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Die Residenz von Tarian Orsius
Die Wohnung von Tarian liegt relativ weit unten im Turm des Hauses und besteht aus einem öffentlichem Arbeitszimmer, einem Bad, einem kleinen Altarraum einem Schlafzimmer und einer Bibliothek.
Das Arbeitszimmer ist, für die hier üblichen Verhältnisse schlicht eingerichtet. Ein gläsener Arbeitstisch stand in der rechten hinteren Ecke, ein Informationsterminal und einige Datenpads „zieren“ diesen. Ein drehbarer, sichtbar bequemer Stuhl, bespannt mit violettem Stoff, einer sehr hohen Rückenlehne, sowie zwei breiten Armlehnen, runden diesen Teil des Raumes ab.
Auf der linken Seite befindet sich ein großer, recht schlichter, aber dennoch teurer Holztisch mit vier komfortablen Stühlen, unmittelbar unter einem schmückenden Lüster. An den Wänden hingen gläserne Rechtecke, in welchen sich zufällig wandelnde Muster in wechselnden Farben zeigten(Lava-Lampen). Unterteilt wurde der Raum nur optisch, durch schwarze Fliesen mit weißer Maserung, welche von der Eingangstür geradewegs auf eine weitere Tür zogen. Vor dieser Tür stand ein Servitor, wie ein Diener gekleidet, doch in Wahrheit nur dazu bestimmt den Zugang zu der Tür zu verhindern. Der Arbeitsbereich war mit schlichtem hellen Marmor ausgelegt, während der Essbereich von einem schweren dunkelroten Teppich geziert wurde, dessen Muster das Hauswappen bildete.
Hinter der Tür lag der Raum den Tarian als seine Bibliothek bezeichnete. Doch beim betreten würde jede erstmal an ein riesiges Terarium denken. Die Luft war feucht und warm, geradezu tropisch, überall standen Farne und Bäume, dazwischen tropische Blumen und Insekten. Nur einige gepflegte Kieswege durchziehen diesen künstlichen Dschungel in den, seit seiner Fertigstellung nur noch Tarian selbst gelangt ist. Dies ist der Lebensraum von Amaranth, nur hier und da findet man einige verschlossene Schränke, welche voll waren mit Datenpads, auf denen unzählige Informationen gespeichert waren. In der mitte des Raumes befand sich eine Art Zelt, aus einem feinen Netz bestehend, welches die Insekten abhielt. Unter diesem Netz war ein weiterer Arbeitsplatz eingerichtet, bestehend aus einen einfachen Schreibtisch und 2 Computern. Einer stellte einen Zugang zum öffentlichen Netzwerk und dem Haus eigenen Intranet dar, der Andere war ein Zugang zu dem unbekannteren Computernetzwerk des Adeptus Mechanikus. Beleuchtet wird dieser Raum durch gut verteilte indirekte Lichtquellen.
Auf der rechten Seite der Bibliothek befindet sich der Zugang zu Schlafzimmer und Bad. In dem Schlafzimmer steht ein großes Bett aus seltenem Nalholz, bezogen mit einem dunkelroten Stoff. Daneben befindet sich eine kleine Komode aus dem selben Holz. Die linke Wand stellt einen Kleiderschrank dar, welcher mit diversen, sich im Stil stark ähnelnden Kleidungsstücken voll hängt.
Auch das Bad fällt kaum auf, einzig die sehr große Badewanne stellt einen gewissen Luxus dar, sonst befinden sich nur ein Waschbecken, ein Kosmetikschrank und eine Toilette in diesem Raum, jedes Teil zwar seinem Status angemessen, aber keineswegs von übermäßigem Prunk gezeichnet.
Links von der Bibliothek befindet sich ein recht kleiner Raum, nur schwaches violettes Licht beleuchtet diesen Raum, eine seltsame, sich in stetem Wandel befindliche Statue stellt den Mittelpunkt des Raumes dar und nur einige Matten auf dem Boden und ein kleiner Altar befinden sich sonst noch in dem Raum. Hinter dem Altar befindet sich zudem eine längst vergessene Geheimtür, welche Tarian die Möglichkeit gibt in die Fluchtgänge des Hauses zu gelangen. Diese Möglichkeit nutzt er für seine „Ausflüge“ in den Rest der Makropole.
Tarians Behausung ist auch für Personal nicht zugänglich, nur in dem Ess und Arbeitszimmer ist der Zutritt gestattet.
