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11-28-2025, 03:10 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-28-2025, 03:11 PM von Kurt Messer.)
Abhauen sollten wir auf jeden Fall, aber den Kadaver nehmen wir nicht mit. Mit spitzen Fingern zog Kurt die Hülsen der verschossenen Patronen aus der Trommel der Revolver und lud neue nach. Ich will mich nicht aufspielen. So wie ich das verstanden habe, sind wir gleichgestellt und haben alle drei den Rang: Machen-was-die-Lady-mit-der-Spinne-im-Gesicht-sagt.
Hat für uns den Vorteil, dass wir abstimmen können, bei solchen Fragen und ich sage wir lassen den hier.
Überlegt mal: Wir sind mindestens noch mal fünf, sechs Stunden unterwegs und erfahrungsgemäß kommt man aus der Stadt sehr viel leichter raus als wieder rein. Wenn wir kontrolliert werden, und die Wahrscheinlichkeit ist bei drei so vertrauenswürdigen Burschen wie uns, die mit einem rostigen Transporter aus dem Hafen, kommen nicht so klein, dann haben wir eine Leiche zu erklären. Klar der Boss würde das vielleicht für uns regeln, vielleicht sieht er es aber auch als "durchgefallen" an und rührt keinen Finger.
Mal ganz davon abgesehen, dass der jetzt schon stinkt wie ein verdammter Ork und das wo er noch keinen fünf Minuten beim Imperator ist.
Elvira hat gesagt, sie hätten den Drecksack mit einer Bombe oder durch einen Konkurrenten erledigt, wenn sie uns nicht hätten testen wollen. Also brauchen sie von dem keine Informationen. Die brauchten nur den Umstand, dass er seinen letzten Haufen geschissen hat.
Die haben den DiggiClan über Generationen beobachtet und durch uns zugeschlagen, nachdem einer aus der Reihe einen Fehltritt begangen hat. Die wissen was sie wissen müssten.
Darum brauchen wir auch keinen Beweis dafür mitbringen, dass wir den Auftrag erledigt haben. Ich meine, würde einer von euch unseren neuen Boss belügen? Ging für Diggi nicht gut aus.
Kurt machte Anstalten nach draußen zu gehen und schlug Doc im vorbeigehen kameradschaftlich auf die Schulter.
Wenn du unbedingt einen Beweis brauchst, dann hack ihm doch irgendwas ab. Das macht ihr Sanis doch sowieso als Hobby.
Name: Kurt Messer
Rufzeichen:
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium
Alter: um die 40 Standardjahre
Aussehen: 1,85m groß, kurzes, blondes Haar, blaue Augen, drahtige Erscheinung, Narben auf der linken Gesichtshälfte und Stirn, markanter Goldzahn, selbstbewusstes Auftreten.
Kleidung: Kleidung Inquisitionsgarde
Ausrüstung: Messer, Die Friedensstifter (2x vom Mechanikus gefertigte, großkalibrige Revolver (nur bei Bedarf am Mann)), Sechsschüsser Revolver als Seitenwaffe
„Er zog nicht schnell – die Zeit wich nur höflich zur Seite, wenn er es tat.“
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12-01-2025, 01:40 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-02-2025, 05:43 PM von Arius Kruger.)
Wieder einmal hatte die alte Wahrheit aus Kriegszeiten ihren Wert bewiesen. Feuer tötet. Arius war bei weitem nicht der beste Schütze, aber genügend Feuerkraft glich das immer aus. Denn sein Gegner musste immer Glück haben. Er selbst nur einmal.
„Verstanden“ war seine knappe Rückmeldung. Das Pistolenhalfter wurde wieder gelöst und am Gürtel befestigt, die Pistole nachgeladen und anschließend verstaut. Dann begab er sich zu seinen beiden Kameraden.
So wie Kurt den Raum verlies betrat Arius ihn. „Richtiges Schlachtfeld hier“ merkte er nüchtern, und ohne an jemand bestimmten gerichtet, an. „Haben Glück, dass die Wände hier alle so schlampig gebaut wurden.“
Sowohl Kurt, als auch Doc hatten gute Argumente für den Umgang mit Diggi. Er selbst fand sich dabei im Mittelfeld der Meinungen wieder.
