Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Heiliger Krieg
Kommandantur

Anerkennenden, festen Händedrucks verabschiedete sie sich aus dem gezwungen formellen Dialog mit einem pausbäckigen Diakon des Kardinal. In den stetig anschwellenden Reihen der Kreuzfahrer fand diese Bezeichnung ihr militärisches Pendant im Rang eines Majors. Unzweifelhaft hatte dieser Mann noch niemals zuvor eine Pistole auch nur schief aus dem eingeengten Augenwinkel heraus angesehen haben, dennoch führte er mehrere Hundertschaften todeswilliger Probanden. Welch simple Ironie dies doch wieder einmal war, bigottische Fanatiker einer Seite schlugen bigottischen Fanatikern, welche noch dazu unter der keimenden Pestilenz des freien Geistes vegetierten, den rückgratlosen Schädel ein. Dies zum Wohle eines nicht ratifizierten Kardinals, was die Gesamtsituation noch etwas abstruser werden ließ. Widerrechtlich oder nicht, beide Seiten verfügten über ausreichend Kombattanten um mindestens eine halbe Generation lang die Waffenindustrie zu beschäftigen. Was wiederum für das Haus Orsius einen nicht unerheblichen Vorteil brachte, sei es durch Exporte oder steigende Nachfrage innerhalb der Makropole Gohmor selbst. Die wirtschaftliche und politische Destabilisation des gesamten südlichen Kontinents ging also mit dem Fortschritt seines Gegenpols einher, so zumindest die Theorie. Praktisch bedeutete ein rascher Sieg der nördlichen Allianz etwa soviel wie ein Erfolg der Fraktion des Gouverneurs. Also eine Überhöhung des nichtsnutzigen Speichelleckers und seiner Lakaien.

Bronkowitz wiederum vergnügte sich in inniger Zweisamkeit, also in sachtem halbfreundschaftlichem Geplänkel mit dem stellvertretenden Oberkommandierenden der Kreuzfahrer. Die ihn umgebende Schicht aus getreuen Hetairoi, aus ehemaligen oder derzeitigen Kampfgefährten, löste sich allmählich, schleppend und träge wie abfließende Schlacke, auf. Dennoch war diese Bewegung kontinuierlich, zwei, drei, wieder zwei, bei dieser Geschwindigkeit würde sich der Raum in etwa zwanzig Minuten vollständig geleert haben, spätestens jedoch nach Austritt des besagten Obersts. Diesem nebensächlichen Umstand war es jedoch zu verdanken, dass ihr abermals der Fahnenjunker ins Auge stach. Eben jene vor allem. Ungeniert, weitab des herkömmlichen Protokolls unternahm er genau das was man erwartete, nämlich im exakt bemessenen Abstand verfolgten seine Pupillen ihre relative Marschrichtung, dabei gab er sich sichtlich wenig mühe, jedenfalls was die Verborgenheit anging. Was sich nun eben zwischen sie gesellt hatte war ein alter Knappe, ein Gedienter mit goldenem Kettchen am in der zusammengekniffenen Augenhöhle getragenen Monokel. Der Bursche erwies sich durchwegs als lästig, wohl an die siebenundsechzig Lenze, drapierte er sich exakt vor ihr, einen sachten, behandschuhten Händedruck später hatte sie sich dessen Präsenz zwar entledigt, merkte aber dennoch seine Aufmerksamkeit auf sich ruhen. Priorität, unwichtig. Möglicherweise würde sein Veteranenstatus ihn nicht in die unmittelbar erste Schlachtenlinie befördern, ihn aber auch sicherlich nicht vor dem Schicksal des Artilleriebeschusses bewahren. Nun also Lysander, zum Zweiten. Wiederum waren es die grauen Iriden welche sich wohl auf ein mentales, waffenloses Duell mit den ihrigen einließen. Sie beschloss dieses anzunehmen, interessiert an seiner vordergründigen Reaktion, sowie an seinem weiteren Verhalten. Tatsächlich schien er eine Weile auszuharren, wohl doch ein brauchbares Individuum, kein verkümmertes Bürschchen wie der Rest der in diesem Saale versammelten Herrschaften. Nun war sie sich sicher das keine andere Persönlichkeit mehr innerhalb der akustischen Reichweite war, sie standen gar etwas abseits. Nicht auffällig, nur sekludiert, umgeben von geschwätzigen, älteren Männern. Mochten sie palavern.

