzelne Perlchen seines tiefgeschwärzten Lebenssaftes ausgepresst aus seiner Brust, auf die ihre hinab. Kurz verärgert ob der unerwarteten Verunreinigung ihrer neuen Roben, drückte sie den einen gehärteten Stiefelschaft tief in seine Manneskraft, quälend sich schon ein tiefes “Knurren” seiner Kehle just entwand. Närrisch doch dieses garstige Verhalten, den so wie er sich nun geregt, senkten sich sämtliche Nadeln, für einen winzigen Herzensschlag nur, hinein in seines Fleisches verborgne Bahnen, halb schon kreischend er vor Qual sich in den Binden streckte. Verdrossen, nur noch tiefer sich die glühenden Spitzen senkten, bis das er jeglicher übernatürlicher Kraft fast schon beraubt, abließ von dem Schmerzenszorne Rausch. Dennoch, niemals bettelnd, er sie nur böse anstierte, wie der Dämon welche sie jener frühen Morgenstunden in ihm gesehen. Sich ein weißes Bettlaken über Brust und Bauch legend, fuhr sie fort, Lippen überschwänglich nur mehr grinsend, ihm das auserkorne Muster einzustechen. Vollkommen! Gnädig mit der einen Hand, lindernd über seine gequollne Spitze streichelnd, zog sie schon heran, ein brennendes Kerzlein von der von ihm entflammten Zigarre einst belebt. Drohend warf er ihr schon zum zigsten Male, ohnmächtig wie er nun war, finstre Blicke zu, ja, meinte gar sie verbal herausfordern zu müssen. Schelmisch spottete sie der gefangnen Fliege, zog sich knöcherne Lyra freudetriefend noch heran, stellte das Kerzlein züngelnder Flammenzunge unter sein gestochnes Muster, auf das jener Zwirn, verbannt, eben solch ein schwarzes Mal wie in seinem Antlitz hinterlasse.
Wenig kühlend, fast die rötlich sich verfärbende Haut allmählich winzige Bläschen warf, just, mit lautem Feuerzischen, sich der braune Zwirn in orange-rot-goldne Glut entlud, schmerzlich durch die blutende Leinwand sich mehrfach wand, und tatsächlich, beim erlischen noch jenes durchdachte Muster barg. Würdevoll und dennoch launisch, begann sie, unter seinem mäßigem Stöhnen, ein heitres, liebevolles Minnenlied anzustimmen, welches handelte von einem kaiserlichen Boten, welcher ausgefahren, sich die weite Welt im Dienste seines wenig netten Herrn zu besehen, alsbald jedoch, von geschuppten, roten Bestien schon zerfetzt, als Nachtmahl, besungen von Dämonenbarden, am Stücke schon verschlungen wurde. Mit jedem betonten Saitenstrich, glitt sie dabei, mit des einen Stiefelsschaft, merklich in die zerworfne Haut seiner Manneskraft, entlockte ihm somit noch manchen lieblich, süßlich gepeinigten Ton, ohne das er hätte hadern können, drohend doch die Spitzen hingen. Flach nur noch sein Atem ging, flach und immer flacher nun. Ersterben durft er trotzdem nicht, bestimmt war ihm ein andres Leiden, als sie das balsamschwangre Minnenlied vollendet hatte, glitt sie mit der Stiefelspitze an ihm streichend, schwärmerisch hervor. Endlich musst er es dennoch einsehen, warf fast selig schon ergeben, einen scheuen Blick nach ihren Lenden, welche sie verhüllt und dennoch einfühlsam, an seine unbehaarten Wangen rieb. Selbst verachtend, dennoch beschwichtigend süße Töne flötend, rang er wohl schon um das Bewusstsein, dennoch lange nicht beschwichtigt in dem Treiben, wollte sie ausreizen wie weit er wohl noch gehen konnte. Donnernd wie der Fledermaus starker Flügelschlag, entwand sich stramm des Fächers Kamm, auch zischend wie der Schlangenstoß, sich die schwarzen Klingen aus den Schäften sich ergossen. Sadistisch