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News
#81
[CENTER]Lokales und Überregionales aus aller Welt![/CENTER]


Nicht länger ein Gerücht

Vermehrte Berichte von Schiffen, welche aus dem ein oder anderen Grund die Passage zwischen Horning und Gohmor machten, lassen keinen Zweifel. Was man seit Ewigkeiten für Seemannsgarn und das trunkene Geschwätz von Matrosen hielt, entpuppt sich als Wahrheit.
Anomalocaris, die Bestie der Tiefsee ist kein Mythos!
Nachdem Pilgerschiffe immer wieder davon berichten diese Tiere gesehen zu haben, gibt es nun auch bestätigte Sichtungen durch Kriegsschiffe der gohmorischen Marine. Darüber hinaus existieren Vid- Aufzeichnungen die nicht nur die Existenz des Ungetüms beweisen, sondern auch zeigen wie dieses versucht ein Kriegsschiff, genauer den tiefgrunder Dampfsegler McNicker, zu attackieren. Die Aufnahmen zeigen, wie das Ungeheuer sich aus der stürmischen See erhebt und versucht mit den stacheligen Greifarmen der Kopfpartie nach dem Schiff zu schlagen. Geistesgegenwärtig feuerte die Mannschaft die Zwillingskanone auf die Kreatur ab und ließ Wasserbomben, eigentlich zu Jagd auf Unterseeboote gedacht, folgen.
Durch dieses entschlossene Handeln konnte Anomalocaris vertrieben werden.
Die Welt der Wissenschaft zeigt sich derweil überrascht und hoch erfreut. Freimütig streuen die klugen Köpfe der Zoologie Asche auf ihr Haupt und räumen ein, dass auch Fantasten und Märchengläubige zuweilen einmal richtig liegen. Die Erkenntnisse der maritimen Forschung müssen deswegen jedoch keinesfalls neu geschrieben werden. Schon lange war man von der Existenz gigantischer Seekreaturen überzeugt, auch wenn bis dato die Beweise fehlten. Auch darf nicht vergessen werden, dass die dunkle See unseres Planeten nach wie vor ein kaum erforschtes Terra incognita darstellt. Wie und ob die Erforschung dieser Schalentiere vorangetrieben wird ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verifiziert. Es sei jedoch vorstellbar Expeditionen zu Untersuchung auszurüsten.
Tüchtige Geschäftsleute sind derweil weniger zauderhaft und schon gibt es erste Pläne Jagd auf die Bestien zu machen. Dies jedoch nicht aus der Bestrebung heraus wissenschaftlichen Ruhm zu ernten, sondern um Gewinn zu machen. Ein derart gewaltiges Tier birgt freilich auch enorme Ressourcen, von denen das Fleisch nur die offensichtlichste ist. Ob kühne Männer und Frauen tatsächlich den Kampf mit dem Schrecken der Tiefe aufnehmen wird die Zeit zeigen.


Eligo in Summum cardinalis


Die Zeit der Trauer frisst noch an den Gemütern der Gläubigen, doch kann die Ekklesiarchie auf Koron nicht ohne ein würdiges Oberhaupt sein. Aus diesem Grund kommen zur Stunde die höchsten, kirchlichen Würdenträger des Planeten zusammen, um einen Nachfolger für den verstorbenen Kardinal Titus Gottfried Septin zu erwählen. Die offizielle Anerkennung kann mehre Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, doch bis zu diesem Zeitpunkt wird der so ernannte Kardinal also voll handlungsfähig angesehen und die Ernennung durch Terra ist letztlich mehr ritueller Natur und würde bei Ablehnung lediglich eine Neuwahl zur Folge haben. Wahlberechtigt sind im Konklave alle bestätigten Erz-Bischöfe, welche ihre Pflicht in einer koronischen Gemeinde tun, ganz gleich ob sie auf dieser Welt geboren wurden oder auf einer anderen. Momentan sind dies 207 Personen. Jeder von ihnen ist dazu verpflichtet, am Konklave in der Residenzkirche in Gohmor teilzunehmen, so er nicht auf dem Krankenbett liegt.
Die Wahl erfolgt über Handzeichen, wobei jeder der Anwesenden namentlich vom Zeremonienmeister laut ausgerufen wird und die Anwesenden Handzeichen der Stimmabgabe machen. Nach jedem dieser Gänge wird das Verfahren wiederholt, ohne die jeweils niedrigst Platzierten.
Schnell kristallisieren sich Favoriten heraus, auch wenn so dennoch Stunden und Tage vergehen können. Nach jedem Wahlgang findet eine Pause von einer Stunde statt, in der die Bischöfe verpflegt werden und sich über einzelne Kandidaten beraten können. Gerät das Wahlverfahren an einen Punkt, an dem mehre Kandidaten gleich auf liegen, so wird der Wahlgang bis zu drei Mal wiederholt.
Sollte sich dann immer noch nichts im Ausgang der Wahl geändert haben, so wird durch das Los ein Schiedsrichter entschieden, der einen der Kandidaten ausscheiden lässt. Waren mehr als zwei Kandidaten noch im Rennen, so wird das Wahlverfahren wie üblich abgehalten. Waren nur zwei Kandidaten übrig, so wird der neue Kardinal feierlich verkündet.
Während des Verfahrens dürfen die Erz-Bischöfe das Gebäude nicht verlassen und keinen Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen, um so Kompromittierung durch Außenstehende zu vermeiden. Natürlich gibt es bei jeder Wahl Favoriten und auch dieses Mal ist es so.
Von sechs Erz-Bischöfen glauben Experten, dass sie realistische Chancen auf einen Sieg haben.
Wir stellen sie Ihnen vor:

Erz-Bischof Lorenzo Escudero aus Gohmor gilt als geistiger Zögling Titus Septins und steht im Ruf noch weniger von Mutanten zu halten als sein Mentor. Fast möchte man meinen er übertrifft die Abscheu Septins sogar. Gerade die Politik des Gouverneurs, welche die Verhältnisse für Abhumane in den letzten Jahren spürbar verbesserte, reizte Escudero immer wieder zu scharfen Anfeindungen gegen die Regierung. Gerade bei den Hardlinern erfreut er sich großer Beliebtheit, hat jedoch mit dem Manko zu kämpfen, dass er mit seinen 38 Jahren ungewöhnlich jung ist und von vielen als zu unreif betrachtet wird.

Das genaue Gegenteil ist Adelbert Fürstenbach, ebenfalls aus Gohmor.
Ihm sagt man nach ein erfahrender uns weiser Kirchenmann zu sein, der Entscheidungen nicht leichtsinnig fällt und gerade in der Mutantenfrage stehts große Mäßigung und die Gabe zur Milde einforderte. Ihm werfen Kritiker Zögerlichkeit vor und unangebrachte Nachsicht. Auch wird immer wieder erwähnt, dass Fürstenbach kein gebürtiger Koroner ist und ursprünglich von Mordia stammt. Das griesgrämige Gemüt, welches man den Menschen dieser Welt nachsagt, teilt Fürstenbach freilich nicht. Er gilt als weltoffen und herzlich. Selbst der verstorbene Kardinal, welcher sich in seinem Wesen so sehr von Fürstenbach unterschied, nannte ihn „einen guten Freund und gleichsam willkommenen, wie quälenden Ratgeber.“

Der aus Brunsberg stammende Georg Prager ist weniger für eine besondere Haltung innerhalb der Kirche bekannt, als vielmehr für seine Nähe zu den Adelshäusern und damit zur Wirtschaft. Es gibt Stimmen, die darin einen Interessenkonflikt sehen und Prager selbst der überbordenden Genusssucht und Verschwendung bezichtigen. Andere erachten eine starke Allianz zwischen den Häusern und der Ekklesiarchie als Segen. Ein einflussreiches Konglomerat aus diesen beiden Fraktionen wird von denen herbeigesehnt, die sich vom Erstarken und dem zunehmenden Machtanspruch der Nationen und adelsunabhängigen Fraktionen bedroht fühlen.

Aus Wallburg stammt Fiete Rieken und ihm eilt der Ruf des Friedensstifters voraus. Lange Jahre war er als Missionar in den äquatorialen Regenwäldern unterwegs um dort die aggressiven Eingeborenen nicht nur zu bekehren, sondern sie auch auf einen friedlichen Weg, weg von Stammesfehden und Rebellion gegen die Regierungsmacht zu führen. Seine Mittel der Wahl sind dabei Diplomatie, Zugeständnisse und Forderungen. Auch im momentanen Konflikt in Horning stand er immer wieder als Vermittler und Berater bereit. Den Zefarius- Kult betrachtet er nicht per se als Häresie, sondern lediglich als fehlgeleitete Interpretation durchaus vertretbarer Motive. Freunde des Friedens versprechen sich von ihm eine Chance den Krieg in Horning zeitnah beizulegen, wogegen unversöhnliche Zeitgenossen dieses „Einknicken vor dem Feind“ als verachtenswert verstehen und ablehnen.

Ein weiterer Gohmorer ist Nikolaus von Regiswind, ein vergeistiger und durch und durch dem Weltlichen entrückt anmutender Charakter. Er ist erst seit zehn Jahren wieder zurück auf Koron, nachdem er den Großteil seines Lebens auf diversen Pilgerfahrten verbracht hat. In ihm sieht man einen zukünftigen Kardinal, der den koronsichen Ableger der Ekklesiarchie wieder auf einen Pfad zurückzuführen trachtet, der gänzlich dem Dienst am Glauben und weniger an weltlichen Verstrickungen, verhaftet ist. Jene, die sich genau an diesen lokalen Ränken und Einflussnahmen stören, wäre Regiswind ein Herold wahrer Frömmigkeit, der den Glauben wieder auf seine eigentliche Funktion ausrichtet. Die Gegenseite wird von jenen gebildet, die auf die Verantwortung der Kirche verweisen, sich auch in das Geschehen außerhalb der Kathedralen einzumischen und sich nicht von den Wirklichkeiten des Weltgeschehens hinter dem Katechismus zu verstecken.

Erzbischof Artjom Sergej Sergejowitsch ist oberster Geistlicher der Föderalen Union und ein Verfechter des Peterismus, jener Verehrung, welche den Helden des Kriegs der Häuser, Peter Orsius schon jetzt als Heiligen verehren, obwohl dieser von der Synode noch nicht zum Heiligen erklärt wurde.
Diese Bewegung kann auf eine starke Anhängerschaft unter den Gläubigen bauen, was zu einem beachtlichen Rückhalt in der Bevölkerung führen könnte, zählt man die Gläubigen der regulären Septinanus- Verehrung hinzu. Darüber hinaus weiß man von Sergejowitsch zu berichten, dass er sich selbst wie ein Adliger zu gebären pflegt und eng mit der Armee der FU verbunden ist. Diese Nähe zu einer militärischen Organisation wird ihm immer wieder vorgeworfen und von Gegnern als Interessenkonflikt ausgelegt. Unbestreitbar ist die enorme Verehrung und bedingungslose Hingabe der Föderalen Unionisten gegenüber ihres Erz-Bischofs. Säße eine so hoch geschätzter Mann auf dem Kardinalsthrone in Gohmor, das Bündnis mit der FU wäre auf Lebenszeit besiegelt und die Verfestigung beider Nationen zu einem nördlichen Machtblock wäre einen weiteren Schritt vorangekommen.

