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Die Rückreise hatte sich bei weitem nicht so gestaltet, wie Arius sie sich erhofft hatte. Die Wildlinge waren zwar allesamt übereifrig dabei, wenn es darum ging die Bahre ,auf der Katherine lag, zu tragen, er hatte aber auch das ganze Dorf am Hals, das die Priesterin wie eine Heilige verehrte. Und zu diesem Urteil wollte er sich derzeit nicht hinreißen lassen, da so etwas nur durch Experten festgestellt werden konnte.
Ihre kleine Völkerwanderung erreichte schließlich nach mehreren Tagen den Stützpunkt der 10. Kompanie, wo die meisten Soldaten nichts besseres zu tun hatten, als angesichts des Trubels Maulaffen feilzuhalten und nur das Eingreifen des Majors beendete den Trubel. Nachdem das Chaos halbwegs geordnet worden war, wurde Arius Trupp auch schon, wie von ihm vermutet für die Befragungen eingesammelt. Er selbst erhielt das Privileg von Major Klein und Kommissar Altmann zugleich zur Nachbesprechung befohlen zu werden.
Die Luft in dem ins Erdreich gegrabenen Unterstand war so schwer und stickig, dass man sie gefühlt mit einem Messer schneiden konnte und der Zigarrenqualm von Major Klein machte die Situation nicht besser. Arius schlammverschmiert, seit Tagen nicht gewaschen, die Ausrüstung zerbeult und die wieder vor Schmerz pochenden Beinwunde fühlte sich ausgebrannt. Aber er wollte durch die Befragung durch, hatte sie sich ja erwünscht, wollte die Last des Erfahrenen an höhere Ränge zur Auswertung weiterreichen.
Am besten fing er mit dem Offensichtlichsten, den Dorfbewohnern an.
"Die Wilden mussten wir mitnehmen, da sie seit dem Ereignis wie Kletten an der Priesterin kleben. Wir hätten sie wahrscheinlich nur abhängen können, wenn uns eine Walküre ausgeflogen hätte. Sogar ihre vorherige Priesterin, eine merkwürdige Frau, deren Beine gebrochen wurden, um ihr eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Schlange zu geben, haben sie ohne einen Gedanken daran zu verschwenden zurückgelassen. Sie ist glaube ich die letzte Bewohnerin des Dorfes und sitzt dort in der Höhle der Tempelanlage fest. Ich muss zugeben, dass es mich ärgert, dass sie uns gefolgt sind, da uns damit flussabwärts ein potentieller, vorgeschobener Stützpunkt verloren gegangen ist."
Er räusperte sich verhalten, denn jetzt musste er auf den komplizierten Teil, die Priesterin, eingehen.
"Herr Major, Herr Kommissar, ich muss ehrlich sein und ihnen sagen, dass ich selbst nicht genau gesehen habe wie es anfing. Der Feind versuchte in großer Zahl und mit selbstmörderischem Ehrgeiz den Übergang über den Fluss zu erzwingen und hatte daher unsere Aufmerksamkeit vollständig gebunden. Mutter Esemah bestand darauf ein Duell gegen einen Anführer der Salzkrieger zu führen, der nach einer Art Priester aussah. Meinen Vorschlag ihn einfach zu erschießen, hat sie ignoriert und ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um die Dorfbewohner von der Richtigkeit unseres Glaubens zu überzeugen. Der Kampf wurde auf einer Art Plattform oder Floß in der Mitte des Flusses ausgetragen. Und während dieses Duells hat sie ihr Wunder... oder Hexerei begonnen. Details konnte ich nicht erkennen, da plötzlich eine Welle aus Licht über uns hinwegschwappte und uns alle blendete. Das ganze dauerte... gute Frage, wahrscheinlich maximal eine halbe Minute, es fühlte sich aber wie eine Ewigkeit an. Und dann war der Kampf vorüber. Ihr Duellgegner war verschwunden, hatte sich quasi in Luft aufgelöst, genauso wie alle anderen Salzkrieger im Fluss, die am Ufer brannten lichterloh bis auch sie sich auflösten. Keine Asche oder verbrannte Knochen. Es blieb einfach nichts zurück. Der Rest gab Fersengeld. Das es überhaupt einen Kampf gegeben hatte, konnte man nur anhand von Brandspuren in Form von Körpern im Uferschlamm sehen."
Arius schüttelte kurz den Kopf, als er das Erlebte noch einmal Revue passieren ließ, ehe er fortfuhr.
"Uns selbst war nichts passiert, nicht einmal ein Haar angesengt. Den Wilden aus dem Dorf ist glaube ich auch nichts passiert. Dafür lege ich aber nicht meine Hand ins Feuer. Kannte ja keinen von denen und die sehen sich eh fast alle ähnlich. Wenn es Warphexerei war, dann war sie zumindest sehr selektiv und hat uns verschont. Wenn es ein Wunder war... was ich nicht glauben kann, weil soweit ich weiß für Wunder die Situation in einer Schlacht viel dramatischer sein muss... also zumindest war das immer in den Beispielen der Fall von denen uns in der Armee die Priester und Kommissare erzählt haben... Also immer große, verzweifelte Schlachten gegen die Diener der Finsternis, wo das Schicksal von Welten oder großen Heiligtümern entschieden wurde und nicht von unwichtigen Dörfern in etwas größeren Scharmützeln, wenn sie verstehen was ich meine... ich will hier natürlich auch nicht abstreiten, dass es vielleicht doch eins war und mich auf eine Stufe mit der Ekklesiarchie stellen, um so etwas zu bewerten, aber sie verstehen hoffentlich meine Zweifel."
Es war wohl besser Zeit für einen Themenwechsel, bevor er sich hier weiter verplapperte. Arius kramte kurz in der rechten Tasche seiner Uniformjacke herum und beförderte eine kleine Filmdose hervor, die er Kommissar Altmann reichte.
"Ich hatte während des Ereignisses die Gelegenheit meinen Fotoapparat zu benutzen und versucht alles festzuhalten. Leider kann ich nicht sagen, ob die Fotos gelungen sind, da das grelle Licht mich geblendet hatte, weshalb ich beim fotografieren nur vermuten konnte, wo sich die Priesterin befand. Auch die Helligkeit könnte sich stark negativ auf die Qualität ausgewirkt haben, auch wenn ich hoffe, dass sie noch einen gewissen Nutzen besitzen.
Außerdem habe ich, wie Major Klein bereits weiß, versucht die Verbreitung von Gerüchten unter meinen Soldaten zu unterbinden, in dem ich ihnen unter anderem den Kontakt zu Mutter Esemah untersagt habe, was durch ihre Ohnmacht erleichtert wurde. Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass sie sich miteinander ausgetauscht haben, wenn ich nicht in ihrer Nähe war und kann daher nicht sagen, ob sie sich an meine Vorgabe zur Enthaltung ihrer Meinung gehalten haben. Möglicherweise sind einige von ihnen leider schon in die eine oder andere Richtung beeinflusst worden. Wenn Sie meine persönliche Meinung hören wollen, kann ich nur Kommissar Stein zitieren, der in der 33. Infanteriedivision, meiner ehemaligen Diensteinheit, tätig war: Unschuld beweist gar nichts!"
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
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Altmann klopfte eine seiner fliterlosen Zigaretten auf dem Handrücken fest und steckte sie dann bedächtig zwischen die Lippen. Der Kommissar entzündete sie und ihr weiß blauer Rauch gesellte sich zu dem, was man Atemluft kaum noch nennen konnte.
Also? Fragte Klein in den rauchschweren Kommandoraum hinein.
Die beiden höchsten Ränge dieser Mission waren allein. Die Funker, taktischen Zeichner und anderen Führungsoffiziere waren weder bei den Befragungen der Soldaten dabei gewesen, noch waren sie jetzt hier. Die Anhörungen hatten den ganzen Rest des Tages gedauert und auch wenn im Kommandostand sowieso ewige Nacht herrschte, war es draußen inzwischen genauso finster.
Die vergitterten Hängelampen, deren trübes Licht die Augen anstrengten und immer mehr Dunkelheit zu erzeugen schienen, als sie verbannten, zeichneten einen scharfen schwarzen Strich in das Gesicht des Kommissars. Durch den Schirm seiner Mütze beschattet, waren die Augen des Mannes nicht zu sehen.
Wie ich die Sache auch hin und her wende, Herr Major. Ich sehe da nur eine Möglichkeit dir mir zutun bleibt. Ein Schuss in den Kopf… das ist human und schnell, sie wird nicht einmal etwas spüren.
Ich fürchte, mehr kann ich nicht für sie tun.
Der Major schwieg. Das verstand Altmann vielleicht als eine Aufforderung seinen Entschluss zu erklären.
Sie hat sich in die Zehnte regelrecht eingeschlichen. Hat eine Gesetzeslücke ausgenutzt und sich gegen jeden Widerstand aufgedrängt. Sie gehört einem apokryphen Glauben an. Sie geht in den Dschungel und kommt mit einer Schar aus barbarischen Schlangenanbetern zurück. Die Soldaten in ihrer Begleitung erzählen von unheimlichen Kräften.
Die einen reden von einem Wunder, die anderen von Hexerei. Er drückte die halb gerauchte Zigarette in dem Essgeschirr aus, das ihnen als Aschenbecher diente. Sie haben von der achten Brigade gehört?
Klein nickte, während sich Altmann eine neue Zigarette aus dem Etui fingerte.
Vielleicht hat es da genauso angefangen. Ein neuer Prediger, ein leicht abgewandelter Glaube… ein Wunder und dann. Er ließ sein Feuerzeug aufschnappen und es hüllte seine Züge in Höllenglut, welche den Tabak entflammte.
Was denken Sie darüber?
Ist das wichtig?
Vielleicht nicht relevant, aber doch wichtig.
Herr Kommissar… der sonst so wortgewaltige Major schien jetzt nach den passenden Worten zu suchen. Ich halte sie für einen anständigen Menschen. Sie haben die Zehnte immer fair behandelt. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass ich sie ganz gut leiden kann. Gerade das ist aber gefährlich. Vor einem Kommissar den man fürchtet, ist man sicherer als vor einem den man achtet. Denn bei dem ist man geneigt schneller zu reden als zu denken.
Alte Soldatenregel? Altmann nahm seine Mütze ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Alte Solomon Klein- Regel.
Missachten Sie sie dieses Mal.
Na gut.
Was... was wenn sie echt ist?
Sie meinen das sie wirklich eine Heilige ist? Dafür atmet sie noch zu sehr.
Es soll auch lebende Heilige gegeben haben und sogar noch geben.
Ammenmärchen. Zeug, dass die Prediger von den Kanzeln rufen, um die Leute vor den Schrecknissen der Nacht zu bewahren.
Klein sah unbehaglich drein und sagte nichts. Solche Äußerungen konnten in den falschen Kreisen unangenehme Konsequenzen haben. Und selbst wenn, das Risiko kann ich nicht eingehen. Die Hexe sollst du nicht leben lassen.
Gewiss, aber mit Verlaub, ihre Argumentation hat Lücken Herr Kommissar. Altmann hob die Augenbraue.
Sie haben nach meiner Meinung gefragt, dann müssen sie jetzt auch damit leben.
Lassen Sie hören.
Sie hat sich in die Truppe reingedrängt, das stimmt. Aber sie hat nicht um die Mission zu den Wilden gebeten.
Mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat sie sich aber auch nicht eben.
Gewiss nicht, Herr Kommissar und glauben Sie mir, wäre sie ein Fisch, ich würde sie zurückwerfen. Vielleicht wissen Sie über die Geschehnisse mit der 8. mehr als ich, aber nach meinem Wissensstand könnte dort alles Mögliche passiert sein.
Um es kurz zu machen, sie ist mir unsympathisch. Ihre Art sich in den Vordergrund zu drängen, die Männer und Frauen den Kopf mit ihrem Primarchenkult zu füllen, all das gefällt mir überhaupt nicht.
Klingt nicht gerade wie ein Plädoyer für sie.
Ist aber doch eins, Herr Kommissar.
Wäre sie jemand der sich bei uns hätte einschleichen wollen, so hätte sie dies doch gewiss sehr viel subtiler, verstohlener getan. Das aber hat sie nicht. Jene die mit ihr in Kontakt kamen haben entweder eine sehr hohe Meinung von ihr oder lehnen sie rundheraus ab. Sie verbiegt sich nicht um zu gefallen. Sie ist bei den Soldaten im Schlamm und Dreck, verteilt Wasser und tröstende Worte. Ihren Glauben predigt sie nur jenen, die ihn hören wollen. Als die Stellung angegriffen wurde war sie vorn mit dabei, hat sich nicht zurückgenommen und hat es nicht an Beherztheit mangeln lassen. Sie sucht den Kampf mit den Vertretern des feindlichen Götzenglaubens, verbrennt sie.