amüsiert ob der zugefügten Schmerzen, wie landwirtschaftliche Pflüge durch den zerschundenen Rücken gleitend, wölbte sich des Mannes Leib, lüstern fast und dennoch bange, unter der geißelnden Berührung, wusste jedoch, das er sich nicht rühren durfte, um noch größren Schmerz zu vermeiden. Was nur sollte noch geschehen, als sie mittlerweile gedankenträge und müßig, den aufgeschlagnen Kamm zusammenband. Griff im fad schon an das sehnige Unterkiefer, strich sie Handschuhspitzen lüstern an die Lippen, kosde ihn mit sanfter Macht, krallte einen Haarschopf sich und riss ihn in den Nacken. Abschließend, in der hängenden Lage aufgebäumt, trieben sich bis tief ins Mark, gleißend diese Speere, fassungslos ihm schon der Atem stockte, purpurrot dann allmählich dunkelblau, sich jeder seiner Antlitzmuskel prompt verfärbte, bis das sie, aus purer Eitelkeit, seinen Schopf entgleiten ließ.
Sich einen schwer beladenen Klunkergral ergreifend, blutgefärbten Wein einschenkend, ein Bein angewinkelt, das andre ausgestreckt, unter seinem gepeinigten Zügen wohl drapierte, eine zuckersüße, traubenähnliche Gabe in den Mund versenkte, sich sodann ein Schlücklein gönnte. Milde kauend, lehnte sie das vom übertriebnen Minnespiel schon schwere Haupt an einen zum Pfeiler hochgesteckten Arm, und himmelte chaotischer Bewunderung, das eigne Werk an ihm an. Gleichsam sinnierend wie sich lüstern unter seinem Blickfeld reckend, erlöste sie ihn, mit einem kurzen Absatzruck, zumindest von dem dünnen Schnürlein, welches ihm das Blut an Manneskraft stocken ließ, jedoch nicht von den goldnen Speerspitzen, welche darum platziert. Zunehmends sich selbst lobend, merkte sie schon an seinen Sinnen, wie viel mehr kochendes Blut sich da verschieben könnte, schob sich langsam, wie es nun die Art erotischen Treibens ist, das karmesinrote Gummibällchen in den Mund, während sie sich selbst massierend, unter seinen Körper wand, hoffend das dies schon ausreichend war, ihn, aufgrund altbewährter Mechanismen, selbst in die goldnen Drohgebären hineinzutreiben.
Was er ihr ohne rechtes Wissen da gebracht, war eine kunstvoll inszenierte Lyra, der kräftige Leib von winzigen Runen, Intarsien und veralteten Schriftzügen pikant geschmückte, eines uralten Fabelwesens thronendes Haupt oben auf der einen Seite, einen geschuppte Drachenschweif die andere. Über innovativ gewundenen goldne Drähte, schwang sich sacht ein elfenbeinernes Feinbehänge, über welches, gleichfalls Edelmetall, dünne Saiten hinab glitten zurück zum Leibe. Ohne es zu wissen, hatte er ihr heimgebracht, was in frühesten Erinnerungen, noch das einzige war, was sie in dunklen Nächten unterhalten konnte. Wie die große Hexenmeisterin Medea, hatte sie dem flach das Korn beatmende Windestreiben zu später Stunde angehört, sich kraftlos ob des Tages schweren Studien, ins hart gemachte Bettchen fallen lassen, die gläsern stahlgekreuzten Fenster weit geöffnet, ein zwei Saiten schlagend. Wahrlich, sie kannte dies Instrument und wusste es zu beherrschen, wie er seine trefflich bezackte Schlächteraxt zu schwingen wusste. Wand sich um, erheitert, hoch die Mundwinkel trotz des Knebels lästiger Plage gebogen, hauchte sporadisch angedeutet einen sanften Kuss, welcher ihm zu verstehen gab, das er ihr guter Genius. Becirct noch ob des tönenden Instruments, dies nur leidlich willentlich in einer losen Hand haltend, tastete sie nach dem zweiten Opferstück.
