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Ich denke, das sie als kleiner Fisch und bitte verzeihen sie mir die etwas unglückliche Allegorie, im großen Teich Gohmor nicht sonderlich auffallen würden. Meines Wissens nach gibt es dort eine Unzahl der verschiedensten Kulte, Sekten und Religionsauslegungen, die alle mal mehr oder mal weniger in den Bereich fallen, den unsere geliebte Mutter Kirche zu tolerieren bereit ist.
Auf der anderen Seite... er nahm noch einmal das alte Flugblatt auf und studierte es. In seinem Blick lag dabei verklärte Nostalgie, die schlaffen Mundwinkel zuckten kaum merklich, als verhindere nur die Schwerkraft ein dünnes Lächeln. Ihr Elan ist erfrischend.
Etwas, dass uns hier abhanden gekommen ist, wie ich fürchte.
Es ist dieses Land, wissen sie. Es liegt eine Schwere in ihm, in der Hitze, in der Feuchtigkeit der Luft, ja selbst im Boden und in seinen Bewohnern. Eine Schwere die alles niederdrückt und jeglichen Tatendrang erstickt. Augenscheinlich die blumigen Worte eines Mannes, dem das Predigen ins Blut übergegangen war. Heute sind wir froh, die Menschen zu halten, die in unsere Kirchen und Gebetshäuser kommen. Dabei wohnt diesen Leuten auch der Wille zur Spiritualität inne. Anders kann man sich die wilden Auswüchse an Aberglauben und falscher Prophetie nicht erklären. Man muss ihnen nur den rechten Pfad weisen.
Hier...er drehte sich mit samt seinem Sessel um und öffnete die Flügeltüren der Schrankkombination hinter sich. Das Möbelstück hatte den Gipfel seiner modischen Blüte auch schon einige Jahrzehnte hinter sich und schien daher tragisch gut zu Vater McKinsey zu passen. Hinter dem aufgeklappten Herzstück des Schrankes kam eine Waffenhalterung zum Vorschein, die eine Kingfisher enthielt. Diese Schrotflinte, die dafür berühmt war die Waffe einfacher und bodenständiger Männer zu sein, wies sehr ungewöhnliche Verzierungen auf. Schaft und Schulterstütze waren aus dunklem Nussbaumholz gefertigt und Intarsien zeigten fromme Szenen aus dem Leben des Septinauns. Die metallenen Teile glänzten in Chrom. Es gab auch für mich bewegtere Tage, dass können sie glauben. Mit dem geschriebenen Gebot des Heiligen in der einen und diesem Hammer das Glaubens hier in der anderen Hand, habe ich das Wort zu den Wilden gebracht. Versonnen beugte er sich vor, was den Stuhl unter seinem Leib zum Ächzen brachte. Vater McKinsey strich liebevoll über die Waffe. Genau das ist auch der Grund, warum ich ihnen nicht einfach gesagt habe, dass wir keine aktive Missionsarbeit mehr betreiben und sie kurzerhand vor die Tür gesetzt habe. Uns trennen einige Jahre, aber so grundverschieden sind wir gar nicht. Ich kann ihre Intention nachvollziehen, Fräulein Esemah, dass kann ich wirklich. Er drehte sich ihr wieder zu.
Auf der anderen Seite kann ich sie nicht sehenden Auges in ihr Verderben laufen lassen. Reisen sie allein in den Dschungel, dann sind sie des Todes. Selbst wenn sie ein paar Einheimische finden, die sie als Geleitschutz eskortieren würden und nicht gleich hinter der Stadtgrenze ausrauben.
Aber... der Priester legte die Stirn in Falten. Vielleicht gibt es einen Weg. Ich verspreche nichts, aber lassen sie mich ein paar Anrufe machen. Von der aufflackernden Flamme der Leidenschaft entzündet, wuchtete er sich aus dem Stuhl und verschwand in einem Nebenraum. Dort sprach er lange in ein uraltes Kommunikationsgerät. Einen verkabelten Helm, der Sprechmuschel und Kopfhörer in sich kombinierte und es Katherine unmöglich machte dem genauen Verlauf des Gespräches zu folgen. McKinsey rief offenbar mehrere Personen an, sprach mit einigen sehr barsch, mit anderen freundschaftlich oder jovial.
Nach stickigen zwanzig Minuten kam er zurück und ließ sich wieder in den gequälten Stuhl sinken. Sein Haar klebte ihm an der Stirn, wo der Helm eine Luftzirkulation verhindert hatte.
Aber er grinste breit.
Der Geist des Imperator ist ein Schatten über deiner rechten Hand, Schwester.
Vielleicht haben sie von den Aktionen der PVS gehört? Nicht unsere hier, dass sind kaum mehr als bessere Banditen. Die Truppen aus Gohmor meine ich. Genaues weiß man natürlich nicht, aber es könnte die Springflut sein, die dieses Land reinigt. Vom Norden her rücken sie an.
Es gibt aber auch eine kleinere Einheit, die direkt ins schwarze Herz des Dschungels vorstoßen soll. Sie sind heute in der Stadt und sollen schon morgen aufbrechen. Er legte den Kopf schief und sein Grinsen verkam zu einem hintergründigen Lächeln.
Schicksalshaft, nicht wahr?
