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Briefingraum Eins erinnerte an einen Hörsaal. Die abfallenden Sitzreihen verjüngten sich zur tiefer liegenden Position des Redners. Die Räumlichkeit bot der gesamten Kompanie Platz und die Mitglieder von Gruppe Zwei wirkten recht verloren. Kommissar Altmann, sowie etwa die Hälfte der Mannschaften waren anwesend und besetzten die erste Reihe. Davor modifizierten ein paar Angehörige des Stabszuges die Hologrube.
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Lysanders geheime Informanten hatten ihm bereits wider der eigentlichen Informationskette zukommen lassen, was ihn heute hier erwarten würde, beziehungsweise, was überhaupt hier stattfand. So hatte er gestern Abend sich die Zeit geschickt einteilen können, um sowohl die gesellschaftliche Verpflichtung, den Papierkram, den Schlaf und die täglichen, vor dienstlichen Gladiusübungen erfolgreich unter einen Hut zu bringen. Ausgeschlafen und von der Waffenübung positiv gestimmt, steuerte der Fahnenjunker in üblicher knitterfreier Montur auf eine Nische zu, die ihm während des Vortrags größtmöglichen Abstand zu den nach Körpersekreten und Alkoholfahnen stinkenden Soldaten bieten sollte. Lysander interessierten vor allem die Zusatzinfos und manche Details, die ihm seine Informanten nicht vollständig liefern konnten. Ansonsten fürchtete er jedoch, dass diese Versammlung, vielleicht sogar der ganze Tag wie so oft, genauso schlimm und überflüssig werden würde, wie es unter anderem die gestrige Veranstaltung zu "Ehren" der Vereidigung war. Es war so gekommen, wie Lysander es geahnt hatte und so langsam begann er zu glauben, bezüglich schlechter und vergeudeter Tage etwas wie hellseherische Fähigkeiten zu entwickeln. Das einzig amüsante war gestern eine junge Adlige gewesen. Unwesentlich jünger als er, wachsam, abgesondert und offenbar von der Gesellschaft ebenso angewidert gewesen wie er selbst. Blos war diese Bekanntschaft bisher sehr kurz aufgefallen. Er hatte nachträglich herausfinden können, dass sie leider nicht aus dem eigenen Haus war. Ihre Hauszugehörigkeit musste er schlicht weg übersehen haben. Er tadelte sich dafür insgeheim. Er wurde unachtsam ! Wie dem auch sei. Die Tatsache, dass sie zu einem der kleinen Häuser gehörte, ließ sie leider aus dem Rennen ausscheiden. Vielleicht als eine Affäre. Eine Vermählung mit einer Geringeren konnte er sich aber nicht leisten und würde er sich auch nicht leisten !
Yllyus wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die führenden Offiziere der Einheit eintraten.
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Micheal Banks trudelte ein wenig übermüdet und geistig zerüttet in den Briefingraum I ein. Er war quasi von der Koje in die Stiefel in diesen Raum gefallen und hatte noch nicht die Zeit gehabt, sich geistig zu ordnen, weder ein kräftigendes Frühstück leckerer und geschmacksneutraler grauer Nährpaste zu sich zu nehmen, noch sich eines gründlichen Hygienerituals zu unterziehen. Immerhin verriet ihn seine Frisur nicht, ein schmaler Haarstrich, langsam wieder ein wenig über des Sollwerts wachsend, der prinzipiell stets gleich aussah. Wenn er sich ein wenig an Riemen riss, würde er auch nicht allzu häufig gähnen müssen und er hoffte einfach, dass es welche gab, die noch schlimmer aussehen würden, um von ihm abzulenken. Normalerweise wäre eine Besprechung auf leeren Magen ein ernsthaftes Problem gewesen, doch wirkten sich noch die ausgeschütteten Endorphine in der Folge seines gestern überbelasteten Verdauungssystems auf seinen Verstand aus, so dass er einen fast schon zufriedenen und glücklichen Eindruck erweckte. Jetzt fehlte nur noch ein kleines Mützchen mehr Schlaf, und der Tag konnte beginnen. Es war bestimmt möglich, den hier nachzuholen. Er durfte nur nicht laut schnarchen. Also räumte der massige Halbcatachaner den Eingang zum Briefingraum I und machte es sich in der drittletzten Reihe bequehm. Als er sich dann noch kurz umschaute, entdeckte er die Gesichter, die er hier um dese Uhrzeit auch erwartet hatte, sprich eher die Rangabzeichen von Stabssoldaten, Technikern und Offizieren. All die Paradebeispiele soldatischen Verhaltens waren bereits hier, fast alle.