Vollkommen andrer Natur, dennoch nicht ungewünscht, eines Höflings matte Gunstbezeugung, war dies ein schwarzer Seidenfächer, ganz und gar wie aus den alten Liedern, ein Schaft, ein Rund, ein dünnes Siegel, Vögel welche Vögel jagten. Ungeschickt wie sie nun mancher Tage war, fächerte sie schon halb erstaunend durch die detailreich gewundenen Spinnenfäden dieses Stückes, sich kühlend Luft entgegen, als nun auch sie, was sie ja nicht wissen konnte, über das lackierte Siegel glitt. Um winzige Haaresbreite nur, schnitt der schwarzbeseelte Stachel, am Lide ihr vorbei, durchstach die Luft wie eben jene, ohne jedes Hindernis, fast zischend, pfeifend wie eines Schwertes starke Schärfe. Merklich angetan, das Herz im Busen schlug ihr höher, durch beide zauberhaften Präsente, schloss sie nun den Fächer wieder, entspannend ihn auf des Bettes weißen Sockel faltend, um empor zueilen zu ihrem großen Chaosfürsten, welcher wächsern gar wie eine Säule, aufragend über all dem thronte, was zu seinen Füßen lag. Grunz hingegen, das wackre Borstentier, schien halbbelustigt, halb besäuselt, ein nervend Härlein sich von der Schnauze streichend, einzig an der fleischigen Lefzen perlenden Speichel sich ergötzend, trunken sich in den Schlaf zu wiegen.
Umarmen tat sie ihn, den ungeteilten Krieger, beide Hände liebend gar, um seinen beharnischten Torso schon gewunden, küssend jenes blutigrote Bällchen, ungestüm an seine “schwarzen” Lippen pressend. Er wusste wohl wie ihm geschah, als er nun seinerseits, als enttarnter Chevalier, beschwichtigend den Ellenbogen, schützend um ihre Taille legte, sie niederdrückte voller Wonnigkeit, balancierte sie schon auf einem Bein, sich in der Waagrechten spärlich an seinen Brust noch fester drückend, seinen bestürmenden Kuss trotz des Knebels noch genießend. Aufgerichtet senkte er sie halb hernieder auf die weiche Lagerstatt, er nun kniend, sie schon liegend, weiterhin malträtierend durch ungezählte Liebesdienste. Noch während sie so innig lagen, des nächtlichen Mondes glänzendes Silber über Tücher wandernd, griff sie schon, zärtlich wie die liebste Fee, nach seinen kräftigen Händeknochen. Begeistert, inspiriert durch ihre neugewonnene Lust und Lüsternheit an seinen Taten, wiegte er sich ein in jenes Spiel, ließ zu, das sie ihm nun ihrerseits die dicken Stoffestränge von verstrichenem Tage, fest um seine Knöchel band. Prüfend, ob deren Halt auch solide sitzend, zog sie noch an seinen an den Rücken gefesselten Händen, und war sich sicher, sofern er nicht widerstehen wollte, das diese eben halten würden. Schon kroch er, auf den Knien eindrückend über die Matratze rückend, schwärmerisch für ihre nackten Lippen sich erdreistend, Küsse fordern vorwärts. Verwehrt blieb ihm die sinnliche Berührung, entgegen jeglicher Erwartung, stieß sie ihn mit der Stiefelspitze an die Stirn im gleitend, ihm durch verlagertes Übergewicht, just auf den harten Rücken. Verblüfft ob ihrer wenig zarten Verweigerung des Dienstes, wand er sich schon bauchlings, worauf sie eben noch gewartet, rasch hinweg stieg über ihn, ihm gleichfalls noch die Knie aneinander heftend. Das ausgebleichte Laken, festgeknotet