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Heiliger Krieg
Ein wahrlich amüsantes Zusammentreffen, dass konnte der Dragoner-Sergeant zumindest schon mal sagen. Nach dem Erhalt der Informationen, bezüglich Ihrer ersten „Mission“ hatte er sich kurz angebunden verabschiedet und die beiden PVSler sich selbst überlassen. Hatte nun schliesslich alles was er benötigte. Draussen angekommen, schloss Betty recht schnell wieder zu Ihm auf. Sie wechselten ein paar Worte, doch Ihre Nachfrage wurde von ihrem Vorgesetzten gnadenlos abgeschmettert, hauptsächlich allerdings weil er nicht alles doppelt erzählen wollte. Die Dragonerin geduldete sich also – nicht das sie eine Wahl gehabt hätte. Einen knappen Funkspruch später, war ein erneutes Treffen der Dragoner beschlossen, mitten im Pilgerlager, da es dort aber ohnehin wie auf einem Basar zuging, war ein geheimer Austausch weitaus unauffälliger, als hätte man sich vom Lager entfernt. So teilte Kastor letztlich sein Wissen mit seinen wackeren Mitstreitern, die Notiz hatte er zwischenzeitlich selbstredend vernichtet. Nach kurzer Überlegung beschloss er, dass 2 Dragoner vollkommen ausreichen würden, um sich der Sache in Wogenprall anzunehmen. Im Zuge dessen beschloss er das Andru und Mc Coffin die zweifelhafte Ehre hatten aufzubrechen, was diese auch stillschweigend akzeptierten. Kastor galt zwar als sehr umgänglich unter den Dragonern, doch sollte niemand den Trugschluss daraus ziehen das er deshalb gleich Widerworte tolerierte, denn nicht wenigen Gerüchten zufolge, hatte er schon den ein oder anderen ungehorsamen Untergebenen ohne Umschweife einfach erschossen. Ein Thema, bei dem sich der Enddreissiger, für gewöhnlich jedoch nur grinsend ausschwieg. Das Quartett trennte sich wieder, während Andru und Mc Coffin entsprechende Vorbereitungen trafen, um sich baldmöglichst absetzen zu können, beschäftigte sich Kastor ein wenig mehr mit den Pilgern und den hiesigen Hierarchien…


4:00 Ortszeit Die Schwämme, südlich des Aufstiegs.

Es war kalt, ganze Minus 20 Grad Celsius, die dank des immer wieder einsetzenden Windes deutlich an Intensität gewannen, eine Stimme ertönte und brachte es mit seiner vor Sarkasmus triefenden Stimmlage auf den Punkt: „Jeiles Wedder fürn Ausfluch wah?“ Über die leicht, bläulichen Lippen des Dragoners huschte ein Lächeln, seine stahlgrauen Iriden huschten zum Ursprung der Stimme, die sich knapp 3m zu seiner rechten befand. Tucker – Nachname unbekannt, wie vermutlich auch Tucker nicht sein richtiger Name war, doch spielte es ohnehin keine Rolle, schliesslich war Kastor auch nicht Sergej und doch stellte er sich jedem hier so vor. Doch zurück zu Tucker, ein Kreuzfahrer wie er selbst, ungefähr in seinem Alter, wenngleich auch erheblich kürzer und schmächtiger geraten, als etwa der Arthelis. Er sass locker auf einem Schneemobil, leicht herüber gelehnt zu Kastor, welcher im Übrigen ebenfalls auf solch einem Gefährt thronte und sich indes fragte wie beim Imperator er hier im nirgendwo landen konnte! Achja – es hatte alles mit seinem Interesse für die Pilger und Ihre Strukturen begonnen. Er hatte Erkundigungen eingezogen, über eventuelle Sonderkommandos oder das was diese religiösen Plebejer für solche hielten, tja und bei seinem Glück hatte er natürlich auch prompt jemanden gefunden, der Ihm eine Auskunft diesbezüglich geben konnte. Und weil dieser Umstand natürlich viel zu glücklich war, teilte Ihm der Chorknabenbespringer im Aussendienst gleichdrauf feierlich mit, dass er aufgrund vieler Verluste ab heute ein Späher sei! Imperator eins was hatte er für ein Glück! Doch immerhin blieben Ihm die stinkenden Carnaks erspart, mit dem so manch anderer Späher seinen Dienst leistete, ein Schneemobil war da doch schon deutlich angenehmer, wenn er damit verunfallte, lag es wenigstens nur an seiner eigenen Ungeschicklichkeit und nicht an einem starrköpfigen Pflanzenfresser. „Ey! Serjej! Zunje einjefroren?“ Kastor seufzte innerlich, sich bewusst werdend, dass er seinem „Bruder“ bisweilen eine Antwort schuldig geblieben war, zudem drängte sich Ihm die Frage auf, ob sein neuer „Freund“ unter einem Sprachfehler litt oder nur einen lächerlichen Dialekt hatte? Einerlei – vielleicht würde er Ihn irgendwann Fragen. „Nein. Zumindest noch nicht..“
„Ahja, hesst ja Serjej - klinjd nach föjeraler Union, die solln ja Frosdschudzmiddel pissen ha!“
„Und vorher saufen sie es…“ schaltete sich Gunther ein, bei dem es sich um den Mitfahrer von Tucker handelte, der sich daraufhin auch wieder in Schweigen hüllte, wenn Kastor es recht bedachte, war es der längste „Satz“ den er bislang von Gunther vernommen hatte!
„Naja mach da nix drus Serjej, ick geh auch bessa wieder zurüg in Formadion, bevor der Obarmuffdi noch meggerd!“
„Mach aber vorher deine Fernlichter aus.“
„Is aber nebelich un jungel!!“
„Eben, du könntest dir aber auch eine Zielscheibe auf die Brust malen, dass würde das Ganze dann abrunden.“
„Die blaujen haben se aba auch an! Wird also scho schiefjehen!“ Der Kerl lachte und beschleunigte dann, bevor er das Tempo gut 20m vor Kastors Schneemobil wieder drosselte. Der Terraner selbst schüttelte nur seinen Kopf, während er – mehr zu sich selbst, als zu irgendjemanden sonst, noch hinzufügte:
„Das sind auch Idioten!“
„Wer ist ein Idiot?“ Nuschelte etwas hinter Ihm, erst jetzt wurde dem Arthelis bewusst, dass er ja gar nicht alleine war! Die gute Betty alias Suellen, war ja auch mit von der Partie und klebte förmlich an seinem Rücken, etwas das dem Dragoner alles andere als unangenehm war, wenn auch im Augenblick hauptsächlich aus dem Grunde, dass Ihr Körper eine gewisse Wärme ausstrahlte.
„Die PVS!“ murrte der Dragoner lakonisch.
„Ohja – sind sie.“
„Und diese dummdreisten Pilger!“
„Ja die auch…“
„Und du bist Ihre Königin!“
„Das sowieso…“
Darauf sagte Kastor nichts mehr, war nur mehr als offensichtlich, dass die gute Sue es tatsächlich schaffte bei dieser Schweinekälte – im sitzen – hinter Ihm zu pennen! Oder sich zumindest in einem dem Schlaf sehr ähnlichem Zustand befand. Sei`s drum! Der Arthelis richtete seine Aufmerksamkeit auf „seine“ Truppe oder zumindest die Fahrzeuge die er sehen konnte, beziehungsweise von denen er wusste. Das Kernstück dieser Ganzen Unternehmung bildeten 2 Radpanzer der PVS, dazu kamen noch 6 leichte Kettenfahrzeuge, 3 Truppentransporter und gut 2 dutzend „Späheinheiten“ gesponsert von Titus Septin, wobei dieser eigentlich nur die menschlichen Komponenten gestellt hatte, die Schneemobile auf denen sich unter anderem auch Kastor den Arsch abfror, war eine nicht ganz freiwillige Spende einer der Dammstädte. Kleine, wendige 2-Mann Fahrzeuge, die im Gegenzug allerdings unter Beschuss vermutlich sehr schnell in Flammen aufgehen dürften. Nicht ganz unschuldig an der Tatsache, dass der Dragoner die Scheinwerfer seiner Maschine abgeschaltet liess. Der Auftrag dieser überaus edlen Truppe bestand in Flankenschutz des Hauptheeres und war nur eine von vielen kleinen Gruppen, die ein Reibungsloses vorankommen gewährleisten sollten. Auch wenn Kastor bezweifelte, dass es wirklich nach Plan verlaufen würde – das tat es nie! In 10 Jahren Dienst am Imperator, hatte es keinen einzigen Einsatz gegeben in dem alles nach Plan verlaufen war! Und er bezweifelte stark, dass sich Koron 3 in dieser Hinsicht sonderlich vom Rest der Galaxis unterschied. Seine Vermutung sollte sich exakt 83 Sekunden später bewahrheiten, Tohrgalf und Nargalf gaben Ihren Salutschuss zum Besten, um die Pilger, sowie die gohmorische PVS angemessen zu begrüssen. Kastor spürte wie sich etwas in seine Seite krallte, Bettys Hände, die aus Ihrem Halbschlaf hochschreckte. „Was beim Warp war denn das?“ murmelte sie verschlafen.
„Oh Hornings Art guten Morgen zu sagen, wenn du mich fragst!“ Kastor lachte, die Kälte war vergessen, Adrenalin flutete seinen Metabolismus, langsam driftete die Situation in ein für Ihn bekanntes Terrain! Der Konvoi machte indes abrupt halt, so dass auch Kastor seine Maschine zum stehen brachte…
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Das Durcheinander war nicht weniger geworden, doch inzwischen hatte der wimmelnde Ameisenhaufen etwas mehr Methode erhalten.
Von den Panzern, die sich nach Befehl im Rückwärtsgang befanden, oder gerade ihre willkürlichen Feuerstellungen verließen, machten einige auf der Hochachse kehrt. Sie donnert durch das Lager, davon ausgehend dass man ihnen aus dem Weg ging und formierten sich dort wo die Straße noch unbeschädigt war, zu einem Keil.
Derweil rückten alle jene ab, die im Kampfgebiet nur im Wege waren. Das taten sie mehr oder weniger koordiniert, aber immerhin schnell.
Noch immer schlugen Granaten ein und wirbelten künstlichen Nebel in spektakulären Ringen auf, der sich aber weigerte auf diese Art vertrieben zu werden. Irgendjemand hatte wohl die Idee gehabt, dass das Zünden mehrere Rauchgranaten eine gute Sache wäre. Das der Beschuss praktisch ungezielt, das hieß nur auf Koordinaten erfolgte und die Nacht sich zwar langsam verkroch, aber immer noch das Land verhüllte, hatten man ihm scheinbar erst mitgeteilt, als bereits mehre der Rauchtöpfe ausgelöst wurden waren.

