02-21-2012, 04:06 PM
Was hatte sie nur in dieses rattenversuchte Drecksloch getrieben? Sie wusste die Antwort genau, doch der Stolz verbot es ihr es wieder und wieder in ihr Gedächtnis zu rufen. Aber es war schließlich nicht das erste Verbot auf das sie einen ließ und es elegant überging. Ihre letzte Heuer war äußerst lukrativ gewesen, denn wer konnte von sich schon behaupten Offizier unter einem Freihändler gewesen zu sein. Zwar fehlte ihr dort das Piratenleben und diverse glaubensgeschuldete Dienste und Rituale waren ihr in dieser Zeit zuwider gewesen, doch sie konnte sich nicht beklagen zu wenig gesehen oder gelernt zu haben. Der zu Ende gesponnene Gedanke trieb ihr ein ungewolltes Grinsen in das Gesicht, als sie den Kapitän aus ihrer Erinnerung nackt vor sich sah – Ja, sie hatte wirklich viel gesehen. Ein Jammer, dass ein Mann seines Kalibers wohl entgegen seiner Ausstattung unter der Gürtellinie im Hirn nicht immer oben auf war, geschuldet seinem unkalkulierbarem Alkoholkonsum, dem Verlangen nach Frauen und nicht zuletzt der Spielsucht. Wie er eigentlich Freihändler geworden war wollte er ihr nie offenbaren, vermutlich hatte auch er Schiff und Lizenz beim Zocken einem ebenso bemitleidenswerten Gesellen abgeluchst. Wie gewonnen so zerronnen mein lieber Graham… Den Verlust musste jeder Kapitän vorerst mit sich ausmachen, immerhin bedeutete dies einen erheblichen Einschnitt in seinem Leben. Verdammt, Freihändler war das Leben, wenn man das Glück besaß eine entsprechende Lizenz sein Eigen zu nennen. Nicht auszudenken was solch ein Freifahrtsschein einem wirklichen Piratenkapitän offenbaren konnte. Nur leider berücksichtigten diese selbsternannten Händler oft nie das Schicksal der Mannschaft, das unweigerlich an solch ein Schiff geknüpft war. Seine eigene Existenz wortwörtlich aufs Spiel zu setzen war die eine Sache, aber die Mannschaft dabei zu übergehen war wirklich eine Entscheidung die nicht so ohne getroffen werden konnte. Selbstverständlich konnten die Frauen und Männer des Schiffs ohne Probleme übernommen werden und zu gerne nahm ein Großteil dies auch an bevor sie ohne Einkommen auf einem Drecksplaneten festsaßen. Aber nicht so Silja Vilchis. Sie wurde auf einem richtigen Piratenschiff geboren, war mit der dortigen Kameradschaft aber auch dem rauen Umgang vertraut. Es jemanden zu beschreiben der nie so aufgewachsen war grenzte an ein Ding der Unmöglichkeit. Aber wenn sie es in einem Satz hätte auf dem Punkt bringen müssen hätte sie vermutlich gesagt „Pack verschlägt sich, Packt verträgt sich“ und ganz oben auf dem Affenberg saß der Chef des Rudels – Der Kapitän. Und wehe dem Kapitän, der sich nicht den nötigen Ruf beim Pack unter sich gemacht hatte. Die Rechnung folgte immer, wie auch bei Graham, dieser spielsüchtigen Alkoholleiche, dem der Erfolg im Weltall und bei den Frauen eindeutig zu Kopf gestiegen war. Dennoch vermisste sie diesen Drecksack auf eine seltsame Art und Weise. Liebe war es ganz sicher nicht, aber ein wohlhabender und gut ausgestatteter Mann an der Seite hatte auch seine Vorteile.
