11-15-2011, 06:09 PM
Wüste und Rasankur
Blickte man, nun da sich ihre Odyssee dem Ende näherte, auf die Ereignisse zurück, so hatte es zwar Kampf, Schmerz und Verlust gegeben, aber letztlich nahm das ereignislose Reisen doch die meiste Zeit in Anspruch. So verhielt es sich auch im letzten Teil der Etappe. Endlos tröpfelten die Tage dahin, nur unterbrochen von kurzen Pausen, mehr dem Fahrzeug geschuldet als den Passagieren. Bei Stürmen kroch der LKW im Schneckentempo voran, während sich die Bedauernswerten die das Pech hatten auf der Ladefläche hocken zu müssen unter einer Plane zusammenkauerten und ihre lebensnotwendige Atemluft durch die Masken und das Umwandlermodul bezogen. Von dem Schreckgespenst der Wüstenräuber sahen sie nichts, was nicht verwunderlich war, bedachte man das die Wahrscheinlichkeit eines solchen Treffens in etwa der zufälligen Begegnung zweier Schiffe auf hoher See entsprach.
In der zweiten Woche ging ihnen das Brennmaterial aus und in den erbärmlich kalten Nächten waren sie dem eisigen Hauch ebenso ausgesetzt wie tagsüber der Hitze. Wenigstens hatten sie genügend Nahrung und Wasser um nicht als gebleichte Knochen im Sand zu enden, wie es fast schon sprichwörtlich gewesen wäre.
Andere Widrigkeiten stellte ihnen die Landschaft entgegen, wenn der starke Motor vor zu steilen Steigungen oder unpassierbaren Hängen kapitulierte. Auch gab es Passagen wo sie alle mit den beiden Schaufeln der Bordausstattung und teilweise mit bloßen Händen die Reifen aus Sand und puderfeinem Staub ausgraben, und Matten unterlegen mussten, nur um einige Meter weiter das Spiel von vorne zu beginnen. Einmal durchquerten sie eine weite Fläche aus verkrustetem Salz, als das Fahrzeug einbrach und fast bis zur hoch liegenden Stoßstange versank, als wäre es in einen zugefrorenen See eingesackt. Aus eigener Kraft gelang es nicht frei zu kommen, egal wie viel Geschick der Echsenmann am Steuer auch bewies und wie sehr die anderen sich bemühten durch Zurufe und Handzeichen das Gasgeben und langsame Anfahren zu koordinieren. Das Vehikel konnte sich nicht über die Kante hinauswühlen, ließ Salz abbrechen, wo sich dieses vor der Schnauze sammelte und irgendwann eine stärkere Barriere bildete als der Motor verkraften konnte. Circe äußerte die Idee eine Rampe zu bauen und so stapelten sie Salsschollen auf, während die aggressive Kristalle die Haut an Händen und Oberarmen aufplatzen ließ. Die Idee gewitzt, allein sie funktionierte nicht, da die Rampe unter dem Gewicht des Wagens immer wieder pulverisiert wurde. An diesem denkbar ungünstigen Ort standen sie alle um das verkleinert wirkende Fahrzeug herum und zerbrachen sich den Kopf über eine Lösung. Deralean äußerte den Vorschlag den Schweber einzusetzen um der Maschine zusätzliche Zugkraft zu verleihen und somit weiter zu fahren bis man an den Rand des Salzfeldes kam, das hoffentlich eine ansteigende Böschung besaß die wieder auf festeren Boden hinaufführte. Auch das kein übler Gedanke, doch zeigte sich der Schweber gänzlich ungeeignet für die Arbeit als Lasttier. Er brach nach links und rechts aus, als er an dem befestigen Seil zerrte und hätte dabei fast den unglückseligen Twik erwischt und zerschmettert wie eine, nun ja, wie eine Ratte eben.
Als alles nichts half kamen Naradas und Schrekt'Orn darüber ein das es wohl die einzige Lösung wäre, wenn man in den eigenen Spuren zurückfuhr, immer wieder das abbrechende Salz heraus schaufelte und dann die Freifläche umging. Dies würde mit der Suche nach einem Umweg mehrere Tage zusätzlich in Anspruch nehmen und denn ohnehin knapp bemessenen Treibstoffvorrat weiter strapazieren.
