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Dritte Welle
An Bord eines Passagierschiffes
Ein kühler Wind wehte Lyra durch das Haar und zerzauste dieses ein wenig. Doch Lyra ließ sich davon nicht stören. Es war der allgegenwärtige, kühle Wind, der auf der See normal war. Doch er war noch eine Spur kühler, als normal. Ja doch, die kalte Jahreszeit brach heran. Innerlich verfluchte Lyra den Umstand, dass sie auf das Schiff gegangen war. Sie hätte zu Hause bleiben können, in den oberen Ebenen, sie hätte es sich dort gemütlich machen können. Sie hätte gar nicht erst nach Koron zurückkommen sollen. Sie hätte nicht die Wunde an ihrer Lippe gehabt. Sie hätte keinen beschwerlichen Flug durch die Wüste hinter sich. Sie könnte sich jetzt auf Harakon in ihrem Whirlpool entspannen. Nein... sie wäre jetzt viel lieber zu Hause. Aber was sollte sie machen, sie war nun an Bord dieses Schiffes. Und auch wenn sie innerlich Traurig darüber war, nicht in der Stadt geblieben zu sein, zeigte sie äußerlich nicht mehr, als dass sie versuchte, ihre Jacke noch enger zu ziehen, als ob sie damit die aufkommende Kälte vertreiben könnte.
Vor kurzem erst hatte das Schiff abgelegt und seine Fahrt begonnen, und Lyra wusste, auch wenn dieses Schiff schneller als die Holzschiffe der Anderen war, würden sie noch ein guter Stück brauchen. Doch seit dem Vorfall im Luftlandeparkhaus, bei der sie von der Gruppe getrennt wurde, waren nun bereits vier Tage vergangen. Lyra hatte sich erlaubt, sich drei Tage zu nehmen, um ein paar Sachen zu organisieren. In Anbetracht der letzten Bestrafung, welche vom Fürsten Kogan durchgeführt wurde, als sie sich nicht genau an den Plan gehalten hatte, hätte sie ihn nur zu gerne gefragt, ob es ihm denn genehm wäre, doch leider hatte der Fürst kein Commgerät dabei. Lyra hatte natürlich eines, sie hatte immer eines dabei, es war in ihrem Arm eingebaut. Apropo Arm, das war auch eine der Erledigungen, welche sie durchgeführt hatte. Arm abnehmen und säubern lassen, in ein Ölbad und sich vergewissern lassen, dass Sand die Mechanik nicht zerstören könnte. Wie auch schon beim damaligen Kauf des Armes wurde ihr wieder gesagt, dass all die Platten und Kabel am Arm nur eine Verzierung sei und die Mechanik wohl behütet im inneren ruhte. Doch das war nebensächlich, das war eine Erledigung, welche nur sie selbst betraf. Sie war dennoch nicht gerade erfreut gewesen, als es hieß, sie müsste sich einen ganzen Tag gedulden, bis die Reinigung und Wartung abgeschlossen war. Ein ganzer Tag mit nur einem Arm...
Viel wichtiger war jedoch vielleicht, dass sie in der Wartezeit nicht so ganz untätig gewesen war. Ihren Helikopter hatte sie auf ein anderes Landedeck überstellen, auftanken und warten lassen. Außerdem hat sie ein paar kleinere Einkäufe getätigt. Nichts allzu großartiges, doch helfende Kleinigkeiten wie eben vier Kommunikationsgeräte, ein Dutzend Mahlzeiten in Form von Nahrungsrationen und medizinische Güter. Kleinere Gegenstände, durch die Lyra hoffte, in den Augen der Anderen nicht ganz so unnütz zu erscheinen. Und wieder fragte sie sich, weshalb sie überhaupt erst auf das Schiff gestiegen war. Sie hätte ihren „Mitstreitern“ vielleicht Ausweise besorgen können, doch dafür fehlten ihr die Aufnahmen von ihren Gesichtern, als das sie eine Visumsanfrage über das Ausland hätte fälschen können. Sie hatte sogar einen bekannten damit beauftragt, herauszufinden, ob die beiden gefangen genommenen Mitstreiter durch eine Kaution freikaufbar wären, und hatte ihm Zugriff auf ein Viertkonto gegeben, auf welches sie ein paar tausend Schekel geladen hatte. Es sollte eigentlich reichen, dass die beiden freigelassen würden und einen Besucherpass bekämen. Und was übrig blieb, sollten die beiden entlassenen bekommen, damit sie nicht ganz ohne Credits in der Tasche waren. Es sollte reichen... Und wenn sich dieser Bekannte dazu entschließen sollte, sich mit dem Geld abzusetzen, wäre es kein sonderlich großer Verlust für Lyra, zumindest auf das Geld bezogen. Aber das würde er sicherlich nicht machen. Dieser Bekannter kannte ihre Eltern, und wieso sollte er das auch tun? Nun... außer Lyras eigene Naivität hatte sie keine Garantie.
