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Häftlingstrakt, Disciplina Custodia, Untere Ebenen (Ü18)
#1
von --> Kombüse der Schürfstation Beta Sept., Erholungsebene

Miguel Sanguiro liebte Troika Happen. Er mochte sie vor allem deswegen so weil es so verdammt schwierig war sie auf einem vom Gott-Imperator vergessenen Planenten wie diesem, auf dem er nun schon seit dreizehn – ausgerechnet „die“ verfluchten dreizehn – Jahre festsaß, überhaupt erst zu bekommen. Früher auf Omaraga V, seiner innig und höchst geschätzten Heimatwelt, nach deren milden Klima er sich arg sehnte, obwohl er es nie irgendeinem seiner jetztigen Kameraden anvertraut hätte (sie hätten nur über ihn gelacht und ihn fortan wegen seiner sentimentalen Seite aufgezogen) hatte er die köstliche Süßigkeit überall kaufen können, dort hatte es sie sogar in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und in Packungen verschiedenster Größenordnung gegeben. Schon als blutiger Neuanfänger im glorreichen Feldzug Terras auf dem Kasernengelände und später als Gefreiter bei ersten Kampfeinsätzen gegen die rückständigen Extremisten der Bewohner des Südpols hatte er es sich stets zur Prämisse gemacht immer einen gewissen Vorrat an Troika Happen dabeizuhaben.

Andere kauten in Stresssituationen Kaugummi, Tabak oder rauchten wie die Schlote obgleich ihnen die gegnerischen Kugeln um die Ohren flogen, da man das Glimmen der Kippe von weither sehen konnte, aber er lebte stilvoller und nicht so gefährlich, er genoss nur Troika. Und Troika war gut für den Körper. So stand es zumindest auf den Slogans des Produktherstellers. In der Tat konnte sich Miguel ein Leben ohne Troika gar nicht mehr vorstellen. Die geschmackliche Leckerei hatte sich förmlich in seine Zunge eingebrannt und sein Gaumen verlangte immerzu nach mehr, was besonders schlimm war, wenn er tatsächlich einmal seinen ganzen Bestand aufgebraucht hatte. Einmal hatte Danton ihm eine seiner liegen gelassenen Tüten leergefuttert - der blöde Arsch, wie konnte man nur so geistesgestört sein um auf so einen Gedanken zu kommen? Man vergreift sich nicht an Sachen die anderen gehören, niemand vergreift sich an meinen Troikas! -, als er gerade seinen Rundgang durch den Flügel hatte erledigen müssen, das hatte er anschließend schwer bereut. Miguel hatte ihm für seine Verfressenheit die Nase eingeschlagen und ihm zwei Rippen gebrochen. War vielleicht nicht das klügste gewesen was er je getan hatte, aber Strafe musste sein. Die hatte er auch selbst erhalten, für seine „Überreaktion“. Die Narben auf seinem Rücken waren ein Signum das ihn daran erinnern sollte nicht noch einmal wegen solch einer Lappalie auszurasten, sonst würde er in die Stollen versetzt werden. Sollen sie doch machen, viel tiefer als das hier geht’s sowieso nicht mehr. Der Zellenblock befand sich ohnehin bereits am unterirdischsten Punkt der Anlage.

Er knurrte mürrisch in Reminiszenz auf diesen Tag. Am liebsten hätte er ihn aus seinem Gedächtnis gestrichen, ungefähr genauso gern wie die letzten dreizehn verteufelten verschwendeten Jahre. Für den Imperator und das Wohl Terras! Das ich nicht lache, hab’ nicht einmal die Ehre gehabt hinter so einer beschissenen Standarte hinaus aufs Schlachtfeld zu stürmen und elende Grünköppe oder Tausendfüßler niederzumähen… nein, Soldat Sanguiro sie erwartet eine äußerst gewichtige Position auf dem Dreckball Nr. Zehntausendzwölf wo sie dazu angehalten werden den Rest ihres Lebens auf den miesesten Abschaum der Galaxie ein Auge werfen zu dürfen… verfickt, dir bürokratisches Arschloch möcht’ ich mal was an den Giebel werfen… und zwar nich’ nur nen Auge…
Wütend schob er seine Hand in die knisternde Verpackung die vor ihm auf dem fest montierten Metalltisch des Wachkontrollraum lag, ballte seine Finger darin zur Faust um möglichst viele der rundlichen von Farbstoff gefärbten Kügelchen zu fangen und schüttete sich dann alles in die Mundhöhle. Lustig knuspernd zerbarsten die Troikas zwischen seinen Zähnen, als diese ihr Mahlwerk begannen und überschütteten seinen Gaumen mit den dringend bedürftigen Stoffen der chemischen Geschmacksverstärker- und Zusätze, über die man sich besser keinerlei Gedanken machte und das tat Miguel schon lange nicht mehr.

Er wurde immer ungehalten wenn er an dieses Begebnis zurückdachte. Danton war daraufhin versetzt worden, diente jetzt unter Korporal Dennigton oder Demmigham oder wie immer der Kerl heißen mochte. Hatte auf jeden Fall mehr Glück gehabt im Gegensatz zu ihm. Irgendwie zog er immer die A-Karte. Auf Dauer war das echt zermürbend für einen der eigentlich ein guter Kerl war – und dafür hielt sich Miguel durchaus – für einen der mit ordentlichen Motiven und Ehrgeiz zur Armee gegangen war. Bisher hatte er dafür nur einen Arschtritt auf den nächsten erhalten. Sein Blick ging auf sinnleere Suche während er so darüber sinnierte was in seinem Leben alles falsch gelaufen war. Er streifte durch die spartanisch eingerichtete kubusartige Räumlichkeit, welche bis auf die Wand an dem der Tisch stand an dem er saß und einem Spind nichts weiter war, als die noch über zweieinhalb Wände verlaufende vorgewölbte Schaltkonsole der Haftzellenüberwachung und darüber befestigte Bildschirme die bläulichgrau das Geschehen im Innern der Arreste aufzeigten. Miguel hätte die Augen schließen können und aus dem Kopf heraus den Raum in jeder Einzelheit beschreiben können. Er hasste seinen Arbeitsplatz. Nie veränderte sich etwas. Ihm war sterbenslangweilig.

