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Der junge Adelige wich geschickt einem Pulk von tanzenden Gästen aus, als er mit einem Serviermädchen zusammenstieß. Ein spitzer Schrei der Überaschung verließ ihren Mund als sie ihr Tablett fallen ließ und sämtliche Gläser auf dem Boden zerschellten. Als sie erkannte, dass es sich beim Angerempelten um den Gastgeber handelte, stotterte sie mehrfach Entschuldigungen während sie auf allen Vieren die Scherben wegräumen wollte.
Eine kleine Reinigungsdrohne sauste herbei und entfernte die scharfen Glasreste vom Boden und piepte dabei unmelodisch. Währenddessen machten es sich mehrere weibliche Gäste und ein junger Mann zum Spaß, das Serviermädchen- immernoch auf allen Vieren- in ihr Liebesspiel an Ort und Stelle zu nehmen. Dass sich die Beteiligten dabei mehrere kleine Schnittwunden zuzogen, störte niemanden.
Schon bald mischte sich das Stöhnen des Dienstmädchens in den gemeinen Choral der Lust.
Währenddessen stand Ezekiel vor der Tür zu seinem Privatgemächern und lauschte in sich herein. Er fasste einen Entschluss, griff an den Knauf und trat durch den entstehenden Spalt in das Zimmer.
Fast stieß er mit Larissa zusammen. Es schien als wollte sie gerade das Schlafzimmer wieder verlassen. Ohne ein Wort presste er eine Hand leicht gegen ihren Solarplexus, schob sie einen Schritt weiter ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Dann drehte er sich zu ihr herum:
„Alles okay bei dir? Es scheint, dass du dich nicht wohlfühlst?“
Er setzte sich auf seinen Ledersessel und entzündete sich ein Lho.
„Aber wer kann es dir verübeln...selbst ich muss mich beherrschen, all die Leute da draußen nicht zu hassen und sie sofort liquidieren zu lassen.“ Er wedelte unwirsch mit einer Hand umher. „Ich habe all das hier satt, Larissa, verstehst du?“
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Larry stolperte wieder zurück in den Raum. Sie blickte ihn mit den grünen Augen an.
„Ich fühle mich hier gerade verdammt unwohl und...die Leute bis auf der Professor und der andere Herr sind wirklich freundlich aber...ich finde das alles hier so seltsam das ist doch nicht normal oder? Die ganzen Drogen und die Leute die sich hier anbieten..bei mir in den Tavernen ist es anders man trifft sich mit Freunden und lacht und Tanzt mal aber...aber doch nicht so! Gut es gibt Schlägerei oder die ein oder andere leichte Dame aber..das hier..“ Larry schüttelte den Kopf so das die roten Haare hin und herflogen.
Sie wand sich ab. Es war etwas viel für einen Tag. Larissa wischte sich kurz über die Augen. Nicht weinen..sagte sie sich selbst. Sie war einfach zu aufgewühlt besonders wollte sie nie Drogen nehmen wollte. Larry setzte sich auf das Bett. „Gott Imperator..“ das ganze musste wirklich an der Droge liegen. Es wühlte sie etwas auf.
„Wir müssen wieder raus du bist der Gastgeber es wäre doch unhöflich wenn...wenn du so lange weg bist außerdem willst du doch deine Geschäfte regeln.“ Sie stand auf sah kurz in den Spiegel. Die Schminke passte soweit.
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„Doch, verdammt nochmal- das ist normal! Verstehst du denn nicht? Diese Menschen da draußen haben alles, was sich ein normaler Mensch nur wünschen kann. Und doch gelüstet es sie nach mehr- viel mehr! Die wenigsten begnügen sich noch mit edlen Weinen und klassischer Musik, sie sind mittlerweile viel zu abgestumpft um daran noch was schönes zu erkennen. Ein Großteil der Leute nebenan würde von einem wütenden Mob auf der Straße verbrannt werden. Als Ketzer!“
Er vergrub sein Gesicht in seine Hände, die Stimme klang dumpf hervor. Sie klang resigniert, müde.
