Beiträge: 56
Themen: 6
Registriert seit: Aug 2008
Bewertung:
0
Gelangweilt fuhr Balius weiter voraus, der Typ der Kogans LKW fuhr ließ sich einfach nicht auf ein kleines Rennen ein. Egal was der Jünger des Blutgottes tat um ihn zu reizen. Irgendwann gab er es schließlich auf und fuhr nur noch gelangweilt die Strecke entlang, wieder keimten seine Fragen auf und wieder wusste er entweder gar keine oder unbefriedigte Antworten auf diese.
Er würde seinen Schlachtbruder eine Menge fragen müssen wenn sie an ihrem Ziel angekommen waren, wo auch immer das sein würde... Kurz zeigte der Jünger Khornes wütend seine Zähne, er wusste noch nicht einmal wohin ihre Reise gehen sollte und fuhr trotzdem vorne weg. Wie dumm! Wie einfältig! Wie Typisch für ihn... Irgendwann kamen sie dann bei einer Weggabelung an, der Mutant verspürte den Drang nach links abzubiegen doch die Fahrt sollte weiter nach Rechts gehen.
Wenn das so weiter geht bin ich verfault bevor wir ankommen...
dachte er genervt und drückte das Gaspedal weiter durch bis er das Gefühl hatte das er es bald durch den Karosserieboden gerammt hatte. Vor ihnen fing langsam sich eine Stadt abzuzeichnen, ein mulmiges Gefühl breitete sich in der Magengegend des Schlächters aus. Er kannte dieses Gefühl, er hatte es oft bekommen wenn die Dämonin ihm Versprechungen von Macht und einer glorreichen Zukunft gemacht hatte. Mit dem feinen Unterschied das dieses Gefühl Tausend Mal schlimmer war, Der Jünger des Blutgottes hatte langsam das Gefühl als würde die Furcht beginnen seinen Verstand zu vernebeln und versuchen ihn gefügig zu machen. Und sie schien diesen Inneren Kampf zu gewinnen.
Verpiss dich Arschloch! sagte er vor sich hin, in der Hoffnung das dieses Gefühl der Angst seinen Ruf erhörte und abhaute. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Ein Berserker kannte weder Furcht vor dem Tod noch vor dem Verlust der eigenen Seele! Wovor hätte er sich sonst fürchten sollen? Qualen endeten wenn der Körper starb und wenn nicht dann hatte er es verdient. Das gab dem Mutanten zu denken, das Gefühl der Angst wurde kleiner jedoch überwiegte es nicht mehr. Kurz warf er einen Blick über die Schulter und sah dabei das Jack ein beträchtliches Stück hinter ihm lag, wie aufs Stichwort verreckte sein Motor und zwang ihn anzuhalten. Der erste Griff war der zum Lasergewehr, der zweite der nach der Tür. Mit einem Ruck befand er sich auch schon mit beiden Füssen auf der mit Rissen übersehten Straße. Seine Schritten wanderten jedoch nicht nach vorne sondern nach hinten, vor irgendeinem unsichtbaren Schrecken zurückweichend. Ein Blick nach links zeigte wie auch Kogans Wagen zu streiken anfing und letztenendes auch stehenblieb. Balius ging auf die Tür des LKW zu und riss sie ohne Umschweife auf. Das Szenario war zwar nicht ganz das was er erwartet hatte aber das war nebensächlich. Das erste was dem Schlächter einfiel war das sein alter Schlachtenbruder wohl dem ältesten Trieb des Menschseins nicht mehr unterdrücken konnte und einfach die Frau gevögelt hatte, das die beiden Chaosanhänger dabei immer etwas blutiger vorgingen war ja allgemein bekannt. Mit schweren Schritten marschierte er auf seinen alten Freund zu und hockte sich zu ihm runter. "Kogan... Was willst du an diesem Ort? Was suchst du hier?" Balius blickte in ein Gesicht voller Verwirrung und Unverständnis, offenbar wusste sein Schlachtenbruder nicht ganz weshalb er fragte. "Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache hier, ein sehr schlechtes... Du kennst mich und du weißt das ich nie Dinge hinterfrage aber jetzt will ich wissen wofür ich hier meinen Schädel riskiere! Hier sind Menschen gestorben... auf unnatürliche Weise." spätestens jetzt musste jedem klar sein das die Sache gefährlich wurde. Bevor Kogan etwas antworten hätte können, kam Jack von vorne und meldete das der Motor wohl kaputt war...
Beiträge: 3,032
Themen: 60
Registriert seit: Jul 2008
Bewertung:
0
Sie hatten einige Stunden geschlafen und Kogan fühlte sich besser. Als sein Schlachtenbruder die Ruhe störte lauschte er seinen Worten ohne die Augen zu öffnen. Das war das erste Mal der er ein leichtes Zittern in der Stimme Balius wahrnehme konnte.
Unnatürlich? Ja… sich verflüssigen und im Boden versickern könnte man als unnatürlichen Tot beschreiben.
Er schlug die Augen auf und entließ Melanie aus seiner Umarmung.
Hilf mir auf die Beine.
Sie tat es und er richtete sich umständlich auf. Wenigstens blieb dieses Mal Übelkeit und Schwindel aus. Die Wunde am Hals brannte und die anderen Verletzungen ließen ihn, durch stetes Pulsieren, wissen das auch sie noch da waren. Dennoch war es erstaunlich. Wenige Stunden der Ruhe hatten ausgereicht den Heilungsprozess rapide zu beschleunigen. War das ein Teil seiner natürlichen Widerstandskraft oder weitete sich seine Segnung aus? Was es auch sein mochte, Kogan war dankbar dafür. Melanie half ihm den Brustharnisch anzulegen. Dies tat sie so geschickt als hätte sie es bereits tausende Mal gemacht. Dann schlüpfte sie aus der Kabine und drückte sich leichtfüßig an dem glatzköpfigen Berserker vorbei. Dieser bedachte sie mit einem mürrischen Blick, er verbiss sich aber eine Bemerkung.
Kogan fasste derweil seine Axt am Blatt und funktionierte sie so zur Krücke um. Der Ausstieg, aus der Kabine gestaltet sich etwas umständlich gelang aber schließlich. Vorsichtig setzte er den durchlöcherten Fuß auf den staubigen Boden. Geräusche drangen vom vorderen Teil des LKWs an sein Ohr. Jack war, in einem fruchtlosen Versuch, damit beschäftigt dem Wagen wieder Leben einzuhauchen. Voller Verwunderung nahm Kogan wahr wie klar die Luft hier war. Der typische Chemiegeruch ging der hiesigen Briese ab.
Und er spürte noch etwas…
Über den Gebäuden lag ein Schleier der Traurigkeit, eine bedrückende Verzweiflung. Sie war im heulenden Wind, starrte aus den blinden Fenster auf die Eindringlinge herab.