Es machte sich nicht gerade Begeisterung breit, doch war es wohl die einzige Option. Dann durchbrach Pestors Stimme das betretene Schweigen als er sich direkt an den Fürsten wandte und danach fragte wie es denn um dessen übermenschliche Kräfte bestellt sei.
Die Stille schien sich zu verdichten, als die Frage in der glühend heißen Luft hing. Man musste sich vergegenwärtigen was genau die Worte beinhalteten. Der Seuchenjünger fragte einen Gott, ob selbst ernannt oder nicht, einen allemal rachsüchtigen Gott, nach den genauen Grenzen seiner göttlichen Macht.
Kogan musterte den Rasankuri einen langen Moment aus zusammengekniffenen Augen. Dann entledigte er sich aller Keildung, bis er mit freiem Oberkörper dastand. Die Haut kaum weniger weiß als das Salz ringsherum, eine einzige Landkarte aus Narben und verheilten Wunden. Lediglich das Symbol des schwarzen Drachen auf der Brust, angefertigt von einer Frau die seit fast zwei Wochen ohne Regung im Führerhaus lag, stach schwarz aus diesem geschundenen Fleisch hervor. Das Seil wurde vom Schweber gelöst und zu einer Art Geschirr geknüpft, welches sich der Herr der Stadt klaglos umlegte. Als er sich drehte waren die unnatürlichen Ausprägungen seines Rückgrats zu erkennen, die fast an Stacheln gemahnten die sich noch nicht entschlossen hatten ganz hervorzubrechen. Auch die Schultern zeigten sonderbare Verfärbungen, wie die Spuren einer abheilenden Erfrierung. An dieser Stelle waren in der Dammstadt die ledernen Schwingen aus dem Körper des Kriegerfürsten entwachsen.
Schrekt'Orn ließ den Motor aufheulen, ruckte vor. Der LKW grub sich durch das nachgebende Salz bis die Platten seine Vorwärtsbewegung aufhielten. Jetzt stemmte sich der Herrscher gegen den Strang, der sich singend spannte. Wie erzürnte Schlangen wanden sich die Muskeln unter der Haut, entfesselten eine Kraft die kein Mensch auf natürlichem Wege erlangen konnte.
Langsam, ganz langsam setzte der Wagen seinen Weg fort, warf knirschend Salzschollen auf wie ein Eisbrecher und gewann zusehends an Fahrt. Kogan stand fast senkrecht in dem Geschirr, die Stiefel in den nachgiebigen Untergrund grabend. Die Bewegung blieb konstant und wie ein Pflug schlug der LKW eine Schneise durch den Untergrund. Auch so kamen sie nur im Schritttempo voran, aber immerhin ging es vorwärts und als sich die Sonne senkte erkletterte die Maschine die Steigung der Fläche und konnte sich wieder auf die eigene Kraft verlassen.
Weitere Widrigkeiten gab es zu meistern, einige Gefahren mit Schläue, andere mit purem Glück zu begegnen.
Dann endlich, nach den Tagen und Wochen, ließ sich am Horizont, noch vom Dunst der Ferne verschleiert, der Dämonentritt erkennen.
Man konnte davon ausgehen das sie seit Längerem schon beobachtet wurden, auch wenn sich die Beobachter darauf verstanden selbst nicht gesehen zu werden. Tatsächlich, als der natürliche Felsenwall schon mehr als eine bloße Ahnung war, stieg auch eine Staubwolke aus dieser Richtung auf.
Ihnen wurde also ein Empfangskomitee entgegengeschickt. In Gestalt eines uralten, doch nichtsdestoweniger beeindruckenden Valdor, wie sich bald zeigte.
Dessen Aufgabe bestand darin jenen die dem Ruf des Drachen gefolgt waren den Weg zu weisen und alle anderen gnadenlos zu vernichten. Sein Neutron Laser Projector, welcher den Panzer in ein fahrendes Energiegeschütz verwandelte, war dafür mehr als prädestiniert.
Kogan ließ den LKW halten um zu signalisieren das man nicht vor hatte zu fliehen und so einen all zu nervösen Richtschützen zu etwas verleitete was unangenehm für die Betroffenen werden könnte. Er selbst stieg aus und ging dem wartenden Kampffahrzeug entgegen.
