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Magaris Laden
#1
Magaris hatte ein wenig länger gebraucht, als gedacht um die Vergnügungsmeile zu finden. Er hatte sich für diese entschieden, da hier der Durchschnittmensch unterwegs war um seine Kohle zu verprassen, es aber immer noch genug Edel war, damit Läufer von Edlen Häusern, vorbei kommen konnten ohne zu befürchten umgelegt zu werden. Auch Wohlhabende Gangerbosse dürften hier ihre Augen haben. Deshalb war diese Meile, die niemals schlief perfekt. Natürlich war der Nachteil, dass sich hier alle Sicherheitsleute tummelten, wohingegen sie in den unteren Levels nur gezielt zuschlugen. Andererseits wurde man wenigstens nicht ausgeraubt. Zumindest war das Risiko nicht so gross. Auch durch Einbrüche dürfte man nicht schlecht geschützt sein, obwohl der Laden natürlich nur ein Deckmantel war. Niemals würde er dort Illegale Ware lagern, dazu bräuchte er ein sicheres Haus. Er würde es dort Lagern und im Laden verkaufen. Ausserdem würde er natürlich weiterhin Luxusgüter und Seltene Dinge, welche aber Legal waren, in seinem Laden ausstellen und verkaufen. Einen Kühlraum würde er also noch einbauen müssen. Delikatessen waren in jeder Makropole von irgendwelchen neureichen gefragt.

Magaris hatte die letzten Stunden damit verbracht die Meile hoch und herunter zu schlendern und sich nebenbei Notizen auf dem Multitool zu machen. Einerseits zeichnete er ein wo welcher Laden Leer stand und andererseits was er sich dringend einschmuggeln lassen musste. An oberster Stelle stand sein Detox-Stimm Injektor und die Ampullen, welche er auf dem Freihändlerschiff seines Freundes liegen gelassen hatte. Detox-Stimm war ein gutes Produkt, es wurde von Spezialeinheiten und verdeckten Ermittlern verwendet, wahrscheinlich auch von der Inquisition. Einerseits entgiftete es den Körper, man konnte also gefahrlos Unmengen von Alkohol trinken und andererseits putschte es ziemlich auf.

Bei dritten durchlauf hatte sich Magaris für einen Laden entschieden, zumindest von draussen hatte alles gepasst. Die Quadratmeterangaben stimmten ebenfalls und ein Keller war nach Beschreibung auch vorhanden, was wollte man mehr. Er rief also dem Marklerbüro an und bekundete sein Interesse. Dabei liess er durchsickern, dass er es auch bezahlen konnte. Man musste nur den richtigen Ton anschlagen und schon ging alles ein wenig schneller. Er sagte, dass er im Cafe gegenüber auf einen Vertreter des Büros warten würde, um das Objekt genauer in Augenschein zu nehmen.

Nachdem er sein Multitool wieder eingesteckt hatte, schlenderte er gemütlich zu dem genannten Cafe und suchte sich einen gut sichtbaren Platz, ehe er sich eine Zigarette ansteckte und einen starken mit Schuss bestellte. Dann besorgte er sich noch ein Lokalblatt um sich ein wenig zu informieren und wartete dann geduldig auf den Marker. In der Zeitung stand nicht wirklich viel besonderes, ausser dass ein berüchtigter Mann scheinbar in einem Hochsicherheitsgefängnis auf einer Insel verfrachtet wurde. Magaris musste beim Namen grinsen und nahm sich vor, sobald die Sache mit seinem neuen laden über der Bühne war, einen alten „Freund“ zu besuchen. Dann legte er die Zeitung weg und blickte ein wenig Gedankenverloren in die Leere, während er unbewusst einige Rauchringe blies.
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#2
[Bild: 69kp-v.jpg]

Gelter erschien pünktlich zu dem Termin in dem Strassencafe nahe der Immobilie. Sein Büro hatte den Termin gemacht und es war eine willkommene Abwechslung mal wieder normale Geschäfte zu machen. In einer schlichten Aktentasche trug er alle notwendigen Papiere bei sich, in der festen Überzeugung den Laden an den Mann zu bringen. Er fragte bei der Bedienung nach seinem Kunden, diese verwies ihn an einen Mann welcher sich an einem der vordersten Tische gesetzt hatte und eine Zigarette rauchte. Er bestellte sich einen Cafe, bevor er sich gekonnt durch das recht gut besuchte Cafe zu Lansing schlängelte.

„Guten Tag, Herr Certas, mein Name ist Gelter, sie hatten in meinem Büro Interesse an einer Immobilie bekundet!?“

Freundlich, schleimig, nicht zu ehrlich, kurz der geborene Verkäufer, wenn es darum ging Leichtgläubige übers Ohr zu hauen, das war der Eindruck der sich jedem erfahrenen Händler bot. Lansing bedeutete ihm Platz zu nehmen, während er die Begrüßung erwiderte und die eher rhetorische Frage mit einem Nicken beantwortete. Gelter begann ohne Umschweife das obligatorische herunter beten von Daten, wie Quadratmeterzahl, Kautionshöhe, Kaufpreis, Mietpreis, Nebenkosten usw. Dabei war er sehr bemüht nur die besten Seiten des Ladenlokals anzupreisen, die defekten elektrischen Leitungen im Keller vergass er ebenso wie die gelegentlichen Ausfälle des Wassers. Fast eine halbe Stunde hielt er sich damit auf, dann jedoch wurde Gelter höflich, aber bestimmt gebeten, Lansing das Gebäude zu zeigen. Gelter merkte selbst das er es etwas übertrieben hatte und kam der Bitte umgehend nach.

