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Heiliger Krieg
"Sir, wenn die Laster so schlecht sind, können wir sie doch gegen die Rebellenlaster tauschen, die wir hier erbeutet haben. Die werden schon vom Adeptus Mechanicus überprüft, sehen gar nicht schlecht aus und könnten schon jetzt mit einem Tarnanstrich versehen werden. Ich kann ja mal fragen, wie weit die Adepten sind. Sir"
Nimrod stand stramm und in voller Ausrüstung in der hinteren Reihe. Diese Disziplinlosigkeit, welche einige andere Soldaten an den Tag legten, war für ihn höchst unverständlich. Doch das wäre egal, wenn sie erst mal gemeinsam im Dreck lagen und die Explosionen Dreck durch die Luft beförderte. Er freute sich schon darauf...
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Pilgerlager

Infiltration gelungen, soviel konnte man mittlerweile wohl sagen. Weder Kastor noch Betty waren sonderlich in diesem Gewalthaufen aufgefallen, wenngleich Ihre Ausrüstung, trotz der „Minderwertigkeit“ im direkten Vergleich zu Ihrer Standardausstattung bei den Dragonern, im Gegensatz zu dem was die meisten Pilger so bei sich trugen wahrlich an Hightech grenzte. Ein weiteres Indiz, dass es sich bei dieser „Armee“, um nichts weiter als kleinbürgerlichen Abschaum handelte. Wobei dieser Haufen nicht einmal den Namen Armee verdiente. Doch Kastor schob seine Vorbehalte über seine neuen „Brüder“ beiseite. Letztendlich würden sie doch Ihren Zweck erfüllen, dabei aber vermutlich Verluste jenseits aller Erwartungen erleiden. Auch eine Art den Abfall aus der eigenen Makropole auszudünnen. Der Sergeant schmunzelte nichtssagend, während er die Gesichter der wackeren Streiter musterte, die seinen Weg kreuzten. Nach einigen Minuten wurde er dem überdrüssig und widmete sich lieber seiner jungen Mitstreiterin. Unproduktiver Smaltalk, aber ganz praktikabel, um sich die Zeit auf dem Weg zum Lager zu vertreiben. So zog eine knappe Stunde an den beiden vorbei, zu verdanken hatte man diesen Umstand vor allem dem endlosen Gedränge der anderen Pilger, etwas wie Gleichschritt konnten diese Individuen vermutlich nicht einmal buchstabieren. Umso dankbarer war er als er im eigentlichen Lager schliesslich ankam, doch die Freude verflog recht schnell, denn dieses „Lager“ glich mehr wie ein „Import“ der Slums von Gohmor. Zumindest jene Abschnitte die man den Pilgern zuschreiben konnte, an einer Ecke tummelten sich vornehmlich weibliche Pilger, die unter dem Deckmantel des Pilgers, jedoch hauptsächlich Ihren männlichen Mitstreitern „Gesellschaft“ leisteten. Kastor schenkte der holden Weiblichkeit nur kurz Aufmerksamkeit, ehe er sich wieder auf das hier und jetzt konzentrierte, momentan hatte er ganz andere Sorgen.

Zum einen wusste er nicht wer oder geschweige denn WO er diese ominöse Schlangenmutter finden konnte, zum anderen wusste er nicht, über welche Informationen sie denn so alles verfügte. Daraus ergab sich eine gewisse Unsicherheit, ob nun von Ihm erwartet wurde sich bemerkbar zu machen oder schlicht und ergreifend zu warten, wann die Kontaktperson auf Ihn zuging. Eine Zwickmühle, schliesslich konnte man nie erahnen, was Orsius seinen Leuten so vorsetzte! Natürlich waren die Defizite dieser Personen selten in Ihren Fähigkeiten zu finden, sondern meist eher charakterlicher Natur, was es aber durchaus recht unangenehm werden lassen konnte… Kastor wusste das nur zu gut. Doch darüber zu sinnieren würde Ihn nicht weiterbringen, es war an Ihm eine Entscheidung zu treffen. Und als ehemaliger Sturmsoldat, war es nicht schwer abzusehen- wie er handeln würde, ganz nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung!“ Blieb zumindest zu hoffen, dass diese Schlangenmutter zumindest die grundlegendsten Informationen über den Kommandotrupp der Dragoner hatte, was zumindest Ihre Kampfnamen, sowie die neuen Identitäten miteinschloss. Blieb nur noch die Frage, wo er denn am besten Informationsbröckchen auslegen konnte, um die fürsorgliche Mutter auf sich Aufmerksam zu machen. Die Pilger schloss er aus, denn diese hatten doch nur recht beschnittene Möglichkeiten zu agieren, zudem hatten sie wohl kaum Zugang zu sensibleren Informationen. Blieb also noch die PVS. Diese spielten Aufpasser, waren im engen Kontakt zum Kardinal oder zumindest seinen obersten Speichelleckern und auch durchweg besser organisiert. Das Problem war nur die PVS war gross. Wen musste er suchen? Einen normalen Soldaten? Unwahrscheinlich, diese Standen zu sehr unter der Fuchtel Ihrer Vorgesetzten, als dass sie sich ungestört hätten bewegen können. Blieben also noch Offiziere, allerdings durfte er auch hier nicht zu weit oben suchen. Andernfalls hätte man sie vermutlich auch problemlos als Kommandotrupp innerhalb der PVS einschleusen können. Kastor seufzte, warum musste es auch so kompliziert sein? Warum hatte er nicht einfach einen Auftrag erhalten von wegen: „Geh da hin und verwandle ein paar Leute in menschliche Siebe!“ Naja einerseits konnte man es wohl als Kompliment auffassen, zumindest traute man Ihm auch solch grosse Operationen zu, andererseits wurden diese wohl weitaus besser bezahlt. Nun jammern würde Ihm ohnehin nicht helfen, nun hiess es Taten sprechen zu lassen! Zumindest sobald er einen Ansatzpunkt gefunden hatte, also was wusste er?

Abgedroschene Schlangendecknamen, Taipan, Kobra, Mamba und Viper. Dem gegenüber steht die Schlangenmutter… Das waren die einzigen Informationen die auf eine direkte Verbindung zwischen Ihnen hinwies, nun blieb nur offen inwieweit es hier etwas gab, dass mit Schlangen zu tun hatte. Er grübelte, war es etwas Offensichtliches? Oder vielmehr etwas das sich mit einer Schlange assoziieren liess?

