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Langsam normalisierte sich der Zustand des PVS Soldaten Mongrel wieder und er nahm seine Umgebung wieder bewusster und klarer wahr. Doch immernoch fühlte er sich schwumrig auf den Beinen.
Dann beobachtete er ein Gespräch zwischen einer Junior Kommissarin, wie ihre verdreckte Kleidung sie auswies, und dem verhassten Soldaten Kurt Messer. Dank der allgemeinen Lautstärke im Luftschiff hörte er immer nur einzelne Gesprächsfetzen. kann uns der Gefreite Mongrel auch einiges...Verrat ein nicht leichtfertig geahndetes Verbrechen innerhalb des Imperiums...keinerlei Beweis für Ihre gewährleistete Unschuld, außer Ihr persönliches Wort dann kam eine kühle Stimme aus den Lautsprechern des Luftschiffs und warnte sie vor einer Notlandung. Schnell versuchte er so eine Schutzmöglichkeit zu erreichen und fand auch bald darauf eine, doch die Worte der Junior Kommissarin und ihre Bedeutung hallten weiter in seinem Kopf nach, er konnte dafür sorgen das Messer hingerichtet wurde, doch erstmal war eines wichtiger. Überleben.
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Nun… Ma’am… ich habe… Die Durchsage fiel ihm ins Wort und rette ihm vorläufig das Leben. Naja, besser gesagt tauschte sie eine Todesart mit einer anderen aus. Aber immerhin bestand hier ein Fünkchen von Hoffnung auf Überleben. Wie ging das noch? Hoffnung ist der erste Weg zur Enttäuschung… oder war es Ketzerei? Irgendwie so jedenfalls. Noch während er sich fragte was besser sei, von mehreren hundert Tonnen Stahl zerquetscht werden oder am Strick zu tanzen, fiel sein Blick auf Mongrel. Der Gefreite suchte Halt in einem der kleinen MG-Unterstände. Das überdachte Häuschen war auf drei Seiten geschlossen und sollte dem Schützen auf die Weise Deckung vor feindlichem Feuer liefern. Gerade verschwand Mongrel darin.
Hastig, von Aufputschmitteln und gleich doppelter Todesangst getrieben, blickte sich Kurt nach Angelova um. Im allgemeinen Durcheinander der rennenden Leiber war sie nirgends zu sehen. Vermutlich bemühte sie sich Ordnung in das Chaos zu bringen. Er hatte also nur die eine Chance. Messer lief seinerseits auf den Unterstand zu und fand Mongrel, sich an das schwere Zwillings-MG klammernd, vor. So wie dieser ihn in der Kantine überrumpelt hatte war nun Messer im Vorteil. In einem fairen Zweikampf währen ihre Chancen sicherlich ausgeglichen gewesen. So aber lag die Gunst des Augenblicks bei ihm. Auch er stand unter starkem Medikamenteneinfluss und hatte er das nicht zum großen Teil diesem Kerl hier zu verdanken? Aber trotzdem war Mongrel schlimmer dran. Kurt wollte gar nicht wissen was für Schmerzmittel man ihm verabreicht hatte damit er überhaupt noch aufrecht gehen konnte. Sein Arm legte sich von hinten um den Hals des anderen. Die Finger der anderen Hand bohrten sich dort in die Bauchmuskulatur wo er den strammen Verband ertastete.
Hörzu, du Hurensohn. Speichel spritze von seinen Lippen und benetze das Ohr des anderen. Ich hab dir dein mieses Leben gerettet und wenn du Bastard mich über die Klinge springen lässt, dann nehme ich dich mit. Dann werde ich der Lederschlampe stecken was du, der Halbaffe und die kleine Schlampe in der Kantine mit mir angestellt habt. Habt mich zusammengeschlagen, weil ich verhindern wollte das ihr euch dem Feind anschließt. Er verstärkte den Druck auf die Wunde mit einem Hass, der aus der eigenen Furcht geboren war. Eine verdammt dünne Geschichte, ich weiß. Aber nach dieser ganzen Scheiße hier werden Köpfe rollen und wenn du nicht für mich aussagst ist deiner dabei. Was meinst du wie lang die schwarze Nutte unter der Folter aushält? Wenn nur eine Ungereimtheit auftaucht ist das für die Beweis genug, dann fahren wir alle zusammen zur Hölle. Also denk drüber nach, Arschloch!
Damit versetzte er Mongrel einen heftigen Stoß und beförderte ihn fort von sich. Sogleich bemüht wieder in der Masse der panischen Soldaten zu verschwinden.
