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Auf bösem Grund
#31
Unentwegtt lächelnd folgte Hector dem Vorsteher durch das Dorf und stellte nur gelegentlich eine interessierte Nachfrage, während Nand erratisch um sie herumflog. Wann immer die rudimentäre Intelligenz etwas entdeckte, was sie für interessant hielt, entfernte sich der Servoschädel von seinem Herren wobei er keinem bestimmten Muster folgte: Von einer unorthodoxen Energiekupplung über ein defektes Rohr bis hin zur unregelmäßigen Legierung einer Haustür schien so ziemlich alles die Aufmerksamkeit von Hector’s kleinem Begleiter zu erwecken.
Auch sich wenn ihm bei der Beschreibung der lokalen “industriellen“ Prozesse der geradezu der Magen umdrehte, empfand er doch ein hohes Maß an Respekt für die Menschen, die sich hier in dieser unwirtlichen Einöde eine Existenz erkämpften. Darüberhinaus verbreitete die Bresche für einen Techpriester eine ganz besondere, geradezu spirituelle Aura. Tausende und abertausende Tonnen von Maschinen füllten den Grund der Spalte, wovon ein Teil noch beim ursprünglichen Einbruch dort gelandet waren während der Rest erst in den Jahren danach seinen Weg in die Tiefe gefunden hatte. Von einfachen Haushaltsgeräten bis hin zu ausgeschlachteten Panzern und ganzen industriellen Produktionsanlagen konnte man alles dort finden, achtlos weggeworfen, sobald die Reparaturkosten die einer simpleren Neuanschaffung überstiegen. Was für eine Verschwendung… ging es Hector mit einem leisen Seufzen durch den Kopf, während sie sich der Brücke näherten und er einen ersten Blick in den schattigen Abgrund werfen konnte. Ein elektrischer Schauer ging durch seine Cogitatoren, fast als würden die erzürnten Geister der unzähligen verlassenen Maschinen Sindri’s und seine Gegenwart spüren und ihrer Wut Luft machen wollen. Während einer kurzen Pause im geradezu unerschöpflich scheinenden Redeschwall des Ortsvorstehers trat Hector an den Rand des Abgrunds, verschränkte die Finger zum Zahnrad und neigte leicht in Kopf in stiller Ehrfurcht.
Es war ihm unverständlich, warum bislang von Magnus Rega aus noch keine Bemühungen zur systematischen Erschließung der Bresche gemacht worden waren. Zwar waren seine Zeiten in der industriellen Prodution lange vorüber, jedoch kam er nicht umhin alte Pläne von Logistiketten und Produktionsanlagen in seinem Gedächtnis zu reaktivieren, die er auf anderen Planeten gesehen und bewundert hatte. Selbst ein verhältnismäßig kleines Manufaktorium könnte auf Jahrzehnte hinweg Unmengen an wichtigen Rohstoffen aus der Grube bergen und selbst danach könnte man die bestehende Vertiefung als Ausgangspunkt für weitere und besser geplante Mineralschürfungen in Richtung der Wüste nutzen. Hector nahm sich einen weiteren Moment, um sich die Szene vor seinem inneren Auge auszumalen, bevor er sich wieder zu seinen beiden Führern gesellte. Am Ende war es weder seine Aufgabe, noch lag es in seiner Autorität die industriellen Geschicke Koron’s zur beeinflussen. Sein Auftrag war ein anderer und verlangte seine volle Aufmerksamkeit.
Sie standen nun auf der Brücke, hinter ihnen die letzte, kärgliche Bastion menschlicher Zivilisation, vor ihnen das gewaltige Nichts der Einöde. Hector wandte sich an O’Donnell. Wir danken für die Führung durch eure Siedlung. Ihr und eure Mitbürger vollbringt eine beeindruckende Leistung, den widrigen Umständen dieses Ortes zu widerstehen. So der Gott der Maschine es will und wir nach unserer Mission nach Magnus Rega zurückkehren, werde ich mit den Oberen meines Ordens sprechen und sie auf das Potential dieser Gegend und die Leistungen ihrer Bewohner aufmerksam machen. Damit dies jedoch zupass kommen kann müssen ich und meine Begleiter zunächst unseren Weg in die Wüste fortsetzen, wozu wir euren Rat erbitten. Aus einer seiner zahlreichen Manteltaschen brachte Hector ein kleines Holocron zum vorschein und aktivierte den Projektor. Eine miniaturisierte und mit Relief versehene Karte der Wüste erschien in der Luft, mit einem roten Punkt wo sich Hoffnungsschimmer befand und einem größeren, roten Kreis, der ihr ungefähres Zielgebiet markierte. Die Richtungsangabe war bewusst vage gehalten, denn obwohl O’Donnell bislang keinen konkreten Anlass zu Misstrauen gegeben hatte, konnte man nie vorsichtig genug sein – insbesondere bei einer so wichtigen Angelegenheit. Diese Karte zeigt diese Siedlung und die Gegend, in die unsere Mission uns führen wird. Oft kann all die Technologie des Mechanicus nicht die Erfahrung der Menschen vor Ort ersetzen, weshalb wir euch um alle Informationen bezüglich Gefahren, Besonderheiten und insbesondere möglicher Routen bitten, die ihr uns geben könnt. Er ließ den Blick aufmerksam zwischen den beiden Führern schweifen. Oft verrieten bereits die nonverbalen Reaktionen viel über die Gedanken, die sich in den Köpfen anderer Menschen abspielten.
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#32
O`Donnell starte die holografische Karte an wie ein Wunderding und auch die Passanten in nächster Nähe machten große Augen. Er, wie auch seine Sicherheitschefin betrachteten die künstliche Darstellung ihres unmittelbaren und mittelbaren Lebensumfelds eine Weile schweigend, dann brach der Obmann den Augenblick mit einem weiteren Klumpen ausgespuckten Tabaks.
Mhm… ich denke wir können Ihnen ein oder zwei Dinge dazu sagen. Was meinst du Maélys? Die angesprochene nickte. Aber vielleicht nicht hier auf der Straße. Zu viele neugierige Augen. Die Banditen sind nicht so dämlich wie man glauben mag, wenn man sich ihre Gläff zerstörten Fratzen und ihre zusammengeschusterten Karren so ansieht. Korrten meint sie hätten dann und wann Spione bei uns. Typen, die sich als Springer und Fernsammler ausgeben und hier ein paar Tage verbringen. Sie halten die Augen offen, ob wir eine Schwäche in unserer Deckung erkennen lassen. Vielleicht nur paranoide Denke, aber eher nich.
Ich schlage vor, wir machen den Rundgang schnell fertig, weil ich den Herren noch unsere Fabrik, unseren ganzen Stolz zeigen will. Dann gehen wir in mein Büro und wir erzählen ihnen was wir wissen.
Man erklärte sich damit einverstanden und sie verließen die Brücke.
Es ging zurück über den Platz, wo der Blaine neuerlich Schaulustige aller Art angezogen hatte. Vor der Spitze des beeindruckenden Vehikels brannten ein paar Kerzen in Windlichtern und einige klägliche Blumen lagen davor. Auch ein krudes Konstrukt, das mittels eines Zahnrades und dem skelettierten Schädel irgendeines Nagetieres, eine Form des Mechanicussymbol darstellte, hatte jemand auf dem improvisierten Schrein platziert. Wenn die beiden Offiziellen von Hoffnungsschimmer diese Art primitiver Verehrung bemerkten, so gaben sie sich alle Mühe, dass es so wirkte als täten sie es nicht.
