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Ehern und weihevoll ragte das Monument des dermalen geachteten Kriegsherrn über ihren Köpfen auf. Tausend Sklaven und Hundert Steinhauer und metze mussten sich an seiner Erschaffung vor ungezählten Jahren zu Tode geschuftet und durch den gnadenlosen Ansporn ihres Meisters geplagt haben. Nicht ein Name dieser Fronknechte und Künstler die jenem gewaltigen Lord der Schlachten ein Denkmal errichtet hatten, die ihr Schweiß und ihr Blut für diese Zeitzeugnis vergossen hatten, wurde heute noch im Munde von irgendwem geführt. Sie alle waren klein und unbedeutend gewesen, gehorsame Arme und Beine die die Arbeit zu erledigen hatten, welche die grausamen Regenten von Rasankur von ihnen verlangten. Ihrer hatte es so viele gegeben, dass ein paar hundert nicht mehr Gewicht besaßen als ein paar tausend. Ihr Leben war banal, ihr einziger Zweck bestand darin der gelobten Herrenrasse der Stadt der Götter zu dienen. Einst, als die Wälle, Türme, Wohnstätten, Tempel und Paläste noch unbeschadet im Glanz des Himmelsgestirns gefunkelt hatten, im goldenen Zeitalter der chaotischen Träume, da waren Sklaven häufiger als Nutztiere in den Straßen anzutreffen gewesen. Jeder Haushalt führte eine große Auswahl an Leibeigenen, denn sie waren dazu auserkoren zu willen zu sein. Die Niederen empfanden es als Ehre Folge leisten zu dürfen, sie verfügten über keinerlei Schneid und waren Kinder der Götter durch und durch. Ihre Halter hingegen behaupteten den Heiligtümern noch näher zu sein, im Geiste wie im irdischen Tun. Durch furchtbare Blutbäder an ihren Feinden oder durch makabre Rituale der Nacht, die den Schrecknissen in der Leere zwischen den Sternen geweiht waren, bildeten sie ihre Ränge und Stände.
Er, der wohl einer der großartigsten unter den Rasankuri der Vergangenheit war, schien ein wahrer Tyrann oder Despot gewesen zu sein. Ob er einstmals gar die Herrscherwürde errang oder ob er bloß einer der grimmigsten Feldherren jenes kriegerischen Volkes gewesen war, ließ sich heutzutage nur noch äußerst beschwerlich in Erfahrung bringen. Womöglich wussten die tiefen Kavernen und verborgenen Horte des Erkennens, wenn es solche in Rasankur noch geben sollte, mehr über sein früheres Wesen und Schicksal als die starre Statue aus abgeriebenen Stein und allmählich bröckelnden Fundament auszusagen vermochte, jedenfalls war sein Anblick selbst nach Jahrhunderten immer noch ehrfurchtgebietend und einschüchternd. Sein voluminöser Felskörper erweckte für den kleinen Menschen den schwindelerregenden Eindruck, dass er sich bis in den Himmel empor schraubte wie als wolle er den dort wohnenden Gottheiten die Hand reichen, damit sie sie ergriffen um ihn ihr Elysium zu ziehen. Besah man sich das Ehrenmal des Kriegers von höherer Warte, so reckte dieser einfach nur seine geballte Faust der Wüste entgegen, als fordere er sie wie einen fassbaren Gegner heraus. Was immer für eine Wahrheit hinter jener Gebärde steckte, es war mit dem Kriegsführer und seinen Sklaven im Sande der Zeit verloren gegangen und für die heuer Lebenden ohne jede Bedeutung. Sie genossen nur noch seinen spendenden Schatten, der sich einer Insel der Finsternis gleich, auf dem hell erleuchteten risseüberzogenen Gesteinsplatten abzeichnete und Schutz vor dem offenen Zorn des Feuerrads bot.
Ayris tauchte den schwarzen Stoff, den sie als Kopfbedeckung gegen die intensiven Strahlen der Sonne in der Wüste benutzt hatte, in das seicht kühle Wasser des Brunnens. Erfreulicherweise war er unbelagert von irgendwelchem Gesindel, sodass sie und Magal sich etwas Ruhe gönnen konnten ohne gestört zu werden. Es fühlte sich herrlich an die Hände einmal wieder durch frisches Nass gleiten zu lassen, das Plätschern war ein Wohlklang für die Ohren. Der aufsteigende Duft war verführerisch. Der Wunsch sich einfach die Kleider vom Leib zu reißen und sich den ganzen Schmutz der letzten Tage abwaschen zu können war geradezu überirdisch, aber die Vernunft errettete sie vor dem Erliegen des Verlangens. Die Schmutzschicht mochte nicht das schönste und angenehmste sein, aber sie erfüllte auch einen Schutzfaktor. Je mehr Dreck ihr Gesicht oder mit Glück sogar ihr Geschlecht verbargen, umso geringer war die Gefahr das ein Rudel fleischsüchtiger Palta oder Rasankuri auf sie aufmerksam wurden, in welcher Hinsicht auch immer. Somit widerstand sie in letzter Sekunde dem Nachdruck ihr Antlitz zu säubern und besann sich darauf lediglich Wasser mit den Händen in ihren Mund zu schöpfen. Sie trank vorsichtig und mit kleinen Schlücken um nicht ihren unterernährten Magen zu überfordern. Dabei hörte sie dem auf wundersame Weise verjüngerten Magal an ihrer Seite zu, der sich an den hüfthohen Beckenrand des Brunnes gelehnt hatte, denn das Reservoire befand sich am Sockel der gigantischen Statute.
Nach einiger Feuchtigkeitszufuhr, die ihr köstlicher als der erlesenste Wein anmuteten, wandte sie sich an den zerschundenen Hexer.
"Ich mag nicht verhehlen das es nicht gut tat dich ein wenig leiden zu sehen. Dieser inständige, überhebliche, altkluge Blick hat mich schon seit unserer ersten Begegnung an dir gestört. Für einen Augenblick dachte ich, Banes Peitsche könnte ihn dir austreiben. Das ist zwar nicht eingetreten, aber nun ja. Dafür etwas anderes, du hast dein wahres Gesicht offenbart, wenn es denn dein eigentliches ist. Das ist auch etwas wert. Jetzt weiß ich endlich wen ich vor beziehungsweise hinter mir habe. Davon kaufen kann ich wahrscheinlich nichts, bewahre ich mir doch strikt den Glauben daran das du immer noch eine durchtriebene Schlange bist.“ Schnippisch spritzte sie Wasser über ihre Lippen in seine Richtung wie als wäre es giftiger Speichel.
