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Zentraler Netzwerk- und Steuerknoten / Quartier von Verwalter Lerel
#1
[CENTER]Es Beginnt 1.2[/CENTER]

[CENTER]<-- Äußerster Rand des Sorlon-Systems[/CENTER]

Der Tiefensattelit bestätigte ihm den Verdacht, denn seine anderen, weniger weit entfernten Späheinrichtungen bereits hatten herauf dämmern lassen.
Mit einer berechneten Masse von 4,559 • 1022 kg, basierend auf dem Aufbau und den visuell erfassten Ausmaßen, hatte das Objekt die Proportionen eines kleinen Mondes.
Es bewegte sich mit Normalgeschwindigkeit, hervorgerufen durch die eigene Trägheit und einen vorherhergehenden, zeitlich nicht bestimmbaren Impuls. Nichtsdestotrotz hatte N 775 mehre Energiequellen auf und teilweise in dem Körper ermittelt. Keine wirklich großen Signaturen, aber doch messbar. Das Objekt bestand im überwiegenden Teil aus Gestein, Eis und Metall. Letzteres in Verbindung mit Kunststoffen aller Art und augenscheinlich künstlicher Natur.
All das waren keine erschöpfenden Werte. Dafür hätte es Proben bedurft. Doch die Dichten- und Strahlenmessungen waren das Beste was er im Moment kriegen konnte und würden vorerst genügen müssen. Verwalter Lerels Gedanken rasten und wo diese Umschreibung bei anderen Menschen lediglich als Metapher herhalten musste, war sie beim obersten Techpriester Magnus Regas wörtlich zu verstehen.
Um seine Vorausberechnungen und Möglichkeitsanalysen mit der nötigen Ernsthaftigkeit betreiben zu können, lud er große Teile seiner Gedankenmatrix auf externe Kapazitätserweiterer, welche allein zu diesem Zweck bereit standen.
Simple, menschliche Gehirne, stellten die Basis dieser Denkfabrik dar, doch wo der biologische Cocigator an seine Grenzen stieß, dienten ihm die Logikverarbeiterbänke als Krücken. Bedauerlich, dass die weitaus leistungsstärksten Mechaniken dieser Art in einem anderen Projekt eingebunden war. Eines, welche keine Umpositionierung von Ressourcen erlaubte.
Nicht jetzt, wo er so kurz davor stand.
Was hätte er erreichen können, wäre er nicht durch die beschränkenden Gegebenheiten der hiesigen Einrichtung und Umstände in seinen Möglichkeiten beschnitten? Andererseits wäre eine exponiertere Position seinem Vorhaben wenig dienlich gewesen.