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Niemand, bis auf ein paar Sanitäter, kümmerte sich um die verletzten Mannschafter als bekannt wurde, dass das Schiff abstürzen würde. Jeder sah zu, das er selbst an einen Halbwegs sicheren Ort kam. Die Sanitäter kämpften sich nahezu heroisch durch die Menge auf der Suche nach Verletzten die noch kein unrühmliches Ende unter den Stiefeln ihrer Kameraden gefunden hatten. Samira hatte Glück sie lag niemandem im Fluchtweg. Eine junge Sanitäterin fand sie und rammte ihr eine Einwegspritze in den Arm, kein Sekunde nachdem die Überdosis Adrenalin ihren Körper durchflutete schlug Samira mit einem keuchen die Augen auf. Ein hellhäutige Kugel umrahmt von einer tiefroten Aura erschien in Samiras verschwommenen Blickfeld. Nach einem Augenblick ging ihr auf, das es sich um ein Geischt handeln musste. Aufstehen! Die ganze Scheiße fliegt uns gleich um die Ohren! brüllte die Santäterin Samira an und half ihr auf. Sie fluchte ein weiteres mal als sie erkannte das sich das Deck schon fast gelehrt hatte, die sichersten Plätze waren schon weg. Die Sanitäterin ließ ihre Tasche fallen und zog anschließend sich selbst und Samira in die Deckung einer kleinen Nische. Festhalten! schrie sie und deutete auf den massiven Eisenhandlauf, dann folgte der Aufprall.
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Das schnelle Luftschiff Greif, die vermeintliche Rettung hunderter Soldaten, neigte sicht abrupt zur Seite. Ein Grund dafür war nicht auszumachen, denn weder hatte sie irgendetwas getroffen, noch war eine der Maschinen explodiert oder Ähnliches. Viele der Männer und Frauen aus Gohmor hatten befürchtet die Truztler, von denen man schließlich wusste das sie hasserfüllte, verblendete Sonderlinge waren, könnten die Greif angreifen. Immerhin mochten sie die gemeinsame PVS-Zugehörigkeit vergessen und die schreckliche Tragödie als eine Attacke, einen Erstschlag, interpretiert haben. Natürlich verfügte die zweitgrößte Stadt des Planeten über einen dichten Abwehrring, doch ohne Vorwarnung benötigte auch dieses, dichte System über gewisse Anlauf- und Alarmierungszeit. So hatten man bis jetzt keine Militärmaschinen in der Luft zu Gesicht bekommen, sah man einmal von dem Helikopter und dem sonderbaren Jäger ab.
Warum die Greif nun also ebenfalls abzustürzen drohte war absolut unergründlich.
Dennoch gab es an dieser Tatsache nichts zu rütteln. Die Schlagseite des schwebenden Schiffes verstärkte sich und die Rufe der Soldaten vereinten sich zu einem kollektiven Aufschrei der Panik und nackten Todesangst. Das bisschen Disziplin, welches Offiziere und Kommissare gerade eben erst wieder, einigermaßen hergestellt hatten, zerstob mit der abrupte Bewegung der fliegenden Festung. Jeder versuchte einen Halt zu finden, während sich alles was nicht irgendwie verzurrt war in Bewegung setzte. Ein Stapel Fässer voll Löschmittel kam ins Rutschen und strebte nach Backbord. Auf ihrem Weg fegten die Tonnen unglückliche Soldaten beiseite und stauten sich schließlich an der Reling, die letztlich ächzend nachgab und auf einer Länge von vier Metern zerriss.
Die starke Schräglage erlaubte einen Blick auf Tuzt, der unter anderen Umständen geradezu fantastische Postkartenqualität gehabt hätte. Das Schiff selbst befand sich über dem Meer und man konnte die umfangreichen Hafenanlagen ausmachen. Dahinter erhob sich die Stadt, welche nicht wie Gohmor in die Höhe wuchs und damit ein künstliches Gebirge bildete, sondern in die Breite strebte und sein beeindruckende Skyline offenbarte. Fast glich die urbane Struktur einer natürlichen Landschaft, ein Ozean von Häusern in dem sich immer wieder höhere Ballungen von Hochhäusern, wie Inseln, erhoben.