„Und manch anderer wiederum flieht vor der Realität, vor seinem Leben. Anders hält man es sonst nicht mehr aus!“
Ezekiel hob sein Gesicht, blickte Larissa an. Seine Schminke war ein wenig verlaufen und verzerrte seine Züge. „Ich wandel auf einem schmalen Grat zwischen Vernunft und Wahnsinn. Wenn ich nicht aufpasse stürze ich hinab in ein dunkles Loch. Ohne Hoffnung auf Wiederkehr. Meinst du, dieses Leben ist auch innendrinn so schön, wie es von außen wirkt? Meinst du es ist freier als das der Arbeiterschicht?“
Ohne Hast stand er auf und gesellte sich zu Larissa, nahm sie sanft an der Hand, streichelte ihre Finger. Fast schien es, als würde er sich in deren Anblick verlieren, als er wieder anfing zu sprechen.
„Und was die Herren da draußen angeht, so musst du eines wissen. Je harmloser sie aussehen, desto gefährlicher sind sie- vertraue mir! Nimm nur Lord Frederik. Seine Familie gehört zu den argsten Feinden des Hauses Siris, und somit auch zu unseren Feinden. Er scheint in allen Aspekten perfekt zu sein- Aussehen, Manieren, Sprache, Intelligenz und so weiter. Doch ist dies nur eine Schicht Patina, die wenn man sie abkratzt, eine Schicht verrosteten Metalls offenbart. Schmutzig und abgrundtief widerlich sind diese Menschen in Wahrheit. Hüte dich vor diesem Mann, er ist gefährlich. Nicht umsonst wohnt er auf seinem Anwesen, welches ein gutes Stück im Nirgendwo liegt. Und dieser Professor Schnabelmayer....er ist ein Mann der Forschung. Wenn sich ihm die Möglichkeit bieten würde, dann täte er seien Seele für Ruhm und Anerkennung eintauschen. Für die Forschung einen Durchbruch erkämpfen, das wäre vielleicht eines seiner Ziele. Aber für solche Angelegenheiten habe ich meine Fachfrau. Grannus ist der einzige Mann nebenan, bei dem man weiß woran man ist. Er würde dir alleine schon für das Versprechen von Profit die Kehle durchschneiden.“
Sein Kopf beugte sich vor und küsste ihre Fingerknöchelchen, jeden einzeln. Dann streichelte er ihre Wange.
„Und mit eben jenen Leuten gilt es Geschäfte zu machen. Eine alte Weisheit besagt: halte deinen Freund nah bei dir und deine Feinde noch näher!“
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„Aber..“ sie konnte nicht denken wenn er sie so Küsste. Es war wie im Märchen und alles drum herum war vergessen. Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. „Aber sie sind wirklich freundlich..Ezekiel ich denke ich mach mir ein eigenes Bild von ihnen.“ Das tat sie immer. „Außerdem sollten wir wirklich wieder raus gehen..“ Sie griff seine Hand und ging mit ihm wieder zu den anderen.hauchte ihm jedoch noch ein Kuss sanft wie ein Schmetterling auf die Lippen.
„Ezekiel...ohne Schminke...siehst du besser aus..außerdem schmeckt sich nicht sonderlich auf den Lippen.“ Sie zwinkerte ihm zu und ging dann wieder raus.
„Verzeihung fürs weg bleiben.“ Sie setzte sich neben den anderen Adligen da dort noch platz war. Sie lächelte. „Habe ich was verpa..“ Sie sah zu dem Dienstmädchen und den anderen. „Können die das nicht wo anders machen..“
Larissa war wirklich nicht begeistert..Sie versuchte den blick abzuwenden. Aber immer wieder erwischte sie sich das sie doch hin sah. Dann jedoch setzte sie sich schräg da sie es nicht sehen wollte.
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Meine Herren, ein so kontoverses Thema ist gewiss aufwühlend, doch sollte es und nicht dazu verleiten die Kontenongs zu verlieren. Wenn wir schon den Unterschied zwischen Barbaren und Zivilisierten zur Sprache bringen und nichts anderes tun wir im Kern der Sache schließlich, so sollten wir uns doch darüber einig sein, dass wir hier verschiedene Meinungen sachlich erörtern, ganz im Sinne unseres Gastgebers.
Natürlich war meine Frage rein rhetorischer Natur verehrter Kapitän. Es ging mir ja gerade darum herauszustellen das sie mehr sind als eben ein interplanetarer Ramschhändler.
Das sie in mir mehr sehen als einen... wie sagten sie so schön? „drogenumnebelter, heuchlerischer Hundesohn„ schmeichelt mir selbstredend, auch wenn ich nicht so weit gehen würde alle Leute von Adel derart zu titulieren. Mein Anliegen heute Abend ist ihrem gar nicht unähnlich. Ich versuche Sponsoren für eine anstehende Forschungsreise in die wilden Gebiete Korons zu finden.