Es war nicht schwer gewesen, in den Kreuzzugshafen zu kommen. Als sie jedoch das Gesindel gesehen hatte, mit welchem sie auf engstem Raum zusammengestaut über das Meer hinweg setzen hätte sollen, hatte sich ihr beinahe der Magen umgedreht. Sie war sich sicher, sie hätte diese Fahrt nicht bei lebendigem Leibe überstanden. Wahrscheinlich wäre sie an eine der herumkursierenden Krankheiten erkrankt und daran zu Grunde gegangen, oder man hätte sie ausgeraubt, oder gar schlimmeres... oder alles gemeinsam. Nein, Lyra war schon sehr froh darüber, dass sie mit Hilfe ihres Geldes sich Zutritt zu diesem Schiff verschafft hatte. Es war schon angenehmer, verglichen mit den Holzschiffen. Ihr Schiff war nämlich nicht nur größer, sondern es war auch dafür gedacht, so viele Menschen zu transportieren, wie es denn nun auch geladen hatte. Wenn es nicht sogar so war, dass noch weniger auf diesem Schiff waren, als es Kabinen gab. Und Lyra konnte nicht behaupten, dass es sie sonderlich störte. Soweit sie das mitgehört hatte, war das das Schiff, welches für die wichtigen, oder auch ranghöheren Personen gedacht war, oder wie auch immer man es nennen wollte. Lyra dachte darüber jedoch nicht weiter nach. Sie hatte ihre Sachen, die sie teils gekauft, teils aus dem Helikopter geholt hatte, bereits in ihre Kabine gebracht. Nun stand sie oben auf dem Schiff und blickte nach hinten, zur Stadt Gohmor ab, welche sich bis hoch in den Himmel hinauf ausstreckte. Bald schon sollte sie kleiner werden, bis sie irgendwann am Horizont verschwinden würde.
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Das ist gut zu wissen. Ich bin im Begriff die Grundlagen einer, einigermaßen soliden Struktur zu schaffen. Noch mehr als pure Anzahl bedarf es Informationen. Aber das soll nicht eure Sorge sein, Pater. Ihr könnt bereits jetzt versuchen Ordnung in dieses... übermächtige Chaos, zu bringen. Die Leute müssen sich nach Waffengattungen sortieren. Nahkämpfer und Fernkämpfer.
Zu Letzteren zähle ich nur jene, die über etwas mit mehr Reichweite als eine Pistole verfügen. Da wir über wenige oder gar keine Funkausrüstung verfügen benötigen wir Melder, es müssen also Leute gefunden werden die schnell zu Fuß sind. Ihr solltet auch mit den Söldnern sprechen, herausfinden wo sie stehen, wie sie sich bei einer Schlacht verhalten werden. Vielleicht kann das euer... in seiner Stimme klang ein spöttischer Unterton mit, militärischer Berater übernehmen, dieser Gefreite. Meine Leute und ich werden uns derweil um andere Aspekte kümmern. Ich suche euch zu gegebener Zeit auf.
"Gibt es hier ein Problem, Pater?"
Kogan schenkte Geleagos einen flüchtigen Blick. Die Metallplatte verhinderte das man die hochgezogene Augenbraue ausmachen konnte.
Keines das du würdest lösen können, kleiner Mann.
Er neigte den Kopf, als er sich wieder an den Priester wandte. Wir sind uns vorerst also einig. Eine Zigarre fand ihren Platz zwischen seinen Zähnen und das aufflammende Sturmfeuerzeug entzündete die Spitze. Viel Erfolg!
Damit schritt er an Ezequiel vorbei und rempelte Geleagos, im Vorübergehen, hart mit der Schulter an.
Sein Weg führte ihn in die Unterkunft. Um welches Lagerhaus es sich dabei handelte hatte der Fürst bereits vom Kran aus ausgemacht, als seine Untergebenen die störrische Eingangstür bezwungen hatten. Der Geruch des Feuers und die, die Treppe herunterschwappende, Wärme wiesen ihm den Weg.
Kurz hielt er die frierenden Hände über die Flamme, deren Rauch durch ein gesplittertes Oberlich abzog. Jemand war offensichtlich dabei etwas Essbares zuzubereiten, einige Dosen Fleisch waren geöffnet und warteten nur noch auf das passende Gefäß, welches sie über dem Feuer erwärmen würde. Kogan stieß die Konserve mit dem Fuß um.
Diesen Fraß hatten wir lang genug. Heute Abend speisen wir angemessener.
Die kleine Schar aus Chaosanbetern erhob sich auf seinen Wink hin und der Herr Rasankurs führte sie nach unten in die regennasse Nacht. Sie schritten Richtung Innenland, verließen die betonierte Fläche der alten Landungsanlagen und marschierten einen schlammigen Weg entlang. Der Wind heulte über die Ebene wie eine Todesfee und schnitt mit kalten Messern in das Fleisch der Wanderer. Es gab nichts was sich hier als Windfang erboten und der Regentschaft dieser Naturgewalt Einhalt abgerungen hätte.
Bald wurde ersichtlich wo ihre stumme Wanderschaft sie hinführen würde, waren die Lichter der Siedlung doch jetzt direkt vor ihnen. Trotzdem rückten sie nur langsam näher und es ging hart auf die Stunde vor Mitternacht zu, als sie endlich am Fuße der Niederlassung anlangten. „Am Fuße“ war dabei auch keineswegs eine zu bildhafte Umschreibung, denn tatsächlich standen sie vor einem gemauerten Sockel, der sich gute zehn Meter, in leicht schrägem Anstieg, vor ihnen erhob. Erst dort oben begann die eigentliche, städtische Bebauung. Wozu diese sonderbare Konstruktionsweise gut war, ließ sich leicht erraten. Getrockneter Seetang und Plaketten mit Jahreszahlen wiesen sehr genau aus, wann das Wasser wie hoch gestanden hatte. Entsprechend war auch das gewaltige Tor mit rostigem Braun überzogen. Kam eine große Flut, so nutzte man ein Portal weiter oben.
Die schweren Flügel waren verschlossen, der eingeprägte, doppelköpfige Adler starrte abweisend zu ihnen herunter.