Melanie war einige Schritte davongeeilt und hob gerate etwas vom Boden auf. Sie wendete das Gefundene wie ein neugieriges Kind und warf es dann davon, lief weiter und hob das nächste Objekt auf.
Melanie! rief er.
Sie drehte sich um und schenkte ihm einen fragenden Blick.
Geh nicht zu weit weg, hörst du?
Sie nickte einmal und kümmerte sich dann wieder um die rostigen Schätze, die sie umgaben. Balius sah seinen Bruder misstrauisch an, vielleicht war sein Ton zu besorgt gewesen. Er musste sich, verdammt noch mal, zusammenreißen.
Sie ist die Einzige die, die Koordinaten unseres Ziels kennt. Erklärte er hastig und versetzte seinem Kameraden einen freundschaftlichen Stoß in die Seite.
Und jetzt komm, du willst wissen was wir hier wollen? Ich werde es dir sagen. Sie gingen ein gutes Stück weg von den beiden nutzlosen Vehikeln, erklommen eine sanfte Anhöhe. Von hier hatten sie einen Postkartenblick über das finstere Häusermeer.
Kogan streckte den Arm aus und umfasste das Gebiet unter ihnen.
Irgendwo da untern, liegt das größte Waffenlager das du dir vorstellen kannst. Dinge gegen die deine Funzel da,er deutete auf das wuchtige Lasergewehr des Khorneanbeters, wie das Spielzeug eines kleinen Mädchens aussieht . Aber ich plane weit mehr als einfach nur eine überdimensionale Waffenkammer auszuräumen. Ich will die Waffen auch benutzen und zwar alle.
Krieg, Balius!
Ich werde einen Krieg führen. Zaorish war ein Idiot, er hat nie das Potential der, auf der Zuflucht versammelten, Armee genutzt. Wir hätten den Sektor beherrschen können, aber dieser Schwachkopf hat sich damit begnügt alles an einem Platz zu konzentrieren und den Imperialen die Arbeit damit abzunehmen. Verdammt, er hat Chaos Marines dazu benutz irgendwelche unbedeutende Außenposten zu überfallen. Ich werde nicht so töricht sein, ich werde mir diese Welt Untertan machen. Etwas Großes schaffen das selbst die Götter nicht übersehen können. Sein Blick wanderte zum Himmel, an dem die Nacht empor kletterte. Danach die Sterne! Wenn diese Welt in unserer Hand ist werden wir unseren Griff um das ganze System schließen. Das Imperium ist ein schwerfälliger Leviathan, es wird Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte, dauern bis sie reagieren. Wir sind immerhin weit weg vom Zentrum. Wenn die ersten Strafexpeditionen hier eintreffen werden wir bereit sein. Ist dir klar was wir hier für eine Möglichkeit habe? Fanatisches Fieber glitzerte in seine Augen. Wir können eine Schlacht entfesseln die sich über ganze Planeten erstreckt. Du wirst ein Teil davon sein mein Freund. Man wird deinen Namen mit Angst gleichsetzten, der Blutgott wird dich auf eine Stufe mit Kharne, dem Verräter erheben.
Das Einzige was ich dafür benötige sind Soldaten. Diese werde ich mir bei den Unterdrückten holen, den Unzufriedenen und Ausgestoßenen. Ihr Hass wird sie in die Arme des Kriegsgottes treiben und dann kann mich nichts mehr aufhalten.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
Beiträge: 279
Themen: 13
Registriert seit: Aug 2008
Bewertung:
0
Stadt. Ein voreiliges Wort, so voller verbitterter Hoffnungen auf seligstes Dasein und neues Leben, das es wie ein ums Herz gewobener Dornenkranz schmerzte. Rasankur, Stadt. Das schneidende Paradox weniger schlecht artikulierter Verse, welches wie salziges Blut von den ungeküssten Lippen jener troff, welche einstmals unschuldig danieder gemetzelt wurden, im geheiligten Namen menschlicher Großmachtsvorstellungen. Jene die es betraf, “Nobles Oblige” und Blaublut, kümmerten sich um derartigen Sündenfall wie um das gerahmte Schwarz ihrer gepflegten Fingernägel. Was hier geschehen war, widersprach der friedlichen Behauptung, sowie den ursprünglich pazifistischen Absichten eines solchen Imperiums, wie es die Menschheit im Verlaufe vieler Jahrtausende geworden war. Nun strebte gesichtlose Bourgeoisie nach mehr und mehr, grenzenloser Macht, ewigem Leben und Reichtümern um damit ganze Makropolen überschwemmen zu können. Doch diese offensichtlich ketzerische Bestrebung war vor den Bluthunden des goldenen Sarkophags, Inquisition, eine puritanische Bestrebung, geradezu sakral im Sinne jeglichen sterblichen Daseins. Man ließ jene gewähren und klagte andere Hexen an, sich auf eben dieselbe Weise wie genanntes Ungeziefer, am falschen Imperator aller Menschen versündigt zu haben. Welche Farce! Ein gedankenloses Schauspiel, welches auf einer staatlichen Bühne vollführt wurde, welche noch dazu einzig und allein einem verschwindend geringen Bruchteil aller Lebenden bekannt war. Hoher Senat taufte man dieses “gutbürgerliche” Lustspiel, dessen maskierte Schauspieler, geckenhaft die meisterlichste aller Scharaden praktizierten. An deren gewaschenen Händen klebte nicht die besiegelte Existenz jener Welten, welche sie alleine, einem genozidären “Exterminatus” unterzogen hatten. So auch hier…
Was übrig geblieben war, vom einst ruhmesreichen Rasankur altvorderer Väter, war schwarz gebrannt vom lebendigen Antlitz Korons getilgt. Durch die gesprungenen Glasfassaden metallischer Himmelskörper hindurch, ermahnte ein gequältes Aufheulen formloser Seelen, jeglichen Wanderer zur Umkehr. Was geschehen war, durfte nicht sein. Noch kündeten die aufgebrochenen Exoskelette vom apokalyptischen Hagel sirianischer Massenvernichtung. Überdeutlich prangerten universale Symbole den mörderischen Inhalt an, ineinandergeschlungene Krallenringe, welche einzig an einer Stelle geöffnet nach außen standen, Lebensgefahr. Was an zivilisatorischem Gedenken noch verblieben war, seit Jahrzehnten schweigende Vehikel, schweigende Transmitterstationen, abgestorbene Grünanlagen, brachliegende Wasseranlagen, vergilbte Zeitschriften in zersprungen Vitrinen, ausgebleichte Knochen. Welche glorreiche Vergangenheit Rasankur auch immer besessen haben mochte, sie war nun schlich auf jenes eine Wort, Vergessen, reduziert. Und wäre nicht vom Schicksal unbekümmert, des göttlichen Wandlers Vogelklauenhand, von neuem über diese zugeschlagenen Kapitel koronischer Historie geschwebt, so wäre dies auch das verhängnisvolle Urteil gewesen. Doch wie stets und immer, wurden diese ihnen allen überlegenen Wesenheiten ihrer übelsten Alpträume, nicht müde, sich neue, kreative Kulissen für ihr Minespiel auszudenken. Vermutlich waren sich Bluttrinker und ehrenwerte Zerfleischer ihres schmachtenden Gebieters niemals darüber im vollsten Bewusstsein, doch letztlich folgten auch Kogan wie Balius, des eigenen freien Willen entmündigt, diesem vorgezeichneten Pfad der Ironie. Was dereinst von imperialer Federführung niedergestreckt, sollte nun dieses diplomatische Instrument der Schreibung brechen, um den spitzen Kiel mitten hinein in des antiken Apparates gurgelnde Kehle stoßen. Auf göttliches Geheiß, gesegnet von allen Vieren, wie sie mittlerweile zu vermeinen glaubte, wenn selbst der Fürst der Sünde noch einen eigenwilligen Pfad beschritt. Doch auch dessen ungerühmte Bestrebung, mochte sich noch bei Zeiten offenbaren. Was immer geschehen musste, sollte durch achte Hände bewältigt werden und es war des Schicksal schakalhafter Spott, das Acht auch die weisenden Zacken des chaotischen Morgensterns waren.