Ich erachte sie als einen Störfaktor in den Reihen meiner Einheit, aber nicht als einen Agenten irgendeiner finsteren Macht. Sie müssen tun was sie tun müssen, aber ich finde sie sollten ihr die Möglichkeit geben die Dinge aus ihrer Sicht zu schildern.
Das sind zu viele Unwägbarkeiten, Herr Major. Wenn sie sich irren und sie ist ein Diener des Erzfeindes, dann sät sie mit jedem Wort die Lüge und die Abweichung in unseren Verstand. Besteht nur der kleinste Verdacht, so kann… darf ich sie nicht am Leben lassen.
Wenn sie aber doch echt ist, wenn der Imperator, die Primarchen oder der Geist des Heiligen durch sie wirkt, dann berauben wir uns dieser Waffe zum Sieg. Was immer mit der Achten geschehen ist, es wird nicht nur ein ausgefallenes Funksystem sein. Eine ganzen Brigade verschwindet nicht einfach im Dschungel. Etwas Böses geht da vor sich und vielleicht ist sie auserwählt das Gegengewicht dazu zu sein.
“Vielleicht” ist nichts was ich gelten lassen kann.
Gibt es denn nicht andere Stellen… verzeihen sie mir die Wortwahl… “qualifizierte” Stellen, für solche Problemlagen?
Da gibt es nichts zu verzeihen. So ein Fall ist nichts, was in einer mir bekannten Dienstanweisung behandelt wird. Zumindest nicht in solcher Konstellation. Ich weiß wie ich mit einem sanktionierten Psioniker zu verfahren habe, wenn er die Fassung verliert.
Ich weiß das ich einen Soldaten melden muss, wenn ich den Verdacht auf psionische Aktivität vermute. Ich erschieße Ihn oder Sie, wenn ich die Einheit als gefährdet sehe. Sie ist kein Soldat, aber doch Teil der Zehnten. Währen wir in Gohmor würde man sie festsetzen und dann durch die Scholastica Psykana auf Obsidian sichten lassen. Was immer dann geschieht wäre nicht meine Sorge. Aber diese Optionen haben wir nicht. Man wird kein potenziell gefährliches Individuum ausfliegen und eventuell dadurch Kriegsmaterial gefährden, wenn ich die Sache hier und jetzt mit einem Bolterschuss erledigen kann. Er setzte sich die Mütze wieder aufs Haupt und erhob sich. Ich danke für den Gedankenaustausch Herr Major.
In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Unterstand und ein Gefreiter salutierte. Herr Kommissar, sie haben sofortige Meldung befohlen, wenn Frau Esemah erwacht. Ich melde, sie ist erwacht.
Die beiden Männer sahen sich an.
Also gut… deuten wir das als Fingerzeig. Herr Major, haben sie jemanden, dem sie zutrauen auch unter entsprechendem Druck das zutun, was zutun ist?
Der Soldat nickte.
Dann lassen sie denjenigen holen, ich habe ihm Instruktionen zu geben.
Kurz darauf betraten zwei Männer das Lazeretzelt, welches auf spezielle Anweisung Katherine allein vorbehalten war.
Voran ging der Kommissar, grimmig wie der Tod.
Das Kettenschwert hing an der Magnethalterung an seinem Gürtel, die wuchtige Boltpistole ruhte in ihrem Halfter. Einzige Abweichung von der Normalität war dabei der Umstand, dass die Lasche mit dem Druckknopf über der Pistole nicht geschlossen war. Hinter Altmann betrat ein hünenhafter Muskelberg von einem Mann das Zelt. Banks, der Catachaner und ihr wahrer Trumpf im Dschungelkampf. Banks hatte in Horning mit einer leibhaftigen Hexe zutun gehabt und hatte es nicht nur überlebt, sondern auch seine geistige Gesundheit bewahrt. Die fatalistische Grundhaltung seines Geburtsortes mochte damit zutun haben. Er war mit einer Schrotflinte bewaffnet und nahm mit versteinerter Miene neben dem Zelteingang Aufstellung.
Altmann hatte eben den Feldarzt gesprochen und sich einige, medizinische Details geben lassen. Katherine war durchaus nicht komatös gewesen, wie es anfangs geheißen hatte. Sie litt vielmehr an einer ausgeprägten Sopor. Die Ursache hierfür konnte sich der Arzt jedoch auch nicht ganz erklären und er gestand ein, dass seine Bemühungen fruchtlos geblieben waren und die Predigerin von allein wieder erwacht war. Ohne das er sich darauf einen Reim hätte machen können. Seine Theorie ging in Richtung einer totalen und unvermittelten Erschöpfung. Die Frau lag auf die Ellenbogen gestützt auf einer Pritsche und bekam von einem Sanitäter Suppe eingeflößt. Sie war nicht das blühende Leben, aber auch nicht die leblose Gestalt, die die Schlangenanbeter hergetragen hatten. Als der Kommissar plötzlich vor dem Sani in die Höhe wuchs starrte er mit erschrockenen Augen zu diesem hoch.
Gehen Sie Eine rauchen Soldat! Die zwei Wachen vor dem Zugang würden dafür sorgen, dass sie ungestört blieben. Der Major war nicht mitgekommen. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass hier psionische Kräfte außer Rand und Band gerieten, dann durfte nicht die gesamte Führungsspitze der Zehnten dadurch ausfallen.
Sitzgelegenheiten gab es genügend. Altmann jedoch blieb mit, auf dem Rücken verschränkten Händen vor Katherines Krankenlager stehen.
Was ich wissen muss, begann er, sich nicht mit einleitenden Floskeln aufhaltend, ist, was sich im Dschungel abgespielt hat. Wie genau sie mit dem heidnischen Priester auf der schwimmenden Plattform fertig geworden sind. Sie sollten mir die Begebenheit so ausführlich und vor allem wahrheitsgetreu wie möglich schildern. Zum Wohle der Einheit und zu ihrem eigenen.
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Das Erwachen kam mit hämmernden Kopfschmerzen und einem Gefühl am ganzen Leib das ziemlich erbärmlich zu nennen war. Auch wenn sie Hunger und Durst hatte fühlte sie sich weder ausgetrocknet noch hatte sie einen trockenen Mund was immerhin schon mal etwas war. Mit geschlossenen Augen einfach nur ruhig liegenbleibend wartete sie darauf dass das Hämmern in ihrem Schädel zurückging und versuchte sich deswegen möglichst nicht auf die Geräusche ihrer Umgebung zu konzentrieren wobei sie schon jetzt das entnervende unterschwellige Surren von Insekten und die typischen Geräusche eines Lagers hören konnte. Das vertraute Gefühl eines kratzigen Feldbettes unter ihr machte auch klar in was für einem und sie fragte sich wie lange sie weg gewesen war. Dann schwappte die Erinnerung wie die reinkommende Flut an ihren Platz zurück und Katherine konnte nicht anders als zu lächeln während glückselige wie demütige Tränen in ihr aufstiegen. Sie wollte vor Freude jauchzen und sich gleichzeitig verstört in irgendeiner Ecke verkriechen. Der Imperator und die Primarchen hatten sie mit der glorreichen wie bedrückenden Ehre gesegnet das Gefäß für einen Glaubensakt zu sein! Das war etwas was nur wenigen Leuten gewährt wurde und noch weniger außerhalb der standhaften Reihen des Adeptus Sororitas. Im Primarchenkult hatte es im Laufe der Jahrtausende genau wie im restlichen Ministorum auch den Einen oder Anderen gegeben, ein jeder ein gefeiertes berühmtes Ereignis das in ihre Annalen einging und an den Hohen Feiertagen in aller angemessenen Ehrehrbietung zelebriert wurde. Ihr schwirrte der Kopf vor Gefühlen und sie hätte leicht hysterisch gelacht wenn dies ihre Kopfschmerzen nicht verschlimmert hätte also schluckte sie es herunter. So verheißungsvoll es auch für ihre Bemühungen für die Etablierung des Kultes war so bedauerlich war es dass es außer ihr kein anderes Mitglied gab um es zu bezeugen, wenn sie die PVS und Flussleute nach ihren Schilderungen befragte um einen Bericht zu verfassen würde sie überaus gründlich und sorgfältig sein müssen um die Wahrheit nicht in die eine oder andere Richtung zu verzerren.
Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter als ihr die Erkenntnis kam was dies für sie persönlich bedeutete. Sofern das Ringen des Erzfeindes und Ihm auf Erden ein göttliches Eingreifen nicht erfordert hatte, hatten die Primarchen und der Imperator hatten sie wohl beurteilt und zu Seinem größeren Ruhm der Benutzung als ihr Gefäß würdig befunden weshalb nun fortan das Augenmerk noch mehr auf ihr ruhen würde als ohnehin schon auf einem Kleriker, ihr Leben und ihre Taten würden nun noch strenger beurteilt werden. Die Güte und Gnade des Herrn der Menschheit waren unendlich aber so unendlich war auch sein Zorn. Wenn sie in Zukunft von ihren Lehren und den Imperialen Gesetzen abwich könnte sie noch so reuevoll vor den Goldenen Thron treten, sie würde wahrscheinlich keine Chance auf Buße in einem zweiten Leben als Mutant sondern Verdammnis erhalten, vielleicht sogar für die Ewigkeit. Die Angst schloss sich wie eine Faust um ihr Herz und sie spürte Tränen der ganz anderen Art in ihren Augen aufsteigen. Die Zähne zusammenbeißend bemühte sie sich das Gefühl niederzukämpfen. Sie würde Ihm und Seinem Imperium nach bestem Wissen mit aller Kraft dienen und sich wenn ihre Zeit gekommen war würde sie das Urteil voller Gottvertrauen hinnehmen. Langsam und vorsichtig die Augen öffnend blinzelte sie gegen das einfallende Licht an und wandte nicht minder langsam den Kopf um sich umzusehen. Das Innere eines bis auf den mit Papierkram beschäftigten Feldarzt leeren Lazarettszelts begrüßte sie. Es gar nicht erst mit der Torheit versuchend sich aufzusetzen schaffte sie es die Arme nach oben zu schieben und das Kissen tiefer in ihren Nacken zu ziehen damit ihr Kopf höher lag. Das angestrengte Grunzen das ihr dabei entschlüpfte reichte die Aufmerksamkeit aufsich zu ziehen.
Die nächsten Minuten vergingen mit einigen Untersuchungen, Fragen zu ihrem Zustand, der Verabreichung einer Kopfschmerztablette sowie einigen Rufen und darauf folgenden Anweisungen. Die drei Becher Wasser die sie bekam hatten zwar einen leichten Nachgeschmack aber die Flüssigkeit war herrlich kühl während sie sich zu langsamen Schlucken anhielt. Auf einen losgeschickten Sanitäter mit etwas zu Essen wartend fragte sie den Arzt nach den Umständen ihrer Rückkehr und schloss anschließend mit einem Stöhnen die Augen. Eine Rückkehr mit einer Horde hinterdreintrampelnder Heiden war gewiss nichts was der Major erwartet hatte aber immerhin konnte er keinem Vorwürfe darüber machen und ihr schon mal gar nicht. ´Sie´ war ja schließlich bewusstlos gewesen. Das hieß aber nicht das er nicht äußerst mürrisch sein und es nicht zumindest versuchen würde. Zumal das Kommen des gesamten Dorfes bedeutete das auch eine ganze Menge kampfunfähiger Männer, Frauen und vor allem Kinder anwesend sein würde um die sich dann auch noch gekümmert werden musste. Blieb zu hoffen das die Flussleute ihre verbündeten Dörfer unterrichtet hatten und der daraus resultierende Nutzen die Unannehmlichkeit für die Zehnte aufwog. Schließlich fühlte sie sich soweit fit genug das sie sich zumindest etwas aufrichten konnte und gerade rechtzeitig dass der Sanitäter mit einer Suppe zurückkehrte. Nicht zu stur das Offensichtliche anzuerkennen ließ sie sich selbige von ihm einflößen. Das übliche PVS-Kantinenzeug das mit Stückchen einheimischen Fisches versetzt war, nicht das Beste was sie gegessen hatte aber es war auch nicht das Schlechteste und beendete ihr Magenknurren. Dann bekam sie abrupt einen Besuch dessen Grimmigkeit ihm wie eine Springflut voranschwappte.
