12-09-2009, 08:45 PM
Sechs Stunden!
Sechs Stunden in einem Bus der weit vor der Erfindung der Federung vom Fließband gerollt sein musste. In dem eine Toilette ebenso fehlte wie eine Klimaanlage und in dem der Fahrer die Frage nach beidem ohne Zweifel als Witz verstanden hätte. Gitter vor den Fenster, die nicht etwa die Insassen drin, sondern die Bewohner der Wüste draußen halten sollten. Die Fahrt war Schikane und die Wüste war die größte Schikane die man auf Koron in der Hinterhand hatte. Dabei hatten die Menschen auf diesem Planeten nichts gegen Fremdweltler. Oh, ganz und gar nicht. Fremdweltler brachten Geld, Kultur und den Hauch von Exotik. Man konnte auch damit Leben das sie ihre Dienste als Söldner anboten. Beim Imperator, wenn ihnen der Gouverneur eine eigene Infanterie- und Panzerkompanie bei der PVS zugestand, dann mochte man darüber nicht glücklich sein, aber man nahm es hin. In Gohmor nahm man seine Bürgerpflicht schließlich ernst.
Aber es gab gewisse Tabus die zu verletzten den Unmut der Einheimischen zu provozieren hieß. Das galt für die weltlichen und geistigen Feiertage, die Gravballsaison und ihre Fliegerstaffeln. Letztere hatten in den vergangenen Jahrzehnten soviel Verklärung erfahren, das es fast schon lächerlich wirkte. Dabei galt Stolz und Ehrerbietung nicht etwa den Piloten, sondern den Staffeln als Ganzes. Jeder noch so kleine Siege wurde frenetisch gefeiert und in der Presse zum triumphalen Erfolg aufgeblasen. Das war auch nötig, denn wirkliche Luftschlachten gab es schon lange nicht mehr. Ab und zu ein paar Schmuggler, denen es gelang den Verteidigungsring um den Planeten zu durchdringen um in der Öde ihre krummen Geschäfte abzuwickeln. Der Rest bestand aus Übungen und Paraden. Etwas anderes wollte das einfach Volk auch gar nicht. Wohlschmeckende Siege, die im Holovid glanzvoll präsentiert wurden und ein Poster im Hobbyraum oder der Stammkneipe, welches einen Flieger in den Farben der Lieblingsstaffel zeigte. Kam es zum Gespräch darüber und es kam immer zum Gespräch, dann wusste ein jeder zu sagen warum seine Favoriten die Besten und ihre Maschinen die modernsten waren. Es war ein Sport, nicht anders als Gravball und wie bei diesem hatten Fremde dabei nicht verloren. Das der Gouverneur nun eine Staffel aus Nichtkoronern aufstellen ließ sah man als Kratzer auf seiner sonst makellosen Herrschaft. Eine Herrschaft die, trotz ihrer kurzen Dauer, alles andere als makellos war. Die Spannungen mit den Truztstädten, die Streitigkeiten im Adelsrat und die Strapazierung der heimischen Wirtschaft durch die angeordnete Überproduktion waren nur die Spitze des Eisbergs. Doch was interessierte den Fabrikarbeiter und Lohnsklaven solch hochtrabende Politik? De Wastari und seine Frau verstanden sich auf den großen Auftritt, gaben sich volksnah und hatten bis jetzt noch nicht mit den üblichen Skandälchen von sich Reden gemacht.
Allerdings hatte die Sache mit der eigenständigen Staffel das Potenzial zu einem solchen Skandal. Natürlich hatte niemanden etwas Abfälliges verlauten lassen, aber das war auch nicht nötig. Die momentane Situation sprach eine deutliche Sprache. Zwei Busse, einer mit zwanzig Piloten besetzt, der andere mit technischem Personal. Der Geleitschutz bestand aus zwei Chimären, denn selbst in relativer Nähe zur Stadt waren die Ausläufer der Wüste alles andere als ungefährlich. Man hätte die sechstündige Fahrt auch abkürzen können. Auf dem Luftweg wären es allerhöchstens zwei Stunden gewesen. Nun, wie gesagt, man ließ den Außenweltler spüren was man von ihnen hielt. Aber immerhin sollten sie nagelneue Maschinen bekommen, wen kümmerte da ein paar Schikanen von Unzufriedenen? Nur leider saßen einige dieser Leute in einflussreichen Positionen und so hatten man bedauert ihnen mitteilen zu müssen das die Lieferung sich verzögerte. Vielleicht nur um ein paar Wochen, doch möglicherweise auch um ein halbes Jahr. Tja zu dumm! Thunderbolts fertigte man zwar auf Koron, doch litt die Produktion auch unter den erhöhten Normen und die versprochenen Lightnings mussten von Obsidan importiert werden. Man hatte ihnen jedoch zugesichert das Maschinen bereitstehen würden, wenn das Grinsen bei dieser Aussage auch einiges erahnen ließ. Der zweite Schlag ins Gesicht war der Standort.
