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Die Sündigen sind nicht sicher!
Immer wieder gibt es in unserer Gesellschaft Individuen denen es nicht ausreicht ihr Leben in frömmigen Vertrauen auf den Gottimperator zu verbringen. Sie suchen Zerstreuung in allerlei lasterhaften Etablissements und Lokalitäten. Wiedereinmal zeigt sich dass, man immer nur das erntet was man selber sät.
Das aktuelle Beispiel betrifft ein Bordell, mit dem bezeichnenden Namen -Sin-. In dieser Einrichtung, am Rande zur Unterstadt, war der Name Programm. Ausschweifungen und Orgien waren an der Tagesordnung. Käufliche Liebe, Drogen und Alkohol. Mädchen und Jungen, kaum dem Kindesalter entwachsen.
Diese Lasterhöhle zog natürlich das entsprechende Klientel an. Lichtscheues Gesindel, Mörder und Verbrecher. Wen wundert es da, dass es eines Tages zur Katastrophe kommen musste?
So geschah es dann letzte Nacht.
Der Club flog in einer gewaltigen Explosion in die Luft. Die Detonation war noch zwei Sub-Ebenen darüber zu spüren und einige Versorgungssysteme wurden beschädigt. Das schnell Eingreifen unserer heldenhaften Feuerbekämpfungseinheiten verhinderte dass sich der anschließende Brand auf Nebengebäude ausbreiten konnte.
Die Umstände sind mysteriös, doch die Polizeiabteilung der PVS ist sicher das es sich um ein Verbrechen handelt. Einem Sprecher zufolge gab es vor der Explosion eine Schießerei in den Räumlichkeiten. Gerüchte, das auch Einheiten des Adeptus Arbites an der Aktion beteiligt gewesen sein sollen, wurden von offizieller Stelle dementiert. Die Opferzahl beträgt etwa fünfzehn Tote und dreißig Verletzte, darunter einige lebensgefährlich schwer. Da gerade die Prostituierten kaum über IDs verfügten gestaltet sich eine Identifizierung schwierig. Berichte das sich auch Adlige unter den Opfern befänden, bezeichnen die Sprecher der Häuser als infam und verleumderisch.
Zu den genauen Hintergründen dieser Tat gibt es bisher noch keine Erkenntnisse. Denkbar wäre ein Streit zwischen konkurrierenden Banden oder Clubbesitzern. Jedoch sei die stärke des Angriffs untypisch, so ein Experte.
Die Ermittlungen halten an.
Diese abscheuliche Bluttat sollte uns daran erinnern wie schnell die Grenze zur Gottlosigkeit überschritten werden kann und wohin dergleichen Weg führt.
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Aliquid Novi – Die Ausrottung des Geschwüres
Wie uns soeben vom militärischen Büro für innere und äußere Stabilisierung und Sicherheit Gohmors und ganz Koron III's mitgeteilt wurde, haben die fähigen Einsatzkräfte der heimischen PVS wieder einmal ihre außerordentliche und kaum mehr wegzudenkende Dienlichkeit für unsere Stadt und unser geregeltes Leben unter Beweis gestellt.
Vor exakt zweiundfünfzig Stunden planetarer Zeitmessung, hat ein konsequenter und hervorragend organisierter Vorstoß gegen aufwieglerische Elemente in der unruhigen Steppe der Südwüstenei begonnen und diesen binnen erheblich kurzen Zeitraumes vollständig zufriedenstellend effektuiert. Den Aussagen des kommandierenden Offiziers der Operation, Leutnant Schönbeker zufolge, erlitten die nach den gesegneten Geboten der Tactica Imperialis agierenden Soldaten, nicht einen nennenswerten Verlust. Die Ketzer und Metahumanoiden die sich in einem rückständigen Dorf, das ihren geistlichen Horizont bildhaft wiederspiegelte, verschanzt hatten und trotz illegaler Aufrüstung nur viel Lärm und Rauch fabrizierten, konnten den disziplinierten Ansturm der offensiven Zehnten nicht ins Stocken, geschweige denn ins Wanken bringen. Um den Mut der Imperialen Armee auch für die aufrührerischen Verlästerer kenntlich zu zeichnen, verzichtete die Feldleitung sogar auf Artellerieunterstützung, welche zumal auch vollkommen unnötig gewesen wäre da die Abweichler bereits beim Anblick der vorrückenden Front loyalen Streiter des Gottimperators in Furcht und Schrecken erstarrten oder die Flucht suchten.
Wieder einmal demonstriert dies dass keine größere Stärkung im Universum existiert, keine ergiebigere Kraftquelle, als den unerschütterlichen Glauben an den heiligen goldenen Thron zu Terra. Der Feind besaß nur seinen kümmerlichen Drang nach sinn- und gedankenlosen Widerstreit, wie er so häufig in unterentwickelten, primitivieren Gebieten in denen das ehrwürdige Wort noch nicht so verbreitet wurde, bedauerlicherweise anzutreffen ist. Das Adeptus Ministorium wäre gut beraten damit in Zukunft Missionare und Hüter des Hoffnungsstrahls in jene entlegene Regionen zu senden um derartige Zwischenfälle künftig zu vermeiden.
Sandel Narweld
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Übernahme des östlichen Zechenverbands durch Haus Orsius gescheitert.