Sie hielten auf die halb eingestürzte Fabrik zu. Sie passierten ein Feld aus weggeworfenen und rostenden Maschinenteilen, die sich scheinbar jeglicher Wiederverwertung entzogen und das Gebäude wie eine rot braune Korona umgaben. Die Anlage musste dereinst sehr beeindruckend gewesen sein und stellte einen Fingerdeut auf den Aufwand dar, den man dereinst an der Breche betrieben hatte.
Einige Gebäude wurden benutzt, andere überließ man dem Verfall.
Sie kamen an einem Schuppen vorbei, bei dem eine der Ziegelmauern fehlte oder nie existiert hatte. Darunter befand sich ein großer Verwandter des Schreins, der sich innerhalb von Minuten vor dem Blaine etabliert hatte. Das Symbol des Adeptus prangte auf einer Stahlplatte, die vielleicht mal Teil einer größeren Maschine oder eines Fahrzeuges gewesen war. Sie war ordentlich poliert und frei von jeglicher Oxidation. Ein Gewirr aus Kabeln hing zu beiden Seiten wie schmückende Girlanden. Zu Füßen der Platte lagen etwa zwei Dutzend Schädel, umgeben von Zahnrädern und Kolben, welche sehr wohl Opfer von Rost waren. Auch hier brannten Kerzen. Mehr noch aber Glühstäbchen von der Sorte, die man knicken und Schütteln musste. Ganze Gläser waren damit gefüllt und jemand schien darauf zu achten, dass erloschene Exemplare entfernt wurden.
Wie sie sehen, meinte O`Donnell, der den Weg vorbei an der Kultstätte gewiss nicht zufällig gewählt hatte, sind wir keine Heiden. Man kann nicht in die Breche hinabsteigen, tote Maschinen verarbeiten oder sein Leben in der Wüste dem Motor und der Filteranlage seines LKWs anvertrauen, wenn man nicht vorher ein Gebet zum Mars geschickt hat. Die Schädel die sie dort sehen, sind alle aus der Bresche geborgen. Alles arme Teufel, die mit all der Pracht verschluckt wurden, als es abwärts ging. Vielleicht waren sie Techniker, vielleicht waren sie einfache Arbeiter oder sogar Angehörige des Adeptus. Für uns sind sie Märtyrer und sie erinnern uns daran, dass wir nicht nur in einer profitablen Grube buddeln, sondern im Grab von Menschen, die in Erfüllung ihrer Pflicht gegenüber dem Imperator, wie auch dem Maschinengott gestorben sind.
Er klopfte zwei Mal mit seinem Stock auf, als sei dies die gängige Methode dem Gesagten Geltung zu verleihen.
Dann spuckte er aus.
Etwas verlegen wandte er sich an seine beiden hohen Begleiter und lachte ein asthmatisches Lachen.Ich halte manchmal Laienpredigten, seit unser Priester im Frühling 210 von uns gegangen ist. Daher das Schwadronieren.
Aber nun wollen wir reingehen und das Schätzen besehen.

Im Inneren standen zwei Hochöfen. Es mussten früher mindestens vier gewesen sein, wenn man davon ausging, dass der eingestürzte Teil der Fabrik ebenso groß gewesen war. Eine der beeindruckenden Anlagen, die wie umgedrehte, und mit Leitungen und Rohren verkrustete Trichter aussahen, war inaktiv.
Der andere arbeitete jedoch auf Hochtouren. Im unteren Drittel konnte man das goldgelbe Metall spritzen und fließen sehen. Wo es in seiner ungezügelten Energie den vorgegebenen Weg zu verlassen vermochte, da funkte und gleißte es nach allen nur möglichen Richtungen. Der gesamte Raum war gleichermaßen mit Lärm, wie mit unsäglicher Hitze erfüllt. Die Männer und Frauen, die im unmittelbaren Nahbereich arbeiteten trugen silberne Anzüge, die sie wie Raumfahrer wirken ließen und leidlich vor der Höllenglut abschirmten. O`Donnell musste jetzt gegen das Tosen anbrüllen, dass hier vorherrschend war.
Wir schmelzen alles ein, was wir aus der Bresche ziehen können. Manchmal haben wir Glück und wir finden Materialien, die früher schon zu diesem Zweck vorbehandelt wurden. Dann müssen wir nur beenden, was vor hunderten von Jahren schon mal begonnen wurde. Ansonsten schmelzen wir unbrauchbare Maschinenteile und Fabrikelemente ein, trennen die Komponenten voneinander und gießen am Ende alles zu Barren. Geben es dem Kreislauf zurück, was ich in gewisser Weise sehr poetisch finde.
Früher haben wir im Wechsel gearbeitet. Haben die Zwei gewartet und so lange die Eins betrieben und umgekehrt. Aber die Zwei macht es seit einigen Jahren nicht mehr. Irgendwas am Gichtgasabzug. Wenn die gute alte Eins Alterserscheinungen kriegt... also so richtig mein ich, werden wir sie mit der Zwei reparieren so gut es geht. Bis dann irgendwann der Ofen wortwörtlich aus sein wird. Aber daran wollen wir jetzt nicht denken.

Er zeigte ihnen noch das Endprodukt. Fein säuberlich, in einem Nebengebäude gestapelte Barren. Kurz gab O`Donnell einen Einblick darüber in welcher Regelmäßigkeit Händler aus Gohmor die Ware abholten und wie sehr sie die Qualität schätzten. Dann endlich war auch dieser Teil des Rundganges beendet und sie gingen zum Büro.
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#33
Dieses befand sich im hochgelegenen Bereich einer ausladenden Lagerhalle, die man zum Gewächshaus umfunktioniert hatte. Im Schein von Tageslichtlampen gediehen hier einige Pflanzen, die trotz aller Bemühungen recht kümmerlich aussahen.
O`Donnell führte aus, dass man ein bisschen Landwirtschaft betrieb, aber die Erde dafür extern besorgen musste, da keine Reinigung der Welt das Gift aus dem lokalen Boden herauskriegen würde.
Es zwar nur ein kleiner Zusatz zum Speiseplan. Das Gro der Versorgung geschah über angelieferte Konserven und haltbar gemachte Lebensmittel aller Art.
Sie stiegen eine schmale Treppe zu einem Büro unter dem Dach empor, von welchem dereinst der Vorarbeiter das Treiben in der Halle überwacht hatte. Die Räumlichkeiten fielen überraschend großzügig aus und neben dem Schreibtisch gab es einen der für Konferenzen genutzt wurde.
Alle sah gebraucht und abgewetzt, dabei aber mit dem Wissen um Werterhalt gepflegt aus.
Korrten bereitete Tangkahve in einem Samowar zu, während
O`Donnell stärkerem Zusprach.
Erneut kam die Holokarte zum Vorschein. Während sie das dampfende Heißgetränk einschenkte, ein wenig unsicher darüber ob die Techpriester solch profanen Getränken überhaupt zugeneigt waren, begann sie mit ihren Ausführungen.
Ganz eindeutig lag die Bedrohung durch die Bewohner der Wüste in ihrem Ressort.
Es gibt drei maßgebliche Fraktionen in diesem Gebiet. Die Bande von Davie Quick, hier etwa. Sie deutete in den das Lichtbild des Hologramms. und die Schergen des Felsenkönigs, hier. Sie umkreiste mit dem Zeigefinger eine Felsformation im Osten. Dahinter, oder besser darüber gibt es noch die Luftpiraten von den Geiern.
Wo sie ihre Basis haben weiß ich nicht. Einige behaupten sie liegt auf der Spitze eines Tafelberges weiter im Norden, aber das sind nur Gerüchte. Die Bande von Quick sind Motornomaden. Sie leben von und in ihren Fahrzeugen. Meist sind es mehrere Gruppen, die andere Banditen oder die Siedlungen an der Bresche überfallen. Bei größeren Raubzügen oder um ihr Gebiet zu verteidigen schließen sie sich zusammen. Was immer fahren kann findet man in den Reihen dieser Wilden.