„Fahnenjunker Yllyus Lysander, wie man annehmen darf?“, sie zog sich bereits während des ersten Atemzuges den Handschuh von der Rechten, bot ihm diese dann formell an, „Von der Zehnten, wie mir zugetragen wurde? Sie finden mich überrascht.“, eine theatralische Ausschmückung fragwürdigen Gehalts, vollkommen unwahr, aber an sich hervorragend gespielt, genau abgestimmt, der Schein wurde gewahrt, „Mir wurde zugetragen das lediglich Fremdweltler in dieser Kompanie dienen würden. Möglicherweise kehrt doch noch militärisches Statut in diesen „Gewalthaufen“ ein. Wir wurden noch nicht vorgestellt. Karin von Skallen, 9te Infanteriekompanie. Es wird mir ein persönliches Vergnügen sein, gemeinsam mit Ihnen im Stab zu dienen.“, dann deutlich gedämpfter, „In geschätzten siebzehn Minuten wird sich diese Versammlung versprengen. Ich werde diese Halle in exakt zwei Minuten verlassen, werde mein provisorisches Büro aufsuchen. In zehn Minuten werden sie mir nachfolgen, unauffällig. Achten Sie darauf das Sie keiner verfolgt.“, sie ließ seine Hand los, dann wiederum deutlicher hörbar, selbst für den nächststehenden Stabsunteroffizier, „Trefflich, trefflich Fahnenjunker, für wahr. Wer hätte nur gedacht, dass Sie über eine derart weitreichende Kenntnis der Wasserlandung verfügen. Zweifelsohne ein Vorteil bei diesem Manöver, ich werde auf Ihre fachliche Kompetenz zurückgreifen. Sie entschuldigen mich?“, was nun folgte glich mehr einer ausbalancierten Pirouette, der linke Fuß leicht schwebend, der andere Absatz fest aufgesetzt, militärisch hervorragend. Dennoch ungezwungen und in Anbetracht der Gesellschaft unauffällig. Anschließend verließ sie wie angekündigt die Versammlung, schlug dabei die allgemeine Richtung der Büros ein.
Zitieren
Lem war überrascht, ja fast geschockt als er die Naricht von Van horn bekam. Keine akten?! Klar in Milizeinheiten gab es so etwas manchmal und in diesen söldnerregimentern die mehr aufständische Zivilisten, nun ja von der "Güte" des Imperiums überzeugen sollten, aber in einer Regulären Einheit die sogar als " Kommandoeinheit " Tituliert wurde war so etwas ja warlich beinahe ein Slkandal, wie Lem fand.
Wiedereinmal ging dem Beamten durch den Kopf das die segensreiche Imperiale Bürokratie wohlmöglich noch lange nicht genug Fuss auf Ghomor gefasst habe.
So erhollte er sich erst wieder von seinem innerem "Schock"
als Van Horn fertig geredet hatte. Ähm ja vielen dank herr Haubtmann.
Er nahm das Papier entgegen, prägte sich noch einmal die Namen ein die Van Horn ihm genannt hatte, wobei er ja Bronkowitz schon kannte, und maschierte los zur Kommandantur

