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Es zeichnete sich recht schnell ab, dass ein Besprechen in der Höhle wenig produktiv sein würde. Auch wenn die missgestaltete Schamanin in gewisser Weise die religiöse Instanz der Siedlung zu sein schien. Die Hürde des holprigen Übersetzens, wie auch das ungesunde Klima in der Grotte ließen es jedoch angeraten erscheinen, die Verhandlungen oberhalb der Erde zu führen.
Ein Knabe rannte allerdings nach jeder mehr oder weniger wichtigen Vereinbarung in die Unterwelt, um der Schlangenfrau zu berichten und ihre antwortende Kunde nach oben zu tragen.
Ohnehin schienen die weltlichen Angelgegenheiten in den Händen der Kriegerin und des großen Kriegers, den sie auf dem Wasser gesehen hatten, zu liegen. Die Frau wurden von den PVS- Soldaten nur als „Manntöter“ und der Mann nur als „der Große“ tituliert. So der gefangene Salzkrieger diese Bezeichnungen Eins zu Eins übersetzte, schienen sie sich nicht daran zu stören.
Der Große gesellte sich im Fortschreiten der Nacht zu ihnen, nachdem den Angreifern die Lust aufs Kämpfen in der Dunkelheit vorerst vergangen zu sein schien.
Ort der Verhandlung war ein Steinbau, von einem zentralen Feuer erhellt.
Bemerkenswert war der Umstand, dass die Eingeborenen den Gebrauch von Tischen und Stühlen nicht nur kannten, sondern auch pflegten. So versammelten sie sich um eine wuchtige, aus einem einzelnen Stein gehauenen, Tafel. Kruger ließ die Soldaten derweil wegtreten und ein Lager errichten. Sicherung des Lagers wurde befohlen, unter der Prämisse, dass alle eine Mütze voll Schlaf bekämen. Darüber hinaus sollten immer Zwei Soldaten den Fluss im Auge behalten und von einer erhöhten Position und unter Bedacht der Munitionsreserven, gezielt auf jeden Versuch schießen, den Fluss zu überqueren.
Die Salzkrieger sollten merken, dass ihre Feinde mächtige Verbündete gewonnen hatten.
Später dann wollte Kruger eine Funkmeldung an das Armeelager absetzen.
Bevor palavert wurden, wurde gespeist.
Tatsächlich war Fisch die Hauptnahrungsquelle, aber auch Früchte, Geflügel und Wild gab es in einem Übermaß und einer Vielfalt, dass sich ein Bankett in den Türmen Gohmors dieser Auswahl nicht hätte schämen müssen. Die Lebensmittelversorgung der Siedlung schien durch die Belagerung in keiner Weise beeinträchtig zu sein.
Manntöter und der Große waren so etwas wie Kriegshäuptlinge. Verdiente Kämpfer, die in diesen Zeiten des Mordens mit der Verteidigung des Volkes beauftragt wurden waren. Er war für die Verteidigung des Flusses und für Gegenangriffe zuständig, ihr oblag der Schutz der Siedlung.
Tatsächlich handelte es sich hier keineswegs nur um ein Dorf, welches das Glück hatte in den Ruinen einer versunkenen Hochkultur zu siedeln. Vielmehr war dieser Ort das Zentrum eines kleinen Reiches. Den Fluss hinauf gab es weitere Dörfer, die sich in religiösem Verständnis und familiärem Zugehörigkeitsgefühl zum Flussvolk zählten. Die Salzkrieger hatten einige dieser Dörfer ausgelöscht, andere behaupteten sich jedoch nach wie vor. Botschaften wurden über das Hinterland der diesseitigen Flussseite befördert. Außerdem gab es eine Handvoll Siedlungen in diesem Hinterland, die sich als Verbündete des Flussvolkes verstanden.
Alles in Allem konnte die Siedlung bei etwa 2500 Bewohnern über 600 bis 700 Krieger verfügen. Rechnete man die Kämpfer der anderen Siedlungen hinzu, waren es vielleicht 1500. Allerdings bedeuteten den Eingeborenen diese Zahlen wenig. Ihre Kampfweise war ritualisiert, Champions kämpfen gegen Champions, kleine Gruppen überfielen feindliche Dörfer. Die Art wie die Salzkrieger kämpfen und auch wie die PVS in Zahlen dachte, war ihnen fremd. Alle wehrfähigen Krieger zu mobilisieren, um einen Feind abzuwehren, stellte sie vor große kulturelle Herausforderungen. Tatsächlich waren einige ihrer angesehensten und fähigsten Streiter beim Auftauchen der Salzkrieger gefallen, als sie versucht hatten deren Champions herauszufordern. Ein verdienter Kämpfer der Wache stehen musste um auf einen Angriff zu warten, der vielleicht niemals kam, erschien ihnen lächerlich und dumm. Der Affront dieser Art des Kämpfens und Tötens war kaum in Worte zu fassen und das Flussvolk hatte erhebliche Schwierigkeiten diese Herangehensweise an den Krieg nachzuvollziehen.
Entsprechend war die Betrachtung der Schusswaffen der Soldaten eher von Abscheu als von Begeisterung geprägt. Natürlich sahen sie die Effizienz darin viele Feinde auf einmal zu töten. Dies ohne Können oder Anstrengung zu bewerkstelligen, hatte für sie jedoch etwas zutiefst obszönes.
Bis all diese Erkenntnisse ausgetauscht und verdeutlicht wurden waren, Missverständnisse bestesgehend beseitig oder wenigstens beiseitegelassen waren, stand der Mond hoch am nächtlichen Himmel.
Die Vertreter des Flussvolkes sahen wenig Nutzen darin sich mit der PVS zusammenzutun um gegen die Salzkrieger vorzugehen. Nach ihrer Auffassung war das Ende der Welt gekommen und es galt nun, dieses Ende auf bestmögliche Art und Weise zu gestalten. So hatte es Bruder Tobias gepredigt. Am Tag der Vernichtung erkannte der große Vater die Seinen daran wie sie starben.
Überdies verwundete es sie, dass die Fremden zwar von Hilfe und Zusammenarbeit sprachen, ihnen aber ihre Waffen, so sie sie denn gewollt hätten, nicht geben konnten. In ihrer Gesellschaft konnte jeder alles. Jeder wusste wie man einen Speer oder eine Kriegskeule anfertigte. Wie man Fische fing, Feuer machte oder ein Ruder schnitzte. Manch einer konnte etwas besser als ein anderer, aber befähigt war ein jeder, der kein Kind mehr war.
Das diese Fremden die tödlichen Waffen, die sie besaßen, nicht selber bauen konnten, entzog sich ihrem Begreifen.
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Die Verhandlungen gestalteten sich angesichts der Übersetzungsschwierigkeiten so zäh aber bezüglich ihres Erfolg schwieriger als erwartet. Es gab eine Menge Missverständnisse aber glücklicherweise auf beiden Seiten genug guten Willen damit umzugehen dass es nicht völlig schlecht lief. Die größten Probleme waren die Waffen und militärische Ausrüstung und die religiöse Ansicht der Flussbewohner. Kurz vor dem heutigen Verhandlungsende angesichts der späten Stunde schafften sie es immerhin mit Biegen und Brechen den ersteren Teil zumindest dahingehend ein kleines Bisschen abzumildern dass es zur Waffenherstellung auch eine Materialmenge und Geräte brauchte deren Mitführung bei solchen Erkundungsmissionen einfach nicht praktikabel wäre.
Zu langsam, zu schwer im Transport. Im Zuge dessen hatte Katherine gefragt was mit Bruder Tomas Begleitern und deren Ausrüstung, sofern auch am Fieber verstorben, geschehen war wobei hier die Übersetzung leider etwas versagt hatte. Das Wesentliche war schien man allerdings mitbekommen zu haben denn Manntöter hatte sie auf später verströstet ohne von vornerein eine negative Antwort zu geben. Das Essen war eine positive Überraschung für sie und Krugers Leute gewesen und auch wenn manche Frucht im neutralen Sinne recht exotisch geschmeckt hatte hatte es allen ziemlich gemundet und das Flussvolk war offenbar erfreut gewesen wie gut es bei den PVS’lern angekommen war.
Das von deren Seite die Zustimmung für einen Tauschhandel von Nahrung gegen andere nützliche Dinge zugestimmt worden war war zumindest eine Erfolgsnachricht. Damit musste nur noch Major Klein und das Oberkommando seinen Segen geben und sich hoffentlich Güter finden und in adäquater Menge ins Lager der Zehnten transportieren lassen.
Krugers gefunkter Rapport würde also keine völlige Negativmeldung sein und hoffentlich würde sich in den im Lager verbliebenen Berichten und Aufzeichnungen Informationen über Bruder Tobias und die Schlangentempel-Anlage finden. Auch wenn Katherine sicher war dass es ziemlich Gemurre geben würde ob ihres Bestehens darauf dass einer Kommissare die Schriften sichten würde aber sie wollte kein Risiko eingehen dass einer der Soldaten etwas las was nicht für seinen ungeschulten Verstand gedacht war.