„Schwierige Frage. Hätte normalerweise auch gesagt, dass wir die Leiche mitnehmen sollen. Uns fehlt aber jede Art von Leichensack und so wie er aufgeschlitzt wurde, blutet er uns die ganze Karre voll. Die PVSP macht uns die Hölle heiß, wenn wir so bei ihnen ankommen. Und so gut wie Elvira über Diggi Bescheid wusste wird die Leiche keine Geheimnisse mehr verbergen. Bin da bei Kurt. Glaube der war nur ein kleiner Fisch für unsere Bosse. Wir haben quasi nur den Müll rausgetragen. Besitze aber zufälligerweise einen Fotoapparat. Altes Hobby von mir. Lichte ihn damit mal ab, damit sich nicht nur auf unser Wort verlassen wird.“ Bot er konziliarisch Doc an und kramte das erwähnte Gerät unter seinem Regenponcho hervor.
Diggis Leichnam aus den zersplitterten Resten der Spiegelwand zu zerren erwies sich als kleiner Kraftakt. Der Tote war schwer, die Splitter so scharf, dass er sich leicht verletzen konnte, und mit dem Blut wollte er sich auch nicht einsauen. Schließlich lag Diggi ab mit dem Rücken auf dem Boden und starrte mit leerem Blick in Richtung der Decke. Arius stellte sich über ihn und machte zwei Fotos von seinem Gesicht und wandte sich dann wieder Doc zu.
„So das sollte als Beweis von meiner Seite aus reichen. Wenn du noch mehr brauchst, erledige das mal schnell. Ich starte schon mal den Wagen.“
Schnellen Schrittes verließ er die Spielbar und lief die menschenleere Straße entlang zu ihrem Fahrzeug. Es war unmöglich, dass die Anwohner den Feuerkampf nicht gehört hatten und Straße wie dunkle Hausfenster so leer waren. Arius war sich sicher von dutzenden Augen beobachtet zu werden, deren Besitzer aber in Deckung blieben, um die Gewalt abzuwarten, die sich vor ihrem Zuhause abspielte.
Er ließ sich auf dem Fahrersitz nieder und zog sich die Gasmaske vom Gesicht. Gierig sog er die kühle Luft der Regennacht ein und schloss für einen Moment die Augen. Auch nach all den Jahren in der Armee empfand er Gasmasken immer noch als beklemmend und beinahe so erstickend wie das Gas, vor dem sie schützen sollten.
Knatternd sprang der Motor des Bronco an, als der Zündschlüssel im Schloss gedreht wurde und der Kleintransporter vor sich hinbrummend auf das letzte Mitglied des Trios wartete, um den Heimweg antreten zu können.
[img] ![[Bild: 01-U1-Titel-201912-Sagen.jpg]](https://i.ibb.co/5XG8Yk5f/01-U1-Titel-201912-Sagen.jpg) [/img]
Name: Arius Kruger
Alter: 30 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Feldwebel
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, beide Arme durch bionische Implantate ersetzt
Kleidung: abgetragene Zivilkleidung, steingrauer Regenponcho silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: Reaper, Esseos Schema Laserpistole, Thermitgranate, Brecheisen, Fotoapparat
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Ralph kratzte sich am Kopf als sowohl Kurz aber auch Arius aus dem Raum traten. 'Was Schnelles', sachte er sich und kramte in seinem Rucksack. Er zog eine Zange und einen kleinen Behälter heraus. Mit Druck auf die Seite öffnete sich der kleine Behälter surrend und die kalte Luft kondensierte als sie austrat. Mit einer geübten Handbewegung nahm Ralph die Hand von Diggi und entschied sich sehr schnell. Der Ringfinger trug einen markanten Ring, den er schon auf den Fotos bemerkt hatte. Erst war ein unangenehmes Geräusch zu hören als die Zange durch das weiche Fleisch drang und dann ein kurzes Knacken als sie den Fingerknochen direkt unterhalb des Gelenks kappte. Er schob den Finger in eines der Röhrchen in dem Behälter, verschloss ihn und verstaute ihn dann in dem kleinen Behälter. Diesen packte er wieder in seinen Rucksack und wischte die Zange am dreckigen Hemd von Diggi ab befor er sie mit einem Desinfektionsmittel einsprühte und ebenfalls verstaute. Er verschloss den Rucksack und blickte Diggi noch einmal bevor er sich erhob. "Möge der Imperator deiner Seele gnädig sein.", sagte er leise. Obwohl Ralph wusste, dass Diggi ein Krimineller war, so wusste Ralph auch, dass der Imperator vergeben könnte. Die Inquisition zwar nicht, deswegen waren sie hier gewesen, der Herrscher der Menschheit auf Terra aber schon.