Unvermittelt blieben seine gelangweilten, halb geschlossenen Augen an einem der Monitore hängen. Was’n das? Neuzugang? Und das bemerke ich erst jetzt? Er konnte beinahe nicht glauben was er sah. Sich weiterhin die bunten „Erbsen“ in den Rachen schaufelnd erhob er sich vom Stuhl und ging zum Flachbildschirm - von hololitischen Projektionpanels konnte man hier draußen oder hier unten nur träumen - hinüber um es genauer in Augenschein zu nehmen. Mit jedem Schritt weiteten sich seine Pupillen mehr. Tatsache, ne’ Schnalle. Miguel konnte sein Füllhorn kaum fassen. Gerade eben noch war seine Laune im finstersten Keller gewesen und nun das. Irgendwo über ihm musste jemand den Kuchen der Gerechtigkeit angeschnitten haben und ein Krümel davon war im direkt in den Schoss gefallen. Sprichwörtlich. Aufgeregt betätigte er den Pegel der Zoomfunktion und balancierte die Detailschärfe der Kamera aus. Der Bildausschnitt der jeweiligen Zelle verengte sich und holte den Winkel der Kammer heran in der die Pritsche und nicht unweit davon die kleine Hygieneeinheit festgemacht war. Doch der spärliche Einrichtung galt weniger seine gebannte Aufmerksamkeit, diese oblag vielmehr dem weiblichen Geschöpf das davor – scheinbar frustriert – auf und ab schritt und sich gelegentlich verdrießt durch die dunklen Haare fuhr. Der Soldat mit der grobporigen Haut rieb sich mit einer Hand über das Kinn an dem schon wieder die ersten Bartstoppeln sprossen und begutachtete das Bild als übe es einen magischen Anziehung auf ihn aus. In gewisser Weise stimmte das sogar, angezogen fühlte sich Miguel sehr von dem was sich ihm dort so offen und unverfangen präsentierte. Mit den Fingern der Linken zog er die Konturen der Strafgefangenen auf dem Bildschirm nach und spürte wie sich in seinem Genitalbereich etwas regte. Mann, ist die heiß… so was Wohlproportioniertes hatte ich ja schon seit Ewigkeiten nich’ mehr im meinem Gehege… das wird ne spitzenmäßige Nacht, irre… und ich habe immer noch Troikas…

Eine letzte Fortsetzung folgt noch
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#2
Ayris war stinksauer. Nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf Lucinda, das sie die Frechheit besessen hatte, sie überhaupt erst in solch eine Lage zu bringen, „Korporal“ Dennigham, weil er so verdammt stur gerade aus blicken konnte ohne dabei für schlüssige Konversation zugänglich zu sein, „Oberstleutnant“ Tybalt Valdred Drauwulf, dafür das er praktisch immerzu beschäftigt war außer ihm war gerade danach seine überschüssige Energie in ihr abzuladen, Jett Fafnik, dem geistig zurückgebliebenem für seinen perversen Habitus das er immer ihre Unterwäsche aus der Reinigung stibitzte, Deke Modun deswegen weil er ihr beständig auf die Nerven fiel und unentwegt billige Avancen machte, obwohl sie ihm mehrfach verdeutlicht hatte das sie mit einer wandelnden Leiche wie er eine war (dauernd wirkte er als würde er im nächsten Augenblick dahinvegetieren, derart bleich und kränklich erschien er jedem, nur um dann doch mit dem Wunder aufzufahren das er einfach nicht starb, wodurch auch immer), nicht einlassen würde, X'jan Weyfel unter anderem aus dem Grund das er ihr zartes Fleisch gerne kosten würde, da das Fleisch von Weichwesen als eine Delikatesse unter seiner Saurierrasse angesehen wurde, Joi Myrishi und Garigan anlässlich dessen das sie es einfach nicht fertig brachten eine vernünftiges Regime in der Küche zu etablieren - denn dann wäre es erst gar nicht zu solch einer Konfliktsituation gekommen - Direktor oder „Lord Protector“ Vemen Retamier dafür das er so ein komfortables Büro samt Suite besaß die jedem Penthouse in der gehobener Hauptmakropole das temperierte Wasser reichen konnte, Egir Septimus und Koron deshalb das die Kolonie und der verdammte Felsklumpen schlichtweg überhaupt existierte…

Sie musste sich zwingen die Auflistung abzubrechen, sie hätte wohl oder übel noch über Stunden - oder wenn sie ihr ganzes bisheriges Leben Revue passieren lassen und hinzufügen würde und es mit einer Prise Phantasie würzte – sicherlich auch noch über Tage hinweg fortsetzen können.
Erbost trat sie vor die von Rost befallene und von einem Schmutzfilm überzogene „Hygieneeinheit“, stemmte die Hände auf die Ränder des seifig klammen Waschbeckens und beschaute sich in dem nicht minder verschmierten Spiegel darüber. Die noch leidlich sich spiegelnde Fläche der zum Teil gesprungenen reflektierenden Glasfläche, offenbarte ihr ein Gesicht das an Zorn und Gereiztheit nicht zu überbieten war. Aber unter dieser oberflächlichen Maske verbarg sich auch ein nicht geringes Quantum an Sorge und Furcht. Bislang hatte sie immer jedweder Streitigkeit aus dem Weg gehen können oder die Jungs und Mädels um Wilfred Hull hatten sie in vagen Schutz genommen. Wilfred war das was Ayris am ehesten als eine Art Freund bezeichnen konnte. Er und seine Bande kamen wie sie selbst von Azazer Decimus und hatten dort ebenfalls im Widerstand gekämpft, zum größten Teil schon bevor sie und ihr Bruder Jarred sich diesem angeschlossen hatten, und waren vor der ultimativen Säuberung gefangen genommen und herverschifft worden. Im Gegenzug dafür das Ayris die Dosierungen der beigemengten Pharmazeutika reduzierte, die von der Cooperation ins Essen gemischt wurde um die Gemüter der Arbeiter ruhig zu halten, half er ihr mit seinen Gefolgsleuten aus wenn es mal brenzlig wurde. Es war ein Kontrakt von gegenseitigem Nutzen, die Gedanken der einstmaligen Separatisten blieben halbwegs clean und sie konnte sich bis zu einem bestimmten Grad in Sicherheit wiegen. Jetzt hingegen, oder besser gesagt seit gestern morgen, fehlte ihr dieser Schutz. Wilfred war viele, viele Ebenen über oder viele, viele Schächte unter ihr, hatte gewisslich nicht einmal Kenne davon das man sie in den Bunker gesteckt hatte und selbst wenn, daran hätte er ohnehin nichts rütteln können.

Das hatte sie sich alles selbst eingebrockt, und der einzige, der genug Macht und Befehlsgewalt inne hatte um sie hier herauszuholen war ein ungeheuer beschäftigter Offizier der imperialen Armee, dem ihre Abwesenheit erst auffallen würde wenn sie nicht zum gewünschten, fixen Termin in seiner Luxuskabine auf ihn wartete. Und der war soweit sie sich entsann erst… oh, shit, morgen Abend. Frustriert strich sie sich eine Strähne aus der Stirn. Noch mindestens sechsunddreißig Stunden in dieser mickrigen, stinkenden, dunklen Zelle bei Wasser und Brot. Na toll, hoffe du genießt das Dennigham! Dabei hat die verdammte Schlampe die kleine OP verdient gehabt… aber naja, wer weiß was die beiden miteinander verbindet…
Jedoch war da noch etwas anderes das sie weitaus mehr beunruhigte. Eilfertig tastete sie die Taschen ihres Overalls ab und fingerte in ihnen herum wo immer sie eine Ausbeulung wahrnahm. Ihre Suche förderte einige Marken für den Besuch des Gesundheitspflegecenters (wenn es diesen Namen überhaupt verdiente), drei Zigarillos (Tybalts Schwäche) und eine Handvoll Schekelmünzen (alle ohne hohen Zahlenwert) zutage. Das Ergebnis war nicht gerade als ein Erfolg anzuführen, vor allem weil unter dem Gefundenen sich nicht das dringend benötigte befand
Mist. Ich hatte sie doch eingesteckt… ich bin mir ganz sicher, irgendwo muss ich sie doch noch haben… ich kann sie doch unmöglich verloren haben… und verlegt habe ich sie nicht… und geklaut? Quatsch, hatte ja mit kaum einem näheren Körperkontakt in den letzten Stunden… bis auf… aber die Jungs vom Korporal haben sich nicht die Mühe gemacht mich zu durchsuchen… wussten ja ohnehin das ich nichts besitzen könnte, was mich hier rausbringt, geschweige denn das ich das wagen würde… wo sollte ich auch hin… verdammt, wo hab ich’s nur gelassen…