Die ersten Sonnenstrahlen reckten sich inzwischen durch die dichten Baumkronen und zeigten sich im feuchten Nebel, der sich langsam wieder im Boden verkroch. Es dauerte nicht lange, bis die Sonne es vom Horizont über das massige Grün geschafft hatte und nun das noch friedlich schlafende Dorf in erneute Schwüle tauchte. Auf dem Kai trampelten die ersten Stiefel noch unbeholfen vor sich her und man hörte allerlei Besen und Wasser den Rest der Nacht beseitigen. Tiere grunzten und gackerten in ihren Ställen, als eine Gruppe noch immer trunkener über den holprigen Pfad stolperte, der den Hauptweg hier darstellen sollte. Er schlängelte sich vorbei an großen Baumstämmen und deren Wurzeln durch die Hütten und wenigen Häusern aus Stein hindurch, ehe das eine Ende davon die mehr oder weniger gute Landebahn erreichte. Doch von hier war sie nicht gekommen. Als sie vor zwei Wochen über viele Ecken und Kontaktmänner die Information erhalten hatte, dass sich mitten im Dschungel diese Siedlung versteckt hielt. Sie wollte es erst nicht glauben, doch nachdem sie letztendlich Monate in Gohmor auf der Suche nach einer Heuer war packte sie sich diesen kleinen Grashalm sofort mit der Hoffnung hier einen geeigneten Kapitän und ein Schiff zu finden. Nun, nachdem sie hier schon drei Tage und Nächte verbracht hatte schwand die Hoffnung erneut das zu finden was sie suchte. Doch dies war für Silja noch lange kein Grund den Kopf in das nächstbeste Sumpfloch zu stecken. Das war nur eine Erfahrung, die ihr Leben ihr beschert hatte: Resignation war nicht akzeptabel! So raffte sie sich auch diesen Morgen aus ihrer angemieteten Schlafgelegenheit und betrachtete für einen Moment ihre Umgebung. Ein Fenster, geschlossen durch Fensterläden aus getrockneten Palmenwedeln. Ihr Bett eine Hängematte aus Kunsttextilien, damit schlicht aber immerhin komfortabel. Unter dem Fenster stand eine aus Holz zusammengeschusterte kleine Kommode die allerlei Tand und ihre restlichen Klamotten enthielt. Ihre Wertsachen hatte sie sowieso immer bei sich, aber davon hatte sie bis auf die Schekel und die Pistole sowieso nichts Augenscheinliches. Immerhin konnte man das Konstrukt abschließen, auch wenn das primitive Schloss nicht jeden aufhalten würde. Viel mehr brauchte es an Ausstattung auch nicht wirklich, denn Tische und Stühle fanden sich unten in der Taverne wieder. Das war auch diesen Morgen wieder ihr Ziel. Essen und Trinken waren wirklich erschwinglich auch wenn man nicht wissen wollte was sich darin wirklich befand. Betrachtete man aber im Vergleich dazu rationiertes Konservenfutter so war der Unterschied vom Aussehen und Geschmack zu urteilen auch nicht wirklich markant. Sie schloss ihre Pistole weg und steckte den Schlüssel nach dem Ankleiden in ihren Ausschnitt. Wie für jeden Tag hatte sie sich keine neuen Klamotten raus gelegt, stattdessen begnügte sie sich damit diese jeden zweiten Tag auszuwaschen, aber in diesem Loch mochte sie noch am besten duften, so ihre eigene Einschätzung.
Nachdem sie das Zimmer verlassen und abgeschlossen hatte saß sie nun einen Stockwerk tiefer in der Nähe der Bar und schaukelte mit dem Stuhl nach hinten gelehnt etwas hin und her. Auf dem Weg nach unten musste sie über diverse Körper steigen, die erst langsam wieder zu ihren geistigen Fähigkeiten fanden. Der Alkoholdunst und Schweiß der letzten Nacht hinderten Silja nicht daran erst einmal einen Hochprozentigen zu schlucken, bevor sie sich über das exotische Frühstück her machte. Es waren irgendwelche Früchte die nicht einmal so schlecht schmeckten, dazu ein Saft, der süß-säuerlich und daher erfrischend wirkte. Heute Mittag würde sie sich nochmals so ein Krokodilsteak gönnen, da war sie sich sicher, doch etwas Gesundes konnte einem ja nicht schaden.
