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"Mit Verlaub, Herr Leutnant!" entfuhr es Leto erschrocken. "Der Imperator weiß, warum wir hier sind. Wenn es sein Wille ist, werde ich hier in seinem Namen kämpfen. Und gegebenenfalls sterben." Nachdenklich runzelte der Kommandant der IRA die Stirn. "Ohne ihnen zu nahe treten zu wollen: Sind die Kämpfer Tallarns nicht eher für ihre Hingabe zum Imperator bekannt? Was sie vorhin sagten, könnte man durchaus als Ketzerei werten. Sie sollten aufpassen, was - und vor allem wann sie etwas sagen!
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Entschuldigt Leutnant, manchmal vergesse ich den großen Plan des Imperators. Ich möchte mich bei ihnen Entschuldigen, es wird nie wieder vorkommen. Ando reichte seinem Gegenüber die Hand. Also, wie gedenkt die Führungsspitze diesen Kampf weiterzuführen und vor allem, auf was für einem Auftrag sind wir hier? Im Marschbefehl und auch im Anschließenden Briefing waren weder Angriffsziel noch Feindstärke erklärt. Könnten sie mir Aufschluss über die Mission geben? Schließlich möchte ich wissen, warum ich diese roten Bastarde vor den Imperator schicke! Ando sah den Leutnant nun fragend an und in seinen Augen brannte das Verlangen nach Antworten.
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Leto nahm die angebotene Hand dankbar an und knallte dabei - wie bei ihm üblich - die Hacken zusammen. Dann zog er seine Karte aus der Beintasche und begann dem anderen Kommandanten die Lage zu schildern, wobei er mit einem Bleistift verschiedene Punkte auf der Karte anzeigte, um seine Bemerkungen zu untermalen. Nach der allgemeinen Einweisung zur Topographie und groben Orientierung fuhr Leto dann fort: "Leider kann ich Ihnen über die Mission wenig mehr verraten, als Sie bereits wissen. Unser Auftrag ist die Unterstützung der lokalen Haustruppen. Rote Garde tritt massiv auf Teile der Haustruppen an, während die Orsiuskräfte nicht in der Lage zu sein scheinen, die in Industriekomplexen eingegrabenen Kultisten aus ihren Höhlen zu jagen. Feind verfügt über leichte bis mittlere gepanzerte Kampfwagen, ist infanteristisch gut und solide bestückt und ausgerüstet. Leichte zivile Fahrzeuge wurden zu Aufklärungseinheiten aufgerüstet, zum Teil mit schwerer Bewaffnung auch in Gefechtssituationen eingesetzt. Offensichtlich ist der Feind hochgradig fanatisch, was unsere Aufgabe nicht leichter machen wird, ohne dabei taktisch große Fehler zu machen. Sie greifen an und weichen auch schnell wieder aus - in Anbetracht ihrer Ressourcen ein gutes, taktisch wahrscheinlich gegen uns das effektivste Vorgehen. Vermutliche Absicht des Feindes scheint die Störung des Friedens auf Ghomor zu sein, primär dabei die Störung von Handel und Wirtschaft. Genaueres kann ich ihnen aber nicht sagen - und auch das, was ich ihnen gerade sagen konnte fußt mehr auf meiner Beurteilung der Lage als auf einem echten Lagebild der übergeordneten Führung."
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20.000 Schekel für eine vernünftige Feindaufklärung... entfuhr es Ando. Entschuldigt, Leutnant.
Also haben wir keine genauen Informationen über: Ausrüstung, Reserven, Streitkräfte, Fahrzeug Arsenal? Na Wunder Scheiße. Ich hab schon gedacht, wir ständen komplett ohne Aufklärung da. Die Ironie in seiner Stimme war kaum zu überhören, seine Worte troffen nur so davon. Ando setzte sich auf einen Stuhl und rieb sich am Kinn. In seinem Hirnwindungen ging er die Informationen noch einmal durch. Versuchte sich einen Reim aus dem ganzen zu machen.
Was meinen sie mit Kult? Sind es Chaosanhänger? Wenn ja, haben sie eine Vermutung welchem sie angehören? rief er plötzlich auf.