Man möge den schlechten Wortwitz verzeihen, doch dem Schwarzen Dragoner-Sergeanten fiel es wie „Schuppen“ von den Augen. Verdanken war dies einem besonders dreisten Exemplar von Mensch, welches ihn mit derlei Wucht anrempelte, dass selbst ein Fleischberg wie Kastor dem dreisten Verursacher, mit grimmigem Blick hinterher starrte. Er sah nur noch die Uniform der PVS und eine Umhängetasche, die eines Sanitäters, doch wenn auch abgewetzt liess sich noch schwach die sich um den Stab windende Schlange erkennen. Er erstarrte. Ein Arzt? Oder zumindest jemand der mit der medizinischen Fakultät im hiesigen Lager im Zusammenhang stand? Kastor überlegte knapp, etwas das naheliegender war, wollte Ihm nicht in den Sinn kommen, einen Versuch war es wohl wert. Blieb nun nur noch das wie. Schliesslich konnte er nicht einfach in das Lazarett marschieren und seinen Namen grossspurig kund tun. Eine andere Möglichkeit wäre sich selbst zu verletzen, etwas das er jedoch umgehend ausschloss. Wegen einer leichten Verletzung, würde man wohl kaum medizinisches Material an ihn, einen „Pilger“ verschwenden und wenn die Wunde zu schwer war, würde es Ihn schlimmstenfalls nicht nur Einschränken, sondern womöglich auch völlig für die Mission unbrauchbar machen. Also musste ein „freiwilliger“ her. Betty schloss er ebenfalls aus, die würde er noch brauchen, Outsourcing war demnach die einzige Option. Dabei war wohl selbstredend klar, dass Kastor nicht einfach jemanden Fragen konnte. Jemanden zu provozieren schloss er ebenfalls aus, würde wohl zu viel ungewollte Aufmerksamkeit auf Ihn lenken. Sein Schädel arbeitete, ein Plan nahm Gestalt an, er grinste. Ein knapper Deut mit der Linken und Betty, sowie Kastor quetschten sich durch den Strom an Pilgern etwas abseits, ehe er Ihr seinen genialen „Masterplan“ erörterte. Die Blondine lauschte, hob erst die Augenbrauen, nickte dann jedoch. Waren schliesslich nicht in einer Demokratie. Pah! Soweit würde es noch kommen.

Gute 15 Minuten später bewegte sich Kastor Arthelis alias Sergej Makarenko, wieder inmitten des Gedränges zwischen Blechhütten und anderer improvisierter Unterstände, Betty oder besser gesagt Sue, befand sich nicht mehr bei Ihm. Doch hatte ohnehin jemand ganz anderes seine gesamte Aufmerksamkeit. Ein überkandideltes Mitglied der PVS, das wohl auf übermässige Präsenz innerhalb der „Irregulären“ legte, ein Wunder das noch niemand Ihn hatte verschwinden lassen. Doch Kastor war es nur recht, er hatte schliesslich noch etwas vor mit dem königsblauen Männlein. Und dann geschah es, der Mann stockte und ging in die Knie, von Kastors Position aus konnte man zwar nichts sehen, doch Kastor wusste, was soeben vorgegangen war. Die gute Sue, hatte das dichte Gedränge genutzt um den Mann im vorbeigehen mit einem vermutlich präzisen Messerstich zu Fall zu bringen, hoffentlich nicht zu präzise, schliesslich brauchte Kastor den Mann lebendig. Macht seiner Masse pflügte er sich zu dem mittlerweile Knieenden, der eine Hand unter seine Achsel geklemmt hatte, die meisten Pilger ignorierten den PVSler, nur einige Gaffer hatten mittlerweile inne gehalten und sorgten durch Ihren plötzlichen Stillstand für noch mehr Gedränge und vereinzelte Gewaltausbrüche. Kastor scherte dieser Umstand jedoch nicht, er legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter: „Alles in Ordnung?“ Er war selbst überrascht wie gut er die soldatische Solidarität heucheln konnte, vermutlich, weil er durchaus so etwas wie Bedauern empfand, aber dies war eben der schnellste und effektivste Weg, da musste man eben „Opfer“ bringen. Der Angesprochene entgegnete etwas, jedoch nichts verständliches, er hustete nur Blut. Ein wahrlich guter Treffer, dass musste man Betty lassen. Kurz spielte er den zögernden, dann zog er den jungen PVSler auf die Beine, den Arm des Verletzten um seine Schulter legend, dabei Ihn erstmals genauer musternd. Ein junger Bursche, ein blasses hübsches Gesicht, vielleicht ein Adelsspross oder etwas vergleichbares, womöglich ja gar jemand vom Hause Orsius. Bei diesem Gedanken, hätte der Arthelis beinahe lauthals losgelacht. Aber eben nur beinahe. Disziplin beherrschte sein tun, das Gesicht eine steinerne Maske, als er sich mit seinem „Fang“ gen Lazarett kämpfte.

Lazarett

Wie erwartet wurde er empfangen, zwar nicht unbedingt herzlich, doch dank seiner militärischen Fracht, konnte er sich praktisch nicht retten von Sanitätern, die Ihm recht schnell den verwundeten Kameraden abnahmen , er hatte es nicht einmal ins Zelt geschafft. Kurz hatte er schon befürchtet man würde Ihn nun vollkommen ignorieren, dann trat jedoch ein untersetzter Mann auf den Sergeant zu, dessen Uniform Ihn unmissverständlich als Offizier der PVS kennzeichnete. Einige knappe Worte wurden gewechselt, dann begaben sie sich in das „Büro“ des Mannes. Ein Container, recht spartanisch eingerichtet, das luxuriöseste stellte eine ratternde Heizung dar. Der Mann, der sich als Leutnant Grytschenko vorstellte, liess sich ächzend hinter seinem Schreibtisch nieder und wies Kastor dem Platz ihm gegenüber zu. Ein klappriger Stuhl aus Sperrholz, der bedrohlich knarzte, als der Muskelberg von einem Mann sich auf diesen sinken liess. Es folgte ein Gespräch, langatmig, er wurde befragt, wie er den Soldaten gefunden hatte, warum er ihm geholfen hatte und derlei Schwachsinn. Kastor gab besten Militärpathos zum Besten, was bei Leutnant Grytschenko sichtlich für Gefallen sorgte. Und als er schliesslich noch den Namen Sergej Makarenko zu hören bekam, war er wahrlich hin und weg, zumindest genug um Kastor mit den Worten: „Das ist es was wahre Unionssöhne brauchen!“ Eine Tasse mit heissem Kaffee, inklusive eines kleinen „Schusses“ herüberzuschieben. Der offizielle Part ging zu Ende, der Leutnant machte sich ein paar letzte Notizen, ehe die beiden noch ein wenig über belangloses palaverten. Als die Tassen geleert waren, fragte Kastor noch an ob er denn noch ein wenig hier bleiben könne, da er sich ja schreckliche Sorgen um den verwundeten Soldaten machte. Mit einem breiten Lächeln, gab der Leutnant seinen Segen, solange er sich benahm und niemandem im Wege stand. Mit einem warmen Händedruck verabschiedeten sich die beiden schliesslich und der Arthelis verliess das kleine Containerbüro. Mit sicherer Hand beförderte er einen der braunen Tabakstängel ans Tageslicht und schob sie sich zwischen die Lippen. Der Verwundete würde Ihm noch dankbar sein, die Wunde war schwer aber keinesfalls tödlich, zumindest wenn keiner der Mediziner pfuschte, bestenfalls würde er sogar auf "Heimaturlaub" geschickt. „Jeden Tag eine gute Tat…“ murmelte der Arthelis verhalten, während er seine Zigarette anzündete und sich mit kaum merklichen Lächeln einigen anderen Rauchern anschloss, die genüsslich vor dem Sanitätszelt Ihrer Sucht frönten…
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Grytschenko. Leonid. Leutnant der PVS, seit 192 n. KdH. im aktiven Dienst. Veteran diverser Nebenschauplätze, ansonsten Sanitäts-Versorgungsoffizier. Geschätzte 93 Kilogramm bei einer Körpergröße von gerade mal... 165 Zentimeter. Er besaß eine kleine Schnittverletzung oberhalb der linken Augenbraue, etwas das von einem Sprengsplitter stammen mochte. Hellgrüne Augen, etwas bei 2,5 Dioptrien, eine zusammengeklappte Lesebrille in der Blusentasche. Ein Schneidezahn war künstlich, das Weiß des Porzellangemisches hob sich deutlich von den ansonsten durch Nikotin gefärbten Zähnen ab. Seine Lippen waren durch sandige Partikel in der Luft spröde, stellenweise aufgerissen, weshalb er sachte mit den dahinterliegenden Zähnchen daran zog. Er trug einen schlecht rasierten Victor-Emanuelle-Bart, Krummen von Suppeneinlage waren dabei deutlich sichtbar. Der eine Ärmel war etwas länger als der andere. Auf seinem rechten Zeigefinger waren deutliche Rückstände von blauer Füllfedertinte, ebenso an der entsprechenden Manschette. Die sorgfältig zusammengeschriebene Liste mit den ausstehenden Materialien hielt er in der linken Hand, mit der rechten blättere er durch das Register.