Ohne langes Zögern schritt Kogan vor und ließ die Faust gegen das Metall dröhnen. Das Geräusch verebbte und erst sah es so aus als würde gar nichts geschehen. Nach zwei Minuten jedoch öffnete sich eine Handteller große Öffnung im Stein zu ihrer Rechten und eine Optik war zu erkennen. Irgendwo musste auch ein Lautsprecher verborgen sein, denn eine schnarrende Stimme rief sie scharf an.
Was wollt ihr? Die Tore sind für die Nacht geschlossen, Einlass nur mit Handels- oder Sondergenehmigung.
Kogan trat einen Schritt zurück und hinter Selenja. Er legte er die Hände auf die Schultern und flüsterte ihr zu. Es liegt im Ermessen des Wachhabenden Reisende einzulassen. Überzeug ihn davon das es unmenschlich wäre uns die Nacht hier verbringen zu lassen. In dem Wissen das er selbst nicht unbedingt der Typ war den man gerne in seinen Ort einlud, schob er die Slaaneshanhängerin vor die Optik. Surrend stellte sich die Linse auf sie ein. Und wir sind alles, aber keine Pilger. Wisperte es an ihrem Ohr.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Die Fahrt übers Wasser gestaltete sich als sehr ermüdend. Nicht etwa, weil er besonderen Strapatzen ausgesetzt war, sondern einfach weil es keinerlei Beschäftigung oder Ablenkung irgend einer Art gab. Doch dies sollte sich eines Nachts schlagartig ändern. Sie waren nurnoch einen Tag von ihrem Ziel, einem Küstenlandeplatz entfernt, doch immernoch Wochen von ihrem eigentlichen Ziel, Trutz, entfernt.
Dieses Nachts trieben mindestens 5 kleine Fischerboote auf dem Schwarzen Wasser. Daren stand an der Reling und beobachtete manchmal das Wasser, die anderen Schiffe und diese kleinen Fischerboote und manchmal die Masse der Kreuzfahrer. In der Masse, fiel ihm einer besonders auf, ein PVS Soldat, der sich freiwillig für diesen Krieg gemeldet hatte, doch passte er nicht zu den anderen PVs'lern, die dieses Schiff begleiteten. Seine Mimik, verriet ihm wenig, doch eins konnte er klar erkennen, wahre Freude und glorreiche Opferung für den Imperator war nicht darin zu lesen. Genau wie er, blieb dieser Soldat unter sich und hatte anscheinend nicht gerade große Lust auf die Gesellschaft anderer Kreuzfahrer, was den Eindruck, den er von ihm hatte nurnoch verstärkte.
Wieder wandte sich Daren dem geschehen auf dem Wasser zu und beobachtete wie sich eines der Boote ihrem Schiff näherte. Die Wellen, die vom Schiff aufgewirbelt wurden, brandeten gegen das kleine Fischerboot der Einheimischen und hätte diese warscheinlich auch zum kentern gebracht, wären da nicht die beeindruckenden Fahrtkünste eben jener Einheimischen gewesen, die das Unglück verhinderten.
Daren versank immer weiter in seinen Gedanken, als er weiterhin auf die Schwarze Leere, die das Meer bildete, starrte. Er nahm nichts mehr um ihn herum wahr, nurnoch eine Schwarze Leere. Mit einem mal tauchten unten im Wassser rot golden scheinende Fratzen auf und mit ihnen die Erinnerungen an die Hölle des Chaos. Die Dämonenfratzen verzogen sich zu Masken des Grauens und des Todes. Eine unbarmherzige HItze in seinem Rücken riss ihn von den Dämonen los. Tausend Eindrücke brandeten auf ihn ein, darunter das gefährliche Fauchen von Feuer und eben jene Hitze. Mit einem Blick über die Schulter sah er dann den Vulkan aus Flammen und Holzsplittern.
Als ob eine unsichtbare Macht ihn bewegen würde, drehte sich Sgt. Wells um und erspähte auf dem vom Feuer erhellten Wasser das Fischerboot und auf ihm kniete einer der Bootsmänner, mit einem Raketenwerfer in der Hand, er war am nachladen. Daren begann hastig nach einer Waffe zu suchen, den für sein DSR-1 war bei weitem keine Zeit. Dann blitzte etwas im Feuerschein. Ein alter schon leicht rostiger 6 Schuss Revolver lag auf den Planken, schnell griff er nach ihm, den sein Besitzer war nicht zu sehen. Mit tödlichem Wissen das, wenn er den Raketenwerfer nicht ausschalten konnte, sie alle sterben könnten. Mit einem leisen klicken zog der Hammer des Revolvers zurück und einen Augenblick später krachte die erste Kugel aus dem Lauf in Richtung Wasseroberfläche, welche das Geschoss auch prompt durchschlug, weitere Kugeln folgten der ersten in die schwarzen Tiefen. Der 5. Schuss durchschlug die Planken neben dem Mann und mit dem letzten riss Daren ihm die Rechte Hand ab. Schreiend und blutend ließ der Mann den Raketenwerfer los und versuchte seinen Handstummel mit der anderen Hand abzudecken.
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Gar kein übler Schuss. Kurt kam neben Daren auf die Beine, die Magenta in der Faust. Aber vielleicht auch nur Anfängerglück. Er stützte die Schusshand mit der Linken und zielte sehr genau. Die Bewegung zweier Fahrzeuge, die Dunkelheit und der starke Wind. All das erschwerte einen präzisen Schuss.
Ob er getroffen hätte oder nicht konnte er jedoch nicht mehr herausfinden. Ein zweiter Mann legte auf die Dschunke an und beharkte sie mit einer trocken bellenden Maschinenpistole. Kurt ließ sich in Deckung sacken, während sich die Reling in seinem Rücken in etwas verwandelte das an Zahnstocher denken ließ.