Der massiv gebaute Banks mit seiner Schrotflinte verkündete nur allzu deutlich was los war. Katherine ließ sich mit gemischten Gefühlen zurücksinken. Einerseits war sie etwas enttäuscht über den wahrscheinlich mangelnden Glauben den Teile der Zehnten damit bewiesen aber andererseits war deren Handeln auch verständlich. Wenn man wollte ließ sich das Ganze durchaus als Freisetzung psionischer Kräfte deuten worauf man reagieren musste. ´Die Hexe sollst du nicht leben lassen´ war ein vertrauter Leitsatz. Auf seine dementsprechend direkt zum Punkt kommende Forderung hin nahm sie sich einen ruhigen Moment Zeit um ihre Gedanken zu sammeln wobei sie schon etwas überrascht war das sie die Chance erhielt sich zu erklären statt direkt verurteilt und erschossen zu werden. Zuerst gab sie ihm eine kurze aber präzise Zusammenfassung was sich im Gefecht bis zum Duell ereignet hatte und führte an dass die heidnischen Priester ganz offen und eindeutig eine Herausforderung ausgesprochen hatte deren Ablehnung definitiv negative Folgen gehabt hätte sowohl für sie durch die Salzkrieger als auch durch spätere Geringschätzung und Abneigung vonseiten der Flussleute. Anschließend fasste sie das Duell bis zum entscheidenen Punkt zusammen um ihre Gründe für ihr Tun darzulegen.
„Ich hätte nur mit Glück gewinnen können also traf ich eine Entscheidung. Der Imperator und die Primarchen sind allzeit bei uns und auch wenn Sein Blick zum Schutze der Menschheit anderswo sein muss so ruhen durch Ihre Augen auch die Seinen stets auf uns. Und wenn ich in ihrem Namen keinen Sieg erringen konnte würden sie es in ihrer Gnade vielleicht tun. Meine Waffe fallenlassend pries ich Ihn zu Terra und flehte die Söhne den Feind niederzustrecken wobei ich meinen Tod billigend hinnahm. Wenn man das Werk des Herren vollbringen will muss man schließlich gewillt sein Opfer zu bringen. Und dann… im nächsten Moment… geschah es.“
Katherine erschauerte sichtlich.
„Ich weiß noch das ich vor Ehrfurcht und Demut geweint habe aber ich kann um nichts in der Galaxis erklären was ich gefühlt habe, lediglich das es mich in den Grundfesten meiner Seele traf. Weder habe ich etwas um mich herum wahrgenommen noch mich selbst in irgendeinerweise, es gab nur… diese… diese Unbeschreiblichkeit, diese… göttliche Macht.“
Ihre Stimme war heiser ob der rohen Emotionen die die Erinnerung daran auslösten und sie musste schwer schlucken um die erneuten Tränen zurückzuhalten.„Wenn ich es wirklich in Worte fassen müsste so unzureichend diese auch dafür sind, so war es als würde ich in absoluter ewigwährender Finsternis stehen und so grade halb hinter der äußersten Grenze meines Sichtfelds würde nur einen einzigen halben Herzschlag lang ein winziger Funke vom Licht den Goldenen Throns aufblitzen.“
Sie schniefte und legte dann schwer die Stirn in Falten während sie vor Konzentration ins Nichts starrte. „Anschließend bin ich hier in diesem Bett aufgewacht aber ich meine was mein Zustand nur bestätigt, mich noch ganz vage daran erinnern zu können das dazwischen noch eine Erschöpfung folgte die nicht minder allumfassend war als das davor. Oder bilde ich mir dass nur ein…“
Ihre Stimme verlor sich und sie fasste sich wieder um ruhig zu Altmann aufzusehen und seinen Blick ernst und ehrlich zu erwidern.
„Ich weiß das sie mir wahrscheinlich nicht glauben und wohl noch weniger wenn ich ihnen schwören würde das ich zweimal negativ auf Psisensivität getestet wurde, einmal als Kind wie es in meiner Heimat üblich ist und noch einmal vor meiner Abreise nach Koron. Wenn sie mich der Sicherheit wegen erschießen wollen dann tun sie es.“
Sie lächelte ein klein wenig. „Immerhin wäre die Kugel eine kleine Gnade für die ich ihnen zu danken habe. Während meiner Dienstzeit im kultischen Sicherheitspersonal habe ich ein oder zwei Hexenverbrennungen mitangesehen und auch selbst eine ausgeführt. Die einzige Bitte die ich hätte ist das sie meine Unterlagen vernichten da an einen meiner Kollegen senden nicht möglich ist und mein Leichnam geschreddert oder verbrannt wird damit die Überreste in der Landwirtschaft zum Düngen verwendet werden. Erst im Tod endet die Pflicht aber selbst dann kann und soll unsere sterbliche Hülle einen letzten Dienst tun, ich glaube das hatte ich bei der Zeremonie in der Nacht vor dem Ausbruch erwähnt.“
Sich ein Stück vorlehnend nahm sie das Kissen weg um es unter das Bett zu schubsen, wenn schon dann sollte die Wirkung der Boltpatrone zumindest nicht alles vom Bettzeug einsauen.
„Ich hoffe von den bisherigen Folgen des Geschehens macht keines zu viel Ärger, bis auf das hier natürlich, und sie kriegen die Gerüchte von Hexerei schnell zum Verstummen. Ob die Alternative dazu wohl auch…“ Sie stutzte und verstummte.
„Die Alternative… Sagen sie jetzt nicht das es auch jene gibt die mich eine Heilige nennen!“ Stöhnend fuhr sie sich mit einer Hand übers Gesicht.„Aber natürlich tun sie das, mit Hexerei als schlimmsten und Psionik als kleinerem Übel is das ja die gute Gegenseite.“
Die Augen schließend kniff sie ihre Nasenwurzel. „Bitte nicht, mir wurde die Gnade eines Glaubensaktes zuteil das mag ja sein aber das macht mich ganz gewiss nicht zu einer Heiligen sondern lediglich zu einem kurzzeitigen Gefäß.“
Anschließend schüttelte sie seufzend den Kopf. „Was für Ironie. Da halte ich mich die ganze Zeit zurück, bin immer höflich und trete niemandem auf die Füße indem ich die Kultdoktrin über Heilige aus der Kiste hole und dann muss ausgerechnet so was passieren. Na das wird ein Spaß mit der Reporterin für Kriegsberichterstattung die hier rumläuft, egal in welche Richtung.“ Wieder sah sie zu ihm hoch. „Entschuldigen sie ganzen Umstände Kommissar Altmann.“
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
Konto: 12.000 Schekel (2.000 persönlich, 10.000 Kultfinanzen)
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Sie machen es mir schwer. Altmann blickte auf Katherine herab und seufzte in nicht gespielter Verzweiflung. Sie wissen schon, dass all diese Dinge genau das wären, was ein Infiltrator sagen würde, um der Enttarnung zu entgehen? Von gefälschten oder inzwischen veralteten Dokumenten ganz zu schweigen.
Natürlich wissen sie das.
Ich kann die Misslichkeit ihrer Lage nachvollziehen. Egal was sie tun und sagen, man kann es ihnen immer zum Schlechten auslagen.
Wenn sie sich in meine Situation versetzen… Ich muss es ihnen sogar zum Schlechten auslegen. Zum Schutz der Einheit. Er schwieg, starrte auf die bettlägerige Frau herab und seine Kiefermuskeln mahlten als Äquivalent zu den Mühlen hinter seiner Stirn, die das Für und Wider zerkleinerten, es auf jeden Bestandteil hin untersuchten.
Kamerad Banks! Der riesenhafte Soldat straffte sich. Die Schrotflinte sah in seinen Händen aus wie ein Kinderspielzeug.
Jawohl Herr Kommissar! Banks hatte in der Truppe den Ruf ein gutmütiger, vielleicht etwas simpel gestrickter, Kerl zu sein. Entgegen den Vorurteilen, die über Soldaten von Catachan kursieren, war er fanatisch loyal. Noch nie hatte er den Befehl eines Offiziers auch nur in Frage gestellt. Manch einer mochte sagen, dass ihm dazu die Fantasie fehlte, welche sich gänzlich dadurch erschöpfte, den Feind im Grün des Waldes auf tausend und eine Art vom Leben zum Tod zu befördern.
Sie waren in 211 mit in Horning ist das korrekt?
Jawohl Herr Kommissar.
Sie waren damals bei einem Sondereinsatz in die Dammstadt Gutenheuer dabei, korrekt?
Jawohl Herr Kommissar.
Wer hatte das Kommando bei diesem Auftrag?
Sie Herr Kommissar.
Was hat sich während dieser Mission zugetragen?
Darüber darf ich nicht sprechen.
Das ist korrekt Soldat. Nach dem Einsatz wurden Sie und alle anderen Anwesenden von mir dazu vergattert Stillschweigen über die Mission zu wahren. Meines Wissens nach haben Sie sich vorbildlich an diese Anweisung gehalten. Jetzt aber erlasse ich eine Ausnahme von diesem Befehl. Berichten sie Kamerad Banks.
Jawohl Herr Kommissar.
Nach der Anlandung von PVS Truppen in Horning wurden einige Mitglieder der Zehnten, darunter ich, sowie einige Angehörige der des Pilgerheeres, in die Dammstadt Gutenheuer geschickt. Sicherungs- und Erkundungsmission lautete der Auftrag.
Sie hatten das Kommando. (http://koroniii.de/thread.php?sid=&posti...#post12280 So ab seite 35+)
Und was fanden wir in Gutenheuer?
Einen Kult, Herr Kommissar. Dämonenanbeter, die Kinder gefoltert und getötet haben. Die Kultusiten griffen uns an und wir töteten sie. Ihre Katakomben wurden mit Granaten zerstört und SIe gaben mir die Order alles was von ihnen zeugte mit dem Flammenwerfer zu vernichten. Altmann nickte. Und wären wir um die Kirche kämpften, war da eine Frau, die die Wahnsinnigen anführte.
Ja Herr Kommissar.
Beschreiben Sie sie. Banks wirkte unbehaglich und schluckte. Ein Anblick, welcher nicht dafür gemacht war, dass ein Mann von Catachan ihn zur Schau trug.
Die Frau führte die Kultisten gegen die Kirche. Ich stand im Eingang des Gebäudes und feuerte meinen Flammenwerfer auf den Feind ab. Die Männer verbrannten und starben. Aber um sie… spülten die Flammen irgendwie herum. Die Frau schwebte einen halben Meter über dem Boden und ihre Haare bewegten sich, als wäre sie unter Wasser. Sie hat eine Handbewegung gemacht und ich bin durch den Raum geflogen, als wäre ich von einem Dampfhammer getroffen wurden. Alle haben durcheinander geschrien und auf sie geschossen. Ein Gefreiter hat sie mit dem Bajonett angegriffen. Ich weiß nicht mehr wie er hieß.
Hallstein! Half Altmann mit Grabesstimme.
Hallstein, ja. Das Wesen hat ihn hochgehoben… mit seiner Hexerei und hat ihn zusammengefaltete wie ein Stück Pergament. Wir haben alle darauf abgeschossen, was wir hatten. Ein Priester ist dem Ding entgegengetreten, aber sein Glaube hat versagt. Sie hat ihn beiseitegefegt. Sie haben das Ding mit ihrem Kettenschwert angegriffen und der Gefreite Messer den Namen knurrte Banks als denke er an einen alten Widersacher, das heißt damals war der kein Gefreiter mehr... nur ein Pilger. Aber er hat es angesprungen. Das alles habe ich nur von Weitem gesehen. Ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Altmann übernahm.
Der Angriff Messers brachte das Wesen aus dem Konzept. Der Schild, die Aura oder was immer sie die auch geschützt hat, hatte keine Wirkung auf den Mann, der sie nur indirekt angriff. Ihr Schutz konzentrierte sich auf Schüsse und schnelle Hiebe, vermute ich. Ich weiß nicht wie diese Dinge funktionieren und will es auch nicht wissen. Messers Angriff war selbstmörderisch aber zeigte Erfolg. Ihr Schutz wurde brüchig. Ich schlug ihr ein paar Finger von der Hand und dann schickte sie oder besser es… mich auf einen Flug quer durch den Raum. Ab da wurde es auch für mich dunkel.
