02-20-2012, 06:44 PM
Die Landung war ein kalkuliertes Risiko, das wie sich herausstellte, einzugehen sich gelohnt hatte. Vorsichtig, als wäre die Schiffshülle nicht dicker als die Schale eines Hühnereis, brachte er das Vehikel senkrecht herunter. Es setzte auf dem Dach aus ineinander verschränkten Ästen und Schlingpflanzen auf, welches ächzte und raschelte, aber kaum merklich nachgab. Seine Hoffnung hatte also nicht getrogen. Die Vitalität der Natur war hier stark genug um ein tonnenschwere Erzeugnis der Technologie zu halten als wäre es nicht mehr als ein Hautseglernest.
Es wäre ohnehin seine einzige Möglichkeit für eine Landung gewesen, sah man einmal von der Freifläche bei seinem direkten Ziel ab und da er diesen Ort noch nicht richtig kalkulieren konnte hatte er nicht vor seinen wertvollsten Besitz, eben das Schiff, aufs Spiel zu setzen.
Schrekt'Orn fuhr die Maschinen herunter und bleib für einen Moment in dem stillen Cockpit sitzen, in dem seine empfindlichen Sinnesorgane den Geruch von wiederaufbereiteter Luft, dem Aroma der Wüste, betriebenen Geräten und den zahlreichen Piloten vor ihm wahrnehmen konnte.
Die Kanzel beschlug bereits von innen, doch noch war der Blick auf die Sonne, welche gerade erst die Berührung zum Horizont aufgegeben hatte, frei. Ein Schwarm langhalsiger Vögel kam von rechts und schien förmlich den den Glutball einzutauchen, ihre Umrisse nur noch schwarze Punkte vor dem zunehmenden Gelb des neuen Tages.
Das Wesen, welche die Schönheit dieser Welt von der es nicht stammte, trotzdem zu würdigen wusste, betätigte den Öffnungsmechanismus der Kanzel und selbige fuhr schnarrend zurrück.
Sofort brandete ein Konzert aus Tierlauten, zusammen mit feuchtwarmer Luft über den Echsenmann herein.
Wo Menschen und anderen evolutionär benachteiligten Individuen sofort der Schweiß aus den Poren getreten wäre und einen perfekten Leuchtturm für Räuber aller erdenklichen Größe, vom Moskito bis zum Wipfelschleicher, abgegeben hätte, brachte die Hitze, noch lange nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt, den Kreislauf des Xenos in Schwung. Geschmeidig schwang er sich ins Freie und blieb auf dem Metall der Maschine stehen. Mit einem Rundumblick verschaffte er sich Gewissheit über die Richtung, wobei der Fluss sein Ariadnefaden sein würde. Dann griff er noch einmal in den Innenraum und zog eine kleine Plastiktüte unter der Liege hervor, die er von einem der Tische im Depot Rasankurs hatte mitgehen lassen.
Während sich hinter ihm die Kanzel wieder schloss verpackte er den Thermostrahler sehr sorgfältig in dem Kunststoffbeutel und verknotete ihn dann an dem Taillenriemen seiner Kombination. Alsdann zog er sich die Stiefel aus und hängte auch dieses an, wobei es für das Schuhwerk immerhin eine vorgesehene Stelle gab, wo es beim schnellen Laufen und Klettern nicht behinderte.
Als auch das erledigt war beschritt er einen starken Ast bis er am Stamm anlangte und machte sich dann daran herabzuklettern. Die schattige Welt zwischen Blätterdach und Uferbereich umfing ihn.
In der Spelunke, deren Selbstbezeichnung Taverne und Amüsierbetrieb man wohl als irgend eine Art Witz auffassen konnte waren vorläufig alle Messen gesungen. Gerade machte sich die mehr als dralle Wirtin daran die Tische abzuräumen, wobei sie mit einem Geschick wider des eigenen Umfangs zwischen den Schnapsleichen hindurch manövrierte. Gut möglich das auch die ein oder andere richtige Leiche dabei war. Zwar waren im Blauen Krokodil Waffen verboten, doch wenn es richtig heiß zur Sache ging, was für gewöhnlich gegen eins der Fall war, hatte niemand mehr die Übersicht und das ein oder andere Messer mochte eine Heimat zwischen fremden Rippen finden.