Wieder eine Schlappe für das expandierende Wirtschaftsimperium der ehrgeizigen Adelsfamilie. Nachdem in den letzten Monaten rebellierende Mutantenbanden, teils heftigen Widerstand gegen die Landerschließung einiger Orsius-Tochterfirmen geleistet haben, jetzt die nächste Niederlage. Die, dem Haus unterstehende, Bergbaugesellschaft, “Hartrupp & Co.“ bemühte sich seit fast drei Jahren darum den östlichen Zechenverband zu schlucken. Bei diesem handelt es sich um eine Vereinigung mehrerer Gruben. Der Zusammenschluss geschah ursprünglich aus praktischen Gründen. Wehrfähige Männer organisierten sich zur so genannten "Roten Wacht". Ihre Aufgabe bestand darin die Förderanlagen vor marodierenden Banden und Wüstenbewohnern zu schützen. Die Bezeichnung “rot“ stammte vom Gesteinsstaub, welchen die Milizionäre an ihren Uniformen haften hatten. Heute umfasst die Wacht fast 20.000 Mitglieder und ist damit eine der größten, lizenzierten, paramilitärischen Organisationen Korons.
Bald schon erwies sich die Fusion auch als wirtschaftlicher Erfolg. Da die kleinen Zechen nun mit einer Stimme sprechen konnten legten sie ihr neues Gewicht geschickt in die Waage des planetaren Rohstoffhandels. Gerade in den Jahren nach den großen Unruhen von 154 n.KdH erwies sich der damalige oberste Direktor Roger H. Fahlberg als wahres Finanzgenie. Er schloss Exportverträge im ganzen System ab und belieferte kurzzeitig fast 75% aller Rüstungsbetriebe auf Koron mit Stahl. Der Berühmte Satz “Fahlbergs Stahl nimmt der Schlachten Qual“ wurde in jenen Jahren geprägt und bezeichnet die Tatsache das fast alle Panzer aus eben diesem Stahl gefertigt wurden.
Der Verband ging an die Börse und spielte nun wirklich ganz oben mit. Mit dem Tod Fahlbergs erlitt der Konzern jedoch einen herben Schlag. Streitigkeiten im Inneren und wechselnde Führungsspitzen ließen die Hinterlassenschaft dieses großen Mannes bröckeln. Ermüdende Eisenerzadern und ein Mutantenaufstand ließen drei Förderstätten wegbrechen.
Als immer offensichtlicher wurde das der Zechenverband einen Todeskampf kämpfte, wurden die Aasfresser aufmerksam. Einzelgespräch mit den Gruben brachten jedoch keinen Erfolg. Die Teile des Verbandes hielten, trotz der Querelen, an ihrer Zusammengehörigkeit fest und ließen keinen Keil zwischen sich treiben. Also versuchte die “Hartrupp & Co.“ das ganz Firmengebilde zu schlucken. Nach jahrelangen Verhandlungen und wohl dem Einsatz auch weniger lauteren Methoden schien der Verband nun gewillt zu sein einer Eingliederung zuzustimmen. Orsius kündigte, in der Annahme des baldigen Kaufs, an einen Großteil der Belegschaft zu entlassen und mit weniger kostspieligen Mutantenarbeitern und Gefangenen zu besetzten.
In einer tumultartigen Sitzung beschlossen die Zechenführer den amtierenden Direktor abzusetzen und die Verhandlungen zu unterbinden. In einer Szene, die wohl eher auf die Bühne, als an den Verhandlungstisch gehört hätte, stürmten Truppen der "Roten Wacht" den Hauptsitz und erklärten das alle Verträge nichtig seien. Unter Jubelrufen der Arbeiter wurden die Delegation der “Hartrupp & Co“ zu ihrem Helikopter begleitet. Ein Sprecher des Hauses Orsius bezeichnete das Geschehen als “rüpelhaft und ungebührlich“. Momentan sehe sich das Haus außer Stande die Verhandlungen wieder aufzunehmen, man wolle warten bis sich die Verhältnisse im Verband geklärt hätten.
Am Aktienmarkt schlug die gescheiterte Übernahme ebenfalls Wellen. Nicht nur die Wertung der “Hartrupp & Co“ sackte in den Keller, auch andere Orsiusfirmen hatten Minus zu verbuchen. (Ausführlicher auf der Kursseite)
Wie es derweil mit dem Zechenverband weitergeht bleibt vorerst unklar. Trotz der Vertragsverhinderung, die wohl Stoff für einige Arbeiterlieder liefern wird, bleiben die finanziellen Schwierigkeiten. Gegenüber dem Guardian war man zwar zu keiner persönlichen Stellungnahme bereit. Schriftlich wurde uns jedoch mitgeteilt das man derweil nach neuen Förderern und Partnern Ausschau hielte. Auch müsse erst ein neuer Direktor bestimmt werden.
Hans Bärlauch
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Die wunderbare Welt der Tiere!
Von Prof. Ignatz Schnabelmayer
Viele Bürger unserer schönen Welt glauben das sich die Natur von Koron 3 verabschiedet hat und nur karge Einöde hinterließ. Auf den ersten Blick mag dies auch stimmen, dennoch ist es ein Trugschluss. Der Dschungel, der sich wie ein Gürtel um den Bauch unseres Planeten spannt, erscheint aus dem Weltall als schmaler Streifen. Doch in Wirklichkeit ist dieses Gebiet gigantisch und ein Großteil ist bis heute nicht mehr als weiße Flecken auf der Landkarte. Unermüdlich dringen jedoch wagemutige Männer und Frauen in diese grüne Hölle vor und liefern uns Wissenschaftlern unvorstellbare Mengen an Informationen über Flora und Fauna.
Das weder Tier noch Pflanze gänzlich ungefährlich sind, belegen die bedauernswerten Opfer des Forscherdrangs. Wir beklagen diese, im Auftrag der Wissenschaft gefallenen, Kameraden und versichern ihnen das ihr Opfer nicht vergessen ist.