Äußerer Überwachungsring.
Dazu musste man den Aufbau der Verteidungsanlagen des Planeten kennen. Um die Welt herum waren die Schiffe der Sektorenflotte stationiert, mit ihrem Hauptstützpunkt und den Raketenbatterien auf dem Mond. Auf Koron selbst konzentrierten sich die Fliegerstaffeln der PVS in den Städten und größeren Stützpunkten. Gohmor besaß hunderte solcher Formationen, doch wären sie ausschließlich in der Makropole stationiert gewesen, so hätte jeder Aggressor, der bis drei zählen konnte, die Reichweite der Flieger ausrechnen können. Um den entgenzuwirken gab es einen losen Kreis aus vorgeschobenen Posten, eben jener äußere Verteidigungsring.
Als sich die kleine Kolonne nun über eine staubige Anhöhe kämpfte wären die Gespräche verstummt, aber das war schon seit einigen Stunden der Fall. Anfangs war noch das Geplauder gegenseitigen Kennenlernens in den Bussen erklungen, doch je weiter sie kamen, je trübseliger die Landschaft geworden war, um so weniger hatte jemand das Verlangen nach Unterhaltung verspürt. Da sie ihr Ziel nun erreicht hatten waren kaum unterdrückte Flüche und fassungsloses Gemurmel die ersten Äußerungen die sich wieder vernehmen ließen.
Äußerer Überwachungsring, PVS- Luftwaffenstützpunkt A 73
Diese farblose Bezeichnung beschrieb eine Niederlassung, mitten im verwüsteten Land der Öde. Erst sah man den Tower, als flimmernde Erscheinung auftauchen. Er schien sich nicht ganz schlüssig zu sein ob er ein Trugbild darstellen wollte oder sich für die reale Welt entschied. Noch bevor klar war das Letzteres des Fall sein würde passierten sie das Wrack eines LKWs. Das Fahrzeug hatte man irgendwann den Elementen überlassen und seit dem starb es hier einen langsamen Tot. Ringsrum bildete eine Korona aus Müll und rostigen Metallteilen die Trauergesellschaft. Der Lastwagen war jedoch nur ein Beiwerk zu dem wesentlich imposanteren Schrotthaufen, der einstmals ein Bomber vom Typ Regenmacher gewesen war. Befanden sie sich hier auch nicht im Land unendlicher Sanddünen, sondern von der Sonne gebackenen Lehms, so hatte der Wind jedoch genügend Flugsand herangetragen um ihn am Rumpf der Maschine aufzuhäufen. Die Lackierung war längst abgeschmirgelt und das Cockpitglas blind. Irgendwann hatten auch die Flügel nachgegeben und waren zur Seite abgeknickt, so das die Maschine jetzt einem toten, oder jedenfalls tot- traurigen Vogel glich. Irgendjemand machte eine Bemerkung, die von strafbarer Verschwendung sprach.
Das Lager selbst war von einem Maschendrahtzaun umgeben, der an drei Seiten von Wachtürmen überblickt wurde. Eigentlich hätten es vier sein müssen, doch einer fehlte schlicht und einfach. Am Eingang, neben dem Häuschen des Wachhabenden, stand ein altersschwacher Leman Russ, dem auf einer Seite eine Kette fehlte und dessen andere so rostig war das sie wohl bei Berührung in tausend Teile zerfallen würde. Im Zentrum der Anlage befand sich das Hauptgebäude mit dem Tower, Besprechungsräumen und der Einsatzzentrale. Dahinter das Flugfeld aus geschmolzenem und kontrolliert erkaltetem, schwarzen Gestein. Es nahm die gesamte Länge des Lagers ein wies ebenfalls, nicht wenige, Verwehungen von Flugsand auf.
Reihen aus Scheltern und Hangars flankierten die Rollbahn. Den Rest bestimmten hlabrunde Unterkünfte, sogenannte Nissenhütten, aus Wellblech, ein paar Technikhallen und ein Flachbau aus Beton, bei dem es sich um das Offizierskasino handelte.