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Tarian saß noch an seinem Schreibtisch, als er auf dem Monitor der Überwachungskamera sah das Frau LeCarr eingetroffen war. Sorgsam legte er die Datenpads an denen er gearbeitet hatte beiseite, griff nach seinem Gehstock und machte sich auf in Richtung Esstisch. Der Esstisch war reich gedeckt, Köstlichkeiten aus dem halben Universum waren aufgetischt worden, in einer Menge welche für eine ganze Fabrik ausreichend wäre. Zwei Dienerinnen hielten sich an einem rollbaren Beistelltisch bereit um Getränke zu reichen. Ein Nicken des Kopfes lies die Eingangstür aufgehen, Tarian stand, auf seinem Stock gestützt in einer weiten bordeauxroten Robe in der Mitte des Raumes. Mit gespielt schwacher Stimme sprach er Claire an:
“Willkommen im Hause Orsius. Kommen sie herein und setzen sie sich.”
Mit einer zittrigen Armbewegung wies er auf den Tisch, er machte keine Anstalten ihr die Hand zugeben oder sie an den Tisch zu geleiten.
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Es war später Nachmittag, das "Treffen" mit Frau LeCarr war nicht sehr zufrieden stellend gewesen, hatten aber noch Anlass für weitere Planung gelassen. Doch als er heute die Daten des gestrigen Tages studierte fand er in den Eintragungen des Siris-Hospital, einer “gemeinnützigen” Einrichtung in der Unterstadt, den Namen von Kane, jenem Söldner, welchen er angeheuert hatte den Aufstand anzuheizen. Vermutlich ein Überfall, vielleicht auch nur ein Unfall, in jedem Falle war damit diese Intrige vorerst gescheitert. Bedauerlich, aber nicht mehr zu ändern, die Finanzielen Verluste waren minimal, mit dem Falschgeld würde Kane jedenfalls keine große Freude haben und die kleine “Investition” in Claire würde womöglich bei Gelegenheit noch von nutzen sein. Es war Schicksal, und damit der Wille des Wandlers, für Tarian, der sich als Auserwählten Tzeentch glaubte also kein Grund zu verzagen.
Er began sich wieder mit anderen Plänen zu befassen, die aufflamenden Aufstände der Mutanten des Umlandes boten eine weitere Möglichkeit das Imperium auf Koron zu schwächen. Aufstände waren eine Ansammlung Unzufriedener und somit der Ideale Nährboden für den Samen des Chaos. Seit Jahren gedachte er einen Kult für die wahren Götter ins Leben zu rufen. Nicht um den Menschen Freiheit oder eine Wahl zu geben, nein, Tarian suchte nach Macht, nach Opfern, nach Psioniker die ihn in seinen Beschwörungen nützen könnten. Seine Forschung über den Warp und die Wesenheiten, welche man schlicht Dämonen nannte, war sehr umfassend. Hätte er genügend Willige und genügend Zugriff auf den Warp, könnte er eine Armee von Dämonen in den Realraum beschwören und das, davon war er überzeugt, würde den Grundstein für ein Reich des Chaos legen, eine Welt in der Tzeentch herrschen würde, mit Tarian an seiner Seite. Doch wo fing man die Suche nach Gleichgesinnten an? Gleichgesinnt und doch nicht so willensstark, das sie sich seinem Willen widersetzen würden? Er wusste von diversen kleinen Kulten, meist Slaneesh zugehörig, doch jene waren bereits so verweichlicht und dekadent, das ihr Nutzen gering war. Andere Kulte waren ihm noch nicht zu Ohren gekommen, obwohl er sicher war das es sie gab. Tarian hatte keine Wahl, er musste weiter in der Makropole suchen.
Tarian ging in seinen kleinen Altarraum, verbrachte den restlichen Nachmittag meditierend vor der Statue, einem Sinnbild des Wandlers. Erst in den späten Nachtstunden machte der Adelige sich auf in die unteren Ebenen, sein Alias als “schwarzer Mann” erhielt wiedermal Leben eingehaucht.
Ich hoffe alle angesprochenen finden so bei Zeiten wieder einen Einstieg
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Es war gegen vier Uhr morgens als Tarian von seinem Streifzug durch die Makropole heimkehrte, erfolglos wie auch so oft. Einige Gerüchte hatte er auf geschnappt, andere in Umlauf gebracht, wie so oft. Nun legte er sich müde in sein Bett und schlief bis zum Mittag.