Kommandantur

Lem betrat das Gebäude und sah sich kurz um, immernoch war nicht zu übersehen das hier eine Besprechung stattgefunden hatte. Zum Glück kam Lem hier mal wieder der, eigentlich nutzlose, Status des Departmento zu gute. So wurde er von den Wachen, nach ausweisung seines Amtes, durchgellassen und wante sich gleich an einen Jungen Mann der, so sah es für den Beamten aus, einer der gesuchten Kandidaten sein könnte. ( Lysander )
Entschuldigen sie. Ich suche einen Adjutanten des Herrn Oberst Bronkowitz. Lem hatte wieder zu seiner üblichen Tonform zurückgefudnen und seine stimme klang so kühl wie eh und jeh.
Zitieren
Nachdem die Reporterin noch einige weitere male versuchte Informationen aus Tolin zu bekommen, trollte sie sich und ging weg.Als Tolin seinen Kaffee getrunken hatte machte er sich auf zu der Abendlichen Besprechung.
Während Van Horn sprach hörte Tolin aufmerksam zu und hob am Ende den Arm.
Herr Hauptmann eine Frage noch, ist es vielleicht möglich das wir zumindest noch einen Arztkoffer oder soetwas in der Art bekommen?denn Ehrlich gesagt mit meiner Santasche und dem was Hoffenlich auf den Fahrzeugen an Verbandszeug ist kann ich uns im Zweifelsfalle vielleicht 2 maximal 5 Stunden versorgen wobei ich von gar nicht von der Kampfstärke anfangen will
Zitieren
In der Nähe des Kreuzzugsbrückenkopfes.

Das erste Anzeichen dafür, dass sie nicht die Entdecker eines unbekannten, von Menschen vollkommen unbesiedelten, Kontinentes waren, erhielten die vier Dragoner in Form einer Vulture. Diese kam über die Küstenlinie herangedonnert, bremste über ihren Köpfen ab und hüllte sie kurz darauf in einem Kegel weißen Lichtes. Ganz offensichtlich ein Patrouillenflug. Die waffenstarrende Maschine drehte eine Runde über ihren Köpfen und setzte ihren Flug dann fort.
Ich würde sagen unsere Verkleidung hat die erste Probe bestanden. Bemerkte Betty, nachdem der Flieger weit genug entfernt war um wieder sein eigenes Wort verstehen zu können.
Gut für uns, aber auf der anderen Seite bedeutet es, dass das Lager von Spionen der anderen nur so wimmeln dürfte. Setzte Mc Coffin hinterher und nutzt die kurze Pause um sich ein LHO anzustecken.
Nur logisch. Die PVS kann unmöglich jeden Pilger überprüfen der über das Meer kommt. Sie können sich nur darauf beschränken ihre eigenen Reihen möglichst sauber zu halten. Das es nicht sonderlich schwer ist sich einzuschleichen, dafür sind wir der beste Beweis.
Sie nahmen ihren Marsch wieder auf und konnten schon sehr bald ihr Ziel ausmachen. Eine Insel des Lichts, im Meer der Dunkelheit, eine gute Strecke weiter voraus. Es schien sich um irgendeine alte Hafenanlage zu handeln, auch wenn sie keine direkte Berührung mit der Wasserlinie hatte. Die Lektüre über ihr Einsatzgebiet gab den passenden Hinweis dazu. Das Gebiet auf dem sie sich befanden trug den Namen „Schwämme“ und das aus dem einfachen Grund, dass sie im Frühjahr zur Gänze überflutet war. Der Hafen würde dann für hochseetüchtige Schiffe erreichbar sein.
Im Augenblick schien er den Brückenkopf der gohmorischen Truppen darzustellen. Vor der Küste ließen sich, anhand der Positionslichter, verschiedene Schiffe ausmachen. Die Anlage selbst war in den Schein von Feuern und Flutlichtern getaucht. Am beeindruckendsten war jedoch das Kriegsluftschiff, welches über allem hing und seine Suchscheinwerfer, zuckenden Fingern gleich, über das Umland tasten ließ.
Sie gönnten sich noch eine Pause, in welcher der abschließende Funkkontakt zur Heimatbasis hergestellt wurde. Die Quintessenz daraus war, dass man über diesen Weg ab jetzt nicht mehr kommunizieren würde. Ein Tribut an die eigene Tarnung. Vielmehr erging ihr Einsatzbefehl und die Instruktionen über einen Mittelsmann in den Reihen der PVS oder der Pilger. Der Deckname dieses Subjekts war Schlangenmutter, während sie selbst nun die vorher erschaffenden Legenden annehmen würden. Demnach war Kastors neuer Name Sergej Makarenko, geboren in der FU aber in Gohmor aufgewachsen. Sein Einsatzname lautete Taipan. Betty hörte nun mehr auf den Namen Suellen Craft, aus Mc Coffin wurde Harry Langenscheid und Andru erlebte seine Wiedergeburt als Elias Freeman. Ihre Kampfnamen waren der Reihenfolge nach: Mamba, Viper und Kobra.
Schlangennamen? Abgedroschener ging's wohl nicht?
Wenigstens haben sie mich nicht Blindschleiche genannt.