In dieser unregelmäßigen Serie nun will ich ihnen, geneigten Leser, unsere bewundernswerte Natur etwas näher bringen. In kleinen Beiträgen stelle ich Tiere und Pflanzen vor, die uns zeigen sollen mit welcher raffinierten Vielfältigkeit Mutter Natur, trotz aller Verwüstungen, Koron gesegnet hat.
Den Anfang will ich mit einem Wesen machen, das man nicht in den dampfenden Wäldern des Äquators, sondern in der Wüste und damit quasi direkt vor der Haustür findet. Es handelt sich um den sogenannten
Hautsegler/Rhamphorhynchus aconitumarena
umgangssprachlich als Sandräuber bekannt.
Ähnlich wie bei dem Carnak ist es unklar ob es sich bei dem Hautsegler um eine evolutionäre Anpassung an die Verhältnisse der Wüste handelt, oder ob dieses Tier bereits vor dem Krieg der Häuser existierte und danach seinen Lebensraum nur ausbreitete. Zuzuordnen ist er den fliegenden Echsen, auch wenn diese Kreatur fast schon eine eigene Gattung verdient hätte. Am auffälligsten ist sicherlich der augenlose Schädel der an ein entblößtes Skelett denken lässt. Tatsächlich ist die Wahrnehmung sehr interessant und noch nicht hundertprozentig entschlüsselt. Die Experten streiten darüber ob er seine Beute und Umgebung mittels Geruch, oder feinen Vibrationen und Luftbewegungen wahrnimmt. Was es auch sein mag, der Hautsegler hat eine enorme Wahrnehmung, bei Tag wie auch bei Nacht. Er ist äußerst agil und wendig wobei seine Bewegungsart ebenso ungewöhnlich wie effektiv ist. Immer wieder springt er während des Laufens empor, breitet die namensgebenden Schwingen aus und gleitet ein gutes Stück. Bei aufsteigender, warmer Luft kann er über einen langen Zeitraum hinweg schweben und das Land unter sich nach Fressbarem absuchen. Seine Beute besteht dabei aus Grabasseln und ähnlichem Kleingetier, er ist im Rudel jedoch auch in der Lage größere Beute zu jagen und zu erlegen. Denn der Hautsegler ist ein sehr soziales Tier. Organisiert in Rudeln, mit bis zu fünfzig Kreaturen, bestehend aus einem dominanten Männchen, Weibchen und Jungtieren. In der Brunst versuchen junge Männchen die Herrschaft über das Rudel zu übernehmen und es kommt zu, teils tödlichen, Kämpfen. Bei der Jagd suchen sich Hautsegler kranke, schwache oder verwundete Tiere heraus. Diese reißen sie mit ihren scharfen Flügelklauen und fressen der Rudelrangfolge nach. Berichte dass Hautsegler Menschen, etwa abgestürzte Piloten oder verirrte Wanderer, angefallen und getötet hätten, sind wohl ins Reich der Legenden zu verbannen. Die Mentalität dieses Räubers geht doch mehr zu Aas- und Kleintiervertilgung. Wenn er also einen Menschen verspeist, dann mit Sicherheit einen der bereits das Zeitliche gesegnet hat.
Bemerkenswert ist die Haut des Tieres. Ähnlich wie bei den Carnaks hält sie den meisten toxischen Einflüssen der Wüste stand und absorbiert sogar leichte Strahlung. Die nomadischen Wüstenbewohner nutzen diese Eigenschaften und hüllen sich in das gegerbte Leder erjagter Hautsegler. Da sie dies in geringfügigem Maße tun und die Vermehrungsrate der Hautsegler gesund ist gehört diese Spezies zu den wenigen Arten auf Koron die nicht vom akuten Aussterben bedroht ist.
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Übertriebene Härte oder unangebrachte Milde?
Dieser Tage geistert erneut eine Diskussion, nicht nur durch die oberen Gesellschaftsschichten und wieder ist es Kardinal Titus Septim der den Stein des Anstoßes ins Rollen bringt. In seiner Predigt, zum Tag der gebbenedeiten Märtyrer, griff er offen die, nach seiner Auffassung, zu milde Politik gegenüber Mutanten, Abhumanen wie es in der Amtsprache heißt, an. Septim ist berüchtigt für seine feurigen Ansprachen und die scharfe Gesellschaftskritik, die er darin äußert. Fast immer ist der Kontext der gleiche. Der Kardinal prangert fehlende Werte, Moral und Abkehr vom Glauben an. Seine Worte haben Gewicht und das nicht nur im Bezug auf das Seelenheil der Bürgerschaft. Noch Anfang des Jahres rief er zum Boykott einer Spendenaktion des Hauses Freitahl auf. Graf Ignatz von Freitahl hatte angekündigt, zum Anlass seiner Vermählung, großzügige Spenden an die Armen zu verteilen. Dies in Form von Naturalien wie warme Mahlzeiten und Kleidung. Der Kardinal intervenierte sofort und bezichtigte den Grafen der Anmaßung. Gnade, so Titus damals, dürfe nur von der heiligen Ekklesiarchie ausgehen und der Graf erhebe sich selbst über die Kirche wenn er begänne Almosen zu verteilen. Daraufhin stürmten wütende Gläubige die Suppenstuben und Kleiderausgaben. Selbst jene für die, die Gaben gedacht waren, beteiligten sich an diesem Akt der Frömmigkeit. Freitahl gestand seinen Frevel ein und erschien im Büßergewand vor dem Kardinal. Er machte der Kirche eine großzügige Schenkung und fand Vergebung. Dies beweist zwar die Gnade und Nächstenliebe unserer Mutter Ekklesiarchie, hat die Kontroverse um den eifrigen Kardinal jedoch nicht leiser werden lassen. Einige Adlige sahen es als Ungeheuerlichkeit das sich die Kirche derart stark in weltliche Dinge einmischt und sagten dies auch. Der Glaube an den Imperator mache nicht vor Zuständigkeitslinien halt, war damals die Entgegnung seiner Exzellenz. Eine Oppositionshaltung ist schwer, da all zu schnell der Vorwurf der Ketzerei erhoben werden kann. Auch wenn sich der Schreiber dieses Artikel im Klaren darüber ist das der Kardinal niemals jemanden zu unrecht der Gottlosigkeit anklagen würde, so liegt diese Vermutung doch im Bereich der Vorstellung. Doch nicht alle schweigen vor der Wortgewalt des heiligen Mannes. Das Haus Siris distanzierte sich vor einigen Jahren von Septim. Nach dem “Fremd G- Nome Skandal“, in dessen Ermittlungen man sieben Angehörige des Hauses, des Umgangs mit Nichtmenschen für schuldig befand und hinrichtete, forderte der Kardinal eine rigorose Offenlegung sämtlicher Forschungsprojekte. Sein, erfolgsgewohntes Bestreben erhielt jedoch einen Dämpfer als das Haus dieses mit der Begründung abschmetterte das es sich dabei um Dinge von militärischer Geheimhaltung handelte. Als auch der Gouverneur dies unterstützte verlief sich das Aufbegehren recht schnell.