Die Türen des Palastes sind verschlossen und Gardisten haben davor Stellung bezogen. Sie werden niemanden hinein und niemanden hinaus lassen, bis im Inneren die Wotre: „Eligo in Summum cardinalis“ (Ich wähle zum höchsten Kardinal) zum Ergebnis geführt haben.


Wüstenstaub der besonders schädlichen Art

Rausch erzeugende Mittel sind eine gute Sache.
Sie erlauben es unseren Bürgern tristem Alltag zu entkommen, wie ihr Vertrieb gleichermaßen Arbeitsplätze schafft und der Steueraufschlag Geld in die Staatskasse spült.
Rauchen, Alkohol, Duftstimulanzen und diverse Pflanzenextrakte stehen dem Verbraucher zur Verfügung und verlocken zum ausloten der eigenen Vorlieben. Natürlich setzt die Anwendung Regulierung durch den Anbieter und Gesetzgeber ebenso voraus, wie den verantwortungsvollen Gebrauch durch den Anwender. Nicht umsonst sind die oben genannten Genussmittel erst ab dem vierzehnten Lebensjahr gestattet. Leider werden diese Rahmenbedingungen, welche uns der gesunde Menschenverstand klar umreißen sollte, immer wieder ausgehebelt.
Illegale, weil für Leib und geistige Gesundheit schädliche, Substanzen betreten die verruchte Bühne des schwarz blühenden Handels mit tragischer Regelmäßigkeit. Vor einigen Jahren war es Gläff, welches die Muskulatur des Benutzer zu übermenschlich wirkender Leistung anspornte, dem Gehirn und den inneren Organen dabei allerdings auf erhebliche Weise schadete. Kam dieses Gift damals aus den Slums über Gohmor, so dringt der neuste Auswuchs modischer Selbstschädigung dieses Mal aus der Wüste heran.
Und wie jeder weiß ist aus der Wüste noch nie etwas Gutes gekommen.
Der Name erschließt sich, wenn man sie sieht. Ein Pulver, fein wie Staub. Manchmal ins Grünliche, manchmal ins Gelbe spielend, meistens jedoch grau und wenig beeindruckend. Der genaue Ursprung der Droge war lange Zeit unbekannt, doch mittlerweile weiß man, dass sie von den nomadischen Heiden der Wüste abgebaut wird und das es sich dabei um die Rückstände chemischer Waffen handelt, welche dereinst im Krieg der Häuser Verwendung fanden und deren ausgeklügelte Tödlichkeit wir uns heute kaum noch vorstellen können. Wie man diese zweihundert Jahre alten Ablagerungen genau extrahiert und raffiniert ist bisweilen weiterhin ein Geheimnis der Wilden, doch seit einigen Monaten taucht „Staub“ auf Partys auf und tritt seinen Siegeszug in die Haushalte der Unvorsichtigen an. Anfangs wurde es lediglich als exotisches Gewürz gehandelt und niemand störte sich an seiner Verbreitung. In geringen Dosen über Speisen verteilt, steigerte es deren geschmackliche Intensität oder konfrontierte die Geschmacksknospen mit gänzlich neuen Eindrücken. Konsumiert man es aber in weniger verdünnter, oder gar in reiner Form, so hat es eine enorme Wirkung auf die Psyche. Die Wahrnehmung kann stark verzerrt werden, was sich bei jedem Anwender anders äußert. Diese Unvorhersehbarkeit der Wirkung macht den Genuss um so gefährlicher Es gibt Berichte von lebensechten Halluzinationen, verändertem Zeitempfinden, optische, sensorische und akustische Wahrnehmungsveränderungen in verschiedensten Ausprägungen. Diese können als angenehm erfahren werden, haben in ihrer gegenteiligen Wirkung aber auch schon zu etlichen Todesfällen geführt. Wie erst in dieser Nacht, als ein Finanzgeschäftsmann aus der oberen Ebene (persönliche Daten werden hier aus Pietätsgründen ausgelassen) eine Patrouille des Adeptus Arbites angriff und nachdem diese ihm sogar eine Warnung zukommen ließen, erschossen wurde. Meistens sind es jedoch Selbstmorde, in welche die Nutzer getrieben werden und vor denen sie sich wahnsinnig und angsterfüllt gebärden.
Auf den Besitz von Staub steht eine Haftstrafe von nicht unter 3 Jahren Zuchthaus. Davon abgesehen sollte sich jeder Bürger Gohmors auf die legalen Genüsse der chemischen und biologischen Reizindustrie verlassen und um derart gefährliche Substanzen einen weiten Bogen machen.
Auch kann es nicht schaden auf Angehörige, Freunde, Bekannte, Kollegen und Nachbarn ein scharfes Auge zu haben und gegebenenfalls die Behörden zu informieren.

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#82
[CENTER]Lokales und Überregionales aus aller Welt![/CENTER]

Georg Prager wird Nachfolger von Titus Septin


Dreizehn Tage dauerten die Beratungen in der Residenzkirche, bis sich die Eingebung durch den Gottimperator auf die Häupter der versammelten Erz- Bischöfe niedersenkte und sie den Einen aus ihrer Mitte erwählen ließ. Dieser Eine ist in der Tat einer der erwarten Favoriten, wenn auch einer, den man nicht an die erste Stelle gerückt hatte. Prager gilt als ein Kirchenmann, der Wirtschaft und Adelshäusern nahe steht, ganz nach seiner Prämisse: „Steh gut mit den Reichen, auf das ihre Gunst Salbei für die Armen sei.“
Dies ist die Charakterisierung, die man dieser Tage allerorten hört, doch natürlich gehört mehr dazu der Kardinal Korons und der Beichtvater des Gouverneurs zu sein. Ein Narr, wem es genügt Kardinal Prager derart einseitig zu betrachten. Mit was für einem Mann wir es zu tun haben, wird sich an einigen Scheidewegen messen lassen, etwa bezüglich der Mutantenfrage und wichtiger noch, dem Verhalten der Ekklesiarchie bezüglich des Zefarius- Kultes und damit dem weiteren Verlauf des Krieges in Horning (Siehe dazu auch „Was wenn Frieden wäre?).
Der Kardinal trat nach seiner Ernennung auf den Platz „Terras Herrlichkeit“ und begrüßte die Menge, die dort seit über zwei Wochen wartete. Er segnete die Anwesenden und betete mit ihnen gemeinsam. Die offiziellen Dienstgeschäft wird Georg Prager in wenigen Tagen übernehmen, wenn er mit dem Übergabeprotokoll geendet hat.


Was wenn Frieden wäre?


Anderthalb Jahre dauert der Konflikt in Horning inzwischen an. Der Schwung unterdessen, scheint beiden, bzw. den diversen Parteien ausgegangen zu sein. Seit dem Tod des Kardinal Septins ist der eigentliche Grund, namentlich die Zerschlagung des sogenannten Zefarius- Kultes gänzlich zu einer leeren Hülle verkommen. Die Pilgerarmeen, anfangs sicher noch von der heiligen Aufgabe geleitet, sind zu Gruppen marodierender Banditen verkommen. Was wahrhaft fromm losmarschierte, liegt tot in der Erde Hornings oder ist lang in die Heimat zurückgekehrt.
Was bleibt sind die militärischen Kontrahenten. Die PVS hat die Kontrolle über die Schwemme. Dort werden zerstörte Dammstädte wieder aufgebaut und den geflohenen Bewohnern die Rückkehr nicht nur ermöglicht, sondern sogar Entschädigungen zugestanden. Die Dammstädte haben sich nach der Befreiung kollektiv von der Regierung in Horning losgesagt und sich zur Liga freier Dammstädte zusammengeschlossen. Lediglich einige unverbesserliche Rebellengruppen behelligen die PVS mit dem Verlangen nach ihrer Zerstörung. Die Liga scheint auf den ersten Blick der klare Gewinner dieser Situation. Vom Joch der Hauptstadt befreit, sind die Familien der Dammstadt- Clans der Autonomie so nahe, wie schon seit dem Krieg der Häuser nicht mehr. Zwar gibt es eine klare Proklamation, welche ausweist, dass die Liga in die Gemeinschaft Hornings zurückkehrt, sobald diese einen eindeutigen Frieden mit der Regierung in Gohmor schließt. Klar ist jedoch auch, selbst wenn die Liga bei diesem Prozess Eingeständnisse und Kompromisse verlautbaren lässt, wird sie weit von dem Status entfernt sein, welchen sie vor dem Konflikt hatte.
Des weiteren wäre da die PVS, welche momentan hauptsächlich aus Kontingenten Gohmors und der FU besteht. Im Augenblick wird sich mit mehr oder minder großen Elan um die zweitgrößte Stadt des Landes, Edos geschlagen. Korrespondenten berichten, dass die Bestrebungen weiter in das Kernland vorzudringen bestenfalls halbherzig genannt werden können. Das scheint verwunderlich, gibt es doch keinen Zweifel daran, dass Gohmor Horning auslöschen könnte und den stillen Aggressor Truzt gleich mit. Das sie es nicht tun, liegt im einen wohl darin, dass man kein so lukratives Land gnadenlos verbrennen möchte. Nach dem Sieg wäre ein Wiederaufbau kostspieliger, als es eine diplomatische Lösung je seien könnte. Es ist also wahrscheinlich, dass der Sieg am Verhandlungstisch errungen wird. Bis dahin stellen die immer wieder aufflammenden Konflikte ein ideales Übungsgelände für junge Offiziere dar, deren Ehrgeiz ihre Erfahrung noch überwiegt. Aus dem Horningkrieg wird ein gänzlich neuer Kader PVS- Eliten hervorgehen, der die Effizienz von Strategie und Taktik nicht nur aus dem Lehrbuch kennt.
Doch auch Truzt sieht in dem Stellvertreterkrieg gewiss keine Niederlage. Den Strategen der Megastadt im Westen war ohne Zweifel von Anfang an klar, dass sie einen Kampf gegen den Riesen Gohmor unmöglich gewinnen können. Sie haben jedoch gezeigt, dass man bereit ist aufs Ganze zu gehen und nicht länger gewillt ist die momentane Art der Planetenführung zu tolerieren. Ob bei etwaigen Verhandlungen auf diesen Punkt eingegangen wird und ob Gohmor bereit ist dem Noch-Gegner entgegen zu kommen, wird sich zeigen. Das es schon lange geheime Verhandlungen gibt, davon ist auszugehen. Ob diese, vielleicht auch durch Intervention des neu bestimmten Kardinals, bald in der Zukunft statt finden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar sagen.