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Dev konnte sein Glück kaum fassen. "Harkon und ich zusammen hier!" schoss es ihm durch den Kopf. Beschwingt und mit neuem Mut ging er aufrecht durch die Flure des KpGebäudes. Am Briefingraum angekommen hielt er kurz inne und sah in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Von Harkon war noch nichts zu sehen - er war wohl noch beim Major. Dev blickte wieder in Richtung der offenen Tür des Briefingraumes und trat in den Raum. Er nahm Grundstellung ein und nickte in den Raum, der Form halber. Es konnte durchaus sein, dass bereits höherangige Unteroffiziere und Offiziere anwesend waren. Und tatsächlich: Dev erkannte eine Handvoll Gesichter, die er der vergangenen Nacht und der Party zuordnen konnte. Der Fahnenjunker, der so entschlossen versucht hatte sich einen braunen Kreis um den Hals machen zu lassen war ebenso anwesend wie der bullige Soldat aus dem Grüppchen um den weiblichen Soldaten und den Unteroffizier. Beide konnte er jedoch noch nicht entdecken - was bei ihm hieß, dass sie nicht vor Ort waren. Dev schritt die Stuhlreihen ab und setzte sich äuißerst rechts in die zweitletzte Reihe, ließ aber für alle Fälle seinen rechten Platz frei - Harkon würde ja vermutlich auch noch kommen.
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Saul hatte recht lange geschlafen und war daher recht fit und in tadelosem Outfit in der Kaserne angekommen. Ein kurze Besuch im GeZi, der Kaffein hier war besser als das Instantzeig aus seiner Küche, brachte ihm den Befehl sich in mit der Gruppe in Briefingraum 1 einzufinden.
"Toll, erst der Firlefanz gestern und nun eine Übung. Lasst uns doch mal etwas schliff in die Männer bringen."
dachte er, sagte aber nichts, sondern ging stattdessen in den Befohlenen Raum. Das gerade Bank schon da war verwunderte Teddy, eigentlich hatte er Cat eher für den jenigen gehalten der als Letzter eintraf, aber so verpennt wie Micheal aussah, hätte das heute auch nicht geschadet. Um zu verhindern das wuchtige Flammer mitten im Briefing einschlief, bahnte sich Saul einen Weg zu Banks, setzte sich dort hin und raunte ihm zu:
"Na, waren die Politiker noch lange unterwegs? Scheint als müssten wir mal das Thema Rückzug behandeln..."
Mit einem typisch lässigem Grinsen sah er sich nun erstmal genauer um, der Kommissar saß in der ersten Reihe, Yllus verkroch sich in eine Ecke, dann fiel ihm ein Neuer auf. Zumindest vermutete Teddy das es ein Neuer war, da das Briefing nur für ihre Gruppe gedacht war, laut GeZi.
"Cat, kennst du den OG da hinten?"
fragte er flüsternd.
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Remus gähnte herzhaft und stürzte schnell den Kaffein hinunter. Das tat gut. Warm floss das Gebräu seine Kehle hinunter und entfachte seine Lebensgeister. Nur noch einmal die Äuglein reiben, die Uniform straff ziehen und alles etwas ordnen und schon war er wieder ganz der zackige Hauptgefreite UA. Der Ex-Stoßtruppler. Mit frischem Elan also verlies er das Zimmer und lies einen obergefreiten Kaffeinbrüher zurück, der ihm entgeistert hinterherstarrte um sich kurz darauf wieder kopfschüttelnd seinem dreckigen Geschirr zu widmen. Diese plötzliche Verwandlung vom schlaftrunkenen PVSler zum ausdruckslosen Soldaten war doch immer wieder erstaunlich. Außerdem war der Kaffein kochend heiß gewesen.
Briefingraum 1 war, dem Imperator sei dank, nicht besonders schwer zu finden und so betrat ihn ein gelangweilter Remus Hagee, der es dennoch nicht versäumte die Hacken zusammenzuschlagen und die anwesenden Offizieren und Kommissaren zu grüßen.
Sein Blick wanderte durch den Raum und fand Banks und Braiment. Ohne groß zu zögern begab sich Remus zu seinen beiden Kameraden und lies sich auf den Stuhl neben Saul fallen.