Was dann geschah ließ sich von den anderen nur aus der Ferne beobachten, zusätzlich durch wallenden Staub und flimmernde Hitze verfälscht.
Offensichtlich verließ einer der Rasankuri das stählerne Ungetüm und sprach mit Kogan, nur um dann vor ihm auf die Knie zu sinken. Weitere Minuten verstrichen in denen sich die anderen nur mit Zusehen begnügen konnten, dann kehrte Kogan zu seinen Begleitern zurück.
Ich werde den Rest der Strecke mit den Rasankuri beschreiten. Es muss nicht jeder um meine Rückkehr und um deren genaue Umstände wissen. Ich werde es zu gegebener Zeit angemessen verkünden. Fahrt ihr durch den Schlund in die Stadt, um den genauen Weg wissen genügend von euch.
Es war bemerkenswert, dass sich die Sprechweise des Fürsten ebenso sehr wie seine Gesten und Gebärden, mit jedem Kilometer dem sie der Stadt näher kamen, verändert hatten. Kogan war nie jemand gewesen dem man Bescheidenheit als hervorstechende Charaktereigenschaft bescheinigen konnte, doch das Wissen um seine eigene Majestät spiegelte sich nun in jeder Fassette der Haltung wieder.
Was als warpberührter Krieger seine Pläne auf einem anderen Kontinent verfolgt hatte, kehrte nun wieder um erneut Herrscher zu sein, ganz so wie die Stadt selbst es verlangte.
Gehrt in die Stadt zurück und tut was euch am besten düngt, esst, trinkt, hurt oder schlaft.
Gleichviel!
Doch zur ersten Nachtstunde erwarte ich euch alle im Thronsaal. Wissen um Folgschaft ist nicht der alleinige Lohn für die die mit mir sind.
Mit diesen Worten legte er die Seherin quer über sein Arme und ging mit ihr zurück zum wartenden Valdor.
[CENTER][/CENTER]
Unter Naradas Anweisung schlugen sie den Weg durch den Schlund ein. Jene Klamm im Dämonentritt die den einzigen, diesseitigen Zugang zur Stadt darstellte. Der enge Felsenspalt war zu jeder Zeit in das dunkel überragender Hänge gehüllt und gemeißelte Titanenbilder des Todes und der anderseitigen Schrecken starrten auf die Ankommenden herab.
Um so greller stach ihnen das Licht auf der anderen Seite in die Augen.
Schrekt'Orn lenkte ihr Fahrzeug durch die Ruinen der Stadt in den belebteren Teil der Siedlung. Tatsächlich war die Anzahl der Bewohner seit ihrem Aufbruch beachtlich gewachsen. Zwar noch immer nicht annähernd genug um auch nur den Anschein von voller Auslastung zu erwecken, doch in den Vierteln nah des Zentrums, welche sich viele als neue Heimstädte auserkoren hatten, verschwand das Gefühl eines lediglich vorübergehenden Einnistens in Ruinen. Die weißen Flachdachhäuser mit ihren Terrassen, schattigen Hinterhöfen und schlanken Verbindungsbrücken waren großteils wieder hergerichtet, oder es wurde genau daran gearbeitet. In Springbrunnen sprudelte Wasser und hier und da spross sogar Grün in den Pflanzkübeln. Mutation war so allgegenwärtig und akzeptiert wie sie es in den Reihen der Imperialen nicht war. Gesegnete Kinder spielten mit jenen die keine Veränderung aufwiesen und rannten schreiend hinter dem langsam fahrenden LKW her. Menschen die unter der Knute des Doppelköpfigen Adlers als Bestien beschimpft und geächtet gewesen wären plauderten, scherzten oder handelten miteinander, kümmerten sich um die Tiere die in den Ställen der Häuser standen oder gingen anderweitigem Tageswerk nach.
Trotz dieser Kulisse konnte es die Ausrichtung jenes wachsenden Staates nicht übertünchen. Dafür sorgten bereits die Rasankuri mit ihren archaischen Rüstungen und den furchteinflößenden Masken, wie sie allerortens zu sehen waren, standen oder sich in kleinen Gruppen durch die Straßen bewegten.
Der Echsenmann hielt auf einem kleinen Platz und stellte den Motor ab.