off: Die Kardinalswahl wurde ausgewürfelt und somit der Gunst des Imperators überlassen. Wink
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#83
Kommentar

In Horning wird noch gekämpft, wird noch gestorben. Sicher, die Tage der ruhmreichen Schlachten scheinen vorbei. Keine Heldentaten mehr, wie die Seeschalcht am "Schwarzen Band" oder die Panzerkämpfe um den "Hohen Weg". Keine Belagerungen von widerspenstigen Dammstädten mehr, die Stoff für Geschichten liefern.
Ein Großteil der Pilger sind derweil zurückgekehrt und suchen ihr Abenteuer in der Fremde zu vergessen oder auszuschlachten.
Selten zuvor gab es soviel Sachbücher, welche von den Erfahrungen als Pilger berichten. Unter diesen Werken gibt es einiges Authentisches, Aufwühlendes und viel aufgebauschten Unsinn, mit Pseudo- Erlebnissen und Pseudo- Weisheit aufgebläht.
Die Berichte aus dem Kriegsgebiet werden weniger, man hat das Interesse verloren und wendet den Blick gelangweilt ab. Es scheint fasst, als sei der Frieden schon errungen, um dessen Bedingungen Diplomaten und Schlichter nach wie vor streiten und feilschen. Wen interessiert die Souveränität der Dammstädte, wen Gefangenenaustausche und Reparationszahlungen, wenn zugleich die Gravball- Meisterschaft ihren Anfang genommen hat, wir einen neuen Kardinal feiern und uns an den Skandalen der Prominenz berauschen?
Das nach wie vor um das verwüstete Edos gekämpft wird und sich die Reste des Pilgerheeres ihren ganz eigenen Krieg mit den rekrutierten Mutanten Hornings liefern, wen lockt das noch hinter dem Ofen vor?
Auch stellt keiner mehr die Frage nach dem Grund des Konflikts.
Der Zefarius- Kult greift kaum noch selbst in die Kämpfe ein, ist deswegen aber nicht im Mindesten geschwächt, geschweige denn verschwunden. Wie kommt es also, dass das Strohfeuer der Begeisterung so schnell herunter brannte?
Der Autor sieht eine Ursache darin im großen Krieg der Häuser. Zweihundert Jahre ist diese weltweite Schlachten nun her und heute scheint es ferner denn je zu sein. Man darf dabei jedoch nicht vergessen, welche Narben die Bevölkerung unseres Planeten davongetragen hat. Nur wenige, die über lebensverlängerne Maßnahmen im Bereich exorbitanter Preisklassen verfügen, erinnern sich an den Krieg als Erlebtes. Nichtsdestotrotz hat das kollektive Gedächtnis Korons dieses Weltentrauma nicht vergessen. Man ist Stolz auf die PVS als Armee. Aber als eine Paradenarmee und eine Schutzmacht, nicht auf eine Streitkraft, die auf anderen Kontinenten gegen Abtrünnige der eigenen Gattung im Schlamm verblutet.
Religösen Eifer zu entfachen, so gerechtfertigt er auch sein mag, ist ein Leichtes und bewegt ohne Mühen begeisterte Massen. Doch schnell wurden unterbewusste Erinnerungen geweckt, als der erbitterte Widerstand Hornings die ersten Opfer forderte.
Zwei gehörnte Squam- Squams haben hier ihre Häupter zusammenkrachen lassen, namentlich Truzt und die Zentralregierung in Gohmor. Den jeweils anderen wolle man dabei nicht vernichten, nicht einmal soweit schaden, dass seine Wirtschaftlichkeit ernsthafte Einbrüche erleidet. Eine schlichte Machtdemonstration, bei der Horning das Pech hatte, zwischen den aufeinander treffenden Riesen zu stehen.
Nach über einem Jahr Krieg und etwa 15.000 Toten ist nichts gewonnen. Edos, die zweit größte Stadt des Landes, liegt in Trümmern, Horning ist in das Kernland und die Liga freier Dammstädte gespalten. Der Zefarius- Kult erfreut sich einer Bedeutung, die er ohne Krieg gewiss nicht erlangt hätte. Für die Bürger Gohmors ist der Krieg mit der dem verschwinden des medialen Interesses zu etwas Unbeachtetem geworden, zu etwas Hässlichem, worüber man mitleidig den Kopf schüttelt, wenn der Sohn oder die Tochter des Nachbarn in einer Fronteinheit dient.
Noch sollten wir jedoch daran denken, dass jeden Tag Bomben in Horning fallen und Menschen ihr Leben lassen. Noch sollten wir die Hände zum Gebet falten und den Gottkaiser um Frieden bitten.

Günther Alco
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#84
Das juristische Exekutiv- Kabinett gibt bekannt:


Wer hat diese Straftäter gesehen?

Während sich die Gefängnisinsel Egir Septimus unter der Leitung Haus Tortos ihren früheren Ruf als Verwahranstalt ohne Fluchtmöglichkeit zurückerobert ist man noch immer darum bemüht die Nachlässigkeiten der vorhergehenden Anstaltsleitung auszugleichen.
Kurz vor der Schließung und der Untersuchung durch Ermittler des Adeptus Arbites und der PVS- Polizei, waren mehrere Insassen, zum Teil durch die Hilfe bestochener Wächter, entkommen. Die meisten dieser Entflohenen konnten gestellt und wieder in Haft verbracht werden oder starben bei diesem Unterfangen.
Doch eine Handvoll Verbrecher ist noch immer auf der Flucht und stellt eine Gefahr für gesetzestreue Bürger dar.
Im Rahmen der feierlichen Einweihung des Sektor- F, der für schwer psychisch gestörte Straftäter konzipiert ist kündigte der Vertreter des Hauses Torto an, dass man sich in der Verantwortung fühle, die Fehler der Vorgänger zu beseitigen. Aus diesem Grund hat das Haus Kopfgelder auf vier, sich noch immer auf der Flucht befindenden, Insassen ausgesetzt, um ihre Ergreifung zu beschleunigen. Ein jeder Bürger Korons hat das Recht, zur Dingfestmachung beizutragen und sein gesetzmäßiges Privileg auf den Gebrauch von Schusswaffen dabei wahrzunehmen.


Gregor Heuderling: Diebstahl und Wehrkraftzersetzung

Der Verurteilte Heuderling stilisiert sich gern zum Helden des einfachen Mannes ist aber alles andere als das. Als in seinem Wohn- Habitat der Hunger um sich griff, wartete Heuderling nicht etwa darauf, dass die regulären Ordnungskräfte die Ursachen dieses Missstandes behoben und die Verursacher benannten, sondern er war der Meinung, selbst Abhilfe schaffen zu müssen.
Mit einigen Spießgesellen wechselte er die Ebene und entwendende dort drei LKWs, welche Verpflegung transportierte. Diese verbrachte er in sein Hab, wo er die Nahrung an die Bewohner verteilte.
Die Ladung war jedoch für unsere tapferen Truppen bestimmt, welche die Grenze Gohmors in der Vorwüste bewachen. Diese mussten hungrig in den Kampf gegen die Banditenhorden ziehen, welche unsere geliebte Heimat in sehr viel schlimmerem Ausmaß bedrohen, als es eine punktuelle und kurzfristige Verknappung von einzelnen Lebensmitteln jemals könnte.
Heuderding machte sich eine Gefangenenrevolte zu Nutze, um aus der Strafanstalt zu entkommen. Gemeinsam mit anderen Kriminellen wurden sie von einem wartenden Boot aufgenommen. Dieses wurde von sogenannten „Freiheitskämpfer“, in Wahrheit aber nichts geringeres als ordinäre Terroristen, gesteuerten.
Heuderling heuchelt Interesse für die Belange des einfachen Mannes und schwing gern große Reden. Im Inneren ist er jedoch von Feigheit und Eigennutz zerfressen. So er keine verblendeten Unterstützter bei sich hat ist kaum mit ernsthafter Gegenwehr zu rechnen. Seine Strafe wird von zwanzig Jahren Umerziehung auf lebenslange Haft ungeformt.

Kopfgeld (Staat) tot/lebendig: 0/150
Kopfgeld (Haus Tortos) tot/lebendig: 1000/2000


Lexandro Menas: Doppelmord

Menas gilt als besonders kaltblütig, brachte er doch nicht nur sein Eheweib mit bloßen Händen um, sondern auch seinen Vorgesetzten. Laut Prozessakte überraschte er beide dabei, wie sie sich darüber berieten, wie weiter mit seinem aufbrausendem Gemüt zu verfahren sei. In Rage über diese vermeintliche Verschwörung gegen seine Person, erschlug er seinen Vorarbeiter und erwürgte danach seine unschuldige Gattin ohne Gnade. Für seine Bluttat wurde er zu drei Jahren Haft in der Kälteschlafkammer und anschließender Servitorierung verurteilt. Wie genau er aus dem Vollzug entkam ist bis heute unklar, doch die Ermittler gehen davon aus, dass er Unterstützung durch Dritte hatte. Menas wird als mäßig intelligent beschrieben. Er neigt zu spontanen Wut und Gewaltausbrüchen. Bei seiner Ergreifung wird zum Schusswaffengebrauch ermutigt. Zu seiner regulären Strafe wird, als Konsequenz aus der Entziehung aus der Urteilsvollstreckung, die Entmannung bei vollem Bewusstsein hinzugefügt.

Kopfgeld (Staat) tot/lebendig: keines
Kopfgeld (Haus Tortos) tot/lebendig: 500/1000


Gertrude Beter: Veruntreuung und Meineid

Keine Gewaltverbrecherin, deswegen jedoch nicht weniger schädlich für die Gesellschaft. Beter war viele Jahre lang die Verwalterin mehrere Außenstellen einer in Gohmor ansässigen Fabrik für Flugzeugteile und hat während dieser Zeit rigoros in die eigene Tasche gewirtschaftet. Dabei legte sie soviel kriminelle Energie und verbrecherisches Geschick an den Tag, dass ihr erst nach geraumer Zeit ein Buchprüfer auf die Schliche kam. Vor Gericht versuchte Beter ihre Haut zu retten, indem sie mehrer Kollegen unter Eid der Mittäterschaft bezichtigte. Von diesen Anschuldigungen stellte sich jedoch keine einzige als nachprüfbar heraus. Für ihre Verbrechen bekam Beter eine Strafe von zehn Jahren Haft mit anschließender Umerziehung. Die Flucht gelang ihr durch Bestechung des Aufsichtspersonals der alten Verwahranstalt. Beter ist nicht körperlich aggressiv, versteht es jedoch sich geschickt aus Situationen herauszureden oder das Opfer anderer zu mimen. Ihre Strafe wurde auf zwanzig Jahre erhöht.

Kopfgeld (Staat) tot/lebendig: 0/1000
Kopfgeld (Haus Tortos) tot/lebendig: 0/1000

Udero Sprungfeld: Mehrfachmord, Brandstiftung, Körperverletzung, Widerstand gegen die Exekutivgewalt.