Nichtsdestotrotz sind die Predigten gefürchtet und das zu recht, wie sich nun wieder zeigt.
Nach der Verabschiedung des strafrechtlich-Gleichgestellte-Vollstreckungsgesetztes war es einmal mehr soweit. Das Gesetz gesteht Mutanten die gleiche Bestrafung, für Vergehen zu wie vollwertigen Bürgern Gohmors. Nach der Anerkennung von Mutanten als normale Hilfskräfte unterer Graduierung, ist dies der zweite große Schritt einer gemäßigten Mutantenpolitik. Nach dem Gesetz werden Vergehen nun mit den gleichen Strafen gesühnt, egal ob der Bestrafte menschlich oder gezeichnet ist. Wurde früher, ein vollwertiger Bürger des Diebstahles für schuldig befunden, so ahndete man dies mit einem Jahr Gefängnis. Einem Mutanten schlug man die Hand ab und sperrte ihn vier Jahre ein. Auch Hinrichtungen verliefen wesentlich unangenehmer für Veränderte. Steht einem Bürger eine standrechtliche Erschießung oder Enthauptung zu, so war für Mutanten, Erhängen oder Arbeit bis zum Tode vorgesehen. Das neue Gesetz nun gleicht die Bestrafung der Abhumanen den vollwertigen Menschen nahtlos an.
Dieser Punkt ist es der Kardinal Septims Gemüt erregt. In der Predigt vom vergangenen Sabbat schießt er scharf gegen das neue Gesetz. Es könne nicht sein, so ein OT seiner Rede, das die, die vom Imperator mit dem Stigmata des Bösen gebrandmarkt sind, auf eine Stufe mit den frommen und braven Bürgern Korons gestellte werden. Der Mutant bedroht seit je her die heilige Reinheit, nicht nur des Körpers, sondern auch des Geistes. Vergebung könne es für diese Gestrauchelten nur im Tode geben. Gereinigt durch Schmerz und die Erkenntnis ihres Vergehens gegen den Gottkaiser könnten sie vielleicht Vergebung vor dem Allerhöchsten finden. So betrüge man nicht nur die normalen Menschen um ihr Recht auf Erhebung über die Horde der Verdammten, man nehme auch den Gestrauchelten selbst die Möglichkeit auf Erlösung.
Die Reaktion auf die Predigt blieb nicht aus. Fundamentalistische Sekten organisierten spontane Kundgebungen und Protestmärsche. Selbst unter den betroffenen Mutanten. Zwei Kundgebungen wurden von Polizeikräften der PVS aufgelöst. Im Untersektor 233 richtete sich die Wut der Demonstranten gegen eine Revierfestung des Adeptus Arbites. Die anschließende Niederschlagung forderte, nach aktuellen Angaben 517 Opfer unter den, meist abhumanen, Protestierenden. 12 Rädelführen erfuhren noch vor Ort ihre Hinrichtung durch den Adeptus.
Zwar deklarierte man die Unruhe als Hungeraufstand, dennoch dürfte es wohl die Rede des Kardinals gewesen sein, welche die Furcht vor verweigerter Erlösung in eigendynamischen Hass umschlagen ließ.
Unterdessen diskutiert man eine Abänderung des Gesetzes. Entgültig kann dies jedoch erst entschieden werden wenn der neue Gouverneur in Amt und Würden ist.
Haus Orsius versucht derweil eine neutrale Haltung einzunehmen. Man verstehe die Sorge des Kardinals, gäbe aber auch zu bedenken das die Gesellschaft Gohmors auf einer gewissen Akzeptanz der Mutanten fuße.
Diese Zurückhaltung ist nicht verwunderlich. Als größter Bergbaukonzern Korons stützt sich die Wirtschaftlichkeit des Hauses auf das Heer der niederen Mutantenarbeiter. Andere Adelsfamilien bezogen klarere Position und unterstützen die Forderungen Septims.
Die letztendliche Entscheidung liegt beim Gouverneur und es könnte eine erste Probe für ihn werden.