Dann trat er nach draußen und zog die Maske ab als die schwere Tür hinter ihm ins Schloss fiehl und blickte sich um. Die Straße war ruhig, zu ruhig seiner Meinung nach. Sein Blick wanderte in die Gegenrichtung und er konnte einen Schatten hinter einer Hausecke verschwinden sehen. Der Schusswechsel war definitiv zu hören gewesen, doch würde es hier bald von Arbitratoren wimmeln, von Diggis Männern oder einer anderen Bande, die sich Chancen ausrechnete. Er wollte es garnicht wissen und folgte den Beiden zum Fahrzeug. Sein Rucksack landete wieder hinten und als Arius den Wagen startete ließ er die Tür ins Schloss fallen. "Dann auf zu Burgos Bettenpalast, kurz hinter dem Sektorgrenztor West 45 A.", sagte er als er einen Blick auf den Block geworfen hatte auf dem wild einige Worte geschrieben waren. Es waren Notizen aber das ungeübte Auge konnte mit diesen Nichts anfangen. Die Informationen waren nicht verschlüsselt aber mit ein paar Kritzeleien sah es so aus als hätte ein gelangweilter Mensch nur irgendetwas sinnloses aufgeschrieben.
Der Wagen setzte sich dann langsam und Bewegung. Die Fahrt dürfte nicht lange dauern, sie waren nicht weit vom Sektorgrenztor entfernt. Sie fuhren an dem Casino vorbei und in dem Moment als sie es passierten trat eine gebäugte Gestalt hustend nach Draußen. Anscheinend hatten sie die Zeit gut abgepasst und die Betäubten waren im Begriff aufzuwachen und düften sich dem Chaos gegenübersehen, dass sie verursacht hatten. Die Straße war dunkel und erst zwei Querstraßen weiter begann wieder das eigentliche Nachtleben. Wie bereits auf der Hinfahrt war Gesindel auf den Straßen und Ralph senkte das Fenster etwas, zündete sich ein Lho-Stäbchen an. Er zog und blies den Qualm nach draußen. Dann blickte er die anderen an und hielt ihnen die Packung hin: "Auch Eine?", fragte er da er nicht genau wusste ob die Anderen auch rauchten.