Die Route des Objekts zu berechnen war ein Leichtes. Basierend auf der eigenen Masse und der Entfernung, in der er verschiedene Himmelskörper passieren würde, hätten mit großer Wahrscheinlichkeit Caverna, Koron X, Suluath und Tallay einen gravitätischen Einfluss auf die Flugbahn. Spätestens beim Passieren von Tallay würde man seine Existenz bemerken. Gut möglich, dass dies schon früher der Fall sein würde, doch so sehr dieser Sub- Sektor auch durch Raumfahrt frequentiert wurde, es war nun einmal der Weltraum und darin etwas zufällig zu bemerken, war nichts, dem man eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit beimessen konnte. Die Route des Objekts führte an Koron 3 vorbei und das in relativer Nähe von einigen, Millionen Kilometern. Kosmisch betrachtet konnte man also fast die Hand danach ausstrecken und es berühren.
Die offizielle Prozedur hätte eine Information an den Mars beinhaltet. Etwas, was Lerel ganz sicher nicht in die Wege leiten würde. Noch nicht. Im Verhältnis zu anderen, imperialen Einrichtungen reagierte der Mechanicus schnell, eben mit der Effizienz und Präzision einer gesalbten Maschine. Er konnte also noch eine gewisse Frist anberaumen, um seine Optionen abzuwägen, eigene Maßnahmen zu ergreifen und intensivere Datenerhebungen vorzunehmen. Das Letzte was er jetzt gebrauchen konnte, waren neugierige und verbohrte Brüder, die sich in seine Angelegenheiten einmischten. Geduld und Fokussierung auf Prioritäten musste das Gebot der Stunde sein und würde es auch sein. Auf den Gedanken die Regierung in Gohmor zu benachrichtigen wäre er nicht einmal gekommen, wenn er nicht auf Heimlichkeit angewiesen gewesen wäre.
Lerel spielte mit einigen Variablen, wie dem potenziellen Versuch der hiesigen Sub- Sektor und der Sektorenflotte, dass Objekt durch Beschuss aufzuhalten. Die Informationen über Schiffstypen, Bewaffnung, Feuerkraft und Geschwindigkeit blitzen in seinem Geist auf. Der Effekt würde marginal sein, konnte jedoch unter Umständen die Flugbahn um einige Prozentgrad beeinflussen.
Diese ganze Angelegenheit war nicht eben erfreulich, aber sie war auch nicht der Untergang der Welt. Jedenfalls nicht für ihn.
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#2
Die Stahltore öffneten sich unvermutet und offenbarten die verhüllte Person die kurz nach Kins ausgestiegen war. Die Arme verharrten immer noch in derselben Position wie bei Ankunft. Gemessenen Schrittes trat sie ein wobei die Tore sofort wieder hinter ihr zuglitten. Logis Lerel, es ist gut für die Datenverarbeitung euch nun persönlich zu begegnen. Die Stimme war eindeutig künstlich erzeugt. Die Ärmel teilten sich und enthüllten bionische, mit einer Schutzfolie überzogene Hände die langsam die Kapuze zurückstreiften. Der darunter zum Vorschein kommende Kopf und Hals sahen absolut menschlich & biologisch aus, doch eine Augurabtastung offenbarte dass dies nur bei der Haut der Fall war. Ihr und eure Gruppierung habt bisher gute Arbeit geleistet und Vultus Larva liegt bisher eindeutig nicht in falschen Händen, das ist nur zu bestätigen. Es ist jedoch unzweifelhaft kontraproduktiv wie ungenügend eure Vorbereitung dafür war, egal wie weit eure Verbindungen reichen. Der Mann lächelte bitter. Ich kann nur spekulieren wieso ihr eure Fehler nicht selbst bemerkt habt. Vom gegebenen Protokoll abzuweichen und euch Verwalter zu nennen hätte ja noch als aus Individualität geborene Verschrobenheit vermerkt und abgespeichert werden können. Aber die anderen Fehlermeldungen... Die höheren Stellen im großen Getriebe des Mechanicus haben ein Auge auf Koron 3, auf dieser Welt lag einst der Makel der Technohäresie und hundertprozentige Überwachung und Kontrolle sind essenziel um sie fortan rein zu halten. Und dann werden die Truppen der Skitarii zu anderen Standorten fortgeschickt, Techpriester werden dauerhaft versetzt oder ganz abbestellt und PO 8872124/A1 671220000045 K3 verfällt zu einem Bruchteil seiner einstigen Funktionalität. Er schüttelte den Kopf. Selbst wenn es keine Fehler eurerseits sondern Nebeneffekte eurer Arbeit hier sind, es ist Mind-Rust zu glauben das dies unbemerkt bleiben würde und was ich gesehen und erfahren habe bestätigt das ihr einer Untersuchtungskommission nicht das Geringste entgegenzusetzen hättet, weder an Material noch Daten. Es kostet meine Organisation mittlerweile eine nicht gerade kleine Menge Zeit und Ressourcen all dies zu verbergen. Nicht das ihr die Datenlage falsch auswertet, ich bin nicht deswegen hier. Wäre dies der Fall würde der Cult nicht mich entsenden sondern ein Mitglied der Cydonian Sisterhood. Als der Name dieses Teils der Tech-priest Assassins fiel verharrten einige der Arm- und Handaktivatoren in ihren Tätigkeiten zeitweise. Der Besucher lächelte bitter. Es war bedauerlich das man vielen geheimen und verborgenen Gruppierungen auf dem großen Zahnrad des Kult Mechanicus gegenüber erst diesen gewichtigen Namen fallen lassen musste damit sie aufmerkten. Natürlich sollte ein so hochrangiger Techpriester wie Logis Lerel nebenher weiterarbeiten können aber viele Mechanicus machten irgendwann den Fehler zu vergessen das Aufmerksamkeit nichts derart rational definierbares sondern etwas empirisches war. Bruder Lerel mochte bei der Erwähnung des Titanen sich ihm mehr gewidmet haben aber es war immer noch ein Unterschied ob man jemandem wegen etwas Interessantem/Wichtigen zuhörte oder ob man ihm deswegen wirklich Aufmerksamkeit schenkte. Da ich nun eure ungeteilte Aufmerksamkeit habe, lasst uns ernsthaft über die Angelegenheit reden.
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#3
Entgegnung: Weder ist eine Drohung nötig, förderlich noch übt sie auf mich den Effekt der Einschüchterung aus. Ich bin nicht gewillt mich gegenüber dir zu rechtfertigen, Bruder. Ich bin nicht der Lakai der Gruppierung und werde mich nicht als solcher behandeln lassen. Sämtliche meiner Handlung geschahen nach ausgiebiger Kalkulation und unter Berücksichtigung eines Kosten/Nutzen- Faktors von mindestens 1 zu 2. Priester mussten abgezogen, militärische Einheiten umpositioniert werden. Je höher die Zahl der Anwesenden ist um so exponentiell steigt die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung. Ich habe den senil und absonderlich werdenden Verwalter einer vernachlässigten Welt nicht gemimt weil es mir Vergnügen bereitet, sondern um meine Aktivitäten als Verschrobenheit zu tarnen. Die Intervention des Mars ist keine Frage des Ob, sondern des Wann. Ein Wann das du durch dein Hiersein in die unschöne Nähe erhöhter Wahrscheinlichkeit gerückt hast. Es sind Augen auf Koron 3 gerichtet, wie du richtig festgestellt hast.

