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Gerrick stellte sich vor der Fahrt seinen Mitreisenden vor, legte dann das Gepäck aller im hinteren Teil des Geländewagens ab und nahm dort auch Platz. Da sich Vater Melchor auf den Beifahrersitz setzte, saß Lupin nun der Sororita-Schwester gegenüber. Während der Fahrt war es kaum möglich, ein Gespräch zu führen, denn zum einen dauerte sie nur wenige Minuten, zum anderen war der Fahrtwind so stark, dass man sich nur brüllend hätte unterhalten können, wozu aber niemand Lust zu verspüren schien. Dafür aber hatte Gerrick nun Gelegenheit, die Sororita verstohlen zu mustern.
Sie ist sehr hübsch. Ein schönes Gesicht, eine wundervolle Figur und...
Der junge Soldat erinnerte sich ein wenig beschämt daran, wen er vor sich hatte.
Diese Frau hat sich mit Leib und Seele dem Dienst am Imperator verschrieben. Reiß dich also am Riemen, Soldat.
Sein Blick fiel auf das Kettenschwert an ihrer Seite und er begann, sie mit anderen Augen zu sehen.
Meine Hochachtung. Ich weiß, wie schwer es ist, diese Waffe zu meistern. Sie muss sehr viel Kraft und Geschick besitzen. Kaum zu glauben, wenn man diese zierliche Person so ansieht...
Lupin wurde von der Ankunft am Hangar aus seinen Grübeleien gerissen. Es war unglaublich, was sich ihm dort als Anblick bot: 3 riesige, gepanzerte Luftschiffe.
Bei Russ, so etwas habe ich noch nie gesehen. Welche Tragkraft, Geschwindigkeit, Panzerung und Dienstgipfelhöhe diese Schiffe wohl haben? Wie wohl das Gefühl ist, so einen Giganten zu fliegen...
Wahnsinn. Riesig. Unglaublich. entrang sich ihm ehrfurchtsvoll.
Erst auf die erbosten Zurufe des Matrosen hin konnte sich Gerrick von dem Anblick lösen, er betrat unter giftigen Blicken des Besatzungsmitglieds als letzter die Gondel.
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Beim Aussteigen aus dem Wagen blickte Lyn zum Gefreitem Lupin und sprach ihm kurze Hand aufmunternde Worte zu.
"Glaubt nicht das ich euren Blick nicht bemerkt habe."
"Doch es ist besser für euch wenn ihr diese Gedanken schnell vergesst."
"Denkt daran, das der Imperator immer seine schützende Hand über die Gläubigen hält."
"Egal welch Schrecken euch erwartet haltet Stand im Namen des Imperators und lasst die Finsternis nicht in euer Herz vordringen!"
"Doch nun lasst uns an Bord des Schiffes gehen."
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Als Heinrich die Tür erreichte, zu der er geschickt worden war, klopfte er unbekümmert an und stellte sich umgehend neben die Tür im "rühren". Dort wartete er darauf herein gebeten zu werden.
Während er dort wartete, dachte er darüber nach warum er so plötzlich doch noch eine Versetzung erhalten habe. Jedoch nicht wie gewünscht wieder nach Mordia zurück sondern auf diesen Sandhaufen.
Er wurde jedoch plötzlich aus seinen Gedanken gerissen und hereingerufen. Sofort öffnete er die Tür, ging zwei Schritte hinein, dann sofort ins Stillgestanden und salutierte.
Luitenant! Sergeant von Carstein, ich melde mich zum Dienstantritt bei der hiesigen Planetaren Verteidigungsstreitkräfte!
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Fellert blickte etwas verwundert zu dem jungen Soldaten auf. Er zog die Stirn in Falten und sah dann wieder zu der Aktenmappe, die vor ihm aufgeschlagen auf dem Schreibtisch ruhte. Von Carstein? Er hob das Formular an, wohl in dem Verdacht versehentlich das falsche Schriftstück vor sich zu haben und die richtige Akte darunter zu finden. Als dem jedoch nicht so war sah er wieder auf.
Da muss ein Fehler vorliegen. Ich habe einen Termin mit Gefreitem von Rabenfels... Mit dem Finger suchte er nach der Stelle an welcher der Vorname vermerkt war. Heinrich!
Wenn sie sich freiwillig melden wollen, dann gedulden sie sich eine halbe Stunde, Sergeant.
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Heinrich schlug sich innerlich eine Hand vor den Kopf. Warum muss ich immer wieder den Namen benutzen, den mein Vater mir zur Tarnung gegeben hat.