[B]Messer hielt das Wesen umklammert und Fahnenjunker Lysander hackte mit seiner Kettenwaffe auf das Wesen ein. Nyssa… also Gefreite Anderson hatte ihr Kettenschwert aufgenommen und beteiligte sich daran. Am Ende haben sie zu dritt dem Ding den Kopf abgeschnitten und es aufgehört. Aber es hat sich noch eine Weile bewegt... hat gezappelt und sich gewunden wie Würmer... wie...
Das Genügt, Gefreiter.
Wie lautete ihr Folgebefehl?
Alles verbrennen was an diese Blasphemie erinnerte und außer bei der Untersuchung und der Beichte kein Wort mehr darüber verlieren. Der Kommissar nickte wieder.
So ist es gewesen. Und, Gefreiter Banks. War dieses Ding, was man später als Hexe titulierte, mit dieser Frau hier vergleichbar? Der Muskelberg von Catachan musterte Katherine lang.
Nein Herr Kommissar. Zumindest nicht soweit ich das beurteilen kann.
Würden Sie sie töten, wenn ich ihnen den Befehl dazu gebe?
Ja Herr Kommissar.
Aber sie sind nicht der Ansicht, dass es sich um ein Wesen wie jenes damals in Gutenheuer handelt?
Nein Herr Kommissar.
Danke Kamerad Banks. Wieder an Katherine gewandt.
Ich neige dazu die Ansicht des Gefreiten zu teilen. Weder er noch ich sind darin bewandert, all die Spielarten des Bösen zu kennen, mit denen der Erzfeind uns auf die Probe stellt. Gleichwohl gab uns der Imperator Augen zu sehen und ein Hirn zu begreifen.
Nach meinem Dafürhalten sind sie keine Hexe. Ob sie das andere sind vermag ich nicht zu sagen. Ob diese Einschätzung korrekt ist müssen auch andere Beurteilen und ich werde dafür sorgen, dass diese Beurteilung erfolgt. Was ich jedoch tun kann ist Sie nicht zu erschießen.
Major Klein hat in ihrem Sinne gesprochen und vielleicht schließen Sie ihn dafür in Ihre Gebete mit ein. Er ist der Meinung, das Sie, so sie tatsächlich von den Primarchen oder deren und unser allem Vater auserwählt sind, eine Waffe darstellen, derer wir uns nicht berauben dürfen. Altmann schloss den Knopf, welcher den Riemen über seinem Pistolenhalfter hielt. Sobald Sie genesen sind erwarte ich einen ausführlichen, schriftlichen Bericht über die Ereignisse im Dschungel. Tun Sie dies unabhängig und ohne sich vorher mit den anderen Soldaten der beteiligten Einheit auszutauschen. Das könnte den Inhalt verfälschen. Danach können sie ihre regulären seelsorgerischen Pflichten wieder aufnehmen. Seien Sie jedoch versichert, dass ich scharfe Augen auf Sie haben werde. Außerdem schicke ich meinerseits einen detaillierten Bericht nach Gohmor. Alles was dann geschieht liegt in kundigeren Händen. Wie mit den Wilden vor dem Lager zu verfahren sein wird steht noch aus. Sie werden rechtzeitig darüber informiert.
Das wäre soweit alles.
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Die Abschlussveranstaltung, wenn man es so nennen wollte, zum Abzug der Zehnten fiel feldmäßig und daher wenig spektakulär aus. Die Soldaten waren auf dem Flugfeld angetreten. Unter heftiger Sicherung, damit nicht ein glücklicher Mörsertreffer oder Granatenbeschuss ein Massaker anrichten würde.
Die Salzkrieger hatten anfangs nur über einige Gewehre verfügt, die sie der Gottkaiser wusste wem, abgenommen hatten. In den letzten Wochen waren jedoch immer mehr Berichte eingegangen, dass sie auch schwere Waffen hatten. Vor Allem um gegen Luftziele vorzugehen. Doch wer Luft/Boden- Raketen sein Eigen nannte, der rannte auch ansonsten nicht mehr nur mit Speeren herum.
Die Zehnte hatte diese vermuteten Waffen nicht zu spüren bekommen. Im letzten Jahr war der massive Druck durch die Wilden zurückgegangen und es hatte nur noch kleinere Gefechte gegeben. Die Flussbewohner waren ihrerseits mit Gewehren ausgerüstet wurden und hatten sich als treue und tapfere Verbündete erwiesen.
Ebenso war die Abteilung aus Horning zu Kameraden, ja zu Freunden geworden. Der Krieg in der fernen Nation war nicht vergessen aber vielleicht im Kleinen doch vergeben wurden. In Horning hatte die Zehnte ihre Feuertaufe erlebt. Im Dschungel aber war sie zu einer wirklichen Einheit verschmolzen wurden. Egal von welcher Welt, aus welchem Land ihre Mitglieder stammten, jetzt waren sie Angehörige “Der Gohmorer”. Sehnig, braun gebrannt und im Schlamm und Wasser des XinHo getauft.
Für das Antreten zum Rotationswechsel waren Rüstungen, Waffen und Menschen gereinigt wurden und doch schienen sie alle noch mit einer feinen Schicht Schlamm verkrustet zu sein.
Während hinter ihnen die Turbinen der zwei Bulldogs und vier Valkyren tickend abkühlten, hielt Major Klein eine kurze Ansprache.
Er stellte das Praktische dem Pathetischen voran. Die Pioniere waren bereits vorgestern verlegt wurden, die 104 war im Großteil bereits hier und hatte ihre Aufgaben übernommen. In wenigen Tagen sollten Söldnereinheiten aus Brunsberg dazustoßen, die auf den Kampf in Wäldern spezialisiert waren.
Der Wechsel war mit Einweisungen und Übergaben einhergegangen, die die letzten zwei Wochen in Beschlag genommen hatten. Wer seinen Bereich deinem Nachfolger übergeben hatte, war danach in einen seltsamen Zwischenzustand entlassen wurden. Ein Soldat ohne Aufgabe. Natürlich blieb weiterhin die Sicherungsregelung bestehen Offiziere und Kommissar sorgten dafür, dass niemand auf den Gedanken käme, er habe hier Urlaub. Dennoch schlugen die Soldaten der Zehnten Zeit und Mücken gleichermaßen träge tot.
Wie Klein den Angetretenen erklärte, würden sie nach Huncal zurückverlegen, dort Material warten und sichten und dann final nach Gohmor zurückverlegen. Wie es dann weitergehen würde, würde sich zeigen. Natürlich waren sie aus der Operation im Dschungel nicht heraus, sondern man gönnte ihnen lediglich eine Verschnaufpause, um neue Kräfte zu sammeln und Verluste auszugleichen, bevor man sie wieder im Krisengebiet einsetzte. Ob die Verlegung per Luftschiff oder maritimen Schiff geschehen würde stand ebenfalls noch nicht fest. Beziehungsweise hatte sich die Heeresadministration noch nicht dazu herabgelassen sie diesbezüglich zu informieren.
Auf die Verluste ging der Major noch einmal speziell ein. Sie hatten etwa dreißig Kameraden verloren, die meisten beim Sturmangriff des Feindes, gleich zum Anfang der Operation. Einige waren auch auf Patrouillen und bei kleineren Scharmützeln gefallen. Noch einmal genauso viele PVSler waren so schwer verwundet wurden, dass sie ausgeflogen hatten werden müssen.
Der Blutzoll unter den Salzkriegern lag im dreistelligen Bereich.
Klein gedachte ihrer Gefallenen, mahnte aber auch an, dass es ihre Aufgabe sei und das Pflichterfüllung und Stolz auf die Leistungen und die Opferbereitschaft ihrer Kameraden schwerer wog als Wut und Trauer über den Verlust.
Zuweilen sah man geringschätzig auf PV- Streitkräfte herab, betrachtete sie als Pseudosoldaten oder eine so weit hinten stehende Verteidigungslinie, dass sie die Erwähnung nicht wert seien.
Solch zynische Spötter vergaßen aber, so Klein, dass es nicht nur die sektorenweiten und galaktischen Bedrohungen sind, die eine imperiale Welt gefährden. Gegen die Zersetzung aus dem Inneren heraus, müssen unbesungene Helden stehen, denen das Wissen um den Dienst an der Menschheit mehr bedeutet als Lob und vergoldete Lorbeerkränze.
Diese Helden aber seien die Männer und Frauen der Der Zehnten der PVS Koron Dreis, die die Errichtung eines Flugfeldes in einem namenlosen Dschungel mit dem gleichen verbissenen Ernst betreiben, wie die Verteidigung einer geheiligten Kathedrale. Auf diesen eisernen Willen ließ er ein dreifaches Hurra ausbringen und beendete damit seine knappe Ansprache.
Im Anschluss übernahmen die Teileinheitsführer ihre zugeordneten Einheiten und das Besteigen der Bulldogs begann zügig und diszipliniert. Die Truppenfahne wurde zeremoniell eingerollt und behutsam verpackt.
Die Soldaten rückten in die gewaltigen, gepanzerten Transporter ein und nahmen in langen Reihen Platz.
Belehrungen wurden durchgeführt, der Ladezustand von Waffen überprüft und noch einmal Anweisungen gegeben, was im Fall eines Abschusses des Fliegers zutun sei. Bisher hatten die Bulldocks jedweden Angriffen getrotzt, aber man konnte nie wissen.
Dann wurde gewartet. “Warten, beeilen, warten!” Das ewige Mantra des Militärs. Schließlich erhoben sich die schwerfälligen Gefährte, denen man alles zutrauen mochte, nur nicht das sie flogen, in die Lüfte.
Jene die hinten saßen, nahe der Ladeklappe, schnatterten vor Kälte und hingen sich ihre Wolldecken um. Die vorne, nah der Maschine, schwitzten, dass der Schweiß floss. In der Mitte war es für eine Handvoll Soldaten erträglich. Darin mochte eine Metapher liegen, wohl aber eine abgedroschene.
Der Flug war laut und ereignislos.
Eingeschlafene Gliedmaßen und schmerzende Genicke waren die einzigen zu beklagenden Blessuren.
Gegen den brütenden Dschungel wirkte Huncals wie ein Leuchtfeuer der Zivilisation und Moderne. Die stinkenden Schwaden der Industrie, des sich türmenden Mülls und des Verkehrs stachen in der Nase, als Gruß der menschlichen Errungenschaften. Als sie vom Flugplatz zur Kaserne verlegten brach die Nacht herein.
Einige Angehörige waren zurückgeblieben um die Verladung der wenigen Fahrzeuge zu überwachen, die die Die Kaserne hatte sich seit ihrem letzten Besuch gewandelt. Natürlich nicht an der Baustruktur, die nach wie vor marode und mehr als überholungsbedürftig war.
Das damals verlassen wirkende Gelände brummte vor Aktivität, nachdem es als Umschlagplatz für Mensch und Maschine galt. Die Blöcke mit den Stuben waren von Lichtern und den Silhouetten der darin vorübergehend Wohnenden belebt. Auch in den Nachtstunden waren Soldaten und Personal beschäftigt unterwegs, warteten Fahrzeuge oder stellten sie zum Abtransport bereit, organisierte, koordinierten, strategisierten. Eine ganze Kompanie war zur Sicherung des Geländes abkommandiert. Es gab eine Betreuungseinrichtung, wo man sich mit allem Möglichen versorgen konnte, auch wenn darauf geachtet wurde, dass nichts zu alkoholisches verkauft wurde.
Ein imperialer Schrein, wie eine Gebetsstätte des Maschinengottes gab es. Die Zehnte bezog drei Blöcke wo, sich die Soldaten Sechsmannstuben teilen konnten.
Es gab einen weiteren Block für das nicht militärische Personal, in welchem Katherine und ihr Homunculus des bekehrten Salzkriegers ihren Platz fanden.
Für heute und Morgen war nur leichter Dienst befohlen. Die Soldaten sollten sich ausruhen, schlafen ohne Angst haben zu müssen, dass sie ein nächtlicher Angriff aus dem aufschrecken würde. Morgen dann sollte jeder seine eigenen sieben Sachen in Ordnung bringen, so das aus den Dschungelkämpfern wieder herzeigbare Soldaten wurden. Den Rest der Woche würde man dann Großgerät und Material auf Vordermann bringen, bevor es zurück nach Gohmor ging.
Ausgang war untersagt, da die Stadt gerade bei Nacht nicht als sicher galt. Banden und Gangs in den Straßen und Sickerkommandos der Wilden in den Randbezierken. Aber ohnehin verlangte es die meisten nur nach sauberen Laken und dem Schlaf der Gerechten.