So lustwandelte sie, durch einstmals prunkvolle Säle, nun niedergerissen und ausgebrannt, welche einstmals gar der heiligsten aller kaiserlichen Vereinigungen angehört hatte und als solche, wohl auch erflenntes Sanktuarium war, in jenen abschließenden Stunden der großen Stadt. Was geblieben war, vom einstigen Glanze, von den fülligen Weihrauchständern, vom vergoldeten Pergament “Sacrum Imperium Humanum”, lag zertrümmert zwischen aufgebrochenen Schädelkapseln irgendwelcher noch im Tode frömmelnden Thronkriecher. Viele derer welche sich hier gesammelt hatten, bewahrten noch “heiliges” Reliquar in ihren längst zu Staub zerfallenen Wappenröcken, andere krallten sich noch mit knöchernen Fingern an handliche Aquilar oder lagen gehäutete Stirn voran in aufgeschlagenen Gebetsfibeln. Wiederum andere hatten sich an der Seite holzwurmstichiger Bänke niedergelassen, derart das noch heute an deren gerader Bußfläche halbgeladene Magazine und primitive Handfeuerwaffen lagen. Eine davon entsprach einem halbautomatischen Projektilschussgerät, so was wie eine unterentwickelte Pistole, nur eben anstatt herkömmlicher “Kugeln” schräg zugeschliffene, kleinere Stahlsplitter, quasi eine Miniaturarmbrust. Behutsam wie ein rohes Ei, nahm sie diesen filigranen Gegenstand von seinem fast dreijahrhundertealten Grab, in eben diesem Moment fielen sämtliche metallischen Teile zu bronzenem Staubrost zusammen. Verwunderte nahm sie diese doch tragische Tatsache zur Kenntnis, ehe sie sich die schmutzigen Hände am Beckensaum ihres Trenchcoat abwischte. Unvermittelt spendete sie der zentralen, östlich ausgerichteten Apsis mehr Aufmerksamkeit, waren darauf doch noch grob erhaltene Fresken zusehen. Über viele Jahre hinweg schutzlos Widerung und peitschenden Wüstenwinden ausgesetzt, war nur noch wenig von der einstmaligen Kunst dieses Werkes erhalten, so zierte die ganze meisterlich gravierte Ahnenreihe unterhalb des Portalsteins lediglich noch der Name “Lestun”, was auch “Iestun” oder “Kestun” hätte heißen können. Nach alter Gewohnheit, legte sie zunächst forschend die inzwischen vom Blut bereinigten Fingerspitzen in die ausgearbeiteten Vertiefungen. Ja doch, es mochte ein grazil stilisiertes K sein. Einerlei. Als sie sich zum Gehen wand, zerbrach knirschend eine ehedem hölzerne Bannerstange der imperiale Ekklesiearchie, das einzige was allerdings noch von der einstigen “Nutzungsweise” kündete, waren eine reihe gleichfalls zerfallener Insignien, schwach von einem abgerissenen goldenen “Zwirn” durchwirkt. Nun erst betrachtete sie die unbeschreibliche Gesamtheit jenes grotesken Bildes, welches sie schon seit mehr als einer halben Stunde arglos durchschritt. Was hier an Mensch und Material scheints achtlos verstreut lag, war nicht etwas jenes unbewaffnete, dienende Volk Rasankurs gewesen, sondern zum größeren Teile bereits aristokratische Emporkömmlinge, welche sich wohl hier in einer Art bescheidenen Familienkapelle zurückgezogen hatten, in der vermeintlichen Hoffnung, ihr falscher Gottimperator möge schützend seine vergoldete Hand über sie erheben. Lächerlich, mittlerweile tat selbst sie, ihrem neuen “Lehnsherren” folgend, jeglichen Gedanken an die göttliche Bestimmung des Imperators, als schwächliche Narretei und kriecherisches Fehlverhalten ab. Mit einem unbekümmerten Male, entsann sie sich wieder einer weitaus höheren Gegenwart, als der ihrigen.