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Die wunderbare Welt der Tiere!
Von Prof. Ignatz Schnabelmayer
Carnak/Equidae pellis
Das Tier, dem wir heute unsere Aufmerksamkeit zuwenden wollen, ist wohl das Bekannteste in unserer Gesellschaft. Sieht man einmal von Ratten und anderen parasitären Lebensformen ab. Der Carnak ist das traditionelle Nutztier auf Koron III. Es dient als Last- und Reittier sowie zur Nahrungsgewinnung und erfreut sich, auch neben Kettenfahrzeugen und Landwirtschaftsmaschinen, noch immer großer Beliebtheit. Auch unsere heldenhaften Truppen verlassen sich nach wie vor auf das treue und zuverlässige Gemüt der Carnaks und bilden elitäre Truppen aus Reitern. Beduinen und andere wilde Völker widmen ganze Lebensaspekte diesen Tieren und haben sie zu einem festen Bestandteil ihrer Kultur und archaisch, ketzerischen Glaubenswelt erhoben.
Doch nur die wenigsten Menschen wissen das unser genügsamer Wegbegleiter kein angestammtes Tier auf Koron ist. Vermutlich sind die heutigen Carnaks Nachfahren sogenannter Pferde. Eine Rasse, etwas kleiner als ihre heutigen Verwandten und mit einem Fell unterschiedlicher Färbung bedeckt. Es gibt Theorien das die ersten Siedler eben diese Pferde genetisch veränderten um sie den Bedingungen anzupassen. Allerdings waren die Umwelteinflüsse damals weniger aggressiv so das eine Anpassung eigentlich nicht nötig war. Ob natürlich oder gezüchtet, die Veränderungen sind offensichtlich. Das Fell ist gänzlich verschwunden und die Hufe haben sich zu geteilten Zehen entwickelt um besser mit Sand- und Staubdünen fertig zu werden. Dazu sind weiche Ballen entstanden die das Gewicht verteilen und für den typisch federnden Gang verantwortlich sind. Carnaks haben einen wuchtigen Kopf, der Gesichtsschädel ist auffallend langgestreckt und wird vorwiegend vom Oberkiefer gebildet. Auch das Zwischenkieferbein ist verlängert. Das Nasenbein ist lang und schmal, die Augen liegen seitlich am Kopf. Eine besondere Schutzvorrichtung umhüllt die Augäpfel der Tiere mit einer milchig, trüben Flüssigkeit. Dieser Vorgang sorgt dafür das die aggressive Sonneneinstrahlung sich nicht negativ auf die empfindlichen Augen auswirken kann. Auch können sie die Nasenöffnungen verschließen und so verhindern das Flugsand, beispielsweise bei Stürmen, in den sensiblen Bereich eindringt. Das Gebiss verfügt, neben den dominierenden Mahlzähnen über einige Schneidezähne. Diese erlauben es den Carnaks sich neben ihrer bevorzugten Nahrung, nämlich Gräser, Kräuter und Flechten, auch von Aas zu ernähren. Diese Fähigkeit scheint ein evolutionäres Eingeständnis an den Lebensraum zu sein und es ist zu erwarten das sich der Carnak eines Tages zu einem gänzlichen Fleischfresser wandelt.
Die dicke, meist bläulich-graue Haut ist sehr robust und kann sogar den giftigen Regenschauern unbekümmert entgegen gesetzt werden. Generell ist die Tierart besonders wiederstandsfähig was Umwelteinflüsse angeht. Wohl etwas das zu ihrem Siegeszug beigetragen hat. Verbunden mit der sprichwörtlichen Gemütsruhe und der relativ einfachen Zähmung oder Zucht, sind Carnaks die idealen Begleiter der Menschen.
In freier Wildbahn begleiten die Hengste überwachend eine stutengeführte Herde. So kann es auch zur Bildung größerer Herden mit etablierter Rangordnung kommen, wenn kleinere Verbände auch häufiger zu beobachten sind. Die Kommunikation mit Artgenossen erfolgt mittels Gesten, etwa die Haltung der Ohren, des Kiefers oder des stummeligen Schwanzes, aber auch durch röhrende Laute.
Erstaunlich ist es das sich diese, eigentlich ökosystemfremde Art, so nahtlos in die hiesige Tierwelt einfügt. Natürliche Feinde fanden sich eben so schnell wie eine passende Lebensraumnische. Somit ist das Carnak heute vollkommen in die Tierwelt unserer geliebten Heimat integriert.
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Haus Siris!
Schattenmacht oder Riese auf tönernen Füßen?
Dieser Tage hat die Meldung, dass Haus Siris keine Abordnung bei der Ernennungsparade stellen will, für aufkeimende Gerüchte unter den Kennern der Adelshäuser gesorgt. Lediglich eine kleine Delegation soll dem Gouverneur seine Aufwartung machen. Diese mangelnde Ehrerbietung wird von einigen als Anmaßung und große Beleidigung betrachtet. Wäre das Haus doch die Einzige der großen Organisationen die keine Abteilung für das Schaulaufen abkommandiert. Dabei ist es nicht so das Siris nicht über Sicherheitstruppen oder andere repräsentative Einheiten verfügen würde. Zwar sind diese Kräfte, nach eigenen Angaben, nicht mit den extrem gedrillten Wachmannschaften des Hauses Lindner oder Orsius vergleichbar, wären jedoch sicherlich in der Lage an der Parade teilzunehmen. Es stellt sich nun die Frage was das Haus damit bezweckt? Möchte es seine Eigenständigkeit unterstreichen oder sogar vollkommene Unabhängigkeit demonstrieren? Schlimmstenfalls könnte man behaupten das Haus erkennt den Herrscheranspruch des Gouverneurs nicht an. Dies hingegen ist zwar unwahrscheinlich, weil das einem sprichwörtlichen Selbstmord gleichkommen würde, böse Zungen und Neider nehmen darauf jedoch selten Rücksicht.