Die Gedanken rasten nur so durch ihren Kortex, versuchten sich zu erinnern, die Puzzelstücke der vergangenen Zeitabläufe zu rekonstruieren und aufs Genauste zu analysieren. Ihr gesamtes Denken fokussierte sich plötzlich darauf, es gab nichts Wichtigeres mehr. Alle vorherigen Überlegen wurden in den Hintergrund gedrängt, nur das Aufspüren dieser einen wesentlichen Antwort war noch von Bedeutung. Und dann erinnerte sie sich… ihr fiel eine Last von zehn Tonnen P-Stahl von Herzen und ließ sie die verkrampften Nerven und Muskelstränge entspannen. Leise lächelnd von dem Gefühl der Behaglichkeit das es ihr doch noch eingefallen war, zog sie den Reißverschluss des Überanzugs bis zum Bauchnabel herab und fischte dann umständlich die Blisterpackung aus den Hosentaschen der darunter getragenen Shorts. Aber klar doch, ich Idiotin habe mir heute früh gleich welche rein gepfiffen weil ich nicht schlafen konnte, eingesteckt und mich dann angezogen… sollte hin und wieder auch mal nachdenken…
Sie quetschte zwei unschuldig ausschauende „Täfelchen“ aus der Plastikverpackung in ihre rechte Hand, barg den wertvollen Fund diesmal in einer der Taschen ihres Overalls und drehte dann am Wasserventil der Hygieneeinheit. Die zähe, braunschwarze und mit Dreckklümpchen versehene Flüssigkeit die sich kurz darauf aus der Öffnung würgte ließ ihr Bedürfnis nach etwas Feuchtigkeit dann aber wieder sogleich verebben. Rasch schraubte sie den Hahn wieder zu und schluckte die Tabletten so. Die Wirkstoffe von Fluoxetin und Paroxetin würden ihren Zweck auch so entfalten. Hatten sie bis dato immer. Auch wenn sie keine Heilung versprachen.


Die grün flimmernden Zahlen auf dem Chrono variierten zur Gänze ihre Angabe. Endlich, die Sechsundzwanzigste Stunde war angebrochen. Zeit für eine Party.
Private Miguel Sanguiro grinste über beide Ohren, ein schäbiges Grinsen wie die meisten befanden, aber was andere von ihm hielten war ihm eigentlich ziemlich egal. Insbesondere heute und in dieser, seiner Nacht war es ihm vollkommen schnurze. Die letzten zwei Stunden waren eine reine Tortur gewesen, er hatte sich eminent zurückhalten müssen nicht sofort aufzuspringen um seinem Bedarf zu stillen. Er fühlte sich wie ein Votrek, einem Raubtier seiner Heimatwelt, einem Einzelkämpfer in dessen Jagdterritorium sich ein ahnungsloses Jungtier verlaufen, fernab der behütenden Herde. Wie als wittere er ihre Fährte schnüffelte er in die katalysierte Luft des Korridors während er auf den Zellenblock seines Opfers zuschritt. Die Schritte seiner Stiefel hallten von den Wänden wieder und das Knistern seiner, mittlerweile, dritten Troikatüte umwaberte ihn wie eine knirschende Unannehmlichkeit.
Am Leib trug er weiterhin das Standartrüstzeug der imperialen Armee, nicht mehr im tadellosesten Zustand wie man bei einer Inspektion feststellen konnte, aber letztlich gehörte er auch nicht einer Vorzeigekompanie an, genau genommen zählte er zu denen, die die militärische Obrigkeit mit Asseln gleichsetzte, Destruenten, gut sie im Keller bei den schimmligen Auswurf zu haben, aber lasst sie ja nicht hoch kriechen.

Je näher er der Gefängniszelle kam desto bedächtiger wurde er. Er trat nicht mehr derart fest aus und sein Verlangen nach den bunten Kügelchen schob sich ins Abseits um dem Verlangen nach etwas anderem, ungleich antikerem, stärkerem und animalischerem nachzugeben. Das Herz schlug Miguel gegen die Rippen das er befürchtete es könne sie durchstoßen. Sein Atem ging abgehackt und kam in kurzen Intervallen. Pressant stopfte er die Tüte in seine Hosentasche, dabei fielen ein paar der kostbaren Rundheiten zu Boden und rollten von ihm unbeachtet umher. Eine zertrampelte er sogar, als er vor die Tür trat und das Magnetschloss per Codeschlüssel entriegelte. Es ertönte ein mechanisches Klonk und einem Moment später vermochte er die schwere Eisentür aufzuschieben.
Im Inneren der Zelle war es stockfinster, das einzige Licht rührte jetzt von dem fahlen weißen Streifen einfallenden Beleuchtung seitens des Korridors her. Miguel brauchte einige Sekunden um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, ganz langsam schälten sich die Umrisse der dürftigen Einrichtungsgegenstände vor ihm aus der Finsternis. Theoretisch war er nicht darauf angewiesen abzuwarten, er wusste wo ihr Bett stand. Dennoch hielt ihn noch irgendetwas zurück, es war… ja, die Vorfreude. Er packte sich in den Schritt, befühlte selbst durch verstärkte Kleidung und Panzerung seine Erregung. Er wollte nichts überstürzen, wollte sich den Augenblick nicht verderben, wollte alles genießen, vom Anfang bis zum Schluss.
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#3
Miguel schritt langsam vorwärts, seine Rechte noch immer im Schritt, die Linke tastete sich langsam zu den Handschellen. Er konnte bereits die Umrisse seiner Begierde sehen, wie sich die Brust unter dem dünnen Laken hob und sank. Genießend beugte er sich über Ayris, zog ihren Geruch in seine Nase, gerade wollte er nach ihr greifen, als eine Frauenstimme die Stille durchbrach.

„San, den Ärger willst du nicht haben, also tu dir 'nen Gefallen und geh.“

Ruhig, gelassen, hart, eine Stimme der man anhören konnte das sie keinen Widerspruch duldete.

„Verpiss dich, Sarge. Du hast hier nichts verloren und kein Schwein wird dich suchen wenn du morgen nicht mehr zu finden bist.“

Die Frau lachte kurz auf.

