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Grok's Wohnung
#1
Die automatische Tür seiner Wohnung schwang auf Seite, gewohnt vorsichtig betrat er den kleinen Eingangsbereich. Sofort kam Grok das gewohnte Klackern der vielen Gerätschaften entgegen. Innerlich war er in diesem Moment sehr stolz auf sich, er hatte sich auf dem Markt für den Erlös seiner Verkäufe neue Teile für seine neue Erfindung besorgt, nun könnte er endlich weiter machen mit seinem JK-1, so wie er ihn liebevoll nannte.
Er ging weiter in den Wohnraum, seine Tasche legte er ab und er blickte sich um. Doch, er konnte von sich behaupten, dass er in seinem ganzen heim nichts besaß was er fertig gekauft hatte, oder zumindest nichts was er nach dem Kauf nicht umgebaut hätte. Für jeden anderen mochte das meiste der Dinge in dieser eigenartig aussehenden Wohnung unnötig oder gar seltsam erscheinen, doch für ihn war es das beste was er hatte, diese Wohnung die er über die Jahre zusammengebaut hatte.
Die Uhr an der Wand öffnete sich. Es war einst eine alte Kuckucks-Uhr, so nannte sie der Händler der ihm dieses Gerät verkaufte. Nun konnte man es wohl kaum mehr als das bezeichnen. Anstatt des kleinen hölzernen Vogels der vorher aus dem kleinen Türchen kam wurde nun ein vielfarbiger Strahl aus Licht direkt auf einen Spiegel geschossen, der den Strahl weiter auf andere Spiegel lenkte, sofort war das ganze Zimmer von einer wohligen Mischung aus allerlei Farben gehüllt, Grok lächelte.
Andere mochten das Zimmer seltsam finden, doch niemand konnte leugnen, dass es nicht einige schöne Überraschungen bereithielt.
Grok ging zu seiner Anrichte auf der einige seltsame Küchengeräte standen, zumindest sollten sie solche sein. Anders als viele seiner Erfindungen hatte er es geschafft alle seine Haushaltsgeräte soweit zu verbessern, dass sie einwandfrei liefen. Er leugnete niemals, dass ihn dies jahrelange Arbeit und einige nicht ungefährliche Misserfolge gekostet hatte, er erinnerte sich nur an den Mixxer, der mit einem Mal aus einander flog und die Klinge in seine Richtung schoss, nur um ein Haar entkam er einem schmerzvollen Tod. Er griff routiniert in einige der Schränke und hatte sich schnell ein einfaches Mahl zubereitet. Grok lebte schon immer eher ärmlich, so sah auch seine Mahlzeit aus. Er hatte zwar als Kleinkrämer nicht wenig Geld, jedoch steckte er dieses Geld vor allem in den bau seiner Maschinen und Geräte, so dass für Nahrung und Kleidung nie viel übrig blieb. Das bestrichenen Brot mit einem Glas Wasser reichten ihm absolut, er musste schließlich nur satt werden, nicht dick. Nachdem er seine kleine Mahlzeit heruntergeschlcukt hatte nahm er siene Tasche und ging zur Tür am anderen Ende seiner Wohnung.
Hinter dieser Tür verbarg sich sein größtes Heiligtum, seine eigene Werkstatt. Er hatte 7 Jahre gebraucht um genug Geld zusammenzukriegen sich diese zweite Wohnung leisten zu können. Doch sah diese Wohnung längst nicht mehr so aus wie einst. Die Wände waren herausgerissen soweit es möglich war, an allen Seiten des vergleichsweise großen Raumes standen Anrichten mit allerlei Werkzeug und unfertigen Gerätschaften. Zielsicher steuerte er auf eine der Anrichten zu und packte die Teile aus seiner Tasche aus, außerdem holte er seinen Beutel heraus in dem er seine Ersparnisse hatte, 580 Schekel zählte er ungefähr. Ihm fehlte nicht mehr viel um JK-1 fertigzubauen, es wurde auch Zeit. Er arbeitete jetzt 2 Jahre an diesem Gerät, nun fehlte ihm nur noch ein Teil dann hoffte er würde sein selbst entworfener Roboter endlich fertig sein.
Er legte die Tasche beiseite und griff nach dem benötigten Werkzeug, dann machte er sich daran die Teile einzubauen, die er sich gerade erst von seinem "Beutezug" mitgebracht hatte. Während er schraubte dachte er noch darüber nach wie JK-1 endlich fertig gestellt sein würde, ihm fehlten nur noch etwa 400 Schekel, dann würde er sich das letzte Teil leisten können, wenn der Händler sein versprechen einhalten würde mit dem er verhandelt hatte.
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#2
Das unscheinbare Blinken des Briefkastens signalisierte das Vorhandensein von Post. Diese wurde zentral am Eingang des Habs gesammelt, in namenbezogenen Kästen eben, und konnte dann per Druckluftrohrleitung in die entsprechenden Wohnung gerufen werden. In Groks Fall enthielt die Kartusche ein formell aussehendes Schreiben, dessen rote Wachsversieglung ein verschlungenes Wappen aufwies.

