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Appellplatz
#31
Die Schritte, welche die gesenkte Rampe empor kamen, wurden vom Klicken eines aufsetzenden Gehstocks begleitet. Die Gestalt, scharf umrissen vor dem Gegenlicht, war dürr und schlaksig. Unter dem langen Lederumhang zeichnete sich gesteppte Splitterschutzkleidung ab. Das lederne Gehänge um die schmale Hüfte, beinhaltete einen Nadler, einen Injektor und mehrere Ampullen. Auch eine Hochleistungszelle war an dem Gürtel befestigt. Sie speiste das hochwertige Exo- Skelett, welches es dem gebrechlichen Mann erlaubte sich frei zu bewegen. Während der kunstvolle Spazierstock in der Rechten ruhte hielt die Linke einen altmodischen Arztkoffer. Auf dem Kopf des Doktors saß eine lederne Kappe, in welcher die Steuerdioden des Skeletts eingelassen waren. Mund und Nase waren von einer Atemmaske bedeckt.
Schinder stakste in den Transportpanzer.
Guten Morgen Gentleman! Schinder der Name, Doktor Schinder.
Er setzte sich umständlich und steif auf einen freien Sitz. Man hatte einiges an Innenverkleidung entfernt. Auch die Kisten für das Zusatzmaterial war entnommen. Dadurch war genug Platz fei geworden um einige zusätzliche Sitze zu schaffen und alle mitzubekommen.
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#32
Victus setzte sich auf den Platz des Gruppenführers, konnte nun aber nicht wie die anderen Unterhaltungen beginnen oder sich vergnügen, er hätte es vermutlich nicht einmal gewollt. Denn er war jetzt gerade einmal eine Stunde der Gruppenführer hier, wusste erst seit heute morgen, dass er überhaupt hierherkommen würde und hatte noch keine einzige Soldatenakte in Händen gehalten. Das machte es nicht unbedingt einfach und er musste allein aufgrund oberflächlicher Einschätzungen Trupps zusammenstellen. Ein weiteres Problem waren die Scharfschützen, sie verstanden zwar ganz gewiss ihr Handwerk aber das Gewehr des Schützen sah aus als wär es gerade frisch aus der Fabrikhalle geliefert worden, er würde ihm also Zeit geben müssen sich erst einmal einzuschießen. Aber zumindest hatte er mit den beiden schonmal einen Trupp zusammengestellt. Die Truppführer waren auch kein großes Problem, einerseits er selbst, Lysander und Braiment. Er hatte einen Soldaten mit Flammenwerfer, einen riesigen Schrank von einem Mann, um den man einen Sturmtrupp bilden könnte. Eine Nahkampfstarke Gruppe. Aber wer sollte die anführen ? Braiment ? Oder doch er selbst ? Er selbst war aber eigentlich der Koordinator, würde sich also schonmal mit diesem Sirismenschen zusammentun müssen und der hatte ganz vorne nichts verloren. Das ganze würde dann also wohl an der alten Kampfsau hängen bleiben, Saul als Sturmtruppführer. Bis jetzt hatte er sich alle seine Überlegungen für Trupps auf ein Stück Papier gekritzelt, sah im Moment ja noch ziemlich mickrig aus. Alles was er wusste waren einmal die Scharfschützen, die Truppführer, der Flammenwerfer, der Sirismensch und der Funker. Apropos Sirismensch, der erreichte sie wohl gerade. Kein junger, frischer Forscher, wie er es für diese Mission eigentlich erwartet hätte, eher eine alte, dürre Vogelscheuche. Aber eine Vogelscheuche mit hochwertigem Exoskelett, was das ganze noch ein wenig aufwerten mochte. Aber zumindest der Name, den kannte er tatsächlich. Er war ein renomierter Wissenschaftler und angeblich der einzige Siris, der sich gestern hatte blicken lasse.