Ich habe jedenfalls ein paar Gefallen eingefordert und in der Tat ist es so, dass die Einheit aus Gohmor bereits einen Priester in ihren Reihen hat. Es ist jedoch eine kleine Abteilung Horninger unter ihnen.
Fragen sie mich nicht wer im hiesigen Ministerium für Militärangelegenheiten mir diesen Hinweis gegeben hat. Wenn man es genau nimmt ist dies ein nicht unerhebliches Vergehen, schließlich reden wir von empfindlichen Informationen.
Sei's drum, das Wollen und Trachten des Gottkaisers wandelt zuweilen abseits der festen Straße Er beschrieb das Zeichen des Adlers.
Diese Horninger haben keinen Geistlichen in ihrer Gruppe. Wenn ich ihnen also eines unserer alten Missionarspatente ausstelle und sie dort ganz unvermittelt auftauchen und das damit verbriefte Recht auf staatlichen Geleitschutz in Anspruch nehmen, müssten sie sie eigentlich mitnehmen. Wenn sie sich querstellen, dann fragen sie ob jede ihrer Einheiten einen angeschlossenen Priester, nach Satzung B17 des Einsatzes im Felde hat.
Zugegeben, ganz wasserdicht ist das alles nicht, aber wenn diese Einheit morgen in den Dschungel will, packen die sie hoffentlich eher ein, als das sie sich die Schwierigkeiten und Verzögerungen mit ihnen antun.
Es könnte klappen.
Sie würden in den Urwald kommen und hätten obendrein eine kleine Armee als Begleitschutz dabei. Ihre Missionierung können sie genauso gut bei den Soldaten, wie bei den Wilden beginnen.
So spricht der Herr.
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Bei der Allegorie musste se etwas schmunzeln und nahm ihm diese überhaupt nicht übel. Dem Primarchenkult war nur allzu bekannt das es im Meer der Glaubensgruppierungen fressen oder gefressen hieß und man sich gegen andere Fische druchsetzen musste. Seinen weiteren Ausführungen folgend betrachtete sie die Schrotflinte, ein schönes und offenkundig erinnerungsträchiges Stück Handwerkskunst. Still vor sich hin schwitzend wartete sie bis er mit den Anrufen fertig war, schienen doch eine gewisse Menge Personen zu sein. Seine anschließende Erklärng ließ sie erfreut lächeln. Das war doch mal ein guter Mittelweg. Nachdem er ihr das erwähnte Patent ausgestellt hatte verabschiedete sich mit dem Zeichen des Aquila und dem traditionellen "Der Imperator beschützt." ehe sie sich aufmachte alles vorzubereiten, wenn die Einheit schonmorgen loswollte musste sie dafür sorgen das sie ihr Hightechgerät irgendwo sicher unterbrachte. Auch wenn es sicher nützlich wäre würde es sich im Dschungel mit der Fortbewegung schwer tun und wenn es beschädigt wurde würde das lokale Mechanicus ihr die Ohren langziehen. Sie war gespannt darauf mit was für Soldaten sie demnächst Umgang pflegen und sich die Arbeit mit ihnen gestalten würde.
Name: Katherine Esemah
Rasse & Zugehörigkeit: Mensch, Imperium, Primarchenkult
Alter: 27 Standardjahre
Aussehen: 1,75 Meter, blonde kinnlange Haare, grünblaue Augen, leichte Sommersprossen
Kleidung: Stiefel, Staubmantel, Lederhandschuhe, Untergewand & Korsett
Ausrüstung: Laserpistole, Standarte, Halskette mit Anhänger, Rucksack mit Liturgischen Gewändern & Ausgabe der Lectitio Divinitatus um Kultlehre ergänzt & Kleinkram, selbstfahrender Hightechbehälter
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Kaserne der 305. Nachschub- Kompanie / Vorübergehend an die 10 InfKp. abgetreten.
Nein auf gar keinen Fall!
Der sonst so gefasste Klein machte eine herrische Handbewegung, um die Diskussion damit zu beenden. Zusätzlich legte er einen Schritt zu, um seiner Meinung über diese Angelegenheit noch mehr Nachdruck zu verleihen, indem er seinem Begleiter praktisch davon lief. Allein, sein Adjutant hielt Schritt. Ich fürchte, Herr Major, dass wird nicht so einfach sein. Sie hat ein Missionarspanten von der hiesigen Niederlassung der Ekklesiarchie. Beglaubigt und aktuell.
Na und? Dann sollen die sich diese Pfaffin ans Bein binden. Wir spielen doch nicht Babysitter für jeden Narren mit einem Klingelbeutel und dem Wunsch sich wegpusten zu lassen.
Sie blieben stehen, als ein kleines elektrisches Ladefahrzeug an ihnen vorbei surrte. Der Fahrer wirkte für das Gefährt zu groß, doch der Motor der Maschine war stark genug, um die Raketenbewaffnung für eine der Vulture zu transportieren, die ihren Bullen Luft/Raum- Landefähren Geleitschutz geben würden. Auch wenn Klein natürlich wusste, dass diese Unterstützung nötig werden könnte, muteten die Vulture neben den Landefähren Prototypen geradezu wie Spielzeuge an. Die riesigen Lander gemahnten an hässliche mit segmentierten Panzern verschalte Mistkäfer. Sie hatten sogar noch das matte Blau der Fabrik, da niemand die Zeit gefunden hatte sie mit der passenden Tarnfarbe zu bemalen. Ihre Einheit würde bequem in die drei Maschinen passen. Sie hätten sogar ein paar Panzer mitnehmen können, wenn das Gelände dies zugelassen hätte.