Sie erreichten das Lager ohne Probleme, wirkliche Sicherheitsvorkehrungen gab es nicht. Das mochte daran liegen, dass sich alles im Zustand des Aufbruchs befand. Während die PVS sich einigermaßen diszipliniert ins Landesinnere aufmachte, war der Strom aus Pilger ein endlos wirkender Zug aus Menschen, die sich nach Gutdünken zu Gruppen zusammenschlossen und einen langezogenen Lindwurm bildeten, der sich ebenfalls vom Meer fort schlängelte.
Jetzt bestand die Mission der Dragoner darin unauffällig zu sein und auf eine Nachricht der Schlangenmutter zu warten. Sie würde schriftlich oder mündlich mit dem Satz, „Ein Mitglied des Haus Siris ist nur auf zwei Arten zu gebrauchen.“ an sie, bessergesagt an Kastor, herantreten. Daraufhin war es an diesem zu antworten, „Wenn es tot ist, oder im Sterben liegt und verraten kann wo seine Freunde sind.“

Nun galt es also zu warten.
Zitieren
Frau Leutnant stellte sich als eine von Skallen vor. Interessant. Das bedeutete, dass sie Anverwandte eines Ratsmitgliedes des Hauses Orsius sein musste, wie es Yllyus selbst war. Zugegeben, sein Vater war für ihn so weit entfernt, wie Terra es für Koron III war. Das äußerte sich tatsächlich nicht ausschließlich in gesellschaftlichem Stand, sondern viel mehr noch in persönlicher Antipathie. Aber der Fahnenjunker war noch jung. Der alte Herr dagegen neigte sich allmählich der Schwelle zu. Ungünstigerweise befand sich der ebenfalls von Yllyus ungeliebte ältere Bruder in etwa genau der Mitte zwischen ihnen. Auch wenn er sich derzeit in den Planetaren Verteidigungsstreitkräften die Sohlen ablief, Lysander würde nach oben kommen und sich nicht von solch selbstgefälligen Kreaturen aufhalten lassen. Eben war es noch Spinnerei gewesen, jetzt schien ihm die junge Frau Leutnant näher als erwartet. Das selbe große Adelshaus und ein unwürdiger Dienst in den Reihen Niederer verband sie schonmal. Fahnenjunker Yllyus Lysander, wie man annehmen darf? Von der Zehnten, wie mir zugetragen wurde? Sie finden mich überrascht. Diesen Worten folgte entsprechende Gestik und Lysander nahm die ihm dargebotene Hand an. Doch trotz lupenreiner Perfektion behielt sich der junge Mann ein paar Vorbehalte im Hinterkopf. Die Frau war ihm gewiss näher, als wohl alle übrigen in diesem Durcheinander von Streitkräften. Doch beide entstammten einflussreichen Familien des Adels und waren folglich in einem stetigen Überlebenskampf aus Lügen und Verrat der Juvenilität entwachsen. Es gab keinen erwachsenen Aristokraten, der sich frei von Vorurteil einem anderen, gleich welcher Herkunft, ohne Hintergedanken offenbarte. Adelsherzen waren kalte Herzen. Vernarbte Lebenspumpen, intrigant und so leiste ihre Arbeit verrichtend, als wären sie gar längst den Trägern entschwunden. Mir wurde zugetragen das lediglich Fremdweltler in dieser Kompanie dienen würden. Möglicherweise kehrt doch noch militärisches Statut in diesen „Gewalthaufen“ ein. Wir wurden noch nicht vorgestellt. Karin von Skallen, 9te Infanteriekompanie. Es wird mir ein persönliches Vergnügen sein, gemeinsam mit Ihnen im Stab zu dienen. Überflüssige Höflichkeitsfloskeln. Dahinter konnte sich neben einer tatsächlich gemeinten Freundlichkeit auch glatt das blanke Zähnefletschen eines blutrünstigen Raubtieres verbergen. Konversation, ein Spiel. Das Fachgebiet der gehobenen Gesellschaft. Und so oft unverstanden von dem ungebildeten Proletariat. Wer abgehängt am Absatz des Seins seine Krumen suchen musste, der hatte es auch nicht besser verdient, dass man solchen den Zugang zu Geschriebenem, Etikette und Wohlstand versagte. Wer leben wollte, der musste kämpfen! Geschickt baute die Frau ihre Absicht in den Tausch von Floskeln mit ein. Das übrigre Gemurmel verbannte jeden Mithörer auf die Bank. In geschätzten siebzehn Minuten wird sich diese Versammlung versprengen. Ich werde diese Halle in exakt zwei Minuten verlassen, werde mein provisorisches Büro aufsuchen. In zehn Minuten werden sie mir nachfolgen, unauffällig. Achten Sie darauf das Sie keiner verfolgt Darauf reagierte der Fahnenjunker nicht im Geringsten. Er lächelte höflich zurück und wahrte militärische Disziplin, schließlich befand sich die Frau in erhöhter Position. Ich freue mich ebenso, Frau Leutnant. Trefflich drücken Ihre Worte den Stand der Dinge aus, seit dem wir erfolgreich angelandet sind. Trefflich, trefflich Fahnenjunker, für wahr. Wer hätte nur gedacht, dass Sie über eine derart weitreichende Kenntnis der Wasserlandung verfügen. Zweifelsohne ein Vorteil bei diesem Manöver, ich werde auf Ihre fachliche Kompetenz zurückgreifen. Sie entschuldigen mich? Selbstverständlich, Frau Leutnant, jederzeit. Es war mir eine aufrichtige Freude! Und schon war die Personalie von Skallen um eine ominöse Note reicher, gar interessanter. Die letzten Worte musste der Fahnenjunker nicht spielen. Das ausgeprägte Lügengen wurde nicht benötigt. Der kurze Wortwechsel hatte den Mann im Inneren erheitert. Nach außen tat sich davon nichts weiter. Zehn Minuten. Lysander achtete nicht auf etwaige Chronometer. Er zählte ab dem Verschwinden der Frau im Stillen die Sekunden runter. Ohnehin hatte er nur zu warten, dass das Programm des Offiziellen die stets gewollte Zugabe zu einem Ende brachte. Doch so leicht war es doch nicht. Etwa nach der Hälfte erdreiste sich eine dunkel gekleidete Gestalt mit Habitus und Präsenz eines unbeholfenen Beamten. Eine Aura haftete dem Mann an, dass er fehl am Platz wirkte. Der Aristokrat bejahte dies und blickte von oben leidenschaftslos und desinteressiert auf den bemühten Verwalter herab. Sie wünschen? Entschuldigen Sie, ich suche einen Adjutanten des Herrn Oberst Bronkowitz. Dann Gratulation zu dieser Leistung! In welcher Angelegenheit begeben Sie sich hervor, Beamter?
Zitieren
Gefechtsstand und Stabsabteilung/ Büro von Leutnant von Skallen