„Unregelmäßigkeiten ja, aber nur im Bereich geringwertiger Versorgungsgüter, wie sie diesem Register entnehmen können. Darüber hinaus ist es meinem Stab schwerlich möglich über jedes gestohlene oder verabreichte Aspirin genauestens Buch zu halten, geschätzte Kameradin.“, er ließ die angestaute Papierflut niedergleiten und überreichte das Klemmbrett emotionslos, „Sie sehen also, meine Logistiker arbeiten tadellos, selbst unter diesen katastrophalen Bedingungen haben wir einen Ausfall von gerade mal sieben Prozent. Im imperialen Schnitt spricht man selbst in Friedenszeiten von acht bis neun Prozent. Sie können uns daraus wirklich keinen Vorwurf machen, darüber hinaus würde das ihre Kompetenzen übersteigen.“
„Ich verstehe Ihren Einwand, Leutnant Grytschenko, ich akzeptiere ihn allerdings nicht. Sie deuten damit allerhöchstens an das Ihre Truppe gewissermaßen inkompetent ist, dass sie zu faul ist anständig Buch zu führen. Ich würde Ihnen dringend Empfehlen etwaige disziplinarische Maßnahmen anzuordnen, andernfalls könnten die moderaten Leistungen Ihrer Untergebenen auf Sie selbst zurückfallen. Sie verstehen?“
„Sie drohen?“
„Nicht doch. Ich stelle nur fest. Ebenso wie Oberst Bronkowitz wohl nur feststellen wird das diese Unregelmäßigkeiten kriegsnotwendigen Materials einen erheblichen Effekt auf die Sollstärke haben könnte.“
„Wir sprechen von Aspirin, nicht von Morphium und Panzergranaten, Frau Leutnant.“
„Wir sprechen von Insubordination und Diebstahl. Gewerblichen Diebstahl, Herr Leutnant. Ihre Helfer unterschlagen vermutlich geringwertige Güter um sie zu gewissen Preisen an die Kreuzfahrer weiterzugeben.“
„Das ist eine Hypothese. Eine blanke, an den Haaren herbeigezogene Behauptung frei von fundierten Beweisen. Darüber hinaus, wie gesagt, sprechen wir von geringwertigen Wirtschaftsgütern. Von Aspirin. Die Armee wird nicht scheitern weil zwei Rekruten Kopfschmerzen haben.“
„Wird sie nicht, aber durch die Korruption welche sich in Ihren Reihen ausbreitet, Herr Leutnant. Bedenken Sie, der Makel ergeht stets nur aus minderen Vergehen. Entpuppt sich jedoch rasch als gravierend.“
„Ich weise sie darauf hin...“
„Nichts. Herr Leutnant wurde zum Beauftragten für die medizinische Logistik bestimmt, Herr Leutnant mag sich um seine Befugnisse und seinen Zuständigkeitsbereich kümmern...“
„Ich...“
„Unterbrechen Sie mich bitte nicht.“, sie nahm das Berichtregister von Grytschenkos Tisch, es war so aufgeschlagen das der älteste Bericht zuoberst lag, „Sehen Sie sich der Reihe nach durch wie schlampig die Berichte Ihrer Ordonanz ausgefüllt sind. Name, Alter, Verletzung, Behandlung...", sie blätterte überfliegend durch, ihr gegenüber streckte die Hand nach dem Register.
„Vertrauliche Unterlagen!“, schnauzte er.
„Wohl kaum. Oberst Bronkowitz höchstpersönlich betraute mich mit der Überwachung sämtlicher Unregelmäßigkeiten innerhalb der Ordonanzdienste und der Wirtschaftszüge. Dies unterliegt durchaus meinen Befugnissen, immerhin werden hier kriegsrelevante Ressourcen verschwendet, werter Leutnant.“
„Ihre Anschuldigungen sind haltlos!“
„Mäßigen Sie Ihren Ton.“
„Der Oberst wird von dieser Unverschämtheit hören!“
„Der Oberst befindet sich derzeit in einer Besprechung mit seinem loyalen Stab.“
„Sie scheinen ja nicht dabei zu sein.“
„Sie wohl auch nicht, Leutnant Grytschenko. Ich gehe allerdings meiner Arbeit nach, Sie hingegen?“
„Wie können Sie es wagen! Eben erst musste ich einen Zeugen zu einem feigen Attentat auf einen unserer Jungs befragen...“
„Wirklich?“
„Jawohl!“
„Protokoll?“
„Unterstes!“
„Hm...“, sie schob ihre Manschette etwas zurück und betrachtete das Chronometer, etwa Viertel nach Neun Abends, „.... Zeit des Protokolls... Neun Uhr?“
„Durchaus. Wie sie sehen arbeiten wir exakt.“
„Sergej Makarenko... Gebürtiger Föderalist? Stammen Sie nicht auch aus der Föderalen Union?“
„Genauer gesagt aus Norfgot. Was tut das zur Sache?“
„Nichts. Absolut gar nichts, Herr Leutnant.“, sie legte das Register zurück, „Der Gefreite...“
„Der Verwundete? Anastas Jechio? Was ist mit ihm?“
„Wie ist sein Befinden? Konnte er vernommen werden?“
„Stichwunde, vermutlich einer der Kreuzfahrer.“
„Zeugen abgesehen von diesem...“, sie warf eine gespielte Pause ein.
„Makarenko. Sergej. Ein Bär von einem Mann, müssen Sie wissen. Nein, keine. Offenbar geschah das im dichtesten Gedränge, ein Wunder das der arme Kerl nicht einfach niedergetrampelt wurde. Gab wohl einige Gaffer, aber keiner hier schert sich einen Scheiß um einen anderen.“
„Leutnant Grytschenko...“, sie dämpfte die Stimme gezielt, auf halblaute Stärke, wobei sie mit gefalteten Händen nach vorne rückte, der Stuhl knarzte widerhallend innerhalb des Containerbüros, die Ölheizung ratterte im Stakkato eines Panzermotors, „... dieser Sergej Makarenko, aus der Föderalen Union, kennen Sie ihn?“
„Woher sollte ich?“, dabei beugte sich nun seinerseits Leonid vorwärts, seine Augenbrauen einschüchternd gesenkt, „Glauben Frau Leutnant ich würde jeden Schwanz der Union kennen, nur weil ich aus Norfgot komme?“
„Möglicherweise.“
„Der Kerl war zwar in meinem Alter, aber nein. Nein, ich kenne ihn nicht... und sie...“, er deutete mit erhobenem Zeigefinger auf sie, stupste sie auf halber Höhe der Brust an, „... Sie sind nicht die Militärpolizei, mich derart zu verhören, Frau Leutnant.“
„Ich verhöre Sie nicht, Herr Leutnant. Ich bekunde nur mein allgemeines Interesse an der Präzision Ihrer Arbeit. Nicht das ich Ihnen Kollaboration mit einem braunäugigen, zugewachsenen Fremden unterstellen würde.“
„Zugewachsen? Hmpf!“, der Leutnant schnaubte verächtlich und zog etwas die Nase hoch, „Mitnichten! Der Kerl war ein wahrer Krieger, ein Föderalist! Kahlgeschoren und mit stahlgrauen Augen, wie ein wahrer Nordmann aussehen sollte! Nicht wie ihr verweichlichter Schreiberling Katte, dieser Lutscher mit der Pomade im Haar!“
„Gutes Menschengedächtnis, Herr Leutnant.“
„Gehört zur Arbeit, Frau Leutnant.“
„Ich will Sie auch nicht weiter belästigen, wie ich sehe, erfüllen Sie Ihre Arbeit gewissenhaft.“
„Und sie sind eine verbissene Schlange, von Skallen.“
„Ich danke Ihnen, Grytschenko. Ich danke Ihnen aufrichtig. Wenn Sie erlauben...“, sie stand auf und legte sich den schwarzen Ledermantel über die Schultern, das Klemmbrett unter den Arm geklemmt, die Mütze in der rechten Hand, „... werde ich Sie nun wieder Ihren Pflichten überlassen.“
„Ich erlaube es nicht nur...“, er stand auf und wies gegen die halboffene Tür, „... nein, ich fordere sie geradezu dazu auf, Frau Leutnant.“
„Ich danke.“, sie drehte sich auf dem Absatz um.

