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Aufzug
“Guten Morgen Prinzessin, sind wir auch schon wach?”, scharrte ein achtfingriger Fanatiker, während er Messer mit zusammengekniffenen Augen anstierte, “Hä, Arschloch, hat dich nicht der Fette so vermöbelt? Haha… oh man, was für ne Witzfigur. Dachte du wärst ein verdammter Scheißveteran, nicht ne halbwüchsige Strohpuppe ohne Eier in der Hose.”, grinsend spie er Kurt ins Gesicht, “Was wolltest machen, die Negerschlampe durchnehmen oder dem aufgeblähten Babygrox das Futter klauen? Man, verdammte, siehst aus als wäre ein beschissener Zehntonner über dich drüber gefahren… An deiner Stelle wäre ich verdammt Sauer auf den Kerl, würde ihm eine schöne Kugel ins Hirn jagen. Hähä.”
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Tu... dir keinen Zwang an... Kumpel! Ächzte Kurt und hielt sie die Seite an jener Stelle, wo ihn Banks und Mongrels Stahlkappenstiefel bearbeitet hatten. Unmöglich zu sagen ob welche gebrochen waren. Er wischte sich den Speichel, mit dem Ärmel der Uniformsjacke, aus dem Gesicht und ließ sich mit dem Rücken an die Aufzugswand fallen.
Wer seit ihr Jungs überhaupt... wenn man mal fragen darf? Seine Pistole war weg, wie er sich erinnerte. Aber er sah die Waffe bei keinem ihrer fünf Bewacher. Das schwarze Weib hatten sie scheinbar umgelegt, nicht schade drum. Aber wenn sie seine Knarre noch gehabt hatte, dann war das ein herber Verlust. Immerhin hatte sie ihn durch zwei Großoffensiven begleitet und war ihm ein besserer Kamerad gewesen als jeder Mitsoldat. Naja, futsch war futsch! Die anderen Gefangenen begnügten sich damit finster in die Runde zu schauen oder sich möglichst unsichtbar zu machen.
Und wer hat euch angepisst, das ihr so übel drauf seit?
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“Angepisst? Angepisst!”, schallendes Gelächter drang aus den Kehlen der Verbliebenen, “Verdammt, du bist gut, Mann. Angepisst haben uns diese miesen Schwuchteln von drüben, weißt schon, die Freidenker… Meinen hier einen groß draufhauen zu können, meinen sie könnten mit uns Gohmorern machen was sie wollen, ganz ohne Retourkutsche! Aber sicher nicht, das hat uns der Oberst versprochen. Nicht mit uns Kumpel.”
“He, John, halts Maul. Der Alte meinte wir sollten nich…”
“Ach, halt doch selbst’s Maul. Die dummen Schweine hier werden sowieso alle abgeschlachtet, oder glaubst du der Oberst kann mit so einem Geschmeiß noch ernsthaft was anfangen? Also, stopf ‘s dir dahin wohin nichts wächst, comprende? Arschloch. Also… Messer… ja? Siehst mir ja mehr nach nem scheiß Taschenmesser aus. Der Plan lautet, das verdammte Schiff hops nehmen, nach Truzt rüberstarten und da mal ordentlich auf den Tisch kloppen. Genau das hat der Oberst uns gesagt. Wir dreschen denen mal ordentlich ins Gemächt, verduften und warten dann auf die Kavallerie!”
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Klingt doch ganz vernünftig Jungs. Scheint ja, für nen Offizier, ganz verständig zu sein, euer feiner Herr Oberst. Er rieb sich den Nacken, da die Schmerzen immer gerade dahin zu wandern schienen wo seine Hände nicht waren. Wenn ihr mir eh ein Loch verpassen wollt, wo keins hingehört, kann ich's euch ja ruhig fragen. Warum eigentlich das ganze Theater? Ich meine hier sind doch sicher mehr als die Hälfte der Leute eurer Meinung. Und die die es nicht sind, denen könnt ihr doch einen Freiflug verpassen. Ich wette wenn ihr über die Lautsprecher ne Proklamation oder sowas verbreitete, dann wächst eure Truppe sprunghaft.