Frederik schaltete sich ein und bewies das er keineswegs so abgelenkt war wie Ignatz Andeutung unterstellt hatte.
Welche Regeln? Nun letztlich jene an die sich alle halten. Die Gesetze... nein, nein lachen sie nicht, mir ist bewusst wie weltfremd das klingen mag. Aber ist es denn nicht so, dass die Gesetzte von Nächstenliebe, Brüderlichkeit, kurz um Gerechtigkeit, eben soviel Erfolg hätten wie das Gesetz des Stärkeren, des Faustrechtes, wenn es ebenso viel Geltung unter den Menschen genießen würde? Die Armen begehen viele ihrer Unrechtstaten aus purer Not, freilich nicht alle und eine Entschuldigung ist dies kaum, wenn ein hungernder Mann aus Verzweiflung einen anderen tötet. Nur die Rechtfertigung, "wir tun es weil es alle tun", erscheint mir doch eher fadenscheinig, Junker Frederik.
Würde sich ein jeder an das Gesetz halten, seien es auch nur die Gesetze der Menschlichkeit, wäre dann unser Imperium nicht ein besserer Ort und würde es nicht schon genügen wenn die oberen Zehntausend mit gutem Beispiel voran gehen würden? Vielleicht würde dann der arme Mann in der Gosse von seinem Überfall absehen, da „die da oben“ es ja auch ohne solche Methoden schaffen.
Verstehen sie mich nicht falsch meine Herren, ich bin nicht so naiv das ich an solch utopische Zustände glauben würde, denn schon unser geliebter Imperator musste sich opfern um das Übel aufzuhalten, was vermögen wir einfachen Menschen da schon?
Nein, mir geht es eher darum, dass wenn man alles hat, es ein Leichtes ist mit halbseidenen Weltanschauungen und Selbstbetrug sein Gewissen zu beschwichtigen. Und wenn die kleine Stimme im Kopf noch nicht ganz verstummt ist, gibt es ja immer noch das hier. Er hob sein Glas und trank, just in dem Moment als die anderen zurückkehrten.
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„Das Opfer unseres Imperators? Schauen sie sich um, Schnabelmayer! Der Adel schlemmt und vögelt, wie es ihm beliebt. Unser Imperator hat sich schon lange von diesem Gesocks abgewendet. In diesem Zustand zerfällt das Imperium nach und nach in seine Bestandteile, bis...“ er zeigte auf eine Gruppe von jungen Adeligen, welche es in wahrer Männerliebe miteinander trieben „solche Böcke die Handlungsbevollmächtigten sind. Was glauben sie- werden wir darin erstarken oder werden wir wie ein elendiger Groxkadaver in der prallen Wüstensonne verfaulen?“
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Ich kann ihren Standpunkt verstehen Kapitän, das kann ich wirklich. Allerdings gestatte ich es mir noch immer Hoffnung in die Menschheit zu haben. Gestank lässt sich leicht ausmachen, doch jene die weder Gestank noch Wohlgeruch verbreiten entdeckt man nicht so geschwind. Ich kann daher einfach nicht glauben das es unter all den Verachtenswerten nicht auch jene gibt die Anstand und Moral noch nicht den Rücken gekehrt haben. Und sollte der Tag kommen, an dem es einer zu weit treibt und dieser Masse das bisschen Lebensqualität streitig macht das sie besitzt, dann schützen alle gekauften Schergen nicht vor dem Zorn des Volkes. All zu gern vergessen die Herren und Damen der hohen Türme das eben diese Türme auf einem Fundament aus gebeugten Rücken ruhen. Ein Blick in die Geschichte, ja selbst in die aktuellen Ereignisse lässt dies erkennen. Die Frage ist dann nur auf welcher Seite der letzten Barrikade man selber stehen wird.
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„Der Zorn des Volkes? Die Lethargie hat bis auf wenige Ausnahmen doch das gesamte Imperium in den Würgegriff genommen. Die Bürokranten versuchen so verzweifelt diesen Status Quo zu erhalten, dass sie das Leben aus den Menschen rauspressen. Jeder lebt doch in seinem Trott, Tag für Tag- egal ob es sich dabei um den ärmsten Arbeiter der Makropole oder den Gouverneur selbst handelt. Sie alle sind in ihrem Tun verblendet, erkennen sie doch nicht, dass wir uns mit großen Schritten unserem eigenen Untergang entgegeneilen. Und wissen sie was? Ich sage es ihnen! Sowohl die Ekklesiarchie als auch die anderen Ministorien wollen gar nicht zur Rettung der Menschen beitragen! Sie alle sind in ihrem Inneren so verfault wie ein überreife Frucht. Es gibt leider nur noch wenige hier im System, die eben dies erkennen und dagegen ankämpfen werden. Der terranische Sündensumpf muss weggeschwemmt werden!“
Damit wendete er sich an Frederik und neigte den Kopf zu ihm.