Männer schleppten Sandsäcke vom inzwischen unbemannten Gefechtsstand fort und stapelten sie zu notdürftigen Stellungen für MGs und schwere Bolter auf. Unweit von Karin rannte ein Soldat mit zwei Munitionskisten, wurde von irgendetwas getroffen, ob Schrapnell oder Kugel war nicht auszumachen. Er schlug der Länge lang hin und blieb reglos liegen. Ein anderer PVSler übernahm seine Fracht und brachte sie in die Stellung.
In Richtung Feind gab es bereits Schusswechsel, wenn sie scheinbar auch noch nicht sehr gezielt verliefen, von rechts ratterte ein MG aus Gohmor los.
Dann brüllten die Motoren der versammelten Stoßtrupp- Panzer auf und ließen verlautbaren, dass sie in diesem Gefecht auch noch ein Wörtchen mitzureden hatten. Beinahe synchron ruckten sie an und in einer Wand aus aufspritzendem Dreck und schwarzen Abgasen donnerten sie dem Feind entgegen. Eine Explosion blühte zwischen ihnen auf, eine andere vor dem Keil, ein drittes Geschoss traf eine der Stahlbestien, sprengte Ausrüstung und Ersatzkettenglieder nach allen Seiten davon, beeindruckte den Leman Russ aber ansonsten nicht im Geringsten. Dann Antworten die Panzer der PVS in einer Kaskade aus Feuer. Das Grollen wehte in einem warmen Sturm über die Verteidiger weg, selbst auf diese Entfernung noch. Im grau werdenden Dunkel des nahen Morgens detonierte ein feindliches Fahrzeug, dann noch eines. Der Keil franste aus, als sich die Panzer einzelne Ziele suchten und in Duelle verbissen, ganz so als wollten sie nicht nur einen Korridor offen halten, sondern den Gegner nach Horning zurücktreiben.
Einige der Beobachter jubelten bei dem gesehenen Gegenschlag, doch die meisten waren zu sehr damit beschäftigt der gefrorenen Erde, mittels Klappspaten, Schützenlöcher abzuringen.
Der Rest des Heere verlegte zügig nach hinten und nach und nach wirkte das aufgegebene Zwischenlager sehr groß und die Handvoll Verteidiger, sehr gering.
Auch die zurückkehrenden Fernspäher der Vorhut ließen nicht eben darauf schließen, dass ihnen ein Zuckerschlecken bevorstand.
Die ersten waren einfach nur zwei Soldaten, beide ihres Helmes verlustig und sich gegenseitig stützend. Sie bluteten aus diversen Wunden und standen ganz offensichtlich unter schwerem Schock. Aber immerhin konnten sie noch aus eigener Kraft laufen, was man von den drauf folgenden Ankömmlingen nur noch von den wenigsten behaupten konnte.
Ein zerschossenes Halbkettenfahrzeug erreichte die Reihen, die Reifen der Vorderachse waren platt und der Wagen mühte sich auf blankem Metall auf die eigenen Leute zu.
Er war vollgestopft mit Verwundeten.
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Herr Doktor, gehen sie in Deckung! Die ehemalige F.A.U.S.T- Agentin duckte sich, als eine Granate pfeifend über sie hinweg jaulte.
Schinder hingegen gab sich solchen Allüren nicht hin. Steifbeinig, humpelte er nach vorn. In einer Hand die Arzttasche, die andere auf die Atemmaske gepresst, als würde er dadurch mehr Luft in die Lungen saugen können.
Pah! war alles was er zu dem Einwand der Frau zu sagen hatte.
Diese schloss zu ihm auf und packte ihm am ausgezehrten Arm. Ein Gefühl als würde man eine Mumie umklammern.
Der Arzt ließ sich von ihr aufhalten und herumwirbeln, die stechenden Augen starrten ungeduldig.
Was wollen sie denn, sie Unglücksmensch?
Doktor, ich habe mich nicht von Siris losgesagt um mich hier umbringen zu lassen.
Dann lassen sie sich nicht umbringen, herrje!
Warum sind sie nicht mit dem anderen Lazarettpersonal gegangen?
Um dahin zurückzugehen wo wir her kamen? Nein meine Gute, das gedenke ich nicht zu tun.
Der Platz eines Mediziners ist dort wo seine Kunden sind.
Das ist wahrlich der falsche Zeitpunkt um ihren Edelmut zu entdecken.
Das hat mit Edelmut nichts zu tun, sondern mit Prinzip.
Eine weiter Explosion, dieses mal weiter vorne, aber dafür um so gewaltiger.
Einer der Leman Russ hatte seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit eingebüßt und ging mit samt seiner Munition in die Luft.
Wir werden hier sterben! Schrie Fuchs über den Lärm hinweg.
Der Doktor lächelte kalt und durch den Kunststoff seiner Maske verzogen sich seine blutleeren Lippen zu einem wölfischen Grinsen.
Sie vielleicht, meine Liebe. Mich jedoch wird die Vorsehung nicht auf so schnöde Art abberufen. Dafür sind die zu leistenden Dinge zu groß. Die Welt gehört nicht den Menschen die sich zurückfallen lassen. Er riss sich aus ihrem Griff los.
Jetzt fliehen sie, sterben sie... oder was immer ihnen wichtig düngt. Ich habe zu arbeiten.
Damit stapfte er weiter und ließ die Kämpferin alleine stehen.
Fuchs blickt ihm nach, wandte dann die Augen zu den entschwindenden Fahrzeugen des Heere, nach vorn zu den kämpfenden Panzern und wieder auf das sture Knochengerippe.
Verflucht!
Sie folgte ihm.