Ein weiterer Gedanke geht in die gegenteilige Richtung.
Möglicherweise ist die ganze Organisation durch innere Querelen geschwächt. Skandale gibt es bekanntlich in jedem Adelsgeschlecht und die Kollegen des Regenbogenjournalismus breiten diese mit Freuden vor der Öffentlichkeit aus. Doch sind es meistens kleinere Fehltritte wie Hochzeiten mit Bürgerlichen, Trinkorgien oder Schweberunfälle unter Drogeneinfluss. In dieser Beziehung hat Siris eine saubere Weste. Mag dies an der Disziplin seiner Angehörigen und Mitarbeiter liegen, oder an der Tatsache das sie derartige Peinlichkeiten besser unter den Mantel der Verschwiegenheit hüllen können. Wenn Skandale ans Licht kommen, dann sind es zumeist Vorkommnisse die diesen Namen auch verdienen. Am bekanntesten ist hier wohl der Versuch, von Xenos illegal erworbenes Saatgut mit einheimischen Nutzpflanzen zu kreuzen. Nachdem diese gesetzwidrige Aktivität bekannt wurden distanzierte sich Siris vollkommen von der angeklagten Forschgruppe und bestritt derartige “Verbesserungen“ angeordnet zu haben. Zwei der Forscher begangen noch in ihren Zellen Selbstmord, wobei bis heute nicht geklärt ist wie sie an die Giftampullen kamen. Zwei der vier verbliebenen Wissenschaftler verurteilte man zum Tode, die beiden Anderen zu lebenslanger Haft. Doch auch die Überlebenden konnten dem Zorn des Imperators nicht entgehen. Einer fiel einem fanatischen Imperiumskultisten zum Opfer der ihn bei seiner Überführung niederschoss, der Zweite starb bei einem Gefängnisaufstand. Der Hausführung konnte bei dem Prozess keinerlei Verbindung zu den Forschungen nachgewiesen werden, jedenfalls nicht mehr als Indizien. Derartige Fälle ziehen sich mir großen Abständen, aber dennoch einiger Regelmäßigkeit durch die Geschichte des Hauses und sind ein Beweis für die verschwiegene Eigenwelt des Gebildes Siris.
Ist es daher nicht möglich das ein interner Niedergang ebenso unbemerkt bleiben könnte? Möglich wäre eine Fraktionsbildung die den ganzen Komplex mit Uneinigkeit lähmt. Solch ein Szenario hätte weitreichende Konsequenzen, nicht nur für die eigentlichen Mitglieder des Hauses, sondern auch für Angestellte und Vertragspartner.
Sicher können solche Vermutungen nicht mehr als Spekulation sein, doch wenn das Haus damit leben kann unserem edlen Herrscher die Ehre zu verweigern, dann muss es sich auch derartige Vermutungen gefallen lassen.
Hans Bärlauch
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Stellungsnahme zu neuerlichen "Sichtungen"
Saanarii/Mactator Ambrosius
Das Saanarii. Seit langem ranken sich wildeste Ammenmärchen und groteske Sichtungen, belegt durch verschwommene Fotografien und oder Filmaufnahmen, um dieses sehr spezielle Stück koronscher Paläontologie.
Alles was dieser neueren Epoche über die längst als ausgestorben/ausgerottet geltenden Rasse, sofern sie den jemals existiert hat, bekannt ist, entnehmen wir obskuren Enzyklopädien welche auch hauptsächlich fragwürdigen, wenn nicht sogar geächteten Quellen entspringen.
Gemäß den antiken Überlieferungen des “Liber Phintia Arensentia” sollen diese stark angepassten Reptilien eine Schulterhöhe von annähernd vier Meter zwanzig aufweisen, das Weibchen sei etwas größer da es während der sogenannten Brutperiode den gesamten Stock am Leib tragen solle. Beheimatet sollen die von den Beduinen allgemein “Saanarii” getauften Lebewesen in den zivilisatorisch unerschlossenen Hinterlanden der großen Achemed sein, dort wo der fahle, nadelspitze Schiefermergel sich wie ein fließender Strom in das große Ostmeer ergießt. Aufgrund ihrer hochgradig aggressiven Umwelt und deren mutierende Einflüsse entwickelte sich sowohl der Sehnerv als auch der bei den meisten Säugern unmittelbar unterhalb der Haut gelegene Schmerznerv vollständig zurück, was dazu führt das diese Carnivoren gewissermaßen Blind sind. Allerdings solle man sich durch diese rein oberflächliche Makelbehaftung nicht täuschen lassen, das durchschnittliche Saanarii würde aufgrund der hochempfindlichen Kieferschädelmembrane durchaus das infrarote Spektrum wahrnehmen, folglich also die langwellige Teraherzstrahlung/ für den Laien könnte man auch schlicht von der Wärmestrahlung sprechen.
