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Harkon betrat den alten rieseigen Sakralbau auf einer der mittleren Ebenen Gohmors. Es waren nur wenige Gläubige anwesend und die meisten von ihnen waren in tiefe Gebete versunken. Die Einrichtung der "Septinanus-Kathedrale" wirkte alt und abgenutzt. Durch die dreckigen Bleiglasfenster an den Seiten fiel nur mäßig Licht herein. Die ausgeblichenen Farbmosaike der Fenster zeigten Abbildungen der Heiligen Sabbat . Es roch schwach nach Weihrauch und Kerzen. Die Kerzenständer waren mit vielen Lagen heruntergelaufenen Wachses bedeckt. Am Altar stand ein alter Priester und betrachtete stumm das Altarbild der Heiligen.
Harkon durchschritt langsam das Kirchenschiff in Richtung Altar. In einiger Entfernung blieb er stehen und beschrieb das Zeichen des Aquilas. Der Priester hatte sich zu Harkon herumgedreht und nickte ihm freundlich zu."Sei gegrüsst mein Sohn." Harkon nahm den Blick von dem wunderschön gearbeitetem Altarbild. "Hallo Vater", antwortete er. "Ich hoffe, daß ich nicht störe! Ich wollte nur ein wenig zur Heiligen und dem Imperator beten." Der Priester schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht. Es kommt nur so selten vor, daß ein Angehöriger der PVS hierher kommt." "Das glaube ich ihnen gerne. Aber ich hole mir oft im Gebet die Kraft, um das zu tun, was von mir verlangt wird", sagte Harkon. Erneut lächelte und nickte der Priester. "Wenn ich etwas für sie tun kann - jetzt oder irgendwann - dann sprich mich ruhig an." Harkon blickte wieder zu dem Bildnis der Heiligen. "Vielen Dank, Vater. Das werde ich. Bestimmt." Indem der Priester das Zeichen des Aquilas beschrieb, verabschiedete er sich und ließ Harkon allein.
Mit einem Seufzer ging Harkon auf dem harten Steinboden in die Knie und faltete die Hände zum Gebet.
"Betet zum Unsterblichen Imperator
Denn er ist unser Beschützer
Bewundert den Unsterblichen Imperator
Für sein Opfer an die Menschheit
Preiset den Unsterblichen Imperator
Für seine Strenge Führung
Ehret den Unsterblichen Imperator
Für seine Ewigwährende Wacht
Achtet den Unsterblichen Imperator
Für seine Heilige Weisheit
Lobet den Unsterblichen Imperator
Für seine Unerschütterliche Kraft
Verherrlicht den Unsterblichen Imperator
Für seinen Allwissenden Blick
Preiset den Unsterblichen Imperator
Für seine Andauernde Herrschaft
Heiligt den Unsterblichen Imperator
Denn er ist unser Herr und Meister
Betet zum Unsterblichen Imperator
Denn ohne Ihn sind wir nichts"
Als er diese Verse rezitiert hatte, die sein Vater ihm vor vielen, vielen Jahren lehrte, erhob er sich und Verlies ohne noch einmal den Blick zu heben den Tempelbau und begab sich zurück in die Kaserne.
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Lyn öffnete vorsichtig die schwere Tür und betrat den Raum. Im inneren des Raumes konnte sie zahlreiche noch brennende Kerzen sowie recht abgenutze alte Möbel sehen sowie eine Abbildung der Heiligen Sabbat. Da Lyn niemanden in diesem Raum sonst vorfand entschloß sie sich abzuwarten.
Nach einigen Minuten eilte eine junger Mann zu ihr.
" Verehrte Schwester ihr müsst euch leider noch ein wenig gedulden denn Gusto Heimlich ist noch in einer Besprechung." "Er wird sich eurer annehmen sobald diese vorrüber ist"
Lyn nickte dem jungem Mann zu und nahm sich ein altes Buch aus dem Regal um die Zeit beim Lesen zu überbrücken.
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Heimlich erschien etwa fünfzehn Minuten später. Bei dem Verwalter handelte es sich um einen dicklichen Mann in dem duneklroten Gewand, welches Laienbrüder und nichtgeistliche Bedienstete der Ekklesiarchie zu tragen pflegten. Ein goldener Saum zeugte davon das die imperiale Kirche auf Koron nicht gerade zu den ärmsten Institutionen zählte. Heimlich tupfte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn seines haarlosen Schädels.
Schwester Lyn, willkommen in Gohmor! Er ergriff beide Hände der Frau und drückte sie überschwänglich, dabei bebten seine runden Backen, auf denen sich lila Adern abzeichneten. Scheinbar hatte er ihren Blick zum Abbild der Heiligen bemerkt, denn er folgte mit den Augen und nickte sinnend.
Tja die herrliche Sabbat... kaum bekannt auf Koron wie ihr wissen müsst. Daher hat sie leider auch nur eine Platz hier im Leseraum bekommen. Schade eigentlich... doch die Menschen hier haben ihre eigenen Heiligen und Märtyrer. Ich bin sicher ihr werdet noch Gelegenheit finden diese kennenzulernen. Aber nun kommt, wir wollen in mein Büro gehen und über euren Besuch sprechen.