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Leto sah Ando fragend an. "Herr Leutnant, es sind immer die Mächte der Dunkelheit, die sich wider den Imperator stellen. Von meiner Seite her besteht kein Zweifel, dass wir es mit einem Kult zu tun haben. Sicherlich kein Khorne-Kult, die sind nicht in der Lage lange ihre Absichten zu verschleiern. Aus meiner Sicht entweder diese Abscheulichkeiten die diesem Lustgott dienen oder aber, was deutlich schlimmer wäre, diese Zauberlehrlinge. Ich habe einiges in meiner Zeit bei den Whiteshields auf Cadia gesehen - und das Vorgehen dieser Gruppe scheint mir förmlich "Chaos-Kult" entgegen zu schreien!" Langsam ließ Leto sich wieder in zurücksinken und innerhalb von Augenblicken fiel sämtliche Anspannung von ihm ab. Aus dem aufrechten Offizier wurde innerhalb von Sekunden ein müder, abgekämpfter Soldat. Mühsam unterdrückte der Panzerkommandant ein Gähnen. Dann wandte er sich mit einem entschuldigenden Lächeln an seinen Gegenüber. "Vezeihen Sie, aber vielleicht sollten wir auch etwas schlafen. Die Armee wird uns früher wieder brauchen, als uns lieb sein dürfte."
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Ein Chaoskult also... das erscheint mir auch logisch. Jedenfalls Logischer als eine Gruppe von Widerstandskämpfern, die zufällig über beeindruckende Militärische Tacktiken und Güter verfügen. erwiederte Ando, dieser sah den müden Ausdruck in der Gestick des Gesprächspartners und lies sich ebenfalls auf sein Bett sinken. Ich denke auf das wir uns ein wenig ausruhen sollten, schließlich soll der Feind einen würdigen Gegner haben. wieder erschallte dieses unverkennbare kehlige Lachen und Ando streckte sich auf seinem Bett aus. Kurze Zeit später war ein leises Schnarchen zu vernehmen. Welches jedoch nicht sehr aufdringlich war und somit leicht ignoriert werden konnte.
Die Träume des Leutnants waren leer, wie so oft in letzter Zeit. Sogesehen hatte er einen ereignislosen Schlaf.
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Knapp einen Monat war nun vergangen, seit die letzten Überbleibsel des 158. Mordian Panzerhilfregiments in den koroner Streitkräften aufgegangen war. Obwohl sich das Oberkommando nicht gerade kooperativ verhalten und mit Ruhm bekleckert hatte, war es dazu gekommen, dass die sechs mordianischen Panzer in zwei Schwadronen unter sich blieben. Dass das Oberkommando sich verhielt, wie es sich verhielt hatte seinen Grund, der den mordianischen Neuankömmlingen erst etwas später bewusst wurde. Die Koroner Hopliten bestanden zu vierzig bis fünfzig Prozent aus Fremdweltlern. Eine bunte Mischung aus Cadianern, Tallarnern, Kriegern, Praetorianern, Narmenianer und Soldaten von tausend anderen Welten des ewig heiligen Imperiums der Menschheit hatten sich hier zusammengefunden – und die Koroner, vor allem die stolzen Gohmorer waren zu Recht misstrauisch gegenüber diesen Fremden. In Stolz und Ehre verletzt ließ das Oberkommando seine miese Laune an den meist vollkommen unschuldigen Panzerbesatzungen anderer Planeten aus.
Verständlich aber nicht erträglich…
Tatsächlich schien es so, als gäbe es Kräfte in der Heeresleitung, die bevorzugt die Fremdweltler in die gefährlicheren Krisenregionen Gohmors schickte. Erstaunlicherweise war die Verlustrate unter den erfahrenen Veteranen – zum Verdruss der Oberen – geringer als erwartet und es kamen immer mehr von einem Einsatz zurück, als man gehofft hatte.
Der neueste Geniestreich der fremdweltfeindlichen Heeresleitung war die Unterstützung des Adelshauses Orsius im Kampf gegen die selbsternannte „Rote Wacht“. Minenarbeiter, die sich zusammengeschlossen hatten um gegen die Aristokratischen Ausbeuter vorzugehen. Was sich anfangs nach einer gewöhnlichen kleinen Revolte, wie man sie des Öfteren unterdrückte, anhörte entwickelte sich schnell zu einem blutigen Kleinkrieg in Mitten der öden Ödnis der Ödlande weit draußen vor der Hauptmakropole Koron III.
Es war kein Wunder, dass das Los, einen Nachschubtransport für einen Orsius-Außenposten zu sichern, zu unterstützen und Teil dieses Nachschubs zu sein auf ein Schwadron fremder Panzer fiel. Um genau zu sein war es das Schwadron um den Leman Russ Kampfpanzer „Malleus Maleficarum“, welchem diese außergewöhnlichen Ehre zuteil wurde.
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Zwei Tage hatte es gedauert um die karge, felsige Wüstenlandschaft zwischen der Makropole und dem Orsius-Außenposten zu durchqueren. Zwei Tage Ungewissheit und Angst vor Angriffen durch die Rote Wache. Es wäre wohl ziemlich klar gewesen, wie die Begegnung zwischen einem Trupp der Roten Wache und den drei Panzern und den zehn Versorgungslastwagen geendet hätte: Die Rote Wache wäre wieder ein Stückchen besser ausgerüstet gewesen. Ein weiterer Schritt auf ihrem langen Weg zum Sieg gegen die Aristokratie.
Finn Brant verstand diese neue Welt nicht mehr. Gut um ehrlich zu sein, er hatte sie von Beginn an nicht verstanden, obwohl er sich redlich bemüht hatte. Es war doch im Endeffekt verdammt egal, ob die PVS dem Haus Orsius nicht über den Weg traute, ob das Oberkommando seinen fremden Hilfstruppen ablehnend gegenüber stand oder ob es gerade sonst irgendeinen Machtkampf gab, der ausgefochten werden wollte. Es sollte doch allen darum gehen, den gemeinsamen Feind zu schwächen – und nicht sich selber.
Evin von Hessel, der Richtschütze, schien weniger Probleme mit der neuen Umgebung zu haben. Eines der ersten Dinge, die er sich auf Koron besorgt hatte, waren der Dienstvorschriftenkatalog und alle Sonderlisten mit Kriegs- und Verhaltensregeln im Dienst Seiner Streitkräfte auf Koron. Irgendwo schlug der versetzte Anwalt immer durch. Aber wenigsten konnte man sagen, dass Evin keiner diese Sesselfurzer war, die keine Ahnung von dem hatten, was die Männer draußen in den Schützengräben und Ebenen, Wäldern und Gebirgen mitmachten. Alexander hatte seinen Spaß. Zwei Tage hintereinander Panzer fahren ohne dabei auf Feind gestoßen zu sein, war ein Traum, der ihn schnell wieder an die relativ unbeschwerte Zeit auf Mordian denken ließ. Mit gekonnter Routine eines Soldaten wurden diese Gedanken schnell wieder dorthin zurückgeschoben wo sie herkamen. Es war wohl Zeit, die UngeliebteGedankenStauKammer zu vergrößern und eine neue, dickere Türe davor zu bauen.
Das letzte Stück des Weges gedachte Finn noch vor dem endgültigen Aufgang der Sonne hinter sich zu bringen. Zwar hatten sie jetzt zwei Tage Glück gehabt, doch wer weiß, wie lang dieses Glück noch hielt. Wahrscheinlich leckte die Rote Wacht noch die Wunden der letzten Tage…
Seufzend tastete Finns Hand zu den Schaltern der Voxkonsole. Sie hatten das Ziel erreicht, es konnte nur noch schlimmer kommen…
„Sarisse Eins an Kolonne. Außenposten auf 1200, Entfernung 20000. Hoffen wir, dass wir noch durchkommen.“
Tatsächlich schälten sich in der Ferne schwere Betonblöcke und Wachtürme aus der ewig gleichen Unförmigkeit der Wüste. Dahinter konnte man mit viel Glück und dem guten Fernglas des Kommandanten Baracken und ein etwas höheres Stabsgebäude – oder Krankenstation – ausmachen.
„Sarisse Eins an Sarisse Zwei und Drei, kommen.“
„Drei hört.“
„Hier Zwei, was gibt’s?“
„Zurückfallen lassen und enger zusammenrücken. Beobachtungsbereich 0400 bis 0800. Und Augen auf! Nebenbei, es ist 0715, wahrscheinlich haben wir das Frühstück verpasst.“
Die Abfertigung an der Lagereinfahrt ging schnell von statten. Der Kommandant hatte die Ankunft der Kolonne schon bei Aufbruch am frühen Morgen gemeldet und es schien, als hätten die Soldaten und Arbeiter des Orsiusklans schon auf ihre Ankunft gewartet. Während die Lastwagen und die beiden anderen Panzer des Begleitschutzes auf einen separaten Platz gelotst wurden – in Gohmor hatte es geheißen, die beiden würden mit einem beschädigten Panzer die Rückfahrt der Lastwagen sichern – brachte man den „Malleus Maleficarum“ zum Panzerdepot des Außenpostens.
Dort war schon, oder immer noch, Betrieb. Vor allem an einem schwer beschädigten Leman Russ wurde fieberhaft gearbeitet. Wahrscheinlich war dieser der Kandidat für die Heimreise nach Gohmor. In der Turmluke sitzend und den Panzer nach den Anweisungen der Lotsen dirigierend ließ Finn den Blick über das Depot schweifen. Dort hatte sich eine bunte Panzermischung versammelt, ebenso bunt gemischt waren wahrscheinlich auch die Besatzungen: Eine Hydra, ein Dominator-Schema Radpanzer, mehrere Leman Russ der PVS und auch hauseigene Paladin Panzer.
Ein Adjutant kam im Laufschritt angerannt und salutierte nachlässig aber korrekt vor Finn.
„Herr Oberleutnant, um 0800 ist eine Einsatzbesprechung anberaumt. Hauptmann Müller möchte sie davor noch sprechen. Sie sollten sich um 0745 im kleinen Besprechungssaal mit ihm treffen. Es ist wohl das Beste, wenn ich sie direkt dorthin bringe, Herr Oberleutnant.“
Die Meldung quittierte Brant mit einem kurzen Nicken und legte seine Ohrhörer ab. Zwischen seinen gespreizten Beinen hindurch gab er der Besatzung die letzten Anweisungen.
„Obergefreiter von Hessel, sie haben das Kommando. Sorgen sie dafür, dass der Panzer betankt und vollständig einsatzbereit ist. Lassen sie die Orsiusleute ran, aber schauen sie ihnen genau auf die Finger. Ich will im Gefecht nicht wegen irgendeiner Schlamperei liegen bleiben. Wenn es ihnen noch reicht, ausruhen. Schätze bis 0915 abwesend zu sein.“
Elegant sprang Finn vom Turm auf die Chassis und von dort zu vom immer noch rollenden Panzer Boden. Mit sparsamen Bewegungen zupfte er noch einmal die Uniform zurecht und folgte dann dem, etwas erleichtert wirkenden Adjutanten. Hatte man hier Angst von Fremdweltlern gefressen zu werden?
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Müller wirkte verloren an der langen Tafel aus Edelholz, welche den “kleinen” Besprechungsraum dominierte. Das ein so edles Möbel in einem Feldlager zu finden war zeugte vom Selbstverständnis des Hauses. Der PVS-Hauptmann saß über einige Dokumente und Ausdruckfolien gebeugt. Während er mit der einen Hand seinen Bart kraulte taste er mit der anderen nach einer Tasse dampfenden Kaffees. Als er nun die Tür hörte blickte er auf und für einen Moment huschte Ratlosigkeit über seine Züge, welche wohl damit zusammenhing das er das Gesicht nicht einordnen konnte. Dann wurde das Fragezeichen von Erkenntnis abgelöst und er erhob sich, eilte um den Tisch herum und nahm Finns Gruß entgegen. Anschließend tauschten sie einen festen Händedruck.
Pünktlich auf die Minute, damit machen sie ihrer Herkunft Ehre, Oberleutnant. Natürlich hatte Müller die Akte seines Neuzuversetzen sehr eingehend studiert. Schön zu sehen das sie so schnell und unbeschadet zu uns gelangt sind. Sicherlich haben sie schon gehört das uns der Imperator nicht ganz soviel Glück zugedacht hatte. Der stämmige Mann lächelte humorlos. Sei’s drum! Das war erst der Anfang. Was hat man ihnen in Gohmor über den Einsatz erzählt?
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Die Ausstattung und Größe des ‚kleinen’ Besprechungssaales rang Finn Brant einen erstaunten Blick, einen kurzzeitig offenen Mund und ein unverständiges Kopfschütteln ab. Luxus in allen Ehren, vor allem wenn man von einer Welt wie Mordian kam, wo alles streng rationiert war, aber es gab auch Grenz der Unnötigkeit. So schob sich Brant der Eindruck von Soldaten in Paradeuniform auf, die mit großen Federbüschen auf den Helmen durch diese Steinwüste marschierten und versuchten eine Armee aus verbissen kämpfenden Soldaten und Arbeitern zu schlagen. Er später realisierte er, dass man dieses Vorurteil auch gegenüber der Eisernen Garde hegen konnte – mit dem Unterschied, dass diese sich schon einen Ruf in der Galaxis gemacht hatte. Trotzdem. Es nagten Zweifel ob der Kampfkraft des Hauses Orsius an Finn und es musste schon einiges passieren um diese wieder zu revidieren.
Auch wenn man die Mordianern eine übermäßige Korrektheit nachsagte, konnten die meisten Gardisten zwischen Feld und Parade unterscheiden. So beließ es Brant bei einem knappen Salut beim Eintreten, anstatt, wie eigentlich vorgeschrieben mit zackigem Hacken zusammenschlagen und vollkommen aufrecht stehen seine Ehrbezeugungen gegenüber seinem Vorgesetzten abzugeben.
„Danke Herr Hauptmann. Ihr heldenhafter Sieg, so hörten wir in Gohmor, hat uns wohl die Straße freigehalten.“ Natürlich wusste Finn um die glorifizierende Überhöhung der Siegesmeldungen durch die staatlich kontrollierten Organe und als Soldat hatte er auf dem Kreuzzug gelernt, die ungefähre Wahrheit aus den Berichten herauszufiltern. Dennoch. Ein Überfall wie der vorgefallene war immer möglich und es hätte für die PVS sicherlich auch weit schlimmer enden können. Es schien dem Oberleutnant so, als bräuchte der Hauptmann etwas geistige Erbauung und moralische Unterstützung. „Und wenn dies erst der Anfang war, dann gibt es doch sicherlich noch genügend Gelegenheiten, der Roten Wacht zu zeigen, wo der Imperiale Hammer hängt.“ Ein aufmunterndes Grinsen, das so gar nicht in die sonst eher miesepetrige Visage passen wollte, huschte über Brants Gesicht. „Das Oberkommando in allen Ehren. Ich vermute, sie wissen auch nicht genau, wie die Lage hier draußen ist. Jedenfalls waren unsere Informationen sehr spärlich. Es gab eine kurze Einführung über die Rote Wacht und die Verbindung in der die PVS hier zum Haus Orsius steht. Leider aber nichts Konkretes über die genauen Einsatzparameter oder Stärken uns Stellungen des Feindes. Ich hoffte hier vielleicht noch mehr zu erfahren, Herr Hauptmann.“ Würde man das ganze nüchtern betrachten, troffen Finns Worte nur so vor Sarkasmus, doch so war eben die hohe Kunst der Diplomatie. Man war Gast auf einer fremden Welt und Brant konnte sich ausmalen, dass man auch in Gohmor mehr wusste, aber einen dummen Fremdweltler-Oberleutnant nicht mehr sagen wollte. Sollte er doch krepieren.
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Bei der kleinen Lobeshymne verzog Müller unweigerlich das Gesicht, ließ sich aber zu keine Bemerkung in diese Richtung hinreißen. Der imperiale Hammer… hm! Eine Gedankenpause folgte. Sie sollten nicht vergessen, Herr Oberleutnant, das die Menschen ebenso Bürger in Terra sind wie sie und ich. Keine Ketzer und keine Alienanbeter, sondern Leute die sich nicht alles gefallen lassen wollen was die Häuser so für sie entscheiden. Beeindruckend aber dumm, wenn sie mich fragen. Er machte eine wegwerfende Geste und griff nach seinem Kaffee. Naja sei’s drum. Überlassen wir Derartiges den Anzug tragenden Zivilisten. Ich muss sie in diesem Zusammenhang nur noch einmal darauf aufmerksam machen das sie der strikten Geheimhaltung unterliegen. Die PVS mischt sich nicht in lokale Streitigkeiten, wenn sie verstehen.
Dieses Mal ließ sich aus den Zügen des Hauptmannes nicht herauslesen was er von der ganzen Operation hielt.
Ich fürchte das ich nicht wirklich vielmehr weiß als sie, aber das wird sich in einer halben Stunde ändern. Für 0800 ist eine Einsatzbesprechung anberaumt. Dann werden sie auch die anderen Kommandanten kennen lernen. Auch den momentanen, stellvertretenden Zugführer. Ein junger Mann namens Leutnant Leto von Beiwingen. Ich spiele mit dem Gedanken ihn als Stelv abzulösen und sie dafür einzusetzen. Nicht nur weil sie den höheren Rang bekleiden, sondern auch weil ich nicht so recht von seiner Tauglichkeit, im Bereich der Menschführung, überzeugt bin. Ich will ihm weder Mut, noch handwerkliches Geschick absprechen aber naja… Sie werden sehen was ich meine.
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