So einfach ist das leider nicht Herr Major. Sie hat nämlich nicht nur ein gültiges Patent, welches ihr die Hilfe von allen staatlichen und überstaatlichen Organen zusichert, sondern sie beruft sich zusätzlich auf die Satzung B17 des Einsatzes im Felde, gemäß der Neureglung für die klerikale Erbauung der kämpfenden Truppe von 110 n.K.d.H.
Klein runzelte die Stirn.
Was zur Hölle soll das nun wieder sein?
Naja um es kurz zu machen, braucht jede kämpfende Truppe einen Priester einer, durch die heilige Ekklesiarchie anerkannte Glaubensgemeinschaft.
Na also! Wir haben schon einen Priester.
Wir schon...
Aber?
Die Horninger nicht.
Wenig Offizier und Gentleman ließ er einen Schwall ausgesuchter Unflätigkeiten erklingen. Sie hatten inzwischen die Treppe zum erhöht liegenden Stabsgebäude erreicht und Major Klein stützte sich Zähne knirschend auf dem Geländer ab.
Von hier oben konnte man fast die gesamte Kaserne überblicken. Groß war diese nämlich nicht und hatte vorher nur einer kleinen Hilfstruppe zugestanden, bevor man sie für ihren, eine Nacht dauernden Aufenthalt, geräumt hatte. Die Anlage war in einem Zustand, denn kein Kommandant in Gohmor geduldet hätte.
Unkraut wucherte durch den rissigen Asphalt, an den Unterkunftsgebäuden bröckelte der Verputz in großen Schollen ab. Was rosten konnte schien zu rosten. Von den Toren der Fahrzeughallen, bis zu den Wasserhähnen in den Duschräumen. Seine Soldaten machten ihre Witze darüber. Aber keiner hatte die Muße sich ernsthaft zu beschweren. Erstens blieben sie nur eine Nacht. Die Bullen ließen in regelmäßigen Abständen die Triebwerke anlaufen, damit morgen in der Frühe alles reibungslos über die Bühne gehen würde. Zweitens waren alle Soldaten viel zu beschäftigt sich auf den bevorstehenden Einsatz vorzubereiten und Drittens wussten sie unterbewusst wohl alle, dass sie sich noch nach diesen unzulänglichen, aber immerhin vorhandenen Atributen der Zivilisation zurück sehen mochten.
Kann sie uns Ärger machen? Ich meine wir fliegen morgen und in diesem Land hält sich die PVS an so gut wie keine Regel. Was kümmert uns da irgendeine verstaubte Satzun von 110?
Da wäre ich vorsichtig, Herr Major. Sie wissen, die Presse hat ein Auge auf uns. Wir sind ja hier um die Ordnung wieder herzustellen und wenn wir die Regeln der Armee dann so beiseitefegen, nun die Öffentlichkeit würde das nicht verstehen.
Die Öffentlichkeit! Knirschte er. Als die Jungs und Mädels in Horning im Schnee verreckt sind, da war es der Öffentlichkeit keine zwei Spalten wert.
Der Adjudant schwieg missmutig.
Verflucht also schön.
Obergrefreiter Kruger! Rief er von der Treppe herunter. Der Angesproche blicke auf. Er und Finley hatten ihren Schweren Bolter auf einer Plane ausgebreitet und waren mit der Wartung beschäftigt. Sie traf der Blitzstrahl der Auftragserteilung, weil sie das Pech hatten in Sichtweite und Rufweite des Majors ihrer Arbeit nachzugehen. Schnappen sie sich Cameron und gehen sie zum Tor runter. Da warte eine gewisse...
Katherine Esemah! Sprang der Adjutant bei.
Frau... er zögerte kurz, Fräulein, Schwester, Mutter, was auch immer Esemah. Gehen sie hin und lassen sie sie rein. Die Frau wird genau durchsucht, verstanden Männer? Ich will nicht, dass sie irgendwelchen unerlaubten Kram in meine Einheit schleppt. Seien sie ruhig etwas nassforsch im Auftreten, Die Dame scheint das selber ganz gut zu können. Bringen sie sie zur Baracke der Horninger und machen sie mir danach Meldung im Stabsgebäude.
Ausführung!
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Jawohl Herr Hauptmann! kam die Antwort von den beiden Angesprochenen zeitgleich, zusammen mit einem fast schon als Vorbildich geltenden Gruß, zumindest das zackigste was diese Kaserne seit langem gesehen hatte.
Der schwere Bolter lag in seinen Hauptbaugruppen zerlegt auf der Plane da sie dabei waren die beweglichen Teile mit geweihtem Maschinenöl neu zu benetzten und danach wieder in der Transportkiste für den Abwurf am nächsten Tag einzulagern.
Seine Hand fuhr fast schon zärtlich über jede noch so kleine Schramme in der Lackierung der schweren Waffe wäred er leise die Gebete der Wartung sprach. In seinen Augen war dieser Bolter nicht nur eine Waffe sonder einen ehrwürdige Lady mit einem reichen Schatz and Erfahrung. Daher musste man sie gut behandeln damit sie einem gewogen blieb und nicht im entscheidenden Moment zur Diva wurde. Erst nachdem alle Teile in der Kiste verstaut und diese verschlossen war machten sie sich auf den Weg zum Haupttor, schließlich wollten sie keinen Ärger mit einem der Techadepten bekommen weil sie die ihnen zugewiesene Waffe mit mangelnder Ehrfurcht behandelt hatten.