Langsam fuhr sie sich mit den Händen übers Gesicht und stöhnte leise. Wenn er nicht schon tot gewesen wäre hätte sie diesem Tobias am liebsten den Hals umgedreht dass er diese Idee der Apokalypse gelehrt hatte. Zum Einen war ihr der Grundgedanke an sich schon fremd, es würde keinen Tag des Gerichts geben an dem sich der Gott-Imperator urteilend von seinem Thron erhob denn ein jeder Mensch wurde schon seit Anbeginn im Leben wie im Tode beurteilt, gerichtet und hatte es selbst in der Hand sich sein Heil in den Augen des Herren der Menschheit zu verdienen. Deshalb würde es auch keinen Tag der Vernichtung geben denn wie schon der gesegnete Sebastian Thor wenn auch nicht völlig korrekt gesagt hatte: Die Stärke des Imperators ist die Menschheit, und die Stärke der Menschheit ist der Imperator. Wenn sich die Menschen nicht mehr gemäß Seiner Lehren verhielten würde es keine finale Katastrophe geben, sondern ein langsames größtenteils unbemerktes stetes Voranschreiten in den Untergang.
Damit war sie beim zum Anderen. Sie stand nun vor der Aufgabe Tobias Predigten zu nehmen und so in die richtige Richtung zu drehen dass sie es in die Köpfe dieser Dörfler bekam dass es sich bei den aktuellen Geschehnissen nicht um die Vernichtung sondern um eine Prüfung handelte die die Zweifler aussortierte und die Standhaften stärken würde. Kruger mitteilend dass sie nach Lösungansätzen für das religiöse Problem suchen würde überließ sie ihn seiner Funkmeldung und machte sich mit dem Salzkrieger im Schlepptau an den Abstieg in die Grotte. Sich einfach hinstellen und den Flussleuten ihre Ansicht predigen würde kaum Früchte tragen wenn ihr ständig mit der Schlangenfrau und einer angeblichen Autorität Tobias dazwischengequatscht wurde. Daran die Verkrüppelte zuerst zu überzeugen führte wohl leider kein Weg dran vorbei.
Tonlos seufzend sandte sie ein Gebet an ihren Heiligen Sanguinius aufdass er ihr helfen und den Leuten ihren Irrweg aufzeigen würde. Respektvoll den Kopf vor ihrer heidnischen Kollegin neigend erklärte sie dass sie hier war um sich die Schriften von Bruder Tobias anzusehen und mit ihr darüber und ihre Eigenen zu sprechen. Vorsichtig das Buch aus den gewachsten Händen der Mumie entfernend schlug sie es zufällig an einem der kleinen Lesezeichen auf und musste es dann rasch zur Seite strecken um zu verhindern dass ein großer Wassertropfen das Papier traf. Es der anderen Frau reichend griff sie schnell in ihren Rucksack um nach einem Tuch oder Lappen zu suchen der sich darüber halten ließ, wobei sie gleich nach ihrem Buch fischte. Beim Herausholen zog sie mit dem Ärmel ausversehen das Tarot-Kästchen mit heraus. Erschrocken danach greifend konnte sie es vor dem Sturz bewahren auch wenn dabei die Riegel aufgingen.
Eine einzelne Karte rutschte heraus, flatterte durch die Luft und blieb mit der Vorderseite nach oben mitten auf den geöffneten Seiten liegen. Katherine legte ihre Sachen auf ihre Oberschenkel und kreuzte die Hände zum Aquila. Es war die Karte des Imperators. Sie zeigte Ihn in den Gewändern eines Königs, mit fordernd oder darreichend vorstreckter Rechter. Hier jedoch lag die Karte auf dem Kopf und nun war die Hand nicht mehr hingehalten, sondern in einer Geste der Warnung ausgestreckt. Könnte dies ein Zeichen sein? Die Hilfe für die sie gebetet hatte?
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
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Die Schlangenfrau war aufgeregt, das konnte man sehen.
Ob es ihr gefiel, dass Katherine sich des Buches bemächtigte oder ob ihre Aufregung schlicht dem Umstand geschuldet war, dass sich etwas in ihrer steten, eintönigen Welt änderte, konnte bestenfalls geraten werden. Jedenfalls machte sie keine Anstalten die Predigerin daran zu hindern, das Buch aus den toten Händen des Berufsgenossen zu nehmen.
Wie sich gezeigt hatte, waren die, im Vergleich zu den Mordinstrumenten der Eingeborenen, tödlichen Waffen des Begleitschutzes des Predigers, mit diesen bestattet wurden.
So war es üblich.
Ein Krieger musste seine Waffen mit in die nächste Welt nehmen, auf dass er am jüngsten Tag an der Seite des großen Vaters in den letzten Kampf ziehen konnte.
Also ruhten Lasergewehre, Schrotflinten, Granaten und Kampfmesser, zusammen mit den Kalk überzogenen Knochen ihrer Besitzer auf dem Grund der Grotte.
Das Fallen der Karte, sei es göttlicher Intervention oder der Schwerkraft geschuldet, ließ die Schlangenfrau aufgeregt zischen und in schneller Abfolge einige Worte brabbeln. Der Salzkrieger bemühte sich einer Übersetzung, verstand aber kaum mehr, als das die Priesterin das Wirken Tobias darin sah.
Gut möglich, dass dies Katherines Handeln ein Stück weit für sie legitimierte.
Das Buch war eine unschätzbare Reliquie.
Nicht nur was den Inhalt anging, der beim ersten Blick eine Vermischung des lokalen Septinanusglauben, mit anderen ekklesiarchichen Strömungen zu sein schien. Darüber hinaus war das Werk technisch überaus aufwendig fabriziert wurden. Der dicke Ledereinband mit Messingschließen ummantelte beschichtetes Pergament, welches selbst unwirtlichen Umwelteinflüssen zu trotzen vermochte und den formidablen Erhaltungszustand erklärte. Es wog auch weit weniger, als sein wuchtiger Anblick implizierte.
Der wahre Schatz eines Missionars im Außendienst.
Auch die liturgische Gestaltung war von Meisterhand. Eng beschriebene Seiten in verschnörkeltem Hochgotisch, stilisierte Illustrationen, welche Heilige und ihre dämonischen Widersacher zeigten.
In goldenen Lettern stand auf dem Einband der einfache Name “Liber Veritas“.
Die Karte des Imperators war nun wiederum auf eine Passage gefallen, die nicht von Septinanus handelte. Sie befasste sich mit dem trügerischen Kreuzzug des falschen Propheten Sankt Basillius, der dreißig Orden des Adeptus Astartes auf einen Büßerkreuzzug schickte.
Was genau mit diesen Verdammten geschah verschleierte der Text durch Sinnsprüche und unheilsschwere Andeutungen. Auch war die Abhandlung in dieser Passage des Buches sehr knapp gehalten. Kaum mehr als eine Seite und diente lediglich der Untermauerung einer theologischen Leitlinie.
[CENTER]"Wenn ein Prophet oder Träumer unter euch aufsteht und dir ein Zeichen oder Wunder ankündigt und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er dir gesagt hat, und er spricht: Lass uns andern Göttern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen, so sollst du nicht gehorchen den Worten eines solchen Propheten oder Träumers; denn der Allgewaltige zu Terra, euer Gott, versucht euch. Er prüft die Stärke eures Glaubens, um zu erfahren, ob ihr ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele als euren Herren erkennt.
Dem Allgewaltigen zu Terra, eurem Gott, der unter den Menschen wandelte und dem Hand und Herz gegeben war, wie den Menschen, sollt ihr folgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen.
Der Prophet aber oder der Träumer soll sterben, weil er euch gelehrt hat abzufallen von dem Herren, dessen Licht das ewige Dunkel des Warp erhellet, eurem Gott, und weil er dich von dem Wege abbringen wollte, auf dem du wandeln sollst, wie er zu Terra, dein Gott, geboten hat –, auf dass du das Böse aus deiner Mitte wegtust.
Jene aber, die von falschen Propheten geblendet und vom Wege abgebracht sind, denen gib Gelegenheit sich aus ihrer Drangsal zu befreien.
Denn auch sie sind mein Volk, sagt der Gottkaiser und mein Name ist über sie genannt. So sie sich demütigt zeigen, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom goldenen Throne her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.“
[/CENTER]
Ging man davon aus, dass dieser Spruch nicht das war, was die göttliche Intervention mitzuteilen gedachte, so konnte man auch einen anderen, wortwörtlichen Fingerzeig dafür halten. Im ikonografischen Stil, in welcher die Karte gestaltet war, konnte man den mahnend erhobenen Finger des Gottkaisers auch als einen Deut verstehen. Diese hätte dann auf die gegenüber liegende Seite gewiesen, welche eine prunkvolle Illustration der heiligen Sankt Praxedes von Ophelia VII zeigte, wie sie mit ihrem flammenden Streitkolben die Abscheulichkeiten einer unmenschlichen Xenorasse zerschmetterte.