Gorjinia, so der Name dieser Angehörigen des holden Geschlechts, begutachtete die trunkenen Gäste bei ihrem morgendlichen Werk sehr eingehend. Jene die nicht zu den aller ungewaschensten Vertretern ihres Berufsstandes gehörten hatten kurz darauf ihre Wurstfinger in den Taschen, wo sie eifrig nach Münzen und noch eifriger nach Scheinen suchten.
Allein die Ausbeute blieb bescheiden und so stieß sie den schlafenden Mann im geflickten Druckanzug von der Holzbank. Er landete auf einem ebenso betrunkenen Genossen und erwachte nicht.
Man sollte doch meinen Raumfahrer würden mehr verdienen als sie an einem einzigen Abend versaufen können.
Weniger gründlich als bei der Durchsuchung war sie beim Säubern des Holztisches.
Denn Rest haben sie ja auch verhurt!
Der Weißbärtige hinter dem Tresen nickte grob nach oben, wo sich im Obergeschoss die Zimmer der Professionellen befanden, während er die halbvollen Schnapsgläser sorgfältig wieder in eine bauchige Flasche mit der Aufschrift „Hausmarke“ umfüllte.
In den oberen Zimmern entledigten sich die mehr oder weniger jungen und mehr oder weniger ansehnlichen Frauen soeben der Gäste die es in der Nacht nicht mehr geschafft hatten nach erhaltender Dienstleistung die Örtlichkeit zu verlassen.
Dies geschah indem die Herren und um der Wahrheit genüge zu tun, auch zwei Damen, kurzerhand auf den Flur gezogen wurden. Ein weniger glücklicher Freier nahm eine kürzere Route direkt über die Brüstung des kleinen Balkons. Die geringe Höhe und der Umstand das sich an dieser Seite des Hauses eine Schweinesuhle befand verhinderten gebrochene Knochen.
Der Mann zählte zu den Raumfahrern über die die Wirtin sich so erbost hatte und Sturz und Schlamm brachten ihn in einen fragilen Zustand des Bewusstseins zurück. Wie er an diesen wenig erbaulichen Ort gekommen war wusste er ebenso wenig wie es ihn interessierte.
Mit verschwommenen Blick schielte er die Hauptstraße entlang. Wie schon bei der Taverne, war auch der Titel „Hauptstraße“ mehr symbolisch zu verstehen, bei einer Niederlassung im Dschungel, die nicht einmal fünfzig Gebäude zählte. Nichteinmal zwanzig davon aus Stein errichtet.
Am Ende der Hauptstraße schloss eines dieser Steingebäude, der Gemischtwarenladen, die schlammige Linie ab. Dahinter begann das Rollfeld und mit Zufriedenheit stellte der schwankende Mann fest das sein Baby, sein Clipper noch über dem Haus aufragte und ihm nicht abhanden gekommen war. Nicht schon wieder. Also alles bestens... auch wenn er einen komischen Geschmack im Mund hatte.
Den Weg in seiner Breite ausmessend wankte er in die entgegensetzte Richtung auf den Fluss zu. Hier waren Boote und einige Wasserflugzeuge vertäut doch der Anleger, ja eigentlich das gesamte Ufer schwankte ihm noch zu sehr, weswegen er den Kai, Kai sein ließ und auf den kleinen Strand zuging, wo die leichten Wellen des Flusses anrollten. Bis zu den Knien schritt er hinein und öffnete seine Beinkleider. Das folgende Plätschern wurde von einem Seufzer unendlicher Erleichterung begleitet.
Als der Mann seinen Blick über die sacht bewegte Oberfläche des großen Imbala lenkte, dunkel und gelb, gewahrte er in einiger Entfernung einen Echsenkopf, der bis zu den Nasenlöchern und Augen aus dem Wasser ragte.
Wäre er weniger umnebelt gewesen hätte er vielleicht die Flucht ergriffen. So entschied er das das Tier weit genug weg war und für ein Krokodil ohnehin zu klein. Vielleicht eine Schlange oder so.
