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Kirche zum heiligen Justinus
#9
Die beiden Polizisten sahen sich grinsend an. Hier gab es also eine kleine Ablenkung, einen kleinen Spaß auf Kosten der Arbeiterin.
So, so das ist also ihre ja?
Ist ihnen bewusst das sie sich strafbar machen?
Ganz recht! Die Verordnung zur Identifizierungspflicht besagt das sie, sollten sie ohne ID aufgegriffen werden, sich dem Vorwurf des illegalen Aufenthalts schuldig machen.
Und wie es aussieht haben sie momentan keine ID.

Er wedelte mit dem Schriftstück vor Larrys Nase herum.
Mindestens könnten wir sie wegen grober Fahrlässigkeit belangen. Stellen sie sich vor ein kriminelles Subjekt hätte ihren Ausweis gefunden und hätte die Angaben darin verändert. Damit hätten sie einem Verbrecher, Mutanten oder Schlimmeren zu einer gültigen ID verholfen.
Ganz zu schweigen von dem Verwaltungsaufwand den sie durch die Neuausstellung verursachen würden. Durch ihre Unachtsamkeit werden Beamte davon abgehalten wesentlich wichtigere Pflichten zu erfüllen. Eine Meldung bei ihrem Arbeitgeber über diesen Vorfall hätte gewiss einige Unannehmlichkeiten für sie zur Folge. Sehr sicher sogar.
Na was meinst du?
Sprach der größere Polizist von beiden seinen Kollegen an.
Lassen wir Gnade vor Recht ergehen?
Na ich weiß nicht... vielleicht passt sie das nächste mal besser auf ihre Dokumente auf wenn wir ihr ein Bußgeld aufbrummen.

Während die beiden Männer sich in der Rolle der übereifrigen Ordnungshüter gefielen näherte sich ein Passant der Gruppe. Die Straße war nicht sonderlich belebt, aber auch nicht verlassen, somit wäre dieser Umstand nicht weiter auffällig gewesen. Allerdings unterschied sich die Person dadurch das sie eine Axt bei sich trug. Der doppelseitige Kopf des Werkzeugs schliff über den Boden und erzeugte ein leises, schabendes Geräusch auf dem Asphalt. Es war keine Waffe, sondern ein Gerät wie es bei der Feuerrettung verwendet wurde, oder um sperrigen Unrat zu zerkleinern. Auch der Mann schien, sah man vom Besitz der Axt einmal ab, nicht auffällig zu sein. Er trug einen Arbeitsanzug, schwere Stiefel und darüber einen fleckigen, grauen Pullover, dessen Kapuze er über den Kopf gezogen hatte. An einem einzelnen, fadenscheinigen Riemen hing ein abgewetzter Rücksack auf seinem Rücken.
Wir geben ihnen ihre Papiere wieder und belassen es bei einer Verwarnung Arbeiterin Redford. Aber das mir so eine Unaufmerksamkeit nicht noch einmal vorkommt.
Es wirkte als wäre der Axtmann an ihnen vorbeigegangen, habe seine Meinung dann jedoch geändert. Er korrigierte seinen Kurs, wobei er sein gemächliches Tempo nicht in kleinster Weise erhöhte.
Larry stand mit dem Rücken zu ihm und die beiden PVS- Polizisten konzentrierten sich ganz auf die Frau.
Dann gewahrte einer der Ordnungshüter die Bewegung im Augenwinkel und blickte auf.
Verwundert legte er die Stirn in Falten und stieß seinen Kollegen mit dem Ellenbogen an.
Was ist das denn für einer?
Mein Herr! Bleiben sie bitte stehen, legen sie die Axt auf den Boden und weisen sie sich aus.

