10-11-2008, 06:33 PM
Knackend gab der Totenschädel unter Kogans Stiefeln nach und wurde zu Staub zermalmt. Staub der von jenem, heiß aus der Wüste herüber wehenden, Wind aufgenommen wurde der dafür gesorgt hatte das so viele Dinge in Rasankur in gutem Zustand erhalten waren. Der Krieger achtete nicht auf die Gebeine die er zerstampfte, zu sehr war er damit beschäftigt die Karte in der Hand mit der Umgebung abzugleichen.
Der markierte Ort war hier, doch er konnte nichts erkennen was man als Eingang hätte deuten können. Er stand in einer Villensiedlung, wohl die einstige Wohnstadt der reicheren Bürgerschaft. Zwar hatte Kogan vermutet das der Eingang verborgen lag, doch auch gehoffte das ein Hinweis auf den Einstieg schon zu erkennen wäre wenn er hier war. Dies war jedoch nicht der Fall. Sollte hier ein Eingang sein, der groß genug für Panzer war, dann musste man die Siedlung darüber errichtet haben. Zwar gab es einen kleinen Platz in der Mitte, er konnte jedoch nichts ausmachen das auf Zugang oder dergleichen hindeutete. Auf dem genauen Punkt, welcher auf der Karte markiert war, stand nur ein Herrenhaus. Der Kämpfer drehte sich ein wenig ratlos auf der Stelle.
Nein kein Zweifel, es musste unter der Villa sein. Also sprengte er die Tür mit einem Tritt auf und betrat das Anwesen. Seine Fußabdrücke ihm Flugsand bewiesen das er seit der Vernichtung der erste Eindringling war. Das Inventar war gut erhalten und kündete einmal mehr vom vergangenen Reichtum der toten Stadt. Edle Stoffe und Möbel aus teurem Holz. Er strich über einen weißen Flügel und hinterließ Spuren im Staub darauf. Knochen lagen auf Diwanen und auf dem Boden. Diese Familie war, wie alle anderen, vom Tot überrascht worden. Ein ehrloses Ende. Jedem sollte es zugestanden werden das sich jemand die Mühe machte ihn persönlich zu töten. Diese Art des Tötens widerte Kogan an. Jeder dahergelaufene Schwächling konnte einen Virus freisetzen, das pervertierte die Reinheit des Schlachtens und war vielleicht im Sinne von Nurgel aber niemals von Khorne.
Eine Lyra erregte seine Aufmerksamkeit. Sie ruhte noch in den knöchernen Händen des ehemaligen Spielers. Kogan hob das Instrument auf und glitt mit den Fingern über die Saiten. Die Berührung, ohne Wissen um das Wie ausgeführt, entlockte der Bespannung musische Klänge. Späherisch verhallten sich zwischen den Toten. Melanie mochte das Ding gefallen. Die Harfe war kunstvoll gearbeitet, von Meisterhand zweifelsfrei. Kogan riss eine Tischdecke von ihrem Platz um den Fund darin einzuschlagen. Etwas klapperte zu Boden. Der Krieger hob es auf und blies den Staub fort. Ein Fächer, die Zier einer edlen Dame wohl. Kogan klappte ihn auf und begutachtete den schwarzen Stoff zwischen den Rippen. Aus einer Laune heraus amte er die divenhafte Bewegung großer Frauen nach. Dabei übte er wohl etwas zu viel Druck auf die Basis des Fächers aus, denn mit einem Klicken wurde ein Mechanismus ausgelöst und lange scharfe Dornen, schossen aus den Spangen.
Woooh!
Fast wären ihm die Nadeln ins Gesicht gefahren. Keine tödliche Waffe doch sicherlich eine böse Überraschung für Unbedarfte. Schon vor zweihundert Jahren gab es also Wildkatzen in der Frauenwelt. Mit einem unverhohlenem Lächeln musste er an seine eigene Nemesis denken und betastete die Wunde in der Seite. Die stählernen Krallen zog sich nach erneutem Druck wieder ein und der Kämpfer wickelte die kleine Gemeinheit, zusammen mit dem Instrument in das Tuch und knotete es an seinen Gürtel.
Genug des Müßiggangs, es gab wichtigere Dinge zu tun und er machte sich ernsthaft daran nach einem Eingang zu suchen. Das Logischste war es im Keller zu beginnen. Allein das Haus hatte keinen. Das bestärkte ihn immerhin in der Vermutung das etwas anderes unter dem Gebäude liegen musste.