Sprungfeld ist gewiss der Gefährlichste unter den Gesuchten. Geistesgestört und extrem gewalttätig, hat er auf der mittleren Ebene mehrere Feuer gelegt und kam so als „Feuerteufel von Block 104“ zu berüchtigter Bekanntheit. Bei seinen Feuern starben über hundert Arbeitnehmer, darunter auch Kinder. Als die PVS- Polizei Sprungfeld schließlich stellen konnte, lieferte er sich mit den Vollzugs- Soldaten eine mehrstündige Schießerei, bei welcher drei Kameraden zum Teil schwer verletzt wurden. Erst ein Bauchschuss stoppte Sprungfeld schließlich und ermöglichte die Festnahme. Vom Richter wurde er zum Tode durch die Egge verurteilt und wartete in seiner Zelle auf die Vollstreckung. Während jener Revolte, die auch Heuderding zur Flucht nutzte, töte er die beiden Beamten, welche ihn in einen Zellenblock verbringen wollten, welcher noch nicht von den Aufständischen bedroht wurde. Sprungeld bemächtigte sich einer Waffe und schlug eine blutige Schneise durch Insassen, wie Wachpersonal. Er entkam auf dem Luftweg in die Slums, noch ehe die Abwehr Gohmors den gestohlenen Hubschrauber abschießen konnte. Eine Fahndung wurde durch die Gangaktivität in den Slums erschwert und ermöglichte Sprungfeld das Untertauchen. Der Flüchtige ist extrem gefährlich, besitzt enorme Gewaltbereitschaft und ist geistig instabil. Bei einer Konfrontation sollte ohne Zögern von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden.

Kopfgeld (Staat) tot/lebendig: 500/100
Kopfgeld (Haus Tortos) tot/lebendig: 1500/3000

Persönliche Daten, sowie vorhandenes Bildmaterial kann über den öffentlichen Nexusstrang des Haus Tortos oder über die Fahndungsliste der PVS- Polizei eingesehen werden. Sachdienliche Hinweise, welche zur Ergreifung der Gesuchten führen, gestatten dem Hinweisgeber einen 10% Anteil an der ausgeschriebenen Belohnung. Sollte ein Bürger einen oder mehrere Gefangene ergreifen, so kann er diese bei jeder PVS- Dienststelle in Gewahrsam geben und seine Belohnung entgegennehmen. Sollte einer oder mehrere Straftäter bei der Festnahme getötet werden, so besteht die Beweispflicht beim abliefernden Bürger. Dies beinhaltet eine Sichtung des Körpers, des getöteten Straftäters, welche eine Identifikation des Gesichts und Minimum eines Fingers ermöglichen muss.

Verlautbarungsabteilung: -Ergreifung-
Juristische Exekutiv- Kabinett Gohmor.
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#85
Mode Fashion Adelshäuser

Der Ball zur Eröffnung der hundertunddreizehnten Adima Festspiele liegt hinter uns, was war das für ein Glemmer auf dem purpurnen Teppich des Adima- Opernhauses? Das kulturelle Schmuckstück der oberen Ebene glänzte wie ein Diadem und die edlen Herren und besonders Damen, der Adelsschicht gaben die funkelnden Diamanten. Alles was Rang und Namen hatte war dabei, die Kunst hochleben zu lassen, aber natürlich auch um zu sehen und gesehen zu werden.
Ihr Detlef Schickedanz war dabei, hat Fragen gestellt und Augen und Ohren für Sie aufgesperrt.
Leuchtender Stern des Abends natürlich, Enrico DeSchnei, extra von Ichar IV angereist um den Adel mit seiner chemo- mechanisch verfeinerten Stimme zu erfreuen. Ebenso bemerkenswert unzweifelhaft die Modetrends dieser Neujahrs- Saison.
An die Damen sei nur soviel gesagt: Hohe Hacken waren gestern, der Sichelabsatz ist das Muss in dieser Dekade. Gleich zwei Damen gaben die Initialzündung für diesen Trend und überragten viele andere Edelfrauen damit nicht nur im übertragenden Sinne. Lady Camilla von und zu Witten und Alexandra Eleonora di Corvo-Orsius hatten beide ihre opulente Abendgeraderobe durch Sichelabsätze von Dolch und Gaballa zu einem besonderen Hingucker gemacht.
Sie beweisen damit einmal mehr, wenn es um Eleganz und Mode geht, haben diese beiden die Nase nach wie vor ganz vorn.
Das Edelstahlschuhwerk wurde natürlich von Necromunda eingeflogen, wo man sich als Dame von Schick kaum noch ohne dieses Accessoire aus dem Haus wagt.

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Auf diese Zierde weiblicher Füße angesprochen bemerkte Lady von und zu Witten lächelnd, „Natürlich kostet der Import eine Kleinigkeit, aber wenn man in der konronsichen Provinz mit der Mode des Imperiums mithalten möchte, dann muss man schon ein wenig Aufwand betreiben.“ Darüber, dass ihr Frau di Corvo-Orsius den Ruhm des alleinigen Trendsetters wegschnappte, zeigte sich Camilla nicht erbost. „Alexandra Eleonora ist eine gute Freundin und ihr Geschmack ist so exquisit, dass es mich enttäuscht hätte, wenn sie mit gewöhnlichen Hacken- oder Fokura-Schuhen erschienen wäre. Was sie sich allerdings bei ihrer Maske gedacht hat weiß ich nicht.“ Damit spielte von und zu Witten neckend auf die schwarze Vollmaske aus miralischer Luftspinnenseide an, welche das makellose Gesicht der di Corvo-Orsius verbarg. Selbst darauf angesprochen zeigte sie sich erheitert. „Erstaunliche das meine liebe Camilla nicht weis, dass man so etwas in den Palästen von Meridian trägt, um dem Gegenüber nur die Augen zu präsentieren, die doch immerhin der Spiegel der Seele sind. Aber ab und zu muss ich mir auch die Befriedigung gönnen und meiner teuren Camilla eine Kleinigkeit voraus haben.“
Ob sich die volle Verschleierung des Gesichtes durchsetzt muss man wohl abwarten, aber die Dekade der Freizügigkeit, wie man sie noch bei den letzten Festspielen sehen konnte, scheint vorbei zu sein. Die Kleider sind hoch geschlossen und eng anliegend. Kräftige, dunkle Farben dominieren. An den Balanceakt der Sichelabsätze wird man sich jedoch gewöhnen müssen, wenn man mit der Spitze der gut gekleideten Welt mithalten will.
Bei den Herren setzt sich die Uniform weiterhin durch. Man zeigt sich auch in der Mode verbunden mit den Truppen und den Werten des Offizierswesen. Allerdings geht der Trend weg vom schlichten Königsblau der PVS und hin zu fantasiereichen Ausschmückungen und bunteren Farben. Einschläge aus Brunsberg, wo das Söldnerheer seine ganz eigene Mode des Landsknechtslook zelebriert, lassen sich nicht verleugnen.
Gelb und Rot feiern eine grelle Rückkehr. Der Federschmuck des Baron von Dolden scheint ihrem Reporter dann allerdings doch etwas gewagt. Assoziationen an einen schillernden Paradiesvogel lassen sich kaum verhehlen. Andererseits passt es vielleicht, denn provoziert tut Siegesmund von Dolden ohnehin gerne. So zeigte er sich doch noch vorige Woche ungeniert beim Urlaub mit zwei jungen Schönheiten auf den Sonneninseln vor Bulags Küste. Beide Damen sahen weder seiner Frau sehr ähnlich, noch schienen sie die Leibwächter des Achtundsiebzigjährigen zu sein. Er selbst meinte dazu lakonisch: „Ich liebe nun einmal die Frauen und es wäre doch eine Schande sein Leben mit nur einer zu vertun.“ Auch an diesem Abend erschien der bunte von Dolden nicht in Begleitung seiner Gattin, sondern hatte einen jungen Burschen um die zwanzig am Arm. Zu seinem Begleiter befragt, hatte er für ihren Reporter nur ein verschmitztes Lächeln übrig.
Ein Schelm wer Böses denkt.
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#86
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Feldtagebuch

Bruder Hubertus winkt mir aus der Ferne, um mir anzuzeigen, dass es sicher sei und ich zu ihm kommen könnte.
Sicher ist dabei natürlich ein relativer Begriff, denn sicher ist in diesen Tagen nur eins in Edos, nämlich dass der Krieg hier keine Pause macht.
Ich nähere mich der kleinen Gruppe aus Pilgern, welche als Vorauskommando dient und die Stellung erkundet, die noch vor einer Stunde dem Vorstoß der Befreiten diente. Erst die Bombardierung durch die PVS vertrieb die rekrutierten Mutanten aus ihrem Posten und erlaubte es den Pilgern das Gebiet wieder einzufordern, welches die Abhumanen ihnen seit dem Morgen abgerungen hatten.
Ich gehe geduckt zu ihnen herüber, überklettere Trümmer und mache möglichst einen Bogen um verkohlte Leichen, die verkrümmt und entstellt überall herum liegen. In der Ferne ist das Grollen von Kanonen zu hören, der Himmel ist getrübt vom Qualm und Rauch, der allgegenwärtige Gestank nach allem, was irgendwie brennen und verbrennen kann ist längst zu ignorierbaren Gewohnheit geworden.
Die fünf Pilger haben sich um eine krude Konstruktion aus Holz und Eisen versammelt. Ein Katapult, wie man mir erklärt. Mit diesen Vorrichtungen schleudern die Befreiten primitive Fassbomben in die Richtung der Pilger und der PVS. Einfallsreichtum kann man ihnen gewiss nicht absprechen, haben sie doch auf diese Weise ihrerseits eine gefürchtete Artillerie- Waffe geschaffen, welche natürlich nicht das Potenzial unserer Kanonen erreicht, deswegen aber nicht weniger Schrecken in die Reihen der Pilger trägt. Ohnehin ist dieser Kampf inzwischen zu etwas verkommen, was weniger einem Krieg nach herkömmlichem Verständnis entspricht. Nicht länger scheinen hier Soldaten gegeneinander anzutreten, sondern Mutanten gegen religöse Zivilisten. Die PVS begnügt sich damit den Gürtel um die Stadt geschlossen zu halten und in Abständen Bomben und Granaten auf Edos regnen zu lassen.
Die Teile der Horning- Miliz, welche nach wie vor zu Hauptstadt und zu Truzt stehen und die Republikanischen Garden begnügen sich damit den Artilleriebeschuss zu ertragen und den Bombern mit Abwehrfeuer zu begegnen. Sie haben sich ihrerseits im Gebiet um den Hafen, sowie im Zentrum und im Norden der Stadt eingeigelt. Man versucht sich gegenseitig zu zermürben, so scheint es. Weniger um den jeweils anderen zu vernichten, als vielmehr um Gewohntes fortzuführen, bis an anderer Stelle Lösungen gefunden werden.
Der wahre Kampf, so gewinne ich mit jedem Tag mehr den Eindruck, findet zwischen Pilgern und Befreiten statt. Beide Parteien haben einen respektablen Hass aufeinander entwickelt und bekriegen sich in ausgebrannten Ruinen, in Kanalisationsschächten und über Trümmerfelder hinweg. Straßenzüge, oder was davon noch übrig ist, werden erobert, verloren und zurückgewonnen.
Um Bodengewinn geht es dabei schon längst nicht mehr, allein das Hinschlachten des jeweils anderen scheint das Ziel zu sein. In Edos zeigt sich die Fratze des Krieges in ihrer hässlichsten Form und die Verantwortlichen in Horning, Truzt und auch in Gohmor müssen sich die Frage nach dem Warum gefallen lassen. Warum sterben hier noch Kämpfer für einen Krieg, der in den Tageszeitung bereits als beendet gehandelt wird? Wann werden die viel beschworenen Friedensverhandlungen endlich auch in die Tat umgesetzt?
Diese Fragen stellen nicht die Lebenden, sondern sie werden von den Toten herausgeschrien, die zu tausenden in der Erde der zweitgrößten Stadt Hornings ihr Blut mit der Asche vermengen.
Wir müssen uns von der Stellung um das unbemannte Katapult zurückziehen, denn es ist die Rede von einem Gegenschlag durch die Befreiten. Sollte das der Wahrheit entsprechen, dann heißt das für uns wieder eine Nacht voller Angst vor dem unheilvollen Zischen, mit dem die Fassbomben durch die Dunkelheit fliegen.