zu einer Schnur, rasch sich in seine eingekerbten Kehlen wand, ihn so, der beinischen Bewegung raubend, daliegend wie ein ungeliebter Engerling. Nun erst, erkannte sie seinen schwarz gewundenen Gürtel, als eines Viehes ledernen Foltermeister, als schnalzenden Peitsche, welche in geschulter Hand, zwar Verletzen mochte, jedoch nicht brechen konnte. Rasch befreite sie ihn, unter mahnenden Mannesblicken von der Last, und ihr dünkte, ihm schwante Böses. Recht sollt er noch nicht erhalten, im Gegenteil, sündig sie sich vor seinen graublauen Augen wand, wie Slaaneshs erste Tänzerin, sich mal hier, mal dort, mal jener Orts, sanft und sinnlich flüchtig nur berührend. Gerade als er abermals schon fast beschwichtigt, sie nach seiner Arme Fesseln griff, geschickt und wenig hadernd, eine weiter Schlaufe flocht, diese durch jene der Beine zog, um somit sich Verbindung schuf, welche sie noch abschließend mit dem längsten aller solchen Stücke verband, eben jenes, welches noch vergangnen Tages von Gebälk herabgehangen war. Nun erschien es ihr, noch während sie das Ende über den hohen Balken warf, recht einleuchtend, das dieser muskulöse Knecht, wohl gut und gern, dreifach ihres eignen Leibes war. Sinnierend glitt der sündenschwere Blicke hinab auf des Borstentieres klammen Rücken, welches just hin zum Augenblick, gleichfalls empor sah zu jenem Schauspiel, welches sich dort ereignen mochte.
Verhalten noch zunächst, doch wissend um des Mannes starke Begierde nach des Weibes Fleisch, streifte sie der schwarzen Stiefelsohlen beflissentlich an seine offnen Lippen, tauchte mit der Spitze ein, in seinen Mund, liebkosend schon die weingefärbte Zunge, unter hauchdünnes Material hindurchfühlend. Kogan selbst, mochte es noch nicht erahnen, doch bald schon, eilte dienst ergeben, auf einen lockenden, grüngesprenkelten Apfel hoffend, das launische Borstenvieh herbei. Doch zunächst, noch ehe die süße Speise seine war, musste er, den einen Strick im Maule haltend, sein schnauzend, ärgerlich schon fluchendes, Herrchen an die ferne Decke hieven, wohl gut und gerne einmal hoch wie das Hundeschwein über dem marmornen Lager schwingend. Rasch, noch ehe der Hybrid vollend hatte was sie alleine nicht vermocht, verband sie hängende Seile nun mit festen Haken dort am Lager, um eben jenen Blutesknecht, sicher in den Lüften verwahren zu können. An ihr war es nun, sein dreitagebärtiges Kinn in zwei Fingern sacht zu wiegen, ihm vollgummiert über spitze Zähnchen gleitend, immer noch selbst geknebelt, langsam eben jenen von den Lippen nehmend. Sadistisch, über jedes Maß erhaben, grinste nun sie ihrerseits über treffliches Kriegers Missgeschick. Ihm schwante wohl was nun folgen müsste, wandte sich selbst wenig akrobatisch, kämpferisch in seinen Fesseln, vergeblich allerdings, den ohne festen Grund, war zunächst noch jede dämonische Kraft ausgehebelt. Schon entfernte sie ihm, geschickt über seine Glieder gleitend, jegliche Gewandung, Panzerung oder gar festes Schuhwerk, bis er nackend wie des Apollon Statue, baumelnd über all dem Schwang, was vor kurzem noch, ihn vor Stichen, Schlägen und der nächtlichen Kälte hat bewahrt.