Es heißt Quick selber besitzt einen Behemothpanzer aus dem Krieg der Häuser. Aber das halte ich nun wiederum für eine Schauergeschichte. Hätte er so ein antikes Ungetüm, dann würde er sich sicher nicht nur darauf beschränken kleinere Überfälle zu unternehmen. Wenn ihr in diese Richtung wollt, dann gibt es für euch zwei Möglichkeiten. Ihr könnt durch das Gebiet der Motornomaden ziehen und ebenso auf die Feuerkraft und Stärke eures Fahrzeuges vertrauen, wie darauf, dass ihr keiner größeren Gruppe der Banditen über den Weg lauft. Ich würde sagen euer Fahrzeug wird mit den Klapperkisten Quicks spielend fertig.
Aber es können bei schlechten Umständen sehr viele sein und sie haben einige Waffen aus Militärbeständen.
Der zweite Weg führt durch das Gebiet des Felsenkönigs.
Wir wissen nicht ob es sich dabei um eine fixe Person handelt oder ob es tatsächlich nur ein Titel ist, der von den Felsenbewohnern weitergegeben wird.
Diese Gruppe ist eine fanatische Sekte. Keine Ahnung woran sie glauben oder wie sie neue Mitglieder rekrutieren, aber sie verteidigen ihr Gebiet verbissen. Sie sind weit weniger mobil als die Motornomaden, haben aber auch ein paar Fahrzeuge.
Überfälle führen sie auch durch und sind dabei nicht weniger grausam als die anderen. Aus persönlicher Erfahrung würde ich ihre Bewaffnung als weniger stark als bei den Motornomaden beschreiben, aber wenn ihr den Weg durch die Teufelsmännchen wählt… ähm so heißen die stehenden Felsen im Kernland der Sekte, dann müsst ihr natürlich mit Angriffen von erhöhten Positionen kämpfen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das kein Kommandant eines gepanzerten Fahrzeuges gerne tut.
Schließlich und endlich sind da noch die Geier Luftpiraten, welche eine permanente Bedrohung darstellen. Aber auch eine die sich schwer abschätzen lässt. Manchmal sieht man Monate lang kein einziges Flugzeug am Himmel, dann wieder sind sie wie die Scheißhausfliegen. Verzeihung bitte…
Sie haben Propellermaschinen verschiedenster Bauart und manchmal schießt die Luftwaffe von Gohmor ein paar ab. Ich vermute um in Form zu bleiben oder einfach um zu zeigen wer letztlich die Hosen an hat. Aber wenn man es realistisch betrachtet haben die Geier hier die Lufthoheit. In letzter Zeit war es ruhig und ich denke wenn ihr nachts fahrt, haben sie nicht viel zu befürchten. Das wünsche ich euch jedenfalls.

Erzähl ihnen von den Mutanten.
In Ordnung.
In letzter Zeit, seit zwei oder drei Jahren würde ich sagen, ziehen hier oftmals große oder kleine Gruppen von Mutanten durch in Richtung Wüste. Das war eine ziemliche Herausforderung für uns, da wir uns plötzlich auch um unseren Rücken kümmern mussten.
Es kam nicht oft zu Gewalt aber ein paar Mal eben doch und das war ziemlich heftig.
Kleinere Gruppen lassen wir passieren, sofern sie friedlich sind. Größere Verbände weisen wir ab, um die Siedlung nicht in Gefahr zu bringen. Ich kann euch nicht sagen wo sie hinwollen, aber ich kann euch sagen wo sie hingehen. In den Tod nämlich.
Sie haben kaum Waffen, kaum Vorräte und schon gar keine Schutzausrüstung. Gruppenselbstmord, das und nichts anderes ist es. Vielleicht haben sie irgendwo Siedlungen etabliert und könnten ein Problem darstellen, aber das glaube ich eigentlich nicht. Ich denke deren Knochen bleichen schon in der Sonne.

Das ist anzunehmen. Sollten sie es aber tatsächlich geschafft haben sich irgendwo da draußen anzusiedeln, dann sind sie entweder ein elender Haufen, oder aber verdammt harte Hunde. So oder so sollte man einen Bogen um sie machen. Mutanten sind nun einmal von Natur aus schlecht.

Tja und so viel mehr können wir Euch auch gar nicht mit auf den Weg geben.
Die Ressourcen unserer Siedlung stehen ihnen selbstredend zur Verfügung, auch wenn ich nicht sehe, was Euch aus unseren bescheidenden Vorräten nützlich sein könnte.
Unsere Waffen sind im Vergleich zu euren gewiss lächerlich, ein paar schlappe Naraknollen mögen etwas frische Abwechslung in den Speiseplan bringen… doch wohl eher für euren Begleiter als für euch… wie ich vermute.
Die Informationen die ihr jetzt habt sind gewiss mangelhaft, aber wie gesagt, unser Wissen über die Vorwüste und ihre barbarischen Bewohner sind beschränkt.
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#34
Welche aufschlussreichen Reaktionen sich sein Bruder der Maschine erhofft hatte, konnte Sindri nur vermuten aber es war anzunehmen dass er sie nur zum Teil bekam so wie die zwei Imperialen reagierten. Aber sie stimmten relativ schnell zu ehe der Rundgang fortgesetzt wurde. Den improvisierten Schrein vor dem Blaine beäugte er ein wenig skeptisch, die Verwendung des Tierschädels kam ihm doch ein wenig sehr unpassend vor aber enthielt sich eines Kommentars. Wenn man vom steten leisen Statikrauschen seines Vocoders absah. Den anderen, in einem Schuppen befindlichen Schrein fand er jedoch sehr viel besser und begutachtete ihn ausgiebig. Zwei Glühstäbchen, ein Leuchtendes und ein Erloschenes, nahm er kurz an sich um sie einer näheren Betrachtung zu unterziehen und über Brokkr zwei kleine Flüssigkeitproben zu entnehmen ehe er sie wieder zurücklegte und vor dem Schrein mit einem Neigen des Kopf die Hände zum Zahnrad verschränkte. Dann betraten sie das was von der Fabrik noch übrig war und der sich bietende Anblick sah doch schon sehr viel mehr nach richtiger Industrie aus und er prägte ihn sich in allen ausmachbaren Einzelheiten ein. Brokkr schwebte fleißig umher und scannte, tätigte Aufnahmen und schoss Pictbilder wobei er interessiert und beinahe verspielt eine spiralige Schleife um die beiden Hochöfen flog.

Auf dem Weg zum Büro durch das bescheidene Gewächshaus begann er bereits die Daten seines Servoschädels zu sichten und mit seinen Eigenen zu synchronisieren wobei er seinen Mechadenrit an den ein oder anderen Pflanzenbehälter hielt. Er selbst wusste mit den dadurch gewonnenen Aufnahmen nicht allzuviel anzufangen aber in Magnus Rega würde sich vielleicht jemand finden der sie eifrig analysieren und auswerten würde. Am Konferenztisch platznehmend nahm er das Getränk mit einem kleinen Nicken entgegen auch wenn seine Mem-Speicher und Datenspiralen nichts über Tangkahve enthielten. Während er seinen Respirator für die Flüssigkeitsaufnahme entfernte tat Brokkr eine dieser kleinen Eigenheiten die die Maschinengeister alter Servoschädel alle in der ein oder anderen Form irgendwann entwickelten, indem er mittels eines Greifarms den Sammowar zu entführen suchte. Sindri fing ihn beiläufig ab um das Gerät zurückzureichen und Brokkr ein wenig zu streicheln. Die Ausführungen Korrtens waren eher allgemein und nicht so ausführlich wie es wünschenswert gewesen wäre aber er zeichnete sie natürlich sorgfältig auf wobei er sich mit einem elektischen Impuls eine mentale Notiz machte in der Enklave und Gohmor näheres über diesen Behemothpanzer herauszufinden, die Modifikationen der Archivservitoren ließen sich auch für verdeckte gezielte Suchanfragen benutzen. Der Aufzeichnung fügte er am Schluss eine Bemerkung an Daten über diese Mutantenwanderungen suchen zu lassen. Dies war für ihre Mission mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit irrelevant aber welcher Techpriester mochte nicht gern solche kleinen datengenerierenden Rätsel und Merkwürdigkeiten.