Die ersten Sonnenstrahlen reckten sich inzwischen durch die dichten Baumkronen und zeigten sich im feuchten Nebel, der sich langsam wieder im Boden verkroch. Es dauerte nicht lange, bis die Sonne es vom Horizont über das massige Grün geschafft hatte und nun das noch friedlich schlafende Dorf in erneute Schwüle tauchte. Auf dem Kai trampelten die ersten Stiefel noch unbeholfen vor sich her und man hörte allerlei Besen und Wasser den Rest der Nacht beseitigen. Tiere grunzten und gackerten in ihren Ställen, als eine Gruppe noch immer trunkener über den holprigen Pfad stolperte, der den Hauptweg hier darstellen sollte. Er schlängelte sich vorbei an großen Baumstämmen und deren Wurzeln durch die Hütten und wenigen Häusern aus Stein hindurch, ehe das eine Ende davon die mehr oder weniger gute Landebahn erreichte. Doch von hier war sie nicht gekommen. Als sie vor zwei Wochen über viele Ecken und Kontaktmänner die Information erhalten hatte, dass sich mitten im Dschungel diese Siedlung versteckt hielt. Sie wollte es erst nicht glauben, doch nachdem sie letztendlich Monate in Gohmor auf der Suche nach einer Heuer war packte sie sich diesen kleinen Grashalm sofort mit der Hoffnung hier einen geeigneten Kapitän und ein Schiff zu finden. Nun, nachdem sie hier schon drei Tage und Nächte verbracht hatte schwand die Hoffnung erneut das zu finden was sie suchte. Doch dies war für Silja noch lange kein Grund den Kopf in das nächstbeste Sumpfloch zu stecken. Das war nur eine Erfahrung, die ihr Leben ihr beschert hatte: Resignation war nicht akzeptabel! So raffte sie sich auch diesen Morgen aus ihrer angemieteten Schlafgelegenheit und betrachtete für einen Moment ihre Umgebung. Ein Fenster, geschlossen durch Fensterläden aus getrockneten Palmenwedeln. Ihr Bett eine Hängematte aus Kunsttextilien, damit schlicht aber immerhin komfortabel. Unter dem Fenster stand eine aus Holz zusammengeschusterte kleine Kommode die allerlei Tand und ihre restlichen Klamotten enthielt. Ihre Wertsachen hatte sie sowieso immer bei sich, aber davon hatte sie bis auf die Schekel und die Pistole sowieso nichts Augenscheinliches. Immerhin konnte man das Konstrukt abschließen, auch wenn das primitive Schloss nicht jeden aufhalten würde. Viel mehr brauchte es an Ausstattung auch nicht wirklich, denn Tische und Stühle fanden sich unten in der Taverne wieder. Das war auch diesen Morgen wieder ihr Ziel. Essen und Trinken waren wirklich erschwinglich auch wenn man nicht wissen wollte was sich darin wirklich befand. Betrachtete man aber im Vergleich dazu rationiertes Konservenfutter so war der Unterschied vom Aussehen und Geschmack zu urteilen auch nicht wirklich markant. Sie schloss ihre Pistole weg und steckte den Schlüssel nach dem Ankleiden in ihren Ausschnitt. Wie für jeden Tag hatte sie sich keine neuen Klamotten raus gelegt, stattdessen begnügte sie sich damit diese jeden zweiten Tag auszuwaschen, aber in diesem Loch mochte sie noch am besten duften, so ihre eigene Einschätzung.
Nachdem sie das Zimmer verlassen und abgeschlossen hatte saß sie nun einen Stockwerk tiefer in der Nähe der Bar und schaukelte mit dem Stuhl nach hinten gelehnt etwas hin und her. Auf dem Weg nach unten musste sie über diverse Körper steigen, die erst langsam wieder zu ihren geistigen Fähigkeiten fanden. Der Alkoholdunst und Schweiß der letzten Nacht hinderten Silja nicht daran erst einmal einen Hochprozentigen zu schlucken, bevor sie sich über das exotische Frühstück her machte. Es waren irgendwelche Früchte die nicht einmal so schlecht schmeckten, dazu ein Saft, der süß-säuerlich und daher erfrischend wirkte. Heute Mittag würde sie sich nochmals so ein Krokodilsteak gönnen, da war sie sich sicher, doch etwas Gesundes konnte einem ja nicht schaden.