Am Haupttor angekommen konnte er dem Blick der Wache schon entnehmen, dass sie froh waren dass der Besucher endlich abgeholt wurde. Die Papiere sind Autentifiziert worden\ wollte Finley von dem Wache wissen was diese mit einem Angefragt und Bestätigt. Dokumente sind Echt. Bitte hier gegenzeichnen. dabei hielt er ihm und Arius das Klemmbrett mit der Liste auf der sich die Besucher eintragen mussten entgegen. Während Arius seine Unterschrift in die entsprechende Spalte setzte reichte Finley den Besucherausweis an die Frau vor dem Schlagbaum weiter und hob diesen an sobald sie den Ausweis sichtbar an der Kleidung angebracht hatte. Willkommen bei der Truppe, Missionarin Esemah. Der Imperator und alle Heilgen mögen eure Wege Segnen. grüßte er sie wobei er den Aquilla vor der Brust schlug. Wenn sie uns bitte folgen bringen wir sie zu den Baracken der Soldaten die ihrer spirituellen Führung anvertraut wurden.
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Es war unerwartet unkompliziert und schnell vonstattengegangen ihr Gerät auf einem der Ladungsschiffe unterzubringen und so hatte sie sich früher als gedacht auf den Weg zur Kaserne machen können wo sie erst mal ihre Papiere vorzeigen musste. Gerade als diese durchgesehen worden waren tauchte auch schon ein Soldat mit der Order auf sie abzuholen. Nachdem sie den überreichten Besucherausweis befestigt hatte schlug sie ebenfalls den Aquila. "Ave Imperator.", sagte sie dabei förmlich und wollte dann schon schräg hinter ihm Schritt fassen als ihr Blick auf das Kasernengebäude fiel. Mit lang werdendem Gesicht nahm sie den lawinenhaft bröckelnden Putz, das Rosten um die Weltmeisterschaft und den vor der Umwelt kapitulierten Bodenbelag in sich auf und schlug erneut den Aquila. "Mögen die Primarchen die eigentliche Garnison für ihre Guldsamkeit segnen, und irgendwer die für die Instandhaltung Verantwortlichen wegen Todsünde erschießen.", murmelte sie halblaut und schüttelte fassungslos den Kopf während sie dem Soldaten folgte. Sie wusste nicht ob sie sich den Zustand des Inneren antun wollte. Würden hier keine Soldaten rumlaufen hätte sie eher darauf getippt in einem Slum-Vorort zu sein und nicht auf einem Kasernengelände. Kurz hob sie den Blick zum Kopfstück ihres Stabs, sei es wie es sei jetzt erst mal ihre neuen Schäfchen in Augenschein nehmen. Sie hoffte angesichts der vielen Berichte von Kultkameraden von schleichendem Atheismus auf vielen Welten, wie man dies sein konnte entzog sich ihr schon völlig, das in der Truppe zumindest ein paar sehr Religiöse dabei waren. Bei ihnen müsste sie zwar erst einmal diverse Glaubensrichtungen austreiben um sie durch den Primarchenkult zu ersetzen aber anschließend hätte sie sehr treue Anhänger. Sollte der Rest aus leidlich Gläubigen bestehen hätte sie es anschließend ein wenig leichter. Vorausgesetzt ihr stand nicht ein Berg von Aberglauben gegenüber den sie erst einmal abarbeiten musste.
Name: Katherine Esemah
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Die heruntergekommene Kaserne konnte Arius in keinster Weise schockieren. Sein Gespräch mit dieser Reporterin Simone Tober war im Hinblick auf den Zustand des hiesigen Militärs sehr lehrreich gewesen und der Zustand des Militäranlagen bestätigte daher nur seine schon vorhandenen Vorurteile. Verglichen mit dem Dschungel oder den mit zerschossenen Schützengräben und Granattrichtern überzogenen Schlachtfeldern seines letzten Krieges war das hier noch Luxus. Also würde er sich nicht beschweren und auf den morgigen Abtransport warten.
Den kurzen Gesprächsfetzen zwischen seinem Kameraden und der Priesterin hatte er keine Aufmerksamkeit geschenkt und sich stattdessen gewundert, was aus Simone geworden war. Eigentlich war sie ja ganz nett gewesen und Arius hatte definitiv nichts dagegen ihr noch einmal über den Weg zu laufen. Würde sie hier in der Stadt bleiben und die Kampfeinsätze nur aus der Ferne beobachten? Oder war vielleicht doch ihre Abenteuerlust stärker und sie würde mitkommen und aus nächster Nähe von den Kämpfen berrichten?