Der Künstler dieses Bildes gehörte dabei zu den Glücklichen, die einen Tyraniden noch nie mit eigenen Augen gesehen hatten. Entsprechend wenig akkurat waren seine Zeichnungen der Wesen, die mehr mit den Dämonen auf anderen Seiten gemein hatten, als mit den biologischen Abscheulichkeiten dieser Spezies.
Das inspirierende Bild war nur mit einer kleinen Unterzeile versehen.
[CENTER]„Aber alle, die auf ihn zu Terra vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen. Der Tod verliert seinen Schrecken für sie.
Denn es ist besser für den Gottkaiser zu sterben, als abseits seines Lichtes zu leben. Weiche nicht vor dem Xeno, denn seine Waffen sind nur Klaue und Zahn. Der Gottkaiser aber salbt dich mit Zuversicht und gürtet dich mit dem Schwert der Rechtschaffenheit. Wer da fällt im Namen der gerechten Sache, stirbt nicht. Er wird verherrlicht und erhebt sich zu den Sphären der Engel und Heiligen.
Imperator eleison!“[/CENTER]
[CENTER]--- [/CENTER]
Während die Predigerin das Buch studierte, schlug sich Kruger über ihr mit sehr viel weltlicheren Dingen herum. Gemeinsam mit Anderson versuchte er seit etwa einer Stunde eine einigermaßen stabile Funkverbindung zum Lager zu etablieren. Kurz hatten sie Kontakt, der aber sofort wieder abbrach. Dann hatte sich ihre Frequenz mit anderen Gruppen überlagert, die irgendwo im Wald aktiv waren. Geisterhaft und ätherisch wisperten die Anfragen und Berichte in den Ohrhörern, zu schwach und weit entfernt um aussagekräftige Fakten zu erfahren.
Sie wollten es schon aufgaben und später noch einmal probieren, als es endlich gelang. Rauschend und abgehackt, von Interferenzen durchsetzt. Es hatte einen weiteren, schweren Angriff auf die Stellung gegeben. Da der schnell sprechende Funker am anderen Ende in der Vergangenheitsform sprach, schien das immerhin zu heißen, dass dieser zurückgeschlagen wurden war. Allerdings schien der Druck recht hoch zu sein und auch jetzt wurde die Stellung bedrängt. Natürlich wurde im Funkverkehr keine exakte Lage abgebildet und keine operativen Vorgehensweisen erörtert.
Es handelte sich lediglich um eine kurze Erklärung für den eingeschränkten Funkverkehr. Andere Meldungen und Kontakte hatten momentan schlicht Vorrang.
Nachschub würde es momentan nicht geben, ansonsten hatte der ursprüngliche Auftrag weiterhin Bestand.
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Die Schrift Bruder Tobias war wirklich ein hervorragendes Stück Handwerkskunst. Nur unwesentlich mehr verziert durch Einprägungen in das Material des Einbands als ihr Eigenes überwog es dieses eindeutig an Qualität was Katherine offen und ehrlich zu würdigen wusste. Auch wenn die formschöne Schnörkelhaftigkeit der Schrift durch die im Vergleich zu ihrer, geringeren Größe etwas an Lesbarkeit einbüßte. Im Gegensatz zum Technischen war der literarische Inhalt für sie im Großen und Ganzen lediglich von akademischen Interesse, der Primarchenkult hatte schließlich seine ganz eigenen Lehren und Dogmen, war zu verschieden in seinen Ansichten über Heilige. Für Andere mochte dieser Gegenstand eine unschätzbare Reliquie sein aber für sie war es lediglich ein zugegeben kostbares Studiumsobjekt und nach Möglichkeit würde es sie behalten und bis auf Weiteres aufbewahren. Der Kult nahm gern Gelegenheiten wahr die Theologie anderer Glaubensrichtungen zu begutachten, zu diskutieren und zu philosophieren denn zum Einen musste man schließlich seine Freunde und Feinde kennen und zum Anderen war man sich nicht zu schade die eigenen Ansichten für gewisse Neuerungen und Anregungen furchtbar zu lassen. Sofern dies nicht zu einer größeren verfälschenden Änderung führte. Der Deut auf die zweite aufgeschlagene Seite musste tatsächlich ein helfender Wink Sanguinius sein, damit sollte es ihr gelingen das Flussvolk und somit auch seine Verbündeten zum aktiven Handeln statt passivem Ausharren zu bewegen. Sorgfältig verstaute sie ihr Tarot wieder im Kästen und selbiges wieder in ihrem Rucksack wobei sie aus dem Augenwinkel die Ausrüstung der Begleiter Tobias musterte. In wohl einmal geöltes Leder eingeschlagen neben die Leichname gelegt würde würde sie nicht so weit gehen ihr Göttervertrauen in das sichere Funktionieren der Granaten zu setzen aber die Schusswaffen ließen sich im Lager wahrscheinlich wieder herstellen lassen. Wie sie diese jedoch mitnehmen konnte ohne die Einheimischen aufzuregen war eine Frage für ein anderes Mal. Das wiederhallende Geräusch schneller Schritte echote in die Grotte und unterbrach ihre Gedankengänge und die ihrer halbheidnischen Kollegin. Der als Bote dienende Junge stand im Grotteneingang und wirkte sowohl ein wenig verstört als auch aufgeregt als er hastig etwas plapperte. Während die Schlangenfrau zusammenzuckte übersetzte der Salzkrieger das ein Trio seiner ehemaligen Kameraden den Schutz der Dunkelheit genutzt hatte um den Fluss zu überqueren und zu versuchen sich für ein Attentat auf die Kriegshäuptlinge in den Festland-Teil des Dorfes zu schleichen aber von Krugers aufgestellten Wachen erledigt worden waren. Die restlichen Truppen des Feindes wären offenbar dabei auf den fehlgeschlagenen Versuch mit einem weiteren Angriff in Form von Brandpfeilen zu antworten. Katherine fand es recht gut durchdacht, nachdem die Heimlichkeit fehlgeschlagen war versuchten sie die Aufgeschrecktheit des Gegners durch eine Terrorattacke noch weiter zu steigern und seinen Kämpfern die nötige Nachtruhe zu verwehren. Sicherlich würden sich so viele wie möglich an Löscharbeiten beteiligen müssen. Mit einem kleinen Räuspern wandte sie sich wieder an die Schlangenfrau. Nun, wenn dies kein Zeichen des Willens des Imperators ist... Unser gemeinsamer Feind ist eurer althergebrachten Kampfesweise weder würdig noch ist sie gegen ihn effektiv. Man sollte ihn wir diese Xenoi… Sie deutete auf das Bild mit Sankt Praxedes. zwar nicht unterschätzen aber dennoch genau so behandeln denn nichts anderes ist angebracht. Mit einer Plage Ungeziefer kämpft man nicht sondern räumt mit ihr mit allen Mitteln auf um seinen eigenen Grund und Boden nicht verkommen zu lassen. Wie es hier geschrieben steht haben wir nichts zu befürchten, im Gegenteil. Wenn Er auf Erden wahrlich ein Urteil fällt in diesen Tagen dann nicht über Bestehen oder Untergang sondern ob wir uns gemeinsam mit allem was wir haben gegen diese Flut stemmen, sie brechen und zurückschlagen wie seines Blickes würdige, wahre Menschen oder ob wir sie kauernd erdulden wie jene die Sein Licht aus den Augen verloren.
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Der Morgen dämmerte mit Nebel und dem Schichtwechsel in der Fauna. Die Geräusche der nächtlichen Tierwelt wurden durch jene des Tages abgelöst.
Der Vorfall mit dem Eindringling, hatte das Adrenalin der Soldaten noch einmal die müden Blutbahnen durchspült. Die Folge war, dass Erschöpfung und Anstrengung jetzt ihren Tribut forderten. Jeder Soldat hatte acht Tabletten Pervitstimula im Feldgepäck. Das Mittel war unter den Kämpfern auch als Chemiefee oder als Stundenheld bekannt.
Es vertrieb Hunger, Schmerz und Angst und ließ einen Glauben, dass man es allein mit einer Orkhorde aufnehmen konnte. Die Kehrseite waren, beim Abklingen der Wirkung, Veränderungen des Gemüts und gerade wenn man sich außerweltlichen Schrecken gegenüber sah, konnte der Horror einer solchen Erfahrung durchaus noch potenziert werden.