„Willst du mir drohen? Ich bin länger hier wie du und ich kann in drei Wochen gehen. Meinst du eine kleine arschkriechende Schluse kann das noch verhindern? Ich habe acht Jahre hier überlebt, du kannst mir nicht drohen. Und das weist du auch.“

Seine Hand wanderte von seinem Gemächt zu seiner Waffe, sehr langsam und sehr bemüht nicht zu früh bemerk zu werden. Miguel wusste mehr über die Frau die jeder Sarge nannte, zumindest mehr als die meisten Häftlinge. Aber dennoch war er nicht behutsam genug.

„Vielleicht auch nicht, sonst würdest du die Finger von der Knarre lassen. Also such dir was aus, gehen wir zum Alten und erklären ihm warum dir die Eier fehlen oder gehen wir beide einfach hier raus und waren nie hier?“
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#4
Das Mädchen rannte. Floh vor den drohenden Schatten, die aufs boshafteste die hohen Wände des kostbar tapezierten Flures emporkrochen und ihr auf den Fersen folgten. Die Finsternis schlich ihr auf schleierhaften trüben Schlieren nach und verschlang den Teppich und die ausgestellten Vitrinen, Sockel mit seltenen Pflanzen und Prachtblumen, gemütlichen Sofas und Beistelltischchen, welche sich an die Demarkationen schmiegten und den Prunk eines wohlhabenderen Homo sapiens auszeichneten. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen hetzte das Mädchen weiter, ihr langes schwarzes Haar umwehte ihre Schultern als sie ihren Kopf im Laufe herumwarf um der dräuenden Ungewissheit einen furchtsamen Blick zu schenken, einen Blick indem der Funken der Hoffnung aufblitzte das der Schatten doch hätte verschwunden sein können. Aber leider war dem nicht so. Die hungrige Dunkelheit zerrte unablässig weiterhin an der Realität und fraß sie in sich hinein. Der Korridor hinter ihr versank in tiefste Kohlenschwärze. Erinnerte an ein gärendes Maul ohne Zähne, den Rachen eines Ungeheuers dem man nicht entfliehen konnte. Erschrickt hastete sie weiter und verlangte ihren Beinen alles ab. Sie verfluchte das Kleid das sie trug und das ihr nicht die Bewegungsfreiheit einräumte, die sie sich erwünschte. Doch sonderbarerweise war sie immer vor dem bedrohlichen Schatten, schaffte es immer genug des Abstandes zwischen sich und ihm zu bringen, so dass seine unstofflichen Schemenklauen sie nicht zu fassen vermochten.

Rechts neben ihr erschien endlich eine Tür. Die Pforte zu einer möglichen Rettung. Sofort änderte sie ihre Hatz und schleuderte sich geradezu gegen die Tür aus feinstem Zynalienholz. Die goldene Klinke gab unter ihrer Hand nach und sie stolperte hinein… um kurz darauf erschrocken zurückzufahren. Eine Gestalt erwartete sie in der dahinterliegenden Räumlichkeit und der Glanz ihrer durchdringenden grauen Augen verstörte das Mädchen zutiefst und ließ sie verängstigt weichen. Und als sich dann noch Hände erhoben, Hände die vor der Brust gefaltet gewesen waren und sich ihr nun entgegenstreckten, bittend, flehend… da konnte sie nichts anderes mehr tun als zu wimmern und weinen. Der Anblick dieser blutigen Hände, die ihr einmal so vertraut gewesen waren, Hände die sie einst aus ihrer Wiege gehoben hatten, Hände die sie ernährt hatten, Hände die ihr die Grundzüge des Leben gelehrt hatten… Das bekümmerte Mädchen wollte um Vergebung bitten, das beabsichtigte sie jedes Mal, aber erneut reckte die Gestalt nur wieder die Arme von sich, beschwor sie stumm um Hilfe und tat weiter nichts. Und sie wollte so ungemein gern helfen, alles in ihr schrie danach, aber kaum streifte ihr Blick die grässlich Wunde, die wie ein widernatürlicher Krater die Erscheinung der geliebten Gestalt entstellte, befiel sie wieder jener unergründlicher Ekel der ihre Entschlossenheit mit einem Schlag zertrümmerte und sie sich abwenden ließ. Wie schon jedes Mal zuvor, schritt sie nicht durch die Pforte und wählte wiederkehrend den Flur, auf dem ihre Flucht vor den tilgenden Schatten fortdauerte…

…sonst würdest…Knarre lassen. Also… gehen wir zum Alten…erklären ihm… Eier fehlen oder gehen wir beide einfach hier raus und waren nie hier?

Fetzen von einem Gespräch das in unmittelbarer Nähe geführt zu werden schien, schlängelten sich plötzlich in ihre Ohren, zerrissen die wattierte Decke zwischen Traum und Wirklichkeit und weckten Ayris aus ihrem seligen Schläferstündchen. Die eine Hälfte ihres Hirns war sogleich froh nicht länger den fantasievollen Ausgestaltungen menschlichen Traumgefüges ausgesetzt zu sein und ließ die Erwachende einen erleichternden Seufzer ausstoßen unterdessen die andere Hälfte das rüde Wecken mit sich zusammenziehenden Gesichtszügen ob der Abruptheit strafte. Benommen blinzelte sie mit den Wimpern und zwang dann die Lider dazu sich zu öffnen. Was sich ihr bildhaft darbot ließ sie alarmiert hochfahren und machte sie gedanklich ebenso schnell klar wie es eine kalte Morgendusche nicht besser gekonnt hätte.

Vor ihrer „Bettstatt“ ragte ein Kerl auf der sich spielend einen renommierten Platz im Buch der hässlichsten Typen des Universums hätte verdienen können, den breiten massigen Körper den sie sah bestand gewiss nicht nur aus festem Fleisch und Muskeln, denn auch andere Ablagerungen feisten Gewebes quollen über den straff gezurrten Gürtel seiner Uniform die auch nicht ganz knitterfrei und wohlduftend anheimelte. Über allem thronte ein fast kahl rasierter (oder schlecht rasierter) Schädel in dem charakterlose, gierige Äuglein über einer Plattnase und mageren Lippen funkelten. Zum einen fühlte sich Ayris von dem verlangenden Blick geradezu verspeist und zum anderen bescherte ihr der Umstand das der Kerl bewaffnet war und sich überhaupt in ihrer Zelle befand äußert unbehaglich. Schlimmer noch war, dass sie sein Annähern wahrscheinlich nicht einmal bemerkt hätte wenn es nicht zum Wortwechsel mit der zweiten Person gekommen wäre, die im Rahmen der Schottöffnung stand. Zweifellos hatte die Azazernerin der fremden Frau viel zu verdanken. Wäre sie nicht rechtzeitig aufgetaucht hätte es für sie bestimmt ein böseres Erwachen gegeben. Ein weiterer rascher Blick zur Tür gab ihr die Erkenntnis ein dass es sich bei jener ebenfalls um eine Angehörige der Sicherheitskräfte handelte. Die autoritäre Stimme – zumindest das was sie davon vernommen hatte – ließen darauf schließen.