Die Fahrt dauerte eine gute halbe Stunde, es war doch weiter weg oder Arius hatte zur Sicherheit einen Umweg genommen. Sie fuhren auf das, was man am ehesten einen Parkplatz nennen konnte und stellten ihr Fahrzeug ab. Ralph schloss seine Jacke, sodass man die Waffen nicht gleich erkannte und nahm seinen Rucksack. "Ich geh zum Empfang und hol die Schlüssel.", sagte er und stiefelte davon in Richtung der Rezeption. Die durchsichtige Tür schwang auf und die Dame am Thresen blickte auf und ihn an. "Na Süßer, was treibt dich den hier her um die Zeit?", fragte sie und legte ihr Lho-Stäbchen in einen Aschenbecher. "Die Schweine vom Hafen haben uns wieder Übestunden schieben lassen und wir kommen nicht mehr weg bis morgen früh. Die Bauen wohl was an eine der Verbindungstraßen.", gab er mit einem nörgelnden Unterton von sich und stellte den Rucksack auf den Boden. Er lehnte sich an den Thresen: "Aber unser Irina, die Frau vom Chef hat uns bei euch einquartiert. Auf Reggy, Zimmer für drei aber ohne Frühstück." Die Frau lachte mit einer kratzigen und tiefen Stimme bevor sie sich ihr Lho-Stäbchen wieder in den Mund steckte, der von einem billigen Lippenstift rot gefärbt war. Als ob es hier Frühstück gab wie in einem der noblen Hotels auf den oberen Ebenen. Sie nahm eine Schlüsselkarte und legte sie auf den Thresen: "Hier Zimmer 201, das ist oben mit einem Panoramablick auf die Mülldeponie und einem Spabereich mit Badewanne. Irina scheint euch ja zu mögen." Ralph nickte ruhig und blickte seine Gegenüber auffällig an und musterte sie von oben bis unten. Sie war sicherlich mal eine Schönheit gewesen, aber der Zahn der Zeit und die schwere Arbeit hier auf Koron hatten ihrem Körper keinen Gefallen getan. Sie bemerkte es und legte eine kleine Karte neben die Zimmerkarte: "Falls die gefällt was Du siehst kann ich dir später gern Gesellschaft leisten. Komm einfach rum." Ralph nahm die kleine Karte und fand eine Zimmernummer darauf. Er nahm auch die Zimmerkarte und lächelte die Frau an: "Vielleicht komm ich drauf zurück. Meine Frau ist ja nicht hier." Er nahm seinen Rucksack und zwingerte ihr beim raus gehen zu. Sie war nicht wirklich sein Typ, aber er hatte eine Rolle zu spielen. Dann wandte er sich ab, ging zur Außentreppe und winkte den beiden Anderen zu.
"Zimmer 201, da oben und ganz hinten.", sagte er und deutete auf die letzte Tür am Ende des Motels. Der Boden war dreckig und die meisten Lampen funktionierten nicht mehr auf dem Weg zum Zimmer. Ein Piepen und eine grüne LED bestätigten, dass sie am richtigen Zimmer waren. Ralph zog seine Laserpistole und aktivierte sie. Er wollte auf Nummer sicher gehen, dass hier keine anderen Agenten oder irgendwelche Kleinkriminelle auf sie warteten um sie auszurauben. Er schob die Tür einen Spalt auf, tastete nach dem Lichtschalter, schaltete das Licht ein und schob die Tür dann ganz auf um die Pistole zu heben. Die Bewegung war geübt und der Raum leer. Zwei Betten mit einer Tagesdecke der sagte, dass sie schon seit der Eröffnung hier liegen musste. Ein kleiner Schreibtisch, ein Fernsehr und eine weitere Tür die in ein Bad führte. Er trat in den Raum und zog die Vorhänge des Fensters direkt neben der Tür zu. "Trautes Heim Glück allein.", sagte er und warf seinen Rucksack auf das der Tür am nächsten stehende Bett: "Das ist Meins, einer von euch Beiden muss wohl in der Badewanne schlafen."
![[Bild: koron_avatar.png]](https://familie-heidrich.de/koron_avatar.png)
Name: Ralph Duhaney
Rufzeichen: Doc
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium
Alter: 41 Standardjahre
Aussehen: 1,90m, Hoch gewachsen, Muskulös aber nicht sportlich, Grüne Augen, militärischer Kurzhaarschnitt, mehrere Tätowierungen
Kleidung: Im Moment Zivilkleidung
Ausrüstung: Laserpistole (2 Ersatzmagazine), Kampfmesser, Springmesser, Diagnosticator, Medikit mit Injektor in einem Rucksack, Funkgerät, Atemmaske
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Während der Autofahrt war Arius aufgefallen, dass seine rechte Hand angefangen hatte zu kribbeln und zu jucken, als ob hunderte Insekten über sie krochen. Das war natürlich unmöglich. Sein rechter Arm war ihm in der Ratshalle von dem riesigen Monster zerquetscht und durch kalten Stahl ersetzt worden. Trotzdem verspürte er den Drang an Hand und Arm zu kratzen, um sich Linderung zu verschaffen. Auch da wo das bionische Implantat mit seinem Fleisch verschmolz, spürte er etwas. Dumpfen Schmerz. Obwohl die Wunde längst verheilt war.