Er rückte seine Haltung wieder zurecht und begann seine Ansprache wieder von vorne.
Luitenant! Sergeant von Rabenfels, ich melde mich zum Dienstantritt bei den hiesigen Planetaren Verteidigungsstreitkräften! Von Carstein war nur ein Deckname, den ich erhalten habe.
Dann fiel ihm eine Aussage von Luitenant Fellert ein. Was soll heißen, Gefreiter von Rabenfels? fragte er in einem versehentlichen herablassenden Tonfall.
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Deckname... aha! Der Leutnant sagte das in einem Ton, der gleichbedeutend war mit “Was immer da für eine haarsträubende Geschichte hinter steckt, ich will es lieber gar nicht wissen.“
Den Ton, welchen er hingegen nun anschlug hätte man als honig-süß wohl am besten beschreiben können, denn er tropfte geradezu von seinem breiten Grinsen. Das, mein guter Rabenfels, bedeutet das sie unserem ewigen und allgewaltigen Gottkaiser ihre Erbsünde im Rang eines Gefreiten abgelten werden. Sergeants gibt es in unserer traditionsbewussten Armee ohnehin nicht. Außerdem, das schier Unmögliche geschah und sein Grinsen verbreiterte sich noch, wenn sie so erfolgreich gewesen wären, da wo sie herkommen, dann hätte man sie ja wohl kaum versetzt.
Also! Er drehte das Schreiben zu von Rabenfels herüber. Unterschreiben sie hier... und hier!
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Heinrich war nicht großartig schockiert als er vernahm was Leutnant Fellert sagte. Daher nickte er nur leicht und holte aus seinem Strampler einen Kugelschreiber.
Jawohl Herr Leutnant!
Er beugte sich nach vorne und setzte seine Unterschriften an die gezeigten Stellen, danach drehte er das Dokument wieder um und schob es zum Leutnant hin. Nun ging er wieder ins "rühren".
Herr Leutnant, wie lauten jetzt meine weiteren Befehle?
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Fellert nickte leichthin, da dieser Bursche seinen Platz zu akzeptieren schien, so wie es der Imperator von den Seinen verlangte. Stolz war etwas für die Hochwohlgeborenen. Untere Ränge hatten “Jawohl“ zu rufen und in die Richtung zu stürmen die man ihnen vorgab. Das hatte der hier kapiert. Der erste Schritt auf dem Weg zu einem guten Soldaten. Ich sehe sie haben ihre Ausrüstung schon empfangen. Sehr löblich. Ihre Stube können sie später beziehen, jetzt wartet erst einmal Arbeit auf sie.
Sie melden sich umgehend auf dem Appellplatz, bei Hauptfeldwebel Johnas. Sie nehmen an einer besonders angesetzten Erkundungsmission teil und sind daher vorläufig dem ersten Zug unterstellt. Er heftete Heinrichs Akte in den korrekt nummerierten Ordner.
Sie können wegtreten Soldat!
hier geht’s weiter.
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Einstiegspost
Klappernd landeten die Sohlen seiner Marschstiefel auf dem glatten Fußboden und verursachten hallende Echos seines festen Schrittes. Zielstrebig durchmaß er die endlos anmutenden Flure der Kaserne, bog um dutzende Ecken, las unterwegs etliche silberne Plaketten und Namenschildchen an den Türen und fragte sich nebenbei welchem verquirlten Geist diese architektonische Meisterleistung von einem militärischen Gebäude geglückt war. Niemals hätte er öffentliche Kritik an dem Departmento Munitorum zugelassen, doch in seinem innersten Selbst fragte er sich mehrfach ob die administrative Führungsspitze der Streitkräfte manchmal wusste was sie tat. Genau genommen kannte er die Antwort auf diese Frage schon, aber er war Imperialist genug das anspruchsvolle Gedankengut nicht weiter zu verfolgen. Im Grunde war es auch nicht der Komplex und die labyrinthische Bauweise der Baracke die ihn verstimmt hatte, der Kern seiner Unzufriedenheit ergab sich daraus das er mit der gegenwärtigen Gesamtsituation nicht wirklich glücklich war. Ihm war klar dass er in erster Linie ein treuer Soldat der imperialen Garde war, er hatte sein Leben an den Dienst des Gottimperators verpfändet, persönliche Wünsche waren daher ohne jegliche Bedeutung. Bedauerlicherweise war er aber auch ein Mensch, und als Mitglied der terranisch, überlegenen Rasse besaß er Gefühle. Ob er es wollte oder nicht, einfach abstellen konnte er sie nicht obwohl ihm augenblicklich nichts lieber als eben das gewesen wäre. Da dem aber nicht so war musste er wohl oder übel die Disharmonie in seinen Organen ertragen und schlicht die Zähne zusammenbeißen.