Nach dem er sich in seine "öffentliche" Bekleidung gehüllt hatte begab er sich in das Arbeitszimmer, wo Liam Grey bereits auf ihn wartete, auf dem Esstisch ein angemessene Frühstück, sowie ein Datenpad. Tarians Begrüßung war wortlos, ein schlichtes Nicken während er sich an den Tisch setzte. Das Datenpad in der Linken began er sein Frühstück, laß allerdings in erster Linie die Zusammenfassung der Informationen des Datenpads.
Es war in dieser Nacht nichts besonderes Geschehen, zumindest nichts was für ihn von Bedeutung gewesen wäre. Das die PVS einige Operationen gegen Mutanten durchgeführt hatte wuste er längst, war er doch an dem verursachenden Bergbauprojekt beteiligt. Nur ein Detail war ihm neu, Lysander, ein entfernter Verwandter, war bei einer Teiloperation anwesend gewesen. Tarian entschied das Informationen aus erster Hand mal etwas Anderes waren, vielleicht konnte man Informationen erlangen die in den ihm zugänglichen Berichten nicht enthalten waren.
"Grey, sorgen sie dafür das der kleine Fahnenjunker darüber in Kenntnis gesetzt wird, das ich heute abend Zeit hätte ihn zu empfangen."
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Lysander wurde gereinigt und in einer bis aufs Staubkorn sauberen, schlichten Uniform an der Pforte zu Tarians Heim vorstellig. Ein gewisser Grey führte den Fahnenjunker zu Tarian Orsius privateren Quartieren und zog sofort vondannen. Er mochte diesen Grey zwar nicht, aber immerhin war ein Adliger. Er wirkte zumindest so. Es war nicht verwunderlich, dass er ihn nicht mochte, und umgekehrt. Eigentlich mochte kein Adliger einen andere seiner Sippschaft. Aber man pflegte zumindest die Gemeinsamkeit, Untergebene noch weniger ausstehen zu können, vor allem alles Nichtadlige nicht ausstehen zu können. Dies sorgte für eine heimische und einladende Atmosphäre in Tarians Turm wie er fand. Es war eigentlich ein Paradoxon, dass dieses doch recht enge Verhältnis zwischen seinem Großonkel und ihm bestand. Adlige tendierten normalerweise zum Gegenteil. Aber besser eine Beziehung zu einem gleichwertigen als einem minderwertigen Individuum. Direkter Kontakt mit diesen barbarischen Primitivlingen war, wie Yllyus fand, ja auch zurecht eine schändliche Demütigung für einen jeden Blaublütler. Er musste es schließlich wissen. Er musste täglich, nein sogar stündlich, mit diesen Unwürdigen verkehren. Obendrein hatte er momentan auch noch mit Fremdweltlern zu tun; Außenseiter, Loyalisten. Für seine Sache kaum zu gebrauchen. Sie wussten die Vorzüge des Adels nicht zu schätzen ! Wie sollte er mit solchen Untergebenen denn jemals ein Imperum freies Gohmor erleben dürfen? Nicht einmal in seinen aller tollkühnsten Träumen wäre mit diesen Männern ein effektiver Putsch möglich. Nicht mal mit der Vereinigung aller Adligen und deren Mittel. Und dabei waren seine "normalen" Träume von einem doppelköpfigen Adler freien Planeten schon ausgesprochen kühn und waghalsig. So wie die Dinge standen, wäre alles vergebens und äußerst schnell äußerst blutig beendet. Mit dem Ergebnis der vollständigen Ausmerzung des koronischen Adels. Dies war auch der Grund, warum es keiner der selbst überaus mächtigen Hohen probierte. Die gegebenen Umstände leßen es einfach nicht zu. Noch waren die dekadenten Loyalisten des Imperators nicht ausreichend sektorübergreifend geschwächt. Zu was sollte schließlich eine planetare Befreiung führen, wenn der Feind anschließend alles Leben von dieser Kugel pustete ? Er war nun gespannt, aus welchem Anlass Lysander die Einladung seines Großonkels verdient hatte. Er hatte zwar umgekehrt selbst vorgehabt, bald möglichst ein Treffen zu organisieren, doch hatte sein Verwandter ihm wohl die Nase ein Stück weiter voraus. Er konnte noch viel von Tarian lernen.
Die Tür glitt auf...
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Liam war von Yllyus zurück gekeht, zwar hatte er keine offene Zusage erhalten, aber Tarian vertraute Grey's Einschätzung wenn dieser zu dem Schluss gelangte das sein Gast kommen würde.