Für den Gohmor Guardian Simone Tober aus dem umkämpfen Edos.


Private Luft

Die Luft die wir atmen ist uns geschenkt, von dem Augenblick an, da wir das Licht der Welt erblicken, sei es das Sonnenlicht des Landes oder das künstliche Licht der Makropole.
Ein schöner Gedanke, doch leider ein trügerischer. Zumindest was die Luft in der Makropole anbelangt. In einem teilgeschlossenen Komplex, wie eine derart gewaltige Stadt einer ist, setzt das Atmen die Beförderung, Aufbereitung und Verteilung von Luft voraus, plus der Wartung und Neuinstallation jener Analgen, die für solche Gewährleistung verantwortlich sind. Natürlich strömt Luft von Außen nach Gohmor, durch die gewaltigen Transittunnel etwa oder Bereiche am Rand der Stadt, die Öffnungen zu verschiedensten Zwecken beinhalten. Natürlich genügen diese Einlässe nicht um für eine Zirkulation und eine Aufbereitung zu sorgen. Zu diesem Zwecke sind über die gesamte Stadt Millionen und Abermillionen von Luftttauschern verteilt. Deren Größe kann von der eines Kühlschranks bis zu den Ausmaßen eines Wohnhauses reichen. Ein Großteil dieser Anlagen ist für das Auge des einfachen Bürgers verborgen, da er sich in den sogenannten Wartungseben (von den Technikern auch Halbebenen genannt) befindet. Über und unter den eigentlichen Wohnebenen befinden sich schier endlose Labyrinthe, die alles beherbergen, was dem Bewohner Gohmors das Leben angenehm macht. Abwasserleitungen, Stromkabel, Fernwärme, Gas und eben auch die Lufttauscher.
Achten sie bei ihrem nächten Spaziergang einmal auf Gitterschächte am Boden, denen ein leichter Luftzug entströmt. Eben dies ist alles, was man oberirdisch von den Lufttauschern zu Gesicht bekommt.
Vielleicht fällt ihnen bei diesem Spaziergang aber auch auf, dass durchaus nicht allen Gittern eine Briese entflieht. Diesen Umstand erläutert Hermann Schneidlinger, von der Initiative „Länger leben durch saubere Luft“. Er kämpft seit Jahren gegen Missstände in der Luftklärung der Makropole: „Leider ist es so, dass ein Großteil der Lufttauscher nicht richtig, oder gar nicht funktioniert. Eine Erhebung des vergangenen Jahres zeigt auf, dass in den oberen Ebenen jeder fünfzigste der Tauscher nicht funktioniert, was weniger tragisch erscheint, zumal die meisten Haushalte in diesem Bereich über eine separate Aufbereitung verfügen. In den mittleren Ebenen ist es schon jeder zwanzigste, wobei die Tendenz mit jeder Ebene nach unten zunimmt. Was gemeinhin als die Untere Ebene und die Null- Ebene bezeichnet wird, dort findet eine Wartung praktisch nicht statt und die Menschen müssen sich selbst behelfen. Dabei machen sie sich sogar strafbar, wenn sie dabei erwischt werden, wie sie die Tauscher, ob defekt oder nicht, manipulieren.“ Den Mangel, welchen Schneidlinger anspricht, kennt man bei den Regionalregierungen der einzelnen Ebenen. Doch fast überall klagen die Verantwortlichen über fehlende Mittel, geschultes Personal oder auch nur genügen Wartungsservitoren.
Schneidlinger jedoch bemängelt noch Anderes: „Selbst wenn jeder Tauscher einwandfrei funktionieren würde, blicken sie doch auf die Straßen der Mittleren Ebenen. Die Menschen tragen Mund- und Nasenschutz, die oftmals von Nasenbluten verschmutzt sind. Wer es sich leisten kann hat eine Gasmaske auf und niemand bleibt länger im Freien als nötig.
Das ist von Ebenenbereich zu Ebenenbereich natürlich unterschiedlich, das weis ich. In einer Straße kann man noch vor einem Cafe sitzen in der Nebenstraße zerfrisst es einem die Schleimhäute. Das liegt nicht nur an kaputten Tauschern. Die funktionierenden Geräte saugen den Dreck an, der von den Fabriken nach draußen geblasen wird. Wir reden hier von Abgasen und Verunreinigungen, die aggressiv sein können wir Säure. Diese treffen auf Filter, die Jahrhunderte alt sind. Sicher, sie sind dazu konzipiert sogar die Wirkung von ABC- Waffen rauszufiltern und das haben sie in der Vergangenheit ja auch getan. Aber irgendwann knickt auch das stärkste System ein und dann wird der angesaugte Dreck direkt wieder in die Lungen der Bewohner gepumpt.“
Nicht nur Aktivisten wie Schneidlinger sehen dieses Problem.
Auch die Wirtschaft nimmt sich der Sache an.
Der Antrag 32 steht dann auch entsprechend nächste Woche im Rat zur Abstimmung. Darin wird von Vertretern aller Stände über eine Teilprivatisierung der Luftversorgung abgestimmt. Im Kern würde sich ein „Ja“ zwar auf ganz Koron beziehen, in erster Linie betrifft es wohl aber Gohmor in direkter Konsequenz und die Zulieferergebiete in weiterführender. Was eine solche Privatisierung im Detail bedeutet, erläuter Jean Belli vom Haus Hurtor: „Schauen Sie, schon mit dem Basisvertrag erhält der normale Mittelständler eine Frischluftabdeckung, die für ein gesundes und wohlbefindliches Leben in den eigenen vier Wänden den Wohnhabs sorgt. Dabei wird der Durchschnittswert der benötigten Luft ermittelt und an Geschlecht und Alter angepasst. Kinder werden in den Vertrag mit halbem Preis integriert und Haustiere können, je nach Größe, dazu genommen werden.
Die viel beschworene Angst oder will sagen Panikmache, ganze Familien würden ersticken, wenn die Luftrechnung einmal nicht bezahlt wird ist natürlich Unsinn. Wenn unsere Versorgung aussetzt, übernimmt die Aufbereitung der Stadt, welche zwar mangelhaft aber eben doch vorhanden ist. Die Angebote unserer Luftverträge können selbstverständlich ganz nach individuellem Geschmack angepasst werden. Unsere Hauseigene Firma Aero- Frisch liefert ihnen saubere Qualitätsluft direkt an das Komprimierungssystem ihres Wohnhabitats, von wo aus es Waldwiesenfrisch in ihr zuhause strömt. Darüber hinaus schaffen wir Arbeitsplätze in der ganzen Welt, indem wir Absauganlagen und Transportstrukturen etablieren und einen völlig neuen Wirtschaftszweig aus der der Taufe heben.“
Befürworter versprechen sich durch den entstehenden Wettbewerb um die Lungen der Kunden eine Durchsetzung der Qualität, sowie eine Entlastung der staatlichen Stellen, welche durch freiwerdende Kapazitäten aufhören können nur die Symptome zu bekämpfen und lang überfällige Grunderneuerungen oder Austauscharbeiten an den Lufttauschern vorzunehmen. Kritische Stimmen sehen in der Kommerzialisierung der Luft den Ansatz eines Würgegriffes, der sich um die Kehle des Endverbrauchers legt und ihm jeder Zeit eben die Luft abdrücken kann, die zu vermarkten er angetreten ist.