Das alles war natürlich nur eine Einbildung des Gehirns und nicht real. Er hatte diese Gefühle bereits schon einmal in der Vergangenheit gehabt, als Granatsplitter seinen linken Arm abgerissen und er bionischen Ersatz erhalten hatte. Der Armeearzt hatte ihm damals erzählt, dass dieses Gefühl normal sei und wahrscheinlich mit der Zeit nachlassen werde. Sie hatten wirklich nachgelassen, aber dank der neuen Verwundung waren sie wieder da. Dieses Mal aber im rechten Arm.
Er musste sie unterdrücken und hoffentlich bot ihm das Motel die Gelegenheit dazu. Zum Glück übernahm Ralph die Schlüsselabnahme vor Ort, während er den Wagen einparkte und vollkommen auf sich selbst fixiert war. Den Weg zum Zimmer verbrachte er weiterhin schweigend und klinkte sich erst wieder ein, als sein Kamerad die Badewanne erwähnte.
„Ich belege mal das Bad, wenn es euch nicht stört. Brauche da etwas Zeit.“
Das Badezimmer gab einen ähnlich traurigen Anblick wie das restliche Motel ab. Verblichene grüne Kacheln, die vor fünfzig Jahren vielleicht mal dem Zeitgeist entsprochen hatten. Schimmel in den Ecken und am Duschvorhang, der den in der Badewanne Sitzenden Sichtschutz bieten sollte. Was sich dahinter verbarg ließ die Stimmung auch nicht wieder steigen.
Rote Tränen zogen sich von den verkalkten Armaturen in die Wanne hinab und trugen ihren Teil zur allgemeinen Atmosphäre des Verfalls bei.
Das Wasser, welches aus dem Hahn schoss, war braun und erst nach einer knappen Minute ließ diese Verfärbung nach. Arius ging auf Nummer sicher und ließ es noch etwas länger laufen, bevor er den Abfluss mit einem Stöpsel verschloss und die Wanne sich langsam füllte.
Das Wasser war leicht brackig und bestimmt nicht gut gereinigt, aber seine Funktion würde es erfüllen. Arius entkleidete sich und stieg in die Wanne. Das Wasser war eiskalt. Genau wie er es brauchte. Die Kälte biss seinen Körper und betäubte langsam das Gefühl in seinem Körper. Das Kribbeln in seinem rechten Arm ließ langsam nach. Der Schmerz verschwand. Arius schloss die Augen und ließ sich treiben. Die Gedanken zur Ruhe kommen lassen. Einfach fallen lassen und an nichts denken.
Er ließ sich noch tiefer ins Wasser sinken, bis sein Kopf völlig untergetaucht war und verharrte dort mit geschlossenen Augen. Die Kälte betäubte den Verstand, ließ die Bilder und Erinnerungen im Kopf zäh wie Sirup tropfen und schließlich gefrieren. Ruhe. Wunderbare Stille.
Meran Magna war in seinem Kopf, obwohl er die Welt schon vor so langer Zeit verlassen hatte. Immerzu. Wenn er wach war und wenn er schlief. Endlose Schützengräben und Schlamm. Artillerieeinschläge und kalte Nächte in feuchten Unterständen. Es war alles da und doch so fern. Er konnte es nicht beschreiben. Ihm fehlten die Worte dafür und auch die Gefühle. Der jahrelange Feuersturm hatte sie ihm ausgebrannt. Nur Gleichgültigkeit war geblieben.