Ah Dr. Schinder. Wir haben sie schon erwartet. Ich bin Leutnant Victus DeNarre, der Gruppenführer. Und wenn ich bekanntmachen darf: Dies sind Unteroffizier Saul Braiment und Fahnenjunker Yllyus Lysander. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit. Doch nun verzeihen sie bitte, ich bin selbst nicht viel früher als sie zu dieser Gruppe gestoßen, und es gibt noch etwas zu erledigen bevor wir denn letztendlich anfangen können.
Er schüttelte dem Doktor die Hand und nahm verwunderte Blicke, dass er garkeine Feindseligkeit gegenüber dem rivalisierenden Haus an den Tag zu legen schien, schon garnicht mehr wahr. Politik war ihm halt egal und er musste sich mit den Trupps jetzt aber ohnehin schon etwas sputen, weshalb er dem Doktor für den Augenblick leider keine größere Aufmerksamkeit schenken konnte.
Wohin mit Sani und Pionier ? An sich könnte er die selber gute gebrauchen, man würde es ihm nämlich bestimmt nicht danken wenn der Doktor starb, weil er auf eine Mine trat. Und wenn er getroffen würde, würde jeder von ihm erwarten, dass er ihm die bestmögliche, medizinische Versorgung gewährleistete. Andererseits würde es auch ein bisschen komisch aussehen, wenn er sich jetzt jeden Spezialisten nahm, nicht zuletzt, weil es ja auch Dr. Schinder hieß, und Doktor war für die meisten einfachen Leute gleich Arzt. Und der Arbites kam ja auch noch dazu, wobei er nicht wusste, wie medizinisch die bewandert waren. Den Kommandotrupp hatte er also eigentlich, denn auch das Scharfschützenteam würde zu diesem gehören, wenn er es nicht gerade woanders brauchte. Dazu würde dann vermutlich noch wenigstens ein Kommissar kommen.
Der Sturmtrupp und Lysander blieben also, nun, da verlies er sich am besten auf den Rat eines der beiden. Er wandte sich an Braiment, der gerade mit einem Soldaten neben sich redete.
Braiment ? Ich möchte sie bitten um den Flammenwerfer einen Sturmtrupp zu bilden, welche Soldaten würden sie sonst noch dazu mitnehmen ? Ich kenne die Männer nicht, darum überlasse ich die Wahl ihnen. Der Sani und die zehn gewöhnlichen Infanteristen sind noch frei, auch über den Pionier ließe sich verhandeln, wenn sie nicht zufällig einen kennen, der das auch gelernt hat. Sie Lysander werden dann einen eher feuerstarken Trupp kriegen, wennmöglich mit den besten Schützen der Gruppe. Also meine Herren ?
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#33
Die Chimäre füllte sich langsam mit den eingeteilten Soldaten. Auch war eben ein Zivilist hinzugestiegen. Dieser Mann machte Harkon nervös. Ein alter Kerl mit einem Exoskelett und Medizinischen Geräten. Zu allem Überfluss hieß er auch noch SCHINDER, Dokror SCHINDER! Harkon wollte gar nicht wissen worin dieser seinen Doktor hatte.

Selbst der Führer des Unternehmens hatte seinen Platz in dem Gefechtsfahrzeug eingenommen. Er war anscheinend damit beschäftigt sich Notizen auf einen Meldeblockzettel zu machen. Der Leutnant hatte nur kurz aufgeschaut um den Herrn Doktor zu begrüßen, hatte sich aber gleich wieder seinen Gedanken hingegeben.