Millionär stirbt bei bizarrem Versuch Gang zu attackieren


Der exzentrische Millionär Clark Banner war weniger für den sagenhaften Reichtum berühmt, welcher ein Nachlass seiner früh verstorbenen Eltern darstellt, als viel mehr durch seine sonderbaren Anwandlungen. In deren Rahmen verpulverte er immer wieder exorbitante Summen, um Projekte zu verwirklichen, die letzten Endes nur die Auflage der Boulevardblätter verbesserten. Zu diesen zählte etwa der Versuch die "Sieg des Willens" zu finden und zu bergen, wie auch das Unterfangen einen gruseligen Vergnügungspark mit dem thematischen Schwerpunkt „Rasankur“ zu bauen. Er war sechs mal verheiratet und investierte in Geldgräber aller Art.
Nun verstarb der verschrobene Lebemann auf gewaltsame Weise auf der Null- Ebene. Wie Vertreter der PVS- Polizei berichteten, habe sie der Leibdiener Banners völlig aufgelöst angerufen.
Alfredo Pennywather, war seid Jahren die einzige Kontaktperson, die Banner in seine unmittelbare Nähe ließ. Haushaltshilfe und Mädchen für alles, wie ihn Bekannte beschrieben. Dieser Vertraute informierte die Amtssoldaten der PVSP darüber, dass sein Herr aufgebrochen sei um Gerechtigkeit in den Verbrechenssumpf der Null- Ebene zu tragen und er sich große Sorgen um die Sicherheit seines Herren mache. Die Amtssoldaten belehrten Pennywather darüber, dass der Besuch der Null- Ebene gewiss riskant aber doch auf eigene Verantwortung hin möglich sei. Um den aufgebrachten Diener zu beruhigen, versicherte man ihm jedoch ein Patrouille in das Gebiet zu entsenden.
Wer sich mit der sozialen Struktur unserer Stadt auskennt, der weis, dass die Null- Ebene selbst für die gut ausgebildeten und bestens trainierten Männer und Frauen der PVSP ein heißes Pflaster ist. Dennoch entsandte man eine Gruppe aus Bewaffneten in das Gebiet, welches Pennywather als Ziel seines Arbeitgebers angab.
Was die Einsatzgruppe dort fand bestätigte bedauerlicherweise die schlimmsten Befürchtungen Pennywather.
Nach einem kurzen Feuergefecht, welches eine der Ebenen- Banden vertrieb, konnte die Einsatzgruppe nur noch den toten Körper Clark Banners bergen.
Dieser war in einen sonderbaren Anzug gekleidet, der wohl in seiner Aufmachung der Form eines nachtaktiven Hautseglers nachempfunden war. Dieser Anzug zeigte sich nicht nur kugelsicher und vollgestopft mit Elektronik, sonder verlieh Banner auch die Fähigkeit über kurze Strecken zu gleiten.
Der Schutz war jedoch mangelhaft.
Ein festgenommenes Bandenmitglied, welches bei der Schießerei mit der Polizei einen Bauchtreffer erlitten hatte, gab später zu Protokoll (Achtung die Aussagen des Gefangenen enthalten zuweilen sehr vulgäre Ausdrücke, die nicht von Kindern oder schwangeren Frauen gelesen werden sollte. Anmerkung der Red.): Wir haben nix gemacht, haben eben rumgestannden und ein bisschen was geraucht. Echt jetzt nix abgefucktes oder so. Plötzlich sagt Painstring neben mir, Kik ma da hockt was uff der Leitung.
Ich kick so hoch und da hockt echt was. Dachte erst es is ein Mutantenvieh, wie es manchmal welche beim Auslass vom Klärwerk gibt. Aber das war nur nen Typ mit so nem Kasperanzug an. Hat irgendwas gelabert, mit so ner extra wie tief gemachten Stimme. „Ick bin der und der!“. Er hat dann sowas wie nen Wurfstern nach BigBobo geschmissen. Hat den aber nich gejuckt, is in seinen Kunstmuskeln einfach stecken geblieben. Da haben wir dem Spinner dann ordentlich Blei gegeben. Sein Kostüm hat ein bisschen was geschluckt, aber Scheiße Mann, was wir da an Knarren bei hatten, das hätte jede Dose geknackt, wenn sie verstehen was ich meine. Der hat versucht abzuhauen, mit so nem Ding mit Seil... Kletterhaken nennt man das. Na da hatte ihn aber BigBobo schon am Arsch und hat dann die Scheiße aus ihm rausgeprügelt. Dabei muss der Typ dann irgendwann den Löffel weggelegt haben. War ja keine Absicht, aber was pimmelt uns der Spinner auch an?“
In der Tat hatten die Bande den Toten übel zugerichtet und dann an besagten Kletterseil, Kopf über aufgeknüpft.
Das tragische Ende eines verschrobenen Mannes, der scheinbar weder wusste wo hin mit seiner Zeit, noch mit seinem Geld.
Psychologen gehen von einer tiefgreifenden Störung der emotionalen Gesundheit aus, die auf den unverwundenen Tot der Eltern zurückzuführen sein könnte.
Nun schlägt jedoch erst einmal die Stunde der Nachlassverwalter, die entscheiden müssen, wer die Millionen, welche Banner noch nicht in Unsinn investiert hat, bald sein Eigen nennen und hoffentlich weiser nutzen darf.

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#87
Zug voller kopfloser Leichen rollt in Bahnhof Säulenwalde ein.

Wir vermeiden es nach Möglichkeit reißerische Schlagzeilen zu drucken, um uns als das Medium zu behaupten, dass sachlich und unparteiisch berichtet. Stumpfe Auflagensteigerung durch blutrünstige Übertreibung überlassen wir dem Boulevardblättern und Groschenheften.
Doch bei diesem grausigen Ereignis lässt sich kaum eine Überschrift finden, die etwas sachlich darstellt, dass grotesker und schreckenerregender kaum sein könnte. Seit dem Krieg der Häuser, als die Horden des Erzfeindes durch Gohmor wüteten, hat man so etwas nicht mehr erlebt.
Bahnhof Säulenwalde, es ist früher Abend. Der Bahnhof ist nicht so voll wie zur Hauptarbeitszeit, dennoch bevölkern mehrere hundert Personen die Bahnsteige. Es sind Angehörige, die ihre Lieben vom Zug abholen wollen oder Werktätige, die zur Nachtschicht unterwegs sind. Der Dampfzug GH-38 ist pünktlich und überwiegend mit den Heimkehrern des Zahnrad- und Lagerwerks auf der Unteren Ebene 20-20 besetzt.
Die Lokomotive dampft in den Bahnhof ein und hält. Hinter dem Zugwagen ist der Kohlenanhänger angekoppelt, dann der Wagen für das Zugpersonal und darauf folgend zehn Personenwaggons. Denn Schluss bildet der Postwagen, der Fracht und Korrespondenz befördert. Heute wurden jedoch noch zwei Waggons zusätzlich angehängt, da man sich in den letzten Wochen darüber beschwert hatte, dass die gestiegene Arbeiterschaft nicht adäquat Platz in den Zügen zu Schichtende finde.
Diese zusätzlichen beiden Personenwagen sind es, die nun dafür sorgen, dass auf dem Bahnsteig Nummer 16 Panik ausbricht. Das Dach des vorletzten Wagens sitzt sonderbar schräg, dass des hinteren fehlt ganz.
Wie herbeieilende PVS- Polizisten und Angestellte der Bahngesellschaft feststellen werden, hat ein sauberer Schnitt die Halteverstrebungen und das Blech der Verkleidung durchschnitten.
Im Inneren der Wagen finden sich insgesamt 43 Leichen!
Zwei Kinder, ein Mädchen im Alter von 11 Jahren und ein Junge im Alter von 6 Jahren sind die einzigen beiden Überlebenden. Was immer die beiden Wagen durchschnitten hat, es hat die Köpfe der meisten, sitzenden Passagiere abgetrennt. Ein Schaffner und eine Frau, die sich zum Zeitpunkt des Ereignisses in stehender Position befunden haben müssen, wurden etwa auf höhe der Hüfte durchtrennt und es ist wahrscheinlich, dass sie noch einige Zeit lang gelebt haben. Die Kinder überlebt die Katastrophe nur, weil ihre geringe Körpergröße sie vor dem Tod bewahrte.
Wir möchten an dieser Stelle explizit darauf hinweisen, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keinerlei Spekulationen über diesen Vorfall angestellt werden können und dürfen.
Ob es sich um einen Anschlag oder einen Unfall handelt kann bis jetzt noch nicht eindeutig gesagt werden. Auch warum nur die beiden zusätzlich angehängten Waggons betroffen sind und warum man in den restlichen Wagen nicht vom Geschehen bemerkt hat, müssen die eingeleiteten Ermittlungen zeigen. Gerüchte, wonach einzelne Köpfe nicht auffindbar sind oder wonach das überlebende Mädchen einen Täter gesehen haben will, sind rein spekulativ. Beide Kinder wurden in medizinische Behandlung gegeben und werden befragt, wenn sie dazu befähigt sind. Die Bahnstrecke ist bis auf Weiteres, aus ermittlungstechnischen Gründen gesperrt. Die Identifizierung der Toten ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Der Guardian hält sie auf dem Laufenden.
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#88
Gouverneursgattin Elisabeth Emilia de Wajari nimmt Friedensverhandlungen in Horning selbst in die Hand

Wiedereinmal überrascht Elisabeth Emilia Kritiker und treue Anhänger gleichermaßen. Nachdem sie sich unter großem persönlichen Aufwand um das Wohl von Kriegsversehrten aus dem Horningkonflikt gekümmert hat, geht sie in ihrem Engagement nun noch einen Schritt weiter. Die Friedensverhandlungen, mit denen jeder nach der Ernennung Kardinals Georg Prager als eines der ersten Resultate gerechnet hat sind nach wie vor nicht angelaufen. Das mag an der Unpässlichkeit des Gouverneurs liegen, der mit einem Fieber an das Krankenbett gefesselt ist und der eigentlich die Initiative in dieser Sache ergreifen müsste. Die Leibärzte berichten zwar optimistisch über den Krankheitsverlauf und rechnen damit, dass Frederico de Wajari schon in den nächsten zwei bis drei Wochen wieder ganz genesen sein wird doch daran in gleich wieder mit der gesamten Last der Staatsführung aufzubürden, daran sei in diesem Moment nicht zu denken. Da Elisabeth Emilia es nach eigener Aussage nicht länger ertragen könne ein ganzes Volk unter diesem unsäglichen Krieg leiden zu sehen, ersuchte sie ihren Gatten ihr die Ehre zuteil werden zu lassen, die Verhandlungen endlich einleiten zu dürfen und darüber hinaus für Gohmor und damit das Herrscherhaus Korons sprechen zu dürfen.
Dies wurde ihr gewährt und als erste Handlung in diesem Amt, ließ sie die Generalität der PVS eine dreiwöchige, einseitige Waffenruhe ausrufen. Sie ersuchte die feindlichen Militärs in Horning das Gleiche zutun und wie es aussieht, schweigen seit heute morgen zumindest die Waffen der Haupt- Kombattanten. Derweil stellt Elisabeth Emilia ihr Kontingent aus Mitverhandelnden zusammen, worunter Kardinal Prager ebenso ist, wie ein Vertreter der PVS und ein Sprecher der Häuser. Bei letzteren bestand Elisabeth Emilia darauf, dass es jemand aus einem kleinen Haus sei, der die Interessen des gesamten Rates, bei den Verhandlungen über die Interessen einzelner großer Häuser stellt. Ein klar zu erkennender Ölzweig, der den Verantwortlichen in Horning und natürlich auch Truzt da gereicht wird. Ein generelles Interesse an einer Klärung scheint in der Tat zu bestehen, wofür nicht nur der Waffenstillstand spricht, sondern auch die Bitte aus Horning, einen neutralen Ort zur Aufnahme der Gespräche baldmöglichst zu benennen.