“Ich hatte gehofft, erneut fleischlich über derartig zerbröckeltes imperiales Beiwerk schreiten zu können. Weit mehr als alles andere, erfreut dies meinen übersättigten Sinn, wenn du verstehst… Mmmmmh…” , was folgte glich im mindesten einem zufriedenen “Schnurren”, wenngleich dies nicht von winzigen Kätzlein stammen mochte, sondern eher gefräßigen Löwen, “… Wie seltsam… obgleich diese Krypte erfüllt seine müsste mit der süßlichen Essenz deiner kurzlebigen Spezies… wirkt diese wie verronnen, dem ranzigen Fleisch dieser Knochen gleich. Das abgestorbene Erdreich hier hat sie verschlungen, wie mir scheint. Verblüffend, nicht wahr… Nein, ich bin nicht in deinem kleinen Köpfchen, Mädchen, viel mehr, habe ich bereits flüchtige Wurzeln in diese ungesättigte Eben der Existenz ausgestreckt… Einzig… das bindende Gewebe zwischen diesem Reich und dem welches dahinter liegt, halten meine vollkommenere Form noch zurück… Doch lausche ich in eben diesen Herzschlägen auch deinem “Gefährten” und dessen erstem Krieger, wie sie prophetische Versprechungen ausspeien, wie sie dem verhassten Abgestumpften all die mir versprochenen Sklaven opfern wollen…” , fletschend öffnete sich irgendwo ein von Nägeln zerschundener Rachen, welcher merklich “lüstern” über seine Zähne glitt, “… Einerlei… was dieser winzige Wurm nun vorhersehen mag, meine Liebe, es kümmert uns doch nicht, nicht wahr? Meine… sagen wir geistigen Spielerfäden wurden durch Grobschlächtigkeit und unbedachte Blutgier zwar durchtrennt, doch was ich dir bieten kann, ist wahrhaftiges Verständnis all dessen, was sich selbst dein “Gespiele” nicht im Traumen ersinnen könnte. Gewissermaßen, würde ich dir die dämonischen Pfade des Prinzen der Sünder eröffnen, somit auch, den von dir angestrebten Pfad hin zur… “Unsterblichkeit”… Ein starker Wille allein, vermag die chaotischen Strömungen des Warp zu wandeln und zu kanalisieren… einzig muss man wissen, wie dies… von statten geht… Darum, noch während diese Narren sprechen, lausche meinem Angebot… vernichte ihn, den auserwählten Kriegsherren des Stumpfsinnigen in seinen Bronzehallen… und ich will dir lehren, dein Schicksal zu erfüllen… so ich erst wieder… Fleisch… geworden bin…”
Gänzlich irritiert starrte sie nunmehr stillschweigend vor sich hin, während irgendetwas zwischen den bekannten Sphären wohl nach reizvoller Antwort dürstete.
Beiträge: 1,760
Themen: 91
Registriert seit: Jul 2008
Bewertung:
1
Der Soldat beugte über seinen sterbenden Begleiter, unfähig ihm zu helfen da sein Gewehr, durch das Band der Ehre an ihn gefesselt war.
Der Soldat, steh auf wir sind nicht besser. Die Waffe muss benutzt werden.
Blut quoll aus dem Mund des sterbenden Mannes. Es war ein Wunder das er überhaupt noch lebte, sein Innereien lagen, wie ein Teppich um ihn verteilt, sämtliche Knochen gebrochen. Trotz dieser grausamen Verletzungen fand der, dem Tode Geweihte, die Kraft zu sprechen.
Du bist feige, so wie ich. Geh allein, die Pein der Waffe lässt sich nicht verhindern, wir sind nicht besser.
Er hustet schaumiges Blut und es setzte sich, als starker Kontrast zu der blassen Haut, ab.
Der andere erhob sich und blickte hastig über die Schulter. Nichts war zu sehen, doch das waren sie nie.
Er überließ seinem Begleiter die Einsamkeit des Sterbens und lief weiter. Der Rand der Stadt war nicht weit. In ihm keimte die Hoffnung auf, das er es vielleicht sein könnte der die Waffe benutzte. Er überquerte eine verlassene Straße und tauchte in den Schatten eines Hochhauses ein, gönnte sich keine Sekunde des Verschnaufens und überwand einen Schutthaufen. Drohend heulte der Wind hinter ihnen. Die Sonne sank, doch das war ohne Bedeutung. Dunkelheit und Kälte konnten sie nicht hindern oder gar aufhalten.
Vor sich konnte er den, wie in die Dämmerung tätowierten, Umriss einer verfallenen Basilika erkennen. Ohne zu überlegen hielt er darauf zu. Seitenstiche quälten ihn, Hände und Glider schmerzten unerträglich. Das war nicht verwunderlich, er war nicht besser.
Durch ein zerschlagenes Buntgralsfenster drang er in das Gemäuer ein, Scherben sangen hell unter den Armeestiefeln.
Das Innere war mit Dunkelheit geflutet. Nur hier und da brachen Lichtstrahlen durch die Reste des Daches. Doch auch diese lösten sich in der Geburt der Nacht auf. Langsam gewöhnten sich seine Augen an das Zwielicht und er vermochte mehr zu erkennen.
Ein Geräusch!
Das Gewehr kam, in der Geste von Abwehr und Kampf, hoch. In dem Gebetsraum stand eine Frau. In einen hellen Mantel gehüllt und ihre Harre von der Farbe der Sonne.
Als Melanie sich umdrehte, dem Ursprung eines Geräusches auf den Grund zu gehen, gewahr sie eine einzelne Person. Etwa fünf Meter von ihr entfernt hatte sie sich durch eines der zerbrochenen Fenster Einlass verschafft. Einstmals hatte es St. Hiberius, bei seinem Martyrium dargestellt. Jetzt ließ nur noch der Kopf des heiligen Mannes, der sich als Glasrest in die Spitze des Fensterbogens behauptete, die einstige Pracht vermuten. Die Person, welche die Legende der verlassenen Stadt Lügen strafte, starrte Melanie entgeistert an. Gerade zu als sehe er ein Gespenst. Dabei sah er selber nicht großartig anders aus. Der Mann, oder besser der Knaben, denn er mochte kaum den fünfzehnten Sommer geschaut haben, war in die Uniform eines imperialen Soldaten gekleidet. Ein graues Stadtkampfmuster schmückte den Stoff. Lediglich Hose und Feldbluse waren viel zu groß für den Jungen und musste ihn stark behindern. Darüber trug er die kantige Armaplastweste, welche vor Splittern und leichtem Beschuss schützen sollte. Auch sie war grau gehalten, lediglich Kratzer und Scharten hatten die Lackierung gesprengt und ließen Silber hervorschimmern. Auch der Helm war zu groß für den, darin steckenden Kopf. Er hing schief auf dem Haupt und nur der Kinnriemen verhinderte das er bei der nächsten, flüchtigen Bewegung davon rollte. Eine große Delle prangte an der Seite und kündete von einem gewaltigen, gegen den Kopf geführten, Streich. Trotz der offensichtlichen Gebrauchsspuren schien die Ausrüstung gut gepflegt. Sie war sauber und nur an Knien und Saum der Hose, haftete ein wenig Staub. Die Haut des Jungen passte zum Rest der Tarnung. Sie war bleich, um Mund und Nase schimmerte sie wund. Ein grünlicher Pilz, oder eine Hautkrankheit wanderte vom Ohr zum Kinn herab um ließ die Haut an dieser Stelle ungesund glänzen. Endlich löste sich die Starre und der Bursche hob seine Waffe. In einer Geste, als wolle er aus der Hüfte schießen, zielte er auf Melanie. Was er trug war ein Lasergewehr imperialer Bauart. Doch diese Waffe würde sicherlich nie wieder einen Schuss abgeben. Das Metall war fleckig, der Lauf leicht nach oben gebogen. Die Energiezelle hatte sich wohl einst überladen, denn sie war mit dem Gehäuse zu eine zystenartigen Klumpen verschmolzen. Das Einzige was noch eine Gefahr darstellen konnte war das Bajonett am Unterlauf. Jedoch war selbst dieses mit Rost gesprenkelt und die Spitze abgebrochen. Freilich war es dem Jungen nicht möglich eine andere Waffe zu benutzen oder auch einfach nur den lästigen Ballast von sich zu werfen. Denn das Gewehr war an ihm befestigt. Stabiler Draht war durch Löcher in Griff und Hand geflochten wurden und verband so beides miteinander. An den Stelle, wo das Metall die Haut penetrierte, waren die Wundränder eitrig und mit geronnen Blut verkrustet.