Innenleben ganz nach deinen Wünschen, Kaution bzw erste Rate hatten wir ja besprochen.
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#3
Magaris Hatte die Zeitung beinahe durch, als der Marker endlich kam. Es war eine dieser Schmierengestalten, die sich Magaris gewöhnt war. Dieser Typ Mensch, war zu geschniegelt und zu freundlich, als das es stimmen konnte. Er hatte diesen Typ Mensch. Für Handel war ein wenig Ehrlichkeit nicht zu schlecht. Immerhin ging es ja dabei um Vertrauen. Naja, Markler mussten wohl nicht zuviel Vertrauen aufbauen, im Gegensatz zum Freihändler. Gelter, so hiess der Mann, begann ganz professionell mit seiner Geschichte und anfangs hörte Magaris sogar noch zu.

Der gute Mann wollte gar nicht mehr aufhören den Laden zu preisen und Magaris musste schon bald ein Gähnen unterdrücken. Wie der Laden wirklich in Schuss war, fand er wohl erst mit der Zeit heraus, aber Magaris hatte weder Lust noch Zeit sich jetzt gross darum zu kümmern. Sollte was kaputt sein würde er es eben reparieren lassen. Nichts was er nicht verkraften könnte. Er beschloss sich die Wohnung auf Rate zu kaufen, da er derzeit nicht über genügend Flüssiges Geld verfügte, um es direkt zu tun.

Nach einer weile wurde Magaris dem Geschwafel müde und gab höflich aber bestimmt zu verstehen, das er das Objekt jetzt von innen sehen wollte. Umgehend kam dieser Gelter seinem Wunsch nach und so betraten sie nachdem Magaris gezahlt hatte, schon bald das Gebäude. Es sah ganz in Ordnung aus und Magaris Konnte keine schwerwiegenden Mängel feststellen. Ein paar Risse da, eine tropfende Leitung dort. Nichts was sich nicht beheben liesse. Er würde sowieso einiges umbauen lassen müssen.

Nach einer guten Stunde des Begutachtens und einigen Notizen begann die Verhandlungsphase. Die Kaution war ja auf 30000 Festgelegt gewesen, aber nachdem Magaris den Markler auf die kleinen Fehler aufmerksam machte und eine Runde feilschte, bügelte er den Preis auf 25000 herunter. Damit konnten beide Parteien sicherlich gut leben und Magaris fühlte sich nicht zu sehr übers Ohr gehauen. Nachdem die Formalitäten beendet waren, wurde noch schnell der Vertrag unterschrieben, man verabschiedete sich höflich und dann war Gelter auch schon gegangen. Magaris drehte sich noch einmal um die eigene Achse, nickte zufrieden und verliess den Laden.

Kurz darauf begab er sich zu einer Astropathenstation um seinem Freund eine Nachricht zu überlassen. Er würde die Schlüssel sicher deponieren und in der Zwischenzeit, während sein alter Kumpel ein paar Servitoren herschickte um den Laden ein wenig aufzumotzen, würde Magaris einen weiteren alten Freund auf der Gefängnissinsel besuchen. Um dorthin zu kommen brauchte er ein Schiff und dieses stand bereits bereit mit einem Haufen schöner Schmuggelware darin, die nur darauf wartete an einen sicheren Ort gebracht zu werden. Der Schmuggel war eine Sache für sich. Man brauchte Transpondercodes, die bekannt waren für häufigere Flüge und die so harmlos waren, dass es kein Schwein mehr interessierte. Bei einer so grossen Makropole, war dies kein Problem, da es doch ziemlich viele Vielflieger gab. Dann konnte man den einen oder anderen einfach bestechen und schon war alles in Ordnung. Es gab wenige Planeten auf denen Schmuggel praktisch unmöglich war und dieser hier war weit davon entfernt.

Nachdem er die Nachricht abgesendet hatte, ging er in eine Kreditanstalt und deponierte den Schlüssel für seinen Freihändlerfreund. Nachdem er den Ladenschlüssen in ein Codewortgesichertes Schliessfach verfrachtet hatte, ging er von dannen. Sein Kumpel wusste schon, welches Passwort er verwenden würde, also dürfte es ach hier keine Probleme geben. Ausserdem lag es durchaus in beider Interesse, dass ein anständiger Laden hier aufkam. Immerhin handelte man ja miteinander.

Magaris hatte keine Lust mehr gross zu laufen, deshalb nahm er sich jetzt einen Speeder in Richtung Raumhafen, wo sein Shuttel, welches er noch besass, das einzige was er noch von seinem alten Schiff hatte. Bereits stand. Ein Servitor hatte es auf die Oberfläche geflogen, vollgestopft mit schönen Sachen. Naja, diesmal waren es noch die legalen Wahren, aber schon bald würde das wirkliche Schmugglermaterial eintreffen. Für das Zeug was er gerade eingeflogen hatte, würde er höchstens eine Busse zahlen müssen, da er die Gebühren umging, sollte man ihn erwischen. Nach einigen Minuten Fahrzeit war Magaris an seinem Ziel angekommen: Der Raumhafen. Magaris war erst seit einem halben Tag hier und hatte schon ziemlich viele Dinge erledigt. Jetzt kam sozusagen der vergnügliche Teil. Er verabschiedete sich freundlich vom Speederfahrer, bezahlte so ein Trinkgeld, damit man ihn nicht in Erinnerung behielt für Knauserigkeit oder Grosszügigkeit und machte sich dann auf zu seinem Shuttel.

Tbc: Festungsinsel
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