Halb gebeugt unter seines Leibeslast, kroch sie unten noch hindurch, trotz seines ungetrübten mannigfaltigen Fluchens, Spottens und Protestes, sich die behandschuhten Hände an seiner auferstanden Manneskraft beschwichtigend reibend. Rasch und rascher floss das Blut, stramm erhoben wie der Esse rote Glut, stählern wie ein langer Speer, fest Daumen und Zeigefinger darum schließend, zupfend wie an der Lyra, langsam daran herab gleitend, dann zunehmend schneller, bis sein Atem monoton mit des Männerleibes Zucken, nur mehr stoßartig sich empor zu kämpfen wusste. Purpurn schon sein Angesicht, schwer, kränklich fast sein Lebensatem ging, doch noch ehe sich entladen konnt was sich da angestaut, gewitzt wie eine Wüstenviper, ein noch mal dünnres Stricklein darum wickelnd, so ihm längerfristig die Linderung verwährend. Die rückwärtig dargebotnen Lenden an sein Angesicht nun schmiegend, fischte sie nach dargebrachter Lederpeitsche, langsam sich das Hinterteil an seiner Nase reibend, erhob sie sich sodann. Wüst und immer wüster schon, warf er Blicke nach ihrer stechend roten Leibesmitte, wollte anfassen, berühren, ja massieren sie, ob als dank oder ungekannte Rache, einerlei, wie sie befand. Schon schwang sie wenig zimperlich, ausladend wie ein eilender Kutscher, schnalzend hoch oben an des sandsteinfarbnen Plafonds, die schwarze Schlingen, krachend schwer von treibender Energie beladen, in auf den ungeschützten Rücken niederfahrend, gerade vor dem verbinden Stoffesglied. Halb jaulend, halb stöhnend durch die lange ungekannte Geißelung, warf er blutge Blicke schon nach ihr, bis das abermals der Lederschlange gleißender Gruß, über seinen Leib sich schlang. Wiederum, aufheulend, fluchend laut und leise, wand er sich in seinem Netz, klar sah sie schon, wie es salzig aus gerissnen Striemen quoll. Unbetrübt fuhr sie so fort, bis das die Laune sich ihr wandelte, zusehends sich des Mannes Leib trotz mannigfaltiger derartiger Hiebe ernüchterte, kaum noch singend Schmerzenslaute von sich gab.
Schwärzlich schon der dunklen Schatten lange Schweife um sein einst noch eitles Angesicht wandten, beschwichtigend ergriff sie abermals sein Kinn, schritt herum um seine Mitten, reibend, ziehend, Finger tänzelnd an seinen auferstandnen Unterleib, fast schon liebkosend bedrängend, kurz vor der Explosion, dennoch keine Linderung. Erhaben die wie Prima Donna, glitt sie herab über der Stufen Siebzehn, kam heran mit handvoll Nadeln, Lyra und auch nachtgefärbten Fächer. Das Erste was sie so vollführte, war, einbeinig sich nun balancierend, den einen roten Schenkel an seinen pochende Unterseite schmiegend, plötzlich seine Arm ergreifend, goldne Nadel bis hinab zur Knochenfuge treibend, nur unermesslich kurz, dank des erlernten Wissens um Anatomie, vor seinen Nervensträngen innehaltend. Sofern er sich nun anderwertig gebar als es ihr dünkte, trieb es ihm die feinen Spitzen hinein ist schmerzliche Grau, zweifellos ein übler Schmerz, so sollte er wohl besser doch gehorchen. Selbiges vollführte sie nun auch an seinen Beinen, Beugen, Knie und nackten Sohlen, drapierte abschließend noch ein hauchdünnes Bändlein nur, gespickt mit lächelnden Nadeln, von Schenkel zu Schenkel ihm, gerade mal eines Fingernagels Breite abstand zu den leidlich angeschwollnen Juwelen haltend. Zuckte er, so würde geschehen, gleißend wie ein kohlensattes Rindereisen, hineinfahrend in die dünne Haut. Drei Schritte sie auf dem dünnen Stilettoabsätzen zurückwich, sich besehend das eigen erschaffne Kunstwerk, wie wundervoll und gleichsam schmerzerfüllt, er doch zucken musste, dennoch um des größren Schmerzens willen, nicht allzu viel verrücken durft.