Der Diener des Blutgottes zertrümmerte Wandverkleidungen, zog Bücher aus den Regalen riss den Teppich vom Boden, doch nichts ergab sich. Langsam begann er zu verzweifeln. Was wenn man die Depots nur mit einem Funksignal, oder ähnlichem öffnen konnte? Dann wäre all die Mühe, all die Strapazen umsonst gewesen. Schweres Gerät und unzählige Arbeitskräfte hätte es bedurft den Bunker frei zu graben. In seinem Bestreben etwas zu finden schichtete er letztendlich sogar das Kaminholz um.
Kaminholz?
Der Krieger hielt inne. Er konnte sich nicht erinnern einen Schornstein auf dem Dach gesehen zu haben. Hastig lief er vor die Tür und fand seine Vermutung bestätigt. Also musste es eine andere Bewandtnis damit haben. Zurückgekehrt untersuchte er die Feuerstelle. Tatsächlich war sie nicht mit Russ bedeckt, sondern dieser Eindruck war mit geschickt aufgetragener Farbe erzeugt. Hier hatten nie Flammen den Stein geleckt. Kogan tastete in der Nische herum, versuchte den gusseisernen Funkenschutz als Hebel oder geheimen Schalter. Schließlich drückte er flach gegen die rückwärtige Wand und siehe da, sie glitt lautlos zurück.
Na also!
Vorsichtig steckte er seinen Kopf in die Dunkelheit die dahinter zum Vorschein kam. Ein Schacht ging steil in die Tiefe. Der Boden war nicht zu erkennen und somit die genaue Länge des Schachts nicht bestimmbar. Vielleicht gab es einen Fahrstuhl oder eine Schwebeplattform aber wenn dann fand er nicht heraus wie man sie aktivierte. Also benötigte er ein Seil. Die Suche nach etwas Derartigem stellte sich als ebenso mühselig heraus wie nach dem Eingang. Schon wollte er entnervt zurückgehen und Jack suchen um ihr Seil zu holen als er den Stall entdeckte. Offenbar war die Familie dem Reitsport zugetan oder hatten eine Zucht betrieben. Die Knochen in den Boxen verrieten nicht mehr um was für Tiere es sich gehandelt hatte.
Neben Sätteln, Zaumzeug und Futtersäcken hingen mehrere, so genannte Bullenpeitschen an der Wand. Aus zusammengedrehtem Leder waren sie zäh und wiederstandsfähig. Sicher konnten sie sein Gewicht problemlos tragen. Somit griff er sich einige von ihnen und knotete sie zusammen. Das Leder knarrte als er die Reißfestigkeit prüfte. Mit dem selbstgebauten Strick ging es zurück zum Schacht. Ein Ende fand seinen Platz am Funkenfang, das andere fiel in die Finsternis. Bedächtig, sich mit den Füßen abstützend, ließ er sich hinab. Es stellte sich heraus das es weniger tief war als er geglaubt hatte. Daher knotete er die untere Peitsche los und band sie sich quer um die Brust. Die Finsternis war absolut und er wünschte sich Balius Augen herbei. Natürlich hätte er sich eine Fackel oder Lampe besorgen können doch er wollte das hier erledigt wissen. Also tastete sich der Schlächter voran, die Axt wie ein Blinder hin und her schwenkend. Nach einiger Zeit blinkte vor ihm ein unbestimmtes Licht, zumindest glaubte er dies. Seine Vermutung bestätigte sich als er näher kam. Das Leuchten rührte von einer kleinen, vielleicht Daumen großen, Diode her. Sie blinkte blaue und schien geradezu darum zu betteln gedrückt zu werden.
Da Kogan kein Mann von Vorsicht war drückte er, achselzuckend auf das Licht.
Notstromversorgung aktiviert! Verkündete eine sanfte Computerstimme.
Irgendwo hob ein tiefes Brummen an. Unter seinen Füßen begannen Maschinen zu stampfen und aus ihrem Totenschlaf zu erwachen. In weiter Ferne fraß sich ein Lichtkegel in die Schwärze. Dann Nocheiner und Nocheiner. Rasend schnell verdrängten sie nun die Dunkelheit und tauchten die Umgebung in kaltes Neonlicht.
Was sie beschienen entlockte dem Krieger ein brüllendes Lachen. Kogan breitete die Arme aus als wolle er den ganzen Raum umspannen. Die Stimme drohte ihm zu versagen so laut dröhnte sein Freudengelächter.