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Kaserne der 305. Nachschub- Kompanie / Zwischenstation für Verlegung und Bewegung operativer PVS Kräfte / Distrikt 11 / Stadt Huncal / Nation Luht
Jelena Wràc, Jeremia Scott und Kari standen vor den Stufen eines der Kasernenblöcke und rauchten, beziehungsweise tranken.
Nichts Alkoholisches verstand sich. Da kannten Kompanieführung und die Kommissare keinen Spaß. Es hieß zwar, dass man in der Kantine das eine oder andere unter der Hand bekommen konnte, doch auf Trunkenheit im Dienst standen zwölf Schläge mit der Elektrogerte. Man sagte den Soldaten der PVS immer wieder, dass sie sich im Dschungel und in Horning ihre Sporen verdient hätten. Aber wer deswegen glaubte, er hätte mehr Rechte als jene Soldaten, die in den Kasernen der Makropolen verblieben waren, der wurde sehr schnell eines Besseren belehrt.
Also tranken sie Moo.
Ein Getränk aus Malzersatz und sehr viel Zucker. Besser als Nichts und wenigstens der Farbe nach entfernt an Bier gemahnend. Sie hatten damit auf Scotts Beförderung zum Obergefreiten angestoßen und jetzt konnte sich keiner so recht dazu durchringen wieder in die stickigen Stuben zurückzugehen. Nicht das die schwüle und von Schwärmen aus Stechfliegen heimgesuchte Nacht so viel besser war. Aber hier wehte wenigstens ab und zu einmal ein gnädig kühles Lüftchen.
Um die Laternen hatten sich Schwärme aus Insekten geballt, die ihnen als wimmelnder Blickpunkt dienten.
Das Zeug klebt eim das Arschloch zu. Beschwerte sich Kari und nahm noch einen Schluck. Wenn wir wieder in Gohmor sind, dann besorge ich mir zwei Flaschen Single-Malt setzte ich mich unter den größten Luftwechsler den ich finden kann und höre erst wieder auf zu saufen, wenn die Pullen leer oder ich im Koma bin.
Ich werde mir einen Callboy kommen lassen… nichts braungebranntes. Das kann ich nicht mehr sehen. Weiß wie Schnee. Aber Muskeln wie ein Stahlarbeiter und behängt wie ein Hirsch. Den schleife ich an den Ohren in die nächstbeste Duftbar, lasse mir für drei Tage ein Zimmer geben und den Schlüssel wegschmeißen.
Und du Kari?
Squam- Squamsteak. Sie schloss genüsslich die Augen als stiege ihr der Geruch bereits in die Nase. Butterweich. So dass es einem auf der Zunge zergeht. Dazu Erdknollen und Seetangspitzen. Eine leichte Plizschaumsauce dazu. Und danach Pudding mit Schlagsahne. Mindestens 5 Kilo. Da ersauf ich im eigenen Mundwasser
Ach… Jelena winkte ab.
Bei mir gibts Kerl auf Toast. Weichgeklopftes und durch den Wolf gedrehtes Fleisch kann ich eine Weile nicht mehr sehen. Irgendwo außerhalb des Lagers krachten Schüsse. Nichts Ungewöhnliches. Huncal war eine Stadt der Gangs. Das war schade, denn die Stadt hatte einen gewissen Charme. Das sie den Berg hinauf krochen und sich so weit in seine Flanke grub, dass sie zu einem großen Teil in einer künstlichen Höhlung nistete, war gerade bei Nacht sehr malerisch.
Es fielen noch irgendwo zwei Schüsse.
Sie hielten inne und lauschten. Irgendetwas Kleinkalibriges vermutlich. Ungerührt sprachen sie weiter. Hab gehört Mutter Esemah wird auf ein schwarzes Schiff geladen, wenn wir zurück sind.
Schwarzes Schiff?
Quatsch! Du hast ein Schwarzes Schiff quer im Hirn.
Was soll das sein?
Die sammeln Psioniker ein und schaffen sie weg. Keiner weiß wohin.
Nicht so laut du Wuchtbrumme. Zischte Wràc durch die Zähne und sah sich zu einer anderen Gruppe Soldaten um, die weiter hinten standen und lachten. Schwarze Umrisse, mit einzelnen, rot glühenden Zigarettenaugen.
Über sowas blögt man nicht rum wie ein Schaf.
Du blögst doch hier am lautesten.
Jedenfalls ist das Blödsinn. Wenn sie auf so ein Schiff geschafft würde, würde sie schon in Ketten liegen.
Ach und du bist Expertin oder was?
Hab ich schon mal miterlebt und das war nicht schön für alle Beteiligten. Das glaub mal Schwester.
Ich sage euch, die sprechen die in Gohmor heilig.
Klar und dich gleich mit. Irgendwo in der näheren Umgebung rumste es, als etwas großes detonierte.
Uh das war nah.
Ich mein das ganz ernst. Überlegt doch mal. Der alte Kardinal stirbt auf einem Kreuzzug, der später eher als ungerechte Sache angesehen wird.
Jetzt gehts los… Scotts religiöse Betrachtungen waren gleichsam gefürchtet und belächelt.
Der neue Kardinal ruft nicht nur zum Frieden auf, sondern schickt auch Delegationen in alle Welt, um nach heiligen Orten und nach Heiligen zu suchen.
Und?
Und und und… sowas ordnet er doch nicht an weil er langeweile hat. Er weiß etwas und just in diesem Moment taucht Mutter Esemah bei uns auf und… ihr wisst schon.
Nein wir wissen nichts und du weißt auch nichts. Zischte dieses mal Kari. Was wir dir erzählt haben war im absoluten Vertrauen. Wenn ich wegen deiner großen Schnauze exekutiert werde, bring ich dich um.
Hört doch mal! Schnitt Jelena beiden das Wort ab.
Ja die Gangs ballern rum, wie jede Nacht. Ist doch nichts Neues.
Aber es ist mehr als sonst. Und näher!
Na vielleicht haben die einen Feiertag hier.
Vermutlich. Wenn es mehr als das wäre da…
Der obere Teil des Wachturms, welcher neben dem Westtor stand, explodierte.
Wo eben noch vier Umrisse von gelangweilten Soldaten vor schwacher Beleuchtung zu sehen gewesen waren, war jetzt nichts mehr.
Die drei PVSler duckten sich erschrocken, auch wenn die herumfliegenden Trümmer des Turms sie nicht erreichen konnten. Dann gab es eine zweite Explosion, als ein Geschoss in die oberste Etage des ersten Kasernenblocks einschlug. Donnernder Lärm, dessen betäubende Wirkung beim Abklingen dem Geräusch von fallenden Betonbrocken, Flammen und Geschrei wich. Jetzt waren keine vereinzelten Schüsse zu hören, sondern ein stetiges Stakkato aus Salven. Kurz und präzise abgegeben, von Leuten die wussten was sie taten.
Dann ein neuerliches Krachen und Splittern. Kreischende Metall.
Etwas rannte gegen das hohe Metalltor der Kaserne an. Der darauf gesprühte imperiale Adler wölbte sich und gab unter dem Herandrängen von 60 Tonnen bewegtem Stahl nach, als sei es nur aus Pappe.
Über die erbärmlich verbogenen Reste rumpelte ein Leman Russ. Er schwang den Turm träge herum. Die Kanone war die stummelige Variante des Demolishers. Sie senkte sich ein wenig und feuerte erneut. Das Geschoss schlug in das längliche Nebengebäude des Stabs ein und riss etwa die Hälfte davon auseinander. Die Seitenkuppeln des Panzers spiehen brennendes Promethium auf das Wachgebäude und verwandelten es mit den darin verbliebenen Soldaten in einen Scheiterhaufen.
Im so entstandenen, zuckenden Licht, huschten Soldaten durch die entstandene Bresche. Keine Gangmitglieder, keine Milizen und keine bewaffneten Salzkrieger.
Soldaten!
Sie alle trugen die Vollpanzerung der PVS, wie sie bei schweren Sturmangriffen genutzt wurde. Darüber bodenlange Staubmäntel. Zügig drangen die Angreifer in die Kaserne ein und feuerten auf jeden, der dabei das Unglück hatte ihnen zu begegnen.
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Eigentlich hatte Arius nur vorgehabt sich noch einmal von Simone Tober zu verabschieden und ihr eine Filmrolle mitzugeben. Keine vertraulichen, militärischen Aufnahmen aus dem Einsatz im Dschungel. Eher eine Art Erinnerungssammlung aus Naturaufnahmen, einzelnen Fotos von ihr bei Interviews und Bilder von Patrouillen durch den Regenwald. Memorabilia für die Zeit, wenn man alt war und sich an die eigene Jugend erinnern wollte. Auf ihr Angebot zum Informationsaustausch hatte er ja leider nicht eingehen können und so wollte er sie wenigstens damit entschädigen.
Gerade, als er bei ihrem Zimmer anklopfen wollte schlug die Panzergranate in dem Gebäude ein und riss eine riesige Bresche in hinein. Die Druckwelle der Explosion schleuderte ihn wie Laub im Sturm davon und ließ ihn ein Stück gangabwärts hart gegen eine Wand schmettern, ehe er zu Boden ging und ihm die Luft aus der Lunge gepresst wurde. Er blieb einige Momente regungslos liegen, ehe er Staub hustend wieder zum Leben erwachte und sich mühsam auf seine Ellenbogen aufstützte. Benommen sah er sich um, bemerkte beiläufig, dass etwas warmes seine Schläfe herabrann und zu Boden tropfte, aber nicht woher es stammte und rappelte sich mühsam auf. War die Kaserne angegriffen worden? Aber wie waren die Salzkrieger bis hierher vorgestoßen? Langsam humpelte er zu einem der Fenster, die zum Eingangstor der Kaserne ausgerichtet waren und blickte hinaus. Er sah den Leman Russ und die ihn herum vorstoßende Infanterie, die nach Lehrbuch ausfächerte und das Feuer eröffnete. Arius war erst darüber verwirrt, seit wann die Salzkrieger Zugriff auf Panzer und so gute Ausbildung hatten. Dann erkannte er die PVS Ausrüstung und ein schrecklicher Verdacht dämmerte ihm. Sie waren verraten worden. Das waren keine Salzkrieger, sondern ihre Kameraden! Ehemalige Kameraden und jetzt Renegaten, um genau zu sein. Enttäuschung wurde schnell von Wut abgelöst, als er sah, wie seine ehemaligen Kameraden ohne jegliche Skrupel Soldaten der 10. Kompanie erschossen, nein exekutierten. Dafür würden sie bezahlen, mit Zins und Zinseszins.
"Arius, was geht hier vor?" fragte ihn eine wohlbekannte Stimme in der Verwirrung mitschwang. Hinter ihm stand Simone Tober, die nach der Explosion ihr Zimmer verlassen hatte, um nachzuschauen, was eigentlich vorging. "Werden wir von Salzkriegern angegriffen? Nein, dass passt nicht. Das eben klang nach einem schweren Geschütz."
"Schlimmer Simone. Verräter aus den Reihen der PVS. Verstecke dich tiefer im Kasernengelände und bete zu ihm auf Terra, dass sie nicht durchbrechen. Sie erschießen alles was sich bewegt.
Und Simone, eigentlich wollte ich dir das in Ruhe geben, als Dankeschön für deine Hilfe. Eine Erinnerung an hier. Falls du sie nicht magst, schmeiß sie einfach weg." Mit diesen Worten drückte er ihr die Filmdose in die Hand und schob sie vor sich in Richtung ihres Zimmers zurück, ohne sie ihn auf seinen angeschlagenen Gesundheitsstatus ansprechen zu lassen. "Klettere durch das Fenster, bevor die nächste Granate hier einschlägt!“
Er selbst folgte ihr hinterher aus dem Gebäude heraus und auf die dahinter liegende Straße. Während Simone in Richtung des rückwärtigen Bereichs entschwand, lief Arius zu seiner Unterkunft, das näher kommende Gewehrfeuer als beständigen Begleiter im Ohr. Er musste sich bewaffnen, seine Leute finden und einen Gegenstoß starten.
In seiner Stube angekommen merkte er beim Blick in den Spiegel, dass halb geronnenes Blut aus einem Schnitt am Haaransatz die Schläfe und linke Wange bedeckte und beim Versuch sie wegzuwischen, das restliche blass gewordene Gesicht verschmierte. Genervt brach er den Reinigungsversuch ab und begann damit sich seine Waffen und Rüstung zusammenzusuchen.