Arius marschierte zielstrebig auf den Kasernengebäudekomplex zu, in dem die Horninger einquartiert waren. Im Gegensatz zu vielen anderen Gohmorern hegte er keine Abneigung gegen sie, schließlich waren auch sie Teil der PVS und glaubten an den Imperator. Das reichte Arius vollkommen, um sie zu akzeptieren. Zackig meldete er sich bei den seiner Meinung nach wachhabenden Soldaten an. "Obergefreiter Kruger. Ich melde ihnen die Ankunft der Missionarin Esemah, die sich gemäß Satzung B17 für die Zeit des Einsatzes ihrer einheit anschließen soll." Mit diesen Worten händigte er seinem Gegenüber die entsprechenden Papiere aus und verabschiedete sich kurz, nachdem alles auf Ordnungsmäßigkeit überprüft worden war. "Missionarin Esemah, damit wäre unsere Aufgabe erledigt. Möge der Imperator ihren Weg segnen." Ohne sie oder die Horninger eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte Arius sich um und marschierte auf direktem Wege in Richtung Stabsgebäude um Meldung bei Major Klein zu machen.
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
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Der Soldat am Tor war offensichtlich vollkommen überrumpelt von den PVSlern, die plötzlich mehr mit einen Horninger sprachen als unbedingt nötig und ihm irgendwelche Begrifflichkeiten und Statuten um die Ohren schlug. Der Mann war überfordert und nachdem Kruger sein Sprüchlein aufgesagt und mit Cameron im Schlepptau, schnellst möglich von Dannen gezogen war, brachte der Soldat aus Horning ein verlorenes Äh... zu Wege. Im Unterschied zu den PVSlern trug der riesenhafte Kerl keine königsblaue Uniform, sondern eine in gedeckter Sandfarbe. Sein Gürtel war gleichzeitig ein Tragesystem aus mehreren Taschen und auf seinem Oberarm prangte ein Aufnäher, der eine böse grinsende Meereskreatur darstellte. Ich... äh... warten sie hier bitte einen Moment. Ich hal de Fuscina.
Eben das tat er im Laufschritt, sich dabei noch einmal umblickend, ob ihm die Frau auch tatsächlich nicht ins Innere folgen und damit womöglich Ärger machen würde. Während sie wartete hatte Katherine alle Zeit der Welt sich den Flur der Unterkunft anzusehen, der in seiner Schäbigkeit das Äußere nicht der Lüge strafte. An den Wänden standen einige grüne Kisten aus Holz und Kunststoff, die gewiss das Inventar der Horninger beinhalteten. Selbst diese Stapel aufeinander geschichteter Ausrüstung vermittelte mehr Ordnung und Disziplin als die gesamte Einrichtung und wenn ein paar aufgetürmte Kisten so etwas vermochten, war es schon bezeichnend.
Als die Vorgesetzte des Soldaten dann erschien, tat sie es wie ein Unwetter ihrer Heimat.
Anfangs hörte man das Dröhnen schwerer Stiefel, begleitet von einen hohen, metallenen >Pling< auf jeden zweiten Schritt.
Die Frau war riesenhaft. Sie musste gute zwei Meter messen und ihre Schultern und ihre Oberarme standen der Größe in nichts nach. Sie sah aus wie eine Frau, die einen Widersacher über dem Knie zerbrechen konnte wie einen Ast.
Anders als die beiden Soldaten, die ihr in einigem Abstand folgten, trug sie über ihrer Uniform eine Spangenrüstung, welche in Teilen aus verschiedenen Metallen zu bestehen schien. Die Spangen waren um ihren Rumpf gebogen und es war selbst für einen Laien zu erkennen, dass diese sonderbar antiquiert wirkende Schutzkleidung maßgefertigt war. Das rhythmische, metallene Geräusch kam von dem Dreizack, den sie mit sich führte. Wäre nicht der Lederhalfter an ihrem Gürtel gewesen, der unter Garantie eine Pistole enthielt und hätte nicht die gleiche, sandfarbene Uniform unter der Rüstung hervorgeblitzt, man hätte sie für eine, aus der Zeit gefallene Kriegerin halten können.
Einen Helm trug sie nicht und so waren für Katherine ebenso der lange, geflochtene Zopf strohblonden Haares zu sehen, wie die Gewitterwolken, die sich auf der Stirn der Frau zusammenballten.
Da Düfel soll se holen, mit all ihre scheit johmorer Jepotsche. Wenn die Rasselmoors en up Jekasper moken will, denn kann ick dat ol Krei och glech hi uppn Flur upjabeln und roh freten.
Sie kam heran und baute sich vor der Predigerin auf.
Dem Gesichtsausdruckes des Manns hinter ihr war zu entnehmen, dass er in der Tat um die leibliche Unversehrtheit des unerwarteten Gastes bangte.
Hören se, zügelte die Amazone nicht gerade ihr Temperament, allerdings ein wenig ihren horniger Dialekt. Ich kann damit löven, wenn ihre Kerls uns meiden und vor die Füße rotzen. Och mit doode Rötten, die durch offene Fenster flegen kann ich leven. Aber wenn sie anfangen unser Glöven slecht to maken, denn werd ich füünsk.
Wenn das also em mauer Spoß is, denn find ich ihn nich snurrig.
Ich bin Fuscina Marins und se sollten mich ma besser uphellen, wat der Schiet soll, or ich werd gallisch.