Aus purem Amüsement heraus, zog sie nun des dünnen, braunen Zwirnes eines Ende durch der letzten goldnen Nadel Öse, kroch unter seinen gepeinigt flach noch atmenden Torso durch, sich die aufgespannte Leinwand zu betrachten. Leidig ob der ungewollten Sauerei, schob sie sich drei Kissen unter den eignen Rücken, so das sie an besagt qualvoll drohenden Bändlein vorbei, mit dem Knie seine Kraft noch stimulieren konnt, egal, sofern er noch zuviel zuckte, würd es ihn trotzdem noch ereilen. Grinsend, diabolisch, nahm sie dies zur Kenntnis nun, begann damit die dünne Nadel schon stechend, gleitend, windend durch sein vernarbtes Brustgelände treibend, ein lange schon erdachtes Muster sorgsam in ihn einzuweben. Es war eben jenes Fabelwesen, welches eine einzge Seite ihrer neuen Lyra beseelte, ein schwarzer Drachen, aufgerissnen Rachens feuerspeiend, hoch erhoben über all den Völkern, sie mit wahrer Göttermacht schon strafend, wie sie es nun an ihm vollzog. Tropfend quollen einzelne Perlchen seines tiefgeschwärzten Lebenssaftes ausgepresst aus seiner Brust, auf die ihre hinab. Kurz verärgert ob der unerwarteten Verunreinigung ihrer neuen Roben, drückte sie den einen gehärteten Stiefelschaft tief in seine Manneskraft, quälend sich schon ein tiefes “Knurren” seiner Kehle just entwand. Närrisch doch dieses garstige Verhalten, den so wie er sich nun geregt, senkten sich sämtliche Nadeln, für einen winzigen Herzensschlag nur, hinein in seines Fleisches verborgne Bahnen, halb schon kreischend er vor Qual sich in den Binden streckte. Verdrossen, nur noch tiefer sich die glühenden Spitzen senkten, bis das er jeglicher übernatürlicher Kraft fast schon beraubt, abließ von dem Schmerzenszorne Rausch. Dennoch, niemals bettelnd, er sie nur böse anstierte, wie der Dämon welche sie jener frühen Morgenstunden in ihm gesehen. Sich ein weißes Bettlaken über Brust und Bauch legend, fuhr sie fort, Lippen überschwänglich nur mehr grinsend, ihm das auserkorne Muster einzustechen. Vollkommen! Gnädig mit der einen Hand, lindernd über seine gequollne Spitze streichelnd, zog sie schon heran, ein brennendes Kerzlein von der von ihm entflammten Zigarre einst belebt. Drohend warf er ihr schon zum zigsten Male, ohnmächtig wie er nun war, finstre Blicke zu, ja, meinte gar sie verbal herausfordern zu müssen. Schelmisch spottete sie der gefangnen Fliege, zog sich knöcherne Lyra freudetriefend noch heran, stellte das Kerzlein züngelnder Flammenzunge unter sein gestochnes Muster, auf das jener Zwirn, verbannt, eben solch ein schwarzes Mal wie in seinem Antlitz hinterlasse.