Zwangsbesiedlung

Koron 10 dürfte vielen Bürgern lange Zeit bestenfalls aus den Grundkursen der Schola bekannt sein, wenn man sich mühte unter dem gestrengen Blick des Lehrenden die 12 Planeten unseres Sonnensystems aufzuzählen.
Vor einigen Jahren dann rückte diese Welt noch einmal in den Fokus der Öffentlichkeit, als der Schlachtkreuzer Morgenröte und ihre Begleitschiffe dort eine Siegreiche Schlacht gegen ein anmaßendes Xenovolk ausfocht (der Guardian berichtete), welches sich lächerlicher Weise auszumalen schien, es könne so nah bei rechtschaffenen Vertretern der Menschheit den zersetzenden Einfluss einer eigenen Siedlung etablieren. Von dieser Hybris zeugen heute nur noch Trümmer im Orbit des Planeten und Krater auf seiner Oberfläche.
So groß dieser Sieg war, so hat er doch einige darüber ins Grübeln gebracht, warum man eine ungastliche, aber nichtsdestoweniger habitable Welt dem Zugriff von Aliens überlässt, wo man sie doch selber ausbeuten könne. Solche Bemühungen wurden schon früher unternommen und die Einschätzung der Exploratoren fielen dabei jedesmal negativ aus, was das Verhältnis zwischen Nutzen und Gefahr für die potenziellen Arbeiter bzw. Siedler anbelangt. Es war Leiter der des Gefängnis Egir Septimus, der dahingehend eine Idee äußerte, welche ein neues Licht auf die Bemühungen um Koron 10 wirft. „Was wenn man Siedler für diese Welt wählt, die ohnehin bestenfalls auf den Tod oder ein Leben in Isolationshaft hoffen können?“ Eine Zivilisation aus Verbrechern? Ist das möglich?
Das ist es, wie Gefangenenplaneten im ganzen Imperium beweisen. Die Gedanken dahinter sind neben Abschreckung von zukünftigen Straftätern und der wirtschaftlichen Ausbeutung der Welt auch solche, die den Verurteilten eine Rehabilitation zugestehen. Anstatt der gesetzestreuen Bürgerschaft auf der Tasche zu liegen, was Verpflegung, Unterbringung oder die Kosten einer Exekution beinhaltet, würden die Zwangssiedler dem Imperium einen Dienst erweisen. Wie genau dieser aussieht, ob man diese Menschen lediglich als Grundpfeiler für eine Bevölkerung nutzt oder ob sie nach Etablierung einer wie auch immer gearteten zivilisatorischen Struktur unter Aufsicht Ressourcen abbauen ist noch nicht weiter erörtert wurden. Bis jetzt befindet sich ein entsprechendes Unterfangen, wenn überhaupt, noch in der Planungsphase. Das es sich jedoch nicht nur um ein reines Gedankenspiel handeln könnte beweist der Umstand, dass Haus Siris bereits Interesse daran geäußert hat, sich bezüglich der Verbringung der Gefangenen nach Koron 10 mit der Konstruktion entsprechender Schiffe zu beteiligen. Vorstellbar wäre ein Abwurf per Einweglandungskapsel, welche den Gefangenen und einige grundlegende Ausrüstungsgegenstände beinhalten könnte. Diese wären auch bitter nötig, denn Koron 10 ist nach offiziellen Angaben von der Pest der Orks befallen, die dort als wilde Stämme ihr Unwesen treiben und dafür sorgen würde, das nur die belastbarsten Kandidaten die Begnadigung durch Überleben erhalten.

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Neue Ergebnisse im Fall der enthaupteten Zugfahrgäste

Bei den Toten des Zuges GH-38 (der Guardian berichtete) handelt es sich um dreiundvierzig-fachen Mord.
Zu diesem Ergebnis kommen die Ermittler der PVSP und des Adeptus Arbites. Die letzten beiden Passagierwagen des Dampfzuges GH-38 wurde mit einer Monofilamentwaffe durchschnitten, was einen Großteil der Fahrgäste enthauptete. Das Vorgehen gibt dabei Rätsel auf. Der oder die Angreifer müssen eine Art Harpune verwendet haben, die in dem winzigen Zeitfenster abgefeuert wurde, die ihnen die Vorbeifahrt des Zuges gestattete, um so den Draht in den Raum zwischen dem Postwagen und den letzten beiden Wagons zu spannen. Die beiden überlebenden Kinder, die wohl nur deshalb dem grauenhaften Schicksal der anderen Opfer entgingen weil sie kleiner waren als die diese, sind wenig brauchbar Augenzeugen. Das Mädchen ist in eine Schockstarre verfallen, die eine Befragung unmöglich macht und auch der Junge steht unter einem schweren nervlichen Trauma. Nach Angaben des Presseoffiziers der ermittelnden PVSP- Abteilung wiederholt der Knabe lediglich immer wieder, dass ein schwarzes Gespenst die Köpfe in einem Sack mitgenommen hätte. Diese unheimliche Aussage deckt sich in der Tat mit dem Umstand, dass einige Schädel fehlen. Genauer gesagt ist momentan der Verbleib von 17 Köpfen ungeklärt. Bei diesen handelt es sich um jene Schädel, die von dem gespannten Draht am saubersten unter dem Kinn abgetrennt wurden.
Ein solches Vorgehen, wie auch immer es genau bewerkstelligt wurden ist weckt unangenehme Assoziationen zu dem sogenannten „Enthaupter“ von Gohmor.
Oder wie er noch reißerischer tituliert wird „Kopf-ab Jagg“.
Ein Serien- und Massenmörder, der schon länger in der Stadt, besonders in den mittleren Ebenen der zentralen Spindel, sein Unwesen treiben soll. Auch der Guardian berichtete bereits über diese Gestalt. Neben diversen Morden an Personen unterschiedlichster Hintergründe, wird dem Enthaupter auch der Tod vom Botschafter der Truztstaaten Guido Thüssenheim angelastet, was von nicht wenigen als der Auslöser der Horningkriese angesehen wird. Es ist jedoch unklar, ob es sich dabei wirklich um eine real existierende Person handelt oder ob hier nur ähnliche Verbrechen verschiedener Täter in einer urbanen Legende zusammengefasst werden.
Die Ermittler äußern sich derzeit nicht zu den wild ins Kraut schießenden Spekulationen und auch die Redaktion des Guardians warnt seine Leserschaft davor sich von der Panikmache anderer Medien anstecken zu lassen. Das der vermeintliche Täter „Jagg“ genannt wird ist durchaus bezeichnend, ist dies doch ein Slang- Ausdruck der unteren Ebenen für eine zwielichtige Person, denn man makaberer Weise mit „Halsabschneider“ übersetzen könnte. Ein solches Vermarkten eines blutrünstigen Mörders, wenn er denn als solcher überhaupt existiert, um die Auflage zu steigern, zeigt aus welcher schmuddeligen Ecke des Journalismus der Großteil der Berichterstattungen kommt. Nur der Gohmor Guardian informiert sie unaufgeregt und sachlich über weitere Ermittlungsergebnisse in diesem bizarren Fall.
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#89
Kardinal Georg Prager sprach, seit seiner Ernennung als Nachfolger des unlängst verstorbenen Titus Gottfried Septin, zum ersten Mal zum Volk. Neben den Gebeten und Segenssprüchen, die er für und mit den Gläubigen in der Septinanus-Kathedrale sprach, verkündete er recht eindrücklich, in welche Richtung die koronische Kirche unter einem Kardinal Georg Prager steuert. Wir drucken die bewegenden Worte des kirchlichen Oberhaupte Georg Pragermirs an dieser Stelle unkommentiert ab, um die Wirkung nicht durch zusätzliches Deuten und Interpretieren zu verwässern.

"Brüder und Schwestern, Geliebte in Terra, Kinder des einen und wahren Gottkaisers, der da sitzt auf dem goldenen Thron.
Noch liegt die Trauer schwer auf meiner Seele und will mit das Herz zergehen, gedenke ich dem Verlust eines großen Mannes und leuchtenden Vorbildes, wie mir mein Vorgänger Kardinal Septin ein solches war. Wie das Feuer der hellste Kerze verzehrte er sich selbst, uns allen ein weit hin strahlendes Leuchten frommen Idol zu sein. Mein Gram über sein Dahinscheiden wird allein von dem Jubel der Gewissheit gemildert, dass er nun zur Rechten des Gottkaisers sitzt, denn er war ein Gerechter unter den Menschen.
Allein ich kann den Weg nicht weiter beschreiten, den er uns gedeutet. So seine Hand auch nie den Griff des Schwertes umfasste, denn friedlich war sein Wesen, so wies er die blanke Klinge doch den Seinen. Sie schickte er aus, das Übel der Ketzerei dort zu zerschmettern, wo er ihr hässliches Haupt sich erheben wähnte.
Das er sich nicht zu schade war, diesen schweren Gang mit den Berufenen zu gehen ist uns Fingerdeut auf die tief empfundene Verbundenheit, die dieser Kardinal mit den Gläubigen empfand.
Ich aber sage euch, erschlagt nicht länger den Bruder und die Schwester im Glauben. Mag ihr Heil auch von dem Pfad abweichen, denn uns die Mutter Kirche lehrt, so steht am Ende doch hüben wie drüben das Strafgericht des Allerhöchsten und die Herrlichkeit des Gottkaisers.
Wer dereinst vor seinen Richterstuhl tritt, den wird er nicht fragen: Warst du fest im Glauben an das Wort deinen Predigers? Oder liehest du dein Gehör den Reden des Zefarius?
Nein, meine Kinder. Er wird euch mit der Stimme des Strafenden fragen: Habt ihr ein Leben in meiner Gefälligkeit geführt?
Was werdet ihr antworten?
Werdet ihr ihm sagen: Ich erschlug den, der deinen Namen hoch hielt wie ich selbst es tat. Er war mit Feind, allein weil seine Kirche nicht vom selben Stein war wie die meine, sein Katechismus die Worte anders reihte.
Denn Ketzer sollst du nicht leben lassen! So sagt die Schrift. Jene aber sind Ketzer, die dem Götzen huldvoll sind und das Angesicht des Imperators schmähen.
Keine dieser Sünden lässt sich dem Zefarius vorwerfen. Nur dass er der heiligen Mutter Kirche zu Gohmor ihre Legitimität absprach, mag man ihm zu recht als Vergehen benennen. Doch ist das Grund die Hand zu erheben?
Ich sage nein.
Der Disput und das Konzil müssen das Schwert und der Bolter sein, die in diesem Kampf geführt werden. Die Rede muss fließen, nicht das Blut der Gläubigen. Ich rufe euch zu, lasst ab von eurem unseligen Tun und reicht dem Feind die Hand in der Eintracht jenes Glanzes, der vom goldenen Thron auf uns alle hernieder scheint.
Es mag gewogen und geurteilt werden, doch nicht dem Laien steht dieses Recht an, sondern nur den Männern der Kirche.
Die Gewalt gegen Euresgleichen war mit dem Mantel der Rechtschaffenheit gekleidet und mit dem Rüstzeug der einzigen Wahrheit gegürtet. Wer Mord rief, dem war der Schutz des verblichenen Septins gewiss. Doch nun sei Friede das Gebot der Stunde. Kehrt in eure Wohnstadt und an eure Arbeit zurück, legt die Waffen nieder, auf dass sie bei Zeiten gegen die wahren Feinde des Glaubens ergriffen werden mögen.
Der Ehrwürdige Gottfried Septin ist gegangen und mit ihm das Faustrecht des Kreuzzuges. Wer nun die Kirche als Begründung seines blutigen Handwerks benennt, den soll ihr Bann treffen. Niemanden sei Last auferlegt, der dem Banner Septins folgte, doch richtet nun den Blick nach Innen, Brüder und Schwestern. Leicht ist es jenem die Übel der Welt aufzubürden, die von Mutation entstellt sind oder die das Wort des Imperators anders sprechen als du selbst.
Schwer ist hingegen, die Abgründe im eigenen Tun zu finden. Sie zu benennen und mit dem selben Eifer auszumerzen, mit dem man das Schwert genommen hat. Blicke ich in die Gemeinden, ob in Gohmor oder an jedem anderen Ort Korons, so sehe ich leere Gebetsbänke. Ich sehe Menschen die taub sind für die Worte der Priester, die die Reliquien nicht ehren und das Opfer auf dem Altar ihres Gotteshauses nicht bringen. Hat der heilige Spetinanus dafür sein Leben hingegeben? Floss dafür sein Märtyrerblut, Brüder und Schwestern? Wir wollen den Glanz zurückholen auf diese Welt. Nicht die Feuer brennender Städte sollen leuchten, sondern der Glanz der Kathedralen möge das Strahlen unserer Heimat sein. Aus diesem Grunde, meine Brüder und Schwestern, erkläre ich nicht nur den blutigen Kreuzzug in Horning für beendet, sondern rufe auch ein Jubeljahr aus.
Wir wollen uns auf unser Seelenheil besinnen, Abbitte für unsere Sünden leisten und dem Gottkaiser ein gefälliges Werk tun. Die Häuser seiner Herrlichkeit sollen in Erhabenheit neu entstehen und den Menschen eine gute Heimstatt des Glaubens sein.
Wer aber in die Kirchen eilt und klingende Münze, selbstlos als Opfer bringt, dem sei alles Schändliche, was er bis zu jenem Tag getrieben, vor den Augen der Kirche verziehen. Selbiges gilt für die Verdammten, denen ein Anverwandter eine Messe lesen lässt. So ein Verstorbener vor dem Richterstuhl des Allerhöchsten, ob seiner Taten nicht auf Gnade hoffen kann, da mag ihm ein Nachkomme oder ein im Leben Zurückgebliebener eine Messe für jede Sündentat lesen lassen, welche die schweren Ketten des Frevels von ihm absprengen mögen. Dieses Jahr 213 nach dem großen Kriege, soll eingehen in die Geschichte, als jenes Jahr, in dem sich Koron auf seine Frömmigkeit zurück besann.
Mein Segen euch allen, Brüder und Schwestern.
Geht hin und sündigt nicht mehr."
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#90
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Silberstreif am Horizont