Blickte man, nun da sich ihre Odyssee dem Ende näherte, auf die Ereignisse zurück, so hatte es zwar Kampf, Schmerz und Verlust gegeben, aber letztlich nahm das ereignislose Reisen doch die meiste Zeit in Anspruch. So verhielt es sich auch im letzten Teil der Etappe. Endlos tröpfelten die Tage dahin, nur unterbrochen von kurzen Pausen, mehr dem Fahrzeug geschuldet als den Passagieren. Bei Stürmen kroch der LKW im Schneckentempo voran, während sich die Bedauernswerten die das Pech hatten auf der Ladefläche hocken zu müssen unter einer Plane zusammenkauerten und ihre lebensnotwendige Atemluft durch die Masken und das Umwandlermodul bezogen. Von dem Schreckgespenst der Wüstenräuber sahen sie nichts, was nicht verwunderlich war, bedachte man das die Wahrscheinlichkeit eines solchen Treffens in etwa der zufälligen Begegnung zweier Schiffe auf hoher See entsprach.
In der zweiten Woche ging ihnen das Brennmaterial aus und in den erbärmlich kalten Nächten waren sie dem eisigen Hauch ebenso ausgesetzt wie tagsüber der Hitze. Wenigstens hatten sie genügend Nahrung und Wasser um nicht als gebleichte Knochen im Sand zu enden, wie es fast schon sprichwörtlich gewesen wäre.
Andere Widrigkeiten stellte ihnen die Landschaft entgegen, wenn der starke Motor vor zu steilen Steigungen oder unpassierbaren Hängen kapitulierte. Auch gab es Passagen wo sie alle mit den beiden Schaufeln der Bordausstattung und teilweise mit bloßen Händen die Reifen aus Sand und puderfeinem Staub ausgraben, und Matten unterlegen mussten, nur um einige Meter weiter das Spiel von vorne zu beginnen. Einmal durchquerten sie eine weite Fläche aus verkrustetem Salz, als das Fahrzeug einbrach und fast bis zur hoch liegenden Stoßstange versank, als wäre es in einen zugefrorenen See eingesackt. Aus eigener Kraft gelang es nicht frei zu kommen, egal wie viel Geschick der Echsenmann am Steuer auch bewies und wie sehr die anderen sich bemühten durch Zurufe und Handzeichen das Gasgeben und langsame Anfahren zu koordinieren. Das Vehikel konnte sich nicht über die Kante hinauswühlen, ließ Salz abbrechen, wo sich dieses vor der Schnauze sammelte und irgendwann eine stärkere Barriere bildete als der Motor verkraften konnte. Circe äußerte die Idee eine Rampe zu bauen und so stapelten sie Salsschollen auf, während die aggressive Kristalle die Haut an Händen und Oberarmen aufplatzen ließ. Die Idee gewitzt, allein sie funktionierte nicht, da die Rampe unter dem Gewicht des Wagens immer wieder pulverisiert wurde. An diesem denkbar ungünstigen Ort standen sie alle um das verkleinert wirkende Fahrzeug herum und zerbrachen sich den Kopf über eine Lösung. Deralean äußerte den Vorschlag den Schweber einzusetzen um der Maschine zusätzliche Zugkraft zu verleihen und somit weiter zu fahren bis man an den Rand des Salzfeldes kam, das hoffentlich eine ansteigende Böschung besaß die wieder auf festeren Boden hinaufführte. Auch das kein übler Gedanke, doch zeigte sich der Schweber gänzlich ungeeignet für die Arbeit als Lasttier. Er brach nach links und rechts aus, als er an dem befestigen Seil zerrte und hätte dabei fast den unglückseligen Twik erwischt und zerschmettert wie eine, nun ja, wie eine Ratte eben.
Als alles nichts half kamen Naradas und Schrekt'Orn darüber ein das es wohl die einzige Lösung wäre, wenn man in den eigenen Spuren zurückfuhr, immer wieder das abbrechende Salz heraus schaufelte und dann die Freifläche umging. Dies würde mit der Suche nach einem Umweg mehrere Tage zusätzlich in Anspruch nehmen und denn ohnehin knapp bemessenen Treibstoffvorrat weiter strapazieren.