Wenig kühlend, fast die rötlich sich verfärbende Haut allmählich winzige Bläschen warf, just, mit lautem Feuerzischen, sich der braune Zwirn in orange-rot-goldne Glut entlud, schmerzlich durch die blutende Leinwand sich mehrfach wand, und tatsächlich, beim erlischen noch jenes durchdachte Muster barg. Würdevoll und dennoch launisch, begann sie, unter seinem mäßigem Stöhnen, ein heitres, liebevolles Minnenlied anzustimmen, welches handelte von einem kaiserlichen Boten, welcher ausgefahren, sich die weite Welt im Dienste seines wenig netten Herrn zu besehen, alsbald jedoch, von geschuppten, roten Bestien schon zerfetzt, als Nachtmahl, besungen von Dämonenbarden, am Stücke schon verschlungen wurde. Mit jedem betonten Saitenstrich, glitt sie dabei, mit des einen Stiefelsschaft, merklich in die zerworfne Haut seiner Manneskraft, entlockte ihm somit noch manchen lieblich, süßlich gepeinigten Ton, ohne das er hätte hadern können, drohend doch die Spitzen hingen. Flach nur noch sein Atem ging, flach und immer flacher nun. Ersterben durft er trotzdem nicht, bestimmt war ihm ein andres Leiden, als sie das balsamschwangre Minnenlied vollendet hatte, glitt sie mit der Stiefelspitze an ihm streichend, schwärmerisch hervor. Endlich musst er es dennoch einsehen, warf fast selig schon ergeben, einen scheuen Blick nach ihren Lenden, welche sie verhüllt und dennoch einfühlsam, an seine unbehaarten Wangen rieb. Selbst verachtend, dennoch beschwichtigend süße Töne flötend, rang er wohl schon um das Bewusstsein, dennoch lange nicht beschwichtigt in dem Treiben, wollte sie ausreizen wie weit er wohl noch gehen konnte. Donnernd wie der Fledermaus starker Flügelschlag, entwand sich stramm des Fächers Kamm, auch zischend wie der Schlangenstoß, sich die schwarzen Klingen aus den Schäften sich ergossen. Sadistisch amüsiert ob der zugefügten Schmerzen, wie landwirtschaftliche Pflüge durch den zerschundenen Rücken gleitend, wölbte sich des Mannes Leib, lüstern fast und dennoch bange, unter der geißelnden Berührung, wusste jedoch, das er sich nicht rühren durfte, um noch größren Schmerz zu vermeiden. Was nur sollte noch geschehen, als sie mittlerweile gedankenträge und müßig, den aufgeschlagnen Kamm zusammenband. Griff im fad schon an das sehnige Unterkiefer, strich sie Handschuhspitzen lüstern an die Lippen, kosde ihn mit sanfter Macht, krallte einen Haarschopf sich und riss ihn in den Nacken. Abschließend, in der hängenden Lage aufgebäumt, trieben sich bis tief ins Mark, gleißend diese Speere, fassungslos ihm schon der Atem stockte, purpurrot dann allmählich dunkelblau, sich jeder seiner Antlitzmuskel prompt verfärbte, bis das sie, aus purer Eitelkeit, seinen Schopf entgleiten ließ.
Sich einen schwer beladenen Klunkergral ergreifend, blutgefärbten Wein einschenkend, ein Bein angewinkelt, das andre ausgestreckt, unter seinem gepeinigten Zügen wohl drapierte, eine zuckersüße, traubenähnliche Gabe in den Mund versenkte, sich sodann ein Schlücklein gönnte. Milde kauend, lehnte sie das vom übertriebnen Minnespiel schon schwere Haupt an einen zum Pfeiler hochgesteckten Arm, und himmelte chaotischer Bewunderung, das eigne Werk an ihm an. Gleichsam sinnierend wie sich lüstern unter seinem Blickfeld reckend, erlöste sie ihn, mit einem kurzen Absatzruck, zumindest von dem dünnen Schnürlein, welches ihm das Blut an Manneskraft stocken ließ, jedoch nicht von den goldnen Speerspitzen, welche darum platziert. Zunehmends sich selbst lobend, merkte sie schon an seinen Sinnen, wie viel mehr kochendes Blut sich da verschieben könnte, schob sich langsam, wie es nun die Art erotischen Treibens ist, das karmesinrote Gummibällchen in den Mund, während sie sich selbst massierend, unter seinen Körper wand, hoffend das dies schon ausreichend war, ihn, aufgrund altbewährter Mechanismen, selbst in die goldnen Drohgebären hineinzutreiben.