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Als die Verkäuferinnen sich auf Larissa stürzten und sie einkleideten, rückte Ezekiel in den Hintergrund und betrachtete das Geschehen mit einem Schmunzeln. Seine Begleiterin wirkte so verloren, so unbeholfen. Sie drehte öfters den Kopf hin und her, hatte vielleicht angst, er könnte den Laden ohne sie verlassen. Doch Ezekiel genoß das Treiben um Larissa viel zu sehr, es wirkte sich berauschend auf seinen Körper aus. Fast so gut wie die besten Drogen auf dem Markt. Aber nur fast...
Als Larissa schließlich mit dem schwarzen Seidenkleid aus der Umkleide in den Verkaufsraum trat, hätte sie der Aristo beinahe an seiner eigenen Zunge verschluckt- diese Schönheit, die da aus der Umkleide rauskam, war immernoch Larissa- doch wie sehr hatte sie sich gewandelt! Der feine Stoff schmiegte sich an ihren Körper, an ihre wunderbaren Rundungen, ihren langen Beinen. Der Ausschnitt hinten offenbarte die gewundenen Linien auf ihrem Rücken. Ezekiel musste einem Helden gleich gegen eine aufkommende Erektion kämpfen. Auch die Angstellten waren von Larissas Anblick begeistert. Als Larry dann auch noch errötete, musste Ezekiel nun wirklich lächeln. In den unteren Ebenen der Makropole war nur selten Platz für Komplimente solcher Art.
„Fragt sich nur wann ich es anziehen soll.“ gab Larissa von sich, immernoch verwirrt blickend. Schon waren die Verkäuferinnen zwischen den Waren verschwunden und suchten, laut ihren eigenen Aussagen „Alltagskleidung“.
Davon hielt Ezekiel nicht viel, immerhin waren sie in einem ausgezeichneten Geschäft für ausgefallene Abendmode. Augenblicke später kamen die Frauen mit Hosen, Bluse, Röcken und anderen langweiligen Stücken auf den Armen. Bevor sie jedoch weiter um die junge Frau wuseln konnten, stellte er sich neben Larissa und sagte laut zur Geschäftsführerin:
„Danke, aber wir nehmen nur das Kleid! Es ist die perfekte Wahl für unser Dinner morgen abend, nicht wahr Schatz?“ Bevor Larry antworten konnte, legte er seinen Arm um ihre Schulter und führte sie zurück zur Umkleidekabine. „Ziehe dich in Ruhe um, den Rest erledige ich.“ Dann ging er zur Kasse und beglich die Rechnung, ein angemessener Preis für ein Unikat.
Eine halbe Stunde später saßen die beiden in einem kleinen Restaurant ein wenig abseits der Hauptstraße, direkt an einem kleinen Park mit Springbrunnen und Zierpflanzenbereich. Sie nahmen direkt an einem der Steinmauern draußen Platz, mit Sicht auf die bunte Blumenvielfalt und einem Vogelbad, in dem sich mehrere kleine Tiere tummelten. Dort läutete sein Kommunikator und kündete von einer eingehenden Vox-Verbindung. Ezekiel ging ran und hörte der Stimme am anderen Ende der Leitung zu. Nach einigen Momenten, antwortete er: „Das haben sie gut gemacht. Danke für ihre Bemühungen. Auf Wiederhören!“, und schloß den Kanal.
„Das war einer meiner Agenten. Er hat den Freihändler ausgemacht und die Botschaft überbracht. So wie es aussieht, wird der Kapitän an unsrer Runde in...“, er blickte auf den Chronometer „sechsunddreißig Stunden teilnehmen. Bis dahin können wir alles weitere regeln, ja?“
Ein Kellner trat an den Tisch und nahm die Bestellung auf, die Ezekiel aufgab. Larissa war viel zu sehr damit beschäftigt, sich in dieser neuen, bunten Welt zurechtzufinden. Ab und an nippte sie an ihrem Kaffein und zupfte an der Einkaufstüte, mit diesem sündhaft teurem Kleid darin. Nachdem die Servicekraft Richtung Küche verschwand, langte Ezekiel nach Larissas Hand und drückte sie kurz. Es gefiel ihm, wie sie diese Welt wahrnahm. So erfrischend.
„Du wirst in diesem bezaubernden Kleid alle Blicke auf dich ziehen! Ich musste mich schon im Laden zusammenreißen, dich nicht mitsamt des Kleides in die Kabine zu zerren und es dort von dir zu nehmen um...naja, das will ich in der Öffentlichkeit nun wirklich nicht erzählen!“ Er zwinkerte ihr zu. „Ich werde auch deiner Mutter einen Boten vorbeischicken, der deine Unpässlichkeit in meinem Namen entschuldigt. Dies entlastet sowohl dich als auch mich. Du bekommst keinen Ärger mit deiner Mutter, sie macht sich keine Sorgen mehr und weiß, dass du in guten Händen bist. Und ich habe dich in meiner Nähe und muss dich nicht teilen. Ach, und das mit deinem Arbeitgeber lass auch meine Sorge sein, ist schon so gut wie erledigt.“
Mehrere Kellner brachten das Frühstück, eine delikate Auswahl verschiedenster Stücke und Getränke. Damit hätte man ein halbes Dutzend erwachsene PVS-Männer sättigen können. Ezekiel hatte es sich nicht nehmen lassen, einen großen Teil der Speisekarte zu bestellen. Immerhin wollte er Larissa einfach dabei beobachten und ihr zuhören, wie sie den Geschmack und die Beschaffenheit der einzelnen Bestandteile analysierte.
Sie nahmen sich dafür viel Zeit, und nachdem sie fertig gespeist hatten, blickte Ezekiel erneut auf seine Uhr.
„Nun, meine Lady, für die nächsten vierunddreißigkommafünf Stunden entscheidest du, was wir zusammen anstellen! Bedenke aber genügend Zeit zum Ausruhen und für ... andere erfreulichen Sachen einzuplanen."