Es machte sich nicht gerade Begeisterung breit, doch war es wohl die einzige Option. Dann durchbrach Pestors Stimme das betretene Schweigen als er sich direkt an den Fürsten wandte und danach fragte wie es denn um dessen übermenschliche Kräfte bestellt sei.
Die Stille schien sich zu verdichten, als die Frage in der glühend heißen Luft hing. Man musste sich vergegenwärtigen was genau die Worte beinhalteten. Der Seuchenjünger fragte einen Gott, ob selbst ernannt oder nicht, einen allemal rachsüchtigen Gott, nach den genauen Grenzen seiner göttlichen Macht.
Kogan musterte den Rasankuri einen langen Moment aus zusammengekniffenen Augen. Dann entledigte er sich aller Keildung, bis er mit freiem Oberkörper dastand. Die Haut kaum weniger weiß als das Salz ringsherum, eine einzige Landkarte aus Narben und verheilten Wunden. Lediglich das Symbol des schwarzen Drachen auf der Brust, angefertigt von einer Frau die seit fast zwei Wochen ohne Regung im Führerhaus lag, stach schwarz aus diesem geschundenen Fleisch hervor. Das Seil wurde vom Schweber gelöst und zu einer Art Geschirr geknüpft, welches sich der Herr der Stadt klaglos umlegte. Als er sich drehte waren die unnatürlichen Ausprägungen seines Rückgrats zu erkennen, die fast an Stacheln gemahnten die sich noch nicht entschlossen hatten ganz hervorzubrechen. Auch die Schultern zeigten sonderbare Verfärbungen, wie die Spuren einer abheilenden Erfrierung. An dieser Stelle waren in der Dammstadt die ledernen Schwingen aus dem Körper des Kriegerfürsten entwachsen.
Schrekt'Orn ließ den Motor aufheulen, ruckte vor. Der LKW grub sich durch das nachgebende Salz bis die Platten seine Vorwärtsbewegung aufhielten. Jetzt stemmte sich der Herrscher gegen den Strang, der sich singend spannte. Wie erzürnte Schlangen wanden sich die Muskeln unter der Haut, entfesselten eine Kraft die kein Mensch auf natürlichem Wege erlangen konnte.
Langsam, ganz langsam setzte der Wagen seinen Weg fort, warf knirschend Salzschollen auf wie ein Eisbrecher und gewann zusehends an Fahrt. Kogan stand fast senkrecht in dem Geschirr, die Stiefel in den nachgiebigen Untergrund grabend. Die Bewegung blieb konstant und wie ein Pflug schlug der LKW eine Schneise durch den Untergrund. Auch so kamen sie nur im Schritttempo voran, aber immerhin ging es vorwärts und als sich die Sonne senkte erkletterte die Maschine die Steigung der Fläche und konnte sich wieder auf die eigene Kraft verlassen.
Weitere Widrigkeiten gab es zu meistern, einige Gefahren mit Schläue, andere mit purem Glück zu begegnen.
Dann endlich, nach den Tagen und Wochen, ließ sich am Horizont, noch vom Dunst der Ferne verschleiert, der Dämonentritt erkennen.
Man konnte davon ausgehen das sie seit Längerem schon beobachtet wurden, auch wenn sich die Beobachter darauf verstanden selbst nicht gesehen zu werden. Tatsächlich, als der natürliche Felsenwall schon mehr als eine bloße Ahnung war, stieg auch eine Staubwolke aus dieser Richtung auf.
Ihnen wurde also ein Empfangskomitee entgegengeschickt. In Gestalt eines uralten, doch nichtsdestoweniger beeindruckenden Valdor, wie sich bald zeigte.
Dessen Aufgabe bestand darin jenen die dem Ruf des Drachen gefolgt waren den Weg zu weisen und alle anderen gnadenlos zu vernichten. Sein Neutron Laser Projector, welcher den Panzer in ein fahrendes Energiegeschütz verwandelte, war dafür mehr als prädestiniert.
Kogan ließ den LKW halten um zu signalisieren das man nicht vor hatte zu fliehen und so einen all zu nervösen Richtschützen zu etwas verleitete was unangenehm für die Betroffenen werden könnte. Er selbst stieg aus und ging dem wartenden Kampffahrzeug entgegen.