"Oh, hat der Gong schon wieder geschlagen? Ruft er zur Gebets und Predigtstunde? Du bist als Deuter von Wesenszügen und implodierenden Gefühlen eine denkbar schlechte Wahl mein Bester! Ich müsste dir vertrauen ehe ich deinen Worten Achtung schenken würde, tue ich das? Nein! Ich brauche mir über mein Gewissen keine Gedanken, geschweige denn Sorgen zu machen, das ist unbefleckter als so manche Seele hier… und ich habe vor die meine noch zu behalten, weißt du? Was eine ziemliche Herausforderung sein wird inmitten dieses Pfuhls der Gefallenen. Du sagst du gehst deinen eigenen Weg, ha, hierin gleichen wir uns. Auch ich will diese Gradwanderung wagen, da draußen warten noch so viele die die Hölle verdienen, insbesondere einer…“
Das Knirschen von Sand und das Klirren von Stahl kündete die Annährung eines gerüsteten Individuums an. Der Azazernerins nachtschwarzer Schopf fuhr herum, doch bevor sie gegen das helle Licht anblinzeln konnte, das den Ankömmling umspielte weil sich ihre Augen schon so an das Dämmerung des Schattens gewöhnt hatten, begrüßte sie eine altbekannte Stimme. Sie benötigte einen Moment um die Stimme einzuordnen, aber dann wurde ihr gewahr um wen es sich handelte. In der Rüstung wirkte er so gänzlich verändert. Aufgrund ihres Erstaunens empfing sie den ehemaligen Korsaren im Gleichlaut wie Magal durch Nennung seines Namens. Sie bewilligte dem Geistpfuscher seine ausführliche wie schmeichelnde Anrede und klatschte ihm dann ihr wässriges Tuch auf den waidwunden Rücken, das selbst er zusammenzuckte. Er würde sonst noch so Stunden weitermachen, das wusste sie. Ein entwaffnendes Lächeln entspannte ihr Gesicht und verlieh ihr eine fast freundschaftliche Note.
"Naradas, herzerfrischend dich zu sehen. Herausgeputzt hast du dich, wenigstens einer von uns der das Siegertreppchen erklommen hat. Verzeih Magal, den Guten quälen starke Schmerzen, er weiß nicht recht was und wie viel er faselt. Leider ist er Opfer einer Disziplinarstrafe geworden, dumme Sache. Aber er wird sich erholen, da bin ich sicher. Er braucht nur ein bisschen Ruhe und Fürsorge und er wird wieder ganz der… Alte.“ Sie schmunzelte hintergründig. Bedächtig ging sie einen Schritt auf den Erwählten zu.
"Wenn du mir die Frage erlaubst, der guten vergangenen Zeiten wegen, wäre es möglich dass ich mich dir anschließen könnte? Ich habe genug von diesen schäbigen Ullakgezücht von Palta, du weißt das ich zu mehr tauge! Bitte, hol mich in deinen Haufen, ich werde dich nicht enttäuschen. Bei den Wodniiks da finde ich früher oder später den gewissen, ehrlosen Tod.“ Mit dem Kinn deutete sie auf eine Gruppe Verwahrloster in ihrer Nähe und schaute danach tief in Naradas bläulich opalisierenden Augen. Ihr war vollkommen klar dass er ihre unmittelbare und beste Gelegenheit auf sofortige Abkehr von den Sklaven darstellte. Flüsternd fuhr sie fort, darauf achtend dass der Illusionist es nicht behorchte.
„Ich werde mich dir unterordnen wenn ich muss, lieber wäre es mir allerdings wenn wir gemeinsam führen könnten. Aber dazu fehlt mir das erforderliche Ritual der Aufnahme. Ich habe sogar ein Geschenk für den Fürsten oder die Seherin um mir ihre Gunst zu erwerben, jedoch muss ich um es übergeben zu können in ihre Nähe gelangen. Die Festlichkeiten böten sich hierfür hervorragend an. Ich bitte dich, hilf mir, unterstütze mich und… du kannst dir deinen Preis aussuchen.“ Die abschließenden Worte glichen einem verheißungsvollen Hauchen. Ihre graublauen Augen versuchten den Blick des dunkelhäutigen Mannes einzufangen und zu halten, aber just einen Atemzug später rauschte eine Gestalt an ihr vorbei und drängte sich beinahe marktschreierisch an Magals Seite. Mir nichts dir nichts stütze sie den Verletzten und sprach das sie ihm helfen könne und Arzneimittel für ihn hätte. Verblüfft richtete Ayris ihre Aufmerksamkeit auf die kesse Fremde, sie hatte sie noch nie zuvor gesehen, weshalb interessierte sie sich für ihre Belange? Etwas ratlos schaute sie zu Naradas und zurück auf das Mädchen, die eine Art Pilotenkombi trug.
„Keinen Schimmer wer du bist, aber dein Mitgefühl ist wirklich rührend. Doch lass mich dir eines erzählen, es war selten verschwendeter als an den da. Der ist robuster als er den Anschein macht, glaube mir. Aber in deiner Herzlichkeit kannst du dich seiner überaus gerne annehmen, du bist unzweifelhaft eine erheblich geschultere Krankenschwester als ich je sein werde. Nimm ihn ruhig mit dir und pflege ihn gesund, unterdessen geselle ich mich Naradas bei, wenn dies seine Zustimmung findet, und kümmere mich darum das diese beiden Sklaven veräußert werden bevor sie von der Sonne so verbrannt sind wie ein Fladen Brot.“
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Naradas Kopf war wie ein angestoßener Kegel zur Seite geklappt, während sich seine Stirn in Falten legte und sich ein gezwungenes Lächeln in sein Gesicht stahl, als er Magals und auch Ayris Worte vernommen hatte. Die Wunden waren aus der Nähe betrachtet noch schlimmer als er gedacht hatte. Es war beeindruckend das der Kerl noch immer seinen spöttischen Humor zur Schau stellte, aber wahrscheinlich war es gerade das, was ihm sind Leid etwas erträglicher gestaltete. Die Teufel, die seinen Geist befallen hatten allein, mochten wissen, mochten wissen wie er bei Bewusstsein, geschweige den bei Verstand bleiben konnte.
Keine Sorge, ich verlange keinen Beifall. Ganz im Gegenteil, ich würde mich freuen, wenn ich die Gunst, welche mir der Drache erwiesen hat, einem anderen geschenkt würde. Tatsächlich fühlt sich mein Kopf sehr viel wackeliger an, seit ich meinen neuen Rang bekleide. Ich würde euch ja anbieten, mit mir zu Tauschen, doch offenbar gelingt es euch besonders gut, deinen Kopf vor der Schlinge zu bewahren. Dafür hast du die große Chance, die Streicheleinheiten von Banes Peitsche zu überleben und hast danach die Wahl, deinen Kopf in Sicherheit zu bringen.
Naradas warf einen strengen Blick hinüber zu den Rasankuri die sich sammelten und es sich auf den Ladeflächen der beiden heruntergekommenen Lastwagen versammelten. In der düsteren Stadt klang der Lärm der Motoren fremd, in all dem bizarren Heulen des Windes und dem Brüllen der Niederen, welche im Triumph durch die Gassen Rasankurs zogen, war das Geräusch, welches das Auf und Ab der Kolben und die Löcher in der Auspuffanlage über dem gesamten Platz ertönen lies, dass einzig Konstante, das einzig Regelmäßige.
Wenn ich meinen Aufstieg konstant halte, sicher. Leider scheint es dem Fürsten zu gefallen mich auf ein brennendes Pulverfass zu setzen. Vor der Schlacht ging ich noch davon aus, der Fürst wäre von Gemüt wie eine Streitaxt, offenbar habe ich mich geirrt. Besäße ich deine Weitsicht, dann wäre ich immer noch einer der Niederen, mein Kopf säße fest auf seinen Schultern und ich müsste mich nicht mit einer Horde Barbaren herumschlagen. Dann würde mir das Dasein nach und nach langweilig und ich würde bei Zeit das weite suchen. Aber anscheinend hat das Schicksal mir einen Streich gespielt, der Fürst hat mir einen Knochen zugeworfen an dem ich so lange knabbern werde, bis ich an den Splittern zugrunde gehe oder ich mich mit einem neuen Brocken ködern lasse.