Sobald sie das Büro verlassen hatte, hängte sich der geradegewachsene Katte an sie, wie ein Schatten, ein zufriedenes Schmunzeln war dabei nicht aus seinem Gesicht zu wischen, offenbar hatte er gelauscht. Sie übergab ihm Wortlos das Klemmbrett und setzte sich die Schirmkappe auf, während sie sich über die Schulter hinweg mit ihrer Ordonanz unterhielt, das sie dabei eben aus dem Zelt trat und an einem bärengroßen, kahlköpfigen Mann vorüber schritt erwies sich als reiner Zufall.

„Katte, gemäß Ihrer Akte stammen Sie doch entfernt von den Siris ab?“, nicht das sie dieses Faktum wirklich interessierte.
„Überaus... entfernt, Frau Leutnant. Nicht erwähnenswert, diese Verwandtschaft liegt nunmehr sieben Generationen zurück.“
„Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht, Gefreiter. Darum könnte ich Sie also Fragen, sagen wir... Kennen Sie ein altes Sprichwort des Hauses Orsius?“
„Nein?“
„Gut... Man sagt nämlich das ein Mitglied des Hauses Siris nur auf zwei Arten zu gebrauchen sei...“
„Die da wären?“, er starrte sie erwartungsvoll an, scheinbar begierig darauf die Antwort zu erfahren.
„Verdammt, Katte!“, sie drehte sich abermals rapide auf dem Absatz herum, „Ich habe wohl mein Schreibzeug in Grytschenkos Büro liegen lassen... Seien Sie so gut und holen Sie es...“, während sich Katte entfernte wandte sie sich dem unmittelbar vor ihr stehenden Raucher zu, ein Kerl gebaut wie ein Berg, mit einem Gesicht welches wie aus Granit gemeißelt schien, es war geradezu offensichtlich das irgendetwas an der vorangegangen Aussage seine Aufmerksamkeit von der Konversation mit seinen umstehenden Kameraden abgelenkt hatte. Spürsinn. Katte kam zurück.
„Nein, Frau Leutnant, Leutnant Grytschenko meinte Sie hätten die Füllfeder wohl in Ihre Manteltasche gesteckt.“
„Hm...“, sie tastete scheinbar unwissend über die Innentaschen ihres Mantels, genau wissend wo sich das Utensil befand, „... Oh, natürlich, hier haben wir sie ja.“, noch während sie die goldverzierte Füllfeder hervor zückte, glitt ungesehen von Katte, von ihr allerdings bewusst kalkuliert, ein verschnörkelter Umschlag aus einer ihre Taschen, glitt lautlos zu Boden, „Gefreiter, bringen Sie das Klemmbrett zurück zur Kommandantur, danach haben Sie Dienstschluss für heute. Melden Sie sich dann morgen pünktlich um 0800 in meinem Büro.“, sie trat den Umschlag mit dem schlammigen Absatz ins Erdreich, drehte sich leicht darauf und gab Katte genug Vorsprung, ehedem sie selbst aufbrach, schnell genug um nicht auffällig zu sein, doch langsam genug um einen etwaigen Finder des leeren Umschlags die Möglichkeit zu geben, ihr diesen im Gehen gefundener Weise freundlich zu übergeben...
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[Bild: avatar294.jpg]

Hauptmann van Horn? Ich bin Gefreit Calder, Soldat des 7. Panzergefechtsverbandes. Vor wenigen Minuten wurde ich in ihre Einheit versetzt, soll für sie die dringend benötigte Feuerkraft bereitstellen. So wurde es mir jedenfalls gesagt. Hier noch meine Versetzungsbescheinigung und meine Akte. Ich weiß leider nicht was das Ziel unsere Einsatzes ist. Könnte mir das vielleicht jemand kurz erklären? Van Horn nahm die Papiere entgegen ohne dafür extra aufzustehen.

Beim nächsten Mal erwarte ich eine korrekte Meldung Gefreiter. Heute wollen wir mal nicht frommer sein als der Kardinal. Zeigen sie mal her... Er studierte die Akte des Mannes eine Minute lang. Toll... da steht man sich Stunden bei der Besprechung die Beine in den Bauch und bekommt solche Informationen dann hinterher zugeschustert. Er las den Anhang über die mitgeführte Ausrüstung Calders und pfiff anerkennend durch die Zähne. Einen Sentinel bringen sie mit. Bei Ihm auf Erden, das nenne ich mal eine angenehme Überraschung. Der Offizier blickte auf und sah in die versammelte Runde. Unsere Feuerkraft hat sich soeben um eine Maschinenkanone erhöht, Kameraden. Zustimmendes Gemurmel war zu hören. Weisen sie unseren Neuzugang über die Einsatzparameter ein, ist ja unnötig das ich alles doppelt erzähle. Danach sehen sie zu das sie irgendwo unterkommen, Calder. Ich glaube ganz hinten auf diesem Flur sind noch Stuben frei. Ansonsten kann ich nur sagen: Willkommen im Team.
Ist sonst noch was?