Des weiteren verfüge diese überaus geschickte Sandräuber über drei Paar Gliedmaßen, zwei ausgeprägte, stark sehnige Lauf/Fangarme vorne, das etwa im oberen Bereich des Torso entspringende Greifpaar, sowie die hinteren Lauf/Sprungbeine. Wie bei den meisten Carnivoren sind die Zehen mit überaus widerstandsfähigen Krallen bewährt, je drei an den Hinterläufen sowie vier an den “Händen” und deren dazugehörigen Fingern. Aufgrund verschiedener evolutionärer Veränderungen musste der Saanarii häufig seine tiefer gelegenen Nistplätze wechseln, so sollen die vorderen Krallen ausreichend verstärkt gewesen sein, um etwaige Hindernisse wie etwa Geröll, Granit, Kalk aber auch Stahl problemlos wegräumen zu können. Es reagiere vor allem überaus sensibel auf die unterschiedlichen Sandvibrationen, so nehme es auch die herannahenden Stürme eher wahr als dies bei anderen Spezies der Fall wäre. Prinzipiell bevorzuge es die Dämmerung, erweise sich allerdings auch vor allem während der verheerenden, meist besonders gefährlichen Verwehungen großer Dünen als geschickter “Windräuber”. Während die meisten niederen Beutetiere sich zusammenkauern oder Unterschlupf suchen, begibt sich das gegen Sandsplitter und Blendung immune Saanarii auf die Pirsch. Es bevorzuge lebenden, warme Beute, da es diese besser wahrnehmen könne, wäre allerdings auch verwestem Fleisch nicht abgeneigt. Die dicht gewobenen Muskelstränge welche Ober- und Unterkiefer verbinden entspricht ungefähr der doppelten Dicke gewöhnlicher Skelettmuskulatur, es weise folglich eine größere Bisskraft als die meisten uns bekannten Lebensformen auf, ähnlich einer gemeinen Schlange könne es dabei beliebig die Spannweite regulieren/erweitern.
Allgemein galten die Jungtiere, sofern man dies überhaupt belegen kann, als besonders anfällig, da sich die erweiterten Membrane erst im Laufe von geschätzten neun bis zehn Wochen entwickeln würden. Völlig unklar gilt dabei ob diese “Fabelwesen” überhaupt natürliche Feinde besaßen und ob sich die Saanarii nun mittels Parthenogenese oder doch auf herkömmliche Weise fortpflanzen würden. Bar jedes Zweifels jedoch belegen die “Quellen” einen überdurchschnittlich entwickelten Plattenpanzer, welcher bei den männlichen Exemplaren an manchen Stellen sogar “Dornenfortsätze” entwickelt haben soll.
Unklar ist auch das Sozialverhalten, Herdentier, Paarjäger, Einzelgänger? Angeblich jedoch, vermochte kein noch so geschickter Wüstenbändiger auch nur ein einziges dieser Raubtiere nachhaltig zu bändigen, sie seien in ihrem Charakter wohl etwas weiter entwickelt als die meisten anderen nativen Spezies (Siehe “Rhamphorhynchus aconitumarena“ von Prof. Schnabelmayer, Ausgabe 61/Jahrgang 8/S. 37)
Allerdings, so möchte ich erneu darauf hinweisen, gehören derartige Spekulationen um das sagenumwobene Mactator Ambrosius eindeutig ins Reich der Fabeln und Legenden, und bestenfalls, in die Labore der Paläontologen, falls man den jemals aussagekräftige Funde über diese Wesen finden wird. Alles was wir bisher aufweisen können sind vereinzelte Knochenfragmente aus der Vorkriegszeit, welche selbst schon durch unzählige Institute ohne nennenswerte Ergebnisse weitergereicht worden waren.
In diesem Sinne hoffe ich wenigstens den wildesten Gerüchten über plötzliche Sichtungen dieses “Fossils” vorbeugen zu können, und sie, geneigter Interessent, zu einem nächste Woche stattfindenden Vortrag über das Thema “Koronsche Artenvielfalt” im zoologischen Institut von Siris einladen zu dürfen.
DDr. Jitzchak Simeon
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Ökonomie
Die gesichtslose Arbeiterschaft
Wie oft muss man dieser Tage in einschlägigen “Zeitblättern” von drohenden Konsequenzen bezüglich des letzte Woche stattgefundenen “Salzeraufstandes”. Aufgrund einer neuen Steuerbelastung, namentlich der Umgliederung der ohnehin erhöhten Lohnnebenkosten der sogenannten “Niederen Arbeiterschaft”, welche unter doch beachtlichen, zumeist schädlichen Umwelteinflüssen, seine täglichen zwei Mahlzeiten verdient. Dramatisch, möchte man meinen, zweifellos würden sich die erst kürzlich gegründeten Arbeiterparteien/Gewerkschaften um deren finanzielle und soziale Belange kümmern. Leider entspricht diese Behauptung nicht gänzlich der Wahrheit, viel mehr wird diese “Gesichtslose Arbeiterschaft” wie sie von Vertretern des Hauses Treoris, maßgeblicher Finazier der Wiederaufbereitungsindustrie, “kaltschnäuzig ausgeblutet“, so Baptist Jemeal, Salzervorstand und selbsternannter “Arbeitnehmervertreter“. Wie den meisten geneigten Lesern unseres Wirtschaftsteils inzwischen bekannt ist, handelt es sich bei diesen “Arbeitnehmervertretern” meist um korrupte Unterschichtler, die sich meist durch illegale, wenn nicht gar geächtete, Methoden Gehör verschaffen.
Nicht zuletzt ein Anschlag vor zwei Standarttagen im der Trinkwasseranlage Delta-Sieben, wo das eben geklärte Wasser durch radioaktives Cäsium verunreinigt wurde. Glücklicherweise konnten die gut ausgebildeten Sicherheitskräfte des Hauses Treoris die Täter, zwei nachweislich in Mutantenkreisen einschlägig bekannten Individuen, noch vor der Tat unschädlich machen. Aufgrund der eingesetzten Maßnahmen konnte eine spezifischere Genanalyse zur Bestimmung der Herkunft allerdings nicht mehr durchgeführt werden, zu “verunreinigt” sei die Evidenz.