Also war es alles in allem gar nicht so anders wie an Bord des Korsaren. Man versuchte am Leben zu bleiben, sorgte dafür das alle anderen lieber hinter der Haut eines anderen her waren und versuchte ein möglichst großes Stück von Kuchen ab zu bekommen. Das alles, gepaart mit einem rasenden Drachen, rasenden Wüstennomaden, brabbelnden Fanatikern und einer nach Blut lüsternen Priesterin. Glaube und Furcht hielt diese Stadt am Leben, leider wusste er nur viel zu wenig über die Götter und Rituale, welche die Macht des Fürsten untermauerten. Er, der Skeptiker, glaubte, zumindest etwas erfahren zu haben, was seinen Verstand übertraf. Das Grauen, welches seinen Geist befallen hatte, das berauschende Gefühl das ihn in der Nähe zum Fürsten erfasste, alles das war ihm unverständlich. Auch der Korsar wurde von Gewalt und Furcht regiert, doch die Macht Rasankurs war spürbar tiefer, legte sich wie unsichtbare Ketten um jedermanns Geist und riss jeden mit sich, der sich nicht dagegen wehren konnte. Magal der Blender vermochte es nur zu gut, dem Griff der Ketten zu entgehen. Gut, Banes Auge war auf den Alten gefallen, aber Naradas wusste nicht genug über die Zusammenhänge, wie es zur Auspeitschung gekommen war. Außerdem, Magal machte nicht den Eindruck als litt er unter seiner Verletzung. Zumindest noch nicht.
Aber gut, ich werde das Beste aus dem machen, was mir das Schicksal zugespielt hat. Wer wäre ich mich gegen meine Bestimmung aufzulehnen. Außerdem erhalte ich dadurch die Chance den ein oder anderen Barbaren herum zu scheuchen und muss nicht beim Ungeziefer schlafen.
Offenbar sah es Ayris ganz ähnlich, die Bitte mit der sie an ihn herantrat war verlockend, immerhin war sie doch die erste, die aus freien Stücken an ihn herantrat und ihm ihre Dienste anbot. All die anderen, die Rasankuri die er ausgewählt hatte um die Karawanserei zu beschützen, Aaron und die anderen die die Lastwagen bestiegen, all diese waren dem Befehl des Fürsten, beziehungsweise dem des Heerführers gefolgt. Auch wenn er glaubte die ersten Schritte getan zu haben um sich deren Respekt zu verdienen, keiner folgte ihm freiwillig. Ayris Angebot war geradezu logisch, im Moment brauchte sie ihn, seine Position öffnete ihr möglicherweise Türen die ihr sonst verschlossen bleiben würden. Doch noch bevor er auf ihr Angebot hatte eingehen können, betrat ein neuer Spieler das Feld. Er konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen, als die Frau von zuvor, einen ranghohen Krieger im Schlepptau, zu ihnen trat, Magal praktisch mit ihrer Hilfsbereitschaft überrollte und auch noch in einem Satz Medikamente und ein Flugfeld erwähnte. Es war geradezu erfrischend, jemanden zu treffen, dem die Stadt solch vorgeblich hehre Ideale noch nicht ausgetrieben hatte. Es war offensichtlich das die Frau noch nicht lange sein konnte, umso überraschender war es, dass man ihr einen Prä-Rasankuri zur Seite gestellt hatte. Naradas bezweifelte irgendwie, das sie ansonsten in der Stadt überlebt hätte. Ayris schien gewillt, Magal auf diese Weise los zu werden, er selbst jedoch stand sich immer noch in Magals Schuld. Und schlimmer noch, der Hexer wusste viele Dinge, Dinge die Naradas Interesse geweckt hatten. Nichts wäre ihm lieber als die Schuld und auch den Mann zu vergessen, seine Neugier aber übertraf wie so oft seinen Instinkt. Naradas nickte dem insektengesichtigen Rasankuri respektvoll zu.
Na gut, ich glaube ich kann zwei Männer entbehren die dir tragen helfen. Schließlich brauche ich vielleicht jemanden der mich später zum Flugfeld führen kann. Und nicht nur deswegen weil ich sehen möchte was du mit unseren kleinen Schauspieler angestellt hast. Nimm ihn mit flicke ihn zusammen oder was du sonst noch mit ihm vorhast. Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen. Ayris!
Naradas wandte sich ab und setzte den restlichen Weg zu den Lastwagen fort, winkte gleichzeitig Aaron heran und gab ihm die Anweisung zwei Rasankuri abzustellen um Magal zu helfen. Sicher, die beiden würden sich nicht freuen, aber das musste es ja auch nicht. Er öffnete die Beifahrertür des ersten LKWs und trat zur Seite. Er hatte keinen Augenblick daran gezweifelt, dass sie ihm folgen würde.
Einsteigen! Aaron kümmert sich um deine Ladung...
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
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Lyra war verwirrt. Sie dachte, dass diese andere Frau dem geschundenem helfen wollte. Doch anscheinend war dem nicht so. Sie hatte die Hoffnung gehabt, in dieser Stadt der Mörder noch jemand zu finden, der ein wenig Anstand hatte. Genug Anstand, jemanden Anderen, der Hilfe benötigte, diese Hilfe zukommen zu lassen. Doch ihre Naivität sollte enttäuscht werden. Diese Frau interessierte sich mehr dafür, sich um ihr eigenes Wohl zu kümmern, indem sie zwei Sklaven verkaufte. An ihrer Stelle hätte Lyra die beiden Sklaven benutzt, um dem Mann zu helfen. Zwei Männer, wenn auch einer der Beiden älter war als der Andere, bedeuteten vier zusätzliche Hände. Und auch wenn diese Hände nicht unbedingt bei der Versorgung der Wunden helfen konnten, so konnten sie helfen, den Körper zu tragen. Aber nein, der Frau war es wichtiger, eine Arbeit, die man jederzeit später auch noch machen konnte, schneller zu erledigen, als etwas, wofür es später zu spät sein könnte.
Angenehm überrascht war sie jedoch, als der Krieger, von welchem sie anfangs dachte, er sei auch nur ein weiterer Schlächter sei, ihr jedoch indirekt Hilfe anbot.
Sie drehte kurz den Kopf in Richtung des Kriegers, mit welchem sie auch schon zuvor Bekanntschaft machen konnte. Rasankuri Naradas ist also euer Name, gut zu wissen. Und wie ich sehe, ist Eure Drohne wohlbehalten und sitzt zufrieden auf Eurer Schulter. Ich möchte mich für die zuteil gewordene Hilfe bedanken.
Behutsam setzte sie den Mann mit dem geschundenem Rücken wieder auf den Brunnenrand auf, bevor sie sich dieser Frau zuwandte.
Dass mein Mitleid fehl am Platz ist, bekomme ich immer wieder zu hören. Doch es ist genau dieses Mitleid, welches mich von allen anderen hier erhebt. Seht die Kämpfer dort. Sie sitzen im Staub und machen nichts, obgleich sie wissen, dass einer der Ihren verwundet ist. Doch seht Euch an! Ich dachte, als ich Euch anfangs sah, dass Ihr nicht zu diesen niederen gehört. Ihr habt euch von dieser Masse abgehoben, indem Ihr einem Anderem geholfen habt. Doch, so frage ich euch nun, wieso habt ihr dies getan? Ihr habt einem Anderem gegenüber Mitgefühl gezeigt, und doch sagt ihr, dass dieses bei dieser Person eine Verschwendung ist, weil er diese nicht benötigt. Wieso habt Ihr ihm dann dieses Teil werden lassen? Ihr wisst es nicht? Es hätte mich auch gewundert, wenn dem nicht so wäre.