Schinder war an dem Halbkettenfahrzeug angelangt, wo einige weniger schwer verwundete Soldaten ihre verletzten Kameraden abladen wollten.
Er ging dazwischen.
Nein sie Narr! Nicht abladen. Hier kann man nichts für sie tun. Sie müssen weiter nach hinten. Der Feldwebel wollte protestieren, doch Schinder schnitt ihm mit einer ungeduldigen Geste das Wort ab. Helfen sie mir hoch!
Man zog ihn in den gepanzerten Innenraum.
Dort stank es nach Schmauch, Blut, Schweiß und Exkrementen. Gejammer und Stöhnen, durchzuckt von Schmerzensschreien.
Wo ist ihr Sanitäter? Jemand deutete auf eine Frau, die mit glasigen Augen am Ende der Kabine am Boden hockte, den Rücken an die Wand gelehnt, die Hand an den Hals gedrückt.
Helfen sie mit! Der Arm dieses Mannes muss abgebunden werden.
Keine Reaktion.
Entnervt trat Schinder auf die Soldatin zu und legte ihr die Hand auf die Schulter. Dabei kippte sie nach vorn und unter ihrer Hand quoll träge Blut hervor, welches nicht mehr vom Schlag des Herzens bewegt wurde.
Sie ist tot! Konstatierte er und wand sich einem anderen Hilfebedürftigen zu. Werfen sie sie raus, wir brauchen den Platz. Aber lassen sie mir ihre Tasche da.
Den hier auch!

Er machte hier keine hohe Medizin, sondern erhöhte nur die Möglichkeit, dass einige der PVSler das Lager hinter ihnen lebend erreichten. Einige Wunden abbinden und Schmerzmittel spritzen. Für mehr war keine Zeit. Nach weniger als drei Minuten verließ er das Fahrzeug wieder, welches mit weiteren Verletzten vollgestopft wurde. Dann quälte sich das beschädigte Gefährt fort vom näher rückenden Kampfgeschehen.
Ohne weitere Sanitäter, dass wusste Schinder nur zu gut. Würden hier sehr viele Leute bald sterben, wo es normalerweise mit einem abgetrennten Arm oder Bein getan wäre.
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Harald musterte Finley knapp nachdem er dem Bericht des hühnenhaten PSVlers gelaucht hatte. Die lapidare Art der hisigen Streitkröfte hatte er
nun zu genüge erlebt, doch der aufbrodelnde Zorn in ihm liess sich nur schwer zurück halten. Wie sollte er diese Welt nur mit derart undiszipli-
nierten Soldaten halten? Für die meisten wäre es besser sie wären Baueren oder Fischer geworden statt in den Armeen des Imperators richtige
Soldaten in den Tod zu reissen. Doch das würde er ändern, beim goldenen Thron das würde er.
Doch alles zu seiner Zeit, und Formaldienst und Stockhiebe mussten bis nach dem Einsatz warten.

"Obergefreiter Levy, kümmern sie sich um die Papiere der Männer schaffen sie sie auf eines der Fahrezeuge."

Kopfschüttelnd wandte er sich in Richtung des zweiten LKWs ab und stapfte durch den Matsch zur Heckklappe. Mit einem Arm zog er sich am Gestänge
der Seitenverkleidung auf die Ladefläche und stapfte hinter seinen Funker. Der junge Soldat nickte knapp und reichte ihm sofort die Kopfhörer.
Er konnte sofort die Stimme seine Sentinelpiloten vernehmen der ihm Bericht erstattete.

+++ "Herr Hauptmann, der Gefreite Calder meldet zwei der Späher gefunden zu haben. Sie werden zu uns stoßen, wenn sie ihre Reittiere wieder
eingefangen haben. Anscheinend sind die im Feuergefecht durchgegangenen. Ansonsten wurden vier Gefallene Aufständische gefunden. Zwei mit einem
Maschinengewehr und zwei weitere mit leichten Automatikwaffen. Außerdem haben die beiden Späher ein Schneemobil erbeutet. Das Maschinengewehr
ist bei den Kämpfen zerstört worden, das Schneemobil möglicherweise nicht.Der Gefreite Calder meldet außerdem, dass er Spuren von Schneemobilen
in der Nähe der beiden Späher gefunden hat. Die restlichen Aufständischen haben sich anscheinend erst einmal zurückgezogen."+++


Mit einer Hand reib er sich die Stirn und dachte über das gehörte nach. Warum sollten die Rebellen nach so einem mickrigen Überfall sofort den Rückzug
antreten obwohl an allen anderen fronten massive Feinpräsenz die Loyalisten zurückdrängte? hatten sie hier keinen gegner erwartet? Sammelten sie sich
für einen Gegenschlag? Alles Grübeln half ihm nicht, ohne weitere Informationen konnte er sich keinen Reim auf die Beweggründe seines Feindes machen.
Er hob das Mikrofon an seine Lippen und nach kurzem Überlegen übermittelte er seine weiteren Befehle.

"Gefreiter Calder, hier van Horn. Geben sie den Spähern Deckung bis sie fertig sind. Dann zerstören sie alles feindliche Material das sie nicht bergen können
und ziehen sich zum Konvoi zurück. van Horn Ende"


Er reichte dem Kommsoldaten Kopfhörer und Mikrofon zurück und wartete ab. Der junge Soldate hielt mit einer Hand die Kopfhörer an sein Ohr gedrückt,
mit der anderen drehte er behutsam die Regler der Kommstation und lauschte auf das Durcheinander der Frequenzen. Das Kommnetz war noch immer ein Durch-
einander aus Statusmeldungen, Rufen nach Verstärkung und auch dem Geschrei der Sterbenden. Ab und an gab es Inseln der Vernunft von erfahrenen Stabs-
offizieren die versuchten Ordnung in die Truppenbewegungen zu bringen. Doch bisher gab es keine Befehle für seine Einheit oder die Spähtruppen im Allgemeinen.

...

Jahrelange Konditionierung und Erfahrung übernahmen die Kontrolle als Harald's Hand zur Waffe in seinem Holster schnellte noch ehe er überhaupt begriff
wieso er tat was er tat. Dann vernahm er das markante Pfeifen von eingehenden Mörsergranaten und noch ehe er von der Heckklappe des LKW's springen und
eine Warung rufen konnte rissen ein halbes dutzend Explosionen die Erde um den Kovoi auf. Zwei Soldaten wurden in Stücke gerissen, er konnte nicht genau
erkennen wer sie waren, doch das spielete nun auch keine Rolle. Mit einem Satz sprang er in den Schlamm und erhob seine Stimme zu einem Brüllen.

"Alle Mann aufsitzen und den Konvoi wenden, wir Rücken ab!"

Er vermied bewusst das Wort Rückzug, doch er wusste wie dringend der sofortige Aufbruch war. nach dem Beschuss würde der Feind massiv vorrücken und
dann waren sie abgeschnitten. Und abgeschnitten zu sein bedeutete in dieser Situation den Tod. Er drehte sich zu seinem LKW hieb mit der Faust auf die
Ladefläche bis der Funker sich zu ihm umdrehte.

"Beordern sie die Späher sofort zurück, sie sollen so schnell wie möglich über die Strasse vorrücken um unseren Rückzugsweg auszuspähen. Ich kann keine
Sackgasse gebrauchen wenn wir unter Feuer liegen. Und der Sentinel soll Deckungsfeuer geben und unseren Rückzug decken solange er kann und uns dann folgen.
Los, los beeilen sie sich Mann!"


Sein letzes Wort ging im Krachen weiterer Explosionen unter, die ausser drei weiteren Soldaten durch die Luft wirbelten. Und dann konnte man auch schon
Kleinkalieberfeuer aus der Richtung hören in der sich seine Späher und der Sentinel befanden. Er hoffte sie würen es schaffen.