Hauptanliegen genannten “Salzeraufstandes”, war die Senkung der Lohnnebenkosten für die Arbeitnehmer. Aufgrund eines Beschlusses durch den eben erst inthronisierten Governeur de Wajari, wurden die Nebenkosten zwar für Arbeitgeber auf weniger als 5 % gesenkt, dafür jene der Arbeitnehmer auf fast 65 % erhöht. Dadurch bleibt den meisten Wiederaufbereitern trotz der “Schadstoffszulage” und der vor allem in republikanischen Kreisen umstrittenen “Niederkastenzulage” gerade mal monatlich 150 Schekel, ein Mindestlohn in Anbetracht dessen das diese Schicht für die Makropole lebensnotwendige Arbeiten übernimmt.
Seit Jahren fördert Haus Treoris unter seinem gerade mal dreiundzwanzigjährigen Kanzler Archimedes Belladonis Treoris, die Wiederaufbereitung der durch massive Monokultur, industrielle Verunreinigung und rücksichtlosen Bergbau zerstörten Außenregionen Gohmors. Und nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern vor allem auch Menschenmaterial, technisches Know-how und Gerätschaften wurden vom siebtgrößten Haus bereitgestellt, ein Akt der vor allem das wohlwollen der lokalen Vertreter der Ekklesiearchie hervorrief, wenngleich anderorts, vor allem in den Kammer der anderen Geschlechter, die Rede von größeren Unruhen ist.
Dies bezieht sich vor allem auf die südlich der Makropole gelegene Region von Arran, eine laut alten Holoaufzeichnungen idyllische Flussdeltalandschaft, sanfte Verästelungen des Gohmor-Flusses schmiegen sich an die tonhaltige Erde der vormals feudalen Ackerlandschaft, während sich Rot- und Schwarzwild in kleineren Hainen und Böschungen tummelt. Ziehen wir einen Vergleich zur heutigen Realität, werden wir feststellen das der Fluss selbst nur mehr ein Drittel seines einstigen Volumens führt, die lauschigen Wälder sind abgestorben und einzig versteinerte Stämme zeugen noch von seiner historischen Existenz. Doch dies soll sich binnen einer Dekade gänzlich ändern:
“Es ist Haus Treoris eine besondere Ehre, in Kooperation mit der südlichen Makropole Seian eine bedeutende Neuerung auf dem Gebiet des Terraforming vorstellen zu dürfen. Durch die nachhaltige Bepflanzung des ehemaligen Flussdeltas mit sogenannten Blaualgen, erhoffen wir uns lukrative Sauerstoffanreicherung innerhalb des Gewässers in weniger als fünfzehn Standartjahren. Durch fortschreitende genetische Manipulation bestimmter Grünpflanzen erhoffen wir uns eine Verbesserung der allgemeinen Erdstruktur und eine erneute Anreicherung mit notwendigen Nährstoffen, aber auch eine Festigung des durch Erosion geschwächten, stellenweise unfruchtbaren und abfallenden einstigen Agrargebietes.”, so Leon Gepaldi Treoris, Projektleiter “Neu Arranien”.
Vor allem die Kooperation mit Seian erweckt allgemeines Interesse an diesem doch grandiosen Projekt, welches zweifellos nur ein anfängliches Pilotexperiment für weitere, größere Unterfangen sein wird. Die politischen Vertreter Seians hatten sich aufgrund der neuen Erlässe ohnedies bereits “missgünstig” über den Entscheid des Stadtstaates Gohmor und den neugewählten Governeur de Wajari geäußert.
“Die politischen Absichten hinter einem derartigen Vorgehen des Governeurs, aber auch des Stadtstaates von Gohmor, sind der Vertretung Seians vollkommen unerklärlich. Nachhaltig und auf infame Weise schädigen einzelne Investorengruppen bewusst den kollektiven Interessen unserer Welt. In solch interessanten Zeiten, stellt sich generell die Frage, welchen Kurs unsere Nachbarstadt beabsichtigt, anstelle der allgemeine geächteten Wüstenvölker, werden aufrechte Diener Seiner Heiligkeit zu Terra ausgeblutet, während aufwieglerische Elemente gesamte Subsektoren der Makropole verunsichern und dadurch den geschützten Kommerz zwischen den Ständen beinahe vollkommen auslöschen. Anstelle der gebeugten Arbeitnehmerschaft, sollten sich die politischen Entscheidungsträger Gohmors doch lieber mit der Bekämpfung der mittlerweile um 35 % gestiegenen Kriminalitätsrate beschäftigen. Es ist moralisch nicht vertretbar, das gemeinnützige Arbeiterschaft wie die “Salzer” durch militärische Vorgehensweise niederschlagen wird, während Individuen wie die Bombenleger der mittleren Eben ungeschoren davon kommen. Nicht zuletzt die anhaltende Bedrohung durch Mutanten, Beduinen und Wegelagerer muss unterbunden werden, dies sollten primäre Anliegen sein!”, so der seianische Prokonsul Alexander Vjodor von Seren in einer Pressekonferenz anlässlich der “Friedlichen Demonstration”. Als Reaktion auf die unveränderte Haltung Gohmors wurden bereits eine Serie wichtiger Importgüter mit zusätzlichen “Ausfuhrsteuern” belastet.
Bisher gab es noch keine offizielle Stellungsnahme durch das Governeusbüro oder etwaige Vertreter der Häuser.
Theoderich Klimens
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