Sie gab der Frau nicht einmal die Möglichkeit, zu antworten, selbst wenn dieses gewollt hätte. Stattdessen sprach Lyra einfach weiter.
Ich finde die Art, wie ihr Prioritäten setzt, sehr … nennen wir es Interessant. Ihr bringt einen verletzten Mann den Weg bis zu dem Brunnen, nur um dann von ihm Abzulassen, und zwei Sklaven verkaufen zu gehen. Was hat euch zu solch einer plötzlichen Gemütswandlung bewegt? Das Erscheinen des Kriegers hier zu meiner Rechten? Wollt ihr diesem etwa Imponieren, indem ihr ihm Eure „Beute“ vorführt? Oh nein, ich habe mich anfangs geirrt. Ihr seid nichts weiter, als einer von diesen, die sich im Dreck suhlen und glauben, dass sie dadurch sauber werden. Nebenbei angemerkt, ein netter Vergleich mit dem Fladenbrot. Ihr wisst also, was diese niederste Form des Brotes ist. Doch woher wisst ihr das? Theatralisch drehte sich Lyra in die verschiedenen Richtungen, die Hand wie einen Schirm über die Augen haltend. Oh, ich muss enttäuscht feststellen, ich sehe hier nirgends eine Bäckerei. Doch was rede ich da, für die niedersten der niederen, wie Ihr es anscheinend seid, wird Brot künstlich hergestellt. Doch, nein! Ich sehe hier auch keine Fabriken. Wahrscheinlich waren selbst diese zu teuer für Euer eins. Lässt nur noch die Möglichkeit zu, dass doch tatsächlich Getreide angebaut wird. Mitten in der Wüste, wo es bis vor kurzem noch nicht einmal Wasser im Überfluss gab. Nein, hier wird kein Getreide angebaut. Ich habe weder solches in den letzten Tagen gesehen, noch bei meinem Flug hierher. Woher kommt es dann also, dass ich wisst, was ein Fladenbrot ist. Ihr wurdet also wahrscheinlich nicht hier geboren, ihr kommt also von woanders her. Doch von wo her? Von der Makropole Gohmor? Oder von einem anderem Planeten? Unwahrscheinlich, dass ihr von einem anderem Planeten kommt, wie hättet ihr euch die Reise leisten können. Die weite Reise zu diesem Planeten, nur um dann in einer Ruinenstadt, welche vor Zweihundert Jahren ausgelöscht wurde, zu leben. Eine schöne Vorstellung, nicht wahr? Ich frage mich, wie die Anzeige im Reisebüro ausgesehen haben muss. „Flug nach Koron 3. Landung in der Hauptmakropole Gohmor, welche nur so von Lokalitäten für Jedermann überfüllt ist. Anschließender mehrtägiger Fußmarsch durch die Toxische Wüste, besichtigung der von einer Atombombe während dem Krieg der Häuser zerstörten Stadt Rasankur. Beziehung eines Quartieres, kein fließendes Wasser, kein Strom und keine Vollpension. Jetzt im Sonderangebot, nur Dreitausend Imperiale Credits.“ Das hört sich doch wirklich verlockend an, meint Ihr nicht?
Und doch wisst ihr, was Brot ist. Womöglich wart Ihr eine Bäuerin, welche es pflegte, eben jenes Brot zuzubereiten. Womöglich wart ihr die Sklavin eines Bauern, welcher dies Tat, oder womöglich habt ihr euch sogar zu seinem Liebling hochge“arbeitet“. Doch, wie Ihr, aus welchem Grund auch immer, sicher wisst, hat Brot eine gewisse Schutzschicht. Ob derjenige, der das Brot nun isst, diese mag oder nicht, bleibt ihm selbst überlassen. Doch wie auch das Brot, um auf den Bezug mit den beiden Sklaven zurückzukommen, besitzt auch der Mensch eine Schutzschicht. Verzeiht Rasankuri Naradas, ich bin mir im Klaren, dass dies bei Euch natürlich ist und hege auch keinerlei Groll euch gegenüber deswegen. Bis diese Schutzschicht, sehr gut bekannt als Haut, jedoch schwarz wie verbranntes Brot wird, braucht es lange. Eher würde die Haut einen Sonnenbrand bekommen und sich vom Körper abschälen. Und diese beiden Exemplare hier, scheinen mir nicht auszusehen, als ob ihr sie aus der Stadt entführt hättet, in der die Menschen meistens beinahe keine Sonne auf ihre Haut bekommen. Diese beiden sehen eher so aus, als wären sie die Wüstensonne gewöhnt. Diese beiden haben dadurch eben, wie schon gesagt, eine natürliche Schutzschicht gegen die Sonne. Es würde Wochen, wenn nicht Monate brauchen, bis deren Haut schwarz würde, wenn überhaupt. Eilt deren Verkauf dann etwa so sehr, dass Ihr von Eurer anfänglichen Hilfsbereitschaft so schnell ablasst um diese beiden so schnell wie Möglich zu verkaufen? Eure Logik entzieht sich der Meinen. Meine Logik zählt nämlich nicht nur hinzu, was mir diese beiden Sklaven, so Leid es mir persönlich auch um diese Beiden ist, jetzt in diesem Moment bringen würden, sondern auch, was mir diese in sagen wir mal einer Woche bringen würden. Ihr seid bei weitem nicht die einzige, die Sklaven als Beute mitgebracht hat. Viele Andere haben Sklaven und sind unter Anderem in diesem Moment dabei, um den Preis dieser zu Feilschen. Das Angebot ist also hoch, und die Nachfrage ebenso. Doch wie sieht es in einiger Zeit aus? Viele der heute verkauften Sklaven werden dann nicht mehr am Leben sein. Es sei dahingestellt, ob sie durch Krankheiten dahingestreckt wurden, sich bis zum Tode abgearbeitet haben oder ihr Herr einmal zu oft mit der Peitsche ausgeholt hat. Die Menschen werden wieder Sklaven haben wollen. Die Nachfrage wird groß sein. Doch was ist mit dem Angebot? Die einzigen Sklaven, die nicht verkauft wurden, sind diese Beiden. Und diese können nun um das Vierfache des eigentlichen Preises verkauft werden. Bis dahin wären sie jedoch Eure eigenen Sklaven. Und zu eurer Befürchtung, sie könnten schwarz werden: Wie ich schon sagte, diese beiden haben eine Schutzschicht. Jeder Mensch hat eine Schutzschicht. Ich habe eine verhältnismäßig Schlechte, der Rasankuri Naradas hat eine verhältnismäßig Gute. Ihr habt auch eine Schutzschicht, oder, nein, verzeiht. Ihr scheint keine Schutzschicht zu besitzen, zumindest keine aus Haut. Ihr habt eine Schutzschicht aus Schmutz und Dreck. Ich muss meine Behauptung von zuvor zurücknehmen, ihr seid keine der niedersten Niederen. Ihr seid noch niedriger als diese. Seht doch! Selbst diese beiden SKLAVEN sind im Vergleich zu Euch sauber. Wisst ihr was das hier im Brunnen ist? Es nennt sich Wasser. Damit kann man sich Waschen. Jede normale Frau, die nur ein wenig was von sich hält, würde sich waschen. Doch ihr nicht. Seid Ihr überhaupt eine Frau? Ihr seht aus, als wärt Ihr eine solche, doch ihr verhaltet euch nicht dementsprechend. Ihr seid bei bestem Willen keine Frau mehr. Und ihr seid noch niederer als die niedersten Niederen. Wie könnte man so etwas nennen? „Lebendige Matratze“? Nein, solch eine würde sich waschen. Apropos „Lebende Matratze“... Ihr wollt einem Krieger beeindrucken, indem Ihr ihm Eure „Beute“ zeigt. Doch, habt ihr überhaupt am Kampf teilgenommen? Ihr scheint weder verwundet, noch sonst irgendetwas ähnliches zu sein. Kann man einem Kämpfer wirklich imponieren, indem man ihm zeigt, dass man im Kampf selbst nicht allzu Tollkühn wart, euch jedoch bei der Aufteilung der Beute prächtig beteiligt habt und so viel „Wertvolles“ wie nur möglich ergattert habt.
