06-02-2011, 12:23 AM
Kaum dass sich Fjodor auf den angebotenen Sessel gesetzt hatte, nahm er auch schon die schwere Mütze ab und drapierte sie sorgfältig auf dem zweiten, frei gebliebenen Sitz. Dann fuhr er sich mit einer nachlässigen Bewegung durch die kurz geschorenen Haare um den tellerrunden Rand, den die Mütze hinterlassen hatte, zu überdecken. Mit einem dankenden Nicken nahm der Kommissar dann den servierten Tee entgegen um den ersten Schluck mit einer kaum merklichen Grimasse abzunippen. Was hätte er um einen kleinen Schuss in den Tee getan. Doch war sich Fjodor bewusst, dass er sich solche Extrawünsche am ersten Tag noch nicht leisten konnte – auch wenn Klein, wie viele Offiziere, sicherlich eine kleine Auswahl an Spirituosen irgendwo im Raum gut verschlossen und versteckt aufbewahrte.
Aufmerksam folgte Fjodor den Ausführungen des Majors. Von dem Einsatz auf der Architendes Prios hatte er am Rande etwas mitbekommen, jedoch wurde nie genaueres bekannt, oder es war nie bis zu ihm vorgedrungen. Es hieß aber, dass auch eine Junior-Kommissarin an der Operation teilgenommen hätte. Die Sache mit dem Kreuzzug war genauso gut verständlich. Die Nachrichten die man in Gohmor erhielt waren spärlich und widersprüchlich. Es war zweifelhaft, ob von den ausgezogenen Soldaten wieder welche in ihre alten Einheiten zurückkehren würden – vorausgesetzt, sie kamen überhaupt zurück. Die Ursprüngliche Idee des Gouverneurs, mit der Zehnten eine loyale Truppe Fremdweltler aufzustellen hatte sich so, alles in allem, als wesentlich schwieriger erwiesen, als man es sich am Anfang gedacht hatte. Dass die Truppe kein Muster an Disziplin gewesen war, war innerhalb des Kommissariats allgemein bekannt geworden. Das musste nicht an den Soldaten selbst liegen, denn wo so viele verschiedene Charaktere und Sozialisationsinstanzen aufeinandertrafen, da konnte es nur Scherereien und Probleme geben.
„Wie sieht den die aktuelle Neugruppierung aus, Genosse Major?“ Das Wort „Genosse“ wurde in der Föderalen Union verwendet wie andernorts das Wort „Herr“ oder „Sir“. Es war eine der wenigen Angewohnheiten seiner Jugend, die Fjodor nicht los wurde. Die Prügel, die man bei jedem Vergessen im Heim bekommen hatte, schien sich wohl auf ewig eingeprägt zu haben. „Gibt es irgendwelche größeren homogenen Elemente? Wie hoch ist der Anteil an Koronern und wie sieht den ungefähr die aktuelle Struktur – vor allem in Bezug auf schwere Waffen und Spezialkräfte – aus?“ Es folgte eine kurze Pause. „Die Akten der Soldaten werden ja sicherlich wieder ganze Keller füllen“, fügte Fjodor schließlich mit einem leichten Schmunzeln an. „Nicht dass das alles wirklich wichtig wäre. Ein Bild macht man sich ja für gewöhnlich mit den eigenen Augen, aber sollte es noch Besonderheiten geben, auch wenn sie vielleicht unwichtig erscheinen... meist sind das die Nützlichsten.“
Aufmerksam folgte Fjodor den Ausführungen des Majors. Von dem Einsatz auf der Architendes Prios hatte er am Rande etwas mitbekommen, jedoch wurde nie genaueres bekannt, oder es war nie bis zu ihm vorgedrungen. Es hieß aber, dass auch eine Junior-Kommissarin an der Operation teilgenommen hätte. Die Sache mit dem Kreuzzug war genauso gut verständlich. Die Nachrichten die man in Gohmor erhielt waren spärlich und widersprüchlich. Es war zweifelhaft, ob von den ausgezogenen Soldaten wieder welche in ihre alten Einheiten zurückkehren würden – vorausgesetzt, sie kamen überhaupt zurück. Die Ursprüngliche Idee des Gouverneurs, mit der Zehnten eine loyale Truppe Fremdweltler aufzustellen hatte sich so, alles in allem, als wesentlich schwieriger erwiesen, als man es sich am Anfang gedacht hatte. Dass die Truppe kein Muster an Disziplin gewesen war, war innerhalb des Kommissariats allgemein bekannt geworden. Das musste nicht an den Soldaten selbst liegen, denn wo so viele verschiedene Charaktere und Sozialisationsinstanzen aufeinandertrafen, da konnte es nur Scherereien und Probleme geben.
„Wie sieht den die aktuelle Neugruppierung aus, Genosse Major?“ Das Wort „Genosse“ wurde in der Föderalen Union verwendet wie andernorts das Wort „Herr“ oder „Sir“. Es war eine der wenigen Angewohnheiten seiner Jugend, die Fjodor nicht los wurde. Die Prügel, die man bei jedem Vergessen im Heim bekommen hatte, schien sich wohl auf ewig eingeprägt zu haben. „Gibt es irgendwelche größeren homogenen Elemente? Wie hoch ist der Anteil an Koronern und wie sieht den ungefähr die aktuelle Struktur – vor allem in Bezug auf schwere Waffen und Spezialkräfte – aus?“ Es folgte eine kurze Pause. „Die Akten der Soldaten werden ja sicherlich wieder ganze Keller füllen“, fügte Fjodor schließlich mit einem leichten Schmunzeln an. „Nicht dass das alles wirklich wichtig wäre. Ein Bild macht man sich ja für gewöhnlich mit den eigenen Augen, aber sollte es noch Besonderheiten geben, auch wenn sie vielleicht unwichtig erscheinen... meist sind das die Nützlichsten.“