Die Kolonne hielt vor dem Haupttor, an dem ein Schild vor sofortigem Gebrauch der Schusswaffe warnte. Nicht das irgendwer sonderlich kriegerisch wirkte, war doch weder Wachhäuschen, noch einer der Türme besetzt. Nachdem sie einige Minuten gewartet hatten und sich niemand hatte blicken lassen, ließ die Führungschimäre ihre nebelhornartige Hupe ertönen. Erst sah es so aus als würde auch das nichts bewirken, doch dann öffnete sich die Tür einer der Hütten und ein einzelner Soldat kam heraus. Er trug eine Schadstoffkombi und darüber nur die Uniformshose. Seine Atemschutzmaske baumelte um den Hals, in der Hand hielt er sein Gewehr, was eine nette Geste war, vorallem weil die Waffe kein Magazin enthielt. Der Mann eilte über den Platz und öffnete das Tor, woraufhin die Fahrzeuge einrollten.
Die Piloten waren alle Offiziere und neben Joanna gab es noch zwei weitere Majore. Doch da sie die längste Dienstzeit in den Reihen der PVS vorzuweisen hatte, hatte man ihr einsweilen das Kommando übertragen und ihre Aufträge waren klar formuliert.
Verlegung der Staffel, die im Übrigen noch keinen der wohlklingenden Namen hatte sondern nur die Bezeichnung Sonderstaffel 001 trug, zum Stützpunkt. Das war geschehen.
Zweitens eine Bestandsaufnahme des vor Ort befindlichen Personals. Sichtung und Funktionsstatus der vorhandenen Flugzeuge und schließlich Meldung an das zuständige Abschnittskommando in Gohmor. Die nötigen Funkfrequenzen und Verschlüsselungscodes hatte man ihr mitgegeben.
Als die Männer und Frauen nun die beiden Busse verließen, ihre Gliedmaßen reckten und Knochen massierten, machte der Soldat, der ihnen Zugang gewehrt hatte, bei Joanna Meldung. Oder etwas so ähnliches.
Herr Major... äh... Frau... will sagen. Unteroffizier Kleinhuber melde... äh.... Situation im Lager ist... gut.
Sechs Stunden in einem Bus der weit vor der Erfindung der Federung vom Fließband gerollt sein musste. In dem eine Toilette ebenso fehlte wie eine Klimaanlage und in dem der Fahrer die Frage nach beidem ohne Zweifel als Witz verstanden hätte. Gitter vor den Fenster, die nicht etwa die Insassen drin, sondern die Bewohner der Wüste draußen halten sollten. Die Fahrt war Schikane und die Wüste war die größte Schikane die man auf Koron in der Hinterhand hatte. Dabei hatten die Menschen auf diesem Planeten nichts gegen Fremdweltler. Oh, ganz und gar nicht. Fremdweltler brachten Geld, Kultur und den Hauch von Exotik. Man konnte auch damit Leben das sie ihre Dienste als Söldner anboten. Beim Imperator, wenn ihnen der Gouverneur eine eigene Infanterie- und Panzerkompanie bei der PVS zugestand, dann mochte man darüber nicht glücklich sein, aber man nahm es hin. In Gohmor nahm man seine Bürgerpflicht schließlich ernst.
Aber es gab gewisse Tabus die zu verletzten den Unmut der Einheimischen zu provozieren hieß. Das galt für die weltlichen und geistigen Feiertage, die Gravballsaison und ihre Fliegerstaffeln. Letztere hatten in den vergangenen Jahrzehnten soviel Verklärung erfahren, das es fast schon lächerlich wirkte. Dabei galt Stolz und Ehrerbietung nicht etwa den Piloten, sondern den Staffeln als Ganzes. Jeder noch so kleine Siege wurde frenetisch gefeiert und in der Presse zum triumphalen Erfolg aufgeblasen. Das war auch nötig, denn wirkliche Luftschlachten gab es schon lange nicht mehr. Ab und zu ein paar Schmuggler, denen es gelang den Verteidigungsring um den Planeten zu durchdringen um in der Öde ihre krummen Geschäfte abzuwickeln. Der Rest bestand aus Übungen und Paraden. Etwas anderes wollte das einfach Volk auch gar nicht. Wohlschmeckende Siege, die im Holovid glanzvoll präsentiert wurden und ein Poster im Hobbyraum oder der Stammkneipe, welches einen Flieger in den Farben der Lieblingsstaffel zeigte. Kam es zum Gespräch darüber und es kam immer zum Gespräch, dann wusste ein jeder zu sagen warum seine Favoriten die Besten und ihre Maschinen die modernsten waren. Es war ein Sport, nicht anders als Gravball und wie bei diesem hatten Fremde dabei nicht verloren. Das der Gouverneur nun eine Staffel aus Nichtkoronern aufstellen ließ sah man als Kratzer auf seiner sonst makellosen Herrschaft. Eine Herrschaft die, trotz ihrer kurzen Dauer, alles andere als makellos war. Die Spannungen mit den Truztstädten, die Streitigkeiten im Adelsrat und die Strapazierung der heimischen Wirtschaft durch die angeordnete Überproduktion waren nur die Spitze des Eisbergs. Doch was interessierte den Fabrikarbeiter und Lohnsklaven solch hochtrabende Politik? De Wastari und seine Frau verstanden sich auf den großen Auftritt, gaben sich volksnah und hatten bis jetzt noch nicht mit den üblichen Skandälchen von sich Reden gemacht.
Allerdings hatte die Sache mit der eigenständigen Staffel das Potenzial zu einem solchen Skandal. Natürlich hatte niemanden etwas Abfälliges verlauten lassen, aber das war auch nicht nötig. Die momentane Situation sprach eine deutliche Sprache. Zwei Busse, einer mit zwanzig Piloten besetzt, der andere mit technischem Personal. Der Geleitschutz bestand aus zwei Chimären, denn selbst in relativer Nähe zur Stadt waren die Ausläufer der Wüste alles andere als ungefährlich. Man hätte die sechstündige Fahrt auch abkürzen können. Auf dem Luftweg wären es allerhöchstens zwei Stunden gewesen. Nun, wie gesagt, man ließ den Außenweltler spüren was man von ihnen hielt. Aber immerhin sollten sie nagelneue Maschinen bekommen, wen kümmerte da ein paar Schikanen von Unzufriedenen? Nur leider saßen einige dieser Leute in einflussreichen Positionen und so hatten man bedauert ihnen mitteilen zu müssen das die Lieferung sich verzögerte. Vielleicht nur um ein paar Wochen, doch möglicherweise auch um ein halbes Jahr. Tja zu dumm! Thunderbolts fertigte man zwar auf Koron, doch litt die Produktion auch unter den erhöhten Normen und die versprochenen Lightnings mussten von Obsidan importiert werden. Man hatte ihnen jedoch zugesichert das Maschinen bereitstehen würden, wenn das Grinsen bei dieser Aussage auch einiges erahnen ließ. Der zweite Schlag ins Gesicht war der Standort.
Äußerer Überwachungsring.
Dazu musste man den Aufbau der Verteidungsanlagen des Planeten kennen. Um die Welt herum waren die Schiffe der Sektorenflotte stationiert, mit ihrem Hauptstützpunkt und den Raketenbatterien auf dem Mond. Auf Koron selbst konzentrierten sich die Fliegerstaffeln der PVS in den Städten und größeren Stützpunkten. Gohmor besaß hunderte solcher Formationen, doch wären sie ausschließlich in der Makropole stationiert gewesen, so hätte jeder Aggressor, der bis drei zählen konnte, die Reichweite der Flieger ausrechnen können. Um den entgenzuwirken gab es einen losen Kreis aus vorgeschobenen Posten, eben jener äußere Verteidigungsring.
Als sich die kleine Kolonne nun über eine staubige Anhöhe kämpfte wären die Gespräche verstummt, aber das war schon seit einigen Stunden der Fall. Anfangs war noch das Geplauder gegenseitigen Kennenlernens in den Bussen erklungen, doch je weiter sie kamen, je trübseliger die Landschaft geworden war, um so weniger hatte jemand das Verlangen nach Unterhaltung verspürt. Da sie ihr Ziel nun erreicht hatten waren kaum unterdrückte Flüche und fassungsloses Gemurmel die ersten Äußerungen die sich wieder vernehmen ließen.
Äußerer Überwachungsring, PVS- Luftwaffenstützpunkt A 73
Diese farblose Bezeichnung beschrieb eine Niederlassung, mitten im verwüsteten Land der Öde. Erst sah man den Tower, als flimmernde Erscheinung auftauchen. Er schien sich nicht ganz schlüssig zu sein ob er ein Trugbild darstellen wollte oder sich für die reale Welt entschied. Noch bevor klar war das Letzteres des Fall sein würde passierten sie das Wrack eines LKWs. Das Fahrzeug hatte man irgendwann den Elementen überlassen und seit dem starb es hier einen langsamen Tot. Ringsrum bildete eine Korona aus Müll und rostigen Metallteilen die Trauergesellschaft. Der Lastwagen war jedoch nur ein Beiwerk zu dem wesentlich imposanteren Schrotthaufen, der einstmals ein Bomber vom Typ Regenmacher gewesen war. Befanden sie sich hier auch nicht im Land unendlicher Sanddünen, sondern von der Sonne gebackenen Lehms, so hatte der Wind jedoch genügend Flugsand herangetragen um ihn am Rumpf der Maschine aufzuhäufen. Die Lackierung war längst abgeschmirgelt und das Cockpitglas blind. Irgendwann hatten auch die Flügel nachgegeben und waren zur Seite abgeknickt, so das die Maschine jetzt einem toten, oder jedenfalls tot- traurigen Vogel glich. Irgendjemand machte eine Bemerkung, die von strafbarer Verschwendung sprach.
Das Lager selbst war von einem Maschendrahtzaun umgeben, der an drei Seiten von Wachtürmen überblickt wurde. Eigentlich hätten es vier sein müssen, doch einer fehlte schlicht und einfach. Am Eingang, neben dem Häuschen des Wachhabenden, stand ein altersschwacher Leman Russ, dem auf einer Seite eine Kette fehlte und dessen andere so rostig war das sie wohl bei Berührung in tausend Teile zerfallen würde. Im Zentrum der Anlage befand sich das Hauptgebäude mit dem Tower, Besprechungsräumen und der Einsatzzentrale. Dahinter das Flugfeld aus geschmolzenem und kontrolliert erkaltetem, schwarzen Gestein. Es nahm die gesamte Länge des Lagers ein wies ebenfalls, nicht wenige, Verwehungen von Flugsand auf.
Reihen aus Scheltern und Hangars flankierten die Rollbahn. Den Rest bestimmten hlabrunde Unterkünfte, sogenannte Nissenhütten, aus Wellblech, ein paar Technikhallen und ein Flachbau aus Beton, bei dem es sich um das Offizierskasino handelte.
Die Kolonne hielt vor dem Haupttor, an dem ein Schild vor sofortigem Gebrauch der Schusswaffe warnte. Nicht das irgendwer sonderlich kriegerisch wirkte, war doch weder Wachhäuschen, noch einer der Türme besetzt. Nachdem sie einige Minuten gewartet hatten und sich niemand hatte blicken lassen, ließ die Führungschimäre ihre nebelhornartige Hupe ertönen. Erst sah es so aus als würde auch das nichts bewirken, doch dann öffnete sich die Tür einer der Hütten und ein einzelner Soldat kam heraus. Er trug eine Schadstoffkombi und darüber nur die Uniformshose. Seine Atemschutzmaske baumelte um den Hals, in der Hand hielt er sein Gewehr, was eine nette Geste war, vorallem weil die Waffe kein Magazin enthielt. Der Mann eilte über den Platz und öffnete das Tor, woraufhin die Fahrzeuge einrollten.
Die Piloten waren alle Offiziere und neben Joanna gab es noch zwei weitere Majore. Doch da sie die längste Dienstzeit in den Reihen der PVS vorzuweisen hatte, hatte man ihr einsweilen das Kommando übertragen und ihre Aufträge waren klar formuliert.
Verlegung der Staffel, die im Übrigen noch keinen der wohlklingenden Namen hatte sondern nur die Bezeichnung Sonderstaffel 001 trug, zum Stützpunkt. Das war geschehen.
Zweitens eine Bestandsaufnahme des vor Ort befindlichen Personals. Sichtung und Funktionsstatus der vorhandenen Flugzeuge und schließlich Meldung an das zuständige Abschnittskommando in Gohmor. Die nötigen Funkfrequenzen und Verschlüsselungscodes hatte man ihr mitgegeben.
Als die Männer und Frauen nun die beiden Busse verließen, ihre Gliedmaßen reckten und Knochen massierten, machte der Soldat, der ihnen Zugang gewehrt hatte, bei Joanna Meldung. Oder etwas so ähnliches.
Herr Major... äh... Frau... will sagen. Unteroffizier Kleinhuber melde... äh.... Situation im Lager ist... gut.