Damit führte er sie aus dem kleinen Saal und durch das gewaltige Mittelschiff des Doms. Es musste wohl hundert Leute anwesend sein, dennoch waren die Ausmaße des Gebäudes so riesig, das es den Anschein hatte es wäre fast leer. Von irgendwo weiter vorne klang der sakrale Gesang eines Männerchors an ihre Ohren und altersgrause Servitoren schwängerten die Luft unentwegt mit Weihrauch aus schwingenden Rauchfässern. Viel Zeit blieb Lyn nicht um die Pracht zu bewundern, denn schon hatten sie einen gegenüberliegenden Korridor erreicht und eilten durch gemauerte Kreuzgänge. Ihr Führer plapperte unterwegs ohne Unterbrechung über allerlei Belanglosigkeiten. Wie kalt es im Winter hier sei, obwohl man sich doch so tief in der Stadt befinde, oder welche Künstler alle zur Ausgestaltung mit Staturen beigetragen hätten. Wie zum Beweis zählte er Namen auf, welche der Frau wohl alle vollkommen unbekannt waren. Endlich blieb Heimlich vor einer hölzernen Tür stehen, die sich durch nichts von den anderen unterschied, an denen sie vorbeigekommen waren. Lediglich ein kleines Messingschild wies sie als Eingang zum Refugium des Verwalters aus.
Da wären wir!
Er schloss sie auf und bedeutete seiner Begleiterin einzutreten. Ihr offenbarte sich ein fensterloses Büro, das von einigen Elektrokerzen erleuchtet wurde. Neben einem wuchtigen Schreibtisch aus dunklem Holz, gab es zwei Sitzgelegenheiten, einige Schränke von ebenso pompöser Machart und einen, mit Kühlrippen versehenen, Logikspeicher dessen Leuchtdioden lustlos blinkten.
Nachdem er Platz genommen hatte, faltete der Verwalter die Hände und sah sie prüfend an.
Man hat mich zwar über ihr Kommen informiert, erachtete es allerdings nicht für notwendig mir zu sagen was genau der Grund dafür ist. Lediglich irgendetwas von einem Klosterstandort... oder ähnlichem, konnte ich aufschnappen. Seien sie doch bitte so gut und weihen sie mich ein Schwester.
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Nachdem sie sich umgesehen hatte wante sich Lyn Heimlich zu.
"Sehr geehrter Herr Heimlich ich Schwester Lyn Thealas wurde von meiner Principalis vom Orden des Heiligen Siegels nach Gohmor geschickt um den Grundstein für ein Kloster der Schwesternschaft hier zulegen."
"Aufgrund der Größe der Bevölkerung von Koron III und den Beziehungen zum göttlichem Imperium der Menschheit fiehl der Blick der Ekklesarchie auf diesen Planeten. "
"Mich sante man hierher um einen passenden Ort zu finden sowie alle bürokratischen Riegel mit eurer Hilfe aus dem Wege zu räumen."
"Desweiteren möchte ich von euch eine Liste haben aus der ersichtlich wird wie oft ihr hier Messen durchführt, wieviele Menschen an diesen teilnehmen und was bei der Kollekte eingenommen wird.
"Möge der Imperator euch stets wohl gesonnen sein"
"Der Imerator ist unser Vater und Beschützer, aber er braucht auch unseren Schutz."
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Heimlich legte die Stirn in Falten, scheinbar wusste er nicht was er davon halten sollte. Sein Gesicht schien nicht zu wissen ob es sich in Lachen oder Unglauben verziehen sollte. Auch schien er den verlangenden Ton ganz und gar nicht gewohnt zu sein. Entsprechend kühlte sich seine Herzlichkeit quasi sofort ab.
Von derartigen Plänen weiß ich nichts. Das der “Blick” der Ekklesarchie auf Koron fällt scheint mir verwunderlich. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, er breitete die Arme aus um sie auf die mannsdicken Mauern aufmerksam zu machen, die sie umgaben, ist die heilige Mutter Kirche auf Koron überaus stark vertreten. Auch bin ich nicht befugt jeder…fast hätte er “dahergelaufener“ gesagt … Person interne Papiere und Daten auszuhändigen. Verfügen sie denn über Mittel um Grund und Boden auf Koron zu erstehen? Ich kann mir nicht vorstellen das Kardinal Septim die Finanzen der kornischen Diözesen derart strapazieren wird um ihren… Orden auf derartige Weise zu unterstützen.
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Lyn atmete tief durch und begann zu sprechen.
"Herr Heimlich ich wusste nicht das man euch nicht in Kenntnis der Pläne gesetzt hat."
"Da sie mir derzeit nicht allzuviel Unterstützung zusichern können möchte ich sie bitten mir wenigstens ein Zimmer zu stellen in dem ich mir über das weitere Vorgehen Gedanken machen kann."