An der Wand zogen sich Regale voller Sturmgewehre entlang, Granatwerfer, Pistolen, Schrotflinten, Scharfschützengewehre, alles was die Waffenindustrie zu bieten hatte, alles unberührt da er es gewesen war der die Versieglung, nach Jahrhunderten des Schlummers, gebrochen hatte. Mit fiebrigem Glitzern in den Augen hob er ein gewaltiges Maschinengewehr aus der Halterung und wog es in der Hand. Er ließ es fallen, griff einen Granatwerfer, fand auch bei diesem kaum Zeit für nähere Betrachtung als er eine zweiläufige Sturmkanone gewahrte. Es war für Kogan wie für ein Kind im Süßigkeitenladen.
Der Terrakottaarmee aus vergessenen Zeitaltern gleich, reihten sich Ständer mit Körperpanzerungen in der Mitte der Halle. Kogan ging zwischen ihnen hindurch und hielt auf die Flanken zu. Hier standen Panzer verschiedenster Fabrikaktionen. Angriffsgefährte, Artillerie, Kommandofahrzeuge, sogar Flieger aller Arten. Ihre Konstruktionsweise nichts imperiales an sich. Zwar waren die Panzer wuchtig wie es diese Art der Fahrzeuge nun mal zu seien pflegten, doch alles in allem wies das Design mehr Rundungen und geschwundene Übergänge auf. Kogan schwindelte von den Möglichkeiten die sich ihm offenbarten. Gab es wirklich noch weitere dieser Lager dann war die Macht unermesslich.
Fünf Stunden verbrachte er dort unten, kletterte auf Vehikel, begutachtete Steuerungen und Geschützaufhängungen. Schließlich hatte er alles erkundet und saß, Zigarre schmauchend im Sessel eines Aufklärungsläufers, die Füße auf den Kontrollen abgelegt. In Gedanken rollten die Armeen bereits und hinterließen nichts als Asche. Natürlich musste er die Armada dazu erst einmal hier rausschaffen können. Es nützte nichts Soldaten anzuwerben und ihnen mächtige Waffen zu versprechen wenn er Panzer und Flieger nur hier in diesem unterirdischen Museum präsentieren konnte.
Also bequemte er sich aus seinem Sitz und suchte nach einer Möglichkeit diese ganze Militärschau ans Tageslicht zu befördern. An der Stirnseite, jener Wand gegenüber durch die er gekommen war, entdeckte er eine niedrige Tür. Ein Schild warnte davor zu rauchen. Kogan ließ die Zigarre vom linken in den rechten Mundwinkel wandern, stieß eine Dampfwolke hervor und drückte die Klinke nieder.
Die Kammer dahinter war bis unter die Decke mit Munition vollgepackt und enthielt alles, von Pfeilen für Präzisionsarmbrüste bis zu Raketen und Bomben. Diese Pracht entlockte Kogan ein weiteres Lächeln, doch er hielt sich nicht mit Bewunderung auf. Eine weitere Tür brachte ihn in karge Wohnbereiche. Im Falle eines Angriffes hätte hier wohl eine verborgene Streitmacht untergebracht werden sollen die, nach vermeintlicher Niederlage, aus dem Untergrund hervorgebrochen wäre und die Wende gebracht hätte. Nun zu derartigen Finten war es nicht mehr gekommen. Der Tot war zu schnell geritten um sich vor ihm zu verbergen. Leere Schlafsäle waren es durch die der Krieger seine Schritte lenkte. Küchen und Waschräume schlossen sich an. Medizinische Einrichtungen und sogar einen Gefängnisbereich gab es. Letzterer veranlasste Kogan einen Augenblick zu verweilen. Die chromglänzenden Instrumente waren unbenutzt, ein Umstand über den potenziellen Kandidaten nur froh hatten sein können. Ein Gegenstand erweckte seine Aufmerksamkeit und er stecke ihn grinsend zu den Sachen im Tuch. Wer wusste schon ob man ihn nicht brachten konnte?