Der Soldat ist nicht besser, nieder mit Terra! Stammelte er verängstigt...
Beiträge: 279
Themen: 13
Registriert seit: Aug 2008
Bewertung:
0
Würde eine aufgeschreckte Viper, züngelnd und zischend, eine winzige, weiße Maus betrachten, könnte ein derartiges optisches “Abtasten” nicht auch für menschliche Verhältnisse gelten? Wäre es nicht von zerbeultem Armaplast und schmutzigem Militärkittel verhüllt gewesen, hätte man dem zwergwüchsigen Infanten wohl einzelne hervorstehende Rippen herunterzählen können, was freilich auch für den filigranen Muskelwuchs galt, selbst sie hätte ihm wohl sämtliche Leibesstrukturen brechen können, sofern sie dies wünschen würde. Was nicht von majestätischer Finsternis ummantelt worden war, prangerte nun in vielversprechenden Prismafärbungen, so auch die rücksichtsvolle Gemütsruhe in den verständnisvoll herabblickenden Augen des einstigen Märtyrers, in welchen sich rötliche Auroren zigfach brachen um sich wie ein Streuregen über zermahlene Glassplitter zu legen. Was auch immer das dringende Begehr des lächerlich entstellten Knabens sein mochte, er war wohl kaum mit derart geistiger Umnachtung gestraft worden, das er ernsthaft annehmen konnte, dieses “unfunktionale” Kriegsgerät würde jemals wieder eine intelligente Schöpfung auslöschen können. Selbst wenn er sich darauf besinnen mochte, mit seiner rostigen, schartigen Bajonettsklinge einen “beherzten” Stich zu führen, würde diese gleichfalls zu wertlosem Staub und bröckelnden Rost zerfallen. Welche Alternativen konnte er sich also ausmalen? Nicht etwa das das Bürschchen andere tödlichere Werkzeuge offen am Leib tragen würde, doch war dies ohnehin zweifelhaft, ansonsten würde er ihr wohl kaum seinen “Gusssatz” entgegenstrecken. Ebenso hätte sie in ein erheitertes Lachen ausbrechen können, endlich mit einem tatsächlichen Grund für morbide Heiterkeit gesegnet. Möglicherweise war dieses vordergründig lächerliche Wesen allerdings selbst “gesalbt” worden, wie etwa Kogan oder sein bluttrunkener Freund. Aber würde ein Krieger solchen Formates zögerlich vorgehen, wenn wohl nur aus “Tarnung” oder schlichter Illusion, über welche dieser hier allerdings nicht hinwegtäuschen konnte, zumindest seine überaus wohlriechende Furcht strömte durch die weitgeöffneten Poren des kindlichen Leibes. Instinktiv wunderte sie sich über diese “olfaktorische” Erkenntnis, warum war sie überhaupt befähigt, durch biologische Vorgänge ausgeschüttete Panikstoffe in der freien Luft wahrzunehmen? Wie sich ihre geistigen Sinne über diesen strittigen Punkt stürzten, war ihr als würde stark parfümierter “Rosentau” kühl an ihrer, dem imperialen Opferstock zugewandten, Leibeshälfte vorüberziehen, ein Umstand welchen sie der plötzlich verstummten Präsenz ihres neuesten “Begleiters” zuschrieb. Mochte der elende “Lustkriecher” Slaaneshs in die brennenden Schmiedeessen Khornes fahren, um dort wenigstens als stärkender Zunder für die niemals satte Feuersbrunst zu dienen, keiner sollte ihr jemals mehr befehlen, was sie für sich selbst in blutige Lettern in die Bücher des Wandlers schreiben würde. Von des Blutgottes gehörntem Diener geistig “berührt” war ihr klarer den je, das sie selbst ihr Schicksal schmieden mochte, und ansonsten niemand, weder unsterblicher Dämon noch schwächliche Sterbliche. Irgendwie erkannte sie das untrügerische Wirken eines vorbestimmten Schicksal darin, sich selbst über jene Kränkelnden, Grotesken und Verblendeten zu erheben, und zum ersten Male auch, das dies nicht etwa durch fremden Einfluss geschah, sondern durch ihren eigenes Selbst, ihre Seele und ihren Hass gesprochen wurde, wie jene Stimmen auch einst in anderen “Fürsten” gesprochen haben mochten. Zumindest wurde ihr dadurch allerdings klar, warum es unbedingt Notwendig war, das der treue Kirchengänger des Schädelthrons, sowohl Instrumente von Krieg und Verwesung, als auch sterbliche “Jünger” und “Apostel” empfing. Und wenn erst, die von langer Wacht müden und gelangweilten Augen aller Götter auf ihn gerichtet waren, würde sie sich vor deren “Bewusstsein” ebenso beweisen, um letztlich ihren Preis für all das widerfahrene Unheil einzufordern, ganz wie es IHR gebührte! Hiervon flammend beschwingt, überwand sie als schreitende Inkarnation viel größerer Mächte, was an wenigen Metern zwischen ihr und dem “Knaben” verblieben war. Augenblicks darauf, wies das rostige, abgewetzte Stichblatt wider ihre Hauptschlagader, wurde allerdings durch die erwachte rohe Gewalt ihrer rechten Hand, deren “Finger” sich regelrecht in die “Armaturen” fraßen, niedergehalten, noch ehe der Bursche sich zu helfen wusste.
“Angst qualmt von deinen zerbrechlichen Gliedern, wie süßer Messweihrauch von den glühenden Opferschalen der Götter, Kindchen… Terra wird nicht niedergehen, Terra wird in einer erneut entfachten Unendlichkeit von gewaltsamer Agonie fern jeder deiner naiven, träumerischen Vorstellungen verglühen… und weder stumpfsinnige Heerscharen kleingeistiger Soldaten, noch häretische Ekklesiearchen oder gekrönte Leichname, werden dies verhindern können! Erhebe deine sterblichen Lider, um durch meinen erleuchteten Geist, “Kommunion” zu empfangen!”