Im Posteingangsfach auf Karins Schreibtisch stapelten sich die Dokumente.
Wer glaubte in einem Felseinsatz blieb der Papierkram zurück und kurze Meldewege lösten die Bürokratie ab, der irrte gewaltig. Noch bevor sie überhaupt in den kleinen Raum eintreten konnte, der vor der Requirierung durch die PVS das Büro eines Versorgungsoffiziers gewesen war, fing sie der Gefreite des Vorzimmers ab. Der Mann, um die zwanzig Jahre vielleicht, salutierte und machte penibel genau Meldung. Er war Karin seit ihrer Ankunft auf Horning als Schreibstubensoldat zugeteilt und hatte schnell gelernt wie er sich zu verhalten hatte um Ärger zu vermeiden. Somit war er wohl einer der korrektesten Mannschaftsdienstgrade im ganzen Lager der PVS. Seine Stiefel waren stets auf Hochglanz poliert, seine Uniform saß immer tadellos. Karin hatte ihren Kaffee unaufgefordert zur gewünschten Zeit am Platz und die Konversation beschränkte sich auf wesentliche, somit dienstliche Angelegenheiten. Dem Gefreiten war eine übergenaue Vorgesetzte, in einer warmen Schreibstube, lieber als ein nachsichtiger Offizier in einem Schützengraben.
Keine besonderen Vorkommnisse, Frau Leutnant. Die Listen mit den ausstehenden Versorgungsmaterialien sind eingetroffen, zwei Anrufe von Leutnant Schiller, aus der Dritten. Es geht um die Einteilung der Flugpläne, ich habe gesagt sie rufen zurück sobald sie dafür Zeit finden. Oberst Bronkowitz hat zwei Marschrouten entworfen und verlangt das sie noch einmal drüber sehen und gegenzeichnen, damit sie morgen früh an die Einheiten rausgehen können. Der Kapitän des Luftschiffes hat die Verlegepläne ins Landesinnere geschickt und bittet um schnellstmögliche Bestätigung. Liegt alles in ihrem Posteingang.
Ich habe die Übersichtskarte in ihrem Büro aktualisiert und in dem Thermogeschirr auf ihrem Schreibtisch steht etwas Suppe von der Abendverpflegung.
Ach ja, ein persönlicher Brief ist auch dabei.
Aus Gohmor.
Liegt oben auf.

Damit begab sich der PVSler wieder an seinen eigenen Schreibtisch zurück, wo ein nicht minder umfangreicher Papierberg auf ihn wartete.

Wie sich offenbarte war der Brief aus Gohmor vom Hause Orsius abgeschickt. Genauer gesagt aus einer der privaten Wohneinheiten. Die diversen Poststempel deuteten darauf hin das er eine beachtliche Odyssee hinter sich hatte, bis er schließlich beim Feldpostamt der Armee gelandet war.
Der Absender war ein gewisser Obedey Orsius. Niemand der im Haus unter diesen Namen existierte war bekannt. Eine geschwungene Handschrift zierte mehrere Blätter edlen Briefbogenpapiers, wie es eine Privatperson für seine Korrespondenz verwenden würde.

Meine liebste Nichte.
Endlich komme ich dazu dir zu schreiben und dir ein paar Neuigkeiten aus der Heimat mitzuteilen.