Hey, ganz ruhig ihr zwei! Keine Ahnung was ihr beide hier so treibt aber das hier ist mein Domizil und ich kann mich nicht entsinnen euch eingeladen zu haben. Also wenn’s euch nichts ausmacht hätte ich nichts dagegen wenn ihr jetzt wieder verschwindet.“ meldete sie sich rotzig zu Wort und schlitterte gleich auf die rabiate Schiene in den Dialog. Ayris ertappte sich dabei nicht einmal nachhaltig ihr eilig gesprochenes bedacht zu haben, es sprudelte einfach aus ihr hervor in der Zuversicht dass es den beiden nächtlichen – wenn es denn Nacht war – Besuchern zusätzlichen Anstoß verleihen würde schleunigst ihren Kerker zu verlassen. Was sie beunruhigte war die Tatsache das der Soldat sich wohl nicht so recht zwischen Pflicht und Waffe zu entscheiden wusste, seine Finger zuckten unbeherrscht über dem Griff seiner Pistole und sein Unterkiefer granulierte hierbei.

Halt dein Maul Schnalle… sonst stopf ich dir doch noch was rein… ach, in die Verdammnis mit dir! In die Verdammnis mit euch beiden! Die gesamte verfluchte Galaxie soll vor die Hunde gehen!“ fluchte er letztendlich und einen Augenblick lang war zu befürchten das Miguel Sanguiro einen Schlussstrich unter seine erbärmliche Existenz ziehen wollte, aber dann entschwand das irrsinnige, mutige Flimmern aus seinen Augen so schnell wie es aufgeglommen war und er wandte sich ruckartig von der Pritsche ab.

Ich diene dem Gottimperator mit vollendeter Hingabe, aber die Verlockungen sind manchmal einfach zu stark und mein Geist von der Monotonie geschwächt.“ erklärte er dann, fast abbittend, der Offizierin oder integeren Kameradin. Nicht ohne Neugierde ließ die Inhaftierte ihren Blick von einem zur anderen schweifen in Erwartung dessen was geschehen würde…
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#5
[Bild: 69kp-17.gif]
„Spar dir den Scheiß vom Gottimperator und verschwinde einfach.“

Die Stimme vom Sarge war nach wie vor hart und militärisch, aber selbst die sonst so abgebrühte Frau konnte sich eine leichtes Grinsen bei diesem schleimigen Subjekt nicht verkneifen und auch das war in ihrer Stimme zu hören. Miguel ging, sichtlich zerknirscht, aber seine Feigheit war größer als sein Verlangen. Die Frau in der Tür machte kurz den Ausgang frei und wandte sich dann an Ayris.

„Du bist wohl die Schlampe von unserem Oberlolli, wie man so hört. Aber du bist lange genug hier um zu wissen das dir das nur hilft wenn er neben dir steht. Hier brauchst du Freunde oder Respekt. Oder ne gute Waffe.“

Mittlerweile war das Licht in der Zelle angegangen, der „Sarge“ hatte den Schalter betätigt, eigentlich nicht möglich da die Schalter einen Code erforderten, den nur die Wärter hatten. Nun konnte Ayris die Frau erstmals richtig sehen. Die Frau war nicht besonders groß, vielleicht 1,75m die Figur nicht sehr weiblich, aber offensichtlich durchtrainiert und muskulös. Die braunen Haare zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden, grüne Augen blitzten kalt und autoritär. Ihre Kleidung war die einer Gefangenen, ihr verhalten war das eines Wärters. Selbstsicher, bestimmend ohne dabei Arrogant zu wirken. Die hoch gekrämpelten Ärmel zeigten Narben, welche sie nicht hier erhalten haben konnte, solche Verbrennungen bekam man nur von Plasmawaffen und die hatte hier niemand.

„Übrigens mich nennt jeder hier Sarge, ich hab neun Jahre hier gebucht.“
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#6
Als sich die Flouzitbeleuchtungskörper in den Ecken der Zelle mit Energie vollsogen hing kurzweilig ein elektronisches Knistern in der geruchlosen Luft und das künstliche Licht glühte erst in einem schwachem, kränklichen Gelb ehe es zu einem fast grellen Weiß wechselte und das schmuddelige Innere der abstinenten unfreundlich Kammer beleuchtete. Der aufdringliche verlotterte Uniformierte trat den Rückzug an, ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder Anstalten zu machen es sich zu überlegen und dem Neuankömmling nicht doch noch an die Gurgel zu gehen, stattdessen trottete er wie ein geprügelter Köter davon. Unter dem zerfurchten Stoff seines sich spannenden Dienstanzuges konnte ein jeder erkennen dass er sich aufs Ärgste zusammennahm. Muskelstränge und Schlagadern zeichneten sich wie Stahlseile darunter ab oder traten an seinem Hals hervor, dennoch ließ er sich zu nichts hinreißen was ihm später vermutlich Leid getan hätte. Während die tiefen Schatten aus dem vierwändigen Metallgefängnis wichen, verschwand auch er im angrenzenden Korridor wie eine böse Heimsuchung aus finsterster Nacht.

Ayris war dazu angehalten wiederum kurz ihre graublauen Augen zu schließen, als es binnen weniger Sekunden helllichter Tag in ihrer Umgebung wurde. Die jähe Lichteinwirkung stach in ihre Netzhaut, die noch an die Dunkelheit gewöhnt war. Trotzdem bekam sie mit wie ihr vermeintlicher Peiniger das Weite suchte und lauschte anschließend seinen sich entfernenden Stiefelschritten. Durch den plötzlichen Adrenalinschub war sie aber weitgehends frisch und munter um sich relativ schnell auf die neue Situation einzustellen und auf die neue Persönlichkeit die ihr die Haut gerettet hatte. Beschwingt schlug sie die ausgehungerte Decke von sich und schwenkte die Beine über die Bettkante, platzierte ihre nackten Füße auf den kalten Stahlplatten, wackelte verspielt mit den Zehen und hob den Kopf ihrer Besucherin entgegen. Nun gelang es ihr dieser mit wachem Blick zu begegnen. Die andere war recht gutaussehend, wenn auch auf eine strenge und herbe Art. Harte Linien paraphierten ihr Gesicht, die Augen funkelten wie Eiskristalle und der Mund spie rüpelige Sätze aus wie als wäre er für nichts anderes geschaffen worden. Was die Arretierte allerdings verwunderte war, das die Frau die sich Sarge – einfach Sarge – nannte, dieselbe Kluft am gedrillten Körper trug wie sie. Zu Anfang war Ayris davon ausgegangen, das es sich bei ihrem Spitznamen um einen Rang gehandelt hatte. Weitaus verwirrender war noch, weshalb der Typ „San“ auf einen weiblichen Sträfling hörte und einpackte und wieso zum Quotz jene überhaupt frei herumspazierte, statt in einer gemütlichen Zelle zu sitzen? Sie entschied sich; eines nach dem anderen.