Komm her... damit ich di... dir aufn Kopf pissen kann. Freilich gehorchte das Wesen nicht und er war ohnehin fertig. Also machte er sich auf die Suche nach einem probaten Frühstück.
Schrekt'Orn beobachtete ihn und beschloss auch die Siedlung noch ein paar Minuten lang zu observieren, bevor er sich offenbarte.
Es wäre ohnehin seine einzige Möglichkeit für eine Landung gewesen, sah man einmal von der Freifläche bei seinem direkten Ziel ab und da er diesen Ort noch nicht richtig kalkulieren konnte hatte er nicht vor seinen wertvollsten Besitz, eben das Schiff, aufs Spiel zu setzen.
Schrekt'Orn fuhr die Maschinen herunter und bleib für einen Moment in dem stillen Cockpit sitzen, in dem seine empfindlichen Sinnesorgane den Geruch von wiederaufbereiteter Luft, dem Aroma der Wüste, betriebenen Geräten und den zahlreichen Piloten vor ihm wahrnehmen konnte.
Die Kanzel beschlug bereits von innen, doch noch war der Blick auf die Sonne, welche gerade erst die Berührung zum Horizont aufgegeben hatte, frei. Ein Schwarm langhalsiger Vögel kam von rechts und schien förmlich den den Glutball einzutauchen, ihre Umrisse nur noch schwarze Punkte vor dem zunehmenden Gelb des neuen Tages.
Das Wesen, welche die Schönheit dieser Welt von der es nicht stammte, trotzdem zu würdigen wusste, betätigte den Öffnungsmechanismus der Kanzel und selbige fuhr schnarrend zurrück.
Sofort brandete ein Konzert aus Tierlauten, zusammen mit feuchtwarmer Luft über den Echsenmann herein.
Wo Menschen und anderen evolutionär benachteiligten Individuen sofort der Schweiß aus den Poren getreten wäre und einen perfekten Leuchtturm für Räuber aller erdenklichen Größe, vom Moskito bis zum Wipfelschleicher, abgegeben hätte, brachte die Hitze, noch lange nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt, den Kreislauf des Xenos in Schwung. Geschmeidig schwang er sich ins Freie und blieb auf dem Metall der Maschine stehen. Mit einem Rundumblick verschaffte er sich Gewissheit über die Richtung, wobei der Fluss sein Ariadnefaden sein würde. Dann griff er noch einmal in den Innenraum und zog eine kleine Plastiktüte unter der Liege hervor, die er von einem der Tische im Depot Rasankurs hatte mitgehen lassen.
Während sich hinter ihm die Kanzel wieder schloss verpackte er den Thermostrahler sehr sorgfältig in dem Kunststoffbeutel und verknotete ihn dann an dem Taillenriemen seiner Kombination. Alsdann zog er sich die Stiefel aus und hängte auch dieses an, wobei es für das Schuhwerk immerhin eine vorgesehene Stelle gab, wo es beim schnellen Laufen und Klettern nicht behinderte.
Als auch das erledigt war beschritt er einen starken Ast bis er am Stamm anlangte und machte sich dann daran herabzuklettern. Die schattige Welt zwischen Blätterdach und Uferbereich umfing ihn.
In der Spelunke, deren Selbstbezeichnung Taverne und Amüsierbetrieb man wohl als irgend eine Art Witz auffassen konnte waren vorläufig alle Messen gesungen. Gerade machte sich die mehr als dralle Wirtin daran die Tische abzuräumen, wobei sie mit einem Geschick wider des eigenen Umfangs zwischen den Schnapsleichen hindurch manövrierte. Gut möglich das auch die ein oder andere richtige Leiche dabei war. Zwar waren im Blauen Krokodil Waffen verboten, doch wenn es richtig heiß zur Sache ging, was für gewöhnlich gegen eins der Fall war, hatte niemand mehr die Übersicht und das ein oder andere Messer mochte eine Heimat zwischen fremden Rippen finden.
Gorjinia, so der Name dieser Angehörigen des holden Geschlechts, begutachtete die trunkenen Gäste bei ihrem morgendlichen Werk sehr eingehend. Jene die nicht zu den aller ungewaschensten Vertretern ihres Berufsstandes gehörten hatten kurz darauf ihre Wurstfinger in den Taschen, wo sie eifrig nach Münzen und noch eifriger nach Scheinen suchten.