Oder zumindest ihr Leben für den Imperator teuer verkaufen.
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"Gefreiter Calder, sie werden unseren Rückzug zum Hauptheer decken. Halten sie den Feind so lange wie möglich auf bevor sie uns folgen. van Horn Ende."
"Habe verstanden. Gefreiter Calder Ende"

Ein weiteres mal stampfte der Sentinel den verschneiten Hang hoch und suchte sich eine passende Position aus, dass ein möglichst großes Schussfeld bei möglichst viel Deckung bot. Auch wenn Hoyt hinter sich die Einschläge von immer mehr Mörsergranaten vernehmen konnte, war er selbst bisher davor verschont geblieben. Vielleicht wusste der Feind nicht, dass es ihn auch noch gab, auch wenn es recht unwahrscheinlich war, schließlich hatten ein paar der Partisanen seinen Läufer gesehen, bevor sie geflohen waren. Die anderen Beiden Alternativen waren, dass man ihn bei den anderen Fahrzeugen vermutete oder ihm hier ein besonderes Willkommensgeschenk vorbereitete. Hoyt schauderte es bei diesem Gedanken und in einem Anflug von Paranoia überprüfte er noch einmal, ob er eine gute Rundumsicht hatte und sich niemand heimlich an ihn anschleichen konnte. Niemand war zusehen und Hoyt wollte sich gerade wieder zurücklehnen, als ihm die verdächtigen Bewegungen auf 1 Uhr auffielen. Wie gebannt lehnte er sich nach vorne und beobachtete durch sein Periskop die Schneemobile die mit hoher Geschwindigkeit in einiger Entfernung an seiner Position vorbeischlüpfen wollten.

"Hab ich euch Schlingel."

Glucksend richtete Hoyt seinen Läufer aus, blickte durch die Zieloptiken und visierte das Schneemobil an der Spitze der Truppe an. Dürften rund 500 Meter sein, vielleicht auch 550 aber auf keinen Fall mehr. Etwas mehr vorhalten... ja jetzt hab ich euch. Ein Lächeln huschte über Hoyts Züge, zielsicher schloss sich seine rechte Hand um den Steuerknüppel der Maschinenkanone, richtete sie aus und schätzte noch einmal den Vorhaltewinkel ab den er zum Treffen brauchte. Schon während er die erste Salve abfeuerte, fiel ihm auf dass er sich geirrt hatte. Zu weit... Er hatte zu weit vorgehalten und jetzt wurde nur Schnee aufgewirbelt, während die Rebellenfahrzeuge unbeschädigt blieben.
Auch wenn man sie gerade unter Feuer genommen hatte, schien das das die Kämpfer nicht sonderlich zu beunruhigen, ein Teil der Schneemobile erhöhte das Tempo noch um möglichst schnell an seiner Position vorbeizugelangen, während der Rest der Kolonne, ungefähr sechs Fahrzeuge den Sentinel zu ihrem neuen Ziel auserkoren hatten und sich ihm näherten. Hoyt nahm an, dass seine neuen Freunde ihm nur wenig anhaben konnten, über Panzerabwehrwaffen schienen sie jedenfalls nicht zu verfügen und er vermutete nicht ganz unbegründet, dass sie ihn wahrscheinlich einfach nur ablenken sollten. Die andere Gruppe war größer, von ihrer Anzahl her der Truppe um den Hauptmann wahrscheinlich sogar überlegen. Und dessen altersschwache Fahrzeuge konnten sich bei dem jetzigen Wetter auch nicht schnell genug zurückziehen.
Hoyt wusste sofort was er als nächstes zu tun hatte und steuerte den Läufer aus der Deckung heraus und auf die Hügelkuppe hinauf um die vorbeiziehenden Fahrzeuge besser unter Feuer nehmen zu können. Unter seinen kurzen methodischen Feuerstößen fing eine der Maschinen an zu schlingern, kippte zur Seite über und rutschte noch ein Stück weiter bevor es schließlich liegen blieb. Die Besatzung eines weiteren Schneemobils brachte ihre getroffenes, qualmendes Gefährt zum stehen, stiegen ab und begannen damit den Sentinel zu beschießen. Sie waren unwichtig, konnten ihm nicht gefährlich werden und den Soldaten um van Horn auch nicht mehr. Der Rest der Truppe dafür aber umso mehr und sie waren es auch, die er jetzt stoppen musste. Knatternd erwachte der Motor einmal mehr, spie stinkende Abgase in die Luft und sorgte für die Energie, die der Sturmsentinel benötigte um seinen Gegnern den Weg abzuschneiden.
Das Handwaffenfeuer seiner Verfolger prasselte wie Regentropfen an den dicken Plaststahlplatten der Panzerung ab, während ihre Schussgeräusche im Gebell seiner Maschinenkanone untergingen. Solange sie nicht größere Kaliber auspackten, würde Hoyt in seinem Läufer nichts geschehen.
Langsam aber sicher schloss der Läufer die Lücke zwischen sich und den Schneemobilen und feuerte dabei immer wieder kurze Salven ab. Dank der Gyrostabilisatoren konnte Hoyt auch während der Sentinel sich bewegte relativ genau schießen und nutzt diesen Vorteil gegenüber den Rebellen so gut es ging aus. Immer weitere Salven prasselten auf sie ein, brachten aber nicht soviel Tod und Zerstörung über sie, wie Hoyt gehofft hatte. Die Schneemobile fächerten aus, suchten so gut es ging Deckung und wichen mehr als einmal mit waghalsigsten Manövern dem Gegenfeuer aus. Gleichzeitig entzog sich ihm aber die Gruppe, die van Horn nachjagte und wurde dabei von ihren Kameraden gedeckt, die Hoyt abdrängten um ihn an einer direkten Verfolgung zu hindern. Hoyt wusste, dass sich auch die Schlinge um seinen Hals immer enger zog und falls er sich selbst nicht langsam zurückfallen lassen würde, wäre es um ihn geschehen.
Auch wenn er von seinen Gegnern immer stärker unter Druck gesetzt wurde, war ihm das nicht anzumerken, als er wieder Funkkontakt zu van Horn aufnahm. Mit ruhiger Stimme schilderte der Sentinelpilot dem Hauptmann die Lage so präzise wie nur möglich.

"Herr Hauptmann, die Rebellen rücken in großer Zahl vor. Eine Teileinheit, circa sechzehn Mann auf rund acht Schneemobilen ist durchgebrochen und begibt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Richtung ihrer Kolonne. Die restlichen Einheiten kann der Gefreite derzeit noch aufhalten. Weitere Verstärkungen werden aber wahrscheinlich bald eintreffen. Gefreiter Calder Ende."