Während Harkon gerade schwarze Tarnfarbe auf die Schulterstütze des Gewehres auftrug und mit seinem Dreiecktuch verrieb, drang ihm der Geruch von Prometheum in die Nase. Neben ihm saß ein massiger Gefreiter; offenbar der Flammer der Gruppe. Der Geruch nach der Brennflüssigkeit des Werfers ließ in Harkon traumatische Erinnerungen hochkommen. Seine rechte Körperseite begann auf einmal zu schmerzen und er fühlte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach. Die Narben des Tages, an dem ein Kultist des Chaos mit einem selbstgebauten Flammenwerfer schwer verwundet hatte, waren nicht nur Spuren einer äußeren Verwundung,; vielmehr auch seiner Seele. Er versuchte die Gedanken und Ängste abzuschütteln und konzentrierte sich wieder auf seine Waffe.
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#34
Remus hatte im Gegensatz zu einigen anderen nicht so viel zu tun gehabt. Er hatte nur eben die Kampfausrüstung angelegt, sich Revolver und 2-1er geschnappt und schon war er fertig, um sich als einer der ersten auf dem Appelplatz einzufinden. In Ermangelung einer besseren Beschäftigung, konnte hatte er sich daran gemacht das letzte Geheimnis der 2-1er zu entschlüsseln, nämlich die Benutzung der Unterlaufschrotflinte, immerhin könnte die für diese Mission sehr nützlich sein. Leider war das Prinzip, nicht nur das des Umgreifens sondern auch des Nachladens, leicht zu durchschauen und nachdem er sich bei einem anderen versichert hatte, dass er alles richtig erkannt hatte, hatte er leider nichts mehr zu tun außer quatschen und auf die Ankunft des Leutnants zu warten. Davor kamen aber schon Lysander und Braiment. Während bei Lysander alle kurz stramm standen und salutierten, wurde Braiment einfach fröhlich in die Gespräche mit eingebunden, immerhin war er jetzt sozusagen einer von ihnen. Dann kam der Leutnant, alle standen stramm und stellten sich auf, weil sie vermuteten, dass dieser Albtraum eines jeden Soldaten, ein frischbeförderter und blutjunger Leutnant, erstmal große Reden schwingen wollte und da der junge Offizier selbst es ja vergessen hatte, stellte sich Remus einfach von alleine schonmal bequem hin. War aber eigentlich garnicht nötig, da der Kerl sich erstaunlich kurz fasste und sofort befahl aufzusitzen. Leider hatte er noch nicht einmal Organisatorisches geklärt, was man ihm aber nicht unbedingt verdenken konnte, wenn man bedachte, dass er vor einer Stunde erst hier angekommen war. Remus saß also auf und nutzte die Gelegenheit, indem er Braiment Blödelei aufgriff, um den Fahnenjunker etwas zu ärgern
Jaja, das waren noch Zeiten. Damals, als Truppführer. Wie grausam muss es erst sein wenn man ein noch größeres Kommando an jemanden abtreten muss. Dich muss es da ja ganz besonders hart getroffen haben, so als stellvertrender Gruppenführer.
So ging das noch eine Weile, bis das ganze zuerst durch die Ankunft des Doktors und schließlich noch durch eine Bemerkung Banks unterbrochen werden sollte, die das Zeug hatte ein hitzige Diskussion über die Vorzüge gewisser Waffen zu entfachen. Da Teddys Aufmerksamkeit jetzt vom Leutnant gefordert wurde, warf sich Remus sogleich auf Seiten der Lasergewehre in die Schlacht.
Immerhin hatte er sein ganzes Leben damit gekämpft.
Hast Recht Micheal. Bei den Cadianern oder zu Zeiten des 115. Pryarch, das waren noch Zeiten. Lasergewehre sind leicht zu bedienen, dabei auch sehr zuverlässig, Munition ist einfach zu kriegen und sie sind sogar noch durchschlagskräftiger als diese Projektilwaffen hier.