Zornig: Du wagst es mir in meinem eigenen Refugium zu drohen Bruder? Für wie retardiert hältst du mich? Denkst du ich habe keine Sicherheitsvorkehrungen gegen Narren getroffen, die die Nerven auf dem langen Marsch durch die Heimlichkeit verlieren und ihre Unzulänglichkeit auf mich und meine Vertrauten abwälzen wollen?

Gegendrohung: Es wäre ein Fehler zu versuchen mich in den Abgrund zu stürzen. Ich würde dafür sorgen, dass Männer und Frauen mit mir gerissen werden, die sehr viel mehr zu verlieren haben als ich. Darüber hinaus erschließt es sich mir nicht, mit welchem Selbstverständnis du meine Tätigkeiten in Frage stellst, während vor nicht einmal fünf Stunden eine Schwester bei mir war, die auf den Namen Nuntius Doyenne Agatera Kins hört und ganz offenkundig zu einer Unterorganisiation gehört, welche mit Informationsbeschaffung beauftragt ist. Sie schnüffelt hier herum und macht mir mein Fachpersonal abspenstig, ganz klar mit der Absicht Spionage zu betreiben. Es wäre die Aufgabe deiner Person und jener die dich dirigieren, die Einrichtung gegen derart schädliche Einflüsse abzuschirmen.
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#4
Der Magos hob eine Hand. Es war keine Drohung sondern nur eine Tatsachenfeststellung, wenn auch eine Interpretative das räume ich ein. Und so trefflich eure Sicherheitsvorkehrungen bezüglich der erwähnten Narren auch sicher sein mögen so bin ich keiner von ihnen. Es würde in einem Unentschieden enden das bestätige ich. Aber zurück zum Thema. Wenn ihr den absonderlichen Senilen gespielt habt dann analysiert eure Umgebung und zieht endlich die richtigen Schlüsse. Ihr habt diese eure Rolle gut gespielt, zu gut. Eben eure Verschrobenheiten haben die Intervention des heiligen Mars nicht um mehrere Wahrscheinlichkeitsprozente erhöht sondern schon herbeigeführt. Um ein altes, wenn auch imperiales, aber sehr treffendes Sprichwort zu zitieren: Es war zuviel des Guten. Die Hand war wieder in der Ärmelöffnung verschwunden und der Besucher stand still wie eine abgeschaltete Maschine. Wir wissen was für eine Wirkung ein Rundumschlag eurerseits verursachen würde. Natürlich würden wichtige Mechanicus stürzen und damit hohe Wellen schlagen aber meine Organisation würde es längst nicht so schwer in Mitleidenschaft ziehen. Wir sind alle nur Rädchen im großen Getriebe und als solche nicht von Bedeutung. Einzig wie gut oder schlecht wir unsere Arbeit gemacht haben bis wir ausgetauscht werden. Zudem hat Sie Personal in Positionen zur Schadensbegrenzung, es würde nicht zum Schlimmsten kommen. Auch wir haben Einfluss.

Diesmal erschien ein Schmunzeln auf seinem Gesicht. Und wir haben unsere selbstauferlegte Aufgabe erfüllt. Die vorhin von uns beiden angesprochene marsanische Intervention ist eben jene erwähnte Nuntius Doyenne Agatera Kins. Wir konnten genug manipulieren das Jemand geschickt wurde der gut händelbar ist. Sollte sie doch mehr herausfinden als gut für die Operation ist wird sich einer unserer Mittelsmänner der Sache annehmen. Sollten die dahin gemachten Analysen und Prognosen über ihren Charakter die richten Ergebnisse liefern wird er ihr eine Einladung überbringen. Sein Gesicht und Stimme nahmen eine tiefe ernsthafte Feierlichkeit an. Eine Einladung an einen Ort die bei der großen Säuberung kontaminiert wurde. Um mit zitternden Schritten dort entlangzugehen wo man durch den Tod von Metall und Fleisch stirbt, wenn man nur dort steht und wenn sie würdig ist wird sie das Gesicht Gottes sehen. Resultiert die Berechnung in Eins und somit positiv wirdsie von dort zurückkehren und uns fortan in allen ihr möglichen Belangen unterstützen. Resultiert sie in Null und somit negativ oder ist sie nicht würdig wird niemand je wieder von ihr hören und das Problem wird gelöst sein.
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