Nach dem Funken konzentrierte Hoyt sich wieder darauf den Auftrag des Hauptmanns so lange wie nur möglich auszuführen. Aufhalten, verzögern, verlangsamen.
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Während Tolin sich Tolin weiter um den Verletzten kümmerte,wurde er von einem Klopfen unterbrochen, überrascht blickte er zur Heckklappe die man aufgrund des schneidenden windes geschlossen hatte. Sekunden später war ein Kopf zu sehen. Ein junger Rekrut mit blutverschmierter Uniform und geschultertem Gewehr blickte ihn an und sagte Sani?! hier hat es noch einen erwischt. Ohne lange zu zögern schwang sich Tolin vom LKW herunter und erblickte einen weiteren Völlig blutverschmierten Soldaten der Flach atment am LKW lehnte.
Mit einem Sprung in den LKW angelte Tolin sich seine Santasche und begab sich zu dem Verletzten, routiniert zog Tolin seinen Linken Handschuh aus und griff nach seinem Hals.
Im gegensatz zu seinem Letzten Patienten wies dieser hier allerdings einen Rasenden Puls auf. Vorsichtig stützte Tolin ihn auf seine Schulter als ein Blutschwall seine Uniform traf. Der Soldat den er noch vor sekunden gehalten hatte ging wimmernd zu Boden und Spuckte Blut während sich um ihn herum eine Lache aus Urin bildete.
Verdammte Hacke, Mann hast es jetzt bis hierhin geschafft nur um zu verrecken fluchte Tolin als würde es den Toten noch irgendwie aufmuntern ins Leben zurückzukehren.
Mit einem Schütteln befreite Tolin seinen Arm von Blut und erbrochenem und überprüfte ob es nicht doch irgendein Lebenszeichen gab.
Nichts vergeblich suchte Tolin einen Puls eine Atmung , irgendetwas das ihm sagen würde das der Soldat nicht tod war.
Tut mir leid um den Kameraden aber da ist nichts mehr zu machen, außer Beten wandte sich Tolin an den Kameraden des Verstorbenen der die gesamte Szene verdutzt beobachtet hatte, Mit einem kräftigen Ruck riss Tolin die Hundemarken mitsamt Kette vom Hals des Toten und hohlte mit einem Griff an sein Helmband seine Zigarettenschachtel heraus und drückte den Soldaten eine Kippe in die Hand.Ist ungesund ich weiß, aber du musst dich jetzt zusammenreißen.Kugeln sind schlimmer als das Der Soldat der allem anschein nicht mehr wusste was hier passiert war nickte nur und blickte hinter Tolin her als dieser sich wieder auf den LKW schwang.
Oben angekommen wollte sich Tolin gerade wieder seinem "Patienten" zuwenden als die Hölle losbrach.
Die Luft war mit einem mal vom Typischen Pfeifen der Mörsergranaten erfüllt und die Explosionen erzeugten innerhalb von Sekunden eine Kakophonie aus Schreien,Knallen und Gewehrfeuer eine Stimme hob sich allerdings aus dem Wirwarr heraus sie war laut allerdings im Gegensatz zu den anderen ruhig
Alle Mann aufsitzen und den Konvoi wenden, wir Rücken ab
Lieber das als hier zu Sterben konstantierte Tolin auch wenn ihn außer dem Verletzten keiner Hören konnte.
Vorsichtig bugsierte Tolin den Verletzten weiter nach vorne sodass er möglichst wenig Platz auf der Ladefläche einnehmen würde dann hechtete er zur Heckklappe und ging in Deckung.Es dauerte zwar einige Sekunden bis Tolin die Klappe geöffnet hatte als sie dann allerdings mit einem Lauten Knall nach unten schlug hasteten schon die ersten Soldaten in den LKW. Im gleichen Moment tönte das Grimmige fauchen einer Maschinenkanone über den Hügel Sehr gut Hoyt heiz denen mal gut ein
dachte Tolin während er seine Kameraden auf den LKW zog...
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Kurt sprang vor um sein narbengesichtiges Carnak am Halfter zu packen, als das Tier gerade durchgehen wollte. Aufgescheucht vom Brüllen der Sentinelwaffe.
Der Vierbeiner war ein Schlachtencarnak und an den Lärm des Krieges gewöhnt. Doch ein lebendes Wesen blieb nun mal ein lebendes Wesen und genauso wie jeder Soldat Selbsterhaltungstrieb und eine Grenze des Ertragbaren hatte, so suchte auch das Tier das Weite, wenn es ihm zu viel wurde. Immerhin war es clever, oder einfach nur domestiziert genug in der Näher jener Menschen zu bleiben, die ihm an diesem zugefrorenen Ort mit Futter versorgten.
Es wollte den Kopf zurückwerfen und sich aufbäumen, die Augen ängstlich verdreht und die Nickhäute instinktiv darübergeschoben. Der Pilger hielt es mit aller Kraft davon ab aufzusteigen und streichelte beruhigend über das rissige Narbengewebe im Gesicht seines tierischen Kameraden.
Das schien zu wirken, denn „Hackfresse“ wie er das Carnak für sich zu nennen pflegte, stampfte schnaubend auf der Stelle, machte ansonsten aber keine Anstalten davonzulaufen.
Messer blickte über die Schulter.
Der Kampfläufer stand auf der kleinen Anhöhe, welche Fedor und ihm vor wenigen Minuten noch als Deckung gedient hatten. Brocken gefrorenen Schnees klebten an seinen Hühnerbeinen und gaben der Maschine einen unförmigen Anschein. Wie eine klumpfüßige Missgeburt.
Die Kanone warf unteramlange Messinghülsen aus, die dampfend im Schnee versanken. Die schmierigen, schwarzen Abgaswolken rundeten das martialische Bild ab.
Kurt musste unweigerlich an einen Spruch denken, denn er mal irgendwo aufgeschnappt hatte.
Wir ha'm eins, die ha'm keins!
Er glaubte sich zu erinnern, dass es dabei um eine Regimentsgeschichte ging, wo der Besitz eines Maschinengewehres den Kampf gegen eine Mutantenhorde entschied.
Trotzdem war es auch hier passend, denn in diesem Moment war er froh, dass der schießwütige, arrogante Zinnsoldat auf ihrer Seite stand und nicht die Interessen Hornings vertrat.
Doch so beeindruckend das Ganze auch sein mochte, wie lange würde die großkalibrige Maschinenkanone noch so inflationär Explosivgeschosse unter die braven Bürger dieser Gegend streuen können, bevor nur noch Klicke von ihr ausging?
Vermutlich früher als ihnen allen lieb sein konnte.
Kurt schwang sich mit einem Satz in den Sattel und drehte sein Carnak mit einem Ruck am Zügel. Fedor war ebenfalls erfolgreich gewesen und hielt bereits, erneut beritten, auf ihn zu.
Als er neben ihm anlangte musste Kurt brüllen um sich über den Lärm des nahen Schützenfest verständlich zu machen.

WIR KÖNNEN DEM EH NICHT HELFEN UND DER IST IN SEINER DOSE BESSER AUFGEHOBEN ALS WIR. ALSO WIE ER GESAGT HAT, ZURÜCK ZUM HAUPTMANN!

Fedor nickte nur und trieb seinen Vierbeiner an.
Kurt nahm sich die Sekunde noch einmal zum Sentinel zurückzublicken. Deckte der Bursche nur ihren Rückzug oder wollte er den Krieg im Alleingang gewinnen?
Naja die Straße zum Heldentum ist steinig!
Er schloss zu Fedor auf.

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Als sie den Tiefschnee verlassen hatten und auf dem gefrorenen Boden Tempo machten, dass die Schollen aus Schnee nur so von den Hufen aufspritzten, konnten sie Bella und Sait ausmachen. Letzterer hing etwas unglücklich im Sattel, eine Hand an die Seite gepresst. Sie ritten nun auf gleicher Höhe, aber in einiger Entfernung um kein zu lohnendes Ziel abzugeben. Kurt suchte den Blickkontakt mit der Frau und als sie ihn ansah, machte er eine fragende Geste. Sie formte aus Zeigefinger und Daumen eine Pistole und drückte ab.
Also war Sait angeschossen worden, na prächtig.
Der Mann war ein Trottel sondergleichen, aber immer noch fähiger als die meisten der Blauröcke. Die nächste, nonverbale Frage bestand darin, dass sich Kurt die Hand über die Kehle zog.
Belle machte eine unsichere, wiegende Handbewegung.
Wenn Sait bereits ein Date mit dem Sensenmann bevorstünde, dann hätte sie es ihm auch so angezeigt.
Dieser Bursche, den sie Jokerlokka nannte, vielleicht konnte der den Pilger wieder zusammenschustern.

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Er konnte es nicht, wie sich zeigte. Das lag weniger an mangelnden Fähigkeiten, sondern viel mehr daran, dass der Konvoi unter Mörserbeschuss stand. Das Artilleriefeuer wirkte nicht sehr gezielt oder zusammengefasst, machte den Fahrzeugen aber dennoch ziemlich zu schaffen. Sie schlängelten sich in die Richtung, in welcher das Hauptheer inzwischen sein musste.
Ein schriller Pfiff durchschnitt die herrschende Kakofonie. Der Hauptmann lehnte aus dem Fenster seines Fahrzeuges und winkte ihm. Kurt hob ebenfalls die Hand um zu signalisieren das er ihn gesehen hatte.
Mit einer hackenden Bewegung wies van Horn in eine bestimmte Richtung und gab ihm damit zu versehen, wohin sie sich zu bewegen hatten.
Wahrhaftig dorthin, wo eben noch die terraverdammte Mutter aller Riesengranaten eingeschlagen war.
Das hielt Kurt für eine ziemlich beschissene Idee, denn sicherlich war das, was sie hier zu spüren bekamen, die Randerscheinungen eines sehr viel größeren Angriffs. Allerdings wusste Kurt auch keine Alternative. Denn die Richtung des Angriffes ließ sich von ihrer Position nicht einmal erahnen. Wenn sie ihr Heil in der Flucht suchten und dahin ritten woher sie kamen, konnten sie dem Feind genauso gut in die Arme laufen. Zwar ließen die beiden Riesendetonationen von vorhin darauf schließen, dass der Stoß aus Richtung Klippen kam, aber wissen konnten sie das nicht. Außerdem brauchte Sait dringend ein Pflaster.
Das Hauptheer war noch die beste Lösung, auch wenn er das Gefühl hatte den Kopf in einen Sack zu stecken und darauf zu warten, dass irgendein Hurensohn die Kordel zuzog.