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Einige Augenblicke nach der Explosion der Granate regte sich etwas unter dem Bett welches Gerrick und Lyn erwischt hatte.
Gefreiter Lupin !
Lyn schüttelte Gerrick und verpasste ihm auch eine Backpfeife.
Gefreiter Lupin ! Sag etwas !
Sie schüttelte ihn erneut und fühlte dann seinen Puls.
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Gerrick erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit. Das erste was er sah, war das liebliche Gesicht von Schwester Lyn. Was sie sagte, bekam Gerrick nur undeutlich mit, da er wegen der Explosion ein unangenehmes Pfeifen in den Ohren hatte. Er starrte die Sororita nur etwas belämmert an. Dann klappte der Albino seinen Kiefer ein paar mal auf und zu, hielt sich dann die Nase zu und versuchte, durch die zugehaltene Nase auszuatmen. Mit einem lauten Knacken kam das Hörvermögen des Gefreiten wieder.
Hähä, jetzt bist du doch mit ihr im Bett gelandet. Oder halt, nein, das Bett ist auf uns gelandet. So war´s. Genau. Kein Beschuss mehr...
Mit einem Rundumblick konnte Gerrick feststellen, dass kein Gegner mehr in der Nähe war. Lupin spannte seine Arme an und machte Fäuste mit beiden Händen. Dann ließ er den Kopf langsam kreisen und bewegte den Oberkörper, der an der Wand lehnte, ein wenig vor und zurück. Die Bewegungen schmerzten ein wenig, aber es war nichts gebrochen oder gerissen. Danach waren die Beine an der Reihe: Das linke Bein war voll funktionstüchtig, das rechte jedoch war nicht zu sehen, da der Bettrahmen auf dem Oberschenkel gelandet war und das Bein verdeckte.
Arme und Hände – Check.
Oberkörper und Kopf – Check.
Beine – links noch da, das andere...uff, auch da, aber das Bett liegt drauf. Hoffentlich ist auch da alles klar...
Gerrick umfasste den Bettrahmen, seine Bizeps spannten sich und schwollen an, als er das Gewicht keuchend vom Bein hob.
Der Albino testete nun auch das rechte Bein, er konnte alle Bewegungen mit einem unangenehmen Kribbeln ausführen, trotzdem blieb er noch an die Wand gelehnt liegen.
Rechtes Bein – Check. Auch nichts gebrochen, kribbelt nur, bis der Blutkreislauf wieder normal ist. Ich kann die nächsten paar Minuten keine Freudensprünge vollführen. Muss ich halt dann mal nachholen...
Sind Sie in Ordnung, Schwester?
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Es ging mir schonmal besser, doch wie sagte man uns schon damals im Orden das Gebet mag die Seele läutern doch nur Schmerz läutert den Körper.
Verdammte Ketzer !
Wie können sie es wagen sich dem Willen des göttlichen Imperators entgegenzustellen.
Du warst Tapfer!
Auch wenn Zweifel dich befallen, auch wenn der Sturm des Krieges dich umschlingt, auch wenn all deine Gewißheiten der Vergangenheit sich als Lügen erweisen: Sei stark und fürchte dich nicht. Er ist mit uns - der Imperator dein Gott. Gegen ihn soll keine Armee bestehen, kein Tyrann Bestand haben und keine Ketzerei ungesühnt bleiben. Hab keine Furcht, denn wir sind bei dir. Seine Töchter des reinigenden Feuers und unnachgiebigen Adamants, die Trägerinnen seines heiligen Zorns.
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Habt Dank, Schwester, für Euren Zuspruch. Der Imperator hat wirklich seine schützende Hand über uns gehalten, sonst hätten wir das hier nicht überlebt...
A propos überlebt, ist vielleicht nicht ganz so clever, hier liegen zu bleiben. Vielleicht lebt noch jemand...