Zitat:Sehr geehrter Herr Furon,

auf diesem Wege teilen wir ihnen unser aufrichtiges Bedauern, über das Dahinscheiden ihres hochgeschätzten Großonkels Aloisius Balthasar Tränk mit. Selbstverständlich verstehen wir das sie in diesen Zeiten der großen, persönlichen Trauer wenig Sinn für die Banalitäten des Alltags haben. Dennoch liegt es in unserer Verantwortung, als von ihrem Großonkel beauftragtes Institut, seine weltlichen Besitztümer, seinem letzten Willen entsprechend, den Hinterbliebenen auszuhändigen. Durch seine langjährige Tätigkeit als Raumfahrer hat ihr Onkel eine umfangreiche Menge an Habseligkeiten angesammelt und die Sichtung selber nimmt unsere Mitarbeiter, während ich diese Zeilen verfasse, vollauf in Anspruch. Sie werden daher hoffentlich verstehen das es uns unmöglich ist die Testamentsvollstreckung in unserer gohmorischen Niederlassung durchzuführen und wir bitten für diese Unannehmlichkeit um Verständnis. Daher möchten wir sie bitten sich zu unserer Hauptniederlassung zu bemühen:

Nelson & Partner
Notar/ Rechtsberater
Mabello Gasse 34 -Verwaltungsbezirk 55A-
Wallburg / Tiefgrund
Primus Egressus / Koron III

Für die Kosten einer Schiffspassage, sowie entstehenden Verdienstausfall kommt unser Institut selbstverständlich voll auf.

Hochachtungsvoll
Sir Thomas Nelson
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#3
Grok las sich die Post ein weiteres Mal durch. Großonkel, Aloisius Balthasar Tränk...diesen Namen hatte er noch nie gehört. Wo sich immer diese ganzen Verwandten rumtreiben, dachte er sich. Aber nun gut, er würde einen Teil der Erbschaft erhalten. Er blickte herüber zu JK-1. Geld...das konnte er jetzt wirklich sehr gut brauchen.
Wallburg, das is aber verdammt weit. Er las den letzten Teil des Briefes noch ein weiteres Mal aufmerksam durch. Wallburg mochte weit entfernt sein, aber er bekam das Geld ja ersetzt, er sah also keinen Grund sich dieser Reise nicht zu unterziehen. Ihm missfiel allerdings die Vorstellung sich auf eines dieser imperialen Schiffe zu begeben, er traute der Technik dieser Techpriester einfach nicht. Er verstand nicht wie man einen Maschinengott anbeten konnte.
Seine Uhr begann wieder zu leuchten, er arbeitete also schon eine komplette Stunde an JK-1 rum. Viel fehlte allerdings auch nicht mehr. Er war sehr glücklich, dass sein Roboter bereits erste Schritte machen konnte. Er war noch nicht fähig besondere Aufgaben zu meistern, aber trotzdem war Grok so glücklich wie es ein Elternpaar ist wenn ihr Kind den ersten eigenen Schritt macht.
Er legte den Brief auf Seite und schraubte die letzten paar Teile an JK-1 an. Dann packte er einige Sachen zusammen und zog sich seine Reisekleidung an. Je schneller er sich sein Erbe abholen würde desto eher wäre JK-1 endlich fertig, also wollte er so schnell es geht nach Wallburg.
Dann bemerkte er, dass etwas fehlte. Er kramte in seinen Sachen rum, ging in die Werkstatt, wühlte in einigen der Haufen auf den vielen Anrichten rum und zog schließlich ein seltsam aussehendes Gerät heraus. Es ähnelte einer Laserpistole, schien jedoch nicht mehr viel mit einer solchen gemeinsam zu haben, außer den äußerlichen Merkmalen zumindest. Auf jeden Fall sah dieses umgebaute Exemplar nicht sonderlich verlässlich aus. Schutzlos will ich ja nicht weggehen, sagte er zu sich selber. Dann ging er in die Küche, machte sich etwas zu Essen, aß noch einen happen und verstaute den Rest in seiner Reisetasche.
Schnell ging er zu Tür, diese schwang auf und er hängt sich seine Tasche um, dann verlies er seine Wohnung und ging zum Hafen.

Nach da -->
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