Wie genährt durch ihren nunmehr ungebeugten Willen, krochen jene ungeahnten “Flüsse” durch ihr fleischliches Ich, glitten die gespannten Sehnen, Muskel, das Bindegewebe und selbst Haut und Nägel ihrer Finger entlang, ehe sie sich als wahnsinnige Flut über nacktes, verwobenes Stahl ins ungeschützte “Bewusstsein” des Knaben ergossen. Was sie nun fühlte, war seine ungeteilte Aufmerksamkeit, welche als erstes nicht spirituelles Wesen, an jenen krankhaften, fiebrigen Visionen welche sie aus dem Immaterium entnommen hatte, teilhaben durfte…
Beiträge: 56
Themen: 6
Registriert seit: Aug 2008
Bewertung:
0
Kogan hörte sich die Worte seines alten Freundes aufmerksam und genau an, das war eine Fähigkeit die er sich in den letzten Jahren aneignen musste um zu überleben. Damals war er nicht in der Lage gewesen so lange still bei solchen Worten zu sein. Dann als sein Waffenbruder endlich fertig war, drangen verschiedene Gefühle durch den Leib des Hühnen, in erster Linie war es natürlich der Tatendrang welcher fast unerträglich war, er wollte wie Kogan einem Krieg und wie er wollte er in der Gunst seines Gottes steigen bis schließlich Unsterblichkeit und ewiges Schlachten für die Jahre. Nein! Jahrtausende des treuen Dienstes die Belohnung waren. Doch selbst jemand wie Balius der normalerweise jemanden zuerst den Kopf abschlägt und diesen dann Fragen stellte, war skeptisch. Er breitete seine beiden Arme weit aus, in der rechten Hand ruhte immer noch das Gewehr, dessen blutbefleckte Reißzähne Kogan anfunkelten.
Er machte amüsiert einen Schritt zurück und drehte seinen Körper ein wenig, es war klar das er auf die Umgebung anspielte.
" Ich schieb deinen Visionen ja nur ungerne einen Riegel vor aber hast du dich mal umgesehen mein alter Freund? Wie viele Mutanten und potentielle Rekruten befinden sich in diesem verfluchten Ödland? Zweihunderttausend? Aber gehen wir mal vom Optimalfall aus und schaffst es tatsächlich eine Million Mann zu rekrutieren und zu bewaffnen. Gegen welche Makropole willst du zuerst marschieren? Der Kampf wird Zehn zu Eins gegen uns laufen! Und dann wird Niemand uns beachten, keine Space Marines, keine Dämonen und kein Gott. Wir werden in ewiger Schmach bis in die Ewigkeit leiden und du kannst mir glauben was das angeht kenn ich mich aus..." und dann setzte er etwas leiser nach "Waren ja immerhin schon genug von den Dingern in mir drinne..." Dann ging er langsam wieder auf seinen Waffenbruder zu und blieb etwa einem Meter vor ihm stehen, seine Arme ruhten nun wieder an seinem Körper, das Gewehr hatte den Lauf gen Boden gerichtet. Zaorish war Schwach und ein Narr, in dem Punkt sind wir uns einig. Mach nicht die gleichen Fehler wie er, hast du schon Schlachtpläne entwickelt? Oder hast du zumindest schon verschiedene Pakte mit Sklavenhändlern, Mutanten oder sonstigen Abschaum der Makropole abgeschlossen? Hast du potentielle Rekruten?
Im Gegensatz zu seinen vorherigen Worten sprach er nun ohne irgendwelche Anspielungen, jetzt wollte er tatsächlich nur wissen inwieweit Kogan seinen Krieg schon vorbereitet hat. Der Mutant war weder wütend oder enttäuscht, Kogan versprach ihnen ein Waffenlager. Sollte seine Idee vom Krieg doch ins Wasser fallen dann konnte er sich immer noch in den Waffenkammer eindecken und einige Gemetzel in den Minen starten um seine Enttäuschung mit dem Blut der Arbeiter herunterzuspülen.
Beiträge: 1,760
Themen: 91
Registriert seit: Jul 2008
Bewertung:
1
Im Universum existierten viele Möglichkeiten seinen Geist gegen Angriffe zu schützen. Der einfache Mann fand Zuflucht in Glauben und Ignoranz. Natürlich waren das mangelhafte Barrieren gegen geschulte Attacken von Hexern und Psionikern, doch es genügte um die tierhaften Warpkreaturen zurückzuhalten. Andere, wie etwa die beiden Khornekriger, die just in diesem Augenblick das Ende einer Welt besprachen, schirmten ihre Seele durch Hass und blanke Nichtakzeptanz von Niederlagen ab. Einfache Emotionen, so sehr zu einer Überproportionalität gesteigert, das sie selbst den brachialsten Geistesattacken standhalten konnten. Jene, die selbst derartige Kräfte zu nutzen wussten, schützten sich natürlich durch diese. Schirme und Mauern, gewoben aus Willen und mentaler Stärke.
Über als das verfügte der Junge nicht.
Was Melanie ihm teilhaftig werden ließ hatte einem normalen Mann scheußliche Visionen beschert, einem Verständigen vielleicht Einblicke und einem Hexer hätte es sicher ein mitleidiges Lächeln abgenötigt. Den Geist des Burschen jedoch löschte es einfach aus. Er floh vor dem Gezeigten in die Selbstaufgabe. Wie hätte sich dieser leere Verstand auch derartige Dinge begreifen können.
Mancher hätte sicherlich etwas Spektakuläres gewählt. Gerade die Sprüchewirker des Chaos setzten auf Effekthascherei um Untergebene und Feinde zu beeindrucken und einzuschüchtern. Eine Entzündung oder Explosion des Delinquenten. Wenigstens markerschütternde Schreie.
All das traf hier nicht zu.
Der Soldat riss die Augen auf und starrte Melanie an. Keine Angst im Blick, sondern nur grenzenloses Unverständnis. Ein langes Ausatmen folgte, was so etwas wie ein erleichterter Seufzer sein mochte. Dann kippte er zur Seite und war tot.
Wie um Melanies Gedankengang zu bestätigen zerfiel das Bajonett beim Aufkommen des Körpers zu brüchigen Metallfragmenten.