Warum sind die Arschlöscher eigentlich so angepisst?
Inzwischen drängten die Pilger aus dem Laderaum nach oben, verstört und mit dem bewaffnet was sie gerade greifen konnten. Sporadisches Abwehrfeuer schlug den wendigen Booten auch von den anderen Dschunken entgegen. Doch die Angreifer, wer immer sie letzten Endes waren, wussten sehr genau was sie taten. Die Boote fächerten sich auf und stießen zwischen die geschleppten Schiffe wie Räuber zwischen einen Schwarm träger Ozeanriesen. Eines fuhr so dicht an einer Dschunke vorbei, dass die Insassen Handgranaten auf das erhöhte Holzdeck werden konnten. Die Explosionen wehten als dumpfes Knallen zu ihnen herüber, die nachfolgenden Schreie der Opfer erschienen wesentlich lauter. An Bord eines anderen Gefährts verfügten die Pilger offensichtlich über Laserwaffen, möglicher Weise waren es auch ein paar Söldner, die auf den besseren Schiffen keinen Platz mehr ergattert hatten. Jedenfalls war ihr Feuer konzentriert und präzise und brachte so einen der Angreifer zu Fall. Den siegreichen Schützen brachte diese Tatsache jedoch kein Glück. Der tödliche Lichtstrahl traf den Vermummten, welcher den Außenborder bedient hatte, während er das Boot über die Bugwelle der Dschunke lenkte. In Todeszuckungen riss er die Pinne herum und beinahe kippte das Gefährt. Dann jedoch richtete es sich wieder einigermaßen auf, nur um ungebremst gegen das größere Schiff zu krachen.
Die folgende Explosion hätte besser in ein zweitklassiges Vid- Spektakel gepasst, als in etwas das auf realen Tatsachen basierte. Die Dschunke verging in einem taghellen Feuerball, der die gesamte Umgebung auf gespenstische Art und Weise ausleuchtete. Es konnte nur so gewesen sein, dass in dem kleineren Vehikel eine große Menge an Sprengstoff gelegen hatte. Anders ließ sich die gewaltige Explosion nicht erklären.
Das brennende Wrack versank bereits, dennoch zog der Schlepper die nachfolgenden Schiff unausweichlich gegen die lodernden Überreste. Sofort brachen kleinere Feuer aus und nur die nasse Witterung der vergangenen Tag sorgte dafür das wenigstens noch die Chance auf ein Löschen bestand.
Unterdessen ging die Attacke unbeirrt weiter. Irgendwo ratterte ein Maschinengewehr und verwandelte Boot und Insassen eines anderen Angreifers in eine breiige Einheit, welche das Meer gnädiger Weise schnell verschlang. Trotzdem hatten die verbleibenden Gegner furchtbar gewütet. Jedes der Gefährte war mit einer Panzerfaust ausgerüstet und entsprechend klafften nun in vielen Dschunken große Löcher. Einige brannten ebenfalls.
Der Transporter, auf welchem sich Kurt und Daren befanden, wurde Ziel des letzten Beschusses. Die drei verbleibenden Boote hatten sich bereits wieder von dem Kreuzzugsverband gelöst und hielten auf die Küste zu. Da blitzt bei einem noch einmal das Leuchten eines abgefeuerten Geschosskopfes auf. Kurt glaubte zu erkennen das es der Kerl mit der abgetrennten Hand war, aber er war sich nicht sicher.
Das Geschoss kam knapp über den Wellen auf sie zugerast. Mit quälender Unausweichlichkeit beobachteten die Pilger an Deck die Flugbahn.
Es traf den Bug und explodierte im Hohlraum dahinter. Diese Waffen waren für die Panzerjagd entwickelt und die Tatsache das sie gegen etwas anderes, etwas aus Holz eingesetzt wurden, kam den Beschossenen, so unwahrscheinlich es klingen mochte, zu Gute.
Dennoch prangte jetzt in der Spitze des Schiffes ein Loch und der Zug durch den Schlepper beförderte Meerwasser ins Innere, wie bei einem durchs Wasser gezogenen Eimer.
Hastig und wild in seiner Sprache fluchend, rannte ein Besatzungsmitglied nach vorn und begann das Stahlseil, welches die Frachter mit dem Zugschiff verband, zu kappen. Dafür benutzte er einen Notfall- Plasmaschneider. Diesen, in Form einer Manschette konzipiert, setzte er auf das Seil und aktivierte ihn. Die genau berechnete Ladung reichte nur für einen Versucht. Es gelang, das Seil fiel auf die Planken, während das andere Ende im Ozean verschwand.
Hinten erwachte der Dieselmotor zum Leben und der Steuermann riss das Ruder hart herum. Allerdings nicht mit der Aussicht auf genügend Schnelligkeit. Die nachfolgende Dschunke, von einem separaten Tau gezogen, kollidierte mit dem angeschlagenen Schiff und warf es herum, gefährlich neigte es sich zur Seite und Kurt klammerte sich an die zerschossenen Streben der Reling.
Wieso musste jede Berührung mit dem Meer damit enden das er darin um sein Leben schwimmen durfte?
Als wäre dieser Gedanke eine Unterbrechung der vorherbestimmten Ereignisse, kam die geschleppte Dschunke frei und ließ ihren verwundeten Artgenossen hinter sich zurück. Dieser richtete sich neu aus und nahm Kurs auf die Küste. Hinter ihr versank das brennende Wrack endgültig und hüllte die sich entfernenden Kreuzzügler wieder in Finsternis.
