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Die Waffenfabrik der "Flussmacher" Gang
#41
Die flotten Sprüche waren ihm bereits ausgegangen und grunzend und schwitzend half er Chandra dabei ihnen ein wenig Freiraum zu schaffen.
Kein heroischer Kampf, sondern eher der Holzfällerarbeit verwandt. Das Hauen und Stechen machte die nieder, die dermaßen desolat waren, dass sie jegliche Selbsterhaltung bereits weit hinter sich gelassen hatten und sich bedenkenlos in Klinge und Schuss warfen.
Ihr Ableben hielt die anderen wenigstens momentan ein wenig auf Abstand. Kurt wischte sich Blut aus den Augen. Jetzt war keine Zeit zu prüfen ob es sein eigenes war.
Darauf vertrauend und mehr noch hoffend, dass die Söldnerin und das Mädchen auf der Ladefläche seinen Rücken deckten, suchte er nach dem Tau und hob es mit schlüpfrigen Fingern auf. Er hastete zu einer Laterne mit Betonpfahl oder zumindest dem Stumpf, der davon noch stand. Er hoffte das dieses windschiefe Überbleibsel zivilisierterer Tage seinen Zweck erfüllen würde und schlang das Seil darum. Dann gab er Pakito hastige Zeichen, dass er fahren sollte.
Der schien den Zweck der Übung zu erahnen und gab langsam aber kontinuierlich Gas. Die Räder drehten nach wie vor frei, die Achse drehte sich derweil in der Schlinge ohne sonderlichen Erfolg. Dann fasste der Knoten und das Seil begann sich gemächlich auf zu wickeln.
Hinter ihm gab das Lasergewehr seine eigentümliche Mischung aus Knacken und Zischen ab, was noch in der selben Sekunde mit einem Todesschrei vermengt wurde.
Durch den Lastwagen ging ein Ruck und etwas kreischte überfordert unter der Ladefläche hervor. Halb rechnete Kurt damit, dass der Strick reißen würde. Dann galt es zu entscheiden was den angenehmeren Tod bedeutete. Zurück in die „gesitteten“ Slums oder hier die Zombieapokalypse für Arme nachspielen?
Der Laternenstumpf wackelte, der Lastwagen bockte und ruckte wie bei einem maschinellen Krampfanfall. Dann bröckelte Beton und das Fahrzeug kam frei.
Komm schon! Brüllte er Chandra an, derweil befleißigt wieder auf die Ladefläche zu klettern.
Die Führung durchs einheimische Nachtleben ist beendet. Ab jetzt kostet jede Stunde extra. Die Söldnerin stieß die Frau weg, mit der sie gerade im Kampf stand. Der Aufbruch rettete der Süchtigen sehr wahrscheinlich das Leben, auch wenn Kurt fand, dass darin keine Gnade lag.
Chandra schwang sich wieder auf die Ladefläche.
Ein Losschneiden des Seils war überflüssig, denn es riss ab, kaum dass die Maschine frei kam. Sie wurden von den Beinen geholt und rappelten sich gleich auf.
Im Rückwärtsgang schlingerte der LKW den Weg entlang den sie gekommen waren und stoppte nur die Sekunde, die der Fahrer brauchte um den Vorwärtsgang einzuprügeln.
Flip entleerte ein weiteres Magazin aus dem Seitenfenster. Sie war also anscheinend auch wieder da wo sie sein sollte. Kurt war just wieder in aufrechter Position, als ein verdrecktes Gesicht über dem Rand der Seitenwand erschien. Er hämmerte die Faust in die Visage und ließ sie verschwinden. Der Lastwagen beschleunigte und wählte einen alternativen Weg, auf welchem hoffentlich weniger unangenehme Überraschungen lauerten. Kurt gönnte sich einen Moment des Verschnaufens und machte sich dann daran seine Muskete zu stopfen.
Was für eine Scheiße! Was für eine verdammte Scheiße! Kommentierte er den Zwischenfall.

--> Die Eisenbahnstation
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