Nichtsdestotrotz ist jedes Bit Information nützlich wenn man weiß wie man es verwendet, wir werden eure Ausführungen gut zu nutzen wissen und danken euch dafür. Wie mein Bruder der Maschine schon erwähnte lassen sich durchaus Handelsverbindungen zwischen Hoffnungsschimmer und Magnus Rega erstellen. Auch wenn der Materialbedarf unserer Enklave eure Produktionskapazitäten bei weitem übersteigt so lässt sich unter dem was ihr aus der Bresche bergt und aus Gohmor bekommt sicherlich einige Dinge finden die für uns von Wert sein werden aber das lässt sich bei Bedarf im Einzelnen klären. Oberstes und immer benötigtes Gut sind Daten und Infomationen was ihr auch jetzt schon handeln könnt. Für den Anfang wird man bei uns nicht wählerisch sein und alles nehmen was ihr übermitteln könnt, von der Größe eurer Siedlung, der Einwohnerzahl über Warenlisten um ein paar Beispiele zu nennen bis zu möglichst regelmäßigen Meldungen wer und wie viele hier ein und ausgehen, was sie bei sich haben, kaufen und verkaufen wollten und mehr. Das Mechanicus ist flexibel was die Bezahlung beziehungsweise das Tauschmittel betrifft seien es Credits, Treibstoffe wie auch andere Chemikalien oder Anderes. Aber das müsste dann alles mit einem Vertreter der Enklave im Detail erläutert und verhandelt werden, entsprechendes Interesse an einem Kontrakt ließe sich vor unserer Abreise jedoch schon einmal an unsere Vorgesetzten übermitteln. Da dafür die Kommunikationseinrichtung des Blaine genutzt werden musste würde es ihm möglich sein Schwester Kins darüber in Kenntnis zu setzen da diese die Verhandlungen und eine Koordination mit Logis Bruder Lerel mit aller gebotenen Effizienz und Effektivität umsetzen würde.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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#35
Kurt trat durch die Schwingtür und klopfte sich den rötlichen Staub von seinem ebenso rötlichen Overall. Bereits der kurze Weg vom Blaine in den Amüsierbetrieb hatte ausgereicht, um ihn umfassend einzupudern. Das Halbdunkel des Schankraums war eine Folge mangelnder Beleuchtung, die tatkräftige Unterstützung durch schmierige kleine Fenster und dem trüben Licht vor der Tür erhielt.
Die Anwesenden schien es wenig zu stören, waren sie doch in der Masse jenes Volk, welchem man gemeinhin einen gewisse Scheu vor der Helligkeit nachsagte. Ein knorriger Wald windschiefer alter Bäume, von Stürmen verwittert, von Versuchen sie zu fällen vernarbt.
Einige beugten sich über Teller, doch der überwiegende Teil über Gläser und Flaschen.
Das war schon eher Kurts Klientel. Nicht weil er sich dazu zählte, Terra bewahre nein.
Aber die hier waren ihm allemal lieber als die Kakerlaken da draußen. Wühlten ihr Leben lang im Dreck und dann ging ihnen einer ab, wenn zwei Rotroben auftauchten, die sich einen toten Rattenarsch für ihre Problemchen interessierten. Die Truppe hier war zu stolz dafür, zu fertig mit der Welt oder einfach zu besoffen. Alles nachvollziehbare Gründe. Während Kurt bedächtig zur Theke schritt, folgten ihm einige stechend blickende Absichten, die sich vermutlich gleichsam auf seine beiden Pistolen richteten, wie sie von ihnen gedämpft wurden.
Messer erkor sich einen Hocker aus und setzte sich. Vor irgendwo leierte Musik von der man nicht glauben mochte, dass sie irgendwann mal angesagt gewesen war.
Gib mirn Bier! Bedeutete er dem hageren Barmann, der lustlos zu ihm geschlurft kam. Er sah nicht eben wie das blühende Leben aus. Abgemagert, mit tiefliegenden Augen und irgendeiner Krankheit oder Pigmentstörung, die seine straff über die Knochen gespannte Haut mir einem weißen Fleckenmuster überzog. Als würde er schimmeln.
Kannste zahlen, Staubfresser?
Für so ein abgewracktes, halbes Hemd hatte der Bursche einen ziemlichen Ton am Leib. Kurt war geneigt ein Opfer auf dem Altar des coolen Auftrittes darzubringen und seinen Revolver zu ziehen. Nur um ihn dann aufzuklappen und eine der Patronen als Währung anzubieten. Das würde gewiss ziemlichen Eindruck schinden wenn es klappte.
Oder er würde durchsiebt werden, wenn die lokale Landbevölkerung einen weniger diffizilen Sinn für Humor hatte als er.
Das Letzteres eben nicht eintreten würde, dafür wollte er die Hand nicht ins Feuer legen.
Zahle mit Munition. Sagte er daher, was den anderen als Lachen getarntes, verächtliches Schnauben abnötigte. Das sind hier nicht die verdammten Gettos von Gohmor. Das is ne anständige, saubere Stadt hier. Hier bezahlt man mit Schekeln oder das Wechselgeld gibt’s in Arschtritten.
Ich sehe schon, ein richtig feiner Laden. Wo man es sich sogar leistet seine Kundschaft Arschlöcher zu nennen.
Der Barmann blickte unbeeindruckt und pulte sich lediglich mit der Zunge etwas zwischen den Zähnen hervor, was seine Lippe bewegte als wäre sie ein ausgemergelter aber sehr reger Wurm.
Natürlich rede ich nicht von einer Plastiktüte voll neun Millimeter, bei der nur jede zehnte losballert.
Ich rede
und jetzt zog er doch seinen Revolver, wenn auch sehr behutsam, da er wohl spürte wie sich in seinem Rücken eine knisternde Spannung aufbaute. von den gesegneten Fabrikaten des Adeptus Mechanicus.Kurt klappte die Trommel auf und zog eine der langen, messingglänzenden Patronen hervor, die Hector ihm zusammen mit den beiden Waffen überreicht hatte. Bedächtig stellte er sie vor sich auf den Tresen und drehte sie so, dass der anmaßende Barmann den eingravierten Schädel im Zahnrad sehen konnte.
Das ist nicht einfach ein Stück Munition, mein Freund. Das ist vollendete Kunst, das ist destillierte menschliche Schaffenskraft.
Destilliert?
Der Barmann hatte sich heruntergebeugt um den aufrecht stehenden Zinnsoldaten zu bewundern.
Destiliert!
Diese Patrone wurde in denselben Fabriken gefertigt, in denen die Waffen und Rüstungen der Space Marines geschmiedet werden. In denen tausend mal tausend Handwerker Jahrzehnte lang an einer Panzerplatte hämmern, ehe sie auf das Gerippe eines Kriegsraumschiffes genietet wird.