Freut mich dass du aufgekreuzt bist, wäre sonst wohl ziemlich laut geworden und hätte den gesamten Trakt wachgehalten wenn ich ihm sein bestes Stück abgebissen hätte.“ antwortete sie leichthin und beschloss auf die „höfliche“ Anrede der Braunhaarigen nicht weiter einzugehen.
Ich bin Ayris, hab keinen Beinamen…außer naja…du weißt schon. Und was du da sagst ist mir nicht neu, mich trennen dutzende Beletagen von meinem Galan und Kreuzritter und eine Waffe haben die Hüter von Recht und Ordnung mir nicht zugestattet, also was soll ich machen außer um Hilfe zu schreien in der Hoffnung das mich vielleicht jemand erhört.“ Sie schenkte Sarge ein knappes schiefes Lächeln.
Aber wie es scheint, klappt es auch so. Außerdem verweile ich hier unten in diesem… Loch nicht so häufig, pflege demgemäß auch keine Freundschaften an diesem Ort. Man könnte also behaupten ich stecke in einer ziemlichen Klemme. Des Weiteren, wer möchte schon mit einer Verleumderin wie mir etwas zu tun haben?“ Locker stütze sie ihre Unterarme auf ihre Knie und wischte belanglos mit der Handinnenfläche ihrer Rechten über den Rücken ihrer Linken. Den Augenkontakt erhielt sie aber weiterhin aufrecht, beziehungsweise variierte sie ihn etwas in Hinblick auf die purpurne Hautschicht der verbrannten Arme.
Das sieht schmerzhaft aus, von Bohrwerkzeugen mit abgelaufener Garantie oder zugezogen in der Schlacht vermute ich mal.“ Letzteres würde vieles erklären. Unter anderem, den seltsamen Rufnamen.
Neun Jahre… wow, ich habe zweihundert erhalten. Glaube nicht dass ich das überlebe, sie waren sehr großzügig mit der Zeit der Unterbringung. Weswegen sitzt du ein? Genießt du Sonderrechte das du hier Freigang hast?“ Es war der Versuch ein saloppes Gespräch aufzubauen und an einige Informationen zu gelangen.
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#7
Magaris war sich einiges gewohnt, aber was ihn hier erwartete war doch eines der übleren Löcher dieser Galaxis. Zuerst einmal war er beim Landeanflug stetig vom "Ping" der Radarwarnung begleitet worden, welches auftrat, als er wahrscheinlich als Ziel diente. Mindestens 3 Geschützbatterien hatten ihn, seit er in Reichweite war, bis zu Landung verfolgt. Der Transpondercode wurde wohl immer und immer wieder überprüft, aber wer konnte es den Leuten schon verdenken. Das ein Fremdes Shuttel hier landete dürfte wohl äusserst selten sein und den Typen war wohl so Langweilig, das sie wahrscheinlich schon ihre eigenen Schiffe so aufs Korn nahmen.

Magaris blieb ziemlich ruhig, er hatte sich angemeldet und alles stimmte. Der Transpondercode autorisierte ihn hier zu landen und deshalb machte er sich wenige Sorgen. Er hatte schlimmeres gesehen und überlebt. Nachdem er vom Tower eingewiesen wurde, flog er korrekt an und Landete mit gewohnter Routine an der gewünschten Landeplattform. Kaum hatte das Shuttel sanft aufgesetzt, kam bereits ein bewaffnetes Detachement heraus und umstellte das Shuttel. Magaris löste den Sicherheitsharnisch, schaltete die Triebwerke und die Systeme ab und atmete noch einmal tief durch, ehe er vom Pilotensitz aufstand und sich zur Luke begab. Bevor er den Öffnungsknopf der Luke mit den Handballen betätigte zündete er sich noch eine Zigarette an. Mit einem Zischen öffnete sich schlussendlich die Luke und senkte gleichzeitig die Gangway ab. Dann trat er mit gut sichtbaren Händen aus dem Shuttel heraus.

Sofort kam ein Sicherheitsbeamter zu ihm hin und verlangte die Papiere, die ihm Magaris sofort übergab. Nach einigen Minuten des intensiven Studierens, gab der Anführer der Wachtruppe ihm die Papiere zurück. Einige Momente danach, wurde Magaris gefilzt und schlussendlich wurde ihm gestattet, mit 3 Wachen, ob es nun Geleitschutz für ihn, oder als Bewachung galt war nicht ganz klar, den Komplex zu betreten.

"Reine Sicherheitsmassnahme, Herr Certas... "

Murmelte der Sergeant des Trupps und Magaris nickte nur. Magaris war nur froh, das sein Schiff nur mit Scannern geprüft wurde. Er mochte es nicht, wenn man in seinen Sachen herum schnüffelte. Ein kleines Entgelt war natürlich nötig gewesen, aber das hatte sein alter Freund bereits erledigt. Dennoch liess Magaris eine Stange Zigaretten und zwei Flaschen Hochprozent zusätzlich liegen um sicher zu sein.

Zuerst einmal bewegte man sich durch mehrere Sicherheitsschleusen und er wurde abermals kontrolliert. Seufzend liess sich Magaris das Ganze über sich ergehen...

-Fortsetzung kommt
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#8
Ein Lachen, nicht belustigt, sondern abfällig, fast schon mitleidig, war ihre erste Antwort.

„Du stellst viel zu viele Fragen, Neugier ist hier unbeliebt. Man wird dich schnell für einen Spitzel halten und die sind noch weniger gemocht, als die Betthäschen der Schlusen.“

Der Sarge griff in die Brusttasche des Overolls und zog Zigaretten und Feuer hinaus, steckte sich eine an und deutete mit der Schachtel auf Ayris.

„Sonderrechte gibt es hier nicht, aber wer keinen Ärger macht, dem läst man vieles durchgehen. Alte Kameraden lassen einen nicht hängen, auch wenn viele das nicht hören wollen. Warum ich hier bin? Weil man der Ansicht war das eine Frau in den untersten Ebenen von Egir nicht länger als ein oder zwei Jahre übersteht. Da reichen dann auch neun Jahre.“

Sie pausierte kurz, nahm einen tiefen, nachdenklichen Zug an dem Lho-Stäbchen. Ihre Geschichte wäre zu lang gewesen für ein flüchtiges Gespräch, aber in jenem Augenblick konnte sie ihre Vergangenheit wie einen Film sehen. Ryane Mangre hätte eine glorreiche Laufbahn im Dienste des Imperators vor sich gehabt, hätte sie sich dem Oberst nicht verweigert. Heute würde sie vielleicht anders entscheiden, und vielleicht war sie deswegen so „mitteilsam“ gegenüber Grover.