„Das Haus Orsius hat mächtige Verbündete und Ressourcen. Nicht zuletzt wegen ihnen bin ich mit meiner Crew nach Koron III gekommen.“ Im verschwörerischen Ton senkte er seine Stimme. „Ich warte immernoch auf eine Kontaktaufnahme mit ihrer Familie, bin ich doch auf ihrem Geheiß erst in dieses verkommene System gekommen.“
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Ezekiel setzte sich neben Larissa wieder auf das Sofa, versuchte den Feiernden keine Beachtung zu schenken. Während er der Unterhaltung zwischen Kapitän Grannus und Prof. Schnabelmayer folgte, blickte er auf seinen Chronometer. Bald war es Zeit zum Aufbruch. Beruhigend legte er seine Hand auf Larissas zarten Finger und lächelte ihr aufmunternd zu. Ezekiel hielt nichts davon, sich in solche Gespräche verwickeln zu lassen, für Politik und die Gesellschaft hatte er nicht viel übrig. Für ihn war das alles ein und dasselbe Gesocks.
Der Aristo aktivierte eine vertiefte Rune in der Sofalehne. Ein quadratisches Stück Polster schob sich zur Seite und ein kleiner Cogitator zeigte sich darunter. Schnell tippte er eine Nachricht an seine Privatsicherheit, dass sie sich bald bereit machen sollen. Immerhin galt es, etwa dreißig Personen in die mittlere Makropolebene zu eskortieren. Und das am Besten so unscheinbar wie nur irgendwie möglich. Sein Hoher Vater wusste zwar um die Feiern von ihm, und mit Sicherheit kannte er auch einige Details, doch durfte es nicht offensichtlich werden. Sonst müsste sein Hoher Vater intervenieren, und das...würde niemanden gefallen.
Die Nachricht wurde verschickt und Ezekiel wusste, dass sein Sicherheitspersonal nun die versammelte Mannschaft aus Leibwächtern, Gardisten und Schlägern seiner Gäste instruierte und sie in die Sicherheitsprozedur einweihte. In weniger als zwanzig Minuten würde man aufbrechen.
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Larry lauschte dem Gespräch und konnte nicht genau sagen worum es ging. Es war eben so das es auch ziemlich Laut war. So griff sie die Hand von Ezekiel etwas fester. Kurz betrachtet sie noch mal alles. Dafür zog ihr Bruder in den Krieg? War es auf Terra auch so? Innerlich zog sich in Larissa alles zusammen. „Wenn..mein Bruder das sehen würde...würde er sich selber die Kugel geben.“ Sie fragte sich in dem Moment wo er gerade war und wie es ihm ging. Fast verschüchtert legte sie den Kopf auf Ezekiels Schulter. Es wirkte wie eine Geste der Zuneigung und nicht wie das was hier in den Räumlichkeiten war. Fast wirkte es fehl am Platz und doch war es nicht falsch.
„Ezekiel..kommt ihr an Informationen harren was an der Front los ist. Mein Bruder ist dort..ich würde gerne wissen ob es ihm gut geht. Er hat sich seit Wochen nicht gemeldet.“
Er konnte merken wie wichtig es ihr war. Schließlich waren sie und ihr Bruder immer nur im Duo aufgetreten und hatten die ganze Straße unsicher gemacht als Kinder. Jeder kannte sie. Wenn er sie hier sehen würde, würde er sie wieder mitnehmen er würde sagen es sei besser für sie und schließlich müsste er Larry beschützen. Das hatte er schon Gesagt als er gerade mal sprechen konnte. Er war immer da gewesen immer und nun war er weg. Es stellte sich die frage: War er tot oder war er schwer verwundet? Ging es ihm vielleicht doch gut? Larry wusste es nicht. Doch hatte sie schon seit Wochen ein schlechtes nagendes Gefühl. Sie hielt Ezekiels Hand und strich sanft darüber. Ein Mann mit so weicher Haut war immer noch ungewöhnlich für sie.
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