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Katherine versuchte den nicht minder desolaten Zustand des Flurszu verarbeiten und musste sich beherrschen die Stirn nicht gegen den Türposten zu schlagen. Wenn schon die Kaserne so grottig war wollte sie gar nicht erst wissen wie es um die eigentlichen Benutzer bestellt war. Dann konnte sie auch schon dem dröhnenden Stampfen lauschen ehe der Offizier in Sicht kam. Sie fand sich mit ihren beinahe eins achtzig ja jetzt nicht klein aber diese Frau topte so ziemlich alles was ihr an geschlechtsgenössischer Körpergröße bislang begegnet war. Als diese Fuscina Marins, sofern sie richtig verstanden hatte das Wort ergriff jagte der Dialekt ihr einen fürchterlichen Schauer über den Rücken. Gnädiger Imperator, das einem lokales Niedergotisch derart die Gehörgänge wundschaben konnte hatte sie auch noch nicht erlebt und auf den zwei Raumhäfen auf denen sie bisher gewesen war hatte sie welche gehört die ihr die Ohren klingeln ließen. Sie ließ sich aber nichts anmerken sondern lehnte nur den Stab gegen ihre rechte Schulter und verschränkte die Hände zum Aquila während sie kurz den Kopf neigte. "Ave Imperator. Mein Name ist Katherine Esemah. Bei dieser Sache handelt es sich definitiv nicht um einen Scherz sondern nur um Vorschriften. Ich bin ihnen ab sofort als Priesterin für ihre Einheit zugeteilt." Sie holte ihre Dokumente hervor und reichte sie ihrem Gegenüber wobei sie an der Rüstung und dem was von der Uniform sichtbar war unauffällig nach einem Rangabzeichen suchte um sich diesbezüglich keinen Fauxpas zu leisten während sie der gewissen Aggressivität mit Ruhe begenete. Die Rüstung wirkte im Vergleich zu dem was die anderen PVSler trugen antiquiert aber Katherine kannte aus ihrer Heimat eine Gegend wo die heimischen Offiziere zwar darüber geschmunzelt, sich aber zur Vorbereitung eines Nahkampfs um sie gerissen hätten. Von ihrem eigenen Dienst wusste sie dass es besser war eine etwas antiquiertere als überhaupt keine Rüstung zu tragen. Einzig der Dreizack als Primärwaffe verwunderte sie doch etwas, so Stangenwaffen wurden im ungünstigsten Moment hinderlich sperrig da konnte sie ein Lied von singen. Sie verfolgte wie Marins sich die Papiere schnappte und durchlas während sie innerlich ein wenig seufzte. Die Primarchen prüften die Gläubigen, weshalb sonst sollte der erste Kontakt mit ihrer Einheit sonst so unentspannt ablaufen.
Name: Katherine Esemah
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Keine viertel Stunde später, hatte sich die Situation total geändert. Zusammen mit den Soldaten aus Horning, saß Katherine auf einer Kiste für Verbandsmaterial, um ein größeres Behältnis, welches die Gewehre der Soldaten enthielt. Auf dem improvisierten Tisch dampfte Tee aus Blechtassen und lagen einige geöffnete Überlebensrationen für alle zum Zugreifen bereit. Wie sich herausgestellt hatte, nachdem sich die Fuscina erst einmal überzeugt hatte, dass die Papiere der Priesterin nicht Teil eines weiteren, gehässigen Scherzes der Gohmorer waren, waren die Soldaten sehr herzliche Zeitgenossen.
Tatsächlich eröffnete sich Katherine schnell der Eindruck, dass die kleine Truppe unter der Abwesenheit geistigen Beistands litt. Zwar hatte der Prediger der Zehnten ihnen genauso Trost versprochen wie seinen eigenen Schäfchen, doch die Kultur des Imperialen Glaubens, unterschied sich doch signifikant zwischen Horning und Gohmor.
Darum zeigten sie sich nicht abgeneigt, lieber ihr Glück mit einer gänzlich fremden Predigerin zu versuchen, als mit dem Bruder der Zehnten. Im Laufe des Gespräches erfuhr sie, dass die Horninger Truppe eine sogenannte Fencibles war, eine Gruppe aus vierzig, überwiegend Männern, alle aus verschiedenen Dammstädten. Einige hatte im Krieg gegen die PVS gekämpft, einige mit ihr und andere waren neutral geblieben. Niemand schien darin einen Widerspruch zu sehen. Der freie Charakter der Städte ermöglichte dieses Selbstverständnis. Der Zusatz Fuscina stellte den Rang von Freifrau Frauke Marnis dar und bedeute mehr sehr grob „Anführer“ als das es tatsächlich einem Rang gleich kam. Im Umgang mit der PVS wurde jedoch als Hauptmann gehandelt. Natürlich wollte man von Katherine etwas über ihre Art der Glaubensauffassung wissen und ihre Ausführungen stießen, wenn auch nicht auf überschäumendes Interesse, so doch auch nicht auf Ablehnung. Der kriegerischen Natur der Primarchen konnten die rauen Gesellen vom Zweigeteilten Meer durchaus etwas abgewinnen. Im Gegenzug erfuhr sie einige Brocken über die ganz eigenen Ansichten der Horninger. Diese hatten ihre heidnischen Glaubensbekenntnisse aus längst vergangenen Tagen in den Glauben an den Gottkaiser zu Terra mit eingeflochten. So war es der Gottkaiser, der der "Affgrundtschloge", einem mythischen Meeresungeheuer, gebot und allein durch seinen Willen verhinderte, dass es die Welt verschlang. Katherine kam nicht umhin zu bemerken, dass das harte Leben mit und vom Ozean eine Fülle von Bräuchen und Aberglauben hervorgerufen hatte, welche die Soldaten beeinflussten und tief in ihrer religiösen Vorstellung verankert waren.