Ihr Schiff nahm Wasser auf, aber der Kapitän beruhigte die Passagier. Er glaubte sie können es bis zur Küste schaffen.
Na super. Anstatt ersaufen an eine Küste fahren wo uns scheinbar jeder umbringen will. Er reichte Daren, der bei dem kleinen Rammmanöver ebenfalls den Boden unter den Füßen verloren hatte, die Hand und half ihm auf. Messer... Kurt Messer! Und was wird auf deinem Grabstein stehen?
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Nachdem der Kampf vorbei war und Daren sich von Kurt aufhelfen lies, dachte Daren kurz nach wieviel er diesem neuen Verbündeten erzählen konnte. Schließlich entschied er sich dafür Herrn Messer nicht gleich alles zu verraten.
Wells.. Daren Wells, ehemaliger Sergeant der Imperialen Armee, nun Söldner. Daren setzte ein schiefes grinsen auf, das unter den gegebenen Umständen, einen leichten Anflug von Verrücktheit zuließ.
Nach dieser wenig förmlichen Begrüßung, warf sich Daren den alten Mantel von den Schultern und fördete einen schwarzen Trainingsanzug zu Tage. Dann förderte er seinen Rucksack zu Tage und entnahm ihm eine größere Schachtel.
Damals im Dienste des Imperators war ich bei einer Scharfschützeneinheit. Naja, vergangen ist vergangen, nicht wahr? Ich glaube wir sollten uns etwas zu essen besorgen. Mit einem zufriedenen grinsen öffnete er die Schachtel und blickte die Matt schwarzen Einzelteile seines Gewehres an.
Innerhalb von 5 Minuten hatte er das Gewehr komplett zusammengebaut und mit einem zufriedenen klicken rastete der Schalldämpfer ein. Zuletzt verließ noch ein Tarnmantel in grün schwarz den Rucksack. So in den Tarnmantel eingewickelt verschwand das Gewehr in den Falten des Mantels und ward erst einmal nicht zu sehen.
Langsam kehrte die Dunkelheit auf das Schiff zurück und begann sie zu verschlucken, nur die Sterne und der Mond bildeten noch Lichtquellen.
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Kaum das er von Bord war und ein wenig Erleichterung empfand endlich wieder festen Boden unter den Füßen zuhaben machte ihm seine Gleichgewichtssinn einen Strich durch die Rechnung. Zulange war er auf dem Schiff gewesen und hatte sich and das Schwanken und Rollen gewöhnt, nun torkelte er wie betrunken über das Hafengelände und versuchte seine Begleiter nicht aus den Augen zu verlieren. Die Gruppe marschierte direkt auf eines der alten Lagerhäuser zu, auf dem Weg dort hin fand er auch wieder die Beherrschung über seine Balance. Riecht nich übel, hier könn' wir 's 'ne Weile aushalten, kommentierte sein Eintreffen im Unterschlupf.
Einige Zeit verging und er wärmte sich am kleinen Feuer bis sein Magen hörbar zuknurren anfing, ohne größere Umschweife stand er auf. Ich seh ma ob ich wat essbares auftreib'm kann, und verschwand nach draußen. die Menschenmassen wuselten alle durcheinander und es fiel auf das es offensichtlich keiner richte Organisation gab, nur ein ständiger Strom landeinwärts und der Herdentrieb veranlasste den Rest diesem zufolgen. Keine Händler waren zusehen, erstaunlich, hätten die Einheimischen hier doch bestimmt einen guten Umsatz machen können und wäre es nur mit Verpflegung gewesen denn auf die, von der Kirche gesponserten, Vorräte stürzten sich alle wie die Geier. Soviel zur gepriesenen Nächstenliebe, na ja jeder is' sich selbst der Nächste, drang es ihm mit einem Schmunzeln über die Lippen. Nach dem Gedränge der Massen stand ihm momentan nicht der Sinn, zudem wurde dort auch nur das verteilt was sie bereits seit fast zwei Wochen aßen, auch wenn man nun die Gelegenheit hatte es an einem Feuer aufzuwärmen beziehungsweise es zukochen, stand dem Seuchenbringer mehr der sinn nach frischer Nahrung selbst wenn es nur Obst von den Bäumen der Umgebung war. Er lief an der Küste entlang Richtung Süden und einem der einsamen Bäume entgegen aber er hatte im flachen Grasland die Entfernung falsch eingeschätzt und war gut zwanzig Minuten und nicht nur fünf, wie er geplant hatte, unterwegs. Der Baum selbst war maximal vier Meter hoch, wobei der etwas mehr als beindicke und astlose Stamm gut die Hälfte ausmachte, was auch immer hier für Tiere lebten sie würden wohl nicht an die Blätter kommen welche in etwa die Form eines zwei Finger breiten und ein Finger langen Zweiecks hatten und an einem ziemlich dicht verzweigten Geäst hingen. Die Dinger die da häng' she'n ja fast aus wie Äpf'l, sagte er. Oder sie wollen nur so aussehen um dich zu täuschen und in Wahrheit sind sie hoch giftig, nuschelte jemand leise in sein Ohr aber durch das Rauschen des Windes und das Rascheln der Blätter verstand er die Worte kaum. Was?! wollte er wissen. Nichts, bekam er als Antwort. Koste einfach dann wissen wir 's. Dann wissen wir, was?! rief er gegen den Wind an. Vergiss es, drang es leicht genervt zu ihm durch. Was vergessen? Nichts, vergiss es einfach! die Stimme klang Mittlerweile sehr genervt. Okay, okay.