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#35
Mit denen hier triffste ja nix !, deutete er auf das an Remus Bein angelehnte 2-1. Der einzige Vorteil ist doch blos die Doppelwaffenkombination ! Aber bei dem Rückschlag kriegt man doch nie nen Präzisionsschuss hin. Da fliegt Dir die Waffe ja bald aus der Hand. Lasergewehre, lautlos, effizient und sauber und man hat noch ne schöne Lichtershow. Diese Knallerbsengewehre machen nur Lärm und verteilen den Feind direkt auf dem ganzen Schlachtfeld. Hab schon die Pioniere gehört, die sich über das Aufräumen danach beschwert haben !, endete er mit einer kleinen soldatischen Witzelei. Es war zwar mehr ein offenes geheimnis, aber Banks fügte jetzt nicht hinzu, dass er so oder so ein eher miserabler Schütze war. Im Zuge der allgemeinen Waffenkontrolle, die ein jeder nur halbwegs intelligenter Soldat vor und während Einsatzbeginn durchführte, konnte er die Funktion seiner Hauptwaffe nicht noch einmal durchgehen. Würde er den Flammenwerfer entsichern und allein die Entzündungsflamme zur Kontrolle anmachen, so hätte sein Nachbar schon kein ganzes Bein mehr. Würde sein Finger einmal kurz über den Zufuhrabzieher zittern, so würde die Chimäre im Innern um einiges wärmer; sie könnte sogar explodieren. Definitiv würden alle eine Gesichtsfarbe wie der frisch geschwärzte Waffenlauf des Scharfschützen haben... falls überhaupt noch soviel. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als die Magazine seiner Pistole durchzugehen und den sinnvollen Sitz seiner beiden Bajonette und seines catachanischen Kampfmessers zu kontrollieren. Seine Magazine waren soweit voll. Eins hatte er jedoch mit einem Stück buntem Klebeband makiert. Es war gar nicht mal so leicht gewesen, in einer Kaserne des Überflusses solches ausfindig zu machen. Er war dabei über alles mögliche gestolpert, aber lange Zeit nicht über buntes Klebeband. Gut, dass er das nicht heute machen musste, sondern bereits nach dem letzten Einsatz in Angriff genommen hatte. Das Klebeband sollte ihm nämlich makieren, dass in diesem Magazin zwei Kugeln fehlten. Verschossen im letzten Einsatz in der Wüste. Da dies eine Privatwaffe war, musste er eigenhändig für Nachschub sorgen, doch war das für zwei Patronen mehr Aufwand, als dass es eine potenziele Strafe rechtfertigen würde. Er war also aufmunitioniert. Gut. Dann prüfte er, ob er im Zweifelsfalle die Klingenscheiden schnell genug öffnen konnte. Er wusste zwar, dass er es konnte, aber ihm blieb ja auch nicht viel als Beschäftigungsalternative. Für die üblichen flüchtigen Soldatengespräche brauchte man ja meistens nicht mal einen Bruchteil seines Gehirnes, geschweige denn seiner Aufmerksamkeit. Mit ein paar flinken Griffen schloss und öffnete er also eine Scheiden. Gut. Dann zog er ein paar mal seine beiden Bajonette, das koronische ganz ohne Hehl, das pryarchische ein wenig verdeckter. Sie ließen sich ohne Probleme jetzt sogar im Sitzen schnell zücken. Gut. Dann wurde es ein wenig komplizierter. Seine letzte Klinge war gleichzeitig seine größte. Andererseits war sein "Kampfmesser" auch das erprobteste und seiner Meinung folgend das zuverlässigste. Doch um es zu ziehen, musste er sich wenigstens aus der sitzenden Haltung entfernen. Es half also nichts anderes als Aufstehen in dieser Umgebung. Ein wenig gewagt aber sicher, zog er sein catachanisches Familienstück hervor, präsentierte es einmal kurz und ließ es dann wieder im Schutz der Klingenscheide verschwinden. Gut. So Remus. Bin soweit startklar. Kontrollier nacher beim Aussteigen die Gurte von meinem Kanister. Da geht glaub ich einer hinten rum. Das muss sitzen, sonst gibts mich als Brathänchen und ein hübsches Lagerfeuer obendrein !, warf er seinem Nachbarn mit einem kleinen Augenzwinker zu. "Princess", bereit mal wieder so richtig die Sau rauszulassen ? Hoffe, das hier wird mal wieder eine echte Herausforderung. Das, was wir bisher gemacht haben, war für regionale Polizeieinheiten. Und wenn wir ne besetzte Makropole leerschießen können, dann wohl auch ein paar lausige Bettler. Begriffe wie Ketzer und Verräter vermied er bewusst. Trotz der Siegeseuphorie mancher Soldaten wirkten sie sich eigentlich nie sonderlich gut auf die Moral des Trupps aus. Man würde schon früh genug herausfinden, gegen was man wirklich kämpfte. Da war ein vorheriger Schrecken nicht unbedingt immer der beste Weg. Wie letztes Mal: Ihr bleibt bei Banks und ich führe euch wieder nachhaus !, richtete der massige Schrank an seine alten Kameraden.