Der Abend, oder besser noch der späte Nachmittag, denn man ging so kurz vor dem Einsatz früh zur Ruhe, endete damit, dass man ihr ein Lager zuwies und sie bat, gemeinsam mit ihnen zu beten.
Denn schon morgen würde man göttlichen Schutz wohl dringend nötig haben.
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[CENTER]Der nächste Morgen[/CENTER]
Schwer vorstellbar, dass dieser Dschungel auf der selben Welt existierte, die sich einer Makropole und diverser Megastädte rühmte.
Sprach man über Koron 3, so wurde beiläufig der äquatoriale Urwald erwähnt. Ein dünner Gürtel Grün, rings um den ansonsten so ausgebeuteten Leib des Planeten geschlungen. Das klang nach kläglichem Rest standhafter Vegetation, einem letzten Aufbäumen des Lebens, bevor sich auch hier die Maschinerie alles verschlingender Zivilisation ans Werk machen würde.
Planeten weit oder im Vergleich mit anderen Welten, mochten all diese Implikationen auch der Wahrheit entsprechen. Doch begab man sich leibhaftig zu diesem ach so kläglichen Rest Wald, dann mochten einem die Klassifizierungen und Beschreibungen nicht so recht glaubhaft erscheinen. Der dünne Gürtel war nämlich nichts anderes als ein grünes Meer endloser Weite aus undurchdringlichem Dschungel.
Undurchdringlich dabei keineswegs im übertragenen Sinne, denn viele, die sich im Verlass auf Technik und menschengemachte Überlegenheit in das dampfende Dunkel dieser Wälder gewagt hatten, waren nie wieder aus ihren umschatteten Untiefen aufgetaucht. Natürlich gab es forstwirtschaftliche Nutzung an den Rändern, sogar einige Siedlungen innerhalb der Waldgrenzen, doch all das änderte nichts an dem Umstand, dass das finstere Herz dieser Landschaft so unbekannt blieb, wie der fernste Stern, der des nächtens durch den Krallennebel schimmerte.
Das lag in Teilen an der Unwägbarkeit dieser Gegend, wie auch an dem schieren Desinteresse jener, die Mittel und Möglichkeiten der Aufklärung gehabt hätten. Was kümmerte es den Mechanikus, was die hohen Häuser, welche anthropologischen Geheimnisse das Grün bergen mochte?
Allein, die Einsamkeit der tieferen Bereiche des Dschungels sollte an diesem Morgen von Menschen gestört werden, die dieser Störung nicht aus eigenem Antrieb Vorschub leisteten, sondern aus Gründen der Pflichterfüllung.
Es begann mit einem tiefen Grollen, wie es zuweilen Gewitter fabrizierten, die tief genug zogen um an den bewaldeten Bergen im Süden hängenzubleiben und ihre Wut an dieser natürlichen Barriere abzureagieren. Dieses Donnern kam jedoch nicht von Süden, sondern von Norden. Die niedrige Wolkendecke und der morgendliche Dunstschleier, der wie Spinnengewebe zwischen den Wipfeln gespannt schien, verhüllten die Ursache lang. Dann kam sie in Sicht und wirke so passend und gleichsam so fehl am Platze, dass es eine Allegorie auf beide Umstände hätte sein können.
Gepasst hätte das Bild, wenn dieser ferne Schwarm den Mythen entsprungen wäre, die man sich, zum Ärger der Missionare, nach wie vor unter den Einheimischen erzählte. Diese berichteten von Waldgeistern und urgewaltigen Geschöpfen, zu welchen letzte ohne Zweifel zählen konnten. Drei Insekten, den Hirschkäfern vielleicht verwandt, wenn auch von gottgleicher Größe. Dunkelblau segmentierte Leiber, dick gepanzert von Chitin. Umschwirrt von kleinen Artgenossen, die für sich genommen noch immer eine verehrungswürdige Riesenhaftigkeit aufwiesen.
All den Glauben an derart heidnische Vorstellungen zerschmetternd, zeigte sich die Realität und damit das gegenteilige Sinnbild des Dings am falschen Ort. Die drei Luft/Raum- Lander trotzten den Gesetzen der Aerodynamik und wie es schien gar der gesamten Physik, durch ihre schiere Form, die so sehr nicht dazu geeignet schien, in der Luft zu schweben, dass der Laie darin tatsächlich Technikhexerei erahnen mochte. Die Wahrheit lag in komplizierter Gravfeld- Überlappung begründet, die durch gegenseitige Abstoßung ein Schweben erlaubte, ohne gänzlich an den Fixpunkt der Erdoberfläche gebunden zu sein. Eine Technologie, welche die Imperiale Armee allein deswegen schon abgelehnt hätte, weil ihr komplexer Wartungsaufwand und ihre Unterhaltskosten in keinem Verhältnis zum Nutzen standen. Schließlich wurden damit nur Soldaten befördert und es gab immer einen billigeren Weg um Truppen von A nach B zu schaffen. In letzter Konsequenz den des Gewaltmasches. Die koronische PVS konnte es sich derweil gestatten derart kostspielige Experimente und Prestigeobjekte zu finanzieren. Aus diesem Grund, wirbelte der Morgennebel nun in komplexen Mustern unter den überlappenden Schwerkraftfeldern beiseite, als die drei Riesen im trägen Konturflug über das Blätterdach dröhnten. Das Geräusch ihrer absonderlichen Antriebe vibrierte in den uralten Stämmen und ließ sie sich schütteln wie unter einem Fieberkrampf.