Vielleicht hatte Kurger aus diesem Grund die Einnahme durch die Soldaten bisher verweigert. So musste gefriergetrockneter Tangkavee genügen.
Ein paar Stunden Schlaf waren obendrein für die Männer und Frauen drin, auch wenn der in Anbetracht der Situation nicht eben erholsam ausfiel. Innerlich waren alle darauf vorbereitet, dass der Kampf weitergehen, dass sie die Schlacht im Morgengrauen zu den Salzkriegern tragen würden.
Ihr Feind, Wilde hin oder her, wusste was Gewehre waren, hatte sie beim Angriff auf das PVS- Lager sogar selbst gebraucht. Damit war ihnen also kein Götterzorn vorzugaukeln.
Auch würden sie inzwischen ausbaldowert haben, dass hier keine Kompanie eingerückt war, sondern nur eine kleine Gruppe.
Mit jedem Zentimeter, den die Sonne über den Horizont kroch, verflüchtigte sich das Bisschen, was sie an Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten.
Die Flussbewohner machten derweil keine Anstalten sich zu beeilen. Als der Morgen dämmerte hatten sich nach und nach Krieger vor der großen Treppe versammelt und begannen eine Mischung aus Beratung, Frühstück und Morgentoilette durchzuführen.
Dabei schien es üblich zu sein, dass einer das Wort führte und alle anderen ihm lauschten, während sie ihre Routine durchführten. Auch der Junge kam immer wieder angeflitzt, wartete dann geduldig bis der Sprechende geendet hatte und gab dann die Worte der Schlangenpriesterin weiter. Wenn er seinerseits genug gehört hatte lief er davon, um das Gesagte in die Grotte zu tragen.
So ging der Morgen und der Vormittag kam.
Die Krieger waren schließlich in beachtlicher Zahl versammelt. Es schienen nur jene zu fehlen, die die Sicherheit der Siedlung gewährleisteten. Worum es ging war schwer zu erfahren und auch ihr Übersetzer hatte Mühen aus dem Gesagten schlau zu werden. Zumal auch ihn die Müdigkeit immer wieder niederstreckte. Die Soldaten bereiteten sich derweil auf den Kampf vor. Die Gewehre wurden zerlegt, gereinigt und wieder zusammengesetzt. Die Munition wurde gesammelt und was noch übrig war auf die Gruppe verteilt. Kampfmesser wurden geschliffen, Körperpanzerung auf korrekten Sitz hin überprüft.
Nur einmal angenommen… unterbrach Kari das geschäftige Schweigen der PVSler, welches das genaue Gegenteil zur Art der Flußkrieger darstellte. Die Jungs da drüben entschließen sich tatsächlich mit uns zu kämpfen. Sie ließ ihr Kampfmesser versonnen über den angefeuchteten Schleifstein kreisen, der zwischen den Soldaten herumging.
Und mal weiter angenommen, wir gehen über den Fluss und machen die Salzstreuer fertig.
Was passiert dann?
Nehmen wir die Schlangenjungs dann mit ins Lager oder ziehen wir weiter zu den anderen, die weiter hoch den Fluss noch leben sollen?
Können wir dem Dorf seine Krieger wegnehmen? Da wo die Salzstreuer herkommen gibt es, wie wir inzwischen ja zur Genüge wissen, noch einige mehr von denen. Wenn die nachrücken ist hier keiner mehr um Frauen, Kinder und Alte zu beschützen.
Als der Mittag kam, die Treibhaushitze bereits unerträglich schien, man die Luft förmlich auswringen konnte, kam der Große zu ihnen und begann zu reden. Der Salzkrieger wurde wachgerüttelt um zu übersetzen.
Scheinbar war man bei dem Palaver zu dem Schluss gekommen, dass der Kampf das Mittel der Wahl war. Wenn der Feind kein ehrenwertes Treffen zu veranstalten wusste, so würde man es ihm aufzwingen.
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Katherine hob die Schultern. Ich würde mal sagen Jaein. So oder so müssen die ganzen anderen verbündeten Dörfer über den Beschluss informiert werden, obwohl man natürlich abklären muss wo ein einheimischer Bote reicht und wo unsere Anwesenheit gefragt ist, und sofern es nicht grade danach aussieht als würde der Feind großartig Steine in den Weg legen wird mehr als eine kleine Gruppe wie die Unsere weder nötig noch nützlich sein. Natürlich muss jeweils eine Rumpfbesatzung zurückbleiben um das zu tun was sie schon erwähnten, ich glaube nicht das von den Kriegern hier wer auch nur eine volle Tagesreise weit in den Dschungel gehen würde wenn klar wäre das niemand zum Schutz zurückbleibt, aber ansonsten käme es auf die zukünftige Strategie an. Auch mit einigen Abzügen bliebe eine nicht allzu kleine Streitmacht Einheimischer übrig deren Koordinierung mit dem Regiment dann Major Klein übernehmen könnte beziehungsweise müsste. Sie und die Zehnte könnten entweder einen gemeinsamen massiven Vorstoß vom Lager aus oder einen Zangenangriff gegen die Salzkrieger unternehmen, Letztere vom Lager aus und die Einheimischen von diesem Dorf her. Zumindest nehme ich stark an das die Leute sich hier zur endgültigen Truppe zusammenschließen von wegen Hauptstadt ihres Territoriums und Bündnisses und so weiter. Wobei ich allerdings vermute das es auf Letzteres hinausläuft denn die Aushebungen aus den Siedlungen werden sich nicht verbergen lassen was die Salzkrieger zu Attacken provozieren wird um einen Zusammenschluss zu verhindern. Und dann noch der Marsch zum Basislager zur Vereinigung, der ihnen definitiv ebenfalls Gelegenheiten dazu geben wird. Sowas würde zum Einen zu viel Zeit und Leben kosten und zum Anderen gibt es ohne bahnbrechende noch nicht zu uns durchgedrungenen Neuigkeiten eh eigentlich nur eine Richtung in der eindeutig der Feind liegt. Sie machte eine schwenkende Geste als wollte sie vom Lager weit hinter ihnen die gesamte andere Flussseite umfassen. Kurz gesagt, ich würde zwar nicht drauf schwören aber zumindest doch wetten dass der Rest der Zehnten vom Lager und wir mit den Einheimischen von hier agieren denn irgendwer muss schließlich die Verbindung halten.
Ein großes Problem am PVS-Einheimischen-Kampf würde allerdings das Fehlen eines konkreten Ziels sein. Es wäre schon sehr verwunderlich wenn die Art der hiesigen Kriegsführung aus mehr bestand als Siedlungsüberfällen und halb zufälligen Scharmützeln beim Zusammenstoßen auf dem Weg zu eben solchen. In die Landschaft vorrücken und einfach so lange kämpfen bis man den Gegner durch Flucht oder Aufreibung besiegt hatte war zwar im Grunde eben der Befehl den die Zehnte erhalten hatte aber etwas mit dem die Flussbewohner sich verdammt schwer tun und schnell unruhig werden würden. Mal ganz davon ab das es für sie auch nicht leicht werden würde. Das monolithische Labyrinth einer Makropole war eine Sache aber so ein Urwald eine Andere, trotz oder gerade eben einer gewissen Vertrautheit. Kleins Verteidigungskampf war gut dafür geeignet die Salzkrieger sich eine blutige Nase holen zu lassen bis sie sich abgekühlt hatten aber danach musste eine andere Taktik her. Dann kam der Große herüber und brachte seine Erklärung vor. Katherine schlug mit einem zustimmenden Lächeln den Aquila vor der Brust und wollte gerade etwas sagen als ein lauter Warnschrei erklang. Die Dörfler und vor allem die Kriegerversammlung zerstreuten sich und gingen in Deckung als von der gegenüberliegenden Flusseite wieder der unpräzise Pfeilbeschuss losging. Vielfältige Bewegung brach los als die Salzkrieger ans Ufer schwärmten und ihre Boote zu Wasser ließen, nach der Überraschung durch den Trupp wollte man offenbar den gestern beendeten Kampf fortsetzen. Das Gespräch und weitere eigene Aktionen würden noch etwas warten müssen. Eine Gruppe Leute mit einem besonders großen Floß, mehr eine kleinere Plattform als selbiges war im Zentrum mit sehr viel gemessenerer Aktivität zugange. Scheinbar Mehrere die dazugehörten ohne sich an der Arbeit zu beteiligen sprangen dadurch ins Auge das sie ihrem Duellanten im Basislager in Gewandung und Aufmachung ähnlich sahen auch wenn auf die Entfernung nicht fiel mehr zu erkennen war. Eine einzelne Gestalt ihnen gegenüber gestikulierte verneinend und machte abschneidende Bewegungen auf die Arbeit hinter ihnen und dann auf die ausrückenden Salzkrieger.