Die alten Erinnerungen durch neue zu ersetzen, half ihm dabei nicht über das Geschehene nachdenken zu müssen. Deswegen hatte er sich während seiner Zeit bei der Sturmkolonne „Goldenes Banner“ immer wieder freiwillig für Einsätze gemeldet. Immer wieder neue Erinnerungen, die die alten ersetzten. Bis alles miteinander verschwamm und er gar nicht mehr sagen konnte, wann die Bilder in seinem Kopf geschehen waren und mit welchen genau es angefangen hatte.
Aber er hatte gelernt, dass kaltes Wasser ihm dabei half sie zu ignorieren. Abzutauchen, bis die Lunge brannte und er seinen Kopf nach Luft schnappend nach oben riss. Er tauchte auf und prustete laut aus. Tief atmend blickte er sich im Bad um, während sich seine Hände in den Wannenrand krallten und sich feine Risslinien durch den Druck seiner Stahlfinger bildeten. Nach ein paar endlos langen Augenblicken kletterte er aus der Wanne.
Arius ließ das Wasser ablaufen, trocknete sich ab, zog sich an und begab sich zu den anderen beiden in den Hauptraum zurück. Es war wieder alles ruhig. Die Bilder waren verschwunden. Der rechte Arm kribbelte nicht mehr. Er selbst hatte wieder seine Distanz zurückgewonnen und eine tiefe Gleichgültigkeit erfüllte ihn, als er sich auf den Stuhl neben dem Schreibtisch niederließ.
„Gibt es irgendwelche Neuigkeiten von Elvira?“
[img] ![[Bild: 01-U1-Titel-201912-Sagen.jpg]](https://i.ibb.co/5XG8Yk5f/01-U1-Titel-201912-Sagen.jpg) [/img]
Name: Arius Kruger
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Rang: Feldwebel
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Zwei Betten, drei Mann, großartig. Was sich die Empfangslady wohl dachte, was sie hier trieben? Oder dachte sie über solche Dinge schon gar nicht mehr nach? Er war es gewohnt, mit anderen Männern auf engstem Raum zu hausen – jahrelang hatte er in Kasernen, Schützengräben und notdürftigen Quartieren sein Dasein gefristet, wo man sich die Luft zum Atmen teilen musste, ob sie mit dem Geruch von Schweiß, Wundbrand oder Blähungen geschwängert war oder nicht. Das hier war dagegen fast luxuriös, auch wenn die Decken aussahen, als hätten sie die Gründung des Imperiums miterlebt.
"Bin gleich wieder da", murmelte er und verließ das Zimmer, bevor die anderen fragen konnten. Die Tür fiel mit einem müden Klicken hinter ihm ins Schloss. Er hatte mit schlimmeren Typen als diesen beiden zutun gehabt, aber wenn er die Gelegenheit nutzen konnte ein paar Minuten für sich zu sein, dann ergriff er sie.
Auf dem Weg zu ihrem Zimmer hatte er den Automaten schon gesehen. Ein verbeultes Ding aus rostigem Metall, dessen Display nur noch zur Hälfte leuchtete. Kurt warf ein paar Münzen ein und drückte auf einen Knopf. Mit einem mechanischen Rasseln fiel eine Dose "Hive-High" in die Ausgabe. Er nahm sie heraus, kühl und beschlagen, und öffnete sie mit einem zischenden Plopp. Der Geschmack war in erster Linie die Difinition von süß, mit dem Beigeschmack eines Versuchs “fruchtig” nachzuahmen, ohne jemals eine echte Frucht geschmeckt zu haben. Kurt lehnte sich gegen das Geländer der Außentreppe und zündete sich eine Zigarette an. Wurde zu einem Glühwürmchen im Dunkeln.