Er hatte grad mal so gar keine Lust auf dieses Briefing und was auch immer darauf folgen sollte. Er kam sich kaum noch wie ein richtiger Soldat vor ! Das waren noch Zeiten gewesen als sie wie richtiges Kanonenfutter in endlosen Wellen auf den Feind gehetzt wurden. Oder wenn es wenigstens wie damals war, als er noch mit seinen Kumpels Wachdienst geschoben hatte nur um sich beim kleinsten Anzeichen von Gangs zu verdrücken.
Aber hier ? Was war denn dieses Mal dran ? Durften sie sich von einem unglaublich talentierten Fahnenjunker erklären lassen in welche Richtung man ein Gewehr abfeuerte ? Oder vielleicht war es sogar ein ganz besonders ereignisreicher Tag und sie durften ein bisschen in eine Schar aus Arbeitern ballern. Was auch immer da kommen mochte, es konnte wohl kaum schlimmer werden. Gelangweilt fläzte er sich in seinen Stuhl. Immerhin, die Häuserkampfübung war recht gut gewesen aber Remus machte sich nichts vor. Er wollte wieder richtig kämpfen. Er wollte Ketzer oder Xenos durchlöchern und sie zur Hölle schicken. Immerhin hatte er wochenlang das Bett hüten müssen und etwas anderes als Krieg konnte er doch garnicht...
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Entfernt erinnerten die besetzten Räumlichkeiten an die integrierten Schiffsparzellen welche ansonsten vom Flottenoberkommando für Missionsbesprechungen genutzt wurden. Quer zu den stählernen “Sonnenschutzschleusen” oder eher Splitterschutzschürzen, verliefen Mustertabellen für Präzision und Feuergeschwindigkeit eines imperialen Basilisken, darunter aufgezeichnete “Bestzeiten”, strengstens nach Zug, Rang, Herkunft des Regiments aufgelistet. Auch einige ihr geläufige Namen waren darunter zu finden, wie etwa ein Richtschütze der Opritschnina, ein abgekapseltes Individuum des ehemaligen Pyrarch und ein Vorstroyaner, der geistig derart verwirrt war das er sich für den “Haubitzen-Meister” seiner kaiserlichen Hoheit hielt. Natürlich hatte man diesen “Wahn” medizinisch ruhigstellen können, doch in extremen Stresssituationen neigte er dennoch immer wieder dazu allerlei müßigen Firlefanz auszuspeien, wie etwa in besagtem “Stellungskrieg” gegen die anstürmenden Grünhäute, schizophrener weise war er sogar soweit gegangen jedem einzelnen Projektil Rangabzeichen, Hundemarke und Namen anzuzeichnen, entgegen der allgemeinen Sitte Sprengköpfen “Flieg für den Frieden” aufzumalen. Natürlich mochte man das sehen wie man mochte, es war eine weniger fragliche Anbandelung widriger Umstände das man ihn nicht augenblicklich erschossen hatte, doch das war mittlerweile ohnehin “Geschichte”.
Nochmals den korrekten Sitz von Dienstwaffe, Schärpe sowie Kommissarsschirmmütze überprüfend, klemmte sie sich ein mittlerweile zum stetigen Begleiter abkommandiertes “Reißbrett” unter den rechten Arm, darauf einige präzise abgesteckte Notizen bezüglich allgemeiner Abläufe, sowie einige namentliche Vermerke und spezifischere Daten. Auch einige gekritzelte Kommentare zur “Leistungsdarstellung” waren erkennbar, jedoch in der unpraktischen Schrift Valhallas gehalten, so das es an sich nur ihr und den Mitgliedern der Leibgarde etwas bringen konnte. Alles schien in den üblichen “halbgeordneten” Bahnen der fast schon schlampigen Zugsführung abzulaufen, merklich angespannt platzierte sie sich auf der exakten Diagonale der drittletzten Reihe.
“Herrschaften, würden Sie mir einen kurzen Augenblick ihrer geschätzten Aufmerksamkeit gönnen? Dies ist nicht etwa irgendein schickes Nobelkaffeehaus, sondern ein Besprechungssaal, also würden Sie sofern es Ihnen möglich ist die privaten Unterhaltungen einstellen und in die dritte Reihe vorrücken, damit meine ich die gesamte Vierte Gruppe des Zweiten Zuges, aber auch Sie!” , damit zeigte sie den auf den schlecht rasierten Neuzugang, einen gewissen Obergefreiten Mantris, “Obergefreiter Mantris nehme ich an? Dienstzugeteilt Vierter Zug, im Anschluss an diese Besprechung werden sie diese schwarze Wald- und Wiesenlandschaft um ihren Mund herum beseitigen! Vierte Gruppe, in die dritte Reihe aufschließen, rechts außen der Gruppenleiter, dann Stellvertreter, dann der Rest, es ist genügend Platz für alle da! Ich erwarte das sie gerade Sicht auf die Hologrube haben, durchführen!”