Näher heranbrandendes Gewehrfeuer machte Arius deutlich, dass er nicht die Zeit hatte seine Körperpanzerung anzulegen und sich auf das absolute Minimum beschränken musste. Hastig streifte er sich das Koppelzeug über und zog den Kinnriemen des Helms beim hinauslaufen aus dem Unteroffiziersblock fest.
Draußen hatte das Chaos sich nicht gelegt, sondern nur etwas verändert. Hatten eben noch aus dem Schlaf gerissene, verwirrte Männer und Frauen aus ihren Unterkünften geblickt, stürmten jetzt schon die ersten mehr oder weniger gerüsteten von ihnen der Gefahr entgegen und versuchten eine provisorische Verteidigungslinie zu etablieren. Die Verräter mochten sie auf dem falschen Fuß erwischt haben, aber sie waren immer noch Mitglieder der 10. und würden ihre Leben so teuer wie möglich verkaufen.
Arius durchschritt das Durcheinander auf der Suche nach seinen Untergebenen
"Hast du irgendwo Kari und Wràc gesehen Bolowski?" Der Angesprochene verneinte die Frage kopfschüttelnd. "Dann hoffen wir mal, dass wir sie noch lebend finden."
Barsch befahl er drei weiteren Soldaten, die nicht so aussahen, als ob ihre Vorgesetzten in der Nähe waren oder ihnen Befehle gegeben hatten, sich seinem Trupp anzuschließen, um gemeinsam vorzugehen.
"Du da!" Arius zeigte auf einen jungen Soldaten, der überfordert zwischen den hin- und hereilenden Soldaten herpendelte. "Ist dein Vorgesetzter hier? Nein? Dann befehle ich dir jetzt zur Waffenkammer zu laufen und Bescheid zu geben, dass wir Panzerabwehrwaffen brauchen. Mindestens ein Leman Russ ist in die Kaserne eingedrungen. Verstärkung möglicherweise unterwegs. Falls sie schon am wiederauspacken sind, wenn du ankommst, kommst du zurück und wirfst dich ins Gefecht. Ausführen! Der Rest mit mir." Zielstrebig führte er seine bunt zusammengewürfelte Truppe in Richtung Gefechtslärm und beobachete aus der Deckung eines Gebäudes das Geschehen.
"Mürsted, Özkan und Bolowski werden den Feind niederhalten. Der Rest stößt mit mir vor und nimmt das zerschossene Gebäude da vorne." Arius deutete auf einen Kasernenblock, der einen Volltreffer vom Demolisher erhalten hatte und nun halb zusammengebrochen war. "Der MG Trupp folgt nach und wir werden uns festsetzen, um den Feind mit Flankenfeuer zu beharken und dem Rest der Kompanie Zeit zu verschaffen."
Der MG Trupp begann sofort damit seine Waffe aufzubauen, während der Rest in Deckung gekauert blieb und von der Idee eines Gegenangriffs angesichts des Demolishers nicht sehr überzeugt schien. Außerdem konnte man in der Ruine bereits Silhouetten ausmachen. Arius blieb die Anspannung seiner Untergebenen nicht verborgen und so rief er ihnen über das beginnende Bellen des Maschinengewehrs zu:
"Was ist Gohmorer? Soviel Angst, um euer bisschen Leben? Folgt mir und ich zeige euch, wo die Goldenen Schädel wachsen!"
Mit diesen Worten sprang er aus der Deckung und stürmte in Richtung der noch qualmenden Gebäuderuine.
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
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Das ihr der Blut verschmierte Soldat eine Filmdose in die Hand drückte, während um sie her die Welt zusammenstürzte und etwas von Andenken und Erinnerungen erzählte, unbeholfen wie ein Scholaabsolvent beim ersten Date, machte sie beinahe fassungsloser, als der plötzliche Angriff. Sie blinzelte zweimal verwirrt, hätte fast gelacht über die Situation und steckte den Film dann in die Tasche. Die Granate war auf dem Flur, gegenüber zu ihrem Zimmer eingeschlagen. In den drei Räume, die dadurch jetzt fort waren, hatten Soldaten gewohnt, über die sich sich gestern abend noch geärgert hatte. Bis spät in die Nacht hatten sie Karten gespielt, gelacht und geflucht. Als sie übergegangen war um sich zu beschweren und um etwas mehr Diskretion zu bitten, hatten sie sie zum Mitspielen eingeladen und dafür gröhlend Strippoker vorgeschlagen. Sie war sauer gewesen, aber nicht wirklich. Sie waren große Kinder, die den Umstand genossen lebend aus dem Dschungel zurückgekommen zu sein. Aus dem Schutthaufen, der die Seite des Flures jetzt dominierte, von den Funken abgerissener Stromleitungen durchzuckt und an einigen stellen von schwelenden Feuern beleuchtet, ragte eine verdrehte Hand. Eine Hand die kein gutes und auch kein schlechtes Blatt mehr halten würde. Simone versuchte den Schock nieder zu kämpfen, so wie sie es gelernt hatte. Schock bedeutete Starre und Starre war in so einer Situation ein Synonym für Tod. Arius rief etwas von Verstecken und durch das Fenster entkommen. Gleich… murmelte sie, machte auf dem Hacken kehrt und rannte in ihre Stube zurück. Der Soldat musste glauben sie hatte den Verstand verloren oder wollte sich unter dem Bett verstecken. Er sprang ihr beherzt nach, musste aber nicht den Retter der holden Maid in Not spielen. Sie machte nur ein paar Schritte in ihre Unterkunft hinein und griff die Tasche mit der Fotografieausrüstung, welche auf einem der Stühle stand. Dann war sie draußen, durchkletterte ein Fenster und sprang in die heiße, huncallische Nacht. Sie hatte mit Nichten vor sich betend irgendwo am anderen Ende des Lagers zu verstecken, oh nein. Natürlich sicherte sie dies Arius zu. Kaum das er aber um die Ecke war, um den Widerstand gegen die Angreifer zu organisieren, schlug sie einen Haken und hockte sich hinter die Betonumfriedung einiger Abfalltonnen. Dort kramte sie ihren Fotoapparat heraus, nahm hastig die Einstellungen für Dunkelheit vor. Dann stürzte sie sich auf ihre Art in den Kampf. Die Bilder die sie machte, würden die Öffentlichkeit im Großteil niemals zu Gesicht bekommen. Eine PVSlerin, die einen verwundeten Kameraden am Koppelzeug aus der Schusslinie zog. Ein Mann, durch brennendes Promethium in eine kurzlebige Fackel verwandelt. Der Schrecken auf Staub verklebten Gesichtern, die durch Gewalt und Explosion aus dem Schlaf gerissen wurden waren. Münder die zu Schreien aufgerissen waren, ohne dass ihre Worte in dem Kampfeslärm irgendjemand je würde hören können. Die Geräuschkulisse, welche die unvermittelt los gebrochene Hölle illustrierte, konnte natürlich kein Bild festhalten. Sturmgewehre ratterten, die Flammenwerfer des Panzers fauchten wie die bösartigen Drachenmäuler, die sie waren. Das Geschütz des Russ brüllt immer wieder sein Donnergrollen dazwischen. Der Leman Russ Kampfpanzer war an sich keine komplexe Maschine. Vielmehr ein oft bemühtes Sinnbild der Imperialen Armee. Einfach, ja idiotensicher, aber dabei unnachgiebig und unverwüstlich wie eine Stahlbetonwand. Es hieß, je komplexer und komplizierte etwas war, um so leichter konnte man etwas Wichtiges beschädigten. Die Wahrheit in diesen Worten demonstrierte der Panzer iim umgekehrten Sinne. Der ihn begleitende Infanterieschutz hatte sich in Feuergefechte mit den Kasernierten verstrickt. Viele der Laternen auf dem Gelände, rings um den Eingangsbereich waren zerstört, wodurch der Kampf nur durch das Licht erhellt wurde, welches die Anwendung des Flammenwerfers erzeugte. Wer genau auch immer im Inneren des Panzers saß, er verstand etwas von dem was er tat. Sicherlich keine Salzkrieger oder Gangmitglieder, die hier ein Stück Militärtechnik erbeutet hatten. Die Besatzung versuchte der eigenen Infanterie so gut es ging auszuhelfen. Beharkte eine Zusammenballung aus PVSlern die eigenen Leute, so brachten sie die Flammenwerfer oder den schweren Bolter in der Front zum Einsatz. Im vorsichtigen Schritttempo rückten das stählerne Ungetüm dabei weiter vor, blieb nur stehen, um den Schützen Zeit zu geben ihre Opfer aufs Korn zu nehmen. Er waltzte einen Zaun nieder und die kleine Baracke dahinter. In eben dieser Baracke hatten vor einigen Monaten zwei Soldaten einge wisse Predigern dazu befragt, wie sie auf die abwegige Idee käme, sich der Zehnten als Seelsorger anzuschließen. Als der Panzer dieses marginale Hindernis auf verdrehtes Metall und zersplitterte Bretter reduzierte hatte und sich gerade anschickte den Rasen vor dem Stabsgebäude zu überqueren, wurden die ersten Anti-Panzerwaffen gegen ihn eingesetzt. Eine Schulter gestützte, ungelenkte Rakete zischte als erstes heran, prallte von der Front ab und schlingerte, sich wie wild drehend, in die Dunkelheit davon. Das sie irgendwo angekommen war, belegte eine dumpfe Detonation. Der schwere Bolter des Panzers feuerte in die ungefähre Richtung, aus welcher der Angriff gekommen war, das Geschütz im Turm setzte den Schlussstrich unter diesen ersten Versuch. Kurz darauf folgte ein Bündel aus zusammengeschnürten Stielhandgrnaten, die ein Todesmutiger statsächlich so warf, Dass sie auf der Oberseite der Mordmaschine zu Liegen kam. Die Ladung explodierte und riss Kästen und Kanister im heißen Schrabnellwind davon. Die Haut des Monstrums konnte sie aber nicht aufreißen.
Die kleine Schar, die Arius um sich gesammelt hatte, war auf acht Soldaten angewachsen. Einige noch so, wie sie aus den Betten gefallen waren. Nur mit ihren Gewehren und grimmiger Entschlossenheit ausgestattet. Andere in voller Kampfmontur, wieder ander in einer wilden Mischung. Buchstäblich Unterwäsche und Helm. Zwei Mann rollten eine MG auf einer Räderlafette über Schutt und suchten nach einer geeigneten Position. Sie waren durch die Rückseite des Stabsgebäudes vorgedrungen. Natürlich waren sie nicht die Einzigen, die auf diese Idee gekommen waren. Über zwei Etagen hatten sich Soldaten verteilt und wehrten sich verbissen gegen die Angreifer. Entsprechend mitgenommen sah die Vorderseite des Stabes auch aus. Durchzogen von Einschusslöchern verschiedensten Kalibers und mit drei gewaltigen Brechen, durch das Panzergeschütz gerissen. Fast war es ein Lacher, dass die großen Fenster über dem zentralen Eingang, fünf Meter Hoch, noch nicht den kleinsten Sprung hatten. Die Feuerlinie im Stabsgebäude war der Amboss, auf den sich die Wut des Feindes konzentrierte, konzentrieren sollte. Die Situation war unübersichtlich. Niemand wusste wo Major Klein oder Kommissar Altmann war. Jedenfalls niemand der sich in unmittelbarer Nähe zu Arius befand. Vielleicht waren sie unter den Opfern, vielleicht führten sie irgendwo eine Gruppe, vielleicht waren sie sogar in einem Zimmer über oder unter ihnen. Zwar schickte jeder Gruppenführer Melder los, um sich ein Bild darüber zu machen, wer wo war und ob der jeweils andere mehr Informationen hatte. Da dies aber jeder tat und dazu noch der Kampf im vollen Gange war, ergaben sich bestenfalls ein Flickenteppich aus Informationsschnipseln. Das machte den Körper der Kompanie zwar weniger effizient, lähmte ihn aber auf gar keinen Fall. Nicht erst im Dschungel hatte die Zehnte gelernt separiert zu kämpfen um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ringsherum waren kleinere Gruppen in dem Bestreben unterwegs, von den Flanken her den Sack zuzumachen. Das musste ihnen niemand sagen, dass hatten sie in Fleisch und Blut. Die Frage war nur, wo genau die Flanke lag. Momentan hatte es den Anschein, dass wirklich nur die Gruppe um den Leman Russ herum involviert war. Dann lag die Zahl auf ihrer Seite. Aber wie sah es jenseits der Kasernenmauer aus? Lauerte dort noch eine solche Feindgruppe? Oder zwei, oder hundert?