Ein Aktivierungsbrief, Nachrichtenübermittlung der alten Schule. Gewiss gab es sichere Wege der Kommunikation, doch oftmals waren die einfachen Methoden die besten. Der erste Absatz, der sich in belanglosen Begrüßungsfloskeln erging, war dazu gedacht anzugeben wo sich die Stellen mit den relevanten Informationen finden ließen.
Wenn du den Brief in Händen hältst, sind wir schon am Strand angekommen.
Ein Urlaub war auch längst überfällig. Gerne hätte ich es gesehen das du dich während meiner Abwesenheit um meine Haustiere kümmerst, ganz so wie beim letzten mal. Tatsächlich gibst du eine hervorragende Schlangenmutter ab.
In meiner kleinen Kolonie gibt es auch schon wieder Nachwuchs und ich bin wahrlich Stolz so seltene Tiere bekommen zu haben. Ein Taipan, eine Mamba, Viper und Kobra sind bereits geschlüpft und gedeihen prächtig. Der Händler der sie mir verkaufte, ein gewisser Sergej Makarenko, hat mir wirklich einen Vorzugspreis eingeräumt. Wenn du von deinem Abenteuern in der Fremde zurück bist musst du sie dir unter allen Umständen einmal ansehen.
Im weiteren Verlauf umrissen folgende Floskeln und scheinbar oberflächliches Gerede, dass es bei Karin lag mit den eingetroffenen Kräften Kontakt aufzunehmen und sie den eigenen Kopf anstrengen musste um dies bei der unüberschaubaren Anzahl an Pilgern zu bewerkstelligen. Das Schlüsselwort war im letzten Absatz verborgen, welcher die Begebenheit auf einem Empfang zu schildern schien.
Ich denke nicht das du dich noch an ihn erinnerst, so klein wie du damals warst. Wir dienten damals beide bei den Haustruppen und haben so manche Schlacht zusammen erlebt. Ich stehe also mit deiner Tante im Saal und tue so als würde mich das Geschwätz des Redners interessieren. Da höre ich hinter mir wie jemand sagt. „Ein Mitglied des Haus Siris ist nur auf zwei Arten zu gebrauchen.“ Mir tritt ein großes Grinsen ins Gesicht und ohne mich umzudrehen antworte ich: „Wenn es tot ist, oder im Sterben liegt und verraten kann wo seine Freunde sind.“ Das war ein soldatischer Scherz zwischen uns in jüngeren Jahren, musst du wissen. Wir sind uns dann herzlich in die Arme gefallen und der Rest des Abends war mit Anekdoten und alten Erinnerungen gefüllt. Nun schloss sich wieder eine Passage an die nur als Lückenfüller diente und lediglich die Schlussworte beinhalteten noch etwas von Interesse.
...alle guten Wünsche von deiner Tante und mir. Pass gut auf die auf und halte den Kopf unten wenn es dort Ärger gibt. Ich versuche dich aus dem Urlaub zu erreichen, doch kann ich noch nicht sagen auf welchem Wege, da die Post zuweilen recht unzuverlässig sein kann.

