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Verschlammte Seitengasse
#1
Von hier kommend


Der Abstieg in die unteren Ebenen und schließlich in die Slums war ereignislos vonstatten gegangen. Anschließend hatte Leonid sie durch das Gewirr der Gassen zum größten Slummarkt in der hiesigen Gegend geführt und sie hier stöbern lassen.
Eine einzige große Ansammlung an schnell errichteten Verschlägen und kleinen Geschäften, vor denen sich unzählige Menschen drängten. Es war laut gewesen, hatte nach ungewaschenen Körpern und feuchter dreckiger Kleidung gerochen und mehr als einmal hatte Endrik den Drang verspürt einem der hier rumstreifenden Ganoven sein Bajonett in den Bauch zu rammen. Am Ende hatter er dem Drang widerstanden und war Leonid gefolgt, der in der Menge hier wie ein Fisch im Wasser zu schwimmen schien. Der Söldner konnte selbiges nicht von sich behaupten. Immer wieder rempelte er andere Passanten an, drängte sich grob durch und versuchte die verärgerten Flüche seiner Mitmenschen zu ignorieren.
Ohne Leonid, der ihm und den anderen Söldnern die vertrauenswürdigeren Händler zeigte und vor denen warnte die ihnen Schrott aufschwatzen wollten, wäre er hier sicher verloren gewesen.
Nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hat. Müll haben wir uns so oder so gekauft.
Der zerschlissene Mantel, den er sich übergezogen hatte, um seinen Kampfanzug zu verstecken roch leicht angegammelt. Endrik wollte lieber nicht wissen wie viele Menschen den schon vor ihm getragen hatten. In eine Armbeuge hatte er sich eine Maschinenpistole geklemmt, Bastard hatte der Verkäufer sie genannt und in den Manteltaschen einige Ersatzmagazine versteckt. Jetzt musste er sich nur noch eine Fünfzehn auf den Mantel schmieren und würde damit zumindest aus einiger Entfernung wie einer der hiesigen Ganger aussehen.
Zusammen standen sie in nun einer verschlammten Seitengasse nahe einem Einstieg in die Wartungsschächte oder die Kanalisation, Endrik wusste nicht mehr was es genau war, und berieten sich über ihr weiteres Vorgehen.
Ich bin ja dafür, dass Leonid und Mbele schon mal runter steigen und auf der Karte schauen, wie wir am schnellsten in das Bloodhandgebiet kommen. Wir anderen lassen alles was wir nicht jetzt direkt brauchen bei ihnen und provozieren mal ein paar Ganger der Bloodhands. Unsere guten Waffen sollten wir vielleicht lieber hier lassen, sonst merken, dass hier irgendein abgekartetes Spiel abläuft. Mitzli, du solltest am besten das reden übernehmen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du den Gossenslang und das ganze andere Gehabe wahrscheinlich am besten rüber bringen kannst. Laura und ich sind dann einfach mal deine Schläger. Ja, so kann man das sagen. Was haltet ihr davon? Und habt ihr vielleicht auch Ideen, wie wir sie genau provozieren können?


- 80 Schekel
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#2
Der Besuch auf dem was hier unten wohl als Wochenmarkt durchging war eine Enttäuschung. Keine der angebotenen Waren oder Dienstleistungen waren einen zweiten Blick oder, allein schon aus gesundheitlichen Gründen, gar das Anfassen wert. Einzig die Architektur hatte einen gewissen Charm, einige der Läden waren in Hauseingängen, uralte Arkaden von denen die einst prächtige Stuckfassade schon längst abgebröckelt war oder ausgeschlachtete und an den Straßenrand gezogene Fahrzeugwracks oder auf anscheinend selbst gezimmerten Karren aufgebaut. Während Endrik tatsächlich etwas von dem Müll kaufte blieb Chandra ein paar Schritte zurück und sicherte ihm den Rücken. Den eigenen Rücken nah an der nächsten Wand eine Hand an der Waffe und die anderen am Reservemagazin während sie das Umfeld im Blick behielt um auf mögliche Angreifer reagieren zu können sobald diese auftauchten.

In der Seitengasse angekommen breitet sie ihren Parker auf einer einigermaßen stabilen und sauberen Kiste aus setzte sich im Schneidersitz, das Wartungs- und Werkzeugset neben sich, darauf und nahm sie Endriks neu erworbenen Maschinenpistole an. Naja zumindest fällt sie nicht von selbst auseinander. war ihr Kommentar als sie die Waffe in der Hand hielt. Während Endrik ihre Möglichkeiten erörterte, zerlegte sie die MP in die Funktionsgruppen um zumindest eine schnelle Feldwartung durchzuführen wobei sich ihre Lippen bewegten während sie lautlos die notwendigen Riten vollzog. Wüsste da schon ein paar Möglichkeiten. gab sie sich geheimnisvoll nachdem Endrik geendet hatte wobei sie den Verschluss einrasten lies und die Waffe mit Sollte jetzt zumindest grob das Treffen auf was du zielst. zurück gab.