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Als sie die Straße erreichten und auf das Lager zuritten, war der Konvoi ein gutes Stück zurückgefallen und kaum noch zu erkennen. Der Wind hatte aufgefrischt und trieb Böen weißer Schneekristalle vor sich her, die immer wieder jegliche Sicht auf wenige Meter reduzierten. Aber immerhin war es inzwischen so hell, dass sie erkennen konnte, dass es schlimm war. Verdammt schlimm sogar. Voraus schraubten sich mehrere Säulen aus Qualm in die Höhe. Kurt konnte Explosionen hören und manchmal sogar sehen. Auch die Geräusche von Handfeuerwaffen wurden ab und an vom Wind an seine Ohren geweht.
Die Straße kam in Sicht und auf ihr rasten vereinzelte PVS- Fahrzeuge in entgegengesetzte Richtung. Brachten sie Verwundete in den rückwärtigen Raum?
Ein Flugzeug jagte im Tieflug die Straße entlang und beharkte einen LKW mit seinen Bordkanonen. Zwar wurde die Plane zerfetzt, aber der Wagen nicht zerstört. Das Lafetten-MG eines Leman Russ blaffte dem Flieger hinterher, zerschnitt aber nur die Luft.
Jedenfalls waren das keine Zefarius-Anhänger. Oder sie hatten ihre Schwerter und Pistolen gegen Kampfflugzeuge getauscht.
Noch einmal brandete in Kurt das Verlangen auf sich den fliehenden PVSlern anzuschließen. Aber das wäre Saits Ende gewesen.
Sicher, besser er als Kurt selber!
Aber neben den logischen Überlegungen, wie seine eigene Unkenntnis über die Lage, widerstrebte es ihm auch gewaltig den mühsam bewältigten Weg mit eingekniffenem Schwanz zurückzurennen.
Wenn alle Stricke rissen konnte man immer noch schauen was die andere Seite zu bieten hatte. Schließlich waren die Zefas ja auch nur Pilger.
Also im vollen Galopp in die Hölle.

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Und die Hölle war es tatsächlich.
Trotz des nun gänzlich aufgezogenen Tageslichtes war noch immer nicht wirklich viel zu sehen. Zu dem aufgewirbelten Schnee kam hier auch noch Rauch und Qualm. Ganz zu schweigen von Schwaden aus Pulverdampf.
Was Kurt sehen konnte, war eine Todesfalle von einer unbefestigten Stellung.
Die Sorte Stellung, die in Geschichten und patriotischen Schwachsinnsliedern eine zentrale Rolle spielten. Das letzte Gefecht von dem-und-dem.
In der Mitte standen noch ein paar intakte Zelte. Vermutlich hatten sie als vorgeschobener Gefechtsstand gedient. Dieses Gebilde aus drei großen Zelten bildete so etwas wie das Zentrum des Widerstandes. Sie standen links von der aufgewühlten Straße. Auf der anderen Seite gab es eine Art Verwundetennest, eingerichtet hinter einem umgestürzten LKW. Die eigentliche Verteidigungslinie fokussierte sich um zwei zentrale Punkte. Eine Schwere- Bolterstellung und einen Leman Russ mit zerschossener Kette, aber überaus intaktem Geschütz.
Zwischen diesen beiden Stellungen hatten sich die Männer und Frauen der PVS in Einschlagskratern verschanzt, die sie notdürftig mit selbtgegrabenen Kriechwegen verbunden und mit Sandsäcken befestigt hatte. Nicht eben das was man ein Bollwerk des Widerstandes nennen konnte. Bis jetzt hatte diese Stellung auch noch nicht die volle Wucht der feindlichen Offensive abbekommen, denn soweit Kurt es sehen konnte, lieferten sich weiter vorne mehrere gohmorische Leman-Russ eine erbitterte Panzerschlacht mit irgendwelchen anderen Eisenschweinen. Vermutlich deckten sie den Rückzug der armen Teufel, die noch weiter vorne ihren Spaß hatten. Das würde noch richtig lustig werden.
Immer wieder schlugen die Granaten von Mörsern und Feldgeschützen ein, doch scheinbar waren die Horninger darauf bedacht die eigenen Truppenteile nicht zu gefährden und schossen daher nicht massiert. Das war im Moment gut, bedeutet aber auch das sie mit einem Infanteriesturm rechnen durften, sobald die Russ an der Spitze besiegt oder zum Rückzug gezwungen wurden.
Kurt brachte seinen Carnak auf dem Asphalt der Schnellstraße zum Stehen.
Bella, bring Sait zu dem langen Elend dahinten, der gibt wohl sowas wie einen Arzt. Fedor, sieh nach ob du was finden kannst wo die Tiere einigermaßen sicher sind. Er sprang vom Buckel seines Carnaks und löste das Lasergewehr vom Rücken. Danach suchen wir uns ein verträumtes Plätzchen in irgendeinem der Löcher da drüben. In der Nähe schlug ein Geschoss in den Boden und bespritzte sie mit Deck. Alle duckten sich instinktiv, dabei bemüht ihre Reittiere im Zaum zu halten.
Ich melde uns derweil mal formell an. Nicht das wir unsere Präsentkörbe nicht bekommen.
Damit teilten sie sich auf.
Kurt blickte sich nach irgendeinem Lamettaträger um. In den Löchern an der Front war eine Frauengestalt zu sehen, die die Soldaten einteilte und wohl das Kommando inne hatte. Messer wollte schon zu ihr sprinten, als er eine weitere Frau in schwarzem Leder ausmachte, die näher zu ihm stand. Während alle anderen bei jedem Einschlag zusammenzuckten stand sie mehr oder minder ungerührt auf dem Seitenstreifen der Fahrbahn, neben dem Gefechtsstand. Auf einem kleinen Klapptisch lagen mehrere Aktenordner und die Frau war damit beschäftigt einige ausgewählte Schriftstücke mit einem silbernen Benzinfeuerzeug in Flammen aufgehen zu lassen. Dies tat sie sehr schnell und effizient, ohne dabei jedoch hektisch zu wirken.
Kurt entschied das sie genauso gut geeignet war seine Meldung entgegenzunehmen wie jedes andere hohe Tier und er lief vornübergebeugt auf sie zu.

Frau Kommissar, sprach er ihren Rücken an. Laut genug um sich verständlich zu machen. Kurt Messer, irreguläre Spähereinheit. Wir sind das Vorauskommando von Hauptmann van Horn. Er und seine Gruppe sind auf dem Weg hierher. Etwa fünfzehn Soldaten, aber ich glaube einige Verwundete. Aber bei ihnen ist ein Sentinel mit Maschinenkanone. Sie müssten in etwa zehn Minuten hier sein. Von meinen Leuten sind, mit mir, drei einsatzbereit. Ein Mann verwundet, einer vermisst. Er hatte geendet und wartete auf eine Reaktion seitens der Kommissarin. Diese ließ das Papier in ihren Händen verbrennen. Gerade erreichten die Flammen den Schriftzug. -Geheime Verschlusssache- und leckten an ihren Lederhandschuhen. Sie entließ das verbleibende Stück aus ihren Fingern und es tanzte, sich selbst verzehrend, nach oben davon.
Dann dreht sich Junior-Kommissar Katharina Natalya Angelova zu dem abgerissen Pilger um und ihre gletscherblauen Augen bohrten sich in die seinen.