Daher stand er bereits am Esstisch als die Tür auf glitt und Yllyus den Raum betrat. Der Tisch war, wie schon bei dem Besuch von Frau LeCarr, mit edelsten Speisen gedeckt, aber heute waren keine Diener anwesend, die Getränke standen dafür auf der einen Tischseite drapiert. Im Hintergrund lief eine traditionelle Ballade, aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg, aus einer Epoche nach der sich manch ein Adeliger zurück sehnte, eine Epoche in der die Häuser über der imperialen Ordnung standen.
„Yllyus, Willkommen. Es freut mich das ihr die Zeit finden konntet mich mal wieder zu besuchen. Setzt euch doch, ich bin sicher das diese Mahl von erlesenerer Qualität ist als jene Speisen in der Kaserne.“
Tarian griff nach einem kleinen Inhalator um sein krankes Dasein zu betonen, gefüllt war es aber nicht mit medizinischen Stoffen, es war nur ein Placebo, welches hervorragend zu seinem fortwährenden Schauspiel passte. Auch Yllyus Lysander wusste nichts von der Tarian wahren Selbst, wie für fast alle war er nur ein verschrobener alter Mann, der allerdings ein Gespür für Informationen und damit verbundene Möglichkeiten hatte. Tarians Meinung über Lysander war hingegen geteilt, sein Hass auf das Imperium mochte sich als Wertvoller Nährboden für das Chaos erweisen, aber derzeit war er bestenfalls ein nützlicher Kontakt zu den Streitkräften. Wirklichen Wert würde er erst in höheren Positionen für Tarian erlangen, und bis dahin musste der Hexer sich nun einmal mit dem jungen Mann abgeben.
Der junge Adelige erwiderte die Begrüßung und setzte sich, die beiden nahmen erstmal eine Erfrischung zu sich, bevor Tarian das Gespräch erneut began:
„Erstmal Gratuliere ich euch zu der Versetzung in unser edeles Eliteregiment, sicher ein Schritt in die richtige Richtung für eure Laufbahn. Ich hörte die Feuertaufe hat die Lieblingskompanie unseres neuen Gouverneurs auch schon geschlagen?“
Natürlich hatte sie das, das wusste auch Tarian, auch über den Gegner war er informiert, immerhin besaß er Aktien von der Bergbaugesellschaft, welche sich für die Vertreibung der Mutanten eingesetzt hatte. Aber das wollte er sein Gegenüber gar nicht wissen lassen.
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Die forsche Frage hatte ihn ein wenig innerlich zurückschrecken lassen. Jetzt verstand er schlagartig, was sich sein Verwandter von diesem Treffen erhoffte. Er war ja so naiv gewesen ! Aber vielleicht gab es ja einen Gegenpart. Es würde wohl erstmal nichts schaden, das Spiel ein wenig mitzuspielen. Sein Großonkel musste ja vorerst nicht wissen, dass er nicht ganz so unerfahren wie es anzunehmen war. Schließlich erkämpfte er so sein tägliches Brot in der Kaserne. Dieser widerliche Klein... Also begann Lysander zu erzählen: Ich möchte Euch noch einmal an dieder Stelle explizit für Eure großzügige Einladung danken. Einen "gewissen" Komfort und Umgang weiß ich zu schätzen, doch lassen dies die Planetaren-Verteidungstreitkräfte häufig missen. Dabei macht der gute Umgang das Miteinander doch wesentlich erträglicher für alle Beteiligten, oder nicht ?
- An dieser Stelle zückte Tarian seinen Inhalator. -
Für einen Moment entgleißte dem jungen Fahnenjunker die Mimik. Er wusste nicht ob er lächeln oder besorgt sein sollte. Und diese Unschlüssigkeit war für einen kurzen Augenblick erkennbar. Yllyus Lysander Orsius konnte zwar ,paradoxer Weise, für adlige Verhältnisse ausgesprochen gut leiden, doch waren sie beide nachwievor Aristoi. Eine gewisse Distanz und ein bestimmtes Misstrauen, eine gewisse Hinterhältigkeit und Falschheit war immer zu erwarten und auch immer ein gesundes Maß. Man konnte es bei Sympathie ja bedarfsweise auf ein Minimum reduzieren. Lysander entschloss sich Mitleid vorzutäuschen: Werter "Onkel", geht es Euch nicht gut ? Die beschwichtigende Handgeste seines Gegenüber ließ ihn sitzen bleiben. Es war vorauszuahnen, dass eine solche Geste kam. Sowas lernte jedes Kind, das in dieser aristokratischen Gesellschaft aufwuchs, in der Intrige und Verrat miteinander Hand in Hand einhergingen. Außerdem hatte Lysander nicht wirklich vorgehabt aufzustehen. Für sowas waren die Bediensteten zuständig. Zu viel öffentliche Zuneigung sähte je her nur Gerüchte. Und solche waren selten gut für die Handlungsträger. Außerdem, so vermutete der junge Mann, waren vermutlich noch andere Augen und Ohren in diesem Raum wenn Tarian es wünschte, dass man ihm half.