"Sir, wenn die Laster so schlecht sind, können wir sie doch gegen die Rebellenlaster tauschen, die wir hier erbeutet haben. Die werden schon vom Adeptus Mechanicus überprüft, sehen gar nicht schlecht aus und könnten schon jetzt mit einem Tarnanstrich versehen werden. Ich kann ja mal fragen, wie weit die Adepten sind. Sir"

Das ist leider keine Frage von Wollen und Können, Söldner... Der Hauptman hatten sich erhoben und zupfte die Handschuhe auf seinen Fingern zurecht. Uns wird Material zugeteilt und damit müssen wir leider leben. Wie gesagt, die Versorgung ist unterwegs und hoffentlich bekommen wir bald bessere Ausrüstung. Bis dahin werden wir uns nicht beschweren und das Beste aus dem machen was wir haben.
Also Leute, wir treffen uns morgen früh wie besprochen.
Angenehme Nachtruhe wünsche ich.
Damit verließ er seine Untergebenen und machte sich auf den Weg zur eigenen Unterkunft. Auch wenn sein Feldbett lockte, gab es vorher noch diverse andere Pflichten die auf ihn warteten. Befehle bestätigen und Berichte über die Aufstellung verfassen. Die wahre Waffe eines PVSlers war letztlich eben der Stift. Traurig aber wahr.
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Lazarett

Es war wahrlich erstaunlich, welch Torheit, dass Gro der Menschheit beherrschte. Niemand wollte Erkenntnis, die Wahrheit. Jeder genoss es belogen und beschissen zu werden, frass mit breitem Grinsen die wohlschmeckende Scheisse, garniert mit schleimigster Heuchelei und gespieltem Verständnis. Ihr Abgang war sicher, die Frage war nur mehr das wann. So malte sich zumindest Kastor Arthelis das Ende seiner Rasse aus, zumindest sollte sich nichts ändern. Etwas das Ihn traurig stimmte, vor allem in dem Wissen, dass er nichts an diesem Umstand ändern konnte. Nicht, dass es Ihm am Eifer gefehlt hätte, vielmehr war er schlicht und ergreifend nicht auserwählt worden, seit seiner Geburt oder spätestens nach einem Abgang von der Schola war Ihm ein gewaltreicher und unbedeutender Tod vorherbestimmt. Einen Umstand den er akzeptierte, wer mit der Waffe lebte, starb irgendwann auch durch sie. Dennoch, manchmal wünschte er sich die Macht, die Dinge nach eigenem Gutdünken zu lenken, ein utopischer Wunsch, ein letzter Rest Hoffnung in einem Meer aus Gleichmut, ein Überbleibsel aus einem anderen Leben, so schien es zumindest. Kastor seufzte lautlos, Melancholie konnte er jetzt am wenigsten gebrauchen, sein Mittel dagegen, befand sich in seinem Flachmann, den er routiniert, zu seinen Lippen führte und Ihn um einen erheblichen Anteil seines Inhalts befreite. Das angenehme brennen, dass sich in seiner Kehle und seinem Magen ausbreitete, lenkte seine Gedanken wieder auf die Gegenwart, ebenso wie die sanfte Taubheit die seinen Verstand für sich vereinnahmte, dass Leben konnte manchmal so einfach sein. Ein kleiner Schluck eines hochprozentigen Destillats und schon war die Welt ein schönerer Ort! Vorbei war die Trauer, nachdenklich glitt sein Blick in die illustere Runde in der er sich befand. Junge Soldaten, kaum einer älter als 20, in seinen Augen allesamt Kinder, jung, motiviert und sichtlich zufrieden mit dem was sie taten. Unwissend, wie wertlos sie für das Imperium eigentlich waren. Er kämpfte das Gefühl des Neids, angesichts dieser Ahnungslosigkeit in sich herunter, rief sich wieder ins Gedächtnis weshalb er überhaupt hier war. Schwäche war etwas das man sich in seiner Position nicht erlauben konnte, nein nicht erlauben DURFTE! Es waren die Worte eines Gefreiten so und so – seinen Namen hatte er nur halb gehört und sich auch nicht die Mühe gemacht nochmals nachzufragen, die Ihn endgültig zurück ins hier und jetzt zerrten.

„Manchmal frage ich mich weshalb wir diesen Pilgerabschaum nicht einfach alle per Standgericht erschiessen… dreckiges Pack von Halsabschneidern…!“ die wachen hellblauen Iriden lagen nun auf Kastor, ehe der Soldat noch hastig hinzufügte: „Natürlich anwesende ausgeschlossen…“ er flüchtete sich in ein verlegenes Lächeln und schien plötzlich ein exorbitantes Interesse an seinen Stiefeln zu entwickeln, denn seine Augen schienen sich gar nicht mehr von Ihnen lösen zu wollen. Kastor lachte nur leise, dem jungen Burschen, dabei einen sanften Schulterstoss zu geben: „Mach dir nichts draus, Söhnchen, kann deine Worte durchaus nachvollziehen, in der Galaxis tummelt sich eindeutig zu viel korrupter Dreck...“ Er zuckte sachte mit den Schultern und steckte sich eine weitere seine Import-Zigaretten an. Blauer Dunst hüllte den Hünen ein, seine Augen suchten derweil sein Umfeld ab. Ein paar Pilger und jede Menge emsig umher wuselnde PVSler, soweit so langweilig. Er dachte an seinen kleinen Dialog mit Leutnant Grytschenko zurück, dass Pummelchen mit dem übermässig, ausgeprägten Heimatstolz und der klischeehaften Soldatenehre. Ein weiterer Beweis für die Leichtgläubigkeit der Menschen, kaum hatte Kastor die richtigen „Knöpfe“ gedrückt, hatte Ihm der PVSler aus der Hand gefressen. Was er wohl in „Sergej“ gesehen hatte? Einen gleichgesinnten? Den grimmigen Krieger, der er selbst nie oder zumindest nicht mehr war? Etwas das Kastor wahrlich interessiert hätte, da er des Gedankenlesens jedoch nicht mächtig war, würde er auf diese Frage vermutlich allerdings niemals eine Antwort erhalten, welch ein Jammer. Während er so wieder der eigenen kleinen Gedankenwelt nachhing erhaschte er plötzlich etwas, dass alle Alarmglocken in seinem Schädel ausschlagen lies.

„Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht, Gefreiter. Darum könnte ich sie also Fragen, sagen wir… Kennen sie ein altes Sprichwort des Hauses Orsius?“ Kastor schluckte schwer, er drehte sich leicht zur Seite, den Blick anscheinend völlig zufällig in die Richtung der sprechenden lenkend.
„Nein?“
„Gut… Man sagt nämlich das ein Mitglied des Hauses Siris nur auf zwei Arten zu gebrauchen sei…“
Kastor erstarrte, den Blick nun direkt auf die beiden sprechenden gerichtet. Die restlichen Worte blendete er aus, seine Augen saugten derweil jedwede visuelle Information auf der sie habhaft werden konnten, zumindest bei dem weiblichen Part, des PVSler Duetts. Der Mann wurde nur einer knappen Musterung unterzogen, nichts besonderes, mal von einer überpenibel sitzenden Uniform abgesehen, ansonsten ein absoluter Durchschnittsmensch, jemanden den man schon vergessen hatte, während man Ihn sich ansah. Die Frau hingegen war ein ganz anderes Kaliber. Wobei nicht einmal Ihre physischen Attribute gemeint waren, obschon diese sich durchaus sehen lassen konnten. Von leicht überdurchschnittlichem Wuchs, der Körper geformt von Drill und Disziplin, vermutlich knapp schulterlanges Haar, welches zu einem einzelnen Zopf zusammengebunden worden war. Alles in allem eben eine durchaus attraktive Frau, deren ebenen Gesichtszüge und der blasse Teint durchaus auf blaues Blut schliessen liessen. Ein Faktum allerdings vermochte das Bild der rassigen Schönheit zu entstellen, wobei entstellen wohl nicht das richtige Wort war, vielmehr liess es die Natur der Blondine zum Vorschein treten ob nun bewusst oder nicht. Ein kurzer Augenblick, stahlblau traf auf stahlgrau. Es war als taxierten sich zwei völlig Fremde Raubtiere, welche sich wohl beide fragten, wer in der Nahrungskette den höheren Platz einnahm. Das restliche Gespräch nahm der Dragoner kaum wahr, der andere Mann entfernte sich, er hingegen schien nahezu gefangen in den blauen Iriden der deutlich kleineren Frau, er hatte fast das Gefühl sie könnte selbst durch seine trüben Seelenspiegel bis zum Grund seiner Seele blicken, vorausgesetzt er hatte überhaupt noch so etwas. Der Kerl eilte zurück, offenbarte wohl etwas interessantes, die Frau zog routiniert einen Füller aus Ihrer Manteltasche, dabei glitt jedoch, wohl aufgrund Unaufmerksamkeit, ein prunkvoller Umschlag aus Ihrer Tasche. Welch Zufall! Kastor sparte sich die Mühe die Flugbahn des Objektes zu verfolgen, sondern wand sich wieder zu seiner Gesprächsrunde, ein kaum merkliches Lächeln auf den Lippen tragend. Es wurden noch ein paar Worte gewechselt, absolut unbedeutend. „Nun denn, der Krieg schläft nicht, hab noch etwas zu erledigen. Falls sich nicht mehr die Gelegenheit zum zurückkehren bieten sollte, wünscht dem Kameraden gute Besserung von mir ja? Der Imperator beschützt.“ Mit diesen Worten wand sich der Hüne ab, nach einem kurzen Blick lokalisierte er die Blondine in der penibel sitzenden Uniform gut 50m vor sich. Er schritt los, bevor scheinbar zufällig sein Benzinfeuerzeug zu Boden ging, welch ein Missgeschick. Der Sergeant beugte sich vor, klaubte das Feuerzeug wieder auf und liess es wieder in der Manteltasche verschwinden, mittlerweile jedoch noch einen mit Schlamm verschmierten Umschlag in der Pranke von Hand, den er allen Anschein nach verwundert musterte.