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#36
“Hauptgefreiter Hagee, Sie enttäuschen mich doch sehr. Ihre Akte war eine der wenigen welche keinerlei Verunreinigung aufwies, doch wie ich eben feststellen muss, haben Sie es verabsäumt Ihre dienstliche Waffenkunde zu erfüllen. Der standardisierte imperiale Impulslaser weist eine geringere Durchschlagskraft als das Zwo Strich Eins auf, außerdem möchte ich im unmittelbaren Häuserkampf, wie unter diesen Umständen hier, diese Projektilwaffe gegen keine andere der Welt eintauschen. Die integrierte Unterlaufsschrotflinte wurde speziell für die Gegebenheiten hier auf Koron III, beziehungsweise Makropolwelten entworfen. Fünf Kilogramm Eigengewicht, das allein, ohne zusätzliches Gewicht von Munition, sowie die treibende Kraft des Bajonetts, ausreichen würde den Schädel eines Häretikers zu zermalmen. Im konventionellen Nahkampf ist diese Waffe aufgrund der “Sensenfunktion” der Schrotteilchen, sowie der verbesserten Laufstabilität und der robusteren Gehäusekonstruktion, bestenfalls durch nicht imperiale Waffen zu übertrumpfen, etwa einem orkoiden Spalta.” , dem sich entwickelnden Gespräch der unterschiedlichen Dienstränge bestenfalls halbherzig lauschend, setzte sie dann an Banks gewandt fort, “Eine beeindruckende Dschungelklinge die sie da haben, Gefreiter Banks, schöne catachanische Handwerkskunst. Aber, sehe ich Sie noch einmal dieses Ding aus der Scheide ziehen, Gefreiter, sorge ich persönlich dafür das man Ihnen die “Siebte Litanei des imperialen Frontsoldaten” in die Brust ritzt! Klingenwaffen sind nur im Falle eines ausdrücklichen Befehls oder bei Gefahr in Verzug aus der Scheide zu lösen, das hat seinen Grund, weil einige tollpatschige Individuen die unangenehme Angewohnheit haben sich regelmäßig selbst ins Messer zu stürzen. Achja, und achten Sie doch bitte auf ihre Wortwahl, Gefreiter. Dieses Mal will ich es dabei belassen… das nächste Mal werden sie einen Schekel in die Zugskasse löhnen.” , sie nickte ihm zu, während sie sich Hagee zuwandte, “Hauptgefreiter Hagee, ich übertrage Ihnen persönlich per Kommissarsorder für die Dauer der anstehenden Bergemission die Aufgabe den Gefreiten Banks zu überwachen. Achten Sie tunlichst darauf das unser Catachaner das Mündungsfeuer in die passende Richtung züngeln lässt, wenn nötig disziplinieren Sie Ihn soweit es Ihnen aufgrund von Order 291 ADV, gestattet ist.” , dann als plötzlich die unabdingbare Frage der Truppeinteilung aufkeimte, “Leutnant DeNarre, achten Sie vielleicht darauf das in jeder Gruppe mindestens ein “Lupenreines” Individuum ist.”