Gerrick stützte sich an der Wand ab und rappelte sich mühsam hoch, sein rechtes Bein so wenig wie möglich belastend, denn jede Bewegung verstärkte das unangenehme Ziehen darin. Er humpelte zu einem umgekippten Bettgestell, wo er seine Pistole versteckt hatte. Sie lag am Boden, noch immer verdeckt vom Kopfkissen. Er nahm die handliche Waffe in die Rechte und Begann seine unangenehme Arbeit, nach Überlebenden zu suchen. Zuerst überprüfte er mit vorgehaltener Waffe die anwesenden Matrosen, während er den Zugang zum Quartier nicht aus den Augen ließ. Es waren schließlich 2 Gegner darin verschwunden... alle 3 hier anwesenden Matrosen waren nicht mehr am Leben, genausowenig ein Arzt oder ein Patient. Teilweise wiesen die Leichen schreckliche Wunden auf, und Lupin verzichtete darauf, sie zu untersuchen. Wäre es bei einem Albino möglich, bleich zu werden, dann wäre der Araner dies sicher geworden. Manchmal musste der Gefreite bei dem sich bietenden Anblick einen Brechreiz unterdrücken...
Gerrick nahm sich die Zeit, den Unteroffizier genauer zu durchsuchen. Er fand jedoch außer der Bewaffnung nichts, was darauf hindeuten würde, ob es sich bei dem Matrosen wirklich um ein Besatzungsmitglied handelte, oder nicht. Lupin plünderte neben dem Kettengladius, mit welchem der Verräter den Kommissar getötet hatte, 2 Pistolen. Schwester Lyns und die des Unteroffiziers selber. Lupin nahm den Pistolengürtel an sich, überprüfte die Waffe des Matrosen und steckte sie ins Holster. Seine eigene Pistole fand ihren Platz im Gürtel, sodass er sie mit links ziehen konnte. Seine Ausrüstung wurde noch mit einem Bajonett und einer Taschenlampe vervollständigt.
Schwester Lyn, ich habe alle Gegner untersucht. Sie sind tot, es gibt also keine akute Gefahrenquelle hier. Eine unbekannte Konstante sind jedoch die beiden Gegner, die die Soldatin in die Quartiere verfolgt haben. Nach den Granaten dürfte zwar keiner mehr am Leben sein, aber.. naja, auch wir haben eine Granate überlebt. Würdet Ihr mir bitte Deckung geben, während ich die Quartiere durchsuche?
Mit diesen Worten übergab der Albino der Sororita ihre Pistole, eine Taschenlampe und das Kettengladius, welches ihrem Kettenschwert wohl am ähnlichsten war. Lupin nahm sich anschließend ein Stück eines zerbrochenen Spiegels und ging, da ihm sein Bein keine Probleme mehr bereitete, nun nicht mehr humpelnd, zum Eingang der Quartiere. Dort schaute er nicht direkt hinein, sondern verwendete den Spiegel, um alles zu betrachten, während er mit der Taschenlampe die Dunkelheit ausleuchtete. Ein Gang, je 3 Türen links und rechts, eine direkt gegenüber. Der Gang war von den Granaten übel in Mitleidenschaft gezogen worden, überall lagen Trümmer herum. Eine Türe schien aus den Angeln gesprengt worden zu sein, die anderen schienen geschlossen. Gerrick schaltete das Licht im Vorraum aus, um beim Betreten des Ganges keine Silhouette zu zeigen. Dann bewegte er sich, links die Taschenlampe, seitlich vom Körper haltend, damit ein Schütze über die Position getäuscht würde, rechts die Waffe, in den Gang, um die Trümmer zu durchsuchen. Der Sororita deutete er an, die anderen Türen zu überwachen, damit ihm niemand in den Rücken fallen konnte. Der Albino verzichtete darauf, in den Gang zu rufen. Was hätte er auch sagen sollen? Meldet er sich als PVS-ler, würde ein überlebender Matrose ihn erledigen. Gibt er sich als Matrose aus, würde ihn die Soldatin töten wollen, sollte sie überlebt haben. Vielleicht würde ein Überlebender zögern, auf einen Unbekannten zu feuern...
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Lyn nahm die Waffen entgegen und versuchte trotz der Verletzungen Gerrick zu folgen und ihm im Gang Deckung zu geben.