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Katherine hatte die erste Zeit nach ihrer Rückkehr mit einem angesichts des allgemeinen Zustands zwar nicht großen aber dafür herzlichen Gottesdienst verbracht in denen den Primarchen und dem Imperator für ihre Erfolge gedankt und die Gefallenen angemessen betrauert wie geehrt wurden. Die Verluste der Zehnten waren zwar nicht lähmend aber doch auch nicht allzu klein. Es war ein wenig überraschend gewesen wie relativ wenig Seelsorge sie seit ihrem Einzug in die Kaserne hatte leisten müssen aber sie hatte es als gutes Zeichen gewertet und sich darauf konzentriert die nun entspannenden Soldaten da und dort sanft und freundlich von allzu großer Ausgelassenheit abzuhalten und hier und da jene die eher ins Brüten verfielen sachte aber unaufdringlich aufzumuntern. Sie hatte McKinsey’s Brunsberger Brandwein ausgepackt und schenkte einzelnen PVS’lern nach der Beichte und der ein oder anderen Kleinstgruppe außer Sichtweite der Kommissare und hohen Offiziere etwas aus, natürlich nie mehr als einen kleinen Shot pro Person und auch nur wenn sie sicher war dass die Betreffenden in letzter Zeit nicht in der Kantine gewesen waren wo angeblich heimlich ausgeschenkt wurde noch Wachdienst hatten oder haben würden. Schließlich wollte sie keine Betrunkenen oder Bestrafungen verursachen, nur die Stimmung heben. Zwischendurch hatte sie einige flache Ölschälchen und grobe Kerzen aufgetrieben und an etwas von den Treffpunkten der Soldaten auf dem Gelände entfernten Punkten sowie in der Nähe der Gebäude aufgestellt die entweder sie oder jemand anders bei Einbruch der Dunkelheit entzündete. Ein improvisierter Insektenfang wie es die Lampen ungewollt waren, über dessen Wirkung konnte bei den Viecherschwärmen vielleicht gestritten werden aber man wusste ihre Bemühung zu schätzen. Gegen Abend hatte sie sich nach dem Essen in den nichtmilitärischen Gebäudeblock zurückgezogen um sich ebenfalls auszuruhen und nachzudenken.
Ihre Konvertierungsbemühungen für den Kult waren erfolgreich und sogar mit einem Wunder segnet worden, jedes Mal wenn sie daran zurückdachte zitterten ihre Beine vor Demut während es ihr die Kehle in Ehrfurcht zuschnürte aber es stellte sie auch vor ein Dilemma das sie nicht recht zu lösen wusste. In ihre Rolle als Predigern der Zehnten war sie unerartet hineingerutscht ohne ihr eigentlich ursprüngliches Vorhaben der Bekehrung der Dschungelbewohner völlig aus den Augen zu verlieren. Dann zwischendurch die freudvolle wie erleichternde Nachricht dass sie nicht die Einzige aus ihrer Gruppe war die es nach Koron 3 geschafft hatte und auch an dieser Front Bekehrungserfolge zu verzeichnen waren, die Primarchen segnen Bruder Willis, aber es hatte auch zu Schwierigkeit der Situation beigetragen. Bei so wenigen Angehörigen des Klerus war es Pflicht ihrer gohmorischen Gemeinde als verwurzelte Keimzelle des koronischen Primarchenkultes beim Wachsen zu helfen und ihren Glaubensbruder zu unterstützen, gleichzeitig konnte und durfte sie weder ihre Anhänger innerhalb des Regiments noch die Flussbewohner alleinlassen, selbst wenn man sie zurück in Gohmor bei diesem vielleicht ersetzen würde zum Einen weil sie ursprünglich nur als Vertretung des alten Predigers eingesprungen war auch wenn sich dies zu einer permanenten Sache entwickelte und vor allem zum Anderen wegen der ausstehenden Untersuchung des Wunders.
In drei verschiedene Richtungen gerissen versuchte sie in der Meditation klärende Beruhigung und im Gebet Anleitung zu finden entweder einer von ihnen zu folgen oder einen alle zufriedenstellenden Kompromiss zu finden. Da die Augen der Götter prüfender denn je auf ihr lagen war Letzteres im Grunde umso dringlicher denn egal wie sie sich andernfalls entschied würde sie in zwei Aufgaben versagen und die Gläubigen im Stich lassen. Immerhin hatte sie zwischen ihrer Entlassung aus dem Lazarettzelt und dem Abflug aufgrund des Wunders riesige Fortschritte bei der Bekehrung der Flussleute gemacht und ihre Versuche selbigen Imperiales Gotisch beizubringen waren vielversprechend genug gewesen dass die 104. für das Nötigste zwar Geduld aber keinen exsalzkriegerischen Dolmetscher mehr brauchte. Ihre nach bestmöglichen Kräften gemachten Studien und Aufzeichnungen beider dschungelbewohnenden Parteien hatte sie vor kurzem erst zu Willis in die Hauptstadt ausfliegen lassen damit er sie sicher einlagerte. Die Flussleute waren natürlich äußerst bestürzt gewesen als klar wurde dass sie mit der Zehnten abrückte, sie hatte ihnen jedoch verständlich gemacht dass es es nur zeitweilig war und sie zurückkommen würde. Immerhin hatten auf ihre Forderung eifrig versichert der 104. nach besten Kräften ebenso bei ihrer Aufgabe zu helfen.
Leider beschenkten die Primarchen nicht mit Erleuchtung über ihre Misere und so begab sie sich schließlich zu Bett um so viel Schlaf zu kriegen wie die schwüle stickige Luft zuließ auch wenn sie mittlerweile sehr viel mehr an das Klima gewöhnter war als bei ihrer Ankunft im Dschungel. Katherine hatte sich grade hingelegt als von den Wänden nur unwesentlich gedämpft das donnernde Krachen einer Explosion zu hören war. In der Zeitspanne die es brauchte damit sie kerzengrade im Bett saß folgte eine Weitere an die sich kurze Salven von Feuerwaffen anschlossen. Die Erkenntnis dass die Kaserne angegriffen wurde war wie ein leerengekühlter Eimer Eiswasser den ihr jemand in den Nacken kippte. Sie stürzte beinahe ausgestreckt zu Boden als sie aufstand und versuchte gleichzeitig ihre Sachen an sich zu raffen und aus dem Zimmer zu stürmen. Ihr seit dem Wunder wie ein treues Hündchen an ihren Fersen klebender salzkriegerischer Konvertit öffnete grade rechtzeitig die Tür dass sie fast in ihn hineingelaufen wäre, zwar war er nicht wie die Flussleute bewaffnet worden aber er konnte mittlerweile zumindest leidlich mit einer Pistole umgehen und so wie seine Finger zuckten hätte er jetzt liebend gern Eine gehabt. Mit Stab und Laserpistole in Händen durch den Korridor zur Tür des Gebäudes eilend bemerkte sie kaum dass sie lediglich ihr Korsett und einen einzelnen Stiefel anhatte und angesichts des Chaos draußen war es auch ziemlich egal. Der Anblick des imperatorverdammten Panzers verscheuchte jeden Gedanken daran dass die Explosionen von Sprengladungen stammen könnten und hätte sie laut fluchen lassen wenn sie nicht damit beschäftigt gewesen wäre sich auf die Zunge zu beißen. Die gerüsteten PVS’ler die um ihn herum ausschwärmend auf die Leute der Zehnten schossen wirkten im Vergleich dazu nicht ganz so schockierend aber sie brachten Katherine dazu sich anzuspannen und hasserfüllt die Fäuste zu ballen, Ketzerei wäre schon schlimm genug aber dass hier war noch schlimmer: Verrat.
Ihr fiel der Guardian-Artikel über die verschwundene 8. Brigade wieder ein was neben einem Putsch anderer PVS-Truppen die naheliegenste Erklärung der Angreifer war. Die von den Flammen verursachten Brände erhellten den Hof genausosehr wie sie die Dunkelheit nur noch undurchdringlicher machten. Über den Kampflärm hörte sie die Schritte erst als sie bereits ganz nahe waren und machte sich bereit um dann aus ihrer Deckung zu springen und ihren Stab wie einen feudalweltlichen Flegel zu schwingen. Die Gestalt in Sturmmantel und Vollpanzerung die somit definitiv nicht zur Zehnten gehörte lief direkt in die Attacke. Mit dem Geräusch einer gesprungenen Glocke die geläutet wurde schmetterte der Adler in die Front des Helms und stoppte seinen Besitzer wie vor eine Wand gelaufen, ein mitten im Schritt befindliches Bein flog im rechten Winkel hoch ehe die Person schwer zu Boden krachte. Sie nahm sich die Zeit in den schlechten Sichtverhältnissen nach Offizierszeichen zu suchen ehe sie dem Benommenen die Stabspitze in die Kehle rammte und reichte ihrem Konvertit dessen Waffe. Anschließend huschte sie geduckt los in Richtung der nächsten Gruppe Zehnter die sie anhand ihrer größtenteils fehlenden Gewandung ausmachen konnte.
Irgendwo fauchte es charakteristisch aber ob es die Flammenwerfer des Panzers oder eines Tragbaren waren konnte sie nicht ausmachen. Dafür dessen Ziel, einen der Ihren der als lebende Fackel davontorkelte und dessen Schreie vor Agonie kaum noch etwas menschliches hatten. Mit Trauer im Herzen hob sie ihre Stimme und Laserpistole um den Eid der Erlösung aus Des Imperialem Infanteristen Inspirierende Instruktionen zu sprechen.
Primarchen, gebt mir die Stärke, die Tat auszuführen, und Bruder, gewähre mir Vergebung für das, was ich im Begriff bin zu tun. Das Ende wird schnell sein, und die Ewigen Tore werden weit aufschwingen für dich. Deine Pflicht ist getan, und ich muss jetzt die meine tun.
Damit drückte sie ab und gewährte ihm die Gnade des Imperators. Anschließend musste sie mit ihrem Begleiter in Deckung hechten als eine Kugelsalve in ihre Richtung flog, Laserstrahlen waren schließlich nicht unauffällig. Immerhin war sie damit in bequemer Reichweite der angesteuerten Gruppe. Den Leman Russ als dessen Zentrum nehmend befanden sie sich grob geschätzt irgendwo an der Flanke des Feindes. Während ihr Begleiter vorsichtig den Kopf und das Feuer des Feindes erwiderte brüllte zu ihrer Gruppe und natürlich auch allen anderen treuen Elementen in Hörweite, schließlich hatte sie einer Berufung nachzukommen. Liebe Gemeinde, wir haben uns heute hier versammelt, im Angesicht dieser Verräter, um ihre Gedärme an den Altar zu nageln! Sie zog den Kopf ein bisschen tiefer als ganz in der Nähe Querschläger surrten und zeigte der Gegenseite dafür einen gewissen Finger. Denn so ist das Wesen des Bösen; mit der Zeit kommt alles Übel zum Vorschein. Und so ist es an uns sich ihm zu erwehren und es zu vernichten! Kurz herüberäugend gab sie zwei drei Schüsse auf eine Truppe schemenhafter Gestalten ab und schälte damit ein Trio Angreifer umrissweise aus dem Dunkel das sogleich von der Gruppe unter Beschuss genommen wurde. Zerschlagt den Feind! Zerschmettert den Gegner! Für den Imperator bringen wir Tod! Keine Gnade dem Verräter!, rief sie eine situationsbedingte Abwandlung der Beschwörung des Kampfes, ebenfalls aus Inspirierende Instruktionen ehe sie über ihre Deckung flankte und vorstürmte wobei sie so gut es eine Pistole nun mal zuließ Sperrfeuer gab. Ihr wie ein treues Hündchen folgender Begleiter war da mit seiner Waffe sehr viel effektiver.