Ein Relikt mein Freund.
Würdest du eine Waffe finden, die diese Patrone abfeuern könnte, so wie meine Revolver hier. Dann könntest du von einigen Dingen ganz klar ausgehen:
Zum einen, dass die Patrone funktioniert. So wahr wie der goldene Thron des Imperators funktioniert.
Zweitens kannst du davon ausgehen, dass, was immer du triffst, seine jämmerliche kleine Existenz aushaucht. Was der Mechanicus als Waffen erdenkt ist dazu gemacht die unaussprechlichen Schrecken des Alls zu vernichten.
Drittens aber und das ist das Allerwichtigste, mein Freund. Wird nicht nur das Leben beendet, wenn du das Unglück hast von so einem Schätzchen getroffen zu werden. Sondern deine Seele wird genauso dafür zur Rechenschaft gezogen, dass du einen Diener des Mechanicus dazu genötigt hast auf dich zu feuern und so ein Kleinod zu verschwenden.
Der Barmann starrte wie hypnotisiert auf die Hülse und auch rings rum war es erstaunlich ruhig geworden. Eine Stille die Kurt dadurch zum Platzen brachte, dass er mit der flachen Hand auf den Tresen drosch. Die Patrone fiel um und der Barkeeper fast in Ohnmacht.
Und du kleiner Schmierlappen willst einen Durstigen für sowas nicht mal ein verschissenes Bier geben.
Klar will ich das!

Er griff unter die Bar und brachte eine Flasche zum Vorschein. Hastig bemühte er sich den Kronkorken zu öffnen. Er schob die Flasche zu Kurt herüber und langte nach der Patrone. Kurt, dessen Hand noch immer flach auf dem Schanktisch lag, ließ sie emporschnellen und sich über das Geschoss senken.
Die is offen, die muss bezahlt werden. Proklamierte der Barmann, wenn jetzt auch ein wenig weinerlicher als zuvor.
Nun war es jedoch an Kurt den Unnahbaren zu spielen. Er besah sich lange das Etikett der Flasche. Sie brauten das Zeug nicht selbst, sondern schienen genügend Einfluss und Möglichkeiten zu haben sich von Gohmor beliefern zu lassen.
Die Marke sagte ihm nichts, allerdings gab es in einer Makropole bereits auf einer Sub- Ebene genügend Brauereien, dass kein Mensch jede kennen konnte. Hm… machte Messer.
Überreiz dein Blatt nicht. Der Barmann stellte eine weitere Flasche auf den Tresen. Nen Staubfresser bleibtn Staubfresser und ich will in die Bresche springen, wenn ich einen erkenne wenn er bräsig vor mir sitzt. Ob er mit Techpriestern reist oder nich. Kurt hob grinsend einen Mundwinkel, was seinen Goldzahn blitzen ließ. Hey Candy! In einer Nische hob ein Mädchen den Kopf und sah den Barmann gleichfalls fragend, desinteressiert und Kaugummi kauend an. Sei ma ein bisschen nett zu dem Herrn hier. Sie trank ihren Schnaps aus und kam herübergestöckelt, setzte sich neben Kurt und legte ihm eine Hand auf das Knie. In einem anderen Leben wäre aus ihr vielleicht ein hübsches Ding geworden, hier lag nur eine Andeutung davon unter schlechter Ernährung und bitteren Jahren. Eine Narbe zeichnete ein V auf ihre Wange. Mach zwei von deinen schicken Patronen draus und Candy zeigt dir die obere Etage.
Kurt nahm einen Schluck Bier um sein zufriedenes Lächeln zu verbergen. Wir machen zwei draus, wenn du jemanden dazu kriegst noch ein paar kleine Erledigungen für mich zu machen, während ich mit Madame Candy hier die Annehmlichkeiten des Hauses inspiziere.. Nix Wildes, nix ausgefallenes. Ob letzteres an das leichte Mädchen gerichtete war oder die Bestellung betraf behielt Kurt für sich.
Es wurde noch ein wenig gefeilscht, bis Kurt schließlich die zweite Patrone übergab und man einen Jungen losschickte ein paar Einkäufe auf Rechnung der Bar zu machen. Einen Arm um die Hüfte der Hure gelegt und mit dem anderen die zweite Flasche haltend, begab sich Kurt nach oben.
Da hatten ihn die Adepten des Mars doch tatsächlich ins Land von Milch und Honig geleitet. Hoch anständig von den zwei Kabelrollen.
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#36
Obwohl der Zustand der Fabrik geradezu beklagenswert war, kam Hector doch nicht umhin eine gewisse Vertrautheit zu spüren, als sich die Gruppe der Schmelzandlage näherte und O’Donnel die hiesigen Prozesse erläuterte. Je mehr er über die Bewohner der Stadt und ihre hartes Leben in dieser unwirtlichen Gegend erfuhr, desto mehr wuchs sein Respekt vor diesen Menschen. Die Beharlichkeit, mit der sie sich hier eine Existenz aus dem Boden stampften, schien der einer Exploratorflotte in nichts nachzustehen, auch wenn die verfügbaren Ressourcen gelinde gesagt divergierten…
Auch wenn es schwerfiel, hielt Hecctor sich zurück beim Anblick der Schmelzanlagen augenblicklich eine Liste mit einem knappen dutzend möglicher Risikofaktoren und Reparaturempfehlung zu erstellen. Prinzipiell erfüllte die Fabrik einen ordentlichen Standard, war jedoch furchtbar verwahrlost und würde der längerfristigen Auferksamkeit von mindestens zehn Maschinensehern bedürfen um wieder ansatzweise in einen akzeptablen Zustand versetzt werden zu können. Doch im Augenblick waren die Worte ihrer beiden Führer wichtiger als sein Optimierungswahn und er wandte seinen Blick von den haushohen Schmelzkesseln ab, um seine Aufmerksamkeit ganz O’Donnel und Korrten zu widmen. Wie Sindri hatte auch Hector das angebotene Getränk angenommen und nachdem seine Spektrometer lediglich eine vernachlässigbare Warnung vor dem ungewöhnlich hohen Ethanolgehalt ausgegeben hatte, kostete er die scharf riechende Flüssigkeit. Der Geschmack jagte ihm einen leichten elektrischen Schauer durch die Synapsen und er musste sich alle Mühe geben, nicht das Gesicht zu verziehen.
Nachdem Korrten ihre Ausführungen zu den Bewohnern der Wüste bendet hatte nahm Hector sich einige Sekunden um die Informationen zu prozessieren und zu sortieren. Auf den ersten Blick schienen die Motornomaden das geringere Übel zu sein – vorausgesetzt, dass das Behemoth-Geschütz tatsächlich nur ein Gerücht war. Da diese Waffensysteme seines Wissens nach extrem selten waren und für gewöhnlich nur auf den ebenso seltenen Capitol Imperialis-Plattformen eingesetzt wurden schätzte er die Wahrscheinlichkeit hierfür auf etwa 95.3%. Mit allen anderen Arten von leichten Fahrzeugen sollte der Blaine ohne große Schwierigkeiten fertig werden. Zumindest leichter als mit der Gefahr eines Hinterhalts in den Canyons… Sobald sie wieder im Zug waren, würde er diese wichtige Entscheidung noch mit Sindri und Kurt besprechen müssen.