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#37
Genau das war es, was Dev am meisten hasste: Die Ungewissheit vor einem Einsatz. Und die Versuche anderer Kameraden ihre Nervosität und Angst durch mehr oder weniger coole Sprüche zu vertuschen. Dev hatte Angst, er wusste das. Dev würde immer Angst haben - keine Frage. Doch er wusste auch, dass nur diejenigen, die ihre Angst kannten und annahmen mit ihr umzugehen wussten. Sie war eine Waffe in seinen Händen, eine Waffe gegen den Feind. Der Imperator war mit ihm und würde ihm den Mut geben, sich seiner Angst zu stellen.

Dev hörte die dummen Spöttelleien, denen der Junker ausgesetzt war und konnte sich ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen. "Schade, er hätte sich das waschen sparen können" dachte Dev gehässig, " er müsste ja von gestern noch dunkelbraun genug sein..." . Er mochte diesen arroganten Emporkömling nicht - und genoss die Aussage des Leutnants, die dem Junker den Deckungstrupp führen ließ. "Erstmal kein Blut für deine Klinge, Adeliger!" ging es ihm durch den Kopf. Den Sturmtrupp führen sollte der Uffz von gestern. "Mal sehen, was das gibt" meinte Dev zu Harkon, der immer noch damit beschäftigt war, sein neues Gewehr vorzubereiten.

Dev wollte sich gerade an Harkon wenden, als seine spezielle Freundin wieder einmal das Feingefühl eines Grox bewies. Zuerst wurde ein HG, dann der Bulle Ziel ihres übertriebenen Ordnungsfimmels, der ihn den Bart gekostet hatte. Dumm war sie sicher nicht, sie hatte es immerhin auf die Schola geschafft - aber den richtigen Umgang mit Menschen bzw. Soldaten schien man dort nicht ausführlich zu lehren. Leider waren die meisten Kommissare (zumindest wenn Dev den Gerüchten glauben konnte) in dieser Beziehung auch nicht unbedingt von einem übermäßigen Eifer Versäumtes nachzulernen ergriffen. Immerhin hatte sie sich bis dato jede Bemerkung über sein neues Aussehen verbissen und beachtete ihn nicht.

Er wandte sich Harkon zu. " Dieser Zivilist macht mich nervös, Harkon!" hatte er gezischt, bevor er den Blick seines langjährigen Kameraden bemerkt hatte. Ausgerechnet neben IHM saß der Bulle mit dem Flammenwerfer. Tolle Sache. Und das bei seiner Geschichte. Harkon hatte ihn offensichtlich nicht gehört. Dev stieß ihn an.

" Ruhig, Alter. Der sieht nicht aus, als würde er dich nicht mögen. Für den Prügelknabenjob hat außerdem der Imperator immer noch mich vorgesehen." Dev sah Harkon in die Augen. "Und jetzt konzentriere dich auf unseren Auftrag! Gehen wir die Checkliste und die Litaneien der Vorbereitung noch mal durch, ganz langsam." Er wusste, dass Routineaufgaben Soldaten am besten vom Denken abhalten konnten. " Wir machen das ganze nach Scoutschema MOUT - Echo Zwo Charly. Von Beobachtungshalt zu Beobachtungshalt - Mit jeweiligen Auswahlkriterien FeuerUstg und Aufklärungsbreiche. Tarnung können wir glaube ich hier etwas vernachlässigen. Ortsvorteil bei Gegner, urbanes Gelände...entweder sie sehen uns, oder sie sehen uns nicht. Wenn es zum Kampf kommt, muss die Stellung gut sein. Außerdem sind wir durch unsere pers Tarnung gut genug vorbereitet. Oder wie siehst du das?