Ach du Scheiße, auch das noch! murmelte er mit hängenden Schultern.
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Alte in zahllosen Schlachten auf fast halb so viel Welten erworbene Reflexe ließen Finley noch bevor die ersten Granaten einschlugen reagieren in dem er sich und den ihm am nächsten stehenden Soldaten hinter einem Reifen der wartenden LKW's hin Deckung brachte, er hätte in dieser Situation selbst einen Major oder höher einfach zur Seite gerammt um diesen aus dem Gefahrenbereich zu bewegen. Da ist der Regen ja, wie ich vermutet habe. kommentierte er die Einschläge nur und grinste, der Feind hier spielte das Spiel ganz nach den Regeln die auch seine alte Einheit immer benutzt hatte. Nicht das das etwas daran ändern würde dass er jeden einzelnen dieser Verräter der ihm vor die Mündung kam auf direktem Weg der Gerichtsbarkeit des Imperators überstellen würde.

Fitch! brüllte er über den Lärm der laufenden Motoren und Einschläge hinweg worauf der gerufene in seine Richtung gerannt kam und neben ihm in die Deckung warf. Feuerschutz für die Transporter herstellen. 25 Meter Abstand zwischen den Schützen, meine Position ist die letzte in der Linie, gezieltes Feuer auf jeden der über diesen Kamm kommt, absetzten mit dem letzten Transporter. Falls noch Granaten vorhanden sind Sprengfallen legen. Zwei Granaten, zwei leere Blechdosen und etwa zwei Meter Draht. Fitch nickte nachdem er sein Magazin überprüft hatte und rannte geduckt los um den Befehl weiter zu geben. Finley selbst verließ seine Stellung um die Position einzunehmen. Die Schnellverschlüsse des Rucksacks löste er im Laufen um diesen als Auflage und Deckung zu verwenden. Ein Blick über die rechte Schulter zeigte wie die anderen Rekruten sich ebenfalls in den Schnee warfen. Mit einer routinierten Handbewegung löste er den Verschluss für das Zweibein und ging in den Anschlag. Zeigt euch ihr Feiglinge. Wird Zeit das ich auch mal versuchen darf euch umzulegen, ihr hattet ja schon genug Chancen. dachte sich der Caledone und lies den Lauf seiner Waffe seinen Feuerbereich absuchen während hinter im die Transporter anfingen zu wenden und die ersten in Richtung des Feldlagers los fuhren.

Just in diesem Moment kamen auch die ersten Feindkräfte, die sich an dem Sentinel vorbei geschlichen hatten, über den Kamm und damit in seine Schutzzone. Die Ersten gingen im Feuer der improvisierten Schützenlinie unter denn was sie hier machten war bis jetzt noch wie auf der Übungsbahn: Scheibe klappt hoch, Scheibe klappt nach Treffer runter. Außer dem tat es den Rekruten gut ihre gefallenen Kameraden endlich rächen zu können. Erst als die erste geschlossene Gruppe auftauchte lies auch Finley seine Waffe mit einem kurzen Feuerstoß in den Gesang einstimmen.

Soweit er es sehen konnte verlief ihr Manöver wie geplant bis er mitbekam wie einer der Rekruten, er hatte sich den Namen nicht gemerkt, kurz vor dem Sprung auf den Transporter in den Rücken geschossen wurde und kraftlos im Schnee liegen blieb. Mit einer der übelsten Verwünschungen die seine Muttersprache kannte suchte er den Schützen und schickte diese samt der neben ihm stehenden Kameraden ebenfalls auf den Weg zu ihren Ahnen. Auge um Auge und ihr schuldet mir noch eine ganze Menge. knurrte er ehe er sich selbst daran machte die Stellung zu räumen da der letzte Transporter gerade anrollte zuvor leerte er den restlichen Gurt noch in Richtung der immer zahlreicher kommenden Gegner.

Die anderen Soldaten hatten aus dem Verlust gelernt und deckten die Bewegung der letzten Posten von der Ladefläche aus mit Sperrfeuer. So das diese sich ohne weitere Verluste absetzten konnten. Lade nach! war das erste was er seinen Kameraden zu rief nachdem er sich auf die Ladefläche gezogen hatte, den Rucksack hatte er ihnen im Laufen zugeworfen.

Waffe Sichern, leerer Beutel weg, Verschluss auf, neuen Beutel befestigen, Gurt einlegen, Verschluss schließen, fertig laden, entsichern. Handgriffe die durch endlosen Drill und ständige Wiederholungen durch das Unterbewusstsein abgehandelt wurden so dass er während des Ladevorgangs weiter den Feind beobachten konnte.

Daher entging ihm auch nicht wie eines der Schneemobile liegenblieb nachdem es eine ihrer Sprengfalle ausgelöst hatte. Es hatte den zwischen den Granaten gespannten Draht mit der Räumschaufel aufgenommen, wodurch die scharfen Granaten aus den Blechdosen, welche den Sicherungshebel blockiert hatten, und direkt auf die Laufketten gezogen worden waren. Durch die Detonation wurden die Ketten zerstört und hingen nun nutzlos von den Laufrädern.

Der Feind hatte sie zwar mit herunter gelassenen Hosen erwischt aber sie hatten ihm dennoch dafür bezahlen lassen. Gute Arbeit Fitch. lobte er den Rekruten und lies sich neben diesem auf die Sitzbank sinken wobei er den Schmerz in der Wade zum ersten mal spürte. Ein Blick nach unten zeigte ihm dass dort ein Granatensplitter von der Länge seines Mittelfingers und fast der doppelten Breite steckte. Zumindest passte er damit zu den restlichen Anwesenden von denen auch keiner ohne die ein oder andere Blessur davon gekommen war.
Kurz überlegte er ob er einen Sanitäter damit belästigen sollte entschied sich dann dagegen und packte sein persönliches Verbandszeug aus um die Verletzung zumindest zu säubern und einen Verband um das Bein herum zu legen. Den Splitter konnte man ja später von einem Fachmann raus ziehen lassen.
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"Hoffentlich verreckt er!" Fedor ritt langsam in Richtung von Kurt, warf dabei aber immer wieder einen Blick über die Schulter in Richtung des Hügels auf dessen höchstem Punkt gerade der feuerspeiende Sentinel stand. Ein hässliches, mit Eis verklebtes und stinkende Abgase ausstoßendes übergroßes Eisenhuhn war er, mehr nicht. Und in seinem Inneren saß dieser vorlaute Arsch von einem Soldaten, der sie vor kurzer Zeit erst beinahe getötet und danach auch noch dumm angemacht hatte. Wenigstens war er jetzt zum ersten mal in dieser Nacht zu etwas nütze und beschäftigte die Horninger etwas.
Kurt hatte inzwischen sein Carnak unter Kontrolle bekommen, war aufgesessen und brüllte Fedor über den Lärm des Gefechts hinweg zu, dass es Zeit war sich abzusetzen und zum Hauptmann zurückzufallen. Fedor selbst nickte nur knapp und trieb sein Carnak an, denn es gab rein gar nichts was ihn an diesem Ort hielt.

Während ihres Rückmarsches trafen sie auf zwei weitere von Kurts Leuten an deren Namen sich Fedor gerade nicht erinnerte. Im Gegensatz zu Kurt versuchte Fedor überhaupt nicht mit den anderen beiden zu kommunizieren, eigentlich nicht einmal mit Kurt selber. Er war völlig übermüdet und mit seinen Nerven fast am Ende, die Erinnerung an das friendly fire in der Nacht saß ihm noch zu tief in den Knochen. Fedor bemerkte nicht einmal, dass Sait schwer verwundet worden war, so sehr war sein Blick auf die Straße gerichtet, auf den Weg den sie noch hinter sich bringen mussten und auf ein Ziel oder vielleicht auch viel mehr auf die Hoffnung, das Versprechen auf Sicherheit in einem festen Feldlager. Aber davor mussten sie erst einmal den Hauptmann erreichen und beten, dass die Horninger sie nicht einholen würden.
Sie wurden nicht eingeholt, erreichten schließlich unbeschadet den kleinen Fahrzeugkonvoi und legten eine kurze Pause ein. Anscheinend war der Idiot im Sentinel doch noch zu etwas zu gebrauchen gewesen, bevor er höchstwahrscheinlich das Zeitliche gesegnet hatte. Während Kurt damit beschäftigt war einen Sanitäter für ihren verletzten Mitstreiter aufzutreiben und sich neue Befehle vom Hauptmann holte zündete Fedor sich mit stark zitternden Händen eine halb zerdrückte Zigarette an und inhalierte den Rauch in hastigen Zügen. Der weiterhin anhaltende, wenn auch ungenaue Mörserbeschuss zehrte an den Resten von Fedors ausgebranntem Nervenkostüm und ließ ihn immer wieder nervöse Schulterblicke in die Richtung werfen, aus der sie eben gerade erst gekommen waren. Während er schon dabei war in seinen Jackentaschen nach weiteren Zigaretten zu suchen, kam Kurt mit Sait und neuen Befehlen zurück. Marsch in Richtung der großen Hauptsäule des Heeres und dortiges sammeln war jetzt die Devise und mit etwas Glück konnte man dort auch den verletzten Späher verbinden.