Das was von ihm erkennbar war deutete mehr auf einen großen Krieger hin, ähnlich diesem Lehrer des Krieges wie der eine Gefangene damals genannt worden war nur prächtiger ausstaviert. Jene auf die er einredete ließen sich aber nicht beirren und folgten schließlich ihrer Gruppe. Das Ganze wirkte völlig losgelöst vom gleichzeitigen Angriff als würde dieser sie nicht betreffen und ihr eigenes Ding gemacht werden. Die Flussbewohner und die Zehntler begannen sich rasch daran zu machen die Abwehr vorzubereiten und Katherine folgte wobei sie den ungewöhnlichen Vorgang drüben im Auge behielt. Als die Plattform zu Wasser gelassen wurde verlud man zwei große Körbe aus geflochtenen Ästen und brachte dann an einer Halterung an der Rückseite ein größeres Ding an bei dem es sich wohl um eine heidnische Ikone handeln mochte. Alle Dingen an Bord und verteilten sich an den Längsseiten um das Gefährt sowohl rudernd als auch stakend vorwärts zu bewegen. Die stirnseitige Hälfte blieb jedoch frei und eine dortige Halterung leer. Drum herum begann das Gefecht anzuheben als die ersten Boote in Feuerreichweite der Verteidiger kamen doch es steuerte weiterhin unbeteiligt die Mitte der Strecke zwischen Pfahldorf und Feindufer als wobei es eindeutige Absicht zeigte dort zu ankern. Einer der Passagiere der dem Heidenpriester von damals so ähnelte trat nun nach vorn in den leeren Bereich. Ihr Konvertit tauchte plötzlich an ihrer Seite auf und deutete mit zitterndem Finger und geweiteten Augen auf die Gestalt. Geistsänger! Es folgten noch einige andere Worte die er in seiner Muttersprache hervorstieß für die er wohl eine angemessene Übersetzung fand aber sein Schrecken und Ehrfurcht waren offenkundig. Der Geistsänger reckte ein mit dem groben Bildnis des Aquila bemaltes Stück Leder empor als würde er sie auf einem Stab halten und ließ einen laut über das Wasser hallenden Ruf hören ehe er eine langsame Geste über die kleine Freifläche machte. Eine ungesehene Trommel begann in einem gleichmäßigen Rhythmus zu schlagen.
Die Salzkrieger mochten sich keinen Deut um die Kampfesweise der Flussleute scheren aber ein formelles Kräftemessen war dennoch nicht ganz weg vom Fenster. Das Gros des Feindes mochte weiter um den Leib des Dorfes kämpfen aber sein Klerus wollte einen um dessen Seele. Katherine schnappte sich ihren Stab und hielt mehr auf ihren Teil des Ufers zu, als der Geistsänger dessen im Sonnenlicht funkelnden Kopf zwischen den Dorfgebäuden hindurch erspähte wiederholte er seinen Ruf und trat dann mit einer zweiten einladenden Geste auf die freie Hälfte in seine Eigene zurück. Die Herausforderung war ganz klar an sie gerichtet. Sie straffte die Schultern und machte sich auf die Suche nach einem schwimmbaren Untersatz. Dann lasst uns sehen wessen Götter heute mit ihm sind.
Name: Katherine Esemah
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Lassen Sie den Blödsinn! Schrie Kruger ihr in der kurzen Pause zu, die entstand nachdem er präzise, kurze Salven in die Reihen der feindlichen Krieger abgegeben hatte.
Nur weil das einmal geklappt hat, ein Pfeil prallte singend von seinem Schulterpanzer ab und er gab das Geschenk mit zwei knapp aufeinander folgenden Schüssen zurück.
Nur weil es einmal geklappt hat, muss es nicht wieder klappen. Wir können uns ihren Verlust nicht leisten.
Eine Rauchschwade trieb zwischen sie und trennte ihre Sicht. Die Salzkrieger hatten die Gefahr durch die Gewehre erkannt. Schließlich waren ihnen diese keine unvertrauten Waffen. Günstig stehenden Wind abwartend, hatten sie am Ufer große Laubhaufen entzündet, deren beißend weißer Qualm jetzt quer über das Wasser strebte. Diesen Sichtschutz nutzten sie als einzige Deckung die ihnen blieb. Ein neuer Tag, ein neuer Angriff.
Es entspannte sich eine Seeschlacht der eigentümlichen Art.
Die Flussbewohner auf ihren Kriegsflößen, die Salzkrieger größtenteils als Schwimmer oder auf krude zusammengezimmerten Behelfsgefährten. Der zahlenmäßige Vorteil lag eindeutig bei den Angreifern, die über die Flöße zu schwärmen versuchten wie wütende Ameisen. Die Besatzungen droschen auf sie ein, wo sie sie erwischen konnten. Speere und Pfeile flogen hin und her.
Vom Ufer der Siedlung und einigen Hütten im Wasser aus, schufen die Soldaten derweil regelrechte Todeszonen. Ihre knappe Munition setzten sie so ein, dass jeder Schuss ein Opfer forderte. Das leichte Maschinengewehr erhob seine Stimme ein oder zwei Sekunden und danach trieb ein feindlicher Einbaum oder ein erbeutetes Floß besatzungslos im Wasser. Dennoch gab es keinen Zweifel daran, dass mit jedem Krachen, mit jedem Schuss die Macht der PVS in diesem Kampf schwand. Als letztes Mittel imperialen Rechts, hatten sie ihre Schrotflintenmunition für die Konfrontation auf unmittelbare Entfernung.
War auch diese verbraucht, würde sich ihr Kampfwert kaum von dem der Dschungelbewohner unterscheiden.
Eine Schar besonders eifriger Schwimmer hatte das Ufer etwas weiter unten erreicht. Sie versuchten sich festzusetzen und einen Brückenkopf zu etablieren und so Nachrückenden ein leichteres Anlanden zu ermöglichen. Flussbewohner eilten ihnen entgegen und ein erbitterter Kampf entspann sich, der mit äußerster Brutalität geführt wurde. Gnade wurde niemandem gewährt und auch von niemandem vorausgesetzt.
Im Zuge des Aufeinandertreffens wurde auch Katherine und der Dolmetscher in den Strudel der Gewalt gezogen.
Ein Aufschrei und ihr Konvertit strauchelte. Ein kurzer Pfeil ragte aus einem blutenden Oberschenkel. Wenig gefährlich, wenn nicht vergiftet, tödlich wenn doch.
Schon stürzte sich ein Salzkrieger mit hoch erhobenem Speer auf den ehemaligen Stammesgenossen. Doch vor dem Todesstoß war der Große zur Stelle. Er zerschmetterte dem anderen den Kiefer mit seiner polierten Holzkeule und verwandelte den Schädel des Mannes mit einem weiteren Schlag in einen undefinierbaren Brei. Der Große schnitt wilde Grimassen, rollte die Augen, bleckte die Zähne und streckte die Zunge hervor. Anstrengung schien er beim Töten eines Feindes nicht zu verspüren. Sein Atem ging nicht einmal schneller. Dann gestikulierte er zu Katherine sprach schnell und laut in seiner Wildensprache.
Der verwundete Dolmetscher umklammerte sein Bein und wimmerte. Blickte dann auf und stieß eine mehr schlecht als rechte Übersetzung hervor.
Gehen! Gehen… mit Mann der Männer tötet. Kämpfen gegen Geistsänger! Sohngötter gegen Götter von Salzkrieger. Der Große deute auf ein Floß an der steinernen Mole, die so sehr einem Schlangenrücken glich. Es war nicht anders konstruiert als die anderen Kriegsgefährte der Flussbewohner, aber mit den aufgesperrten Knochenmäulern von Flussfischen verziert. Die Mannschaft des Floßes bestand aus den größten und stämmigsten Kämpfern. Diese Elite, die wohl an jeder Stelle der beginnenden Schlacht gebraucht wurden wäre, wartete geduldig auf ihre Passagiere.
Der Große bugsierte Katherine zu dem Gefährt und sie sprang an Bord. Kaum hatten ihre Füße die Stämme berührt, setzten sich die Ruderer in Bewegung. Der bullige Krieger gab einen kehligen Singsang vor und die Männer stimmten in eine vielstimmige Antwort ein, in deren Rhythmus sie ruderten. Das alles andere als stromlinienförmige Gefährt pflügte mit beachtlichem Tempo durchs Wasser.
Die ringsherum Kämpfenden schienen zu wissen was hier vor sich ging und behelligten weder das Gefährt, noch die wartende Plattform mit dem Heidenpriester.
Kurger war allerdings nicht an diese bestialischen Gesetze gebunden. Er legte sein Zwo- Einer an und brachte Kimme und Korn über der Brust des Zauberdoktors oder was immer der darstellen sollte, in Linie. Sein Finger suchte routiniert nach dem Druckpunkt der Waffe, dessen Überwinden das Ende dieses Götzendieners bedeuten würde.