Allein die Ausbeute blieb bescheiden und so stieß sie den schlafenden Mann im geflickten Druckanzug von der Holzbank. Er landete auf einem ebenso betrunkenen Genossen und erwachte nicht.
Man sollte doch meinen Raumfahrer würden mehr verdienen als sie an einem einzigen Abend versaufen können.
Weniger gründlich als bei der Durchsuchung war sie beim Säubern des Holztisches.
Denn Rest haben sie ja auch verhurt!
Der Weißbärtige hinter dem Tresen nickte grob nach oben, wo sich im Obergeschoss die Zimmer der Professionellen befanden, während er die halbvollen Schnapsgläser sorgfältig wieder in eine bauchige Flasche mit der Aufschrift „Hausmarke“ umfüllte.
In den oberen Zimmern entledigten sich die mehr oder weniger jungen und mehr oder weniger ansehnlichen Frauen soeben der Gäste die es in der Nacht nicht mehr geschafft hatten nach erhaltender Dienstleistung die Örtlichkeit zu verlassen.
Dies geschah indem die Herren und um der Wahrheit genüge zu tun, auch zwei Damen, kurzerhand auf den Flur gezogen wurden. Ein weniger glücklicher Freier nahm eine kürzere Route direkt über die Brüstung des kleinen Balkons. Die geringe Höhe und der Umstand das sich an dieser Seite des Hauses eine Schweinesuhle befand verhinderten gebrochene Knochen.
Der Mann zählte zu den Raumfahrern über die die Wirtin sich so erbost hatte und Sturz und Schlamm brachten ihn in einen fragilen Zustand des Bewusstseins zurück. Wie er an diesen wenig erbaulichen Ort gekommen war wusste er ebenso wenig wie es ihn interessierte.
Mit verschwommenen Blick schielte er die Hauptstraße entlang. Wie schon bei der Taverne, war auch der Titel „Hauptstraße“ mehr symbolisch zu verstehen, bei einer Niederlassung im Dschungel, die nicht einmal fünfzig Gebäude zählte. Nichteinmal zwanzig davon aus Stein errichtet.
Am Ende der Hauptstraße schloss eines dieser Steingebäude, der Gemischtwarenladen, die schlammige Linie ab. Dahinter begann das Rollfeld und mit Zufriedenheit stellte der schwankende Mann fest das sein Baby, sein Clipper noch über dem Haus aufragte und ihm nicht abhanden gekommen war. Nicht schon wieder. Also alles bestens... auch wenn er einen komischen Geschmack im Mund hatte.
Den Weg in seiner Breite ausmessend wankte er in die entgegensetzte Richtung auf den Fluss zu. Hier waren Boote und einige Wasserflugzeuge vertäut doch der Anleger, ja eigentlich das gesamte Ufer schwankte ihm noch zu sehr, weswegen er den Kai, Kai sein ließ und auf den kleinen Strand zuging, wo die leichten Wellen des Flusses anrollten. Bis zu den Knien schritt er hinein und öffnete seine Beinkleider. Das folgende Plätschern wurde von einem Seufzer unendlicher Erleichterung begleitet.
Als der Mann seinen Blick über die sacht bewegte Oberfläche des großen Imbala lenkte, dunkel und gelb, gewahrte er in einiger Entfernung einen Echsenkopf, der bis zu den Nasenlöchern und Augen aus dem Wasser ragte.
Wäre er weniger umnebelt gewesen hätte er vielleicht die Flucht ergriffen. So entschied er das das Tier weit genug weg war und für ein Krokodil ohnehin zu klein. Vielleicht eine Schlange oder so.
Komm her... damit ich di... dir aufn Kopf pissen kann. Freilich gehorchte das Wesen nicht und er war ohnehin fertig. Also machte er sich auf die Suche nach einem probaten Frühstück.
Schrekt'Orn beobachtete ihn und beschloss auch die Siedlung noch ein paar Minuten lang zu observieren, bevor er sich offenbarte.