„Aber Vergangenes ist vergangen. Hier gibt es nur ein Jetzt, vielleicht nicht mal ein morgen.“

Ihre Stimme war nachdenklich geworden, die militärische Härte hatte Platz gemacht für unbewusste Wut und eine Prise Verzweiflung. Sicher sie würde bald frei sein und dann? Ihre Laufbahn war beendet, sie hatte nichts gelernt außer zu töten. Sie hatte kein zuhause, keine Freunde, keine Familie. Nichts. Auf Egir Septimus, in den untersten Ebenen ist alles was ihr geblieben ist. Wärter wie Gefangene respektierten sie, die Obrigkeit weil sie einst Feldwebel der IA gewesen war und sich noch heute so benahm, sie schlichtete bei beginnenden Revolten und verhinderte übermässige Gewalt, wenn sich die Gelegenheit ergab, und die Insassen respektierten sie weil Ryane "Sarge" Mangre sich mühelos behaupten konnte und sich auf der anderen Seite bei den Wärtern für Besserungen starkmachte, manchmal sogar mit Erfolg.

„Zelle 3-11-467, du denkst noch du bist bald nicht mehr hier unten, aber glaub' mir, du wirst Hilfe brauchen!“

Schneidig drehte sie sich um und ging.
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#9
Mit gefurchter Stirn schaute Ayris der gestählten Gestalt der anscheinend ortskundigen Frau hinterher bis sie durch den Zugang der Zelle getreten und im Korridor verschwunden war. Ihre Ansätze eine halbwegs aufschlussreiche Unterredung ins Rollen zu bringen waren nicht so floriert wie sie es sich insgeheim erhofft hatte, doch überraschte sie das Resultat nicht sonderlich. Die Mentalitäten die in Abgründen wie diesen geborenen wurden und tagtäglich ein Leben zwischen Ausbeutung, Schändung und Tod fristeten waren nun einmal nicht die netten Nachbarn von nebenan, die den Kargo ihres geistigen Besitzes mit jedem x-beliebigen teilten. Im Wesentlichen hatte sich Sarg ihr gegenüber sogar menschlicher verhalten als sie es von den meisten Wesen, die hier unten verkehrten hätte erwarten können. An eine zivilisierte Konversation unter Frauen war in der Zuchtanstalt nicht zu denken, für solcherlei Belanglosigkeiten hatte hier bestimmt auch niemand Verwendung. Ebenso galt dies für Vertrauen. Es existierte kein Stoff für heitere Gespräche, genauso wenig Substanz bestand für Verlässlichkeit untereinander. Aber wenn sie richtig vernommen hatte, unterbreitete ihr die Brünette ein Angebot. Eines das auszuschlagen sie sich eigentlich nicht erlauben konnte, so gern sie diesen Luxus auch für sich beansprucht hätte.

Zelle 3-11-467… eine Adresse, eine Anlaufstelle. Ein Service-Schalter oder Notaufnahmepunkt? Jedenfalls eine Bezeichnung die wohl einen Besuch rechtfertigen könnte. Wer immer diese „Sarg“ ist, sie scheint ein harter Brocken zu sein und eine recht große Nummer hier in der Elendsgrube. Sie zur Freundin zu haben wäre sicherlich nicht das übelste was einem passiert. Sie hat mir zumindest in Aussicht gestellt das ich ihren Schutz genießen könnte oder sowas ähnliches wenn ich denn wollte. Es kann nie schaden auf ein paar mehr „Freunde“ zurückgreifen zu können, bei der Ansammlung von potenziellen Hassern die ich habe. Ist ja nicht so das mir eine große Wahl bliebe…

Sie hing noch flüchtig ihren Gedankengängen nach und starrte nichts sehend Löcher in die gegenüberliegende Wand. Eine Weile war sie unentschlossen was sie als nächstes tun sollte, schließlich ruckte ihr Kopf herum zur immer noch unversperrten Tür und sie fällte kurzerhand einen persönlichen Schiedsspruch. Flink schlüpfte sie in ihre Stiefel und erhob sie sich von der Pritsche, huschte hinüber zur Übergangsschwelle, linste den Gang hinauf und hinunter und als sie niemanden auffälliges erblickte begab sie sich auf die Suche nach der besagten Gefängnisunterkunft. Eine Perikope in ihrem Denkorgan empfand es als ein wenig lächerlich der Frau nun hinterherzulaufen, sie hätte ebenso gut bei ihr bleiben und etwas zwischen ihnen aushandeln können, aber dann schaltete sich ein aufgeweckterer Abschnitt ihres Verstandes ein und erinnerte sie daran das ihre Kammer mit allerlei Überwachungsapparaturen ausgestattet war. Wahrscheinlich hatte es einen triftigen Grund Sarg an einem Ort zu treffen, wo nicht gleich die Hälfte der masochistisch veranlagten Wärter zuschauen oder mitzulauschen vermochten. Ayris hielt sich mit dem Rücken an die Wand zu ihrer Rechten, da diese den besten Überblick auf kommende Abbiegungen und Kreuzgänge bot, achtete aber auch weiterhin darauf sich immer wieder nach hinten oder in einzweigende Korridore abzusichern. Ihr schwebte nicht unbedingt vor in die Arme einer Patrouille zu laufen, nachdem was gerade eben noch abgerückt worden war.

Zu ihren beiden Seiten malten sich die Umrisse in Zeile gehaltener Schottwölbungen aus den P-Stahl und ovale, Totenschädelgroße Lampen um die ein Gitterkäfig gesponnen war, erfüllten die ansonsten finsteren Kerkerfluchten mit einer Andeutung von Licht. Da der überwiegende Anteil der Lichtquellen ohnehin nicht funktionierte oder einige in unregelmäßigen Abständen nur noch aufflackerten, verlieh dies dem Trakt ein schauerliches Ambiente das noch durch den Labyrinthartigen Aufbau desselben, verstärkt wurde. Immer wieder hörte sie schwer oder undefinierbare Geräusche aus manchen der Zellen an denen sie vorbeieilte, mal etwas das wie ein Kratzen klang, wie blanker Finger auf unnachgiebigen Material, dann etwas wie ein dumpfes Klopfen, als stoße jemand seinen Kopf immerfort irgendwogegen oder Gewimmer, das so jämmerlich anmutete, das es sogar durch die dicken Mauern drang. In eine jede Tür war mittig ein Beobachtungsfenster mit Versieglungsschott eingelassen, direkt über dem Silberschild auf dem die schwarzen Lettern der Bezeichnung der Inhaftierungseinheit prangerten. Einmal war sie an einer vorbeigekommen, ohne rechtzeitig bemerkt zu haben dass die Fensteröffnung nicht verschlossen gewesen war und war einem Malheur nur dank ihrer rasch anspringenden Reflexe entwichen, als aus dem Zelleninneren ihr plötzlich eine lange, klebrige Zunge entgegenschnellte, die sich um ihren Hals hatte schlingen wollen. Den Vorschriften folgte hier im Bunker wohl niemand, geschweige denn das man sie Imperiums getreu einhielt. Ayris fragte sich ob Tybald über die Zustände in den unteren Regionen seines Kommandos Bescheid wusste, tat diesen Gedanken aber beim nächsten Atemzug wieder ab. Er war zu sehr auf sein geschniegeltes Äußeres bedacht, als das es ihn hier runter führen würde.