Beiträge: 279
Themen: 13
Registriert seit: Aug 2008
Bewertung:
0
Was war noch übrig, von jenem unschuldigen Mädchen, welches vor über zehn Jahren ausgezogen war, alles und jeden innerhalb einer grenzenlosen Galaxis zu katalogisieren? Dessen größter Traum es gewesen war, unbestätigte “Fragmente” älterer Kultur, zu einem großen Ganzen, einem allgemeinhistorischen Mosaik zusammenzufassen? War es nicht jene selbe unbescholtene, unberührte Kindlichkeit, welche nun als erbleichender Leichnam regungs- wie atemlos zusammengekauert wie ein schlecht gefüllter Sack trockenen Weizens, zu ihren höchsteigenen Füßen lag? Nicht etwa das sie dies noch in irgendeiner Weise kümmern würde, nichts lag ihr dieser Atemzüge ferner, denn sich ob dieses “erbärmlichen”, unzureichenden Bauernopfers noch erhebliche “moralische” Vorwürfe zu machen. Es war ein wertlose Gossenknabe, Abschaum, welcher niemanden abgehen mochte, seine Abwesenheit würde wohl die Situation irgendeines Dorfes sogar erheblich verbessern. Nein, niemand kümmerte sich um jene, welche zu schwach waren, welche zu leise sprachen, um verstanden zu werden, welche schlicht nicht genug Macht, Willen oder rohe Kraft besaßen, sich in dieser Welt zu behaupten. Zu Beginn jenes verhängnisvollen Tages, welcher sich nun mit schnellem Schritte der Finsternis der Nacht zuneigte, war sie selbst noch unmündiger Teil jener “Schwachen” und “Stummen” gewesen.
Wie altehrwürdiger Klerus in goldenen und silbernem Talar, jenes frisch geborene Kindchen in kräftigen Händen empor hielt über jegliche pedantische Sündhaftigkeit und jeden noch so infamen Frevel, so gebar nun sie sich, jenen Knaben mit beiden Händen ergreifend, wog er doch kaum mehr als ein heraus gelöstes Stückchen Fleisches. Wenig verwunderlich, anbetracht seiner körperlichen “Verwüstung”, so war wohl seine Armaplastweste noch das schwerste. So offerierte sie ihn als Opfergabe, weniger rühmlich in Anbetracht der goldenen Aquila, welche ihre majestätischen Schwingen weißgefiedert über die Schreinnische spannte, inmitten der zeremoniellen Weiheschriften, welche vor geraumen zweihundert Jahren hier gelegen haben mochten und nun nur noch durch goldene Einlassungen angedeutet waren. Noch immer war es St. Hiberius’s verständnisvolle Ruhe, welche jegliches Gräuel gegen imperiale Kirche und Staat mit stoischer Seelenruhe hinnahm, ohne auch nur einen einzelner seiner Finger mahnend erhebend, um möglicherweise “Einhalt” zu gebieten. Wie alles “kaiserliche” einzig zur befriedigenden Schau der Massen dienend, waren selbst die heiligsten “Speichellecker” des falschen Imperators, wenig mehr als spät abendlich erzählte Schauermärchen, kaum furchterregend genug auch nur den kleinsten Chaosfürsten anzuhalten, geschweige denn “Dämonen” zu bannen. Zu schnell und eifrig flüchteten sich jene “Schwachen” in geöffneten Schoß kirchlicher Pforten, zu unterwürfig gebaren sie sich gegenüber jenen, welche sie prügelten, ausraubten und dann noch vom “Spirituellen Schutz” brabbelten, als wäre dies ein ihnen von den Göttern übertragenes Amt. Wie lachhaft, selbst in dreißigtausend Jahren mochten weder Inquisition, noch Ekklesiearchie noch der goldene Untote, mächtig genug sein, einem der Götter auch nur einen winzigen Splitter aus dem Leib zu reißen. Noch als sie den schlüpfrigen, pusteligen Brustkasten der Länge nach mit dem rasiermesserscharfen Klappmesser aufschnitt, raunten und jammerten jene, deren Geister einstmals an jene “Basilika” gekettet worden waren. Was immer die einstige Archäologin zu solcher Tat veranlasst haben mochte, nun quoll der verdickte, stinkende Lebensmorast schwarz wie Teer aus den geöffneten Venen und Arterien gleichermaßen, umschlang den steinernen Saum der Kapellgrotte und spülte die “Heiligkeit” aus den lange zu kalk erstarrten Überresten einstigen Weihwassers, eingefangen in ein “Taufbecken”. Beinahe sakral, zeremoniell und in vollkommener Andacht, sezierte sie dessen winzigen Leib auf dem Hochaltar, mit jedem präzisen Schnittmuster mehr und mehr der jungfräulichen Knabenhaut den Vieren weihend, doch dieses Mal insbesondere jene Wappen und Runen, welche sie in stoßartigen Visionen als jene des Prinzen des Verfalls empfing. Denn gerade jener mochte in diesen abgeschiedenen Stunden der Dämmerung, sich in seinen bakteriellen Seen ergötzen an all dem verfaulenden Fleisch, welches hier irgendwo gehortet sein mochte. Doch eine “Wundertätigkeit” oder gar eine winziger Fingerzeig des Großväterchens aller Seuchen, mochte sich nicht einstellen… Womöglich war dies schlicht nicht genug kränklichen Fleisches, womöglich mangelte es ihr aber auch an den virulenten Auswüchsen, seine allererhabenste Pestpustel anrufen zu dürfen… Mochten seine aufgeblähten Eingeweide genesen, seine ungezählten Krankheiten kurieren und jegliche Pest aus allen Ebenen gewischt werden, ein anderer von drei verbleibenden Göttern würde sie anhören, ihr jene gesuchte Kenntnis des Hortes aller Waffen zuschanzen, selbst wenn sie dafür noch mehr lächerliche Winzlinge irgendwoher herbeischaffen müsste, denn wo dieser herkam, würden sicher noch mehr einem ähnlichen Schicksal harren. Nach der Reihe, formulierte sie deren unheilige Namen in der dunklen Sprache, welche auf jeglicher noch so geschulten sterblichen Zunge, krampfhafte Schmerzzuckungen auslösen mochten oder gar Übelkeit hervorriefen, während ungeschützte Ohren der geistig schwachen Imperialen, gar Blut speien mochten beim bloßen Wortklang…
Beiträge: 3,032
Themen: 60
Registriert seit: Jul 2008
Bewertung:
0
Zehn zu Eins? Es gab Zeiten da hätte dich diese Aussichten angespornt und nicht beunruhigt. Ärgerte er den Genossen aus alten Tagen.
Aber du hast nicht unrecht. Die Soldaten sind momentan mein größtes Problem. Um ihre Anzahl mache ich mir keine Gedanken. Auf einer Welt wie Koron ist es üblich das es mehr Unzufriedene als Glückliche gibt. Gebe ich ihnen ein Ventil und das Gefühl bedeutend zu sein, dann werden sie mir bis in die Hölle folgen. Schau dir ihn an… Er deutet auf Jack, welcher sich noch immer mit der Maschine herumplagte.
Dieser Mann schuldet mir gar nichts, weder Treue noch Folgschaft. Dennoch begleitete er uns ohne zu murren, hat so sogar sein Leben für uns riskiert. Genauso gut hätte er sich hinter das Steuer klemmen und fliehen können. Aber er ist geblieben.