Der Mann machte keine Anstalten der Aufforderung Folge zu leisten.
Unwirsch schob der kleinere PVSler Larry zur Seite und ging auf den Arbeiter zu.
Haben sie nicht gehört? Sie sollen...
Der Mann explodierte förmlich in Bewegung! Die Axt kam hoch schmetterte gegen den Brustharnsich des zurückprallenden Sicherheitssoldaten. Funken sprühten und mit dem hässlichen Geräusch von Metall auf Metall entstand eine tiefe Kerbe in dem Körperschutz. Der Mann trat hart gegen das Bein des Soldaten und brachte ihn dadurch zu Fall. Ungünstig auf seiner umgehängten Schrotflinte gelandet war es diesem nicht möglich zu feuern und der Axtmann hätte ihm den Rest gegen können. Stattdessen sprang er über den Gestürzten hinweg und auf Larry zu. Der zweite Polizist stellte sich schützend vor die Frau und brachte seine klobige Waffe in Anschlag. Allein zum schießen kam er nicht, da der andere heran war und das Gewehr nur noch eben so genutzt werden konnte um den Schlag abzufangen. Doch sogleich knüppelte der Angreifer mit dem hölzernen Stiel gegen die Schläfe des Soldaten und schickte ihn damit ebenfalls benommen zu Boden. Die beiden muskulösen, gut ausgebildeten Soldaten außer Gefecht zu setzten hatte nicht einmal zehn Sekunden gedauert. Dieses Mal war der Axtmann jedoch erpicht darauf die Sache zu Ende zu bringe. Breitbeinig baute er sich über dem betäubten PVSler auf und hob die Waffe über den Kopf.
Ein ohrenbetäubender Donner erscholl unvermittelt und echote in der engen Gasse wieder. Der andere Polizist hatte endlich sein Gewehr unter dem eigenen Leib hervorgezerrt, angelegt und geschossen. Die Schrotladung fetzte dem Axtmann den rechten Arm kurz unterhalb der Schulter ab und ließ ihn in einem Regen aus Blut und Fasern davonsegeln.
Der Getroffene drehte sich langsam um und blickte auf den Schützen, welcher seine liebe Mühe hatte die lange Waffe auf dem Rücken liegend zu repetieren. Der Angreifer holte mit der Linken aus, schleuderte die Axr nach dem Schützen und verfehlte. Das umfunktionierte Werkzeug schlitterte und klapperte zwischen zwei überquellende Mülltonnen.
Der Arbeite sah zu Larry, die keine drei Meter von ihm stand und nun fiel das spärliche Licht zum ersten Mal so das man sein Gesicht sehen konnte.
Der Mann war vielleicht dreißig Jahre alt, hatte aber ein faltenloses, fast etwas kindlich wirkendes Gesicht. Eine einzelne, blonde Locke fiel ihm in die Stirn.
Er blickte Larry mit braunen Augen an und lächelte. Nicht irre, bösartig oder grausam. Nein, er lächelte milde wie ein guter Freund der einem mit dieser Geste aufmuntern möchte.
Dann drehte er sich auf dem Absatz um und rannte davon. Dies mit dem erstaunlichen Handicap das ihm ein Arm fehlte. Ein zweiter Schuss krachte, traf ihn in den Rücken und ließ ihn zwei Schritte stolpern, bevor er sich fing und weiterlief.
Fluchend kam der Schütze wieder auf die Beine.
Was bei der Gnade Terras war das denn? Er lud seine Waffe durch und eine leere Schrothülse hüpfte über den Boden. Auch sein Kollege kam stöhnend wieder zu sich.
Komm schon Mann. Er wurde auf die Beine gezerrt.
Denn Kerl kaufen wir uns.
Sie liefen hinter dem Flüchtenden her, der eine noch immer Flüche und Drohungen ausstoßend, der andere mehr schlecht als recht hinterdrein taumelnd.

Larrys ID ruhte vergessen auf dem Boden, eine Ecke lag eine Winzigkeit in der Blutlache neben dem abgetrennten Arm. Der Rücksack lag zur Gänze in dem klebrigen Lebenssaft. Als der Arm sich vom Körper getrennt hatte war da nichts mehr gewesen was ihn hätte halten können.
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[Kein Betreff] - von - 08-16-2011, 10:52 PM
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