“Ich danke Ihnen beide für die mehr als zufriedenstellende Kooperation. Ihre Informationen werden uns bei der Entscheidungsfindung von großem Nutzen sein. Was weitere Hilfe angeht, so denke ich nicht, dass wir die Ressourcen dieser Siedlung übermäßig werden beanspruchen müssen. Mit Nahrungsmitteln sind wir ausreichend eingedeckt, ebenso wie mit der notwendigen Ausrüstung für die Reise. Falls vor der Abfahrt noch etwas anfallen sollte, werden wir es Sie wissen lassen und selbstverständlich angemessen entschädigen. Darüberhinaus kann ich meinem Bruder nichts hinzufügen.“ Er stellte das Glas zurück auf den Tisch und warf Sindri einen kurzen Blick zu, bevor er sich erhob und den Kopf vor den beiden Vertretern neigte. “Ich denke wir sollten uns bald auf den Rückweg zu unserem Gefährt machen. Mein Servoschädel hat während der Führung in der Produktionshalle einige, relativ leicht zu behebende Makel an der Schmelze entdeckt, deren Behebung die Lebensdauer der Kessel bei aktuellem Nutzungsmuster um schätzungsweise 19.87% verlängern sollten. In jedem Fall würde es etwas der Fabrik etwas Zeit verschaffen, bis wir hoffentlich einen oder mehrere Maschinenseher aus Magnus Rega entbehren können um diesen großartigen Maschinen eine würdige Pflege zukommen zu lassen. Wenn gewünscht kann ich diese Liste mitsamt detaillierten Anleitungen und den notwendigen Gebeten und Riten auf einem beliebigen Cogitator hinterlegen.“ fügte er hinzu, um sich diesen Stachel zumindest teilweise von der Seele zu nehmen, solange noch Gelegenheit bestand. Über die Noosphäre gab er währenddessen Nand die Anweisung, die erwähnte Liste in einfachem Nieder-Gotisch zu formulieren. Ein erfahrener Handwerker war nach einem ausgebildeten Techpriester die nächstbeste Wahl für die Wartung heiliger Maschinen und würde im Notfall auch in der Lage sein, die grundlegendsten Riten durchzuführen.
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#37
Als Kurt die Mischung aus Kneipe, Absteige und Stundenhotel verließ, lächelte er dünn aber zufrieden. Candy war nicht eben eine Liebesgöttin gewesen, aber sie hatte Erfahrung genug gehabt, dass er bekam wofür er bezahlt hatte.
Über dies hinaus befanden sich jetzt noch ein paar Dinge mehr in seinem Besitz.
Zum einen trug er jetzt einen langen Staubschutzmantel, welcher ihm wenigstens grob die Form eines Menschen zurückgab. In den Overalls, welche der Adeptus den gewöhnlichen Hilfskräften zugestand, schien sich nämlich die Verachtung für genau diese widerzuspiegeln. Was immer sie für Träger hineinphantasierten, für normale Menschen waren die Proportionen definitiv nicht gedacht. Einheitsgröße: Passt einheitlich niemanden.
Auch einen breitkrempigen Hut nannte er inzwischen sein Eigen. Diese Mode aus dem billigsten Kunstleder schien bei den Schrottsammlern angesagt zu sein. Tatsächlich waren es nicht die unpraktischsten Dinger. Sie schirmten das Gesicht vor Sonne ab und mochten einen ganz passablen Regenschutz abgeben. Immer vorausgesetzt der Regen war nicht ätzend, was in diesen Breiten wohl eher die Norm als die Ausnahme war.
Hut wie auch Staubmantel waren bereits das Eigentum diverser Vorbesitzer gewesen und entsprechend abgewetzt. Ein Loch auf Herzhöhe legte den Verdacht nahe, dass einer dieser Ehemaligen in dem Fetzen gestorben war. Das hätte mancher vielleicht als schlechtes Omen gesehen, Kurt tentierte eher dahin, dass der Blitz nie zweimal die gleiche Stelle traf.
Schließlich und endlich beulten sich seine Hosentaschen von etwa fünfzig Patronen einfachster Machart aus. Diese gehörten zu dem rostigen Stück Metall, welches schwer in seiner Beintasche lag und einstmals einen Revolver vorgestellt hatte. Er bestand mehr aus Patina und Rost, denn noch aus eigentlicher Waffe, aber dem würde er auf ihrer voraussichtlich langen Fahrt schon beikommen. Während er seine Geschäfte mit der Munition der edlen Waffen gemacht hatte, war ihm sehr klar geworden, dass deren Munition überaus endlich war.
Gut möglich, dass Hector diese Geschosse herstellen konnte wie andere Popelbällchen, aber weder konnte er sich auf diese einfache Annahme verlassen, noch darauf, dass er auf ewig in der Gunst der Techpriester stehen würde. Sparsamkeit war daher das Gebot der Stunde.
Aus diesem Grund würde er eine weniger spektakuläre Seitenwaffe benötigen, um mit weniger spektakulären Gegnern fertig zu werden.
Hundert andere Dinge wären ihm noch eingefallen, die er während der Fahrt sicher gut gebrauchen konnte, doch wie hatte der Barmann gesagt? Er sollte sein Blatt nicht überreizen.
Als er wieder auf dem Hauptplatz war, war von den beiden Adepten noch nichts zu sehen. Scheinbar hatten sie noch ihr Palaver mit den Bossen.
Vor dem Blaine standen immer noch einige Einheimische herum und er gingen sich in Bewunderung. Wirklich verdenken konnte man es ihnen nicht. Verglich man den Blaine mit den Schrottlauben die hier sonst so Dienst taten, war der Landzug schon ein ziemliches Wunderding. Er fragte sich, wieviel Hector und Sindri selbst von der Funktionsweise dieses Apperats verstanden. Die Techpriester mit denen er bisher zutun gehabt hatte, also während seiner Militärzeit, waren in erster Linie dem Standardisierten, dem ewig gleichen verpflichtet gewesen. Sicher, ihr Wissen über die Funktionsweise eines Dinges hatte das der meisten normalen Soldaten und Muntiotumsangestellten bei weitem überschritten. Doch bei wirklich schwerwiegenden Problemen, hatten Weihrauch und Salbungen auch nicht mehr weitergeholfen. Kurt hoffte inständig, dass seine beiden Vorgesetzten da mehr auf dem Kasten hatten. Nicht auszudenken, wenn der Zug mitten in der Wüste zu der Überzeugung kam er müsste ausfallen.
Bei diesem Gedanken wanderte Kurts Blick ganz unweigerlich über die Brücke und in die Wüste. Nicht gerade Postkartenpanorama.
Eine gelblich graue Einöde, die abgesehen von ein paar Felsen am Horizont, kaum mehr war als das. Horizont, der Grau in ganz Grau teilte.
Ein eisiger Wind kam von dort heran, heulte um die Stahlträger der Brücke und bauschte Kurts neuen, alten Mantel. Irgendwie assoziierte er Wüste immer mit Hitze. Doch von da schien nur der kalteHauch des Todes heranzuwehen.
Er ging zu der Brücke, betrat sie jedoch nicht. Schlenderte stattessen ein Stück an dem gezackten Abgrund entlang, denn das Bauwerk überspannte. An einer Stelle, an der es schnurgerade herunter ging, blieb er stehen und blickte versonnen in die Tiefe.
Die Bresche!
In Gohmor machten sie immer ziemliches Aufhebens um dieses lange Loch. Als ob es ein Wahrzeichen oder sowas war. Wenn Gohmor die Latrine war, dann war das hier die Ablaufrinne.
Er öffnete seinen Hosenstall und entleerte seine Blase in den Abgrund.
Nachdem das erledigt war, schlenderte er zurück.
Gerade rechtzeitig, wie sich zeigte. Die beiden Techpriester standen vor dem, was wohl eine Art Rathaus oder Zentrale der Siedlung war. Bei ihnen war der wunderliche Chef der ganzen Angelegenheit und seine bärbeißige Sicherheitstante. Sah alles schwer nach Aufbruch aus. Gut das er keine Zeit verschwendet hatte. Die beiden Priester hatten offenkundig nicht das Bedürfnis sich hier länger als nötig aufzuhalten.