Angewidert drehte sich Lyra nun um. Sie war der Frau gefolgt, während sie in Richtung der Lastwägen ging. Jetzt ging Lyra wieder zu dem Brunnen zurück, bei welchem der Rasankuri Karlesch sogleich stehen geblieben ist. Beim Brunnen angekommen wurde Lyra sogleich angestarrt. Was und wieso hat sie das gerade gemacht? Sie selbst jedoch kam nicht darum umhin, zu lachen. Es tat gut, einmal gesprochen zu haben. Irgendwann musste sie ja mal den Mund aufmachen. Jetzt jedoch galt es, dem Mann zu helfen. Sie musste ihm zu dem Flugplatz bringen, dort war das Material, welches man für die Behandlung benötigte.
Vorsichtig ging sie auf den Mann zu, betrachtete seinen Rücken. Bei dem Anblick wurde ihr schlecht und sie musste sich abwenden. Sie wusste nicht, wie es um ihn stand. Brauchte er überhaupt Versorgung? Konnte man diesem überhaupt noch helfen? Oder war ein qualloser, schneller Tod das Einzige, was man diesem noch bieten konnte? Nichtsdestotrotz sagte sie zu ihm Keine Sorge, das wird schon wieder. Es kommen jetzt noch zwei, und die werden Euch tragen. Es wird alles wieder gut, bald schon werdet ihr wieder vollends Gesund sein.
Und sogleich kamen auch zwei der Kämpfer, welche Naradas versprochen hatte, und nahmen den verwundeten wortlos auf. Auf Lyras bitte hin, ging Karlesch voran, um den Weg zu zeigen. Die Anderen folgten ihm.
Es würde, wenn sie diese Geschwindigkeit halten konnten, und das würden sie auch, maximal eine halbe Stunde dauern, bis sie am Flugfeld sind. Eine halbe Stunde war nicht sonderlich lang, jedoch zu lang, um einfach Nichts zu tun. Eher zum Zeitvertreib, denn im Sinne der eigentlichen Reinigung, nahm Lyra eine der Abdeckungen ihres mechanischen Armes ab und versuchte durch einfaches Pusten ein Wenig vom Sand zu entfernen.
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Geradezu fassungslos hatte der Hexer mit angehört welchen Redeschwall dieses Kind vom Stapel gelassen hatte. Ob er darüber in sein übliches Lachen ausbrechen, oder das Ganze nur mit einem Kopfschütteln quittieren sollte, entzog sich im Augenblick sosehr seiner Entscheidung wie der Lauf der Gestirne. Und da nennen sie mich einen Schwätzer… War alles was er letztlich, halblaut hervorzubringen vermochte. Es wunderte ihn nur das Ayris diesem Gör nicht einfach einen Lichtbolzen durch den Kopf gejagt hatte. Die Anzahl der ausgestoßenen Beleidigungen hätten es jedenfalls alle Mal gerechtfertigt. Nun ja, vermutlich es mit dem ameisenköpfigen Krieger zutun, den man offenbar zu irgendeiner Beschützerrolle vergattert hatte. Das ein Leibwächter nötig war hatte sich soeben mehr als deutlich gezeigt. Auf die Art und Weise würde sie keine drei Tage überdauern.
Noch während die beiden herbeigerufenen Rasankuri, denen weder zu behagen schien das sie einen Niederen herumtragen mussten, noch das dieser Befehl von einem Gleichrangigen gekommen war, ihn stützten, drehte sich Magal halb zu Ayris um.
Ihr werdet diesen Hund nicht ohne mein Beisein verkaufen, bei allen Schrecknissen des Auges, hört ihr mich Ayris? Es würde mich dauern die Pflicht des guten Naradas durch eine Bluttat abgelten zu lassen. Wartet auf mich, ich beschwöre euch.
Sodann hatte man ihn außer Reichweite getragen und seinen sonst so zuverlässigen Worten die Macht, durch das schlichte Biegen um eine Ecke, genommen. Es blieb also nichts anderes übrig, als sich mit seiner unverhofften Samariterin zu befassen. Tatsächlich schienen ihn seine Kräfte just in diesem Augenblick ein Stück weit zu verlassen und er sank in den gepanzerten Armen der Kämpfer in sich zusammen. An Lyra gewandt sprach er mit zittriger Stimme.
Es ist schön das es noch Menschen wie euch gibt, mein Kind. Gnade und Nächstenliebe scheinen diesen Ort noch nicht völlig verlassen zu haben. Schon glaubte ich die Schwingen des großen, schwarzen Vogels zu hören, als mir himmlische Mächte einen rettenden Engel schickten. Dieses furchtbare Frauenzimmer von eben, welch Freude es mir doch war wie ihr sie zusammenstauchtet. Doch will ich euch warnen, denn es gibt kaum ein geifernderes, hinterhältigeres, sittenloseres und rücksichtsloseres Subjekt als diese Furie in Frauengestalt. So ihr sie euch als Feind macht, lasst euch Augen am Hinterkopf wachsen, denn vor Mord uns Hinterhalt schreckt die sicher nicht zurück. Ihr seht ja was sie bei mir angerichtet hat und wenn ihr nicht dazugekommen wärt… wer weiß?
Eine Sklaventreiberin, das ist sie. Daher auch das Geschick mit der Peitsche. Mich selbst kaufte sie in der Wüste zwei anderen Menschenhändlern ab, sie und ihr adliger Bettgefährte... ein Gespiele der abartigsten Gelüste, kann ich euch sagen. Nur glücklichen Umständen habe ich es zu verdanken das ich nicht neben diesen armen beiden Teufeln, an ihrer Kette stehe. Ihr selbst habt ja gesehen wie sich diese Dirne jedem Mann an den Hals wirft, von dem sie sich Vorteile verspricht. Tragt Sorge das ihr niemals wie diese Hexe werdet, bewahrt euch euer gutes Herz, ich segne euch tausendfach dafür.
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Schwarzer Vogel? Wenn ihr den schwarzen Drachen meint, so kann ich euch beruhigen. Die Flügelschläge hört man schon auf einer großen Distanz, und man hat dann immer noch Zeit, sich zurückzuziehen oder zu verstecken. Und als Engel würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen. Oder habe ich etwa Flügel am Rücken? Aber vielen Dank.
Die Stimme das Mannes war nun so, wie es sich für seine Verfassung gehörte. Ein Wunder, dass er bis jetzt den Schein aufrecht erhalten konnte, dass es ihm gut ginge.