Das Kuvert war leer, ein kaum merkliches Nicken, dann setzte sich der Muskelberg in Bewegung, dabei schnell die Distanz zwischen sich und der blonden Offizierin überbrückend. Ein lautes Räuspern ertönte, die Frau drehte sich um, in Anbetracht Ihrer Uniform und Abzeichen, trug sie wohl denselben Rang wie sein Föderalistischer „Bruder“ Grytschenko. „Entschuldigen Sie? Ich glaube…“ er stolperte, konnte seine Balance allerdings durch einen Ausfallschritt wieder fangen, wenngleich er auch durch diesen unglücklichen umstand direkt vor der jungen Offizierin stand, dazu leicht vorgebeugt. So dass sie Zwangsweise den Kopf in den Nacken legen musste, um dem Hünen ins Antlitz zu blicken. Wo sie ein dezentes Lächeln auf seinen Lippen erkennen konnte. Sie begannen sich zu Bewegen, dabei die schneeweissen Zähne entblössend, im Zusammenspiel mit seiner Zunge etwas formend, was nur für Sie gedacht war: „Wenn es tot ist, oder im Sterben liegt und verraten kann wo seine Freunde sind.“ Das Ganze hatte kaum 5 Sekunden gedauert, da straffte sich der Körper des Mannes und er trat hastig einen Schritt zurück. „Oh Verzeihung… der Imperator hat mich zwar mit grossen Füssen gesegnet, doch anscheinend nicht immer mit der Befähigung sie auch zu kontrollieren.“ Presste er hinaus, sich in ein wohl unsicher wirkendes Lachen flüchtend, dabei die linke Hand in den Nacken legend und diesen sachte knetend. Völliger Stuss den er da von sich gab, doch auch für neugierige Ohren zu hören. „Nun ja sei`s drum. Sie haben etwas verloren…“ die stählerne Rechte mit dem Umschlag wurde der jungen Frau entgegengestreckt, wenngleich dieses Detail wohl im dunkeln bleiben würde, Handschuh und der Mantel verbargen recht verlässlich jedwedes visuelle Detail, dass auf ein Bionic hätte schliessen können. „Das gehört doch Ihnen oder?“ in die Stimme Kastors mischte sich etwas nachdenkliches, während seine harten Züge, durch ein imposantes Grinsen dominiert wurde, welches jedwede Strenge aus seiner Mimik verbannte. Nur seine stahlgrauen Augen, liessen keinerlei Emotion erkennen, während sie förmlich an denen der blonden PVSlerin zu kleben schienen, in stiller Bereitschaft abwartend, als wüssten sie noch nicht so wirklich, was sie von seinem Gegenüber halten sollten. Die Kontaktaufnahme war wohl geglückt, blieb abzuwarten wie sich das blaublütige Mädel verhielt…
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Beinahe schon grimmiges Schweigen beherrschte dieses sekundenlange Momentum. Die feuchte, kühle Seeluft spielte ebenso trefflich in dieses Szenario wie die hustenden, röchelnden Soldaten ringsum, wie der aufsteigende Tabakrauch viele Schritte hinter dem vermutlichen Schwarzen Dragoner. Der Gestank ungewaschener Leiber, das herüberziehende herbe Aroma der improvisierten Truppenküche, das abgehackte Knattern versuchsweise angeworfener Motoren. Das metallische Scheppern des Frachtgutes, welches von Schiffen gelöscht und auf Lastkraftwagen verladen wurde. Dies alles waren unkontrollierbare, dominierende Nebengeräusche. Anders verhielt es sich beim monoton gleichmäßigen Atem, welcher dem Mann mit akkurater Regelmäßigkeit eines perfektionierten Uhrwerks entstieg. Seine dargebotene Scharade, dieses gewinnende Grinsen bis über beide Ohren, irgendwie aufgesetzt wie sie suggerierte. Seine gesamte Haltung spiegelte ein gänzlich anderes Bild, die Art und Weise wie er den schlammverschmutzten Umschlag hielt, die Falten welche durch seinen vorgestreckten Daumen darauf geworfen wurden. Dies war auch exakt jener Moment wo sie sich durch Handschuhe hindurch berührten, jener Moment als sie den dargebotenen Lockvogel entgegennahm. Sie tat dies instinktiv mit der rechten Hand, mit der linken hingegen hielt sie durch den überhängenden Mantel gedeckt ihre 2/17er. Übergriff durch einen vermutlich separatistischen Attentäter gegen einen Offizier der legitimen Regierung, ratterte sie schon förmlich den Bericht von der Schreibmaschine. Den Zeigefinger der linken Hand schon förmlich gekrümmt, lächelte sie den Mann ungeniert an.