Kurt gesellte sich einfach dazu, als habe er darauf gewartet, dass seine Brötchengeber fertig wurden. Die beiden Leiter der Siedlung waren ganz aus dem Häuschen. Später erfuhr Kurt, das dies daran lag, dass ihnen Hector irgendwie mit ihren Fabrikanlagen geholfen und sogar indirekt Hilfe aus MR zugesagt hatte. Dafür bestanden sie, trotz des milden Protests Hectors, darauf der Expedition einige Versorgungsgüter mitzugeben. Sauertöpfisch stellte Kurt fest, dass er auf die Art vielleicht auch an die Dinge gekommen wäre, für die er zwei Patronen hatte hergeben müssen.
Naja vielleicht nicht an alle.
Sie überließen ihnen eine Palette mit gestapelten Stahlbarren. In einigen Gegenden war das sicherlich etwas wert, was die Techpriester damit anfangen sollten, wollte sich Kurt nicht erschließen. Der hinkende Anführer, wie hieß er noch gleich? Er sprach von einem repräsentativen Geschenk, welches entweder die Herren in Magnus Rega von der Qualität der hiesigen Erzeugnisse überzeugen würde oder aber unterwegs als Handelsgut dienen mochte, falls sie auf einen Außenposten der Zivilisation und des korrekten Glaubens stoßen würden.
Was Hector, der bei den Verhandlungen das Reden zu übernehmen schien, von dieser Gabe hielt, war nicht ersichtlich. Er bewahrte sich eine neutrale Freundlichkeit, die er wie eine Maske trug.
Das Verladen zögerte die Abfahrt ebenso hinaus, wie die Menschenmenge die sich neuerlich versammelte, um den Aufbruch zu begaffen. Sie waren etwa drei Stunden in Hoffnungsschimmer gewesen und als die Iristür sich schloss und die staubigen Gesichter davor auslöschte, hatte Kurt das ungute Gefühl, dass er sich nach diesem Drecknest noch zurücksehen würde.
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#38
Die kleine Gabe seiner Bruders der Maschine sowie die in Aussicht gestellten Beziehungen ließen O’Donnel und Korrten ganz aus dem Häuschen geraten. Unbeirrt drängten sie ihnen eine ganze Palette Eisenbarren als Präsent und Handelsgut für letzte Außenposten der Zivilisation auf. Es war nett gemeint und nicht ganz falsch aber Munition, Wasser, Lebensmittel und dazu passende Geräte wären Güter gewesen die in der Wüste die wesentlich nützlichere Ware darstellten und nicht ganz so viel zusätzliches Gewicht bedeuten würden. Jedoch schwieg er dazu und überließ es Hector als Kopf der Expedition sich damit auseinanderzusetzen. Während des Verladevorgangs wagten es die ein oder anderen Bewohner schließlich sie anzusprechen. Sie baten um die Reparatur dieses oder jenes Apparats, einen Segen für ein Gerät oder auch für sich selbst. Da dieses Dorf seit langer Zeit keinen Techpriester gesehen hatte konnten sie dies schwer abschlagen und das Leid der Maschinengeister schon gar nicht ignorieren. So nutzte er die verbleibende Zeit und ließ sich nach einem Gebet vor dem Dorfschrein die fraglichen Sachen bringen oder suchte die Häuser auf um Maschinengeister zu beruhigen, zu salben und die gesegnete Zeremonie der Reparatur zu vollziehen. Neben dem steten Sammeln aller möglichen Daten überprüfte er auch die Kenntnisse der jeweiligen Leute über die schlichten Riten und Rituale die auch ein einfacher Imperialer ausführen konnte und beherrschen sollte. Da und dort musste er fehlerhafte Ausführungen korrigieren und das richtige geheiligte Dogma vermitteln sowie die Saumseligen in einem Bittgebet an den Maschinengott und den beleidigten Maschinengeist anleiten. Es gab aber auch lobenswerterweise Fälle in denen er den Wissensstand mit der Lehrung eines zusätzlichen Ritus oder unterstützenden Gebetes effizientsteigernd erweitern konnte. Zufrieden über seinen Beitrag zur fortdauernden Funktionalität des Großen Getriebes und zur Lobpreisung des Maschinengottes machte er sich schließlich auf den Rückweg zum Blaine wo sich gerade die Frachtluke schloss. Brokkr eine kurze Strecke vorrausfliegen lassend um ein kleines Stück des Weges zu erkunden ließ er die Iristür hinter sich und Messer zugleiten während der Maschinengeist und mit ihm der Motor des Zuges zum Leben erwachte. Damit blieb nur noch die Reiseroute festzulegen. Es wäre nützlich gewesen eine Mittel- oder Langstrecken-Erkundungsdrohne dabeizuhaben denn zwei Servoschädel waren kein Ersatz für eine richtige Aufklärung, mochte einer auch einem Explorator gehören.
Zuerst vergewisserte er sich jedoch dass die ersten Daten Brokks über Topo- und Geographie außerhalb der Siedlung bereits an den Bordcogitator übertragen und verarbeitet wurden ehe er sich noch daranmachte dessen gesammelte Informationen über Hoffnungsschimmer mit seinen Eigenen abzugleichen, zu synchronisieren und zu erweitern. Wie es das Protokoll verlangte würde ein Bericht in vierfacher Ausführung nach Magnus Rega gesandt werden; je eine vom Bordcogitator, Sindri, Hector und dann eine Gesamtaufzeichnung in der alle Daten gebündelt wurden. Zumindest wenn man sich strikt ans Protokoll und Exploratoren sollten ja so ihre Eigenheiten bezüglich Daten haben.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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#39
Zwar hatte Hector mit einem gewissen Maß an Dankbarkeit gerechnet, die überschwängliche Ehrfurcht, mit der O’Donnel seine relativ unaufwändige Fehleranalyse entgegennahm übertraf seine Erwartungen jedoch bei weitem. Ein weiteres Mal wurde ihm bewusst, wie sehr diese Menschen in jedem Lebensbereich improvisieren mussten, um auch nur das blanke Überleben der Gemeinschaft zu gewährleisten. Selbst wenn sein bisheriges Denken und Handeln nicht vornehmlich von Philanthropie bestimmt gewesen war, kam er nicht umhin festzustellen, dass eben diese Eigenschaften die Bewohner von Hoffnungsschimmer tatsächlich hervorragend für den Dienst in oder zumindest die Zusammenarbeit mit dem Adeptus Mechanicus qualifizieren würde. So waren Improvisationsvermögen und Ressourcenbewusstsein wichtige Merkmale eines guten Maschinensehers, der im Notfall noch inmitten einer Ork-Invasion das ihm überantwortete Gefährt funktional und den Maschinengeist besänftigt halten musste.