Bald bog sie in einen anderen Gang ein, folgte der ausgestreckten, kaum noch erkennbaren Adlerschwinge des imperialen Greifvogels, welcher auf dem Boden der Kreuzung gestanzt war und derartig abgewetzt war das er sich farblich kaum noch vom Rest des Untergrunds unterschied. Sie näherte sich ihrem Ziel. Die Kennziffern der Zellabschnitte glichen immer mehr der genannten Anschrift. Die Ruhe und der fehlende Personenverkehr bestätigten Ayris Annahme, dass tatsächlich Ruheperiode – also Nacht – herrschen musste.

Hey! Hey du! Warte! Warte bitte! Hey! Hier! Hier bin ich! Bitte… hör auf mich! Nicht weiterlaufen!“ sprach es plötzlich aufgeregt aus einer der Klausen und stoppte den Schritt der Azazernerin, die sich prompt umblickte um den Redner zu lokalisieren.

Halt die Klappe du Idiot!“ zischte sie auf Mundhöhe des Fensters nachdem sie schnell vor die bleierne Eisentür getreten war, die sie voneinander trennte, als sie herausgefiltert hatte woher die Stimme kam. „Du weckst sonst noch die ganze Wachmannschaft aus ihrem Schlaf und lockst sie her!“ Erst da gewahr ihr das die Zelle völlig versiegelt war, wie zur Hölle hatte sie seine Worte vernehmen können? Faustisch schob sie die Fensterverdeckung beiseite und starrte sogleich in ein Paar strahlend blaue Augen. „Damit eines klar ist du Freak, keine Gedankenspielchen, sonst verschwinde ich sofort! Also mach‘s kurz; was willst du?“ Es war für gewöhnlich nicht ihre Art sich mit sowas abzugeben, aber wenn der Kerl verrückt war – und die Wahrscheinlichkeit hierfür war recht exorbitant – dann musste sie ihn wenigstens beschwichtigen. Das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte war ein Gedankenpfuscher, egal ob geschult oder nicht, der ihren Ausflug auf allen telepathischen Kanälen schreiend weitergab.

Da bist du, gut! Oh, sogar noch in der Vollbemächnis ihrer geistigen Kapazitäten, lang her dass ich das gespürt habe. Eine Wohltat…“ Er wirkte fast so als begänne er zu träumen, doch dann raffte er sich. Blitzschnell. „Was ich will? Was alle wollen natürlich! Ich will hier raus, raus! Bitte hilf mir. “ Nun flehten seine Augen wie tropfender Tau.

Ayris wollte ihn auslachen, unterdrückte den Impuls aber rechtzeitig und erwiderte: „Na du bist lustig gepolt, ich kann mich kaum um mich selbst sorgen wie soll ich dann dich in die Freiheit befördern können? Das ich hier draußen bin ist nur ein äußerst seltsamer Zufall Freundchen. Ich fürchte ich kann dir nicht helfen, also entschuldige mich jetzt bitte ja?“ Schon schickte sie sich an sich abzuwenden.

Nein, warte! Ich weiß du kannst es, ich weiß es! Es wurde mir zugeflüstert hörst du? Und die Flüsternden lügen nicht. Die haben immer Recht. Du wirst frei sein, oh ja. Frei! Und ich will das auch sein! Du wirst mich befreien, mir das Joch der Unterdrückung von den Schultern nehmen, die bindenden Ketten sprengen, jaja! So wird es sein!“ plapperte er unbekümmert und entzückt weiter.

Sie schüttelte das Haupt und Strähnen ihres Haares fielen ihr ins ebenmäßige Profil. Zuwider ihrer Körpergestik sagte sie dann: „Na wenn du das sagst, und „sie“ es dir zugeflüstert haben… besteht ja wohl kein Zweifel das ich zurückkommen werde um dich hier rauszuholen. Nur wird das nicht jetzt der Zeitpunkt der Erlösung sein, sondern erst… später. Und bis dahin musst du hier noch ausharren okay?“ Daraufhin siegelte sie die Guckleiste wieder und klopfte nochmal leise und ermutigend mit den Knöcheln dagegen, ehe sie ihren Marsch erneut aufnahm.

Du wirst mich nicht enttäuschen, du wirst dich meiner entsinnen wenn es soweit ist, ich weiß es!“ fisperte es augenblicklich im Gange wieder in ihrem Schädel, als würde ein ätherischer Wind durch diesen wehen. Mehr verärgert über jenes dreiste eindringen in ihre privaten Sphären als bestürzt, befahl Ayris ihren Beinen ein schnelleres Schritttempo um aus dem Einflussbereich des Hirnis zu gelangen.

Nach zwei Minuten, keinem weiteren merkwürdigen Zwischenfall oder Stimmen in ihrem Kopf, fand sie sich endlich in dem Abschnitt wieder der ihr angegeben worden war. Zelle 3-11-465, Zelle 3-11-466, Zelle 3-11-467, dechiffrierte sie nacheinander die gelittenen Zahlen auf den matt glänzenden Tafeln. Sie hatte keine Ahnung was sie erwartete, als sie mit der Faust leicht gegen die rostgefleckte Tür pochte um auf sich aufmerksam zu machen. Es gab nur einen Weg um das herauszufinden.
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#10
Ryane war gerade erst einige Minuten in ihre Zelle als es an der Tür klopfte.

„Komm rein Prinzesschen.“

rief sie leicht genervt, sie wollte sich schlafen legen und hatte erst in den nächsten Tagen mit dem Besuch von Ayris gerechnet. Als sich die Tür öffnete stand sie nur noch in Unterwäsche bekleidet neben einem einfachen Tisch und trank einen Schluck aus einer Feldflasche, auf welcher ein Wappen eines Imperialen Regiments abgebildet war. Wie schon ihr Arm zeigten auch ihr Rücken und die Brust Narben aus vergangenen Tagen, aber genauso offensichtlich war die durchtrainierte Muskulatur und die Tätowierung im Nacken, welche das gleiche Wappen zeigte wie die Feldflasche. Der Raum war ebenso einfach wie alle Zellen, aber an der hinteren Wand hing eine große Flagge mit dem Imperialen Adler und in dem hölzernen Tisch steckte ein Kampfmesser der Armee.
Sarge drehte sich nicht einmal zu Ayris um, sondern stellte die Flasche aus der Hand und began Liegestütze zu machen während sie das Gespräch began.

„Ich habe nicht gedacht das du heute noch kommst, hast du die Hoffnung das dein Freier auf einen Pferd geritten kommt um dich zu retten schon aufgegeben?“

Ayris Antwort würde eine Entscheidung bringen, Ryane hatte Pläne und wenig Zeit. In vier Tagen würde entschieden werden ob man sie tatsächlich frei läst oder doch noch länger hier verrotten lassen würde. Ihr war klar das die erste Wahl sehr unwahrscheinlich war und obwohl sich ihr draussen keine Perspektive bot wollte sie auch nicht hier verweilen.
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