Schließlich war auch eine Art Steuerzentrale gefunden. Ein Kontrollraum mit Monitoren und Schalttafeln. Hier wurden Soldaten überwacht die ihr Leben lange in verflüssigten Innereien ausgehaucht hatten. Eine separate Tür war mit “Generatorraum“ beschriftet und führte offensichtlich hinab zu den Maschinen. Doch wichtiger war Kogan der große Zughebel mit der Betitelung für die Rampe. Er zog daran und sofort nahm das Brummen unter der Erde zu. Zusatzmotoren schalteten sich ein und mit quälendem Ächzen schoben sich die Decke auseinander. Das Licht des Tages und eines veränderten Korons fiel auf die schlafende Armee. Die Knochen vom auseinandereilenden Platz regneten auf die stahlgepanzerten Dinosaurier herab und brachten die Soldaten nach zweihundert Jahren doch noch mit ihren Fahrzeugen in Berührung.
Als wäre er bereits der große Kriegsherr, der er eines Tages zu seien hoffte, schritt er die Rampe empor. War seine Laune vorhin gut gewesen so bewegte sie sich nun in ungeahnten Höhen. Er kehrte zum Palast zurück da sich bereits der Abend über das Land sengte und die Nacht ankündigte. Hunger trieb ihn, doch nicht nur nach Nahrung und er beschleunigte seinen Schritt.
Im Palast angekommen war die Küche sein Ziel. Wie schon in der verflossenen Nacht machte er einen Teller voll Köstlichkeiten bereit und auch Wein nahm er mit. Der Rebensaft war alles was an Getränken vorhanden war und so musste er es sein, auch wenn der Krieger ihn ohnehin gewählt hätte. Sich auf dem Weg in Gemach bereits einige Bissen einverleibend schlenderte er zur vertrauten Ruhestadt. Der Blutspur, die von seiner kleinen Eskapade mit der Schlangenfrau kündete, schenkte er keine Beachtung und machte einen großen Schritt darüber hinweg.
Vor der Pforte wachte die Bestie wie Zerberus über die Unterwelt. Auch wenn der dreiköpfige Hund wohl kaum auf einem silbernen Teller herumgekaute. Kogan klopfte dem Untier auf den sehnigen Nacken und betrat das Gemach. Der Schweinehund blickte seinen Herren mit herzerweichendem Hundeblick an als Kogan das Zimmer ohne ihn betreten wollte. Der Krieger hielt inne und bedachte das Tier mit einem zögernden Blick. Dann befahl er es mit einem Kopfrucken herein, schickte es aber gebieterisch auf einen Diwan unter dem Fenster. Grunz schien mit diesem Platz überaus zufrieden, drehte sich auf dem weichen Polster einmal im Kreis und rollte sich dann zusammen.
Das Halbdunkel des Abends war zwischen den Wänden eingezogen und der Krieger vertrieb es indem er die unzähligen Kerzenleuchter mit der Spitze seiner Zigarre entflammen ließ. Dann schritt der die Stufen zur Pyramide hinauf. Sie lag wie er sie verlassen hatte... nun ja alles andere wäre auch merkwürdig gewesen. Einen Moment betrachtete er sie einfach nur ausgibt. Trotzdem er erst vor einiger Zeit bei ihr gelegen hatte war sein Verlangen nach ihr nicht gestillt. Sie musste ihn gehört oder die Bewegung auf der Matratze gespürt haben denn sie reckte den Kopf in die ungefähre Richtung. Kogan legte den Beutel mit den Fundstücken auf die Ablage und ließ sich neben sie in den weichen Stoff fallen. Schritte imitierend liefen Zeige- und Mittelfinger über den rot bespannten Bauch.
Ich bin zurück Geliebte. Sanft streichelte er ihre Wange zwischen Knebel und Augebinde.
Ich dachte ich hätte heute das Paradies gesehen, spielte er auf den gefundenen Waffenhort an, doch jetzt weiß ich das ich es verlassen habe als ich von dir ging.
Kogan löste den Knebel und nahm ihn ihr aus dem Mund, die Augenbinde ließ er an Ort und Stelle da es ihn reizte ihr diesen wichtigen Sinn zu nehmen.
Ich habe gefunden weswegen wir gekommen sind. Die Waffen sind dort und warten darauf gegen das Imperium loszubrechen.
Doch nun zu wichtigeren... zu angenehmeren Dingen. Der Zeigefinger kam auf ihrer Unterlippe zu liegen. Sie schnappte danach und umschloss ihn mit dem Mund, streichelte seinen Finger mit ihrer warmen Zunge.
Ziemlich hungrig was?
Er befreite sich, auch wenn sie es zu verhindern suchte. Kogan schob ihr ein Kissen unter Den Rücker so das sie ein wenig aufrechter sitzen konnte. Dann schob er ihr ein Stück Obst zwischen die Zähne und sie kaute es artig.
