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Kirche zum heiligen Justinus
#3
Eine rothaarige junge Frau trat nach kurzem Zögern aus der Gruppe hervor und erhob das Wort. Scheinbar wurde sie im Stillen für die Sprecherin der kleinen Gruppe erklärt, denn die Männer hinter ihr nickten eifrig als sie Gerald ihr Anliegen erklärte. Es war offensichtlich, dass es sich bei den Leuten um Arbeiter aus einer der vielen Fabriken handeln musste. Ihre Kleidung und ihr Gesichtsschmuck verrieten sie. Doch Gerald erfreute es, dass auch diese Leute, denen der Imperator vermeindlich weniger gegeben hatte als anderen, ihren Glauben bewahrt haben. Als sie ihm eröffnete, dass sie schon lange keine Kirche mehr betreten hatte, spürte Gerald die Scham in ihrer Stimme. "Keine Sorge mein Kind." erwiderte ihr der Priester und legte ihr ermutigend die Hand auf die Schulter. "Nun habt ihr ja doch euren Weg hierher gefunden."
Es freute ihn, dass die Frau sich so offen vorstellte. "Larissa, ein wahrlich schöner Name. Ich bin Bruder Brenner und freue mich, euch in unserer Kirche begrüßen zu dürfen." Ein warmes Lächeln zog sich nun über sein Gesicht und mit einer kurzen ausbreitenden Geste seines Armes signalisierte er, dass sie hier willkommen fühlen durften. Sofort folgten die Männer seiner unsausgesprochenen Einladung und verteilten sich in der Kirche, in welche langsam wieder Leben eingekehrt war. Der wohlige Geruch der Weihrauchfässchen hatte sich inzwischen im gesamten Raum verteilt und die Kirchendiener hatten die restlichen Kerzen entzündet. Begleitet vom leichten Schein der Kerzen hatten die Neuankömmlinge platz auf einer der vielen Bänke gefunden und einige waren scheinbar bereits ins Gebet versunken.
Nur die junge Frau, Larissa, stand noch bei Gerald. Scheinbar wusste sie nicht, wie sie sich nach dem schnellen Abgang ihrer Begleiter verhalten sollte, alleingelassen mit dem Fremden. Daher entschloss Gerald einen weiteren Schritt aus sie zu zumachen.
"Ich wollte ebenfalls gerade mein Gebet sprechen, begleitet mich doch." erklärte er ihr und bot ihr mit einem Wink seiner Hand an, ihn zu begleiten. In der ersten Reihe angekommen formte er abermals den Aquila vor seiner Brust und ließ sich anschließend auf einer der Bänke nieder, wo er die Hände faltete und wartete. Er würde abwarten ob Larissa der Einladung folgen würde, um anschließend mit ihr gemeinsam ein Gebet zu sprechen.
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[Kein Betreff] - von - 08-16-2011, 10:52 PM
[Kein Betreff] - von - 08-16-2011, 11:25 PM
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