Es ist ein stiller Frieden der da im Haus der Hohen Hundert auf der Insel Fiddig, der Nation Tiefgrund verhandelt wird.
Ein Frieden der nichts mehr gemein hat mit den großen Gesten des Krieges. Gouverneur de Wajari hatte Horning und dem Präsidenten von Truzt recht kurz nach dem Ausbruch des Konfliktes die offene Hand gereicht und Verhandlungen angeboten, denen er selbst vorsitzen wollte. So knapp nach Ausbruch des Konflikts konnten sich die Parteien des Staatenbündnisses natürlich nicht auf ein derartiges Angebot einlassen. Schon gar nicht nachdem Horning in seiner fulminanten Kriegserklärung eine Abwehr, nicht nur der anrückenden PVS Soldaten proklamiert hatte, sondern gleich das ganze System des Adels und der damit verbundenen Machtfülle anprangerte. Nicht wenige behaupten nach wie vor, dass der Gouverneur darum sehr genau wusste und gar nicht damit rechnete, dass er ein solches Angebot annehmen würde. Andere unterstellen dem obersten Verwalter des Planeten, dass er einen solchen Winkelzug kaum hätte bewerkstelligen können, wenn man nur bedenken würde wie zögerlich er den Angriff auf das abtrünnige Land vorantrieb. Das wiederum weisen jene zurück, die in den Handlungen des Gouverneurs die weise Zurückhaltung eines Mannes erkennen, der den Krieg unter den eigenen Untertanen zu Recht scheut. Wie es auch sein mag, in Horning hält der Waffenstillstand im Großen und Ganzen an. Zumindest die regulären Kräfte halten sich an das Abkommen.
Derweil kommen auf der Insel Fiddig die Vertreter aller beteiligten, kämpfenden Parteien zusammen. Was auf das angekündigte Betreiben der Gouverneursgattin Elisabeth Emilia de Wajari, geschieht. Sie hatte es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, denn Quasifrieden in Horning endlich zu einem tatsächlichen zu machen. Nach eigenen Angaben maße sie es sich nicht an sich an den Verhandlungen zu beteiligen oder sie gar zu führen. Dafür würden ihre bescheidenen Fähigkeiten nicht ausreichen, verkündete Elisabeth de Wajari mit der ihr ganz eigenen Zurückhaltung im Angesicht so historischen Bestrebens. Ob auch ein Abgesandter des Zefarius- Kultes anwesend sein wird, stand bis zur Veröffentlichung dieser Nachricht nicht fest. Wohl aber das sich Kardinal Prager entschuldigen und durch eine Abordnung von zwölf Bishöfen vertreten lässt.

Zentrale Fragen werden der staatliche Status der Dammstädte sein, welche sich im größten Teil von Horning losgesagt haben und einen föderalen Zusammenschluss bilden, welcher die Zentralregierung in Gohmor unterstützt. Des Weiteren muss der Truppenabzug und etwaige Reparationszahlungen ausgehandelt werden. Zwar sind große Verbände der PVS bereits dabei zurück in ihre Heimatstandorte zu verlegen, doch die Flott und eine Schutzabteilung halten nach wie vor in Horning und rings um Edos die Stellung. Der Status der Pilger dürfte ebenso Thema sein wie hunderte andere Punkte, von den Konditionen des Austausches von Gefangenen, über die Rückgabe erbeuteter Güter. Nicht zuletzt muss die Urfrage des Krieges (wie inoffiziell diese auch sein mag) gestellt werden. Nämlich die direkten und damit zollfreien Abgaben an das Imperium. Truzt und in Teilen auch Horning, hatten nach dem gewaltsamen Tod Botschafter Thyssenheims entschlossen die Abgaben an das Imperium direkt, ohne den Umweg über Gohmor zu entrichten. Dem Imperium ist es gleichgültig wie es zu seinen Ressourcen kommt, doch der Hauptstadt entgehen damit Zölle in Milliardenhöhe. Unmittelbar daran ist das Embargo gekoppelt, welches Gohmor gegenüber den Truztstaaten verhängte.
Abgesehen von der Gouverneursgattin sind es nicht die ganz großen Staatsmänner und Frauen, die diese Verhandlungen führen. Die haben sich längst neuen Themen von Interesse zugewandt. Es sind erfahrene Streiter auf dem Feld der Diplomatie, die auf Fiddig zusammenkommen. Man kann nur hoffen, dass sie die Ruhe und Besonnenheit als Eigenschaft benennen können, die so vielen in der heißen Phase des Krieges abgegangen ist. Vielleicht ist es ein Glück, dass die Konditionen abseits des großen, öffentlichen Interesses stattfinden. So ist den Diplomaten die Chance gegeben zum Wohle aller zu entscheiden und nicht nur zum Besten der eigenen Reputation.


Kardinal Georg Prager kündigt Dreistufenplan der religiösen Erneuerung an

Im Jubeljahr 213 bemüht sich der neu ernannte Kardinal Prager nicht nur darum das geistige Heil seiner Schäfchen zu restaurieren, sondern ist auch bestrebt die Gebäude, in denen der Geist des Gottkaisers Hof hält, zu neuer Blüte zu verhelfen. Damit folgt er dem Sinn einer Ernennungsrede (der Guardian berichtete).
Seine Pläne sind überaus ambitioniert.
Von einem Unterfangen ist die Rede, welches in mehreren Stufen das Jahr 213 auch architektonisch zu einem Jahr des Jauchzens und des Frohlockens machen wird. Beginnen wird es damit, dass ein Großteil der Kirchen und Kathedralen in Gohmor renoviert werden. Wie groß das Ausmaß der jeweiligen Anstrengung sein wird, hängt dabei vom individuellen Zustand des jeweiligen Gebäudes ab. Im zweiten Schritt greift diese Unternehmung auf den gesamten Planeten über. Hierbei werden nicht nur existierende Stätten religiösen Eifers rund um den Globus in neuem Glanz erstrahlen, sondern auch bislang schändlich vernachlässigte Stätten der Verehrung zu neuer Blüte gebracht. Dazu plant der Kardinal kirchliche Delegationen zu entsenden und noch in den entlegensten Winkeln des Planeten nach Wirkungsorten der Heiligen und Wunderplätzen zu suchen. Abgeschlossen wird diese Restauration des Materiellen und seelischen Erbes Korons, mit dem Beginn eines Prachtbaus von epochalem Ausmaß. Genauere Pläne wurden zu diesem Unterfangen zwar noch nicht veröffentlich, doch hinter vorgehaltener Hand wird von einer Kathedrale gigantischen Ausmaßes gemunkelt. Einem Bau, wie er einer Makropole ansteht, wie in Gohmor jedoch schmerzlich vermisst, seit der „Dom des gelandeten Heilands“ im Krieg der Häuser geschliffen wurde. Der erste Spatenstich wird nicht zufällig auf den Beginn des Jahres 214 gesetzt worden sein. Gut informierte, inter- imperiale Quellen wissen zu berichten, dass eben dieser Zeitraum von einem Orden des Adeptus Sororitas gewählt wurde, um eine dauerhafte Abtei auf Koron zu etablieren. Um welchen Orden es sich genau handelt und welcher Zweig der Schwesternschaft seine neue Heimat auf der Insel Grau- Furt finden wird ist derweil noch nicht sicher. Erste Informationen, wonach es sich um den Orden des Silbernen Leichentuchs handelte (der Guardian berichtete) könnten sich als überstürzte Spekulation herausstellen.

Die allumfassenden Bauarbeiten an den Gebäuden Ekkleseriachie werden natürlich weit mehr Zeit benötigen, als ihnen ein einziges Jubeljahr zugesteht. Freilich ist das auch Kardinal PRager bewusst und entsprechend bezeichnet er die Anfangsphase seines Vorhabens lediglich als Zeit der Initialzündung, als eine erste Feuerwerksrakete, welche die Freude eines solchen Vorhabens nur ankündigt und den langen Weg des Schaffens mit der Demut lehrenden Schule der Mühsal in ein ständig währendes Freudenfeuer der Seele verwandelt. Da als die Pracht finanziert sein will, erhebt die Kirch mit Billigung aller ihr beiseite gestellten Bereiche eine Steuer auf das Einkommen jedes registrierten Bürgers. So können auch die am Labsal der Arbeit teilhaftig werden, die nicht selbst die Hände rühren dürfen. Nach dem Schatten des Krieges und der Zwietracht bricht das Licht der frommen Freude durch das Dunkel der Nacht.
Hosianna Hosianna Hosianna!
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