Ihr neues Ziel konnten sie schon aus einiger Entfernung gut erkennen. Einschlagende Geschosse, träge aufsteigende Rauchwolken und das beständige Feuern von Handfeuerwaffen deuteten daraufhin, dass die Kämpfe hier schon in eine andere Phase getreten waren und deutlich machten, dass es noch weitaus ungemütlicher werden würde.
Der Ort an den Kurt sie jetzt geführt hatte, gefiel Fedor von nahem noch weniger als der von dem sie vor einiger Zeit aufgebrochen waren. Er gefiel ihm nicht nur nicht, er hasste ihn jetzt schon ohne sich weiter mit ihm beschäftigen zu müssen. Fedor war zwar in militärischen Fragen eher ein Dilettant, aber das was er hier an Stellungen sah, wenn man sie denn so nennen konnte, war eindeutig mangelhaft. Mehr als schon mangelhaft, ungenügend würde besser passen. Die flachen Gräben würden sie doch nie im Leben vor dem Beschuss schützen können oder vor dem Feind wenn er zum Sturmangriff überging. Auch der Beschuss ging hier schon in großem Maßstab nieder, so kam es zumindest dem Späher vor, der noch nie an einem Gefecht teilgenommen hatte, das größer als einer der Bandenkämpfe in der Unterstadt von Gohmor gewesen war.

Die Carnaks fanden schließlich einen sicheren Platz bei einem liegen gebliebenen und verlassenen Lastwagen, der sich außerhalb der Feuerzone der Horninger befand. Nacheinander band Fedor die Zügel der durch das nahe Geschützfeuer mehr als nur verängstigten Tiere fest, tätschelte ihnen noch einmal beruhigend ihre Seiten und stapfte dann durch den Schnee zu den Stellungen zurück.
In einiger Entfernung konnte er immer immer wieder das Einschlagen der Granaten beobachten, marschierte wieder in diese Todesfalle hinein, die Reste von anderen Truppen bereits wieder verließen. Sehnsüchtig sah der Späher den Fahrzeugen nach, die an ihnen vorbeikrochen nur mit dem Ziel vor Augen, dass neue Hauptlager zu erreichen. Ein Ort an dem auch Fedor jetzt am liebsten gewesen wäre, aber stattdessen durfte er mit den Resten der Truppe hier die Überreste des Marschlagers bewachen und den Rückzug von anderen Truppenverbänden decken. "Wahrscheinlich werden wir alle dabei noch draufgehen... Nicht unbedingt das was ich mir eigentlich von Horning versprochen habe..."

Das Erreichen der anderen Späher kam Fedor wie ein Spießrutenlauf vor, immer wieder hatte er das Gefühl die Schrapnelle der krepierenden Granaten zu hören, ja sie fast schon zu sehen. Dann explodierte etwas vor ihm, tauchte sein Sichtfeld in gleißendes Licht und riss ihn von den Füßen. Sein Körper wurde von der Druckwelle weggeschleudert und ein Stück weit entfernt in einen flachen, noch dampfenden Granatrichter befördert in dem sich etwas Schmelzwasser gesammelt hatte. Die Umgebungsgeräusche drangen nur undeutlich und dumpf an Fedors Ohr und beim Versuch sich wieder aufzurichten, bis alles vor seinen Augen verschwamm, ihm übel wurde, er sich vornüber beugte und sich in die flache Mulde erbrach. Erst dann kroch Fedor auf allen vieren aus dem Trichter und versuchte sich neu zu orientieren. An das was in den folgenden Minuten geschah konnte sich der Späher später nicht mehr erinnern, schließlich erreichte er völlig verschmutzt und ausgebrannt den Granattrichter in dem die anderen Späher saßen und fiel halb hinein. Dann lehnte er sich an eine der Wände und verharrte dort stumm für einige Zeit lang, während er darum bemüht war seine Fassung aufrechtzuerhalten. Die Granaten schienen inzwischen anscheinend etwas dichter zu fallen, der Angriff stand wohl also nicht mehr lange aus und Fedors Gedanken begannen immer mehr darum zu kreisen, was er tun könnte wenn die Horninger die Stellungen hier überrennen würden.
"Glaubt ihr die Horninger nehmen Gefangene?" Fedor stellte die Frage unüberlegt und beiläufig, es wirkte fast schon so als ob er nur mit sich selbst geredet hatte. Doch jetzt war sie ausgesprochen und er konnte nur hoffen, dass man ihm jetzt gerade nicht zugehört hatte, gab es doch immer einige Soldaten, die ihre eigenen Kameraden bei den Kommissaren verpetzten.
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Während Tolin sich mit der Linken hand an der Querstange der Pritsche festhielt zog er mit der Rechten einen Kameraden nach dem anderen auf den LKW, einige Gestalten auf Carnacks angeritten kamen.
Als sie sehr nah waren erkannte Tolin ein bekanntes Gesicht Mensch die Fresse kenn ich doch dachte Tolin und musterte die Gestalten einer hielt sich die Seite wärend er mit sichtlicher Mühe versuchte nicht von seinem Reittier zu fallen.
Angeschossen? brüllte Tolin über den Lärm der einschlagenden Granaten hinweg und kramte in einer der Kisten auf der Ladefläche des LKWs.
Die blutverschmierte Hand des Pilgers erübrigte die Antwort, hastig zog Tolin einen Verband und eine Kompresse aus der Kiste und warf sie Kurt zu.
Tut mir leid aber eigentlich dürfte ich nicht mal das, seht zu das ihr die Wunde stillt, und wenns geht ruhig legen Kurt schien als Antwort einen wüsten Fluch auszustoßen der allerdings im Schlachtenlärm unterging.
Inzwischen waren auch die neuzugänge am Laster angekommen und Tolin half so gut er konnte dem Hühnen von Anführer auf die Pritsche.
Als Finley sich gesetzt hatte Riss Tolin die Ladeklappe hoch, ließ sie einrasten und ging zum anderen Ende der Ladefläche um dreimal Kräftig gegen die Fahrerkabine zu schlagen.
Einige Sekunden später setzte sich der LKW in Bewegung.Sichtlich erleichtert Zog Tolin eine Zigarrette hervor ,ließ sich neben einen der Verletzten sinken und blickte in die Runde.
Sein Blick blieb bei dem Hühnen hängen der gerade versuchte sein Bein zu verarzten, ein kurzes Grinsen huschte über Tolins Gesicht, es sah einfach urkomisch aus wie der Riese das kleine Verbandspäckchen in seinen Pranken hielt.
Mit der Kippe im Mund ging Tolin durch den schmalen Gang zwischen den Sitzbänken zu Finley.
Finley oder?!Zeig mal her vorsichtig begutachtete Tolin den SplitterMmmh hier drinne hat das eh keinen Zweck lass den erstmal drinne Verband hast du ja gedehnt fur Joker fort aaaaber warte mal Tolin griff in die Seitentasche seiner Hose und zog einen Riegel Tabletten heraus und brauch eine Zweierreihe ab Eine jetzt und eine wenns nicht gehen sollte und heb die Hülle auf falls die im Lazarrett wissen wollen was es is, sonst das übliche ruhig halten, möglichst nicht belasten naja kennste ja mit diesen Worten begab sich Tolin wieder zurück zu seinem alten Platz und ließ sich sinken
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