Mir scheint deine Lust wird angestachelt wenn du mir ausgeliefert bist. Er fütterte sein Angebetete mit einem weiteren Apfelstreifen und umfaste mit der anderen Hand ihre Hüfte.
Ist das der Fall?
Er zog sie zu sich.
Der markierte Ort war hier, doch er konnte nichts erkennen was man als Eingang hätte deuten können. Er stand in einer Villensiedlung, wohl die einstige Wohnstadt der reicheren Bürgerschaft. Zwar hatte Kogan vermutet das der Eingang verborgen lag, doch auch gehoffte das ein Hinweis auf den Einstieg schon zu erkennen wäre wenn er hier war. Dies war jedoch nicht der Fall. Sollte hier ein Eingang sein, der groß genug für Panzer war, dann musste man die Siedlung darüber errichtet haben. Zwar gab es einen kleinen Platz in der Mitte, er konnte jedoch nichts ausmachen das auf Zugang oder dergleichen hindeutete. Auf dem genauen Punkt, welcher auf der Karte markiert war, stand nur ein Herrenhaus. Der Kämpfer drehte sich ein wenig ratlos auf der Stelle.
Nein kein Zweifel, es musste unter der Villa sein. Also sprengte er die Tür mit einem Tritt auf und betrat das Anwesen. Seine Fußabdrücke ihm Flugsand bewiesen das er seit der Vernichtung der erste Eindringling war. Das Inventar war gut erhalten und kündete einmal mehr vom vergangenen Reichtum der toten Stadt. Edle Stoffe und Möbel aus teurem Holz. Er strich über einen weißen Flügel und hinterließ Spuren im Staub darauf. Knochen lagen auf Diwanen und auf dem Boden. Diese Familie war, wie alle anderen, vom Tot überrascht worden. Ein ehrloses Ende. Jedem sollte es zugestanden werden das sich jemand die Mühe machte ihn persönlich zu töten. Diese Art des Tötens widerte Kogan an. Jeder dahergelaufene Schwächling konnte einen Virus freisetzen, das pervertierte die Reinheit des Schlachtens und war vielleicht im Sinne von Nurgel aber niemals von Khorne.
Eine Lyra erregte seine Aufmerksamkeit. Sie ruhte noch in den knöchernen Händen des ehemaligen Spielers. Kogan hob das Instrument auf und glitt mit den Fingern über die Saiten. Die Berührung, ohne Wissen um das Wie ausgeführt, entlockte der Bespannung musische Klänge. Späherisch verhallten sich zwischen den Toten. Melanie mochte das Ding gefallen. Die Harfe war kunstvoll gearbeitet, von Meisterhand zweifelsfrei. Kogan riss eine Tischdecke von ihrem Platz um den Fund darin einzuschlagen. Etwas klapperte zu Boden. Der Krieger hob es auf und blies den Staub fort. Ein Fächer, die Zier einer edlen Dame wohl. Kogan klappte ihn auf und begutachtete den schwarzen Stoff zwischen den Rippen. Aus einer Laune heraus amte er die divenhafte Bewegung großer Frauen nach. Dabei übte er wohl etwas zu viel Druck auf die Basis des Fächers aus, denn mit einem Klicken wurde ein Mechanismus ausgelöst und lange scharfe Dornen, schossen aus den Spangen.
Woooh!
Fast wären ihm die Nadeln ins Gesicht gefahren. Keine tödliche Waffe doch sicherlich eine böse Überraschung für Unbedarfte. Schon vor zweihundert Jahren gab es also Wildkatzen in der Frauenwelt. Mit einem unverhohlenem Lächeln musste er an seine eigene Nemesis denken und betastete die Wunde in der Seite. Die stählernen Krallen zog sich nach erneutem Druck wieder ein und der Kämpfer wickelte die kleine Gemeinheit, zusammen mit dem Instrument in das Tuch und knotete es an seinen Gürtel.
Genug des Müßiggangs, es gab wichtigere Dinge zu tun und er machte sich ernsthaft daran nach einem Eingang zu suchen. Das Logischste war es im Keller zu beginnen. Allein das Haus hatte keinen. Das bestärkte ihn immerhin in der Vermutung das etwas anderes unter dem Gebäude liegen musste.