Diese Frau, Ayris heißt sie also? Naja, was soll man sagen. Mir wurde nur von einer einzigen Frau erzählt, vor der ich mich in Acht nehmen muss, und diese Frau ist die Fürstin. Und bei bestem Willen, dieses Weib sah nicht wie eine Fürstin aus.
Außerdem... ganz uneigennützig bin ich auch nicht, denn ich habe Fragen, die beantwortet werden wollen. Doch diese Fragen könnt wahrscheinlich nur Ihr beantworten. Doch mit diesen Fragen möchte ich euch nicht quälen, solange ihr an dieser Wunde zu leiden habt. Aber seid gewiss, ihr werdet mit diesen Fragen konfrontiert, aber nicht, solange ihr nicht zumindest einigermaßen behandelt seid.
Doch was euren Segen angeht... unbedacht der Tatsache, dass die wahrscheinlich einzigen, die wirklich einen Segen aussprechen können, dort gerade in Ketten gelegt abtransportiert werden... vielen Dank. Doch wenn euch wirklich so viel daran liegt, dass ich so bleibe, wie ich bin... wie wäre es mit einer Abmachung? Ich behandle euch, tue mein Bestes, euch wieder gesund zu machen und werde alles daran legen, so zu bleiben, und im Gegenzug schont ihr euren Körper, ruht euch aus und beantwortet mir meine Fragen. Ich denke, dieses Angebot ist mehr als nur Fair. Doch, wie ist denn euer Name?
Lyra hatte sich bemüht, möglichst freundlich zu klingen, während sie sprach. Nicht nur, weil sie den möglicherweise negativen Eindruck, der durch ihre Rede entstanden sein könnte, negieren wollte, sondern auch, weil dies zu gleichen Teilen in ihrer Art lag und sie sich natürlich auch die heiß ersehnten Antworten von diesem Mann erhoffte.
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Mit einem milden Lächeln ersparte sich Magal den schwarzen Vogel als ein Sinnbild des Todes zu erläutern. Allerdings ließ er sich zu einigen anderen Erklärungen hinreißen, während Wundpuder sich über das rohe Fleisch legte, gleich nachdem die Mischung aus Blut und Schmutz abgetupft war. Gewiss müsst ihr euch vor der Fürstin in Acht nehmen, doch es sollte mich wundern wenn ihr sie je aus der Nähe zu sehen bekommt. Euch vor ihr zu warnen war sicher ein gut gemeinter Rat, doch solltet ihr euer Augenmerk auf das lenken was euch unmittelbar bedroht, eben solches Gelichter wie diese Ayris. Euer starker Beschützer kann gewiss nicht immer bei euch sein.
Was nun eure Fragen angeht… verzeiht mir und glaubt nicht ich sei undankbar, doch wüsste ich nicht wie ich euch behilflich sein könnte, oder wobei? Ich bin kein Krieger und auch kein Pilot, so wie ihr es zu sein scheint. Letztlich könnte man mich doch bestenfalls als Gestrandeten grausamer Gezeiten beschreiben. Auch gedenke ich keinesfalls mich unnützem Müßiggang hinzugeben. Ich habe Geschäfte zu tätigen, mein Kind und außerdem hat unser Fürst uns schließlich zu einer Festivität… eingeladen. Davon abgesehen ist der menschliche Körper wesentlich robuster als man gemeinhin zu glauben bereit ist. Und falls nicht… gibt es da noch andere Mittel und Wege um sich zu erhalten.
Also, mich könnt ihr unbefangen Magal rufen, stets zu Diensten, stets zu Diensten. Auch wenn mein Name möglicherweise alles ist was ich euch zum Lohn anbieten kann.
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Eines musste sie ihm lassen, Naradas hatte gelernt Autorität zu zeigen. Er fackelte nicht lange herum, sondern brachte alles auf den Punkt und fällte rasche Entscheidungen. Ein Talent das nicht jeder Charakter binnen so kurzweiliger Zeitspanne derart ausgeprägt entwickeln konnte. Hinter seiner Stirn mochte ein wacher Verstand sein Werk verrichten, anders hätte er sich wohl unter all den brutalen Mitbewerbern kaum durchzusetzen und behaupten können. Der Schwarze Drache persönlich hatte ihm Ehrung zuteilwerden lassen, auf dem blutigen Schlachtfeld Al-Chtans. Ein paarmal hatte sie ihn sogar zwischen den Rotten der sonstigen Rasankuri und getreuen Waffenträgern erspähen können, aber nie ausgiebig und lange genug um feststellen zu können welche heroischen Taten er dort vollbracht hatte. Er war mitgestürmt wie all die anderen, einer von knapp hundert Palta, die die Wüste überlebt hatten nur um auf Geheiß ihrer neuen Feldherrn direkt in die Mündungen und Klingen ihrer Feinde zu laufen. Aber die Götter mussten ihm wohl hold gewesen sein, der Korsar überstand den Angriff auf die gegnerischen Barrieren der dutzenden Kriegssklaven das Leben kostete. Wie er das geschafft hatte würde sein Geheimnis bleiben, wahrscheinlich hatte er einfach nur Glück gehabt oder in ihm steckte tatsächlich ein verdammter Held.
Von den Kämpfen und Scharmützeln hatte Ayris leider nur sehr vage etwas mitbekommen, da sie anderweitig verhindert gewesen war. Aber eine leibliche Unterhaltung mit der hoheitlichen Priesterin der Stadt der Erhabenen unterbrach man nicht mit dem bescheidenen Argument einige wilde Wüstennomaden abschlachten zu wollen. Außerdem hätte sie das nie riskiert, dafür war ihr ihre Haut zu kostbar gewesen. Über die Launen und Anwandlungen der Kultoberin zirkulierten die schrecklichsten Gerüchte. Und sie war nicht erpicht darauf gewesen den Wahrheitsgehalt hinter diesem Tratsch zu überprüfen. Erfreulicherweise verlief das Gespräch trotz so mancher angespannter Momente recht ersprießlich für sie, sodass die Seherin sie schließlich zum morden der Widersacher Rasankurs entließ. Bei dieser Erinnerung keimte ihn der Fremdweltlerin allerdings ein Gelöbnis aus den Tiefen ihres Gedächtnisses empor demzufolge sie der psionischen Hexe irgendetwas versprochen hatte, doch sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr entsinnen was das gewesen sein mochte.
Jener Stunden hatte sich so viel zutragen, zu viel, als das ihr erschöpfter und von Drogen umnebelter Geist alles richtig wahrgenommen und abgespeichert hatte. Hoffentlich war es nichts gewesen das sie später noch bereuen konnte. Aber die Befürchtung war gering, die Hohepriesterin hatte sie gewisslich kaum registriert und ihre Gedankenakrobatik beschäftigte sich mittlerweile bestimmt mit tausend anderen, substantiellen wie weniger materiellen, Dingen als sich dauerhaft an eine unbedeutende Sklavin zu entsinnen. Selbst wenn sie aus dem Palast käme und man sie in geschmückter Sänfte durch die staubigen Straßen trüge, würde sie sie mutmaßlich nicht wiedererkennen. Ayris konnte dieser Umstand nur recht und lieb sein. Sie wollte nur den treffenden auffallen und bei der blutjungen Oberhäuptin der rasankurischen Religion beschlich sie ein mehr als ungutes Gefühl.