Ich hoffe doch. Um auf Eure Frage zurückzukehren: Ich bin stolz in der Elite und dem Gouverneur dienen zu dürfen. Aber ich bin noch nicht gänzlich zufrieden mit meinen Untergebenen. Es ist eine bunte Truppe Männer aus allen möglichen Teilen des Sektors. Sie zu einer "nützlichen" und "effektiven" Einheit zusammenzuschweißen bedarf Zeit. Vermutlich mehr Zeit, als ich mir es in meinem jugendlichen Eifer vorzustellen vermag. Meine direkten Vorgesetzten, vor allem Major Klein, haben das "wahre Potenzial" der Gohomorer nocht nicht erfasst. Doch stehe ich mit dieser Erkenntnis noch sehr isoliert in der großen Masse des Personals dar. Aufgrund von zur Inkompetenz tendierenden Fehlleitungen mancher Kameraden und Befehlshabern muss dieses neu ausgehobene Eliteregmient, das den Stolz dieser Metropole und des gepriesenen Gouverneurs repräsentieren soll, Aufgaben und Pflichten erledigen, die den regulären Einheiten unserer Streitkräfte zugetragen werden sollten. Die Feuertaufe war zwar eine durchaus notwendige, aber wie es mir scheint, eine zeitraubende Angelegenheit, die ein anderer zu verantworten hat. .....
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Beinahe hätte Tarian über die vorgeheuchelte Sorge seines Großneffen lachen müssen, für einen erfahrenen Lügner und Intrigenspieler wie ihn war die Vorstellung zu leicht durchschaubar. Es hatte einen Grund warum Yllyus den Weg des Soldaten beschritten hatte, er hatte auf dem Gebiet einfach mehr Talente, so Tarians Meinung.
„Es ist selten das ein Führer mit seinen Untergebenen zufrieden ist, Perfektion ist ein Ziel das nur die wenigsten erreichen. Was eure Aufgaben angeht vermag ich nicht zu urteilen in wie fern deine Kompanie über oder unterfordert wird. Aber ich bin sicher ihre werdet beide Angelegenheiten zu eurem Vorteil regeln, mit euren Talenten sollte dies nur eine Formalität sein. Und vergesst nicht, ihr habt zumeist Fremdweltler unter eure Führung, Leistungen wie wir sie von unserem Volk kennen, sind dort nicht zu erwarten. Übt euch in Geduld, eine Tugend die ich sehr zu schätzen gelernt habe. Seht jede scheinbar nutzlose Aufgabe als Möglichkeit eure Männer im Feuer zu schmieden und zu formen, anstatt das kalte Eisen einfach nur mit dem Hammer zu beschlagen. Doch lasst uns nun erst einmal das Essen genießen, bevor die Speisen kalt sind.“
Viel hatte er nicht erfahren, bislang. Also entschied er erstmal zum gemütlichen Teil des Abends über zugehen, erhoffte das auch Lysander, wie fast alle Menschen während des Essen gesprächiger wurde. Derweil überlegte Tarian ob es eine Möglichkeit gab den Aufstieg des Fahnenjunkers zu beschleunigen, verwarf diesen Gedanken aber vorläufig. Er würde sich morgen mit dieser Möglichkeit befassen. Nun ließ er sich erstmal einige Delikatessen schmecken, und fing mit scheinbar nebensächlichem Small-Talk an, über Geschäfte, über die Flüchtlingswelle aus den Nachbarsystemen, aber auch über die Bergbauprojekte im Umland, die kurz aufgeflammten Streiks der Unterstadt und letztendlich den neuen Gouverneur.
Seid ihr von ihm tatsächlich so überzeugt? Sicher er ist von Adel, doch stützt er seine Macht auf Fremdweltler. Allein das er seine Leibwache nicht aus den Söhnen unserer Heimat wählt sondern sich Soldaten einer Todeswelt holt, wie man hört spricht Bände über seine Haltung zur Koron.