Der Diener des Blutgottes zertrümmerte Wandverkleidungen, zog Bücher aus den Regalen riss den Teppich vom Boden, doch nichts ergab sich. Langsam begann er zu verzweifeln. Was wenn man die Depots nur mit einem Funksignal, oder ähnlichem öffnen konnte? Dann wäre all die Mühe, all die Strapazen umsonst gewesen. Schweres Gerät und unzählige Arbeitskräfte hätte es bedurft den Bunker frei zu graben. In seinem Bestreben etwas zu finden schichtete er letztendlich sogar das Kaminholz um.
Kaminholz?
Der Krieger hielt inne. Er konnte sich nicht erinnern einen Schornstein auf dem Dach gesehen zu haben. Hastig lief er vor die Tür und fand seine Vermutung bestätigt. Also musste es eine andere Bewandtnis damit haben. Zurückgekehrt untersuchte er die Feuerstelle. Tatsächlich war sie nicht mit Russ bedeckt, sondern dieser Eindruck war mit geschickt aufgetragener Farbe erzeugt. Hier hatten nie Flammen den Stein geleckt. Kogan tastete in der Nische herum, versuchte den gusseisernen Funkenschutz als Hebel oder geheimen Schalter. Schließlich drückte er flach gegen die rückwärtige Wand und siehe da, sie glitt lautlos zurück.
Na also!
Vorsichtig steckte er seinen Kopf in die Dunkelheit die dahinter zum Vorschein kam. Ein Schacht ging steil in die Tiefe. Der Boden war nicht zu erkennen und somit die genaue Länge des Schachts nicht bestimmbar. Vielleicht gab es einen Fahrstuhl oder eine Schwebeplattform aber wenn dann fand er nicht heraus wie man sie aktivierte. Also benötigte er ein Seil. Die Suche nach etwas Derartigem stellte sich als ebenso mühselig heraus wie nach dem Eingang. Schon wollte er entnervt zurückgehen und Jack suchen um ihr Seil zu holen als er den Stall entdeckte. Offenbar war die Familie dem Reitsport zugetan oder hatten eine Zucht betrieben. Die Knochen in den Boxen verrieten nicht mehr um was für Tiere es sich gehandelt hatte.
Neben Sätteln, Zaumzeug und Futtersäcken hingen mehrere, so genannte Bullenpeitschen an der Wand. Aus zusammengedrehtem Leder waren sie zäh und wiederstandsfähig. Sicher konnten sie sein Gewicht problemlos tragen. Somit griff er sich einige von ihnen und knotete sie zusammen. Das Leder knarrte als er die Reißfestigkeit prüfte. Mit dem selbstgebauten Strick ging es zurück zum Schacht. Ein Ende fand seinen Platz am Funkenfang, das andere fiel in die Finsternis. Bedächtig, sich mit den Füßen abstützend, ließ er sich hinab. Es stellte sich heraus das es weniger tief war als er geglaubt hatte. Daher knotete er die untere Peitsche los und band sie sich quer um die Brust. Die Finsternis war absolut und er wünschte sich Balius Augen herbei. Natürlich hätte er sich eine Fackel oder Lampe besorgen können doch er wollte das hier erledigt wissen. Also tastete sich der Schlächter voran, die Axt wie ein Blinder hin und her schwenkend. Nach einiger Zeit blinkte vor ihm ein unbestimmtes Licht, zumindest glaubte er dies. Seine Vermutung bestätigte sich als er näher kam. Das Leuchten rührte von einer kleinen, vielleicht Daumen großen, Diode her. Sie blinkte blaue und schien geradezu darum zu betteln gedrückt zu werden.
Da Kogan kein Mann von Vorsicht war drückte er, achselzuckend auf das Licht.
Notstromversorgung aktiviert! Verkündete eine sanfte Computerstimme.
Irgendwo hob ein tiefes Brummen an. Unter seinen Füßen begannen Maschinen zu stampfen und aus ihrem Totenschlaf zu erwachen. In weiter Ferne fraß sich ein Lichtkegel in die Schwärze. Dann Nocheiner und Nocheiner. Rasend schnell verdrängten sie nun die Dunkelheit und tauchten die Umgebung in kaltes Neonlicht.
Was sie beschienen entlockte dem Krieger ein brüllendes Lachen. Kogan breitete die Arme aus als wolle er den ganzen Raum umspannen. Die Stimme drohte ihm zu versagen so laut dröhnte sein Freudengelächter.