Sie achtete darauf das niemand den Gang betreten konnte und ihnen somit niemand in den Rücken fiehl.
Ihr gingen jedoch andere Dinge durch den Kopf.
Als Sororita habe ich die Pflicht und die Aufgabe das Imperium mit allen erdenklichen Mitteln zu schützen, und ich habe mich mit Leib und Seele dem göttlichem Imperator verschrieben, doch irgendwie muss ich mich diesem tapferem Soldaten erkenntlich zeigen, immerhin hat er mein Leben gerettet.
Nein ich darf nicht er ist ein einfacher Soldat und es ist seine Pflicht jemanden wie mich zu schützen und ich darf bei der Schwesternschaft nicht in ungnade fallen.
Er ist ja eigentlich ganz nett.
Nein er ist nur einer von Milliarden...ich werde nicht schwach werden.
Daraufhin lies sie ihre Waffen fallen und sank an einer der Bordwände auf den Boden herrab.
Reflexartig griff sie zu ihrem Gebetsbuch und blickte während sie dieses Aufschlug traurig auf den Boden herrab.
Laut und mit etwas trauernder Stimme las sie die Inschriften die sie als Novizin beim beitritt ihres Ordens geben musste.
Es ist nicht genug dem Imperator zu dienen oder Ihn zu lieben. Du musst ihm alles geben, was du je besessen hast oder besitzen wirst. Du musst dich gänzlich seiner Göttlichkeit ergeben und ein Gefäß seines Willens werden. Nur dann ist dein Opfer ausreichend.
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Gerrick überprüfte sorgfältig die auf dem Gang liegenden Trümmer. Der Lichtstrahl der Taschenlampe gaukelte immer wieder Bewegungen vor, wo keine waren. Nach kurzer Suche fand der Albino die Leichen der 2 Gardisten. Der Anblick der Toten war schrecklich, die Granaten hatten sie regelrecht zerfetzt. Lupin konnte zwar verhindern, dass er bei ihrem Anblick sein letztes Essen von sich gab, trotzdem breitete sich der säuerliche Geschmack von Galle in seinem Mundraum aus. Angeekelt spuckte Gerrick aus, aber der Geschmack blieb. Er wollte gerade die Suche nach der Soldatin fortsetzen, als er in der herrschenden Stille überdeutlich ein polterndes Geräusch aus Richtung der Schwester wahrnahm.
Oh nein, jemand lebt noch und hat Lyn angegriffen...
Gerrick lief zurück und sah schon von weitem, dass Schwester Lyn an der Wand kauerte und betete.
Ihre Waffe und die Taschenlampe liegen vor ihr, ein Angreifer hätte sie zumindest entwaffnet. Sie ist wohl zusammengebrochen... kein Wunder. Es wird ihr einfach zu viel. Als ich ankam, hatte sie gerade auf jemanden geschossen. Wahrscheinlich auf Matrosen, die sie angegriffen hatten. Sie steht also schon sehr lange unter Dauerstress, vielleicht ist sie auch schlimmer verletzt, als ich dachte. Sie ist wohl physisch wie psychisch am Ende...
Als der Albino bei der jungen Frau angekommen war, steckte er die eingeschaltete Taschenlampe in den Gürtel und seine Pistole ins Holster, hob sie sanft hoch, betrat den Raum mit den Leichen, drückte mit dem Ellbogen den Lichtschalter und legte die Sororita fast zärtlich auf eines der Betten. Dann nahm er seine Wasserflasche und reichte sie der Liegenden.
Schwester Lyn, Ihr habt einiges mitgemacht und seid wohl schlimmer verletzt, als ich annahm. Erholt Euch ein wenig, ich werde nur noch schnell den Gang fertig untersuchen, um alle Gefahrenmomente ausgeschaltet zu haben, dann kümmere ich mich um Eure Wunden. Haltet nur noch ein wenig durch...
Lupin beeilte sich nun, die restlichen paar Meter des Ganges noch zu durchsuchen. Er wappnete sich für den Anblick einer weiteren zerfetzten Leiche...
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