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Offiziersstube 103
#1
Lysanders Quartier war ein Zwei-Mann-Standardquartier, gleich gebaut wie alle anderen. Doch war es für seinen Rang unüblich, ein Einzelquartier, und wenn wer wollte, konnte er den Generalzutritt auch blockieren, sollte sich mal ein unangenehmes Ereignis zutragen. Dieser zusätzliche Mechanismus hatte ihn ein kleines Vermögen gekostet, aber dies war ebenso wie sein Einzelquartier sein adliges Vorrecht und wie er fand, ein kleiner Preis für ein relativ sicheres Refugium inmitten all diesem Imperiumsabschaum.

Vom Zugang aus, befand sich links die in der Wand eingelassene Koje, rechts ein Spind und daneben ebenfalls in der Wand eingelassen ein Schreibtisch mit Lampe und Bürokratieutensilien, zu dessen Gunsten die zweite Koje gewichen war. Desweiteren hatte er einen kleinen Tisch und zwei Hocker aus dem Standardbezug. Auf dem Boden lag ein geschmackvoller kleiner Teppich, der bei ihm in adelsüblicher Behausung als Bettvorleger gedient hätte. Er besaß höherweritges und bequehmeres Bettzeug, ein kleines Aktenregal zur Rückwand hin neben dem Schreibtisch, einen kleinen Rechner für Dienstliches mit geheimem Privatkonto und ein Wappen seines Hauses gegenüber der Tür, direkt neben einem deutlich kleineren, anstands halber aufgehangenen Imperialen Adler.
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#2
Während seine Untergebenen auf Vergnügungstour durch die seinem Geschmack nach entsprechende Unterwelt Korons zogen, saß Lysander über seinem Schreibtisch gebeugt und studierte einiges Unwichtige, darunter die Akte seines neuen Stellvertreters Braiment. Aber es wurde von ihm verlangt, slch belanglosen Dinge zu wissen. Ihm war diese Bürokratie zu wider, aber er zog sie dennoch der Gesellschaft seiner Untergebenen und anderem Abschaum in verruchten Etablissements vor. Sowas betrat er nur wenn es ein direkter Befehl erforderte. Er war alles andere davon begeistert, dass die Anregung zu einem inoffiziellen Gruppenabend, den er im Offiziellen untersagt hatte, in solcher Gegend stattfand. Für seinen Geschmack geziemte es sich nicht für Elitetruppen, mit billigen Dienstmädchen zu verkehren und ihre Sinne mit billigem Fusel zu berauschen. Der Morgen danach war stets unangenehm. Und der morgige würde es vielleicht ganz besonders werden. Er hatte eben den Dienstplan der Nachmittagsschicht auf die Frühschicht vorziehen lassen. Immerhin konnte er als plausiblen Grund die Schonung der Dritten Gruppe vorschieben, die einen polizeilichen Trainingseinsatz absolviert hatte. Damit hatte er es sogar zu einer Absegnung und einiger Pluspunkte bei seinen Vorgesetzten einheimsen können, die dies wohl als Benutze von Verstand und Diensteifer abgetan hatten, Natürlich war er damit nicht direkt zu Major Klein gegangen.
Aber mittlerweile war alles geregelt und abgesegnet.

Die Akte am Schluss des Papierstapels ödete ihn an und er schloss sie bald. Danach ging er früh zu Bett um am nächsten Morgen seinen Männern das Frühstück ein wenig zu versüßen.
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#3
Diese Maske gegenüber seinen Männern nd seinen Vorgesetzten war eine schwere und unverdiente Bürde die er tragen musste. Das Versagen des Adels jener Zeit verdammte eben all jene Menschen, die über Vernunft verfügten, unter dem Joch des Imperiums blind machende Scheuklappen aufzuziehen. Es war an der Zeit, seinen Großonkel zu kontaktieren. Vielleicht kannte er ja jemanden, der während der Zeremonie einige "erfrischende " Elemente außerhalb der Planung und des Zeremoniells hinzufügen konnte...
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#4
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Lysander sah nun wiedereinmal, wie ungezählte Male zuvor, an seinem Schreibtisch und studierte langweilige Akten, Papiere und Notizen. Das meiste war irrelevant und uninteressant, aber so war die Bürokratie eben und er musste sich dadurch kämpfen. Als er schon einen kleinen Stapel Papier überflogen oder durchgearbeitet hatte, stieß er auf die fein säuberlich im Stapel eingeordnete Akte von Samira Lissé. Was ihren Lebenslauf anbelangte, juckte ihn so wenig wie ein Floh einen Ogryn. Ihn interessierten viel mehr die Anmerkungen; positive und negative als mögliche Waffe gegen den Betroffenen selbst. Wie rum man nun positiv und negativ drehen mochte, würde wohl rein subjektiv bleiben. Gegen Lysander sprachen wohl einen gewisse Diensterfahrung und Dienstkenntnisse, also eine weitere Konkurrentin für ihn. Wenn er es jedoch gesickt anstellte, konnte er sie zum Ausspielen vom lästigen Saul verwenden. Wenn nicht, nuja, dann würde sie seine Autorität zu spüren bekommen ! Was gegen Lissé sprach, war wohl ihr scheinbar äußerst agressiver und labiler Zustand. Dagegen anzugehen würde ihm wohl die unior.Kommissarin mit Freuden abnehmen. Daran hindern konnte er sie nicht und wollte er auch nicht... er würde sich ja nur ins eigene Fleisch schneiden. Und warum was Unvorteilhaftes riskieren, wenn doch kein Vorteil in Sicht war, er ausblieb ? Diesen Zug hatte er in den kurzen Monaten seit Tarians Auftauchen zunehmend verinnerlicht. Was macht er eigentlich im Moment ?

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