Seine Zähne waren aufeinandergepresst, dass es schmerzte. Diesen Wilden zu liquidieren war das einzig Richtige, würde vielleicht sogar die Kommandostruktur des Feindes sprengen und sie zur Flucht veranlassen. Aber es würde die Priesterin auch um ihren albernen Zweikampf bringen. Was die Überlegenheit ihrer Primarchen gegenüber den Walddämonen eventuell untergraben konnte.
Mit einem Fluch schwenkte er das Gewehr herum und tötete einen Mann, der gerade an den Stützpfählen einer Flusshütte emporkletterte.
Das Floß krachte gegen die Plattform und ließ beide erzittern. Der Geistersänger wahrte seinen Stand. Seine bloßen Füße wussten wo sie Halt fanden.
Als Katherine die Plattform betrat, bereitete er die Arme in einer Willkommensgeste aus und rief Worte in seiner unverständlichen Sprache. Dann warf er das Lederstück mit dem doppelhäuptigen Adler in die Mitte der Plattform, riss sich selbst einen Fetisch an einer Kette vom Hals und schleuderte diese ebenfalls zu Boden.
Die Hüte waren sprichwörtlich in den Ring geworfen.
Auch die Bewaffnung der beiden Kontrahenten war sich nicht unähnlich. Sich bedächtig bückend ergriff der Priester einen Speer mit einer beinernen Spitze, der zwischen den Rundungen der zusammengebundenen Baumstämme gelegen hatte.
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Kurz bevor das Floß den direkten Umkreis des Dorfes verließ warf Katherine ihre Laserpistole einem der PVSler an einer der Hütten zu der sie geschickt auffing. Bei ihrem eigenen Kampf würde sie diese nicht brauchen und ihre Leute benötigten im Moment jede Schusswaffe, besonders eine ständig Wiederaufladbare. Während die Krieger ruderten hielt sie ihren Stab beidhändig vor sich aufrecht und lehnte betend die Stirn gegen den Schaft. Leise und ruhig sprach sie nacheinander ein Bittgebet an jeden einzelnen Primarchen wobei sie jedes Mal eine Lobpreisung an den Imperator einfügte ehe sie mit dem Nächsten begann. Als die beiden schwimmenden Gegenstände mit einem dumpfen knackenden Geräusch zusammenstießen sprang sie herüber und nahm ihre Hälfte der Plattform ein. Einer der anderen Geistersänger trat schweigend neben seinen bewaffneten Kameraden und reichte ihr einen starken geraden Ast dessen eine Seite bearbeitet war. Sorgsam montierte sie die Adlerikone von ihrem Stab auf den Ast und führte diesen dann in eine Halterung an ihrer Seite der Bordwand ein sodass sich die religiösen Symbole des Imperiums und des Heidentums in all ihrer Pracht gegenüberstanden.
Aus einer der mitgebrachten Kisten wurden nun eine Kohlenpfanne sowie etwas Brennmaterial und Räucherwerk hervorgeholt und ebenfalls überreicht. Vor dem Aquila niederkniend begann sie die Sachen ordnungsgemäß vorzubereiten und unter den vorgeschriebenen Litaneien zu entzünden. Duftender Weihrauch begann sich in dünnen Fähnchen emporzukräuseln. Mit dem Inhalt der anderen Kiste begannen die anderen Geistsänger ihre eigenen Riten sowie für während des Zweikampfes stattfindende Opferrituale, etwas worauf sie allerdings verzichten musste da sie alleine war. Eine kleine Gabe konnte sie dennoch geben und so schnitt sie sich an ihrer Stabspitze in eine Fingerspitze ehe sie langsam und gemessen sechs Blutstropfen unter einer Hymne leise zischend in die schwache Glut fallen ließ. Je einer für die zwei Köpfe, die Schwingen und die Klauen des Aquila. Eine kleine intime Opferung an den Herrn der Menschheit. Anschließend tupfte sie sich sachte sechs Pünktchen in der abstrakten Kontur des Symbols auf die Stirn als Opferung an ihren persönlichen Patron. So wie es der Brauch verlangte.
Andächtig verschränkte sie die Hände zur heiligen Geste und erhob sich um ihren Stab zu greifen und sich ihre Gegner zu stellen. Manntöter und seine Leute waren mit ihrem Floß bereits im Kampfgetümmel verschwunden, sie würden nach Möglichkeit sicher zurückkehren um sie abzuholen wenn das Duell auf die eine oder andere Weise vorbei war. Sie belauerten sich gegenseitig einen langen Moment ehe sie gleichzeitig vorsprangen, das klackende Krachen mit dem ihre Waffenschäfte aufeinanderprallten hallte über das Wasser um rasch vom herrschenden Lärm verschluckt zu werden. Katherine musste einen Satz zurück machen um einem raschen brutalen Stoß ihres Gegners zu entgehen und ließ sich vom Schwanken der Plattform nach hinten gegen die Brüstung tragen von der sie sich für ihren Gegenangriff abstieß statt vorerst zu versuchen auf normale Weise ihr Gleichgewicht zu halten. Das stumpfe Ende ihres Stabs zuckte scheinbar zu einem wuchtigen Schlag in die Seite heran nur damit sie die Finte dadurch auflöste das sie die Spitze schräg nach oben riss um ihm das Gesichts aufzuschlitzen. Der Geistsänger fing dies jedoch mit einem Block ab der ihre Waffe so sehr erschütterte das es schmerzhaft in ihren Händen brannte und konterte mit einem bösartigen Fußtritt. Bevor sie ihre Balance finden konnte griff er auch schon selbst wieder an und nur ihr fehlendes Gleichgewicht ob des beständigen Schwankens des Untergrunds bewahrte sie davor eine ernsthafte Stichwunde zu kassieren. Die Schnittverletzung färbte den halb zerrissenen halb verschnittenen Stoff über ihr rot. Als sie aus ihrem Blickfeld heraus bemerkte dass die anderen Heiden ein, notwendigerweise kleines, Opferritual begannen stimmte sie im Gegenzug eine Lobpreisung auf den Imperator an. Erneut gingen sie beide aufeinander los.
Eine weitere Zeile ihrer gegenwärtigen Litanei beendend stützte sich Katherine auf ihren Stab und keuchte schwer. Sie und ihr Gegner bluteten beide aus einigen Wunden und schnauften ziemlich. Während ihrer Zeit als Ostiarius armis und später Ostiarius per Corpus et armis im Kult hatte sie gelernt mit einer ganzen Menge Waffen umzugehen und war ziemlich fit da sie das entsprechende Training bis zu ihrer Ankuft hier weitestgehend hatte beibehalten können, aber ein Speer war in der Heimat nun wirklich nichts womit sie oft zu tun gehabt hatte. Zwar konnte sie gut mithalten aber der Kerl war ihr im reinen Können doch ein Stück voraus. Erneut setzte sich der Kampf fort als der Geistsänger eine Finte auf ihren Rumpf ausführte und dann seinen tatsächlichen Angriff in Form eines Hiebs in Richtung ihres Kopfes folgen ließ. Die Speerspitze zur Seite schlagend trat sie nach ihm wobei sie auf eine der Verletzungenen zielte die sie ihm zugefügt hatte. Zurückspringend wich er aus. Die Stämme zwischen ihnen waren dünn aber großflächig rot verschmiert wo über seine bloßen Füße und kaum bedeckten Unterschenkel sein Blut auf das Holz gekommen war, ihre Kleidung war auch ziemlich eingesaut. Sie bis die Zähne zusammen und nahm einen zwischenden Atemzug als sie eine Entscheidung traf.
Der Zweikampf musste zu einem Ende kommen denn auf längere Sicht würde sein größeres Können wohl ihre Niederlage bedeuten. Beide Seiten fochten im Namen ihrer Götter und sollten es dann auch die Götter entscheiden wenn ihre Kombattanten keinen baldigen endgültigen Sieg erbracht hatten. Den Rücken durchdrückend richtete sie sich stolz auf und ließ ihren Stab klappernd fahren. Mit nach oben gedrehten Handflächen breitete sie die Arme auf Schulterhöhe aus während ihr Gegner nach vorn zuckte um die faktisch offende Einladung zu ergreifen. Gemessen den Kopf zum Himmel hebend sprach sie das sich Anbahnende hinnehmend ein einzelnes schlichtes Gebet an den Imperator und seine Primarchen gemeinsam. Und das Wunder geschah. Die erschütternde Demut raubte ihr den Atem und Tränen der Ehrfurcht rannen ihr über die Wangen als ein Gefühl durch sie hindurchbrandete dessen Unbeschreiblichkeit ihre Sinne förmlich aus der Welt riss.