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#38
Dev, sein alter Kamerad, hatte anscheinend bemerkt, daß Harkon etwas angespannt war und begann zur Beruhigung mit ihm ihr Vorgehen abzustimmen.

"Ja, ist gut. Echo - ZWO - Charly. Aber wir sollten versuchen uns so schnell wie möglich vom Haupttrupp zu lösen und dann das Vorrücken zu überwachen. Scheint mir sicherer zu sein - für alle Beteiligten!" Harkon schaute sich um. Wenigstens wirkten einige der Mannschaftssoldaten erfahren und kompetent. [COLOR=red]" Wird schon schiefgehen! Der Imperator beschützt!"[/COLOR ] Mit einem letzten Blick auf seinen Kameraden Dev, der auch soweit fertig zu sein schien, lehnte Harkon sich zurück. Seine Hände hielten das jetzt mattschwarze Gewehr so fest, das die Knöchel an seiner Hand weiß durch die Tarnfarbe auf seiner Haut durchschienen. Wird schon schiefgehen , dachte er und wartete auf den Befehl zum Abmarsch. Wenigstens waren die Hände und der Atem ruhig.
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#39
Nach der Bestätigung durch seinen Kameraden sah sich Dev noch einmal um. "Ja, der Imperator beschützt. Immer." dachte er und schloss die Augen. "Wieso habe ich ein so verdammt schlechtes Gefühl bei dieser Mission? Scheiße, als ob ich wüsste, dass nichts so laufen würde wie es sollte." Dev begann zu beten...
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#40
Altmann scheuchte die letzen Nachzügler ins Innere des Transportpanzers und hieb auf den Schalter für die Heberampe. Diese fuhr surrend empor und die Innenbeleuchtung schaltete vom alarmierenden Ausstiegsrot auf ein sanfteres Licht um. Das Kettenschwert des Kommissars wirkte in der Enge der Kabine noch gewaltiger. Er hob die Stimme um den anlaufenden Motor zu übertönen.
Hergehört Soldaten! Es sind nachträgliche Informationen reingekommen. Er konsultierte eines jener Klemmbretter das sonst für die Junior- Kommissarin so bezeichnend war. Im Zielgebiet sind massive Beschädigungen an Gasleitungen zu erwarten. Mehrere giftige Gase treiben in Schwaden und Nebelbänken durch das Gebiet. Zwar binden Regenschauer diese Schwaden, halten sie jedoch auch in Bodennähe. Es verlässt daher niemand das Fahrzeug ohne Schutzmaske. Ich denke das geht mit ihren Befehlen konform Herr Leutnant. Die Maßreglungen überließ er seiner jungen Kollegin und setzte sich. Das sich der allgemeine Hass auf sie konzentrierte war ihm nur recht. Ein gemeinsamer Feind schweißte die Männer mehr zusammen als Freundlichkeit und Kameradschaft. Das galt für den stinkenden Ork ebenso wie für eine eiserne Lady wie Angelova.
Die Chimäre setzte sich in Bewegung und rasselte über den Platz zum Haupttor. Hier bog sie auf die Hauptstraße ab und fädelte sich in den Verkehr ein. Ein militärisches Kettenfahrzeug war kein seltener Anblick auf den Straßen Gohmors und niemand störte sich dran. Der Richtschütze öffnete die Turmluke und nahm seinen Platz sein. Seine beobachtende Funktion war auch nötig, denn im normalen Straßenverkehr stellte die eingeschränkte Sicht des Fahrers eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar.
Über den Expressweg ging es in die Spiralrampe, welche in die unteren Ebenen führte. Die verschiedenen Decks, die von diesem zentralen Knotenpunkt durchschnitten wurden, brodelten vor Leben. Es schien unmöglich das mitten unter dieser friedlichen Aktivität so etwas wie ein Krieg im Kleinformat toben sollte.

weiter bei "Tiefe!"
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