Nichtsdestotrotz war es nicht die Seherin um die sich ihre Gedanken jetzt drehen sollten, sondern Naradas. Er war als ein Nichts in Al-Chtan eingewandert und kehrte als glanzvoller Held nach Rasankur zurück. Er hatte das bewerkstelligt was keiner sonst aus ihrem armseligen Rudel zuwege gebracht hatte. Sie eingeschlossen. Was jedoch aber das wichtigste war; er schien geneigt ihr Angebot anzunehmen und nichts anderes zählte für die Azazernerin. Artig lauschte sie seinen Ausführungen und verbarg nur mittelprächtig wie sehr ihr sein höfliches Verhalten gegenüber Magal missfiel. Der ehemalige Weltraumpirat hatte offenbar einen Narren an dem Illusionist gefressen, ausgerechnet an ihm! Sie wusste dass in der Altstadt etwas zwischen den beiden geschehen war. Naradas war krank gewesen und der kahle Hexer hatte ihn irgendwie geheilt. Sowas verband natürlich. Aber war das Band stark genug um stürmischen Winden zu widerstehen? Geduldig beobachte sie weiter bis der in Leder, Stoff und Stahl gerüstete Krieger fertig war und ihren Namen bellte. Da war sie wieder, diese Autorität. Selbstsicher, gebieterisch und bestimmt. Nun gut. So gewinnend wie listig lächelnd wickelte sie die Kordel an die die beiden Kleriker aufrechten terranischen Glaubens gefesselt waren um ihr linkes Handgelenk und zerrte unerbittlich daran. Offensichtlich erlangte der Jüngling wieder einen Teil seiner Zurechnungsfähigkeit zurück, denn er half dem schwer bestraften Konfessor auf die altersschwachen Beine und stakste und taumelte mit ihm hinter ihr her. Der Greis hatte wohl aus seiner Lektion die vernunftbegabten Schlüsse gezogen, seine Stimme blieb aus ihrem Kopfe fern.
(Teil 1 heute, Teil 2 morgen)
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Zufrieden mit sich selbst und darüber Magal ein Schnippchen geschlagen zu haben, steuerte sie auf das Fahrzeug zu vor dem der einstige Korsar stand und ihr eine Tür geöffnet hatte. Die Fahrerkabine wirkte auf sie wie eine Zuflucht aus Schatten und Geborgenheit. Hinter ihr protestierte der Schwarzkünstler lautstark und warnte sie davor sein Eigentum, seinen Sklaven, unangetastet zu lassen. Jaja. Seine Stimme büßte an Dynamik und Intensität ein, wurde brüchig und flau. Sie ignorierte es. Naradas wies einen anderen Untergebenen an, Aaron, sich um ihre Fracht zu kümmern. Warum nicht? Nur zu gern. Dann befahl er ihr einzusteigen. Sie war gerade im Begriff sich in den Laster zu schwingen und diesen Abschnitt hinter zu lassen als eine aufbrausende Stimme begann eine chronikenumfassende wie verwegene Litanei wüster Beschimpfungen und Kränkungen über sie zu ergießen.
In den ersten Atemzügen wurde Ayris gar so überrollt von der Woge an Beleidigungen das ihr glatt die Luft wegblieb. Aber weniger aus den Gründen welche da angesprochen wurden, eher weswegen und warum die braunhaarige junge Frau es plötzlich so derb auf sie abgesehen hatte. War sie noch ganz bei Trost? Wo bei allen Göttern und Dämonen dachte sie befände sie sich? In einem himmlischen Gerichtshof wo akribisch über gut und schlecht abgeurteilt wurde? Das konnte doch nicht wahr sein! Langsam, ungeheuer gemächlich wandte sich die Exilantin von Azazer Decimus dem geradezu cholerischen Weibsbild zu.
Trockener Steppenwind verfing sich in den Strähnen ihrer dunklen Mähne und ließ sie wehen. Zwei zusammengepresste Augenschlitze funkelten unheilverkündend aus einem ungebeugten Antlitz. Wuchtig schmiss sie dem Krieger, Aaron, ihr Ende des gewundenen Bindfadens zu das er ihre Gefangenen übernehmen konnte. Für das kommende benötigte sie zwei Hände. Mit einer ließ sich jämmerlich zielen und sie war nicht so draufgängerisch einen Schuss aus der Hüfte zu wagen. Für einen Herzschlag, vielleicht auch drei, war sie gewillt und der festen Überzeugung dem Mädchen für ihre Anmaßung das Lebenslicht auszublasen, aber letztlich empfand sie die Vorstellung dann doch als zu lächerlich um deswegen großen Aufhebens zu machen. Darum entkrampfte sie ihre Finger um den Gewehrkolben und lachte stattdessen nur spöttisch und volltönend. Zu ihrer eigenen Verwunderung war es nicht einmal gespielt, es entsprang aus tiefsten Herzen. Nachdem sie sich einigermaßen wieder beruhigt hatte, klatschte sie in die Hände und rief:
„Mädchen, du bist einmalig! Dein Mitleid und deine Anteilnahme reicht locker für uns beide, ach was untertreibe ich… für die gesamte Bevölkerung. Und wie ich meine Prioritäten setze geht dich mit Verlaub eine Colchis an! Deine Interpretationen kannst du optimistisch für dich behalten Dummchen, sie interessieren hier niemanden! Ebenso wenig erregt sich jemand darüber was mit den beiden frömmelnden Gebrüdern da passiert! Sie sind nämlich der Feind weißt du? Womöglich hast du das in deiner heilen Traumwelt noch nicht ganz mitbekommen. Eigentlich hatte ich gar nicht bedacht sie vorzuführen wie Vieh und beeindrucken wollte ich mit den beiden sicherlich nicht… sieh sie dir doch an! Wer sollte von dem elenden Bild was die zwei abgeben begeistert sein?“ Sie schüttelte diskreditierend den Kopf wie als spräche sie zu einem Kind.
"Vergib mir aber ich habe nicht die Zeit auf all deine irrwitzigen Phantastereien einzugehen, aber lass mich dir eines verdeutlichen ja? Auf wilde Spekulationen zu meiner Person reagiere ich außerordentlich allergisch, also hüte dich besser davor irgendwelches Kruppzeug über mich in die Welt zu hinaus zu posaunen ist das klar? Wer ich bin, was ich war, was ich getan habe und woher ich komme sind einzig und allein meine Sachen, wagst du noch einmal solche schäbigen Unwahrheiten über mich in den Mund zu nehmen und ich gelobe dir das deine Zähne noch am selben Tag als Währung hier Umgang finden. Auch würde ich es zu schätzen wissen wenn du deine Meinung über die wirtschaftliche Marktsituation bezüglich der An und Nachfrage von Sklaven für dich behalten würdest. So mitfühlend wie du bist, überrascht es mich gar dass noch niemand einen Besitzanspruch auf dich zartes Seelchen angemeldet hat oder es sich einfach genommen hat. Viel Widerspenstigkeit wird da wohl nicht zu erwarten sein nachdem man dir erst mal das Maul „gestopft“ hat. Aber ich will mal nicht so sein, Herzchen. Das Thema Frau lasse ich besser unangesprochen, das würde nur peinlich werden und zwar nicht für mich.“ Ein abfälliges Lachen entschlüpfte ihre Kehle und sie kratzte sich seufzend an der Schläfe.