„Oh, danke...“, sie machte allerdings noch keine Anstalten das Schreibwerk seinen Fingern zu entreißen, auch ließ sie selbst die gegenüberliegende Seite des Papiers los, „Muss mir wohl aus der Tasche gefallen sein. Sagen Sie...“, ein gespielt nachdenkliches Gesicht für etwaige Passanten, „... wie war noch gleich ihr Name... Lassen Sie mich raten, Sie sind ehemaliger Geschäftsmann, sie haben das typische Äußere und den Schädelumfang eines Händlers in exotischen Waren... Irre ich mich da etwa?“
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Da standen die beiden nun, inmitten einer Herde ahnungsloser Schäfchen, die Umgebungsgeräusche nahm der Dragoner kaum war, Priorität lag bei der Person Ihm gegenüber. Ihr kritischer Blick der ihn förmlich zu durchleuchten schien, sorgte bei Kastor allerdings kaum für eine nennenswerte Reaktion, das "Haifischgrinsen" blieb wie gemeisselt auf seinen Zügen. Die rechte Hand der Frau wanderte nach vorne, erreichte den Umschlag, umfasste diesen, wobei sich die Fingerspitzen der beiden berührten. Obschon der Arthelis diesen zufälligen Körperkontakt nur schwach wahrnahm. Schliesslich trug er ein Militärbionic, die Sensorik war ausgereift wohl wahr, dennoch beschränkte sich das "fühlen" auf Druck- oder Temperaturunterschiede. So spürte er in etwa die Hand seiner Gegenüber, allerdings nicht das weiche Innenfutter seines Handschuhs. Nicht das dieses Faktum jetzt ein Rolle spielte. Der Blick des Agenten lag stumm auf der Offizierin, sie war vorsichtig, dass musste man Ihr lassen, zwar lächelte sie Ihm ebenson "freundlich" entgegen, wie er Ihr, doch Ihr Körper sprach eindeutig eine andere Sprache. Ja, es war schon beinahe etwas lauerndes, auch wenn sie zumindest auf den ersten Blick, nichts im schilde zu führen schien. Die Linke blieb verdeckt unter dem schweren schwarzen Ledermantel, unmöglich zu erahnen was sie dort denn machte. Der Dragoner tippte allerdings darauf das sie entweder Ihre Waffe schon in Händen hielt oder zumindest drauf und dran war. Nicht verwunderlich, für die meisten bedeutete eine Waffe in Händen zu halten Sicherheit und Kontrolle. Ein törichter Trugschluss, doch war Kastor nicht hier um andere zu belehren, seine Lippen blieben versiegelt, sein Körper entspannt. Wenn die Offizierin sich dadurch besser fühlte sollte sie damit glücklich werden, irgendwie konnte er sie auch verstehen, bedachte man das Sie Kastor lediglich bis zur Brust reichte und vermutlich weniger als die Hälfte von Ihm auf die Waage brachte.

"Oh, danke..." die Stimme fest und ohne jegliches Zeichen von Nervosität.
"Ehrensache..." entgegnete Kastor lakonisch, noch immer machte sie keine Anstalten den Umschlag entgegen zu nehmen, stattdessen fuhr sie lieber fort:
"Muss mir wohl aus der Tasche gefallen sein. Sagen Sie... wie war noch gleich Ihr Name... Lassen sie mich raten, Sie sind ehemaliger Geschäftsmann, sie haben das typische Äußere und den Schädelumfang eines Händlers in exotischen Waren... Irre ich mich da etwa?"

Ein leichtes Zucken durchfuhr seine Mimik, die Augenbrauen hoben sich fragend, wie war das? Schädelumfang? Das klang ja fast so hanebüchend wie dieser quatsch mit den Verrückten, die man anhand Ihrer Schädelform erkennen sollte.Doch vorerst konzentrierte er sich auf einen möglichst verdutzten Gesichtsausdruck, mit leicht offenem Mund mochte Ihm das auch recht gut gelingen! Hätte er jetzt noch gesabbert, wäre er wahrlich ein perfekter Pilger gewesen! "Oh... kaum ist man fern von der Zivilisation, schon vergisst man seine Manieren,,, ich bin untröstlich!" Kastors linke Hand glitt theatralisch zu seiner Stirn: "Sergej Makarenko. So nennt man mich... Frau Leutnant..?" Schob er seine eigene Frage gleich hinterher, doch bevor sie die Zeit hatte zu Antworten, sprach der Hüne bereits weiter: "Nun Geschäftsmann... könnte man wohl so sagen...wobei die meisten wohl etwas anderes vermuten... aber kann ja nicht jeder solch ein exorbitantes..." ein kehliges Kichern ertönte. "Schädelwissen..." eine neuerliche Unterbrechung in form eines prustens "...wie Sie vorweisen. Man lernt eben doch niemals aus, nicht wahr?" ein letztes amüsiertes Zwinkern, dann schien sich der massige Dragoner soweit wieder gefangen zu haben. Blieb nur zu hoffen, dass er sie damit nicht zu sehr verärgerte, nicht das es Ihn störte, aber es könnte zukünftiges durchaus schwieriger gestalten. Nun hob er wieder sachte die Rechte mit dem Umschlag. "Kann ich Ihnen sonst noch irendwie behilflich sein? Vielleicht den dazugehörigen Brief der noch irgendwo umher flattert?" ein spitzbübisches Lächeln huschte über seine Lippen. Die Stimme ruhig, wenngleich Kastor auch die Belustigung die er wohl empfand, nicht verbergen konnte oder wollte. Nun mehr wartend, was wohl Fräulein Leutnant dazu meinte.
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„Sergej Makarenko?“, vermeintlich blasiert interessiert wirkender Mimik stellte sie den Kopf in eine leichte Schieflage, „Der Sergej Makarenko, geboren in der Föderalen Union? Ohh...“, sie machte keinerlei Anstalt den Brief auch nur einen halben Zentimeter weit zu bewegen, auch die linke Hand war immer noch nicht sonderlich entspannt, „... ich muss Sie da wohl irgendwie verwechselt haben. Wobei, dieser Mann den ich meine, hatte einen besonderen Faible für Kriechtiere. Vier ließ er sich sogar tätowieren.“, mal sehen wie lange dieser Bursche seine amüsante Scharade wohl aufrecht erhalten konnte, welches Fragment seines tatsächlichen Charakters würde er wohl als erstes Preisgeben, abgesehen von einem dramatischen Hang zur Komödie, „Und wissen Sie, ich liebe ja dieses eleganten, schlängelnden Kreaturen ja geradezu mütterlich.“, hier folgte eine abrupte, gespielte Erinnerung, gepaart mit einem dezenten Kopfnicken, „Aber ja natürlich, Sie haben den Rang korrekt abgelesen, Leutnant. Von Skallen. Karin. Und nein, es wird nicht notwendig sein meine persönliche Korrespondenz hier in aller Öffentlichkeit zu sezieren, Herr Makarenko. Aber, so Sie es wünschen, könnte ich Ihnen natürlich gerne eine entsprechende Entlohnung für das Auffinden dieses mir so wichtigen Briefes gewähren.“, nun setzte sie ihrerseits ein mildtätiges, charismatisches Grinsen auf, kokettierte damit sein tückisches Wolfsgrinsen, „Ich könnte Ihnen eigentlich nur eine Tasse Kaffee anbieten, da ich Alkohol verabscheue.“
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Beim nächsten Mal erwarte ich eine korrekte Meldung Gefreiter. Heute wollen wir mal nicht frommer sein als der Kardinal.
Ich werds mir für die Zukunft merken Herr Hauptmann sagte Hoyt lakonisch, während er dem Hauptmann beim lesen zuschaute. Der hatte die lasche Meldung schon wieder vergessen und schien mit dem neu dazu gekommenen Sentinel sehr zufrieden. Hoyt konnte es recht sein und wartete darauf, ob der Hauptmann noch irgend etwas von ihm wollte. Am Ende gab es schließlich nur noch mal ne kurze Zusammenfassung und eine abschließende Frage.
Ist sonst noch was?
Im Moment nicht Herr Hauptmann.
Van Horn verabschiedete sich kurze Zeit später, nachdem er den Vollgerüsteten, der anscheinend ein Söldner war, "aufgeklärt" hatte. In dem Augenblick in dem Van Horn auf den Gang getreten war und die Tür geschlossen hatte, kramte Hoyt eine Zigarre aus einer seiner Taschen und zündete sich sich an. Während er rauchte begann er damit sich die Gesichter der anwesenden Soldaten und Pilger einzuprägen. Einer der Pilger erinnerte ihn an seine ehemaligen Kameraden aus der Großen Kompanie, ein zäher Hund, ganz im Gegensatz zu seinem Kumpel der mehr einer Ratte zu ähneln schien. Und vom Rest der Mannschaft hätte er gut und gerne der Vater sein können. Es war fraglich wie viel die schon miterlebt hatten, nur bei dem Typen mit der Gasmaske konnte er das Alter nicht abschätzen. Aber anscheinend hatte dieser Söldner irgend nen Tick, denn kein normaler Mensch trug permanent eine Gasmaske.
Wie ich heiße wisst ihr ja schon und welchem Verband ich angehöre auch. Ich bin der Kommandant von "Eisenfresser", über den sich der Chef so gefreut hat. Und mit wem habe ich die Ehre?
Mit diesen Worten trat Hoyt zu einem Aschenbecher, der auf einem Nachttisch stand und aschte hinein, ehe er sich wieder den Anderen zuwandte
Achja, bevor ich es vergesse: Wo werden wir denn überhaupt in der nächsten Zeit eingesetzt um dem Feind den Arsch aufzureißen?
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Ein amüsantes Geplänkel, Kastor fühlte sich von Sekunde zu Sekunde wohler, dass breite Grinsen war längst nicht mehr nur der Höflichkeit wegen, er genoss diesen kleinen geistigen Austausch wirklich. Vielleicht lag es aber auch nur noch an dem Restalkohol, der seit gut 12 Jahren, praktisch ununterbrochen durch seinen Körper strömte. Abstinenz war schliesslich etwas für Tote. Er lauschte mit sichtlichem Interesse, den Worten der jungen Blondine, die sich kurz darauf als Leutnant Karin von Skallen vorstellte, natürlich nicht ohne seine Befähigung des lesens extra hervorzuheben. Gut, in dieser Zeit war das wahrlich keine Selbstverständlichkeit mehr, dennoch zuckten die schier bis zum zerreissen gespannten Mundwinkel des Dragoners noch ein wenig weiter nach oben. Mittlerweile war es nicht mehr auszuschliessen, dass Frau von Skallen die angekündigte Kontaktperson war, die Erwähnung der Kriechtiere in kombination mit dem Adjektiv "mütterlich" räumte jeden winzigen Zweifel den er zuvor noch gehabt hatte zur Seite. Wenngleich es Ihn durchaus erstaunte, dass es so schnell von statten gegangen war. Doch warum sich darüber beklagen? Obschon er sich ebenfalls noch nicht sicher war, welchem Menschenschlag er dort wohl gegenüber stand. Nun vermutlich einem skrupellosen, menschenverachtenden Miststück, welches Ihn selbst für den geringsten Gewinn von Prestige ohne mit der Wimper zu zucken opfern würde. Kurzum - Sie war dem Arthelis von Grund auf sympathisch. Gleich und gleich gesellte sich eben gerne, wie es so schön hiess! Zudem spielte sie diese kleine Darbietung wahrlich vortrefflich mit! Mit bestem Unschuldslächeln offerierte Sie Kastor dann noch eine Tasse Kaffee und betonte dabei noch Ihren regelrechten Abscheu den Alkohol betreffend. Ein Satz den der Muskelberg vorerst lediglich in Form einer "Schnute" kommentierte, gleich einem Kleinkind, dem die fürsorgliche Mutter die Süßigkeiten entrissen hatte. Die Erwähnung, dass selbiges Ihm weitaus weniger stand, als einem heranwachsenden, wäre wohl überflüssig. Dann jedoch, umspielte wieder ein verschmitztes Lächeln, die vom schwarzen Dreitagebart umrahmten Lippen des Mannes, der sogleich damit begann eine möglichst "pfiffige" Antwort zu geben.