Was dann geschah ließ sich von den anderen nur aus der Ferne beobachten, zusätzlich durch wallenden Staub und flimmernde Hitze verfälscht.
Offensichtlich verließ einer der Rasankuri das stählerne Ungetüm und sprach mit Kogan, nur um dann vor ihm auf die Knie zu sinken. Weitere Minuten verstrichen in denen sich die anderen nur mit Zusehen begnügen konnten, dann kehrte Kogan zu seinen Begleitern zurück.
Ich werde den Rest der Strecke mit den Rasankuri beschreiten. Es muss nicht jeder um meine Rückkehr und um deren genaue Umstände wissen. Ich werde es zu gegebener Zeit angemessen verkünden. Fahrt ihr durch den Schlund in die Stadt, um den genauen Weg wissen genügend von euch.
Es war bemerkenswert, dass sich die Sprechweise des Fürsten ebenso sehr wie seine Gesten und Gebärden, mit jedem Kilometer dem sie der Stadt näher kamen, verändert hatten. Kogan war nie jemand gewesen dem man Bescheidenheit als hervorstechende Charaktereigenschaft bescheinigen konnte, doch das Wissen um seine eigene Majestät spiegelte sich nun in jeder Fassette der Haltung wieder.
Was als warpberührter Krieger seine Pläne auf einem anderen Kontinent verfolgt hatte, kehrte nun wieder um erneut Herrscher zu sein, ganz so wie die Stadt selbst es verlangte.
Gehrt in die Stadt zurück und tut was euch am besten düngt, esst, trinkt, hurt oder schlaft.
Gleichviel!
Doch zur ersten Nachtstunde erwarte ich euch alle im Thronsaal. Wissen um Folgschaft ist nicht der alleinige Lohn für die die mit mir sind.
Mit diesen Worten legte er die Seherin quer über sein Arme und ging mit ihr zurück zum wartenden Valdor.
[CENTER][/CENTER]
Unter Naradas Anweisung schlugen sie den Weg durch den Schlund ein. Jene Klamm im Dämonentritt die den einzigen, diesseitigen Zugang zur Stadt darstellte. Der enge Felsenspalt war zu jeder Zeit in das dunkel überragender Hänge gehüllt und gemeißelte Titanenbilder des Todes und der anderseitigen Schrecken starrten auf die Ankommenden herab.
Um so greller stach ihnen das Licht auf der anderen Seite in die Augen.
Schrekt'Orn lenkte ihr Fahrzeug durch die Ruinen der Stadt in den belebteren Teil der Siedlung. Tatsächlich war die Anzahl der Bewohner seit ihrem Aufbruch beachtlich gewachsen. Zwar noch immer nicht annähernd genug um auch nur den Anschein von voller Auslastung zu erwecken, doch in den Vierteln nah des Zentrums, welche sich viele als neue Heimstädte auserkoren hatten, verschwand das Gefühl eines lediglich vorübergehenden Einnistens in Ruinen. Die weißen Flachdachhäuser mit ihren Terrassen, schattigen Hinterhöfen und schlanken Verbindungsbrücken waren großteils wieder hergerichtet, oder es wurde genau daran gearbeitet. In Springbrunnen sprudelte Wasser und hier und da spross sogar Grün in den Pflanzkübeln. Mutation war so allgegenwärtig und akzeptiert wie sie es in den Reihen der Imperialen nicht war. Gesegnete Kinder spielten mit jenen die keine Veränderung aufwiesen und rannten schreiend hinter dem langsam fahrenden LKW her. Menschen die unter der Knute des Doppelköpfigen Adlers als Bestien beschimpft und geächtet gewesen wären plauderten, scherzten oder handelten miteinander, kümmerten sich um die Tiere die in den Ställen der Häuser standen oder gingen anderweitigem Tageswerk nach.
Trotz dieser Kulisse konnte es die Ausrichtung jenes wachsenden Staates nicht übertünchen. Dafür sorgten bereits die Rasankuri mit ihren archaischen Rüstungen und den furchteinflößenden Masken, wie sie allerortens zu sehen waren, standen oder sich in kleinen Gruppen durch die Straßen bewegten.
Der Echsenmann hielt auf einem kleinen Platz und stellte den Motor ab.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz