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Dieser verzweifelt wirkende Versuch, ihrem Leben ein wenig mehr Gewicht zu verpassen, schien wohl von Erfolg gekrönt zu sein. Was genau in dem Kopf des Wüstenkriegers vor sich ging, konnte Lyra natürlich nicht sagen, doch dieser setzte sogleich nach und machte ihre eigenen Worte schlecht, was auch den Wert ihres Lebens minderte. Doch diese hatten wohl nicht den von ihm gewünschten Effekt bei ihr, da der Pilotin seine Worte nicht ganz logisch erschienen. “Es ist bekannt, wo ich bin. Er hätte mich nicht suchen müssen, und wenn er mich tot sehen wollte, würde ich nun nicht hier stehen.“ gab sie dem Wüstenkrieger zurück.
Dieser ließ sie auch wieder zu Boden und tätschelte Lyra ihre Wange, weshalb sie ihre Hand auch von der Pistole nahm. Sogleich wollte sie auch auf normalen Abstand gehen, als dieser Mann sie wieder berührte und ihr den Staub von der Panzerung wischte. Noch störender war jedoch, dass er ihr sogleich darauf einen Arm um ihre Taille legte und sie voran schob. Dabei war letzeres nicht so schlimm, nur die Hand störte sie... Lyra kannte den Kerl doch gar nicht, was bildete der sich denn überhaupt ein, dass er seine Hand da an ihr haben durfte! Um seinem Griff zu umgehen, ging sie für ein paar Schritte etwas schneller und versuchte sich von ihm zu lösen. Dennoch wandte sie ihre Worte an den Mann. “Ich glaube, ihr unterschätzt mich ein wenig. Ich bin im Besitz des einzigen Senkrechtstarters in Rasankur, der überdies auch noch funktioniert, und bin auch die einzige, die den Flieger ohne Gewalt aufmachen und starten kann. Jeder andere müsste die Stahltüre ausreißen oder das Panzerglas zerstören, und selbst dann wäre es nachher sehr windig im Flieger, vorausgesetzt er schafft es die Sicherheitsmechanismen und Sperren zu umgehen. Außerdem kenne ich den Flieger in- und auswendig und kann perfekt mit ihm fliegen und das Baby sogar warten. Zeig mir eine Person in dieser Stadt, die das kann.“ Ein klein wenig Stolz war sie ja auch schon auf sich selbst, aber im Endeffekt war dieser Flieger ihre Lebensversicherung.
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Er lächelte. Auch wenn die Kleine ganz offenkundig nicht in der Lage war, die geänderten Besitzansprüche und Kommandostrukturen zu erfassen, sie hatte nicht Unrecht sie hatte viel zu bieten, weit mehr als der bloß Körper, ganz sicher mehr als die Maschine welche sie glaubte, ihr Eigen nennen zu können. Weit mehr als der Senkrechstarter, die Behauptung es wäre der einzig funktionstüchtige und der Stadt, welcher er so viel verdankte, die ihm so viel Loyalität abverlangte. Loyalität mit der er immer und in vorderster Linie sich selbst bedachte. Er war ein Überlebenskünstler seit seiner ersten Stunde, ein paranoider Egomane welcher alles und jeden opfern würde, um einen kleinen Schritt voran zu kommen. Daran hatte sich nichts geändert, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass er das, was er als sein Ziel sah in gewisser Weise „outsourced“ hatte. Seine eigene Zielsetzung hatte ihn immerhin mehrere Jahre seines Lebens gekostet, Ressourcen verschlungen, welche er sich hatte hart erarbeiten müssen und ihn dann mit nichts in die Leere entlassen. Dem Fürsten zu folgen, hatte ihm schon nach wenigen Monaten ein kleines Vermögen, ein Anwesen, Macht und den Zugang zu altem Wissen eröffnet. Lyra mochte stolz auf ihre kleine unbedeutende Maschine sein, in Naradas Augen jedoch war das in ihrem Schädel verschlossene Wissen, ihr Verständnis der planetaren Wirtschaft, alleine schon die Fertigkeit zu rechnen und zu schreiben viel wichtiger. Dies waren Dinge über die sie frei verfügen konnte, die man ihr nicht zu nehmen vermochte. Das zu erkennen war nicht immer leicht, vor allem wenn man es gewohnt war zu bekommen was man wollte. Vielleicht sollte er ihr die Chance lassen, selbst ihren Weg zu finden, darum lies er sie seiner Umarmung entfliehen, verlangsamte seine Schritte. Abfangjäger, deren Bauart welche nach Jahrhunderten in den Tiefe der Stadt ihren Dienst wieder aufgenommen hatten durchpflügten schreiend die Atmosphäre, griffen wie die Finger des Drachen in den Himmel um dort den Wiederaufstieg einer in Vergessenheit geratenen Macht zu verkünden und die Pilotin, welche dem Ruf des Drachen gefolgt war, glaube allen Ernstes, die Maschine alleine würde ihren Wert definieren.
Wie du meinst, dann eile Meroch zu Diensten, folge seinem Ruf, wie es sich für eine Niedere gehört.
Naradas Augen brannten mittlerweile in weißglühendem Blau, während er zur Ras-an-Kur hinauf schaute, jenem weißen Felsen welcher sich deutlich vom nachtschwarzen Himmel abhob und die vom überwiegend im gelben Schein der Feuer rötlich schimmernde überragte. Der dunkelhäutige Deimos sog die kühle gewordene Nachtluft ein.
Du hast Mut, innere Stärke, fällst eigene Entscheidungen und hast keinerlei Anstand, gibst dich nicht mit deinem Platz zufrieden und Ränge beeindrucken dich nicht. Letzteres mag dich den Kopf kosten, deine Entscheidungen sind vielleicht ab und an ein wenig übereilt, dennoch könntest du es weit bringen.
Vorausgesetzt es gelang ihr den Bogen nicht zu sehr zu überspannen...
Solltest du es in den Rang eines Rasankuri schaffen, wäre es mir eine Ehre dich in den Reihen meiner Anusiya willkommen zu heißen, denn du besitzt viele der Eigenschaften, welche ich von einer Elite erwarte.
Eine Eliteeinheit formen. Er hatte einmal Entertrupps gebildet, doch das war ein gänzlich abweichendes Verfahren gewesen. Entereinheiten waren Entbehrlich, dennoch war Moral und Gehorsam immer der Schlüssel zum Erfolg gewesen. In seinen Augen durfte eine Eliteinheit sich zurückziehen, innehalten, doch sie durfte niemals fliehen, niemals wanken und sich niemals einem Befehl widersetzen nicht einmal zögern. Sie musste Furcht und Panik unter ihren Gegnern wecken, diese Wachsen und Gedeihen lassen, den Feind in der Gewissheit lassen das jeder Versuch der Verteidigung bereits erwartet wurde und dann hart und schnell genau diese Schwächen anzugreifen, welche existierten, am besten sogar alle. Diese musste der einzelne Krieger erkennen, finden, aufspüren können, jeder einzelne musste die gegebene Situation auswerten können, die beste Option auswählen und diese durchführen können, immer in der Gewissheit nur ein Teil einer höheren Ordnung zu sein. Autark und dennoch vernetzt, Intellekt, Technisierung und in erster Linie Loyalität waren Grundpfeiler einer modernen Einheit. Anspruch an körperliche Fitness und eiserne Zähigkeit betraf das Groß der Kampftruppen, aber auch Logistik war unbedingt erforderlich. Man benötigte schon besondere Rasankuri, welche sich auch hinter der Frontlinie zu bewähren vermochten. Vorerst würden Palta einen großen Teil der Beihilfe leisten müssen, gerade deswegen bestand keinerlei Grund, Rücksicht auf körperliche oder geistige Schwäche zu nehmen. Aus den Niederen würden die stählernen Legionen Rasankurs geschmiedet werden, also musste diese wenigstens Eisen in Blut und Seele haben.
Planänderung. Ich verlasse dich, viel Glück bei Meroch, das Wünsche ich dir wirklich. Vielleicht möchtest du mich auf meinem Anwesen besuchen, wenn du deine sonstigen Geschäfte erledigt hast. Als Deimos kann ich dir sicher von Nutzen sein, vorausgesetzt du bist bereit, einen Gönner zu akzeptieren. Wenn nicht, dann können wir uns sicher anderweitig arrangieren.
Naradas wandte sich ab und deutete dem Palastdiener an, den Weg zum ursprünglichen Ziel fortzusetzen.
Sicher kann dir einer den weg weisen.
Naradas nickte ihr zu und machte sich auf zu seinem eigenen Pfad.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
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Ashnak(Ork)
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Ausgiebig wurde die Ausrüstung geprüft und die Klinge noch einmal geschärft. Bald würde das Blut der Feinde an ihr Kleben und sie damit tränken. Es war ein innerliches dunkles verlangen welches nur darauf wartete. Von ihr aus hätte es schon längst los gehen können. Doch alles musste gut überlegt werden Ad ´razbe hatte sich bis her noch nicht blicken lassen auch als sie auf ihn an der Arena hat gewartet. Etwas was Circe nicht schmeckt.
Doch sie würde auch ohne ihn überleben konnte. Dafür war sie zu stur. Wenn sie diese Sturheit nicht gehabt hätte wäre sie wohl schon längst tot. Geschmeidig lief sie über die Straßen und ein paar der Leute gingen ihr aus dem Weg. Circe hatte eine Aura einer Raubkatze. Keiner wusste genau was sie gleich vorhaben würde. Sie hatte sich gewandelt den das Chaos war auch der Wandel. Selbst wenn dieser Aspekt einen der anderen Götter dienlich war. Dieser war doch sehr praktisch.
Immer wieder erwischte sie sich wie sie zum Palast empor blickte. Wie gern würde sie dort ein Zimmer haben..Vielleicht war das ja bald möglich...vielleicht bald..
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Es herrschte Windstille und so wirbelten ihre Schritte nur kurze Fähnchen auf die sich fast genau auf ihrem Ursprungsort niederließen wen ihre Hufe von dort verschwunden waren. Sofern diese etwas Staubartiges hinterlassen hatten. So vergünglich die Dreisamkeit mit Shivalin und Mandias auch gewesen war so hatte sie sich anschließend verabschiedet um sich auf eigene Pfade zu begeben und zumindest vorläufig hatte sie die zurückliegende Annehmlichkeit schon bereits in den Hinterkopf geschoben und folgte einem zerfaserten Gedankengang. Zurvor noch zügig ausschreitend verlangsamte sie ziemlich schnell ihren Schritt und blieb bald wie völlig ihre Umgebung vergessend mitten auf der Straße stehen und sah verträumt vor sich hin. Immer wieder nachdenklich mit einer Fingerkuppe gegen ihre Unterlippe tippend ordnete sie den Gedanken zu einem richtigen Strang. Es war noch lange nicht Zeit die Schlangengrube aufzusuchen und selbst wenn, das sie im Moment brauchte würde sie dort nicht kriegen. Eine kleine Falte bildete sich auf ihrer Stirn während sie sich den gegenwärtigen Zustand der Stadt vor Augen führte. In keinem Viertel waren die Märkte bereits weit genug augeblühmt um ihr zu verschaffen was sie benötigte, die einzige Möglichkeit es vielleicht zu schaffen bestand darin sich an den Palast zu wenden. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich eine ungewöhnliche Ernsthaftigkeit als sie den Blick auf die wuchtige Shiluette des Stadtzentrum richtete. Das Flüstern und Raunen von Er der Sie ist hallte eh schon zwar nicht aufdringlich aber beständig durch das Geisterreich und im Herzen von Sie die Er ist würde es nur noch zunehmen. Auch durfte die doppelseitige Natur von Er der sie ist und Sie die Er ist nicht unterschätzt werden. Es wäre fahrlässig ohne ausreichenden Schutz dort hineinzugehen. Die unheiligen Geister waren hier am stärksten vertreten aber es wäre närrisch wie anzurufen um ihren Beistand zu erbitten, denn jene die dafür mächtig genug waren oder werden könnten duldete Sie die Er ist nicht neben sich. Es würde zu einem Verschlingen kommen. Blieb also nur sich an einen der heiligen Geister zu wenden doch diese waren fern, ihre Macht hier nur schwach. Zwar gab es Zwei die sie anrufen konnte aber der Diener würde ihr nur wirklich helfen können sollte sie gegen den Schwarzen Drachen kämpfen und das hatte sie gewiss nicht vor. Den Meister anzurufen barg jedoch hier an diesem Ort sein ganz eigenes Risiko. Schließlich reckte sie das Kinn vor und fasste einen Entschluss. In eine Seitengasse tretend streifte sie ihre Toga herunter sodass sie mit nacktem Oberkörper dastand. Langsam setzte sie den rechten Huf in eine mit Staub gefüllte Mulde damit ihre Gabe wirken konnte. Es verwehrte nicht einer gewissen Ironie dass es Blut war zu das der Staub wurde. Die Finger hineintauchend strich sie es sich bedächtig längs über Wangen und Nase und verteilte es auf ihren Schulterblättern. Für einen Augenblick rann das Blut nur zähflüssig über ihre Haut ehe es sich zusammenzog, verfloss und das Symbol des Herrn des Goldthrons bildete, den Zweiköpfigen Adler. Der in ihrem Gesicht verdunkelte sich als das Blut trocknete und in ihrer Haut verschwand, der auf ihrem Rücken glomm kurz auf während er sichtbar verblieb und sie ein leichtes schauderndes Zucken durchlief. Damit dürfte sie vor allem bis auf das schlimmste Unbill geschützt sein aber das würde wohl nicht eintreten, schließlich wollte sie nur um eine Ware bitten. Bedächtig streifte sie ihre Toga wieder hoch und rückte sie zurecht. Dann machte sie sich mit raschen Schritten auf den Weg zum Palast.
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Name: Selari
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Rasse: Mutantin
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Aussehen: 1,55m, schlank & zierlich, grauweiße Haare, Ziegebmutationen
Ausrüstung: Amulett, Obsidianmesser, Beutel
Fähigkeiten: Stammesriten, Verwandlung der Umwelt, Zweites Gesicht, Realträume
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Die Schlacht an den Ufern des namenlosen Flusses hatte eine sonderbare Armee geformt. Sie bestand aus Resten und war im Kern doch härter und entschlossener als das, was unter den Bannern Rasankurs zu dem Warpportal aufgebrochen war.
Es verhielt sich mit diesem Heer ganz ähnlich wie mit den Kriegern auf der anderen Seite des Warpportal. Die Auflösung des Geplanten, drohende Vernichtung und Feinde, die als Schleifstein der eigenen Stärke dienten, hatten eine neue Qualität geschaffen. Anführer dieser neu entstandenen Fraktion war unbestreitbar Balius.
Noch immer war er in seinen mechanischen Harnisch gebettet, der sein Erscheinen in die Nähe eines Orkbosses rückte. Ihn umgab seine Garde aus grauen Riesen, viele deformiert an Körper und Geist. Wahnsinnige, mit einer Stärke bedacht, die jener der legendären Astartes nahe kam. Ihr Feldzeichen war der Skorpion, der sich weiß auf schwarzem Untergrund aus der Staubwolke schob, welche die Streitmacht vor sich her schob. Daneben das Zeichen der Stadt. Wer nicht vor dem Zorn des Balius gefallen war, hatte sich unterworfen. Der Wille der Götter war mit den Starken und da sie in ihrem undurchschaubaren Tun entschieden hatten, den schwarzen Drachen durch die Unendlichkeit des Alls der Stadt zu entreißen, war es nur recht und billig, dass ein anderer den Thron einforderte.
Wer das nicht eingesehen hatte war gestorben. Nur einige wenige waren entkommen und verkrochen sich jetzt in den steinigen Höhen oder suchen Zuflucht bei den Beduinen. Die kruden Kriegstotems der Bhrak wehten und klapperten ebenfalls im scharfen Wind der Wüste. Das kantig geschmierte Zeichen Akoshs, der neue Alpha, nachdem Yok inzwischen tot in der Wüste lag und dort den Hautseglern als zähes Mahl diente.
Um diesen Pulk der Starken schwärmten die Parasiten und Nutznießer. Einige wenige aus dem Feldlager des Warptores, die meisten aus der Stadt hinzugeströmt.
Was blieb den einfachen Palta? Für einen Herrn sterben, der nicht einmal mehr auf dem selben Planeten weilte und der den Anstand mit dem Mord an der Seherin bereits tödlich verletzt und auf eine unerträglich harte Probe gestellt hatte?
Und war die Stadt nicht mehr als ihr König aus Fleisch und Blut? In dieses Gefäß war ihr Wille, ihre Größe und die Idee, die sie war nur gegossen wie in einen Krug. Zerbrach dieser oder kam abhanden, so wurde er durch einen neuen ersetzt.
Einige fanatisch Gläubige gab es dennoch. Treu zu dem Mann, der ihnen als Schwarzer Drachen bekannt war. Diese gingen in den Untergrund, brachten räumliche Distanz zwischen sich und den Usurpator. Ein Kampf konnte jetzt nicht gewonnen werden, aber vielleicht später. Einige schlossen sich frenetisch an, die meisten Menschen verheilten sich so, wie es ihre Art schon immer in den Zeiten großer Umbrüche getan hatte. Abwartend, der Dinge harrend die da kommen mochten.
Die Einrückende Armee gebärdete sich relativ gesittet. Kein Brandschatzen, kein Morden und Plündern. Sie hätte es sich es auch nicht erlauben können. Ein Zersplittern durch dieses Tun, hätte bedeutet sich angreifbar zu machen. Dafür war das Heer bei weitem nicht gewaltig genug.
Groß genug den Palast zu erobern, aber nicht groß genug um sich zum Mordbrennen in den Gassen zu zerstreuen.
Es gab einige Anwesen, die verriegelt und gut bewacht dalagen. Diese wurden umgangen oder ignoriert. Mit ihnen würde man sich auf die eine oder andere Art beschäftigen, wenn sich die Verhältnisse geklärt hatten. Gleiches galt für die Festungen im Dämonentritt. Diese konnten von wenigen Entschlossenen für unbestimmte Zeit gehalten werden und im Palast gab es keine geringe Zahl an Edlen, die mit dem sehr realen Gedanken spielten, im Falle eines Falles, in eben solch eine Festung zu entweichen.
Das Bedenkliche war, dass man diesen Balius nicht einschätzen konnte. War er ein Machtmensch, mit dem sich schachern ließ oder ein Diener der Gewalt, der seinen Erfolg nur in den Gallonen vergossenen Blutes maß? Sie kamen jetzt die Paradestraße zwischen den Villen empor, in Staub und Glorie gehüllt. Balius walzte in seinem Exoskelett in der Mitte der Seinen. Er war nicht prätentiös, ließ sich nicht in Sänften tragen oder von Schranzen umschwärmen. Sein Prunk war die funktionale Gewalttätigkeit, die in jeder Bewegung vibrierte.
Es fehlte auffällig an schwerem Kriegsgerät. Keine Panzer, keine Artillerie. Bestenfalls Raketenwerfer und Granaten, schwere Maschinengewehre und Säurewerfer. Doch mochte es nicht sein, dass die grauen Riesen die Mauern wie Affen erklettern konnten, gar das Tor mit bloßen Fäusten einschlagen? Solche Geschichten kursieren durchaus und das obwohl, oder vielleicht auch gerade weil, man von diesen Schreckgestalten erst vor Kurzem gehört hatte.
Auf den Mauern des Palastes gab es Geschütze und Maschinengewehrnester. Auch war natürlich die Höhe ein Vorteil. Doch würde ein Balius sich in die Reichweite dieser Waffen begeben, von denen er zweifelsohne wusste, wenn er nicht auch Mittel und Wege kannte seine Armee von diesen nicht in Stücke schießen zu lassen?
Auf den Zinnen sah man in schweigender Spannung mit an, was jetzt geschah.
Das Heer zog vor dem Engelstor auf und floss dort auseinander. Häuser wurden okkupiert und in Stellungen, wie auch in notdürftige Unterkünfte umgewandelt. Wenn es eine Belagerung werden sollte, so eine eigentümliche. Den ganzen, oberen Ring einzuschließen, dazu reichte die Anzahl der Krieger keinesfalls. Nach einem direkten Sturmangriff schien momentan vielleicht manch einem der Sinn zu stehen, aber nicht die Befehlslage geben zu sein.
Erst einmal passierte demnach gar nichts.
Außer dass Balius sich positionierte, seine Schachfiguren bedächtig eine nach dem anderen aufstellte, für jeden gut sichtbar. Hätte er ein Parlamentär verlangt, eine Forderung oder ein Ultimatum verlautbaren lassen, so hätte er der anderen Seite etwas gegeben, mit dem sie arbeiten, auf dem sie herumdenken könnten.
So lag der Ball jetzt erst einmal in ihrer Seite des Spielfeldes.
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Nach dem kühlen und schattigen Halbdunkel des Torhauses stach die Sonne bösartig in seinen Augen.
Die sich öffnenden Türflügel waren gewaltig und es kam ihm so vor, als wären sie das extra. Allein, um ihn persönlich zu verhöhnen und noch kleiner zu machen, als er ohnehin schon war. Auch die beiden Rasankuri, die als Ehrenwache zwei Schritte hinter ihm gingen, änderten nichts daran, dass er sich sehr sehr einsam fühlte. Vor dem Tor roch es nach trockenen Steinen und Staub. Die Hitze legte ihre Hände wie ein Schraubstock um seine Schläfen.
Der Heermeister wünschte sich in die Kühle seines Quartieres zurück, in die umschmeichelnden Schwaden aus Duft und Wohlgeruch, zum Geschmack seiner Wasserpfeife. Ja sogar sein Arbeitszimmer, voller staubiger Listen und unspektakulären Reihen von Zahlen, wär ihm jetzt eine Wonne gewesen.
Stattdessen musste er Leib und Leben einsetzen, als die armseligste aller Marionetten. Er war ein Buchhalter, ein Organisator. Kein Krieger, kein Diplomat, ja noch nicht einmal ein fähiger Verwalter.
Denn wäre er Letzteres gewesen, dann hätte er kaum irgendwelche Verhandlungen mit diesem Balius führen müssen. Wäre der Herrscher einer Stadt, sei er auch nur vorübergehend ihr Verweser, in Persona zu einem so gefährlichen Treffen gegangen?
Kaum!
Das man ihn genötigt hatte, dass er sich hatte nötigen lassen, zeigte nur zu eindeutig welchen Stellenwert er hatte. Bestenfalls jemand, den man als Schachfigur nutzen konnte. Ob nun durch die Konkubinen oder deren Feinde. Spielball war immer er.
In einen Mantel aus schwerem Selbstmitleid gehüllt stakste der Heermeister also auf sein unvermeidlich scheinendes Schicksal zu.
Er hatte überlegt eine Pistole mitzunehmen und den Usurpator zu erschießen. Eine Heldentat, die ihn zum Märtyrer machen würde.
Eine schöne und gleichsam völlig abwegige Vorstellung. Zum einen würde man ihn natürlich in der Sekunde niedermachen, da er einen Schuss abgeben, ja vielleicht die Waffe auch nur ziehen würde. Außerdem würde er damit den verhassten Mätressen in die Hände spielen, indem er Balius und sich gleich mit beseitigen würde. Des Weiteren war es alles andere als sicher, dass eine gewöhnliche Kugel oder ein Lichtschuss dieses Ungeheuer in Menschengestalt überhaupt umbringen würde, selbst wenn er ihn in Kopf oder Brust träfe.
Schließlich und endlich fehlte ihm der Mut. Sein kleines Herz im Schatten dieses Berges. Wie lächerlich war das?
Also trachtete er nicht danach Balius vom Leben zum Tod zu befördern, sondern gegebenenfalls sich selbst.
Unter seiner Zunge lag eine kleine Keramikkugel. Fest genug, dass sie nicht versehentlich zerspringen konnte, aber so dünnwandig, dass ein kräftiger Biss sie zerbrechen würde. Sollte es dazu kommen, würde ihr Inhalt aus dem Gift des grünen Smaragdstachlers dafür sorgen, dass sein Leiden keine zehn Sekunden dauerte.
So trat der Heermeister zwar aus dem Schatten des Torhauses, aber nicht aus dem seiner eigenen Verzagtheit. Von den Rasankuri mehr getrieben als schützend begleitet, schritt er auf der staubigen Hauptstraße auf die Reihen der Belagerer zu.
Gern hätte er sich nach der Brustwehr umgesehen und nach denen geschaut, die dort standen und gewiss alle froh waren, dass sie es nicht waren, die ihr als Lamm zur Schlachtbank schritten. Aber er wagte es nicht. Ach was er alles nicht wagte.
Zu seiner kurzen Überraschung stieg ihm nun der Geruch von Gebratenem und Gebackenem in die Nase. Nur verständlich, eine Armee musste essen, ganz gleich wie sehr sie in der Gunst der Götter stand.
Grundlegendes blieb sich gleich. Es stand zu vermuten, dass sie nicht über eigene Versorgungsgüter verfügt hatten. Der Fürst war nur mit einem sehr geringen Tross aufgebrochen. Hauptsächlich Techniker, Heiler und Munition. Nahrung hätte es in Form von Beute auf der anderen Seite geben sollen. Der Heermeister war Logistiker genug um zu wissen, dass dies ein riskantes Manöver war. Viel konnte bei einem Angriff schiefgehen, wie man ja sah. Dann ohne Nahrung dazustehen war eine Katastrophe.
Da schienen Balius und seine Schergen zumindest ein wenig besser aufgestellt zu sein. Er hatte ihre Reihen jetzt erreicht und gewahrte, dass sie die Häuser, nah der Freifläche vor der Mauer, besetzt ung befestigt hatten. Er sah Waffenläufe aus Fenstern ragen. Aber nichts, was über die Größe eines Maschinengewehres hinaus ging. Gut möglich, dass ein Verlustreicher Sturm auf die Mauern nicht erfolgt war, weil ihnen schlicht die militärischen Mittel fehlten.
Wäre doch nur der Panzerkult auf ihrer Seite. Dann würde sich diese ganze Angelegenheit hier ganz anders angehen lassen.
In den Reihen des Usurpators gab es die stumpfsinnigen Augen der Bestienmenschen und die grinsenden Masken übergelaufener Rasankuri. Dazwischen Palta, denen der Heermeister innerlich die geringsten Vorwürfe machte. Wer konnte es ihnen verübeln, sich neuen Verhältnissen im Sinne des Selbsterhaltes anzupassen?
Es gab noch immer eine Phalanx aus Krieger, die jeder Zeit bereit zu sein schienen einen Kampf zu beginnen. Als sich diese vor dem Nahenden teilte, wurde offenbar, dass man sich dahinter wohl auf längeres Warten einstellte. Kämpfer hatten es sich so gemütlich gemacht, wie es auf einer Straße und einigen umgebenden Gebäuden eben möglich war.
Mit Interesse stellte der Heermeister fest, dass die einzelnen Elemente sich zwar nach ihrer ursprünglichen Zugehörigkeit organisierten, Bhrak, Rasankuri, Graue und so weiter, aber dennoch auch bemüht waren, sich nicht zu weit aufzufächern. Das konnte man als kluge Überlegung sehen, denn isolierte Gruppen waren bei einem Angriff durch Infanterie natürlich gefährdeter als nah beieinander liegende, eine gewisse Angst mochte man darin aber auch erkennen. Vielleicht waren sie sich ihrer Sache nicht so sicher wie es anmutete.
Mitten auf der Straße war ein Baldachin errichtet, unter dem Balius in seinem sonderbaren Kampfskelett saß. Seine Beine steckten noch in der Halterung, aber das Oberteil war wie eine bizarre Blüte aufgeklappt und gab den Mann darin frei. Dieser mutete nicht weniger absonderlich an als das Gefährt, dass er sich erkoren hatte. Er war groß und jene Teile seines Leibes, die nicht maschinell waren, schien allein aus Muskeln zu bestehen. Diese wiederum waren mit Haut verschiedenster Färbung und Beschaffenheit überspannt, so dass der Riese wie ein sonderbares, lebendes Puzzle wirkte. Dem Sinn eines Tarnanstriches gar nicht unähnlich, verwischte dieser durchblutete Flickenteppich zu einem Teil die Konturen des Mannes und ließ ihn unsymmetrisch und dadurch noch verstörender wirken.
Er war alles, was der Heermeister nicht war. Ein Gewaltmensch, eine Bedrohung, ein Anführer, ein Jünger der Tat.
Er rauchte eine der flachen, gomorischen Zigaretten, die sich in seinen Pranken winzig ausnahm und betrachtete den Heermeister wie etwas zutiefst Abstoßendes, das unter einem Stein hervorgekrochen war.
Und wer genau bist du?
Der Heermeister unterdrückte den Drang sich demütig zu verneigen. Er zwang sich zu der Vergegenwärtigung, dass er hier als Vertreter der Stadt und damit des wahren Herren Rasankurs anwesend war.
Ich bin der, denn die Menge denn Heermeister nennt. Verwalter der Stadt, eingesetzt vom Schwarzen Drachen, tausend Mal gepriesen sei sein Name und geküsst der Boden auf dem er schreitet. Balius spuckte aus und schnippte die glimmende Zigarette in den Staub.
Die Stadt kann ihm nicht sehr am Herzen liegen, wenn er einen wie dich als ihren Verwalter auswählt. Der Kriegerführer kniff die Augen zusammen. Kenne ich dich nicht? Bist du nicht schon durch die Ruinen geasselt, als ich mit Kogan und Melanie hier ankam? Den Fürst und die Seherin bei ihren sterblichen Namen zu nennen war eine Herabwürdigung, die nicht nur den Heermeister erschaudern ließ, sondern auch umstehende Rasankuri und Palta mit Bestürzung erfüllte.
Ich war da, als ihr die Stadt betratet. Und ich bin es noch immer…
Bis jetzt!
Das mag so sein. Ich war damals ein Diener Rasankurs und ich bin es heute. Wenn die Götter bescheiden mich von meinem Posten abzuberufen, dann werden sie mich dazu bereit finden.
Vielleicht bin ich ja die Verkörperung des göttlichen Willens. Vielleicht ist es an mir, deine Abdankung voranzutreiben. Ein kalkuliert lauernder Unterton legte sich in Balius Stimme. Er beugte sich vor und war sich ganz klar der Aura aus Gewalt bewusst, die ihn umgab.
Das mag so sein. Der Heermeister spielte mit der Kapsel in seinem Mund und schob sie dann wieder unter die Zunge. Was ihm eigentlich Angst hätte machen müssten, nämlich die Tatsache, dass er hochkonzentriertes Gift im Mund hatte, erfüllte ihn im Gegenteil mit einem Gefühl der Bestärkung. Nicht dieser brutale Wilde würde ihm die Bedingungen seines Todes aufdiktieren.
Und selbstverständlich könnte ich Euch nicht im Geringsten daran hindern, mich zu entleiben. Die Frage stellt sich, was Ihr dadurch gewonnen hättet?
Der Stadt ihres momentanen Anführers beraubt, würde ich mal sagen.
Das wohl kaum… Denkt ihr, großer Balius, ich würde persönlich vor Euch erscheinen, auf dass Ihr mich erschlagt, wenn ich tatsächlich das Oberhaupt der Stadt wäre.
Ich habe verlangt mit dem Oberhaupt der Stadt zu sprechen und ihr habt euch selbst als deren Verwalter bezeichnet. Wenn ihr mich getäuscht habt, dann ist dann Leben so der oder so verwirkt.
Oh Herr Balius, Ihr mögt ein gewaltiger Krieger sein und einer Schar noch gewaltigerer Kämpfer vorstehen, doch verzeiht mir wenn ich es so schonungslos sage, vor dem Rachen der Bestie “Intrige”, die in den Mauern dieses Palastes haust, seit ihr ein Kind. Die umstehenden, grauen Giganten schienen Schwierigkeiten zu haben, dem Gesagten zu folgen. In Balius wiederum kochte es.
Wenn du den Selbstmord suchst, in dem du mich beleidigst, so bist du auf dem besten Weg dein Ziel zu erreichen, kleiner Mann.
Nichts läge mir ferner. Bevor ihr mich im Zorn niederstreckt, lasst mich meine Worte erläutern. Balius machte eine unwillige Handbewegung, die seinen Gesprächspartner aber doch das Weiterreden gebot.
Seit Eurer Ankunft in Rasankur, seit dem Erwachen der Stadt, wandle ich zwischen Männern, Frauen und allem möglichem Anderen, die mir im Großteil alle körperlich überlegen sind. Sie sind schneller, stärker, schnell und oftmals gewiss auch schlauer als ich. Warum also bin ich immernoch da wo ich bin? Noch am Leben und sogar auf einer Position von gewissem Einfluss?
Erhelle mich kleiner Mann.
Weil ich es als Strategie zum Überleben auserkoren habe, meinem Herren und Fürsten, dem Schwarzen Drachen von Rasankur, die Wahrheit ohne jedwede Schönfärberei zu sagen.
Eine gefährliche Strategie, aber die einzige, die mir zu Gebote steht. Trotz all der Schnörkel und großen Gesten in der höfischen Sprache, neige ich zur Wahrheit. Meist hilft mir der Umstand, dass diese in kalten Zahlen besteht, die nur schwerlich für eine Lüge taugen. Wenn ich Euch nun also als ein Kind vor dem Schlund der Intrige bezeichne, dann gewiss nicht, um meinen eigenen Tod heraufzubeschwören, sondern weil ich es als die Wahrheit ansehe.
Der Hof, mit all seinen Ämtern, Posten, Schranzen und Funktionären ist eine fein austarierte Maschinerie, die zu beherrschen eine Kunst für sich ist und die mehr Gefahren birgt als jedes Schlachtfeld.
Du willst mich von der Eroberung des Palastes abhalten, indem du mich vor den Intrigen bei Hofe warnst?
Das ist lächerlich.
Ich werde sie schlicht alle hinrichten lassen und den Hof mit meinen Anhängern bevölkern. Problem erkannt, Problem gebannt.
Oh das wäre überaus weise.
Natürlich würde es die Infrastruktur und die Verwaltung des Stadtstaates empfindlich treffen, all die verantwortlichen Köpfe von ihren Schultern zu trennen. Aber auf lange Sicht doch angeraten. In den Reihen eurer Streiter finden sich gewiss gar qualifiziertere Denker und Macher. Etwa der Wasserwirtschaft, Energiegewinnung und Verwaltung, Rationierung, die die Interessen der verschieden Götterkulte in der Waage hält und mit dem Kult des Drachen in Einklang bringt. Wobei gerade Letzteres delikat werden könnte, da ihr, mächtiger Balius, ja nicht als die Verkörperung des Drachens geltet.
Glaubst du ich merke nicht was du hier treibst? Brummte Balius, dabei aber sehr viel mürrischer.
Gewiss bemerkt ihr es. Ich versuche den Palast, seine Bewohner und letztlich die Bewohner der Stadt vor eurem und dem Zorn eurer Krieger zu bewahren.
Zum Abzug wirst du mich kaum bewegen, Heermeister.
Das weiß ich natürlich.
Was ich versuche, ist zu erfahren was euch antreibt. Unser Herr ist fort, das wisst Ihr besser als ich, denn Ihr wart dabei als er dieser Welt entrissen wurde. Ihr, dessen Weg die Stärke ist, seht nun die Schwäche der Stadt und greift nach ihr.
Aber ist es dass was ihr wirklich wollt?
Eine Stadt aus Bürgern und Handwerkern verwalten, deren Stärkste fort sind oder sich bereits um euer Banner scharren? Nahrung und Versorgung könnt ihr gewiss erzwingen. Aber müsst ihr dafür nicht die Mauern erklimmen und… so euer Sieg auch recht wahrscheinlich anmutet, doch verlustreich sein dürfte.
Du spielst ein geschicktes Spiel, für jemanden der so wenig herausragend scheint. Ich kann das anerkennen und vielleicht sogar respektieren. Aber du spielst gegen mich und ich mag es überhaupt nicht zu verlieren. Du hast mir deine Form der Wahrheit jetzt verkündet, daher werde ich dir meine offenbaren.
Ich will nicht so sehr in den Palast, wie ich darunter zu kommen gedenke.
Der Heermeister zupfte ein, mit Spitze besetztes Taschentuch aus seinem Ärmel und wischte sich die Schweiß beperlte Stirn.
Ich verstehe. Und ich denke wir haben hier eine Verhandlungsbasis. Die Sonne bewegte sich in der folgenden Stunde über den Horizont und sorgte dafür, dass sich der Schatten des Palastes von dem, die Verhandlung seines Lebens führenden Heermeister wegbewegte.
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