In einem Moment war der Geistsänger mitten im Vorstoß um seinen beinernen Speer direkt in ihr Herz zu rammen, im nächsten Moment war er fort; verschlungen von einer Explosion aus blendendem weißen Licht und gleißenden weißen, goldsilbernen Flammen die aus ihrem Mund und Augen hervorschossen. Innerhalb eines Herzschlages badete die gesamte Plattform in einem Furcht und Ehrehrbietung einflößendem Gewitter aus reiner heiliger Energie das sich in beinahe alle Richtungen ausdehnte und weiter und weiter über die Flussoberfläche raste. Die Geistsänger hatten nicht einmal Gelegenheit wirklich mehr zu tun als den Anfang des Geschehens zu registrieren. In einer einzigen großen Lohe wurden Sie, ihre Kleidung und Talismane, ihre heidnische Ikone, ihre Gaben und Zeremonienausrüstung so vollständig verschlungen das weder im Irdischen noch jenseits des Schleiers der Realität auch nur das Geringste zurückblieb.
Die Explosion rauschte über Salzkrieger und Flussleute gleichermaßen hinweg, der gesamte Fluss von der wassergewandten Außenseite des Dorfes bis zum feindlichen Ufer verwandelte sich in ein Inferno aus brennendem Licht. Jene Salzkrieger die nicht das Glück hatten gerade außer Reichweite oder schon tot zu sein und es so nicht mehr mitzubekommen wurden verzehrt, sie verbrannten und lösten sich gleichzeitig auf. Einige wenige die nicht ganz in Sicherheit waren standen lichterloh in Flammen die rasch einen blassweißen Farbton annahmen als sie vor allem von etwas zehrten das tiefer lag als Fleisch und Knochen. Die Flussleute blieben auf ihren Flößen beinahe vollständig unberührt inmitten des Sturm, aber auch nur beinahe denn jene die von Verderbnis berührt waren spürten den Makel in ihrer Seele brennen. Katherine spürte nicht wie ihre Arme kraftlos an ihren Seiten herabfielen. Der Unbeschreiblichkeit war eine Erschöpfung gefolgt die nicht minder seelenerschütternd war. Während ihr bereits die Sinne schwanden schaffte sie es mit einer Mischung aus etwas Verzweiflung und Hingabe sich umzudrehen ehe sie vor dem Aquila Imperialis bewusstlos zusammenbrach.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
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Der Kampf auf dem Wasser verwandelte sich in einen blutigen Hexenkessel, auch wenn bisher hauptsächlich die Salzkrieger zur Ader gelassen wurden. Ungeachtet schrecklichster Verluste griffen sie immer weiter an, ein sichtbares Zeichen dafür, wie ihre dunklen Götter ihnen die Köpfe verdreht haben mussten. Arius störte dieses Hasardeursverhalten nicht, konnte seine Truppe so doch Salve um Salve an Beschuss in die Menschentraube im Fluss pumpen, während die Dorfbewohner ihnen von ihren Booten aus die Schädel einschlugen. Durch diese Wellenangriffe brannte er sich aber auch zügiger als gedacht durch seine Munitionsvorräte und rammte gerade sein letztes Magazin in seine Maschinenpistole, als plötzlich eine Sonne aufging.
Klappernd fiel seine Maschinenpistole auf den Boden der Stelzenplattform, als er reflexhaft seine Hände vor seine Augen hielt, um sie vor der Helligkeit abzuschirmen.
Dies hielt aber nur einen kurzen Augenblick, denn dann schrie ihn tief aus dem Kleinhirn heraus sein Fotografenreflex an, die Kamera, die er immerzu in einer Tasche seiner Uniform aufbewahrte zu zücken und mit dem Knipsen zu beginnen. Dem Instinkt folgend verkniff sich sein Gesicht
Er konnte nicht genau sagen, wo das Licht begonnen hatte, auch wenn er die Kamera in die Richtung hielt, an der wie er vermutete ihr Ursprung lag. Er konnte nicht sagen, ob er wirklich das erwischen würde, was er erwischen wollte und ob die Fotos aufgrund des strahlenden Lichts überhaupt in irgendeiner Form verwendbar waren, wusste er nicht. Aber es brachte in dieser völlig fremdartigen furchterregenden Situation ein Gefühl von Sicherheit, genau wie das Gebet, das er parallel dazu flüsterte.
"O unsterblicher Imperator, der du bist die Erlösung der Menschheit
Klick
zeige Gnade für uns, deine niedersten unwürdigsten Knechte
Klick
stärke uns in dieser Zeit der Unsicherheit
Klick
Und schütze uns vor den Schrecken des Warp..."
Klick
Während das Licht langsam verblasste und er die letzten Zeilen des Gebetes murmelte, bedienten seine Finger immer noch wie automatisch den Auslöser der Kamera, obwohl der gesamte Film schon durchgelaufen war. Arius kniff noch mehrmals die Augen ungläubig zusammen, um seine Augen wieder an die normalen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Um sie herum hatte sich die Situation radikal verändert. Von den Salzkriegern war keine Spur zu sehen; keine Leichen gar nichts. Es war, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Ob sich noch irgendwo am jenseitigen Ufer im Dschungel Salzkrieger verbargen konnte er nicht erkennen und so konnte nur noch anhand des qualmenden Laubfeuer und den verloren herumtreibenden Flössen erkannt werden, dass hier einst noch andere Menschen, außer den Dorfbewohnern und den PVSlern gewesen waren. Seine Soldaten und die Dorfbewohner waren auch noch damit beschäftigt sich die Augen zu reiben und ungläubig zu der Person zu starren, die das Licht verursacht hatte. Manche der Dorfbewohner warfen sich betend zu Boden, Katherine verehrend. Die Priesterin selbst war vor dem Aquila Imperialis zusammengebrochen und schien das Bewusstsein verloren zu haben.
Arius fühlte sich von der Situation, die sich eben gerade vor seinen Augen abgespielt hatte, vollkommen überfordert. War es ein Wunder gewesen, das die Priesterin beschworen hatte oder vielleicht doch, der Imperator bewahre, übelste Warphexerei? Er wusste es nicht, schließlich war er bisher weder dem einen, noch dem anderen begegnet. In all seinen Kriegseinsätzen war er bisher nur "normalen" Menschen begegnet, wenn man Heiden und Ketzer so nennen wollte. Ihm fiel wieder der Politikunterricht unter Komissar Stein in seinem alten Regiment ein. Unschuld beweist gar nichts! So hatte er es ihnen immer wieder eingehämmert und das bei Unklarheit immer höherrangige Offiziere, Priester und Kommissare eingeschaltet werden sollten.
Schlagartig fiel ihm auf, dass er ranghöchste Soldat vor Ort war und er die Entscheidungen treffen musste, man sie von ihm erwartete. Ein guter Soldat gehorcht ohne Fragen. Ein guter Offizier befiehlt ohne Zweifel.
Ein guter Soldat gehorcht ohne Fragen. Ein guter Offizier befiehlt ohne Zweifel
Ohne Zweifel…
Er musste verhindern, dass seine Leute den Mut verloren, dass sich Verwirrung ausbreitete, angesichts des eben Erlebten. Autorität, Härte und Gehorsam waren jetzt gefragt. „Soldaten hergehört!“
Arius wandte sich an seine beiden jüngsten Soldaten, die auf einer benachbarten Stelzenplattform, während des Kampfes Stellung bezogen hatten. „Krüger, Mürsted, sie bergen beide Mutter Esemah und helfen der Hauptgefreiten Wràc dabei, wenn sie die Priesterin verarztet! Bolowski, halten sie Ausschau nach dem Wilden der Priesterin. Wenn er mit dem Gesicht nach unten im Fluss treibt, ist es nicht schade, sollte er aber noch leben, will ich ihn hier haben. Wir könnten ihn für weitere Verhandlungen mit den hiesigen Wilden gebrauchen.
Da unsere Munitionsvorräte, soweit ich das sehen kann, sich dem Ende neigen, werden wir uns wohl auch vorerst zu unserem Stützpunkt zurückfallen lassen müssen. Prüfen sie trotzdem noch einmal nach und geben mir Bescheid über wieviel Schuss sie jeweils noch verfügen.