An der Wand zogen sich Regale voller Sturmgewehre entlang, Granatwerfer, Pistolen, Schrotflinten, Scharfschützengewehre, alles was die Waffenindustrie zu bieten hatte, alles unberührt da er es gewesen war der die Versieglung, nach Jahrhunderten des Schlummers, gebrochen hatte. Mit fiebrigem Glitzern in den Augen hob er ein gewaltiges Maschinengewehr aus der Halterung und wog es in der Hand. Er ließ es fallen, griff einen Granatwerfer, fand auch bei diesem kaum Zeit für nähere Betrachtung als er eine zweiläufige Sturmkanone gewahrte. Es war für Kogan wie für ein Kind im Süßigkeitenladen.
Der Terrakottaarmee aus vergessenen Zeitaltern gleich, reihten sich Ständer mit Körperpanzerungen in der Mitte der Halle. Kogan ging zwischen ihnen hindurch und hielt auf die Flanken zu. Hier standen Panzer verschiedenster Fabrikaktionen. Angriffsgefährte, Artillerie, Kommandofahrzeuge, sogar Flieger aller Arten. Ihre Konstruktionsweise nichts imperiales an sich. Zwar waren die Panzer wuchtig wie es diese Art der Fahrzeuge nun mal zu seien pflegten, doch alles in allem wies das Design mehr Rundungen und geschwundene Übergänge auf. Kogan schwindelte von den Möglichkeiten die sich ihm offenbarten. Gab es wirklich noch weitere dieser Lager dann war die Macht unermesslich.
Fünf Stunden verbrachte er dort unten, kletterte auf Vehikel, begutachtete Steuerungen und Geschützaufhängungen. Schließlich hatte er alles erkundet und saß, Zigarre schmauchend im Sessel eines Aufklärungsläufers, die Füße auf den Kontrollen abgelegt. In Gedanken rollten die Armeen bereits und hinterließen nichts als Asche. Natürlich musste er die Armada dazu erst einmal hier rausschaffen können. Es nützte nichts Soldaten anzuwerben und ihnen mächtige Waffen zu versprechen wenn er Panzer und Flieger nur hier in diesem unterirdischen Museum präsentieren konnte.
Also bequemte er sich aus seinem Sitz und suchte nach einer Möglichkeit diese ganze Militärschau ans Tageslicht zu befördern. An der Stirnseite, jener Wand gegenüber durch die er gekommen war, entdeckte er eine niedrige Tür. Ein Schild warnte davor zu rauchen. Kogan ließ die Zigarre vom linken in den rechten Mundwinkel wandern, stieß eine Dampfwolke hervor und drückte die Klinke nieder.
Die Kammer dahinter war bis unter die Decke mit Munition vollgepackt und enthielt alles, von Pfeilen für Präzisionsarmbrüste bis zu Raketen und Bomben. Diese Pracht entlockte Kogan ein weiteres Lächeln, doch er hielt sich nicht mit Bewunderung auf. Eine weitere Tür brachte ihn in karge Wohnbereiche. Im Falle eines Angriffes hätte hier wohl eine verborgene Streitmacht untergebracht werden sollen die, nach vermeintlicher Niederlage, aus dem Untergrund hervorgebrochen wäre und die Wende gebracht hätte. Nun zu derartigen Finten war es nicht mehr gekommen. Der Tot war zu schnell geritten um sich vor ihm zu verbergen. Leere Schlafsäle waren es durch die der Krieger seine Schritte lenkte. Küchen und Waschräume schlossen sich an. Medizinische Einrichtungen und sogar einen Gefängnisbereich gab es. Letzterer veranlasste Kogan einen Augenblick zu verweilen. Die chromglänzenden Instrumente waren unbenutzt, ein Umstand über den potenziellen Kandidaten nur froh hatten sein können. Ein Gegenstand erweckte seine Aufmerksamkeit und er stecke ihn grinsend zu den Sachen im Tuch. Wer wusste schon ob man ihn nicht brachten konnte?
Schließlich war auch eine Art Steuerzentrale gefunden. Ein Kontrollraum mit Monitoren und Schalttafeln. Hier wurden Soldaten überwacht die ihr Leben lange in verflüssigten Innereien ausgehaucht hatten. Eine separate Tür war mit “Generatorraum“ beschriftet und führte offensichtlich hinab zu den Maschinen. Doch wichtiger war Kogan der große Zughebel mit der Betitelung für die Rampe. Er zog daran und sofort nahm das Brummen unter der Erde zu. Zusatzmotoren schalteten sich ein und mit quälendem Ächzen schoben sich die Decke auseinander. Das Licht des Tages und eines veränderten Korons fiel auf die schlafende Armee. Die Knochen vom auseinandereilenden Platz regneten auf die stahlgepanzerten Dinosaurier herab und brachten die Soldaten nach zweihundert Jahren doch noch mit ihren Fahrzeugen in Berührung.