Mit einem Ihr entschuldigt mich kurz. verschwand sie im Eingang eines leerstehenden Gebäudes um nach einigen Minuten in einer Kombination aus Arbeits- und Kampfkleidung zurück zu kommen. Der Parker lag zusammengerollt auf dem Tornister, stattdessen trug sie ihre Kutte mit sämtlichen Patches und Titelabzeichen auf der Rückseite. Während sie herauskam zog sie die Schnürung der Armschienen zurecht. Unter der Kutte trug sie die bei Drudox erworbene Schutzweste und das langärmlige Oberteil zusammen mit in die Stiefel gesteckte Cargohose, Handschuhen und den geschnürten Kampfstiefeln.

Hier pass gut darauf auf. meinte sie zu Mbele wobei sie ihm den Tornister mit allem was sie nicht brauchte übergab. Ihre Waffen trug sie jetzt nicht mehr versteckt in der Jacke oder der Hosentasche sondern ganz offen am Gürtel und die Pistole samt Reservemagazine im Tiefziehholster am Oberschenkel. Eine Box mit Reservemunition packte sie in eine der Beintaschen während sie ihr Kartenspiel in die Brusttasche der Kutte steckte. Die Haare hatte sie sich zu einem mit Paracord zusammengefassten Zopf zusammengefasst den sie über die Schulter gelegt trug.

Von mir aus können wir jederzeit loslegen. meinte sie gelassen während sie ihre Rüstung und Waffen noch einmal überprüfte, eine Tätigkeit die zu Hause oder bei einem Wettkampf einer der Diener übernommen hätte, und den Sitz ein letztes mal korrigierte. Mit einem Blick zu ihrer "Hausgarde" und einem Nicken wartete sie darauf dass auch diese bereit für den Aufbruch waren. Am besten suchen wir die örtliche Schenke auf. Dort werden wir wohl am ehesten auf einige dieser Ganger treffen.
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#3
"Du verschwendest nur deine Zeit mit dem Schrott Mitzli. In spätestens einer Stunde werde ich die Waffe schon in irgendeinem Loch entsorgt haben. Meine Flinte aus Militärzeiten wäre einfach zu auffällig, um damit als Ganger durchzugehen.“
Kopfschüttelnd nahm er die von Chandra gewartete Maschinenpistole wieder in Empfang und legte sie auf einer der vergammelnden Kisten ab, um sich der Umwandlung seines stinkenden Mantels zu widmen. Das die Söldnerin in einem der Gebäude verschwunden war, bekam er nur halb mit, da er zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt war.
Nach einigem herumprobieren hatte Endrik mit einem blauen Farbspray den Mantel eindeutig als Kleidungsstück der Fünfzehner markiert und zusätzlich noch Dreck und ein paar andere Dinge auf dem Kleidungsstück verschmiert, damit man nicht sofort erkennen würde, dass hier Betrug stattfand.
Anschließend packte er alle Dinge, die er jetzt erst einmal nicht brauchen würde in seine Tasche und reichte sie zu Leonid herunter, der schon in den Schacht abgestiegen war und dort zusammen mit Mbele auf die Rückkehr der Söldner warten würde.
Mit einem knappen Nicken verabschiedete der Söldner sich von den beiden Männern, hängte sich seine Maschinenpistole lässig über die Schulter und registrierte, dass Chandra wieder aufgetaucht und bereit zum Aufbruch war.
Ihre Verwandlung von einer harmlosen Zivilistin zu einer Gangerin gefiel Endrik nicht sehr gut. Nicht etwa weil es unpassend wirkte, ganz im Gegenteil fügte sie sich in ihrer neuen Kluft noch besser in ihre Umgebung ein. Das Problem war aber, dass sie keinerlei Abzeichen besaß, dass sie als Fünfzehner auswies. Und war das nicht ihr ursprünglicher Plan gewesen? Grenzstreitigkeiten zwischen den beiden Gangs provozieren und dann heimlich durch die Wartungsschächte in das feindliche Gebiet einsickern?
Er selbst trug zwar den alten Mantel mit der blauen Fünfzehn und auch ihre gemeinsame Begleiterin hatte es halbwegs geschafft sich als Fünfzehner zu tarnen. Aber Chandra in diesem Aufzug als ihre Anführerin? Das würde wohl sehr schwierig werden. Außer wenn die Söldnerin wirklich ein paar Asse im Ärmel hatte um die anderen auszutricksen. Er konnte also nur auf das beste hoffen und trottete seiner "Anführerin" ins Gewimmel der Gassen nach, immer bereit auf ihren Befehl hin Unruhe zu stiften.
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