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Ayeaye Frau Junior-Kommissarin!, entließ Banks Kleinhirn aus dessen Lippen. So schnell wie die stetig unangenehme kleinwüchsige Frau hier aufgekreuzt war, konnte Banks in seinem Zustand gar nicht verarbeiten. Ebenfalls von seinem Kleinhirn gesteuert, führte er den geforderten befehl zackig aus und setzte sich an dritte Stelle in der dritt ersten Reihe, gerade als die Worte seines Vorgesetzten zu seinem Verstand vordrangen. Im Vorbeigehen flüsterte er kaum hörbar: Schätze jetzt wissen Sie wär das ist. War gestern auf der Gala dabei. Als Banks und Braiment sich auf den neu zugeteilten Sitzen wieder sortiert hatten, fügte er noch durch die Zähne hinzu: Kenn den nicht. Kein Wort gesprochen. Aber gucken Sie nur wie der aussieht. Hat nen Besen gefressen so gerade wie der is !
Dann drehte er seinen Kopf starr zur Hologrube und versuchte trotz Müdigkeit eine perfekte Habachtstellung im Sitzen zu simulieren. Allerdings misslang dieser Versuch ein wenig. Der Adrenalinschub durch die Junior-Kommissarin würde nicht ewig andauern und dann würde die Müdigkeit wieder Oberhand gewinnen. Seine Lider wurden schon schwer...
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Oh das noch! Die lästige Junior-Kommissarin hatte ihm gerade noch gefehlt. Er hatte ja gewusst, dass dieser Tag nichts werden konnte. Immer wenn die Kommissarin irgendwo ihre dreckigen Hände im Spiel hatte, konnte es nichts werden ! Innerlich fluchend und kochend fügte er sich schweigsam er Aufforderung, setzte sich von Braiment abgewandt und bewarf die Frau mit einem mordlustigen Funkeln. Allerdings war offenbar, dass er nicht eine solche Abrichtung wie dieser Gefreite Banks an den Tag legen würde. Er würde so gucken, wie es ihm passte ! Also filterte er sein Gehör und ignorierte fortan den lästigen Quälgeist. Er sollte mal etwas dagegen unternehmen. Es gab bestimmt Mittel und Wege, die dieses Problem beseitigen konnten. Über die Mittel verfügte er soweit nötig wohl selbst. Dann fehlten nur noch ein oder zwei interessierte Männer, die sich etwas dazu verdienen wollen. Lysander musste schmunzeln. Da nahm gerade wohl ein Plan Formen an...
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Ace spurtete über den Flur der zum Briefingraum führte. Seine Kameraden waren wahrscheinlich schon alle beim Briefing erschienen. Ace wurde durch die Latrine aufgehalten, wahrscheinlich war das gestrige Abendessen doch nicht so frisch wie man es ihnen hatte weissmachen wollen. Noch in Gedanken schwelgend wie die Komissarin ihn zur Sau machen könnte, kollidierte Ace beinahe mit einem Soldaten der aus einem der seitenflure kam. Ace hatte den Soldaten nicht genau erkennen können, aber schätze das es ein Feldwebel oder ähnliches war. Oh Bitte lass ihn mich nicht erkannt haben. Ohne sich umzudrehen rannte Ace weiter den Korridor entlang und erreichte so nach kurzer Zeit den Briefingraum. Duzende Köpfe drehten sich zu Ace um als dieser durch die Flügeltür drang. Einige waren erzürnt, wiederandere hatten ein grinsen im Gesicht, scheinbar freuten sie sich auf die Show die gleich began. Die Komissarin stoppte mitten im Satz und blickte nun auch zu Ace herauf. Die Augen funkelten herauf und Ace konnte nur erahnen was die Komissarin dachte, auf jedenfall nichts gutes.
ich bin so gut wie tot.
Guten Tag, entschuldigen Sie meine Verspätung. schallte es durch den Raum und Ace ging zügig zu einem der Sitzplätze weiter unten am Rande der Gruppe, und erwartete dabei das bevorstehende Donnerwetter der Komissarin.
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