Als wäre er bereits der große Kriegsherr, der er eines Tages zu seien hoffte, schritt er die Rampe empor. War seine Laune vorhin gut gewesen so bewegte sie sich nun in ungeahnten Höhen. Er kehrte zum Palast zurück da sich bereits der Abend über das Land sengte und die Nacht ankündigte. Hunger trieb ihn, doch nicht nur nach Nahrung und er beschleunigte seinen Schritt.
Im Palast angekommen war die Küche sein Ziel. Wie schon in der verflossenen Nacht machte er einen Teller voll Köstlichkeiten bereit und auch Wein nahm er mit. Der Rebensaft war alles was an Getränken vorhanden war und so musste er es sein, auch wenn der Krieger ihn ohnehin gewählt hätte. Sich auf dem Weg in Gemach bereits einige Bissen einverleibend schlenderte er zur vertrauten Ruhestadt. Der Blutspur, die von seiner kleinen Eskapade mit der Schlangenfrau kündete, schenkte er keine Beachtung und machte einen großen Schritt darüber hinweg.
Vor der Pforte wachte die Bestie wie Zerberus über die Unterwelt. Auch wenn der dreiköpfige Hund wohl kaum auf einem silbernen Teller herumgekaute. Kogan klopfte dem Untier auf den sehnigen Nacken und betrat das Gemach. Der Schweinehund blickte seinen Herren mit herzerweichendem Hundeblick an als Kogan das Zimmer ohne ihn betreten wollte. Der Krieger hielt inne und bedachte das Tier mit einem zögernden Blick. Dann befahl er es mit einem Kopfrucken herein, schickte es aber gebieterisch auf einen Diwan unter dem Fenster. Grunz schien mit diesem Platz überaus zufrieden, drehte sich auf dem weichen Polster einmal im Kreis und rollte sich dann zusammen.
Das Halbdunkel des Abends war zwischen den Wänden eingezogen und der Krieger vertrieb es indem er die unzähligen Kerzenleuchter mit der Spitze seiner Zigarre entflammen ließ. Dann schritt der die Stufen zur Pyramide hinauf. Sie lag wie er sie verlassen hatte... nun ja alles andere wäre auch merkwürdig gewesen. Einen Moment betrachtete er sie einfach nur ausgibt. Trotzdem er erst vor einiger Zeit bei ihr gelegen hatte war sein Verlangen nach ihr nicht gestillt. Sie musste ihn gehört oder die Bewegung auf der Matratze gespürt haben denn sie reckte den Kopf in die ungefähre Richtung. Kogan legte den Beutel mit den Fundstücken auf die Ablage und ließ sich neben sie in den weichen Stoff fallen. Schritte imitierend liefen Zeige- und Mittelfinger über den rot bespannten Bauch.
Ich bin zurück Geliebte. Sanft streichelte er ihre Wange zwischen Knebel und Augebinde.
Ich dachte ich hätte heute das Paradies gesehen, spielte er auf den gefundenen Waffenhort an, doch jetzt weiß ich das ich es verlassen habe als ich von dir ging.
Kogan löste den Knebel und nahm ihn ihr aus dem Mund, die Augenbinde ließ er an Ort und Stelle da es ihn reizte ihr diesen wichtigen Sinn zu nehmen.
Ich habe gefunden weswegen wir gekommen sind. Die Waffen sind dort und warten darauf gegen das Imperium loszubrechen.
Doch nun zu wichtigeren... zu angenehmeren Dingen. Der Zeigefinger kam auf ihrer Unterlippe zu liegen. Sie schnappte danach und umschloss ihn mit dem Mund, streichelte seinen Finger mit ihrer warmen Zunge.
Ziemlich hungrig was?
Er befreite sich, auch wenn sie es zu verhindern suchte. Kogan schob ihr ein Kissen unter Den Rücker so das sie ein wenig aufrechter sitzen konnte. Dann schob er ihr ein Stück Obst zwischen die Zähne und sie kaute es artig.
Mir scheint deine Lust wird angestachelt wenn du mir ausgeliefert bist. Er fütterte sein Angebetete mit einem weiteren Apfelstreifen und umfaste mit der anderen Hand ihre Hüfte.
Ist das der Fall?
Er zog sie zu sich.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz