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Die Abfuhr hatte nun endgültig für Schweigen in dem Zelt gesorgt. Van Deika klappte den Mund auf wie ein Fisch auf dem Trockenen, dann wieder zu. Für eine Sekunde sah es aus als wolle sie etwas erwidern, doch eine Hand legte sich ihr auf die Schulter und verhinderte das sie eine Dummheit beging, bei der sie nur den Kürzeren ziehen konnte.
Das Lächeln auf Dators Mund war gewichen und hatte lediglich Eis zurückgelassen. Auf ihrer Stirn zeichnete sich eine senkrechte Linie ab und sie klang reserviert als sie nun wieder sprach.
Wache... sie nennen sich Rote Wache. Aber natürlich steht es ihnen zu den Gegner zu titulieren wie es ihnen passt, Herr Leutnant. Sie betonte das letzte Wort als befürchte sie sich daran die Zunge zu schneiden. Ich fürchte ich war all zu eilfertig mit meinen Äußerungen. Wie sie schon sagten, man muss wissen wo sein Platz ist. Ich bin sicher wenn sie im Hauptlager angekommen sind dort die Herrschaften aus unserem Offiziersblock gerne bereit ihnen alle Fragen zu beantworten. Guten Tag, Leutnant Leto von Beiwingen, Kommandant der Ira Aeterna und stellvertretender Zugführer. Damit bahnte sie sich einen Weg durch die Kommandanten und schritt zu Hauptmann Müller herüber um mit ihm demonstrativ laut den weiteren Ablauf des kurzen Aufenthalts zu besprechen. Die drei anderen Panzerführer hatten inzwischen reges Interesse für den Inhalt ihrer Tassen, die Spitzen ihrer Schuhe, oder die Beschaffenheit der Zeltdecke entwickelt.
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Von Beiwingen atmete hörbar ein, bevor er Dator einen vernichtenden Blick schenkte. Er war kein Diplomat und würde vermutlich nie einer werden. Er war Soldat im Dienste des Imperators. Und wenn diese Zivilisten der Meinung waren, dass sie etwas besseres waren als er - nun dann konnte er nichts daran ändern. Es war immer das gleiche - Amateure, die der Meinung waren, dass sie etwas besseres wären. Von Beiwingen würde sich daran erinnern, wenn die Kampfhandlungen begonnen hatten. Immerhin war diese "tolle" Truppe nicht in der Lage mit dem Rebellenabschaum fertig zu werden. Wäre er doch nur wieder in einem ordentlichen, cadianischen Ragiment...
Langsam und gemessen ging er durch den Raum und näherte sich dem Hauptmann, grüßte zackig und schnarrte: "Herr Hauptmann, melde mich zur Inspektion meines Panzers ab."
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Der Rest dieses Zwischenspiels gestaltete sich unspektakulär. Betankung und technischer Dienst erfolgten mit der gewohnten Routine und nicht lange danach rollten Rad und Ketten wieder. Der Weg führte durch eine enge Schlucht, welche knapp hinter dem Lager der Haustruppen begann und durch das Tafelmassiv führte, nahe dessen Eingang es aufgeschlagen war. Müller hatte diesen Weg nur gewählt, weil ihm die Orsianer versichert hatten das er gesichert und bewacht sei. Sahen sie auch nichts von diesen Maßnahmen, so sprach doch die Tatsache das sie nicht angegriffen wurden in gewisser Weise dafür. Hinter diesem Hohlweg lag, oh Wunder, noch mehr Ödland, welches nach einem sanften Gefälle in eine rot-braune Staubwüste auslief. Hier und dort erhoben sich Schemen am Horizont, vielleicht künstliche Gebilde, vielleicht Felsformationen, im Dunst der Weite unbestimmbar. Irgendwo dort lag ihr Ziel. Noch nicht wirklich nahe, doch immerhin schon als vorläufiger Endpunkt zu erkennen. Vielleicht lag es daran das niemand sie bemerkte, wahrscheinlicher jedoch eher an dem eingeschränkten Sichtbereich, welchen Fahrer und Kommandant eines versiegelten Panzers nun einmal nur zur Verfügung hatten.
Als sie kamen, kamen sie aus dem Nichts!
Zwei Raubvögel die über die Türme der Kolonne hinwegdonnerten. So dicht am Boden das man bei der engen Kurve, welche sie beschrieben als sie die Spitze der Fahrzeugreihe erreicht hatten, das Symbol auf der Unterseite der stummeligen Tragflächen erkennen konnte. Zwei gekreuzte Hämmer!
Genauso ließen sich, in der kurzen Sekunde in er der sie ihre grau gestrichenen Bäuche wie zum Hohn präsentierten, die Bomben erkennen von denen jeweils eine unter jedem Flugzeug hing. Die Maschinen selbst waren zweimotorige und von Propellern bewegt. Das mochte eine primitive Technologie sein, doch schien man die gegebenen Möglichkeiten so weit als möglich ausgereizt zu haben. Natürlich war vom Boden aus ein zuverlässiges Gefühl für Geschwindigkeit nahezu auszuschließen, doch diese Flieger schienen, im Rahmen ihres Machbaren, sehr schnell zu sein. Die Sonne spiegelte sich auf den Kanzeln, im hintern Teil ihrer markant langen Rümpfe, während der eine nach links und der andere nach rechts ausbrach. Sie beschrieben eine gemächlich anmutende Kurve und kamen dann im Tiefflug auf die Front der Panzer zu.
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Leto fluchte leise, als er die beiden Maschinen sah, die da auf die Kolonne niederstießen. "Kraftfahrer, auffächern, links zwo Uhr, schnelle Fahrt. Ausführung!" brüllte er, vom Kampfrausch erfasst, in seine BV Anlage, bevor er, nur Milisekunden später, auf den Frequenzkreis des Zuges wechselte. "IRA AETERNA an Alle: Flieger rot von 1200, Propellermaschinen mit je zwei Bomben, Kolonne auffächern und bekämpfen. Gute Jagd!" Mit grimmigen Gesichtern streiften sich die Besatzungsmitglieder der IRA ihre Atemschutzmasken über und meldeten Bereitschaft. Natürlich war es möglich, die Feindflieger mit dem ferngesteuerten MG unter Luke zu bekämpfen - aber die Zielgenauigkeit ließ extrem nach. Ohne Fla würden hier einige Sekunden über Leben und Tod entscheiden - und Leto war nicht danach heute seine Männer zu verlieren! Wo war überhaupt der Hauptmann? Als "VB" des Zuges hätte er die Flugzeuge bereits vor ihnen aufklären müssen. Von Beiwingen verschob die Beantwortung der Frage auf später - im Moment hatte er alle Hände voll zu tun. Und immerhin musste er den Funkspruch mitgehört haben. Soweit Leto es sehen konnte, fehlte keine der Bomben an den Tragflächen der Flugzeuge - die Chancen standen gut, einen lebenden Hauptmann vorfinden zu können. Wo auch immer.
Mit einem schnellen Ruck löste er die Luckenverriegelung und warf den schweren Deckel auf die Rückseite seines Turmes. Im Nu war er über Luke und begann sein MG feuerbereit zu machen. "Klick" - Munkasten eingerastet. Ein weiterer Laut: Die Munition war eingelegt und in Zuführstellung. Ein Schnappen und das Fla-Visier war aufgeklappt und eingerastet. Leto beugt sich leicht nach vorne und spürte das vertraute Holz der Schulterstütze in seiner Schulter. Langsam führte er die Waffe ins Ziel. "Flieger rot immer noch im Anflug, 1200 Entfernung 1300 und sinkend!" brüllte er über den Lärm der Panzer in seinen Sprechsatz. "Feuereröffnung bei 1000; IRA und FELDSCHLANGE übernehmen vorderes Ziel, die beiden anderen den zwoten Flieger." Letos ruhiger Stimme zum Trotz glühten seine Wangen vor Erregung. Ein weiterer Klick und seine Waffe war entsichert. Ein letztes Mal korrigierte der Leutnant die Ausrichtung seiner Waffe, die ihm mit einem Mal reichlich klein vorkam. "Der Imperator beschützt!" beruhigte er sich selbst. Dann war das Flugzeug auf 1000 Meter heran und seine Waffe begann Vernichtung in Richtung des Feindes zu speien. Leuchtspurmunition zauberte bizarre Muster an den Himmel über ihnen. Kurze, kontrollierte Salven abgebend beobachtete Leto den Anflug der beiden Maschinen, die vielleicht seine Nemesis werden würden.
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Die Flieger waren so niedrig, das man eigentlich gar nicht verfehlen konnte, selbst wenn man Vorhalt, in Ermangelung eines Fliegerabwehrvisiers, vernachlässigte. Das nur eines Treffer abbekam war daher eigentlich merkwürdig. Die Maschinengewehrsalven tanzten über das Metall der Außenhaut, stanzten Löcher hinein und ließen Funken regnen, wann immer sie irgendetwas trafen, das besser nicht getroffen hätte werden sollen. Beschränkten sich die Einschläge auch auf den linken Flügel und den hinteren Teil des Rumpfes, so durchliefen dennoch plötzlich mehrere kleine Explosionen das diesseitige Triebwerk, als wolle es sich aus reiner Solidarität an den Beschädigungen der restlichen Maschinerie beteiligen. Ein Schauer kleiner Teile flog davon und der Propeller erstarrte. Dann schlugen Flammen aus den Abgasröhren, die sich in fettigen schwarzen Rauch verwandelten. Der Jagdbomber selbst hatte die Reihe der Panzer derweil passiert und beschrieb eine träge Kurve. Doch nicht etwa um einen Angriff zu wagen. Der Pilot schien beschlossen zu haben das der Verlust eines Motors genügte und nun die Zeit der Rückkehr gekommen war. Einmal sackte die Maschine ab, als wäre sie in ein Luftloch geraten. Hätte ihre Höhe nur fünf Meter weniger betragen, die Bruchlandung wäre perfekt gewesen. So aber fing sie sich und schraubte sich dem Himmel entgegen wie eine flügellahme Ente. Eine Schlange aus Leuchtspurgeschossen jagte ihr zwar nach, verfehlte aber kläglich.
Der verbleibende Jäger schien jedoch keineswegs schon Heimweh zu verspüren. Fast senkrecht stieg er empor, wohl wissend das er sich so aus dem Gefahrenbereich der MGs bringen würde. Auf dem Zenit angekommen ließ er seinen Vogel wegsacken und hielt wieder auf die auffächernde Kolonne zu. Aus seiner Perspektive wirkten diese wie eine schwerfällige Herde und er konnte in solchem Bild nur der Habicht sein, der sich ein Opfer aussuchte. In diesem Fall war es Feldschlange den der Imperator verlassen zu haben schien. Das Brummen der Triebwerke ging in ein unheilvoller Heulen über, dann fast in ein Pfeifen.
In den Funkkanälen der Fahrer überschlugen sich die Meldungen und Fragen ob jemand den Angreifer sehen konnte. Den Leman Russ war ein Bekämpfen nicht möglich, hätte doch dazu jemand die Turmluke öffnen und die Ringlafette besetzen müssen. Natürlich wäre das eventuelle Risiko einer Verseuchung dem Bombentod vorzuziehen gewesen, doch in der Schrecksekunde schien keiner der Russkommandanten diese Erwägung treffen zu können oder Zeit dazu zu haben.
Die Bombe klinkte aus und übernahm das Pfeifen des Flugzeuges, als dieses seinen Sturz abfing. Feldschlange drehte auf der Hochachse, vielleicht im sinnlosen Unterfangen zu entkommen, vielleicht auch einfach nur um irgendetwas zu tun.
Einschlag!
Dreck spritzte auf, Steine flogen umher. Eine gewaltige Staubwolke folgte der eigentliche Explosion. Ein verdrehtes Kettenglied kam aus der gelblichen Wand geflogen, prallte zweimal vom Boden ab und blieb dann darin stecken.
Noch immer versuchten die MG-Salven des Fliegers habhaft zu werden. Doch so mächtig ein Panzer auch sein mochte, in einem Flugzeug fand er für gewöhnlich seinen Meister. Erneut einmal kam der Jäger zurück, wie um genau diese Tatsache zu beweisen. Er donnerte über die PVS-Fahrzeuge hinweg und spuckte dabei Autokanonengeschosse. In einer Bahn aufgewirbelter Erde wanderten sie auf die Ira Aeterna zu. Natürlich keine wirkliche Gefahr für die Panzerrung und im falschen Winkel um der Bereifung gefährlich zu werden. Für die Besatzung klang es wie Steine die in schneller Abfolge auf eine Blech geworfen wurden. Einziger Schaden den sie anrichteten, war an einem ein Staukasten, der von einem der Geschosse zerfetzt wurde. Ähnliches geschah der Herz Königin. Ein Treffer säbelte die Antenne ab, welche in fast komisch anmutender Langsamkeit seitlich wegknickte.
Dann schloss sich der Jäger seinem waidwunden Kameraden an. Die ganze Sache hat höchstens zwei Minuten gedauert.
Als sich der Staub gelegt hatte, offenbarte sich das Feldschlange nicht verloren war. Die Bombe war direkt neben dem Stahlkoloss detoniert, hatte die Kette zerrissen und die rechte Seitenkondel in verdrehten Schrott verwandelt. Gerade ging die Luke auf und zusammen mit einem Schwall Rauch kam die Besatzung ins Freie gestolpert. Immerhin trugen sie ihre Atemmasken. Der Letzte von ihnen verließ den Panzer als der Geländewagen Müllers schlitternd und rutschend zwischen den Fahrzeugen zum Stehen kam.
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"Fahrer, langsam vorwärts marsch, Stellung beziehen 50 vor eigener teilgedeckt hinter Felsbrocken, Richtschütze: Beobachtungsbereich 10.00 - 14.00. " dröhnte von Beiwingen in seinen Sprechsatz, bevor er über Funk fortfuhr: "Donnerkeil bezieht Flankenstellung links von mir, Herz Königin übernimmt rechts. Perimeter sichern. Donnerkeil stellt sicher Beobachtung rückwärtiger Raum mit eigener Besatzung, Beobachtungsschwerpunkt für alle Teile 12.00. Waffen bleiben Gefechtsbereit." Der Geruch von Rauch stieg, trotz seiner Schutzmaske unangenehm in die Nase des Kommandanten. "Meldungen über Schäden und Mun/Betriebsstoffverbrauch sind vorzubereiten. Herz Königin stellt Seitenkuppelschützen zur Versorgung der Verwundeten. Kommen!" führte er seinen Befehl zu Ende, bevor er kurz seine Schadensmeldung abfasste. Unmittelbar nachdem der zweite Flieger ausgewichen war, hatte er sich die entsprechenden Meldungen von seinen Besatzungsmitgliedern geben lassen. Schnaubend rekapitulierte von Beiwingen das Gefecht: Keine Feindmaschine vernichtet, nur er selber war Überluke gewesen und das Trefferbild war miserabel. Ein Panzer ausgefallen und nicht fahrbereit. Wie es um die Gefechtsbereitschaft bestellt war, konnte Leto noch nicht beurteilen - aber abgesehen von der Kette schien kein weiterführender Schaden vorzuliegen. Kein guter Anfang für ihre Mission. Ärgerlich schob Leto den linken Ohrhörer nach oben und brüllte den gerade absitzenden Kommandanten der Feldschlange an "Verdammt, kümmern sie sich darum ihren Haufen wieder in den Griff zu bekommen und sehen sie zu, dass sie die Schäden an ihrem Panzer in den Griff bekommen. Die werden wieder kommen!" Was tat der Idiot da unten eigentlich? Leto würde eine formelle Beschwerde nach Ende der Mission über den Ausbildungsstand der anderen Kompanien beim HQ einreichen.
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Einer aus Feldschlanges Besatzung, es war unter der Maske nicht zu erkennen wer, aber es konnte eigentlich nur der Kommandant sein, machte Anstalten auf Ira Aeterna, genauer gesagt auf Leto, loszustürzen. Er konnte aber von einem anderen Crewmitglied rechtzeitig zurückgehalten werden. Ein Dritter kümmerte sich um den verwundeten Bolterschützen aus der Seitenkuppel. Der Mann blutete am Arm, war aber bei Bewusstsein und offensichtlich noch einmal mit dem Schrecken davongekommen. Bei von Beiwingen gingen Bestätigungen ein und die Panzer rollten auf die zugewiesenen Positionen. Müller war ausgestiegen, unterhielt sich aber noch kurz mit seinem Funker, bevor er auf den Dominator des Leutnants zuhielt.
Er stieß mit dem Finger nach dem Kommandanten der Ira.
Rauskommen! Sofort!
Nachdem Leto dieser Aufforderung gefolgt war zog der Hauptmann ein kleines Gerät hervor. Ein kastenförmiger Apparat, etwa so groß wie eine Handfläche. Es war einer der Schadstofftaster, die nach und nach serienmäßig zur PVS- Ausrüstung gehören sollten. Der Hauptmann drückte den einzigen, vorhandenen Knopf, woraufhin die grüne, sowie die gelbe Diode des Dreiergespanns aufleuchtete. Nachdem damit feststand das die Luft kaum den Standort für ein Kurbad begünstigen würde, aber dennoch nicht tödlich war, nahm er seine Maske ab. Das Gesicht darunter war gerötet.
Was ist los mit ihnen? Blaffte Müller los. Seine stoische Ruhe schien im restlos abhanden gekommen zu sein. Ich habe Anfangs gedacht ihre Art zeuge von dienstlichem Übereifer, aber langsam bekomme ich den Eindruck sie kaschieren damit selbstmörderische Inkompetenz. Er schrie nicht, aber es fehlte nicht viel. Ich weiß nicht wie man das auf Cadia gehandhabt hat, oder ob sie einfach nur gefehlt haben als man die Grundlagen des soldatischen Denkens legte. Sie waren bei der Besprechung dabei, soweit ich mich erinnere. Ich erinnere mich außerdem, das es klare Vorgaben gab was unseren Einsatz hier angeht. Die Rote Wache weiß nichts von der Intervention der PVS in diesem Konflikt. Jedenfalls wussten sie es nicht bis sie ihnen die Tatsachen mit Blei in ihre Flugzeuge geschrieben haben. Ein Vorteil der uns ein sicheres Geleit bis zum Orsiuslager garantiert hätte. Glauben sie denn das zwei Jagdbomber ihre Ziele im Tiefflug überfliegen um sich anzukündigen? Mir jedenfalls wäre das neu!
Ihre Art gefällt mir nicht Leutnant, aber ich bin niemand der persönliche Meinung auf die Fähigkeiten und Leistungsbilder des Betreffenden überträgt. Das dort hingegen... Er gestikulierte in Richtung Feldschlange, an dessen Kette sich die Mannschaft bereits zu schaffen machte, ist etwas was kein gutes Licht auf ihre Führungsfähigkeiten wirft. Also reißen sie sich zusammen Mann, reißen sie sich zusammen!
Er atmete tief durch, im Versuch sie wieder zu beruhigen. Als er seine Atemmaske wieder aufsetzte war ihm das zwar noch nicht ganz gelungen, dafür war seine Stimme nun wieder gesenkter.
Mein Funker nimmt Kontakt mit Orsius auf und bittet um Unterstützung. Wir werden hier ausharren bis der Russ wieder einsatzbereit ist. Der Feind könnte eine Weile verwirrt, ob dieser Attacke von unerwarteter Seite aus, sein. Das wird jedoch nicht lange vorhalten und es würde mich wundern wenn sie sich diese Gelegenheit entgehen lassen.
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"Herr Hauptmann, mit Verlaub, aber ich vermute ihre Einschätzung der Lage ist nicht ganz korrekt! Nach Beendigung des ersten Anfluges erfolgte ein zweiter. Ansatz, im Gegensatz zum ersten Anflug, war eindeutig feindselig, da im Tiefflug vorgenommen. Dadurch bestand meines Erachtens Gefahr für die mir zu diesem Zeitpunkt unterstellten Soldaten. Der Feuerbefehl war demnach aus meiner Sicht unvermeidlich." Leto stand kerzengrade, während er sich rechtfertigte. In Gedanken fügte er hinzu: "Ich weiß ja nicht wie sie hier auf Koron ausgebildet werden, aber auf Cadia achten wir aufeinander und lernen, dass man die vermutliche Feindabsicht zu verhindern versucht." Dieser Hauptmann schien die Unfähigkeit in Person zu sein - oder aber der größte Naivling der koronischen Streitkräfte. Hätte er den Feuerbefehl nicht gegeben, da war er sich sicher, wären die Konsequenzen für den Zug weitaus übler ausgefallen. Und wäre das Trefferbild - oder besser der Ausbildungsstand - der anderen Panzer besser gewesen, wäre keine der veralteten Maschinen entkommen. Hätte - Wäre - Könnte.
Leto straffte sich noch einmal, bevor er fortfuhr: "Herr Hauptmann, sollten sie mich für nicht in der Lage erachten den Zug in ihrer Abwesenheit zu führen, bitte ich sie um Neuordnung der Verhältnisse. Ich kann mit der IRA als Aufklärer fungieren, während sie den direkten Befehl über die Panzer des Zuges übernehmen." Wut kroch in Leto hoch und nur Mühsam konnte er den Zusatz "oder unterstellen sie mich einem ihrer unfähigen anderen Kommandanten" unterdrücken.
Bevor der Hauptmann auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte, ertönte das tiefe Grollen von sich nähernden Vektorschubschiffen. Für einen kurzen Moment wollte von Beiwingen zu seinem Panzer eilen, um das FlaMG wieder zu besetzen - bis er merkte, dass die Geräusche aus der falschen Richtung kamen und eindeutig durch keine neuen Propellermaschinen, sondern die durch die Verstärkung verursacht wurden. Mit Befriedigung nahm Leto zur Kenntnis, dass Fernheim das MG vorschriftsgemäß besetzt hatte, aber bereits wieder in Feindrichtung schwenkte. Die Stunden an MED (militärischer Erkennungsdienst) Unterrichten hatten sich ausgezahlt. Auf den anderen Panzern konnte er keine Reaktion feststellen - was von guter Ausbildung oder aber schlicht von Nachlässigkeit zeugen konnte. Durch die kurze Ablenkung merklich abgekühlt sah der Leutnant seinen Vorgesetzten an. Mit einem hatte er Recht: Die Antwort des Feindes würde sicherlich nicht lange auf sich warten lassen. Der große Vorteil ihres kleinen Verbandes - Mobilität - war passé, und damit lagen sie verwundbar bis zur Reparatur der Feldschlange in der Wüste fest. Der Hauptmann würde sich mit seiner Antwort beeilen müssen.
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Ich werde keine Panzer zur Aufklärung abstellen wenn ich selbst ein entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung habe und ich werde sie kaum auf Einzelfahrt schicken, nun nachdem ich mir ein Bild über sie machen konnte. Man hat mich für diese Mission ausgewählt weil ich die Wüste kenne und weil ich den Feind kenne, von dem sie sich nicht einmal den Namen merken konnten. Maßen sie sich also nie wieder an mich belehren zu wollen Leutnant.
Und jetzt verschieben wir diese Sache auf einen späteren Zeitpunkt. Möglicherweise hat es sich dann ohnehin erledigt. Hier sind die Fakten. Orsius schickt uns etwas was sie als Spezialfußtruppen in Hex-Größe nennen. Ein verstärkter Zug schwarze Dragoner, so wie ich es verstanden habe. Er deutete auf die schwebenden Maschinen, aus denen die Haussoldaten absprangen. Es waren Gestalten in nachtschwarzen Vollkörperanzügen und sie bewegten sich mit kaum übersehbarer Effektivität. Gohmor sendet eine Fliegerabwehreinheit sowie Bergeunterstützung und wir können nur zum Imperator beten das sie rechtzeitig hier sein wird. Unsere MGs sind nichts was wir einem Flugzeugangriff ernsthaft entgegensetzen können. Nagut, kehren sie zu ihrem Panzer zurück und treffen sie die nötigen Maßnahmen. Unsere Meinungsverschiedenheiten sind vorerst zweitrangig. Bei dem was kommt sind wir auf Zusammenarbeit angewiesen. Also wegtreten, Herr Leutnant.
Die fünfundzwanzig Dragoner führte ein gewisser Sergeand Roh. Der Kerl machte den Eindruck als esse er Stacheldraht als Ersatz für Lakritzstangen. Es ließ sich schwer sagen ob er etwas gegen die PVS hatte oder ob er chronisch missgelaunt war. Vermutlich traf Letzteres zu. Er sagte nur das Allernötigste, erhob aber auch keine Einsprüche gegen die Anweisungen des Hauptmanns. Seine Männer und Frauen begannen sogleich damit Schützenlöcher auszuheben und die wenige, vorhandene Deckung zu erweitern. Sie führten zwei Autokanonen mir sich, welche über Ladeservitoren verfügten. Wesentlich bessere Technik als sie der Armee zur Verfügung stand. Abschließend hatten sie noch einen Scharfschützen bei sich. Dieser unterschied sich von einen Kameraden durch einen Tarnanzug in den Farben der Wüste. Roh gab dem Mann die knappe Anweisung sich irgendwo ein geeignetes Plätzchen zu suchen. Er setzte wohl voraus das der Scharfschütze in einer solchen Situation selbstständig zu handeln verstand.
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Es war vermutlich eine der kürzesten Einsatzbesprechungen überhaupt gewesen. Der gewaltige Antivgravlastentransporter, für gewöhnlich nur als “Träger“ bezeichnet, hatte sich bereits auf die Loca Inferna und einen Bergepanzer Namens Feldgräber gesenkt. Diese Riesen wahren kostbare Technik und kamen nur zum Einsatz wenn wirklich Not am Mann war. Sie zu betreiben war aufwändig und vor allem kostspielig. In diesem Augenblick griffen die Haltekrallen nach den beiden Panzern und sicherten sie. Die tonnenschweren Vehikel hingen frei unter dem Schweber und soeben begab sich die Mannschaft in das heckseitige Passagierabteil. Lediglich Malakesh, der Kommandant des Bergepanzers, ein gewisser Robb und ein Oberstleutnant Namens Fuchs. Dieser gab ihnen im Moment letzte Instruktionen und musste dabei das tiefe Brummen der hochfahrenden Antigravtriebwerke übertönen.
Ich weiß sie hatten kaum genügend Zeit für die Vorbereitung, aber Geschwindigkeit ist jetzt das Wichtigste. Ein Panzerzug ist in der Wüste ins Hintertreffen geraten. Offensichtlich verfügt der dortige Gegner über Flieger in unbekannter Stärke. Ihre Aufgabe wird es sein dem Zug während der Reparatur ihrer angeschlagenen Teile Schutz zu garantieren und anschließend bei der Erfüllung ihres Auftrags zu unterstützen. Führer vor Ort ist Hauptmann Müller. Er wird sie auch über Einzelheiten aufklären können. Der Träger bringt sie nicht bis direkt ins Zielgebiet, dafür ist der Luftraum zu heiß. Er wird sie in der Nähe einer Schlucht absetzen. Durchqueren sie diese in nördlicher Richtung. Gleich dahinter treffen sie auf unsere Kräfte. Auf Frequenz Eins können sie ab dort Kontakt mit Müller aufnehmen.
Jetzt sehen sie zu das sie in diesen Schweber kommen. Und viel Glück!
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Die Falte zwischen Letos Augen war zu einer wahren Schlucht geworden, als er bei seinem Panzer ankam. Leise wispernd sah Fernheim zu Anruek rüber und warf ihm einen verschwörerischen Blick zu. "Kein Wort, Kleiner. Nich' ein einziges - oder wir werden bis zum Ende unseres Lebens Strafexerzieren!" Anruek nickte nur stumm. Fernheim hatte oft genug erlebt, dass es besser war, den Leutnant nicht zu reizen (sprich: gänzlich in Ruhe zu lassen), wenn er diesen Gesichtsausdruck zur Schau stellte.
Mit langen, weitausgreifenden Schritten ging Leto auf die IRA zu und umrundete sie Kurz. Außer dem Staukasten konnte er keine weiteren Beschädigungen erkennen. "Meldung!" bellte er seinen Vertreter Fernheim an, der sich mittlerweile wieder vom MG entfernt hatte. "Panzer einsatzbereit, Staukasten 2 zerstört, damit Talcum und Frostschutzmittel auf 0%. MG MunBestand bei 72%, keine Feindaufklärung im Beobachtungsraum. Optiken verschlossen, Motor in Bereitschaft, Fahrer, Lade- und Richtschütze unverletzt." leicht keuchend beendete Fernheim seine Meldung. Von Beiwingen nickte nur und nahm den Meldeblockzettel, den Anruek ihm von seiner Luke aus herüberreichte, entgegen. Nachdem er ihn kurz überflogen hatte, reichte er den Zettel an Fernheim weiter. "Bringen sie den zu Hauptmann Müller. Laufschritt!" war alles, was er hervorbrachte, bevor er sich mit dunklen Gedanken wieder seinem Panzer widmete. Fast zärtlich strich er über seine "alte Dame". Er konnte einfach nichts machen. Manchmal fragte er sich, ob er an Stelle seiner Vorgesetzten auch anders handeln würde. Mit einem angedeuteten Achselzucken verscheuchte von Beiwingen seine Gedanken - er war Leutnant, nicht Hauptmann. Er würde dementsprechend handeln. So einfach war das. Er hatte einen Auftrag und er würde ihn erfüllen. Fertig.
Wenige Minuten später war Fernheim zurück. Mit einem kanppen Gruß wandte er sich sofort an Leto: "Der Herr Hauptmann war leider unpässlich und mit der Einweisung der Infanterieteile von Orsius beschäftigt. Sein Funker hat die Meldung entgegengenommen und wird sie ihm bei nächstmöglicher Gelegenheit zukommen lassen. Hier ist die Quittierung." Damit reichte er dem Kommandanten einen kleinen Zettel. "Danke, Hauptgefreiter. Aufsitzen!" Es blieb nun nur noch das Warten...
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