"Frau Leutnant von Skallen. Da ich Sie nicht kenne oder Ihre Person verdrän... pardon vergessen haben könnte... wäre Ihre These bezüglich meines Namensdoppelgängers wohl durchaus plausibel. Obschon ich im eisigen Schoß der Föderalen Union..." eine bedeutungsschwangere Kunstpause, unterstützt von einem neuerlich, anwachsendem "Ich zeige alle meine Zähne"- Grinsen. "... Das Licht dieser wunderschönen Welt erblickte. Und wohl auch der Körperkunst recht angetan bin, muss ich dennoch verneinen, zumindest was die Tätowierungen anbelangt... allerdings!" Sein Leib neigte sich nach vorne, seine Stimme gesenkt, raunte er der Offizierin mit verschwörerisch/amüsierten Tonfall zu: "Allerdings... habe ich meine eigene Schlange stets dabei!" Sein Haupt senkte sich und er blickte sich einige Sekunden direkt in den eigenen Lendenbereich, ehe er wieder der von Skallen ins Anlitz sah. "Ich nenne Ihn Taipan... Sie wissen schon... Küstenschlange, fühlt sich am wohlsten in _feuchten_ Gebieten..." Ein fast schon kindliches, wenngleich durch seine basslastige Stimme etwas verzerrtes Kichern ertönte, als er sich über den eigenen frivolen Scherz ausliess. Albern ohne Zweifel, aber letztendlich wollte er doch nur weitere "geheime" Details offenbaren, also konnte man Ihm dies doch kaum zum Vorwurf machen... oder?

Sein Körper straffte sich, unwillkürlich glitt sein Blick über den immer noch in Ihrer beider Händen ruhenden Umschlag. "Hmm! Wie dem auch sei... hatte schon über andere Bezeichnungen nachgedacht... Mamba, Kobra oder gar Viper? Nein... nicht stimmig genug wie ich finde... der Spruch mit der Küstenschlange ist einfach zu köstlich... meinen Sie nicht auch?" Seine Augen wanderten wieder zu seiner Gesprächspartnerin, Schalk glomm in den sonst so trüben Iriden des Hünen, dennoch wartete er nicht erst auf eine Antwort, vermutet ohnehin, dass die Blaublütige, sich gar nicht erst zu einer Antwort herablassen würde. "Nunja, wie dem auch sei. Auf das Angebot mit dem Kaffee, gehe ich selbstverständlich ein! Ich bezweifel, dass ich in absehbarer Zeit nochmal die Gelegenheit auf eine Tasse von genießbarer Qualität habe... und keine Sorge... ich bin dem Alkohol ebenfalls nicht zugetan - ja ich hasse Ihn regelrecht. Der Feind der Disziplin!" Mit fester Stimme, machte er seinem Unmut kund! Die Linke glitt dato zu seinem Flachmann und zog diesen aus seiner Synweste. Der Griff war routiniert und kaum einen Herzschlag später, füllte wohlige Wärme seinen Leib. Ein wohliger Seufzer später, glitt das Behältnis wieder zu seinem angestammten Platz. "Doch wie lehrt uns das imperiale Doktrin? Vernichte deine Feinde! Wo du Sie auch antriffst... und ich bin eben... gründlich..." fast schon beiläufig kamen die Worte über seine Lippen, sichtlich amüsiert ob seiner Selbst, dabei nun erstmals den Umschlag sachte nach vorne schiebend. Eine unmissverständlich Geste, dass er keinerlei Intention hatte, diesen Fetzen länger als nötig in Händen zu haltend. "Nun denn Frau von Skallen, können wir? Oder gibt sonst noch etwas?"
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