Pestor griff nach einem stabilen Ast, schwang sich ins Geäst, pflückte eine der Früchte und, ohne darüber nach zudenken, biss er hinein. Die Schale war fest und schon fast holzig, er änderte sein Vorgehen, zückte sein Bajonett und schnitt die Schale in Streifen als ob er eine Apfelsine schälen wolle. Darunter kam milchig, weißliches Fruchtfleisch zum Vorschein, es war fest und roch nach nichts als er seine Nase daran hielt. Wir könn' kein Gift daran riechen. Nach dem Pestor genug von der Schale entfernt hatte biss hinein, die Frucht war nicht sehr süß aber wenigstens nicht bitter oder sauer, der Geschmack war ungewöhnlich dennoch nicht zu verachten. Einige Zeit verbrachte Pestor noch im Baum ohne zu merken dass es langsam dämmerte und als ihm dieser Umstand langsam bewusst wurde füllte er noch schnell den Rucksack mit einigen dieser Früchte, kletterte vom Baum und machte sich auf den Rückweg.
Im Lagerhaus angekommen musste er feststellen dass die Chaoten es bereits verlassen hatten und die Glut des Feuers nur noch leidlich warm war. Scheiße, was soll denn das?! entfuhr es ihm gereizt. Wer war denn nu' schon wieder so ungeduldig!? Na, wer wohl? drang die Stimme mit Häme in sein Bewusst sein. Er rannte die Treppen wieder herunter und zum Rand des Hafengeländes in der Hoffnung dass sich der Trupp landeinwärts bewegen würde, vielleicht auch an der Küste entlang nach Norden, im Süden war er ja selbst eine Weile und er hätte sie ja sehen müssen wären sie an ihm vorbeigekommen, hoffte er. Nun dennoch konnte er eine kleine Gruppe Gestalten in westlicher Richtung ausmachen, eine der Gestalten schien viel größer als der Rest zu sein. Das werd'n s'e wohl sein, im schellen Lauf machte er sich auf ihnen zufolgen. Und wenn s'e 's nich sind? Dann ist 's mir jez auch egal.
Als die Nacht endgültig herein gebrochen war wurde das ziel des Trupps klar als die Lichter am Horizont auftauchten. Mit 'n bisschen Glück hol ich s'e noch ein bevor s'e ihr Ziel erreichen. Sicher.
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zweite Welle
Komischer Typ!
Kurt konnte nicht sagen woran genau er das festmachte. Ob daran das der Kerl ihm seine halbe Lebensgeschichte in einem Atemzug erzählte, oder das er so sonderbar ruhig blieb. Er selbst machte nicht den Fehler diese Ruhe gleich mit Abgebrühtheit gleichzusetzen. Für so ein Urteil war es noch zu früh. Genauso gut konnte es auch ein Schock sein. Oft genug hatte er auch erlebt das derartige Gleichgültigkeit vom Unvermögen herrührte die Situation zu begreifen. Mit anderen Worten: „Cool, weil dämlich“.
Aber dieser Daren Wells hatte ein Scharfschützengewehr und es stand zu vermuten das er damit auch umgehen konnte. Wenn Kurt sich den gesprengten Heckaufbau so ansah und dazu die völlig kopflos wirkenden Pilger an Deck, kam er zu dem Schluss das es wohl das Beste wäre sich mit diesem Burschen zusammenzutun.
Vorläufig jedenfalls.
Kurt eilte in den Laderaum, sammelte seine paar Habseligkeiten zusammen und schnürte sie zu einem handlichen Bündel zusammen. Mit der bösen Vorahnung, diese Episode nicht trocken zu überstehen, kramte er die zwei Schachteln Revolvermunition hervor und verpackte sie in einfachen Kunststofftüten. Sicher war sicher.
Er hatte sie schon wieder verschlossen, als er noch einmal eine öffnete und auch die LHO- Schachtel hinein wandern ließ.
Um ihn herum machten über hundert Pilger Ähnliches. Panik lag wie ein schwarzer Schatten in der Luft. Kurt entdeckte Daren, der an der Treppe nach oben stand und den Inhalt einer Konserve in sich hineinschauftelte.
Eigentlich gar nicht so dumm. Schließlich wussten sie ja nicht wann sie das nächste Mal etwas zu essen bekommen würden. Der Scharfschütze schien Gedanken lesen zu können, denn er warf Kurt eine Dose zu, der sie geschickt fing. Er riss sie an der Metalllasche auf und begann den Inhalt, mit bloßen Fingern, in den Mund zu stopfen.
Wasser sammelte sich bereits um ihre Füße.
Hastig, ohne Hunger, nur mit der Gewissheit es zu müssen, leerte Kurt die Konserve. Seine Hände befreite er anschließend im Salzwasser vom Fett.
Hör zu. Er rülpste ohne den Versuch es zu unterdrücken. Ich glaube wir beide wissen sehr genau wie die Sache ablaufen wird, wenn wir an der Küste ankommen. Diese Bastarde hatten Panzerfäuste und MPs, in jedem Boot. Was an Land wartet können wir nicht besiegen. Nicht mit denen da... Er nickte zu einer Gruppe Kreuzfahrer, die versuchten gleichzeitig die Treppe zu erklimmen und sich dabei lautstark ins Gehege kamen. Vermutlich nicht mal wenn die was taugen würden.
Wir waren in südlicher Richtung unterwegs, also müssen wir nach Süden um zur restlichen Armee zu stoßen. Ich weiß nicht wie es um dein Begriff von Ehre bestellt ist, aber ich hab noch keine Lust auf die ewigen Jagdgründe. Ich schlage also vor, sobald dieses Ding den Grund auch nur schrammt, machen wir uns aus dem Staub, während die noch mit den anderen beschäftigt sind. Ich jedenfalls mach es so, ob mit dir oder ohne dich.
Also bist du dabei?
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Es liegt im Ermessen des Wachhabenden Reisende einzulassen. Überzeug ihn davon das es unmenschlich wäre uns die Nacht hier verbringen zu lassen
Selenja spürte die Hand des Fürsten auf ihrer Schulter, die ihn leicht nach vorne schob. Surrend fokussierte die Kamera sich auf sie. ihre Augen waren groß und bittend als sie antwortete:
"Ich bin die Sekrtärin von Handelsherr Dimitros, Prokurist des Handeslhauses Sartori" Sie deute galant auf Naradas.
Das Handelshaus Sartori war vorallem Fischern, Seeleuten und Küstenbewohnern ein begriff, gehörte es nicht zu den Großen Häusern, so war es doch bekannt genug, so das man hier sicher davon gehört hatte, dennoch war das Städtchen zu klein um ein Kontor der Handelsgesellschafft zu beherrbergen. Endlich kam ihr die Bildung die sie während der endlosen Stunden in den Schreibstuben und die ungezählten bekannten Namen unter den niedrigeren Adligen des Planeten zu gute. Das Haus Sartori hatte sich auf die Ausstattung von Schiffen spezialisiert, war aber ansonsten kaum von planetarischer Bedeutung.
"Die Pilger haben unser Schiff konfisziert und auch die Ausrüstung die wir geladen hatten"
Der Wachtposten fragte noch nach etwaigen Einzelheiten, doch es war bald klar, das er nicht gedacht das Haus Sartori eventuell gegen sich aufzubringen bloß weil er überpenibel bei Ausweißkontrollen war und in Not geratenen Händlern nicht helfen wollte. Nach kurzer Befragung wer die einzelnen Personen seien...Kogan, ein Leibwächter, Pestor , der Verlademeister, Ayris die mürrisch dreinblickende Zahlmeisterin und sofort. Ihr Wissen über den Handel Korons erwieß sich zum erstenmal zu etwas anderem als bloße Konversation nützlich.
Schon nach wenigen Augenblicken öffnete sich das rostige Tor mit einem peinerfüllten Kreischen von ungeölten Schanieren.
Ihnen eröffnete sich ein Blick auf schmale Gassen zwischen vier oder fünf Stockwerke hohen Blockbauten. Die Häuser waren beinahe von der selben rostbraunen Farbe wie das Tor. Rötlich gelbe Schlieren verliefen von den, offenbar eisenhaltigen Dachträgern die Wände herab. Die Gassen wurden von Laternen erleutet die ein warmes, gelbes Licht verbreiteten. In krassem Kontrast zu der Öde die ausserhalb der Mauern herrschte waren die Gassen trotz der fortgeschrittenen Stunde mit zahlreiche Leuten gefüllt. Deutlich war zu spüren, das dies eine Hafenstadt war, unmengen von Kaschemmen und Kneipen, leichte Mädchen die ihre Dienste anboten und betrunkene Arbeiter prägten das Bild. Die Nacht hatte das kleine Städtchen in eine blühende, vielfarbige Oase des Lasters verwandelt, man konnte sich leicht vorstellen wie schäbig und heruntergekommen das Viertel bei Tageslicht wirken musste. Ordnungshüter beobachteten das Treiben und unterbanden schnell und routiniert jeden Tumult. In der fröhlich lärmenden Atmosphäre fanden sie recht bald eine nette kleine Kneipe in der sie sich an einen der weiter hinten stehenden, massiv wirkenden tische setzten.
Erst jetzt bemerkte Selenja wie hungrig sie war, hungrig nach Essen, aber auch genauso nach Leben. Nach Leben wie es hier aus jedem Loch und jedem Winkel quoll.
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Das Innere der Kneipe, mit dem bezeichnenden Namen „Zur morschen Planke“, war überraschend gemütlich. Im gemauerten Kamin brannten drei Chemieblöcke in weißen Flammen. Irgend ein Zusatz sorgte wohl dafür das es wie ein klassisches Holzfeuer roch. Die verströmte Wärme war alle Mal angenehm. Die fünf Chaosanbeter, Pestor war kurz vor dem Tor zu ihnen gestoßen, fanden Platz an ein einem der Fenster. Der feine Regen wuchs sich zu einem Wolkenbruch aus und trommelte gegen die Scheiben.
Kogan erhob sich noch einmal und schritt zum Wirt. Sie wechselten ein paar Worte, trotz des allgemeinen Gemurmels im Flüsterton. Wer die beiden eingehend beobachtete konnte bemerken wie der Fürst in seinen Hosenbund griff und die Pistole hervorholte. Doch hatte er keineswegs vor den Mundschenk zu erschießen. Sie unter der flachen Hand verbergend, schob der Hüne die Waffe über den Tresen. Der Wirt, korpulent wie es sich für einen Mann seines Berufsstandes gehörte, nahm sie an und untersuchte sie, für die Gäste unsichtbar. Dann nickte er dem Schlächter zu, ein paar letzte Sätze wurden ausgetauscht und schließlich kehrte der Herr Rasankurs mit einem Tablett zu den Seinen zurück. Selbiges beherbergte fünf gebrannte Becher mit einer dampfenden, süßlich riechenden Flüssigkeit.
Es ist eine Art Wein, aus Honig gemacht, wenn ich es richtig verstanden habe. erläuterte er knapp. Viel Getreide haben sie hier ohnehin nicht.
Genießt es von einem Gott aufgetafelt zu bekommen. Damit stellte er einen Becher vor jedem ab.
Die Waffe des Wachmannes war von guter Qualität, sie hat uns Kost und Logie für eine Nacht eingebracht und das ich dem Wirt in Aussicht gestellt habe Selenja würde zu späterer Stunde vielleicht für die Gäste tanzen tat sein Übriges. Bevor ich euch jedoch auf die Dinge verschwöre, die ich zu tun gedenke, trinkt mit mir.
Die vernarbten Klauen fassten den Becher und hoben ihn in die Höhe.
Auf die Königin der fernen Stadt. Wo immer sie in diesem Moment auch sein mag, möge sie ewig leben!
Ohne diesen, etwas sonderbar anmutenden, Trinkspruch zu kommentieren nahm er einen tiefen Zug des heißen Gebräus. Geduldig wartete er bis es ihm alle gleich getan hatten.
Unser Ziel war es, begann er ohne große Umschweife, den Kampf der beiden Pilgerheere eskalieren zu lassen. Auf dem Höhepunkt eines solchen Gefechts sollte ein Dämon beschworen werden. Das Feuer im Kamin flackerte unwillkürlich und vielleicht zufällig. Einige Leute sahen sich nach der Tür um, stockten in ihren Unterhaltungen oder blickten versonnen, wie plötzlich abgelenkt, an die Decke.
Wenn ein jeder die andere Partei der schwarzen Kunst bezichtigen würde, dann wäre eine Versöhnung ausgeschlossen. Dann hätte es nur eine Frage der Zeit sein können, bis die Nationen offiziell in Krieg gegeneinander eintreten und ihre Geschlossenheit gegen wahre Feinde zu bröckeln beginnt
Ohne die Seherin ist dieser Plan jedoch nicht mehr durchführbar. Sie war es, die den Schleier zerreißen sollte.
Es gilt also umzudenken.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
Beiträge: 517
Themen: 9
Registriert seit: Oct 2008
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Prokurist des Handelshauses Sartori. Er hatte sich nichts anmerken lassen, den Wachmann mit einer gelangweilten Miene bedacht. Sein Wissen über dieses Handelshaus war genau genommen spärlich, eine Tatsache die nicht wirklich bedenklich war, kleine Leute ließen sich immer durch große Namen beeindrucken, trotzdem hatte er innerlich die Zähne zusammengebissen. Das dicke Bündel von Unterlagen, Genehmigungen und Papieren war unüberschaubar, verwirrend und bürokratisch, dennoch war es immer ein kleines Risiko, falls der Wachmann tatsächlich in der Lage war, zu lesen.
Aber es war immer ein großes Risiko, Angaben zu machen die sich mit den Unterlagen nicht begründen ließen. Das er im Nachhinein breit Grinsen musste, lag nicht daran das Selenja sie mit einer solchen Leichtigkeit hineinbrachte, er lächelte, weil sie unter der herrlichen Schale einen einen vielleicht noch verführerischen Verstand offenbarte. Es war nicht überraschend das die Hure ihren Körper einzusetzen wusste, aber das wenige was sie gesagt hatte, hatte Hinweise auf ihre Vergangenheit und ihren Wissensschatz zutage gefördert. Himmel, er wünschte sich zurück in die Zivilisation, dorthin wo Informationen so einfach zu erlangen waren.
Jetzt saß er mit den anderen in einer rauchigen Taverne, mit dem Rücken an der Wand, da er sich niemals mit dem Rücken zum Fenster setzen würde und außerdem gerne den größtmöglichen Teil des Gastraums im Blick hatte. Wortlos beobachtete er, wie der Fürst sein Tauschgeschäft abwickelte und die gefüllten Tonbecher vor ihnen aufreihte. Er hätte den Trinkspruch und die Getränke gerne ignoriert, aber einen Trinkspruch auf die Hohepriesterin zu ignorieren kostete einen nur zu leicht den Kopf. Eine Art Wein, aus Honig. Der Schluck den Naradas nahm genügte nur gerade so um den Mund zu befeuchten, was mehr Spülung als Aufnahme von Flüssigkeit, dennoch war der Geschmack des Alkohols überstark. Er zog den Moment in die Länge, den er den Becher an seine Lippen legte, trotzdem setzte er seinen Becher als erstes auf den Tisch und es war deutlich zu erkennen das er nur einen winzigen Schluck des heißen Getränks genommen hatte. Auch wenn die Wärme durchaus willkommen war, der Wein konnte ihm nicht mehr geben als das im Kamin knisternde Feuer oder der geschlossene Raum, welcher die Kälte des Ödlands ausschloss.
Danach war es aber die Offenlegung der Pläne denen sie folgten, beziehungsweise des alten Plans, anscheinend brauchten sie ja einen neuen. Die Kämpfe eskalieren zu lassen, gut damit konnte er sich abfinden. Dann aber zuckte seine Augenbraue in die Höhe, wäre er Schauspieler in einem Film gewesen, dann wäre ihm wohl die Kinnlade auf den Tisch geklappt. Leider war er nicht in einem Film und wahrscheinlich war er auch zu überrascht um entsprechend zu reagieren. Der Plan bestand in der Beschwörung eines Dämonen? Er fragte sich unwillkürlich ob der Fürst sie alle auf den Arm nahm, aber zumindest Pestor und Selenja erweckten nicht gerade den Eindruck das sie den Plan für einen Scherz hielten. Also enthielt er sich eines Kommentars, nicht zuletzt auch deswegen weil der Fürst diesen Plan mit dem Verschwinden der Hohepriesterin zu verwerfen schien. Nun konnte Naradas es kaum erwarten, nach welchen Kriterien ein Ausweichplan erstellt werden würde.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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