"Weiterhin würde ich mir gerne nun mal eure Stadt ansehen um die Lage selbst einschätzen zu können."
"Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag und möge der Imperator über euch wachen."
Kurz nach der Unterredung verbeugte sich Lyn vor Heimlich und verließ dann den Raum und die Kathedrale um sich die Stadt genauer anzusehen.
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Auf dem Weg durch die Metropole begutachtete Lyn die verschiedenen Bauten und Statuen die auf ihrem Weg lagen so wie die Personen die hier lebten.
Schnell merkte Lyn das Gohmor anders war als die Metropole aus der sie stammte, hier waren kaum oder genauer gesagt garkeine Personen unterwegs die irgendwelche Kleidung trugen die mit der Inquisition auch nur im entferntesten etwas zu tun hatte.
Neugierig und zugleich verwundert über die Personen und ihre Lebensweise verfolgte sie 2 Personen die scheinbar in eine Bar gingen.
Am Eingang der Bar blieb Lyn stehen und blickte durch ein kleines Fenster ins innere....
"Beim Imperator verleihe mir die Kraft die Zeit auf diesem Planeten zu überstehen "
"Wieso schickt man ausgerechnet mich auf diesen gottverlassenen Planeten und wieso ist dieser verdammte stuhre Heimlich mein Ansprechpartner auf meiner Mission?"
"Immer trifft es mich und keine andere Schwester"
"man schlug mir vor nach Terra zu reisen um dort in einem Adelshaus auszuhelfen aber nein, ich musste natürlich ablehnen und den Auftrag auf Koron III annehmen in der Hoffnung etwas erleben zu können und was habe ich nun wieder ?"
"Einen Verwalter einer Imperialen Kirche der sich wohl gegen alles sträubt was ihm missfällt und soviel wie möglich verheimlichen will."
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Wat haste Mädel?
Die Stimme gehörte zu einem schlaksigen Typ in fleckiger, viel zu großer Schürze. Scheinbar um jeden Zweifel an seinem Berufsstand zu beseitigen wischte er mit einem Tuch, dessen Fleckigkeit der Schürze in Nichts nachstand, an einem Bierglas herum.
Wenn de Kohle hast kannste wat trinken. Wenn nich mach dir vom Acker, dit is ken Schaufenster hier, weeste!? Er spuckte auf den Boden um den Eindruck seiner eigenen Schmuddeligkeit zu vervollständigen.
Wenn de gaffen willst jeh ins Kino Schwester. Das er sie in seiner schnodderigen Art sogar mit der richtigen Ansprache bedachte verlieh er der Situation eine gewisse Komik.
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Lyn wante sich dem Mann zu und verzog einen Augenblick später angewiedert das Gesicht.
"Wie wagt ihr es mit mir zu sprechen? "
"Wisst ihr denn wirklich nicht wen ihr vor euch habt ? "
Der schlaksige Kerl zuckte nur mit den Schultern.
" Ik häff dir ens jesacht Mädel wenn de Geld hast kannste hier wat trinken ansonsten mach das de wech kommst."
"Ein solches Verhalten gegenüber Personen wie mir an den Tag zulegen ist aber auch wirklich nur auf einem Planeten wie Koron III möglich."
"Und falls ihr euch fragt ob ich etwas trinken möchte nein ich verzichte gerne."
Lyn schüttelte nur noch den Kopf als die den Mann nochmals genauer betrachtete.
"Möge der Imperator euch etwas Ehrfurcht schenken."
Lyn wandte sich von der Bar ab und schlenderte weiterhin unentwegt durch die Straßen der Metropole.
Auf dem Weg zurück zur Kathedrale überlegte sie noch ob man ihr dort wirklich ein Zimmer stellen würde oder ob es nicht doch besser wäre eines für dich Nacht zu suchen. Ein kurzer Blick in ihren Geldbeutel verriet jedoch das sie wohl doch zu dem Herrn Heimlich zurückkehren musste.
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Tatsächlich hatte man sich nicht dazu durchringen könne Lyn ein Zimmer in den Wohngebäuden, welche direkt an den Dom anschlossen, zu überlassen. "Volle Auslastung und keinerlei Reservekapazitäten" hatten es der Adjutant genannt als er ihr die Nachricht überbrachte. Verwalter Heimlich habe im Augenblick keine Zeit für sie, hatte aber versichert das man ihr Anliegen dem Kardinal, bei nächster Gelegenheit, mit der Tagespost vorlegen würde.
Immerhin verurteilte man sie nicht gänzlich zu Obdachlosigkeit. Der Adjutant händigte ihr ein Chipkarte aus und gab ihr eine kurze Beschreibung wie sie zu jener Unterkunft kam, die man ihr zugedacht hatte. Scheinbar schien man nicht sonderlich erpicht darauf die forsche Soroitas in unmittelbarer Nähe des Doms und damit der Verwaltungszentrale, zu haben. Das Wohnhabitat lag immerhin gute zwanzig Kilometer südlich und zwei Subebenen weiter unten. Dafür war es bequem mit der Eisenbahn zu erreichen.
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