„Nun ja und mein kriegerisches Können muss ich nicht unter Beweis stellen, Täubchen, das Blut von den räudigen Nomaden klebt an meinen Fingern und ich habe legitime Beute gemacht. Du hingegen….ja, was kannst du? Reden? Keifen? Zetern? Jammern? Quengeln? Schmollen? Stöhnen? Einerlei nicht? Komm, schieb ab, genügend Zeit vertrödelt für nichts und wieder nichts. Mach dich nützlich und behandle unsrer beider Freund da drüben…“ Mehr Anstrengung und Minuten opferte sie diesem trivialen Spektakel nicht. Stracks winkte sie ab und stampfte festen Schritts zum Lastwagen zurück. „…wenigstes der Lump wird’s dir mit Dankbarkeit vergelten.“ murmelte sie auf dem Rückweg zu sich selbst.
„Entschuldige die Verzögerung, aber das bedurfte der Klärung.“ informierte sie den wartenden Naradas und stieg unverzüglich ein. Schnaubend ließ sie sich auf den Sitz fallen, deponierte Lasergewehr und Gepäcktasche im Fußraum. Die Tür schlug zu. Ayris bemerkte das ihre Finger nach wie vor zitterten. Ihr Körper verlangte nach den betäubenden Giften. Sie hasste es. Einen Moment darauf schwenkte sich der zwei Meter große Rasankuri ins Innere. Sie wandte ihm neugierig den Schopf zu: „Wohin fahren wir?“
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Grinsend ob der gegenseitigen, verbalen Abreibung die sich die beiden verpassten, hangelte sich Naradas über Trittbrett und mit einem helfenden Griff ans Dach der Fahrerkabine ins innere des Lastwagens. Offenbar eifrig bemüht, seine Loyalität zu beweisen lies Nummer 13, Omrek, den Motor aufheulen, noch während Naradas den Ansatz machte ihm ein Zeichen zu geben. Innerlich verzog sich Naradas Gesicht zu einer leidenden Grimasse. Er konnte nur hoffen das irgendwo noch Treibstoff zu finden wäre. Und das er es sich leisten konnte, diesen zu requirieren. Zwar hatte er immer wieder den Füllstand der Tanks überprüft, aber das änderte nichts daran das irgendwann auch die beiden geplünderten Fässer die auf der Ladefläche verschnürt waren, in nicht allzu ferner Zukunft genauso trocken wären wie die Wüste um die Stadt herum. Vor allem wenn alle Fahrer die ihm zur Verfügung standen mit Gewalt Treibstoff verbrennen wollten. Noch während er darüber nachdachte ob er Omrek zu einer etwas sparsameren Fahrweise überreden sollte, wobei er fürchtete, dass er damit keinen Erfolg haben würde, lenkte ihn Ayris auf die Sache die jetzt wirklich wichtig war: Ihrem Ziel.
„Wohin fahren wir?“
Die kleine Frage zauberte ein breites Grinsen auf Naradas Gesicht, welches zwei vollständige Reihen strahlend, weißer Zähne entblößte, welche sich deutlich von der Dunklen Hautfarbe abhoben und im Wechselspiel zu den unwillkürlich aufflammenden Augen standen, während er sich zu der etwas mitgenommen wirkenden Frau umwandte und meinte:
Ich habe keine Ahnung!
Immer noch lächelnd wie ein Schuljunge, dem ein besonders anspruchsvoller Streich gelungen war, wandte er seinen Blick wieder auf die Straße vor ihnen. Auf kurz oder lang musste diese sicher in eine ehemals reichere Gegend führen und Nähe zum Palast mochte für sein vorhaben nicht gerade von Nachteil sein.
Ich soll für den Fürsten etwas reparieren und einen Trupp zusammenstellen, welcher sich mit der Wartung und dem Schutz der Anlage beschäftigt. Das Problem daran ist, wie du es dir sicher schon gedacht hast, das die Bestie nachdem sie sich der Fürst untertan gemacht hat, nicht mehr in allzu gutem Zustand ist. Ich, beziehungsweise diejenigen die ich dort hinschicke, benötigen Werkzeug und weitere Ressourcen, was der Grund ist, warum ich die Trucks möglichst in einem Stück haben möchte.
Omrek lenkte das rostige Gefährt über einen der vielen kleinen Plätze, in deren Mitte eine handvoll gesichtsloser Statuen Wasser über eine halbnackte Menschenmenge ergoss, welche wild tanzend zu Füßen eines in schmutzige Roben gehüllten Kerls herum hüpfte, welcher pausenlos mit einem knorrigen Stab in der Luft herumfuchtelte und in einer ihm fremden, aber dennoch vertraut wirkenden Sprache eine Art Predigt hielt. Allen hier Anwesenden waren ihre zahllosen Entzündungen und Krankheiten deutlich anzusehen, einer der Gründe, warum er Omrek einem deutlichen Blick zuwarf die Menge schnellstmöglich hinter sich zu lassen.
Sperr die Lauscher auf, Omrek! Wir suchen etwas, einen alten Palast, eine Karawanserei oder so was, mit genügend Platz um mehrere Fahrzeuge, Material wie Ersatzteile, Treibstoff und nicht zuletzt auch die Horde Rasankuri unterzubringen, die wir geladen haben. Am besten etwas massives, mit einer Hohen Mauer oder so was in der Art, damit nicht alles Beine bekommt. Du bist schon länger hier also ist das deine Chance zu beweisen das ich mich nicht in dir täusche.
Naradas fühlte sich schon sichtlich besser als sie den Pestherd hinter sich zurück ließen. Fehlte gerade noch, dass er zu so einer wandelnden Leiche wurde, wie es beispielsweise Ildarnor gewesen war. Die Verehrung von Krankheiten war ihm unbegreiflich. Er wandte sich wieder Ayris zu.
Irgend ein Idee? Etwas was du mir sagen möchtest? Wünsche? Noch habe ich Zeit und ein offenes Ohr!?
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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Der Blutverlust war mittlerweile deutlich zu spüren, er fühlte sich müde und erschöpft, die schwere Rüstung machte sich deutlich bemerkbar, die ledernen Riemen und die massiven Platten drückten hier und da auf Knochen und Fleisch, offenbar musste nicht nur er selbst sondern auch sein Besitz einmal gründlich überprüft werden. Die Schrotflinte die er auf den Rücken trug war nahezu nutzlos, den letzten Schuss hatte er im Gesicht irgendeines Wüstenkriegers gelassen, der sich ihnen hatte wieder setzen wollen. Der Kerl war längst schon tot, ein weiteres Opfer für die Götter, dafür konnte er die Waffe welche er schon so lange bei sich trug genauso gut dem nächsten Niederen überlassen. Wahrscheinlich wäre es das beste wenn er sich in einem der neu eröffneten Arsenale eine der dort gelagerten Schusswaffen und entsprechende Magazine besorgte. Zumindest nachdem er jemanden gefunden hatte der sich um seine Verletzung kümmerte und er Zeit für ein erhellendes Gebet hatte. Während er sich durch die Gassen in Richtung des Palastes schleppte, wo er zumindest ein paar Clans vermutete, bei denen er schon im Heer des gefallenen und namenlosen Ungläubigen gelebt hatte, war die Veränderung in der vergessenen Stadt deutlich zu erkennen. Die Niederen zogen in Horden durch die Gassen, als hätte das Wasser das Ungeziefer aus seinen Höhlen gespült, huschten sie von Ecke zu Ecke, hier und dort waren Plünderungen der sowieso schon verwüsteten Häuser zu erkennen, übel zugerichtete Leichname lagen hier und dort in den Rinnsteinen, wo der unaufhörliche Strom von schmutzigem, braunem Wasser sich mit deren Lebenssaft vermischte und diesen mit sich davontrug, so wie die gierigen Geister der Wüste die Seelen der Gefallenen.
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