10-05-2008, 08:41 PM
Infam dünkte ihr des epischen Heroen neckisches Launenspiel. Nicht von Lust und Lüsternheit, sondern vom hochgeschätzten Sündensang auf schwarzen Schwingen emporgehoben, tändelte seiner Kuppen schonungslose Schmeichelei über ihre Venus geweihten Sinnesbahnen. Eingenistet wie in luftigste Himmelsherden, leicht im aufgezwungenen Innehalten über seines Leibes noch verhüllte Bindeglieder wippend, empfing sie seiner lodernden Lippen liederlichen Mannstribut. Ertasten wie auf Fingerzeig, rieben zähnchenkleine Zäcklein über ihre auferstandnen Knospen, abgesehen von der zynisch, sticheligen Manier, mit welcher dieses sie umfingen, genoss sie schwerlich atemschöpfend jeglich noch so winzge Körperregung, zirkulierte gar wie vom Rhythmus seines brache liegenden Herzens, als sich seines an das ihre schmiegte. Ungleich stärker noch und schwerer gar, presste sein ungeharnischter Torso drückend sie unweigerlich an des Gestells unterste Grenzen. Gebieterisch wie ehedem, wenig schmeichelhaft am Bändchen reißend, schien ihr sterblicher Leib der seinige, so bedingungslos schien er zu gehorchen auf des “Fremden Mannes” Urbegehr. Nahm sich was er sein empfand, mal purpurn von den Lippen, mal schelmisch, neckisch zwickend in der Rosen zärtlichst blühende Knospen, mal ganz und gar noch ungeschönt, an des dritten Menschen Wiege possierlich mit den weingetränkten Knöcheln reibend. Heißer noch vom schmerzlich erbrachten Liebesglück, quoll siedend dampfender Bronzeatem aus ihrem Munde und den geblähten Nüstern, ungekrönt vom Haupte her, umfingen sich sein düstrer Schatten mit des Fräuleins scheidender Goldtiara. Aufgewiegelt durch übermäßige Tollerei, raunten Kettenglieder an der Leibesmitten, während sich Handschuh schwerlich noch ins holde Glück verkrallten. Ehern eingepresst in gescholtne Lungen, glühte ihr der stockend Atem, ringend in der Liebe Spiel, kosde sie des “schnaubend” Mannes emporgereckte Männlichkeit mit verhüllten Oberschenkeln. Natürlich wars, vom erhabnen Schicksal wohl gewollt, als sich störrisch dienend, der beiden allmählich dampfenden Leiber glühend von der Esse nun, wie Stahl um Stahl zusammenfügten. Was er mocht, das sollte sein, was sie wollt, das wart geschehen. Liebelei und wonnig umgarnende Flüchtigkeiten, Zärtelei und verborgne Rangeleien, einerlei, was fruchtend hier in schweißgebadeter Traufe lag, war vom Anbeginn dazu bestimmt, als kühnste unter allen roten Rosen, heller noch als des Weltenfeuers lodernder Schein, empor zustrahlen, greifend nach Unsterblichkeit, diese wohl weislich auch umschlingend. Wusst sie es wohl, was nur noch kommend konnt, als sich seine Arm um ihre Hüften schlangen, Echidnen gleich wie ehedem, fordernd nach dem Preis. Tiefer noch der Welt entrückend, hinab gestiegen ins aufgeworfne Nachteslager, griff sein fest entschlossnes Händeringen, nach ihren bindenden Gliedern, nicht jedoch um diese willentlich zu lösen, sondern anpackend wie der Schmiede schweren Hammer. Verblüfft ob entfliehender Liebesdienste, sie nun die Smaragdgloben weitest aufgeschlagen, lechzend nach der süßlichen Leckerei, welche er ihr zu Verweigern drohte. Was nur, was nur war in des erhabnen Kriegers Geist just eingefahren? Doch allen Göttern seis gepriesen, als sich nur der fleischlich Segen über sie herab gebeugt, von Neuem ans Erobern macht. Ungewiss strahlte es in seinen Obsidianen, schwelgerisch den ihren. Sie konnt es nicht, nicht vor den alten Säulen Rasankurs, nicht länger wollt sie es verbergen, schnappte eifrigst noch nach seinen Lippen, erhaschte gar noch süßlich schwebend, seiner Zunge wilden Kuss. Was einst geeinigt, nun getrennt, nach vergangenem Philosophenspruch, fand als feste Einheit wieder seinen Brauch, fest umschlungen, unzertrennlich, einer an des andren Herzen fest gedrückt. Atem sich in Atem wand, Zunge sich um Zunge band, jedes Seufzen, Stöhnen, Verslein gar, einigste Sonate war. Wenn empfundener Hass sich an Hassesstelle lieben tat, wenn Ordnung, Welt und Todesschatten plump erloschen, wenn sich geeint was nicht getrennt gewesen, dann war wahrlich des Chaos erste Stunde angebrochen. Küssend er sie empfing, schlingend er sie umschlang, regungslos dennoch nicht verdammt, kroch sie unter seines lebenden Leibes nackter Fülle, atemschwer und dennoch liebend, nicht von des versiegelnden Mundes schöpfend, sondern durch Nüstern nach der Kostbarkeit haschend. Er wars, er war der eine, vorbestimmt durch geworfne Gebeine, fester sich nun sein Schwertarm um sie wand, ausgepresst die Lungen waren. Dargebracht als Opferlamm, weiterhin in seinen Winkeln schwelgend, den Schenkel an seine Flanke, seinen Schritt gepresst, presst er mit einem Male gar noch fester. Niedersinkend in des aufgewühlten Bettes Saum, prachtvoll samten noch umschlungen, folgten seinen Lippen den ihren nach, unablässig wie des größren Herren ewiglich geknechtetes Bluteshündlein. Ihr wurd bang und bänger, verstreichend sich finstre Schatten wandten, schmerzlich schon die Lungen brannten. Nicht weichen wollt er, gleich tat sie es, zitternd schon im Schritte malträtierend, Resonanz durch seinen wuchtgen Körper war, das sich zwei noch ungenutzte Finger um ihre Nase schlossen. Panisch schon und dennoch liebend, stieg innerlich die unwohlige Wärme empor, während sich sein unermüdliches Becken weiter auf das ihre senkte. Endlich wars wohl doch vollbracht, stählern sich gleißend Lanzen in die Leibesmitten bohrten, umnachtet schon und dennoch wachend, gewahr sie spießend seine Eitelkeit rücklings an den Hüften. Angstvoll, gramerfüllt die großen Äuglein aufgerissen, sklavisch in sein Antlitz trachtend, bar jeglicher Emotion, ließ er nicht ab, genoss viel mehr das Mienenspiel, als solches das es war. Ihr sank der Atem, brach die Brust, glitt zurück voll Frust, entziehend sich der Welten rund, rasch zurückzog über den Schlund. Noch erspürte sie flüchtigst sein Gebaren, sie bettend für schlummernde Erholung. Erwidernd wollte sie, seufzte, stöhnte, bettelte noch aus letzten Atemzügen, vergeblich, sie entglitt in Morpheus weites Reich, verstummend nun der Verse Klagen in seinem gierigen Mund…