Für den Rückmarsch werden strengere Regeln gelten. Ich weiß, dass das eben Erlebte einige von ihnen sichtlich aufgewühlt und mit Fragen zurückgelassen hat. Mutter Esemah ist derzeit unsere Kompaniepriesterin, daher unser aller Seelsorgerin und wir haben das Glück sie auf unserer Mission dabei zu haben, aber ich verbiete ihnen allen hiermit mit ihr über die letzten Ereignisse zu sprechen. Es ist verboten! Verstanden?", bellte er. „Ich werde Kommissar Altmann einen Bericht über den Vorfall aushändigen, damit der Vorfall professionell untersucht werden kann." Das neben ihm natürlich auch alle seine Untergebenen intensiv von Kommissar Altmann verhört werden würden, verschwieg er an dieser Stelle. „Ansonsten kann ich ihnen nur den ihnen allen vorliegenden „Des imperialen Infanteristen inspirierende Instruktionen“ ans Herz legen. Auf den letzten Seiten finden sie entsprechende Gebete. Ich empfehle in dieser Situation besonders den „Imperialen Lobgesang“, das „Gebet für stürmische Zeiten“, sowie den „Eid des Gehorsams“ und die „Litanei des Schutzes“. Noch Fragen? Nein? Gut! Befehle ausführen!“
Wenn alles zügig lief, konnten sie dieses Dschungeldorf alsbald hinter sich lassen und das Erlebte verarbeiten.
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
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Von den Salzkriegern war nichts mehr zu sehen.
Was noch lebte floh in den Urwald, was tot war, war nicht mehr existent. Selbst die Leichen jener, die vor dem Wunder gefallen waren, waren verschwunden.
Dort wo einige am lehmigen Ufer gelegen hatten, war die Erde in Form menschlicher Körper gebacken.
Das war alles!
Keine Asche, keine schwelenden Knochen. Restlose Vernichtung.
Schweigend und entsetzt wurden Krugers Befehle ausgeführt. Die beiden Soldaten waren kreidebleich, als sie zu der Plattform übersetzten, die sacht auf den Wellen des Flusses trieb.
Die Priesterin atmete flach und schnell, ihre Augen zuckten unter den geschlossenen Lidern hin und her, als sähe sie unglaubliche Bilder.
Die PVSler näherten sich ihr wie einer tickenden Atomwaffe. Voll Respekt, aber auch voll Ehrfurcht. Sie hatte keine sichtbaren Verletzungen. Abgesehen von den Blessuren ihres Kampfes und des unabgefangenen Sturzes auf das harte Holz der Plattform. Ihr Puls raste, das Herz schien ihr aus der Brust springen zu wollen. Die Lippen formten lautlose Sätze.
Der Drill der Sanitätsausbildung übernahm schließlich und sie schafften Katherine vorsichtig ans Ufer.
Die Flussbewohner ergingen sich in Huldigungen und wenn sie nicht auf den Bäuchen lagen, so versuchten sie die bewusstlose Frau zu berühren. Das ging soweit, dass die Soldaten sie mit der Masse ihrer gepanzerten Körper zurückdrängen mussten, da sonst kein Vorankommen möglich gewesen wäre.
Sie schafften sie in eines der Gebäude, wo ihr ein Tropf mit Nährlösung verabreicht wurde. Mehr konnte man nicht tun, da sie komatös schien.
Die Soldaten hielten sich an den Befehl und schwiegen über den Vorfall. Zumindest wenn ihr Gruppenführer in der Nähe war. Doch selbst dann hingen die aufgeregten, fragenden, angstvollen Gespräche unausgesprochen zwischen ihnen, dicker als die Wolken aus Stechfliegen.
Kruger funkte an diesem Abend lange mit dem Hauptquartier. Er bestand darauf Major Klein oder Kommissar Altmann zu sprechen. Letzterer war jedoch mit einer Einsatzgruppe im Feld. Der Major wurde geholt. Kruger versuchte das Gesehene so nüchtern und neutral zu schildern wie möglich.
Aber wie konnte man dies?
Wie ein solches Ereignis nicht unter dem Glorienschein der Vorsehung beschreiben? Oder unter dem Schatten des Dämonischen? Klein hörte sich alles schweigend an und lobte dann die Entscheidung des Unteroffiziers, seine Leute zum Stillschweigen zu vergattern. Er selbst tat das Gleiche pro forma auch noch einmal mit Kruger.
In Anbetracht der Geschehnisse, der Munitionsknappheit und des nicht zu leugnenden Erfolgs gegen den Feind, beorderte er die Gruppe zurück und bestätigte damit noch einmal den Befehl des Unteroffiziers.
Nun stellten sich jedoch zwei Probleme. Der eine war der des Transports der Bewusstlosen. Das würde mühsam werden, ließ sich jedoch bewerkstelligen. Die größere Herausforderung lag jedoch in dem Umstand, dass alle Bewohner des Dorfes… ausgenommen die Schlangenpredigerin, dorthin zu gehen gedachten, wo auch die Frau hin ging, die über das Feuer der Sonne gebot. Daran gab es nichts zu rütteln, da gab es nichts zu diskutieren.
Am nächsten Tag also wälzte sich ein Strom aus Männern, Frauen und Kindern durch den Dschungel in Richtung PVS-Lager.
Ein Gutes hatte die Sache immerhin. Man riss sich darum Katerine auf ihrer hölzernen Barre zu tragen. WIe einen Schatz hoben sie Sie über Wurzeln und umgestürzte Bäume. Ihr Dolmetscher wich nicht von ihrer Seite, trug humpelnd ihr Gepäck, schlief kaum und aß kaum etwas. Sie selbst lag gebettet wie eine Tote, die Arme vor der Brust gekreuzt, von Blüten und Blumen umgeben, die ihr die Eingeborenen als Geschenke oder Opfergaben auf die Liege gelegt hatten. Einzig das man sie mit Riemen aus Koppelzeug hatte festbinden müssen schmälerte den Eindruck etwas.
Am zweiten und vierten Tag ihrer Rückreise hatten kleinere Gruppen aus Salzkriegern versucht sie zu attackieren. Der erste Angriff war durch den Anblick Katherines in die Flucht geschlagen wurden, bevor auch nur ein Schuss abgegeben oder ein Pfeil verschossen worden war.
Der zweite Angriff war hartnäckiger geführt wurden, von älteren Kriegern, die sich scheinbar weniger schnell ins Bockshorn jagen ließen.
Entschlossene Flussbewohner und Schrotflintenschüsse hatten diesen Vorstoß abgewehrt und danach blieb es ruhig.
Als ihnen die ersten Patrouillen der PVS begegneten fielen denen fast die Augen aus dem Kopf. Hätte man sich nicht vorher über Funk angekündigt, auch um zu wissen wo Minenfelder gelegt wurden waren, hätte es sicher ein Gemetzel gegeben. Wer rechnete schon damit, dass eine Schar verbündeter Wilder aus dem Unterholz brach?
Was für ein Bild das war.
Sie sangen in ihrer fremdartigen Sprache. Einige trugen Körbe auf langen Stangen, in denen angezündete Blätter quiemten, auf das der Rauch die Insekten verscheuchen möge. Ihnen voran eine Schar abgekämpfter Soldaten. Schlammverschmiert, die Rüstungen und Waffen so zerkratzt und verbeult wie sie selbst. In der Mitte aber das Kronjuwel der Sammlung.
Die Männer und Frauen Gohmors gafften wie die Maulaffen und Klein musste sie bölkend maßregelnd, während er selbst mit großen Schritten über die Laufgräben und Stellungen setzte um zu ihnen zu gelangen.
Jetzt galt es die Flußbewohner irgendwie zu organisieren. Natürlich konnten sie nicht ins Lager, dies war immer noch eine Militäroperation und kein Flüchtlingscamp. Aber man konnte sie auch schließlich auch nicht zwischen Tür und Angel belassen. Ihnen wurde ein Bereich am Fluss zugewiesen, der im Vergleich zum Gebiet ihrer Heimat hier nur ein Bach war. Klein erweiterte die Lagersicherung dahingehend, dass zwei Maschinengewehre und ein schwerer Bolter auch diesen Bereich schützen konnten. Außerdem wurden ständige Wachen abbestellt.
Die Flussbewohner waren derweil auch nicht träge und begann sich erste Unterkünfte zu bauen und Gruppen aus Fischern loszuschicken. Vermutlich würden sie hier besser klarkommen als es die Stadtsoldaten taten.
Katherine wurde ins Sanitätszelt verbracht und die Soldaten, ohne ihnen Zeit zugeben wirklich anzukommen, einzeln zu Befragung eskortiert.
Auf Kurger warteten Altmann und Klein, wobei letzterer den halb unterirdischen Raum mit dem blauen Dunst seiner Zigarre füllte.
Unteroffizier Kruger, begann Altmann das Gespräch. Wir sind froh sie wieder bei uns zu haben und das, ohne einen einzigen Verlust in ihrer Gruppe. Obendrein nahmen sie Ihren Befehl mehr als wörtlich und bringen uns eine große Anzahl… Verbündeter er sprach das Wort bedächtig, fast vorsichtig aus, mit ins Haus.
Sie werden verstehen, dass wir dazu einige brennende Fragen haben. Mehr noch jedoch zu ihrem Funkbericht. Das Phänomen, welches Frau Esemah kanallisiert zu haben scheint. Seien Sie doch so gut und beschreiben Sie uns Ihr Erlebnis mit eigenen Worten.
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