Ein hässlicher Kontrast dazu war die schwarze, ölige Rauchsäule, welche sich in den blauen Himmel schraubte. Die Absturzstelle der Prios war eine Wunde in der Stadt, die Opferzahl musste exorbitant sein. Das Panorama bewegte sich zur Seite und machte dem Meer Platz. Dies rührte von der Abwärtsschraube her, welche die Greif beschrieb. Denn das Schiff tat es nicht seiner gigantischen Schwester nach und sank in einer steilen Kurve, sondern trudelte, wie in einem Strudel gefangen, auf die Wasseroberfläche zu. Das hier war nicht länger ein tragischer Unfall, sondern wuchs sich zu einer Katastrophe aus, welche es seit dem großen Krieg nicht mehr, in solchem Ausmaß, gegeben hatte.
Ein Unteroffizier verlor den Halt und fiel, schreiend das schräge Deck hinab. Bei seinem Sturz rammte er einen Obergefreiten und riss ihn mit sich ins Verderben.
Der ganze Rumpf des Schiffes ächzte und zitterte. Zwar schien es keine direkte Beschädigung zu geben, dennoch trug die Belastung die ganze Konstruktion in ihre Grenzbereiche. Eines der Bullaugen platzte heraus, dann noch eines. Nieten schossen aus Panzerplatten und pfiffen, Querschläger gleich, davon und versuchten weitere Verletzte.
Dann sang das Stahlseil, welches nicht nur als Notantenne diente, sondern auch bei Wimpelbeflaggung seine Pflicht tat. Jetzt mutierte es zu einer wütenden Schlange, als es mit einem Peitschenknall riss. Es verwandelte einen weiblichen Fähnrich in roten Nebel und rasierte einen der MG- Aufbauten ab als bestehe er nur aus dünnem Aluminium.
Noch bevor ein Beobachter diese verstörenden Bilder hatte erfassen könne schlug das Luftschiff auf das Wasser…
Die Greif prallte auf den Meeresspiegel und ihr Bug hob sich sogleich wieder in die Höhe. Die Fläche hätte genauso gut Beton sein können. Alle vier Antigravgondeln rissen ab, segelten davon und krachten in die Fluten. Keine Scheibe, Panzerglas hin oder her, blieb heil. Menschen wirbelten durcheinander, ging über Bord oder machte den Höllenritt festgeklammert mit.
Nach dem Absturz, dem nur die Gondeln seine absolute Tödlichkeit hatten nehmen können, sank das Schiff nun.
Die Bezeichnungen in der Luftschifffahrt mochten sich an den maritimen Begriffen orientieren doch ein Luftschiff war nun einmal nicht für die Seefahrt konzipiert, wies es doch an der Unterseite ebenso viele Öffnungen auf wie an der Oberseite. Den Überlebenden drohte nun also der Tod durch Ertrinken. In weniger als einer Minute sank das Vehikel um mehrere Meter ab, doch dann hatte der Imperator ein Einsehen. Ein langgezogenes Knirschen ertönte als der Kiel über sandigen Grund schrammte und endlich, im etwa fünfzehn Meter tiefen Wasser, neben der eigentlichen Fahrrinne zur Stadt, auflief.
Schockierte Ruhe senkte sich über das Wrack.
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Lärm, Lärm Schnelligkeit, Verwirrtheit, etwas Panik und Unüberschaubarkeit bestimmten das Geschehen. War die Greif eben noch in der Luft gewesen und stellte für einige der Soldaten der Architendes eine Rettung von dem mittlerweile ins Verderben gestürzten Schiff dar, so war der Greif nun das selbe wiederfahren. Schreie von Menschen, Ächzen und Bersten von Schiffsteilen und ein dumpfes Aufplatschen des recht großen Schiffes hallten wild durcheinander in Levys Ohren wieder. Levy war durch eines der unnatürlichen Schiffslöcher hinausgeschleudert worden und nur durch die schützende Hand des Imperators waren seine Trommelfelle bei all dem Beben nicht geplatzt. Die Rüstung schützte den geschundenen Leib vor dem Zerreißen an der Wasseroberfläche, würde ihn aber bald hinunterziehen. Völlig benommen und ziemlich elend befand er sich nun im Wasser. Wie so viele, doch waren die meisten von ihnen nun tot. Wenn er keine Hilfe bekam, dann würde sich bald zu ihnen gesellen. Levy war mindestens drei Dutzend Meter von der Greif entfernt, die mit ihrem Rumpf nun auf dem flachen Meeresgrund ruhte. Zum Schwimmen war er kaum noch fähig, selbst unter Schock und Adrenalin. Es war schon schwierig, sich über Wasser zu halten. Das einzige, was Levy tun konnte, war ein Stoßgebet an den Imperator, auf dass er ihn erlösen und zu sich nehmen möge oder vor dem Übel des Ertrinkens bewahren möge.
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