Bewust betonte Tarian die Rolle der Männer von Valhalla, er wuste das dieser Bruch mit den hiesigen Traditionen für Lysander einen Afront darstellte. Er hoffte auf Misstrauen, den damit würde sich langsam der "Makel" in dem jungen Spössling des Hauses Orsius festsetzten.
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Yllyus Lysander Orsius fand den Vorschlag seines Großonkels sehr einladend. Eine große reich bedeckte Tafel voller teurer Köstlichkeiten entfernter Sektoren. Seine Sorge über deren Erkalten teilte er nicht. Er hatte schon viel zu lange solches Essen nicht mehr zu Gesicht bekommen, als dass er sich über sowas nun kümmern würde. Wie er dieses Leben vermisste. In der Kaserne gab es stets nur gleichschmeckenden Einheitsbrei. Sogar das hochgepriesene Essen der Köche bei besonderen Anlässen und Feierlichkeiten empfanden seine Geschmacksknospen als fahlen Ramsch. Er war wohl zu verwöhnt. Aber er hatte es auch verdient ! War das eine Gaumenfreude ! Er hatte schon seit seiner Morgenration und einem Energieriegel nach dem Einsatz nichts mehr gegessen gehabt. All diese equsisiten Noten ! Doch dann verging ihm ein wenig der Appetit. Tarian dämpfte seine Laune. Er sprach, absichtlich oder unabsichtlich, über diese frevelhaften Fremdweltler von Valhalla. Nur weil denen das Hirn kaputtgefroren ist, heißt das nicht, dass sie etwas besonderes sind oder das Recht haben so zu tun ! So wie der alte Mann seine Frage geäußert hatte, war es mehr als offensichtlich, dass er Lysanders Meinung teilte und logischer Weise vorauszuahnte. Dennoch sprach er es laut aus.
"Werter Großonkel, findet ihr nicht, dass die von Euch soeben dargelegten Erkenntnisse bereits vollkommen die Qualität dieses Gouverneurs darlegen ? Ich möchte behaupten, dass ihm seine Position ein wenig zu Kopf gestiegen ist und er darüber hinaus seine Wurzeln veruntreut oder nicht ganz und gar vergessen hat, findet ihr nicht ? Ich finde es beschämend, sich seine Unterstützung von weit her zu holen, wenn man in seinen eigenen, heimischen Gefilden keine zu finden vermag. An seiner Stelle würde ich mir doch gewisse Überlegeungen machen und die politischen Pläne vielleicht überdenken und den gegebenen Umständen entsprechend und "gerecht" anpassen ! Wollen wir uns nicht lieber den angenehmeren Dingen dieses Abends zuwenden und das lästige ein wenig ruhen lassen? Seid gewiss, dass wir nur zu bald uns wieder damit auseinander setzten müssen."
Tarian hatte sich mit dem Kredenzen dieser Speisen wirklich Mühe gegeben. Und es hat auch definitiv ein kleines Sümmchen gekostet. Für einen Adligen wie die Orsius es waren keine riesen Geschichte, aber es zählte ja schließlich auch das kleine Glück !
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Ihr habt recht, werter Yllyus, solche Dinge sollten uns nicht stören an einem seltenen Abend im Kreis der Familie. Eure ersten Worte liesen nur den Schluss zu das ihr mit dem Gouverneur sympatisiert, was mich sehr enttäuscht hätte. Doch eure Worte beruhigen mich, also lasst uns den weiteren Abend genießen, bevor ihr morgen erneut euren Dienst für die Heimat antretet.
Damit war dieses Thema für den heutigen abend beendet, Tarian's Vorhaben schien gescheitert. Also ließen sie sich das Essen schmecken. Kurz zog er den Einsatz des Warp in Erwägung um den Geist des jungen Lysander zu manipulieren, doch er hatte keine Erfahrung mit dieser Technik und für einen unvorbereiteten Versuch war ihm dies zu Risikoreich. Daher übte er sich wieder mal in Geduld und spielte den Gastgeber.
Langsam neigte sich der Abend dem Ende entgegen, zumindest aus der Sicht von Tarian. Das unnütze Palaver langweilte ihn, daher spielte er den alten, müden Mann und komplementierte seinen Gast hinaus.
So ein sturrer Bengel, naja, die Zeit wird seinen nutzen zeigen und wenn nicht... als Hülle für einen Kreischer wird er sich in jedem Falle eignen.
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