Sicher wenn du ihn fragst warum er uns begleitet, dann wird er dir garantiert sagen das er es des Profits wegen tut. Aber würdest du in eine Wüste fahren, die nur aus giftiger Scheiße besteht, gegen Mutanten kämpfen? Zusammen mir drei Chaosanbertern, in eine angeblich verstrahlte Totenstadt eindringen nur mir der Aussicht ein paar Waffen zu finden, die genauso gut die Hirngespinste eine alten Trunkenbolds sein könnten?
Kogan ließ sich seine eigene Frage auf der Zunge zergehen und sah seine Waffenbruder dann mit zusammengekniffenen Augen an.
Nagut du würdest es vermutlich schon tun, aber ein normaler Mensch nicht.
Was ich damit sagen will, dieser Slumbewohner begleitet uns weil er merkt das hier etwas Großes im Gange ist. Ob er es nun vor sich selbst zugibt oder nicht.
So wie er werden andere kommen. Natürlich müssen wir Zeichen setzten damit sie den Weg zu uns finden. Aber das lass nur meine Sorge sein. Was mir momentan mehr Sorgen macht ist die Frage nach Kompetenz. Massen an williger Kämpfer sind gut und schön, aber wir brauchen auch Piloten, Panzerfahrer, Funker, Taktiker, Ausbilder und, und, und. Wo ich die hernehmen soll weiß ich momentan noch nicht, aber da wird mir schon was einfallen wenn es soweit ist.
Erst einmal die Waffen. Die sind dann schon ein Punkt auf der Haben-Seite. Etwas das man potentiellen Rekruten bieten kann.
Sag mal wie hast du eigentlich deine Haut retten können, damals auf der Blutengel und weißt du was aus Raptor, Ami, Askard und den anderen geworden ist? Ich könnte einige von ihnen jetzt gut gebrauchen. Sind alle draufgegangen?
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
Beiträge: 1,760
Themen: 91
Registriert seit: Jul 2008
Bewertung:
1
Zwischen den gotischen Stützbögen des Mittelschiffes, welche an den inneren Brustkorb eines versteinerten Scheusales erinnerten, bewegte sich der Verteidiger nahezu lautlos. Nur wenn seine Klauen in den Stein eindrangen erzeugte es ein leises, schabendes Geräusch. Die Enden seiner Finger waren scharf bis auf die molekulare Ebene hinab und penetrierten die Kirchenmauer als sei sie aus Butter. Ihr Aufbau war den Diamanten nicht unähnlich und die Härte entsprechend.
Der Verteidiger stieß eine erneute Ultraschallwelle aus und erneuerte das Bild, in seinem Kopf, auf diese Weise. Das Objekt, welches seine Aufmerksamkeit erregt hatte blickte über die Schulter. Es war unmöglich das es seinen Laut gehört hatte, doch manchmal spürten sie es dennoch.
Er verharrte an Ort und Stelle, als gehöre er in Familie der Wasserspeier, die seit Jahrhunderten, teilnahmslos auf das Geschehen unter sich glotzten.
Die Öffnungen auf seinem Rücken dünsteten Dunkelheit aus, so wie es einige Kopffüßer mit ihrer Tinte taten. Der Effekt war der gleiche, er verbarg den Anwender.
Er wartete eine Minute. Nur alle paar Sekunden schickte er den Ton, im Bereich, oberhalb der menschlichen Wahrnehmung, aus um seine Sicht zu aktualisieren. Das Objekt schnitt an “Der Soldat” herum. Die gelbliche Aura verriet ihm das es der Tote war. Auch wenn das Leuchten mit jeder Welle schwächer wurde. Lediglich mit dem anderen Objekt konnte er nichts so recht anfangen. Es war kein “Der Soldat”, soviel hatte er begriffen. Aber besser war es auch nicht, zumindest nicht so wie er es kannte. Das rote Leuchten konzentrierte sich um den Kopf und war extrem stark, blendete den Verteidiger fast. Auf Terra strahlten sie weniger intensiv, dafür am ganzen Körper.
Er war sich uneins.
Nachdem das Objekt sich wieder in seine Tätigkeit vertieft hatte kroch er weiter. Den Kopf voran, ging es die glatte Wand hinab. Lautlos setzten die Klauen auf den Boden auf.
Das Objekt war nichts was er kannte. Kein “der Soldat”, keiner aus dem imperialen Palast zu Terra. Sollte er verteidigen? Was wenn er etwas falsch machte? Man würde ihn bestrafen. Er konnte zwar keinen Schmerz spüren, doch er wusste was Hunger war und dieses Gefühl mochte er nicht.
Bei dem Gedanken an Nahrung entblößte es unwillkürlich die Zähne, Speichel topfte auf den Boden und vermischte sich mit dem Staub zu Brei, lief träge in die Fugen des Mosaikbodens. Das Objekt konnte den Hunger stillen, für eine Weile jedenfalls.
Doch es war ihm verboten jene zu töten die besser waren. Die kurze Befriedigung würde längeren Hunger zur Folge haben. Diese Lektion zu lernen war unangenehm genug gewesen.
Er hob die Hand, unschlüssig ob er sie überhaupt berühren durfte, doch was wenn sein Zögern falsch war und man ihn bestrafen würde wenn er sie nicht zerfetzte?
Melanie wirbelte herum. Es war der Geruch den sie wahrgenommen und der sie gewarnt hatte. Ein Gestank wie von verfaulendem Obst, süßlich und schwer. Stärker noch als der Geruch des Toten. Was die junge Frau sah war eine Kreatur, deren grotesker Körperbau die merkwürdige Verkleidung des verschiedenen Möchtegernsoldaten in den Schatten stellte. Das Wesen war spindeldürr, die Gliedmaßen schienen kaum mehr als, mit Haut überzogene Knochen. Es war menschenähnlich, bewegte sich jedoch auf allen Vieren wie ein Tier. Aus dem Rücken stachen, wohl im Abstand der Wirbel, lange Metallverstärkungen hervor. Die Haut war bräunlich, fleckig und sah ungesund aus. Vollkommen Konturenfrei war das Gesicht, oder besser die angelaufene Metallplatte die es stattdessen hatte. An den Gesichtsrändern war die Haut darüber gewachsen. Wenn es Augen und Nase hatte, so lagen sie unter diesem eisernen Antlitz verborgen. Lediglich der Mund, oder viel mehr das Maul war frei. Lange Zähne, unnatürlich in ihrer Anzahl und in ihrem Aussehen. Es schienen alles Reißzähne zu sein, weiß wie Perlmut, beinah durchsichtig. Am Ende der, ausgestreckten und mit Blut und Dreck verkrusteten, Hand saßen lange Krallen. Als es erkannte das es bemerkt wurden war sprang es einen Satz zurück und legte den Kopf schräg. Kurze Klicklaute drangen unter der Gesichtsplatte hervor.
|