Ihm kam ein fliehender Unteroffizier mit kalkweißem Gesicht entgegen, der knapp salutierte und dann schon wieder durch eine der vielen Türen verschwunden war, als wäre er just von ihr verschlungen worden. Ja, die Bürokratie des Militärapparats fraß Leute und ließ einen allein zurück. Das Haus hier schien ein Sinnbild dafür zu sein. Ryben Bintaghr war froh darüber nur eine schematische Frontfigur zu symbolisieren. Allerdings war die Undurchsichtigkeit des Verwaltungswesens schuld daran das so dermaßen viel schief lief. Da galt es auch nichts zu beschönigen. Wie sonst sollte man rational erklären das seine ursprüngliche Einheit so mir nichts dir nichts plötzlich aufgelöst worden war. Für diesen sinnfreien Akt existierte keine vernunftbegabte Aufklärung. Zumindest nicht nach all der abgegoltenen Zeit. Ihr Rettungseinsatz auf Trionoras war längst erfüllt gewesen, der ausdauernde Kampf gegen die Aufruhre und der Sieg über den verhüllten Erzfeind unter der Bevölkerung bereits planetare Geschichte, sie waren Helden gewesen, Wächter einer stabilisierten Zivilisation. Nun gut, es hatte eine Menge Verluste gegeben. Die meisten waren gefallen, trotzdem war es in Rybens Augen ein Frevel und großer Fehler gewesen dieses perfekt aufeinander eingeübte Regiment abzuschreiben und aufzulösen. Aber das konnten diese sturen Böcke hinter ihren Schreibtischen nicht wissen. Die beaufsichtigten nur einschläfernde Datenkolonnen und einstudierte Formblätter. Die wenigsten von denen wussten wie es auf einem richtigen Schlachtfeld aussah, ebenso wenig wie sie wussten wie sich der warme Sonnenschein auf dem Gesicht anfühlte oder der nasskalte Matsch wenn man bei strömendem Regen eine Feldübung durch Wald und Wiesen durchführte.
Der Cadianer schüttelte unmerklich den Kopf. Es war müßig sich deswegen aufzuregen. Unverrückbare Tatsache war es nun mal das er hier war, hier auf Koron III, expliziter: in der Prachtmakropole Gohmor, dem Juwel des Planeten, wenn man den Werbevids und agitatorischen Bannerschriftzügen Glauben schenken wollte. Einer Welt die schon bewundernswert lange keinen kontinentalen Konflikt mehr erlebt hatte, mal abgesehen von den üblichen Konkurrenz und Revierkämpfe unter den adligen Häusern und ansässigen, tief verwurzelten Konzernen. Gut, das war nur die halbe Wahrheit. In der Tat brodelte es diesjährig recht stark zwischen den Stadtstaaten wie er aufgeschnappt hatte, aber noch probte keine Fraktion einen Übergriff. Sollte ihm nur recht sein, Frieden war ein brüchiges Element. Je langfristiger er bewahrt wurde umso einsichtiger war es um die Gesellschaft bestellt. Ein nicht ganz so willkommener Aspekt war der Ruf der heimischen PVS, der mitunter nicht der tadelloseste war. Zwar voller Etikette, Traditionen, Würde und Dünkel, jedoch bisweilen antiquiert und bestechlich. Letzteres war nur auf Makropolwelten wie jener hier möglich, nirgendwo sonst gab es geeigneteren Nährboden für Korruption. Noch eine Biegung und laut Plan hatte er seinen Bestimmungsort endlich erreicht. Das Büro des Leutnants für Nachwuchs, Rekrutierung und Versetzungsangelegenheiten lag vor ihm. Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verschwenden klopfte Ryben energisch an der Tür. Wer immer hinter dieser Tür saß sollte besser über die Abläufe in der Kaserne Bescheid wissen, denn nach dem wochenanhaltenden Flug durch unruhigen Warp, der konfusen Organisation am Raumhafen sowie der spärlichen Informationenausschüttung innerhalb des Stützpunkts um hierher zu finden war seine Stimmung auf einem fulminanten Tiefstand angelangt.
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