Der Parkplatz war spärlich beleuchtet. Die meisten Lampen waren kaputt oder flackerten schwach vor sich hin. Dieser ganze Ort wirkte müde. Neben ihrem Transporter, dessen abkühlende Abgasanlage bis zu ihm herauf tickte, standen nicht viele Fahrzeuge dort unten. Von hier oben konnte er die Hauptstraße sehen, über die sie gekommen waren. Schwere Laster rollten vorbei, ihre Scheinwerfer schnitten harte Lichtkegel in die Dunkelheit. Dahinter, nur als massive Schatten gegen den schwach erleuchteten Himmel sichtbar, ragten die Silhouetten großer Ladekräne auf. Wie skelettartige Finger, die nach den Sternen griffen. Irgendwo dahinter war das Meer. Auf der anderen Seite, in seinem Rücken, überall – Gohmor. Die Stadt ragte auf wie ein Berg aus Stahl und Beton, so gewaltig, dass man seinen Gipfel in der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Eine Stadt, die bis in den Himmel wuchs.
Zu nah, dachte Kurt und nahm einen Schluck von der Hive-High. In Verbindung mit dem Zigarettengeschmack wurde es sogar noch widerlicher. Wir sind noch zu verdammt nah am Geschehen. Das Casino lag nur ein Viertel entfernt. Er tröstete sich damit, dass die Strafverfolgung im Hafen den Namen kaum verdiente. Immerhin gab es zumindest nominell eine. Anders als zum Beispiel in den Slums, wo die Ordnungsmacht nur im äußersten Notfall ausrückte und dann auch nur, als würden sie einen Feldzug führen. Hier war man als Straftäter einigermaßen sicher, vermutete Kurt. Jedenfalls, wenn nicht Waren oder Produktionsstätten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Firmen verließen sich auf private Sicherheitsunternehmen und die PVSP würde kaum ihre Elite Kriminologen für den Hafen abstellen. Wen interessierten schon ein paar Tote in einer zwielichtigen Spelunke?
Kurt beobachtete die wenigen anderen Gäste des Motels, die zu dieser Stunde noch zu beobachten waren. Ein Mann in verschmutzter Arbeitskleidung stolperte aus einem Zimmer im Erdgeschoss, pinkelte gegen eine Wand und verschwand wieder drinnen. Aus einem anderen Zimmer drang gedämpftes Geschrei. Kein Streit. Er hörte nur eine Stimme. Jemand schien seine inneren Dämonen anbrüllen. Ein Paar, beide jung und heruntergekommen, lehnte an einem verrosteten Fahrzeug und teilte sich etwas, das definitiv kein Lho-Stäbchen war.
Willkommen in Burgos Bettenpalast, dachte Kurt, nahm einen letzten Schluck und ertränkte seine Zigarette dann zischend im Rest der süßen Brühe, bevor er sie in Richtung eines überfüllten Müllcontainers warf. Sie prallte vom Rand ab und landete daneben.
Im Zimmer war es ruhiger geworden. Arius war aus dem Bad zurückgekehrt und hatte sich auf den Stuhl am Schreibtisch niedergelassen, Ralph machte sich am Rucksack zu schaffen. Kurt schloss die Tür hinter sich, zog seine Jacke aus und ließ sich auf den Sessel fallen. Das Ding ließ sich in eine Liegepostion bringen, wobei eine Fußstütze ausfuhr. Wenn es sein musste schlief er hier.
Er griff nach der Fernbedienung auf dem Nachttisch und schaltete das Vid- Gerät ein. Das Gerät flackerte kurz, bevor ein Bild erschien. Nach kurzem Suchen blieb er auf “Im Strudel der Leidenschaft” hängen. Die Folge kannte er allerdings schon. Eduardo hatte noch nicht erfahren, dass Consuela von Eduardos Halbbruder schwanger war. Ein ausgeklügelter Plan um doch nach an das Erbe der Squam- Squam Farm von Großonkel A.J. zu kommen.
Kurt lehnte sich zurück und ließ das Flackern des Bildschirms über sich ergehen, ohne wirklich hinzusehen. Stumpfsinn war die beste Betäubung.
"Gibt es irgendwelche Neuigkeiten von Elvira?", hörte er Arius fragen.
Name: Kurt Messer
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Kleidung: Kleidung Inquisitionsgarde
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„Er zog nicht schnell – die Zeit wich nur höflich zur Seite, wenn er es tat.“
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