Hector verbrachte den Rückweg zum Hauptplatz der Siedlung damit, verschiedene rhetorische Strategien abzuwägen, mit denen er diese Auffassung durch seinen Bericht auch in Magnus Rega einsichtig machen könnte. Der Blaine war noch immer von einer andächtigen Gemeinde umringt und an dem kleinen Schrein am linken Kopfende der mächtigen Maschine hatte sich bereits ein beachtliches Sammelsurium an Opfergaben angesammelt. Von blank polierten Schaltkreisen bis hin zu einzelnen Rohmetallbarren waren der Kreativität der Gläubigen wenig Grenzen gesetzt. Er nahm sich einen kurzen Moment Zeit um den Blick anerkennend über die Gaben schweifen zu lassen, bevor er eine inspizierende Runde um den Zug drehte um mit geübten Handgriffen nach möglichen Makeln oder reparaturbedürftigen Einzelteilen zu suchen. Die Kontrolle war teils Routine, teils Versicherung, denn obwohl er nicht glaubte, dass eine mögliche Sabotage in der relativ kurzen Zeit und noch dazu unbemerkt möglich gewesen wäre, schadete es nie sicherzugehen. Während er seine Inspektion durchführte, nutzte Sindri offenbar die Zeit um an Hectors Vorgehen in der Schmelze anzuknüpfen und nicht nur etwas guten Willen bei den Bewohnern zu sammeln, sondern insbesondere die Unzahl an vernachlässigten Maschinengeistern im Umkreis zumindest etwas zu reduzieren, indem er allerhand kleine Reparaturen an mechanischen und elektrischen Apparaturen vornahm, die ihm ebenfalls mit ausnehmenden Dankesbekundungen quittiert wurden. Währenddessen öffnete sich eine der seitlichen Frachtluken des Zuges und ein Lastservitor, aktiviert durch einen noosphärischen Befehl Hectors, begann die Gaben der Bewohner im Zug zu verladen, wobei der Cyborg ein beabsichtigt langsames Tempo vorlegte um jedem einzelnen Geschenk in den Augen der Geber die nötige Gravitas zu verleihen.
Nachdem sich schließlich alle drei Expeditionsmitglieder zur Abfahrt eingefunden hatten und die letzten Höflichkeiten mit O’Donnel und Korrten ausgetauscht waren, bestieg Hector als letzter den Panzerzug, dessen Wände bereits leicht unter dem vertrauten Summen des Plasmareaktors vibrierten. An Bord schickte er Nand zur unausweichlichen Datenübertragung in sein Quartier, während er Kurt und Sindri in den Aufenthaltsraum bat, um eine Entscheidung über die Route zu treffen. Als alle anwesend waren rief er abermals die bereits bekannte Holokarte der Wüste auf, diesmal jedoch um entsprechende Markierungen für die möglichen Routen und die annotierten Informationen des Ortsvorstehers erweitert. „Nach den Informationen, die uns O’Donnel und Korrten haben zukommen lassen, ergeben sich für uns zwei mögliche Routen…“, begann er und deutete nacheinander auf die gefärbten Pfade. „Knapp zusammengefasst haben wir konkret die Wahl zwischen mobilen Banditen mit leichter bis mittlerer Bewaffnung oder enigmatischen Canyonbewohnern, die ebenfalls zu Überfällen neigen. Wenn O’Donnels Aussagen über erstere stimmen, halte ich die Nomaden für die kleinere Bedrohung. Der Blaine bewegt sich in Panzerung und Bewaffnung auf einem Niveau, das uns theoretisch gegen alles unterhalb eines Leman Russ-Geschützes absichern sollte. Darüber hinaus bin ich zwar kein Panzerkommandant, jedoch weiß auch ich, dass jedes gepanzerte Vehikel egal welcher Größe mit ausreichend Geröll ausgeschaltet werden kann, weshalb ich es vorziehen würde, die Tafelberge weitestgehend zu meiden. Zudem erlaubt uns die Ebene eine gleichmäßige und höhere Reisegeschwindigkeit einzuhalten, was unserer Mission nur zu Gute kommen kann. Unsere Kapazitäten zur Luftabwehr sind zwar begrenzt, jedoch dürften die Gefährte der Luftpiraten eher leicht bewaffnet sein und unser Las-Geschütz verfügt über einen ausreichenden Neigungswinkel um sie auch effektiv gegen Flugzeuge einzusetzen.“ Er ließ den Blick abwartend zwischen seinen beiden Begleitern schweifen. „Meine eigenen Kalkulationen und Abwägungen ergeben eine Neigung von etwa 13:11 für die erste Route, jedoch möchte ich zunächst eure Meinungen hierzu hören.“
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#40
Draußen rumpelte der Landzug über die Brücke. Ein Vorgang, den der Maschinengeist mit Leichtigkeit ohne die Eingabe einer steuernden Hand bewältigen konnte.
Auch die Entscheidung der genauen Route oblag nicht den nächsten Minuten. Sie konnten noch gute Stunden geradeaus fahren, bevor sie einen Kurs benennen mussten.
Kurz fragte Kurt sich wie viele Tonnen diese Großmutter von einer Brücke wohl stemmen konnte. Dann entschied er sich lieber nicht allzu gründlich darüber nachzudenken. Nachdem Hector die Situation erklärt und ihren Status um die Informationen erweitert hatten, die sie gewiss in der Siedlung erhalten hatten, fragte er nach der Meinung der anderen beiden. Kurt blickte fragend zu Sindri, der mit verschränkten Armen und durch seine Kapuze verhüllten Blick auf die Karte starrte.
Er gab Kurt mit einem knappen Fingerzeig zu verstehen, dass er eine Statusverletzung nicht als solche betrachten würde und Kurt vor ihm antworten durfte.

Sofern meine bescheidene Meinung etwas wiegt, sehe ich die Sache genau wie ihr, Herr. Ich gebe zu bedenken, dass wir die Motorbarbaren nicht als geringe Bedrohung abtun sollten.
Ich habe das zweifelhafte Vergnügen ein Veteran aus diversen Feldzügen gegen die Orks zu sein. Daher weiß ich, dass unter ungünstigen Umständen Masse über Klasse siegt.
Er hätte fast angesetzt, dass man sich seiner technologischen Überlegenheit nicht zu sicher sein sollte. Doch zwei Techpriestern eben dies zu raten, war als würde man einen Prediger sagen, er solle nicht zu sehr auf seinen Glauben bauen. Also lies er es.
Trotzdem denke ich auch, dass der Weg durch offenes Gelände unsere beste Chance darstellt.
Zwischen den Felsen hat der Feind jeden erdenklichen Vorteil, abgesehen von unserer Feuerkraft.

Das schien alles gewesen zu sein. Kurt machte eine längere Pause, hob dann noch einmal an.
Da ist noch eine Sache, die es nach meiner Auffassung zu klären gilt.
Es geht mir um die… wie sage ich das am besten… um die Nachdrücklichkeit unserer Mission.
Natürlich steht als oberstes Ziel, dass der Blaine den Endpunkt seiner Reise erreicht und ihr euren, wie auch immer im Detail aussehenden Auftrag erfüllen könnt. Daran gibt es nichts zu rütteln, ganz klar.
Allerdings hätte ich ganz gern eine klare Aussage bezüglich der Durchsetzung.
Lasst mich erklären.
Diese Motorbarbaren etwa. DIe stehen natürlich weit außerhalb des imperialen Gesetzes und ich bin der Überzeugung, dass man Koron einen Gefallen tut, jedes Mal wenn man einen vor den Richterstuhl des Imperators sendet.
Aber per se sind sie ja keine Ketzer und keine Häretiker, allenfalls ID lose Kriminelle. Der Adeptus ist… und korrigiert mich wenn ich das falsch sehe, zwar dem Funktionieren des Imperiums verpflichtet aber kein Organ seiner richtenden Gewalt. Was ich versuche zu sagen und mich dabei anstrenge mich nicht um Kopf und Kragen zu reden, ist dass wir theoretisch nicht mit Gewalt auf jeden reagieren müssten, auf den wir treffen.
Bitte mich nicht falsch zu verstehen. Ich sage nicht das wir mit diesen Wilden verhandeln sollten oder es auch nur könnten. Aber sollte sich die Gelegenheit ergeben ist dann die Waffe das Mittel der Wahl oder versuchen wir erst zu reden, bevor wir feuern?
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