Katherine tat das Ganze nicht um ihre Leute zu einem kleinen Sturmangriff zu leiten, schließlich waren dafür die Linien viel zu chaotisch und die Sichtbedingungen zu schlecht, sondern weil sie mit ihrem hellen Korsett, blonden Haaren, im Feuerschein blitzenden und blinkenden, hoch erhobenem Aquilastab und vor allem grellen Laserstrahlen das Bilderbuchbeispiel eines Blickfangs und damit Ablenkung bot. Zumal in gegnerischen Augen schließlich die Chance bestand doch tatsächlich die Spitze eines wütenden Sturmangriffs zu sein. So sollten die Anderen genug Gelegenheit und Zeit kriegen ihre Positionen zu wechseln, feindliche Ziele ausmachen und ausschalten zu können und ähnliches. Mit einem innerlichen Schmunzeln fragte sie sich kurz ob diese in dem ganzen Chaos sicherlich wie wild Fotos schießende Reporterin, Kriegsberichterstattung machten schließlich nur Leute die auch einen gewissen Wagemut besaßen, einen guten Schnappschnuss davon bekam. Es wäre sicherlich ein in seinem Zwiespalt komisches Bild, zum Einen das gängige Bildnis eines Militärpredigers der sich mutig und voller Imperatorvertrauen auf den Feind stürzt um Feuer in den Herzen seiner Zöglinge zu enfachen, zum Anderen der Umstand dass sie nun mal nicht mehr als ihre Unterwäsche und einen Stiefel anhatte.
Dem Ziel einer Ablenkung entsprechend endete ihr Lauf auch damit dass sie sich ob des ihr entgegenschlagenden Kugelhagels hinter ein schusszernarbtes Fahrzeug warf. An dessen Stoßstange vorbei zielte sie auf einen halb vom Feuer beleuchteten Angreifer der grade selbst hinter seiner Deckung, den Überresten eines der Wachtürme am Torbereich, zum Feuern hervorkam und streckte ihn nieder. Dann erst stellte sie fest das auf dieser Seite des Fahrzeugs eine bunte Mischung aus Zehntern und Stützpunktpersonal festgenagelt worden war die je nach vorhandener beziehungsweise eben nichtvorhandener Bewaffnung ihren Beitrag zum Kampf leistete oder schön den Kopf unten hielt. Ihre vom Sprung aus dem aufgrund der Schwüle nur lose geschnürten Korsett gerutschten Brüste zurückstopfend krauchte sie hinüber und verlieh ihre Laserpistole an jemandem. Einer aus der Gruppe hatte eine kräftig blutende Schulterwunde die selbst die Dunkelheit nicht verbergen konnte. Zum halbwegs anständigen Verbinden Streifen aus seinem Hemd reißend lächelte sie alle aufmunternd an. Betet mit mir. Wieder zitierte sie eine Abwandlung aus den Inspirierende Instruktionen, das Gebet in Zeiten des Aufruhrs. Einfach, simpel und passend zur Situation.
Primarchen der Menschheit, Hüter von allem was recht ist,
Deren Kräften niemand standhalten kann, errettet und erlöset uns,
Von den Händen unserer Feinde, indem Ihr uns die Dominanz über sie gebt.
Zeiget uns den Weg zum Sieg, damit wir ihn in eures Vaters unsterblichem Namen herbeiführen können.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
Konto: 12.000 Schekel (2.000 persönlich, 10.000 Kultfinanzen)
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Auf eine für Außenstehende verstörende Art und Weise fühlte Arius sich im Gefecht um das Stabsgebäude fast wie zu Hause. Es war, als wäre er wieder nach Meran Magna zurückkatapultiert worden und würde nicht in diesem schwülen Dschungelnest sitzen. Die alten Instinkte übernahmen, während er seinen Trupp im Gefecht um das Stabsgebäude anführte. Geschosse schlugen um ihn im Gebäude ein, Explosionen raubten ihm das Gehör und ließen ihn seine eigenen gebrüllten Befehle nicht mehr hören. Das Adrenalin rauschte durch den Körper, während sie dem Feind alles entgegenwarfen, was ihre Waffen hergaben. Es hatte etwas rauschhaftes so im Kampf aufzugehen,dass einem nur einzelne Fragmente von dem auffielen, was um einen herum geschah, ja was man selbst tat. Es war so, als ob er Fotos betrachtete, die aber selbst nichts mit ihm zu tun hatten. Eher so als ob er einen Bildband studierte oder durch eine Zeitung blätterte.
Bolowski, der gerade sein Gewehr nachlud. Schnitt. Der Griff nach dem vorletzten Magazin. Schnitt. Eine Gefreite seines Trupps, nur in Unterwäsche und ihre Stiefel gekleidet, die sich gurgelnd am Boden wälzte, Hals und Gesicht durch Schüsse zerfetzt. Schnitt. Sein eigenes Blut, das aus mehreren Wunden troff, deren Ursprung er sich nicht erklären konnte. Schnitt. Ein feindlicher Soldat, der vor Arius Beschuss hinter eine zerborstene Mauer in Deckung hechtete und dessen verdammte Rüstung seinem Beschuss standzuhalten schien. Schnitt. Tote und Verwundete überall und der Gestank von Blut und Rauch in der Luft.
Bei ihm auf Terra, was war das hier doch für ein Schlachthaus.
Die Front aber hielt. Der Angriff auf das Stabsgebäude war angesichts des hartnäckigen Widerstands seiner Besatzung liegen geblieben und die Wand aus Stahl, die beide Seiten sich entgegenschleuderten, machte selbst im Schutz der Dunkelheit jede Bewegung selbstmörderisch. Wenn der Feind klug war, würde er versuchen ihr Widerstandsnest zu umgehen, um die ungeschützten Elemente in ihrem Rücken auszuschalten und anschließend sie niederzukämpfen. Aber irgendwie schien es so, als ob er sich nicht dazu durchringen konnte. War der Feind trotz seines bisherigen professionellen Vorgehens noch unerfahren und übervorsichtig? Oder wartete er auf weitere Verstärkung, um sie dann endgültig zu überrollen? Was es auch war, der Feind gab der 10. Kompanie die nötige Zeit, um sich für den Gegenangriff zu mobilisieren, der über die Flanken vorgetragen wurde. Der Feind schien dies auch zu bemerken und der Leman Russ brüllte immer wieder seinen Zorn heraus, während das Stabsgebäude unter den Einschlägen der Demolishergranaten bis in die Grundfesten wankte.
Arius konnte durch ein zerborstenes Fenster sehen wie, der Angriff auf der rechten Flanke organisiert erfolgte, da er scheinbar einen Anführer hatte, der ihn kontrollierte. Diesen erkannte er schließlich, als ein bulliger Mann mit seinem Flammenwerfer das Feuer eröffnete, um die Angreifer aus ihrer eben erst gewonnenen Stellung zu werfen und diejenigen, die nicht schnell genug waren in lebende Fackeln zu verwandeln. Für die meisten Menschen war ein solcher Anblick zutiefst verstörend, aber Arius hatte in seinen Jahren in den schlammigen Schützengräben Meran Magnas schlimmeres gesehen und war daher nicht aus der Fassung zu bringen. Stattdessen fiel ihm auf, dass es sich bei dem Mann um Unteroffizier Banks handelte, der es irgendwie geschafft hatte sich in so kurze Zeit nach dem Überfall in seine komplette Körperpanzerung zu werfen und einen Stoßtrupp, aus ähnlich gut Gerüsteten und Bewaffneten, um sich zu versammeln.
Arius befahl Mürsted mit dem Rofield Banks Trupp zusätzlichen Feuerschutz zu bieten. Um die rechte Flanke machte er sich jetzt keine Sorge mehr, da Banks den Bereich eher früher als später aufrollen würde und weitere Nachzügler sich zur Verstärkung in die Schlacht warfen.
Am wichtigsten war es jetzt sich im Gebäude nach anderen Unteroffizieren oder sogar Offizieren umzuschauen und abzustimmen. Das durcheinander aus Meldern half ihm gerade nämlich in keinster Weise weiter. Arius packte Kühne an der Schulter, zog sie näher an sich heran und brüllte ihr über die Kakophonie des Feuergefechts zu, dass sie bis zu Arius Rückkehr das Kommando über den Trupp ausüben sollte. Dann verließ er geduckt den Raum und begann mit seiner Suche.
Seine Suche gestaltete sich nicht sehr erfolgreich, schienen zwar überall Mannschaften zu sein, während höherrangige wie vom Erdboden verschluckt schienen. Vermutlich führten sie gerade die Gegenangriffe an den Flanken an oder organisierten im rückwärtigen Raum die Soldaten und sorgten dafür, dass die schweren Waffen verteilt wurden, redete er sich ein. Auf dem Rückweg zu seinem Trupp stolperte Arius über zwei Soldaten die mit Raketenwerfer und Munition beladen an ihm vorbeihetzten. Auf seine Nachfrage hin stellte sich die kräftige, untersetzte Frau, die den Werfer geschultert hatte, als Gefreite Damira vor, während das Jüngelchen, das die Raketen schleppte, Kröhnen hieß. Da sie wie sich herausstellte, nicht von einem Vorgesetzten einen Auftrag bekommen, sondern wie viele andere Mannschaftler auch sich selbständig ins Gefecht geworfen hatten, ordnete Arius sie seiner Befehlsgewalt unter und führte sie zu seinem Trupp. Jetzt konnten sie sich endlich um den verdammten Panzer kümmern.
"Bolowski und Mürsted zu mir. Wir werden den Panzerjägern Deckung geben. Kühne, sie übernehmen hier das Kommando. Ausführen!" Die Angesprochenen nickten kurz und machten sich daran den Befehl auszuführen. Arius sammelte die vier Soldaten seines Trupps um sich, um den Plan zu besprechen. "Damira, den Gang zwei Räume runter haben sie ein ideales Schussfeld auf den Panzer. Derzeit ist da niemand drin, weil schon eine Granate dort eingeschlagen ist und alles verwüstet hat. Versuchen sie eine der Ketten zu zerstören und sprinten sie nach dem Schuss sofort zu uns zurück. Nicht nachschauen, ob der Treffer gesessen hat oder ähnliche Sperenzien. Der Leman Russ da unten schießt schnell und genau. Wir werden im Treppenhaus auf dich warten und uns dann eine neue Stellung suchen. Dem Panzer werden wir die Zähne wohl einzeln ziehen müssen." Die so Angesprochene nickte ihm zu und verschwand in dem entsprechenden Raum, während Arius den Rest ins Treppenhaus führte und wartete. Einige quälend langsam erscheinende Sekunden passierte nichts, dann war das Fauchen des Werfers zu hören, dem wiederum wenige Augenblicke später das Donnern des Demolishergeschützes folgte, dessen Granate das Stabsgebäude in den Grundfesten erzittern ließ und Staub durch Flur und Treppenhaus jagte. Ein paar beklommene Blicke richteten sich auf Arius, schienen ihnen zu fragen, ob er die Gefreite Damira in ihren Tod geschickt hatte. Er ignorierte sie bewusst und gab sich betont gleichgültig, war aber insgeheim froh, als die Soldatin Staub aushustend, aber sonst unversehrt zu ihnen aufschloss.
"Kette zerstört?" Sie nickte knapp zur Bestätigung und machte sich dann mit Kröhnen daran den Werfer nachzuladen, ehe sie alle zusammen das Stabsgebäude auf der Rückseite verließen und sich zur rechten Flanke begaben.
Durch den von Banks Trupp zum Teil gesicherte Bereich konnte ihr Trupp in der Dunkelheit über die Trümmer vorrücken zwischen denen Tote und Verwundete lagen, die sie keiner Seite zuordnen konnten. Vor ihnen, rund 80 Meter entfernt konnte die Silhouette des Panzers vor dem Schein des dahinter brennenden Gebäudes ausgemacht werden. Eine seiner Ketten war zwar zerstört, aber die Besatzung hatte das Fahrzeug noch nicht aufgegeben, wie das Feuern des Turmgeschützes verriet. Sie mussten ihnen also noch ein bisschen mehr Feuer unter dem Hintern machen.
Arius gab seinem Trupp das Signal zum ausschwärmen und langsam kroch jeder durch die Trümmer des Kampfes. In der Dunkelheit konnte er plötzlich ein Gesicht ausmachen, dass ihn verwundert anstarrte. Zumindest tat es das vermutlich unter der Gasmaske von der es bedeckt wurde. Arius ließ der Person keine Zeit das Gesehene zu verarbeiten, sondern jagte ihr stattdessen eine Garbe Kugeln durch die Brust. Die Gestalt fiel nach hinten über und ihr Versuch sich dem Leman Russ heimlich zu nähern war gescheitert. Die Kameraden des Toten erwiderten wütend den Beschuss und zwangen Arius und seinen Trupp mit dem Kugelhagel in Deckung. So nah und doch so fern.
"Zerstören sie die verdammte Seitenkuppel Damira! Der Rest treibt die Infanterie weg!"
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
Konto: 1185 Schekel
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