Zwischen den Giganten schossen Vulture dahin, ihren ganz eigenen Regeln folgend, wenn es galt sich zurückfallen zu lassen, aufzusteigen oder voraus zufliegen. Zwei standen jeweils für einen Bullen als Geleitschutz bereit und eine weitere für die Valkyrie, welche die wenigen Zivilisten transportierte, die die Unternehmung begleiteten und nach Reglementierung der PVS nicht unmittelbar an der Landung beteiligt sein durften. Faktisch waren sie es natürlich doch, allerdings war es ihnen verboten in den Sturmfahrzeugen der ersten Welle zu sitzen. Offiziell um die Soldaten in dieser kritischen Phase einer Operation nicht abzulenken. In Wahrheit wohl jedoch eher, um zu vermeiden das gerade die Vertreter der Presse die unschönen Szenen aufnehmen und ungefiltert verbreiten könnten, die eine Sturmlandung zuweilen mit sich brachte.
Im führenden Luft/Raum- Lander
Der schwer gepanzerte Mannschaftstransportraum war natürlich fensterlos und so waren es die Teileinheitsführer, die zwischen den Reihen der wartenden Männer und Frauen hindurch gingen und verkündeten, dass der erste Überflug gleich beginne. Dieser diente dazu das Anlandungsgebiet zu erkunden, grob zu sichern und für das Absetzen der Soldaten vorzubereiten. Die PVSler erhoben sich und fassten nach den Handläufen über ihren Köpfen. Unter den geschlossenen Atemmasken waren die Gesichter nicht zu sehen und so warteten hier keine Individuen darauf in Feindesland entlassen zu werden, sondern dem Anschein nach emotionslose Avatare des imperialen Willens.
Jeder Soldat hatte seine Waffe vor der Brust und das Sturmgepäck auf dem Rücken. Die, die für die Unterstützungswaffen zuständig waren, seien es Laserkanonen, schwere Bolter oder MGs, hatten darüber hinaus die Kisten mit eben jener Ausrüstung zwischen sich stehen. Der Einsatz solches, im Verhältnis zum Rest der beteiligten Einheiten, schweren Geräts stellte immer eine heikle Angelegenheit dar. Denn die Natur der Landung machte es erforderlich, dass die Waffen abgeworfen wurden. Was den Bedienmannschaften aufdiktierte, ihre jeweilige Waffe zu finden und zu hoffen, dass sie keine Beschädigung davongetragen hatte oder im schlimmsten Fall gar dem Feind in die Hände gefallen war.
Die Waffen waren in schwere, innen gepolsterte Kunststoffkisten verpackt, welche kurz vor dem Aufprall dämpfende Luftkissen aufbliesen. Dennoch hatte es schon Einsätze gegeben, in denen über fünfzig Prozent der so ausgebooteten Waffen Schäden davongetragen hatten oder bei denen die Waffenteams nicht rechtzeitig an die unglücklich gelandeten Kisten herangekommen waren. Wollte man den schnellen Einsatz mit dieser Art der Unterstützung gewährleisten, war das der Preis, den man zu zahlen hatte.
Das Licht im Inneren der Bullen schaltete von gedämpften Gelb auf aggressives Rot. Die Unteroffiziere und Feldwebel eilten an die Spitzen ihrer jeweiligen Gruppen.
In der Valkyrie
Der sehr viel kleinere Transportflieger fiel etwas hinter die Formation der anderen Luftfahrzeuge zurück, nahm sich selbst als potenzielles Ziel aus dem unmittelbaren Spiel und stellte kein Hindernis für die anderen Flieger dar.
Sie blieb nicht auf der Stelle stehen, sondern krängte hin und her, wie ungeduldig oder frustriert darüber, nicht am Geschehen teilhaben zu dürfen. Im Inneren saßen nur drei nicht Militärangehörige. Das war der struppige Prediger der Zehnten, die Reporterin Tober und die frisch gebackene Zuständige für das Seelenheil der Horninger, Frau Esemah. Außerdem teilten sie sich die Kabine mit einigen Kisten weniger wichtiger Ausrüstung, die offenkundig nicht bei der direkten Sturmlandung gebraucht wurde. Die Reporterin hatte versucht eine Unterhaltung anzufangen, was die Turbine des Fliegers jedoch im Keim erstickte. Als sich daraufhin bestrebt gewesen war irgendwie zu erkennen, was sich vor ihnen abspielte, hatte der mit anwesende Ladeoffizier ihr sehr unmissverständlich, nonverbal zu verstehen gegeben, dass sie ihre vier Buchstaben in den Schalensitz zu verfrachten und anzuschnallen habe. Missmutig tat sie dann auch genau das.
Der Priester der Zehnten, der keinem der anderen vorgestellt wurde und auch selbst keine Ambitionen in diese Richtung zu haben schien, blätterte stoisch in einem kleinen, zerlesenen Büchlein, als säße er in einer Studierstube.
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