In Liebe, dein Onkel Obedey
Zitieren
Wie so oft war Hoyt von den hiesigen Offizieren genervt. Ständig wollten sie etwas von einem, sagten es aber natürlich nicht selbst, sondern schickten einen sonst wohin. Seit das 3. Gefechtsschwadron vor einigen Stunden hier in dieser Kaserne angekommen war, hatte er permanent Stress gehabt. Nur wenige Minuten nachdem Hoyt aus seinem Läufer ausgestiegen war, hatte man ihn zu seinem vorgsetzten Offizier geschickt, der ihn mit wenigen Worten in eine andere Einheit versetzt hatte. Dazu zu noch zwei Akten und dann natürlich gleich wieder weggeschickt. Die genauen Gründe für diese Versetzung hatte man ihm gegenüber natürlich nicht erwähnt. Ein Leutnant hatte davon geschwafelt, dass man somit die Bereitschaft zeigen wollte, mit der Fremdwelterkompanie besser zusammenzuarbeiten. Hoyt war klar, dass er die wahren Gründe sowieso nicht erfahren würde und hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht weiter nachzuhaken. Natürlich würde er morgen schon wieder ausrücken müssen, war ja irgendwie klar gewesen, bei seinem Glück. Danach hatte er dann die Freude gehabt den Mechanikern klarzumachen, wie dringend es war den Sentinel für den nächsten Tag wieder einsatzbereit zu machen und die Männer hatten sich natürlich wieder beschwert und behauptet wichtigere Aufgaben zu haben. Nachdem er sie ziemlich zusammengefaltet hatte, erklärten sich sich doch kleinlaut dazu bereit sich darum zu kümmern. Seitdem hatte sich Hoyts Laune schlagartig verbessert und er betrat den Raum in dem die Besprechung stattfinden sollte mit einem Grinsen.
In der Mitte saß natürlich der Hauptmann, van Horn oder so hieß er, ein Bär von einem Mann. Um ihn herum hatten sich die gemeinen Soldaten versammelt, dazu noch einige von diesen Spähern, wie man sie genannt hatte. Für Hoyt sahen sie zwar vielmehr nach Strauchdieben aus, aber das war ihm egal, denn mit solchen Leuten hatte er ja schließlich 15 Jahre seines Lebens verbracht. Im Gegensatz zu den Soldaten trug Hoyt immernoch seine Uniform, der einzige Luxus den er sich erlaubt hatte waren die hochgekrempelten Ärmel seiner Antischadstoffkombination.
Hauptmann van Horn? Ich bin Gefreit Calder, Soldat des 7. Panzergefechtsverbandes. Vor wenigen Minuten wurde ich in ihre Einheit versetzt, soll für sie die dringend benötigte Feuerkraft bereitstellen. So wurde es mir jedenfalls gesagt. Hier noch meine Versetzungsbescheinigung und meine Akte. Hoyt reichte dem Hauptmann die Bögen und nahm wieder Haltung an.
Ich weiß leider nicht was das Ziel unsere Einsatzes ist. Könnte mir das vielleicht jemand kurz erklären?
Zitieren
In der Nähe des Kreuzzugsbrückenkopfes


Gähnende Weite, ohne jegliche Ereignisse die den faden Marsch auflockerten. Das zeichnete also die sogenannten „Schwämme“ aus. Ein Haufen gefrorener Dreck, der in Kastors Augen keinerlei militärischen Einsatz rechtfertigten, aber gut, diese Tatsache spielte aus einem entscheidenden Grund keine nennenswerte Rolle, die jede andere Begründung in den Schatten stellte. Er war nichts weiter als eine menschliche Kampfdrohne, er wurde bezahlt um hier zu sein. Das war alles was zählte. Und ob er hier nun Hausmeister spielen durfte, um schmutzige Geheimnisse zu beseitigen oder eine Hilfsmission für obdachlose Mutanten leitete - tangierte Ihn, gelinde ausgedrückt… peripher, solange man Ihn eben bezahlte. Eine stark vereinfachte Sicht der Dinge, doch war das Leben meist ohnehin kompliziert genug, als das man sich auch noch um solchen Mist zu sorgen brauchte. Sollten sich doch andere um derlei unwichtigen Nonsens scheren. Erste Anzeichen auf zivilisiertes Leben, innerhalb dieser unsagbar hässlichen Schlammwüste war ein Vulture, eine stählerne Bestie, deren bedauernswerter Pilot wohl dazu verdonnert worden war, das Umland im Auge zu behalten. Eine Aufgabe, die er mehr schlecht, als recht erfüllte. Licht hüllte die kleine Gruppe ein, eine mehr als nur oberflächliche Musterung später, machte er sich bereits wieder auf den Weg. Wahrlich armselige Sicherheitsvorkehrungen. Kommentierte Kastor im Geiste, den Blick auf seine Dragoner gerichtet, welche das offensichtliche noch weiter hervorhoben, unnötig, aber dennoch amüsant. Als Zeichen seines Amüsements liess der Sergeant ein gehässiges Lachen verlauten, ehe er sich selbst dazu herabliess, seine Gedanken diesbezüglich zu offenbaren. „Was habt Ihr erwartet? Wir sind auf einem Kreuuuuuuuuuuuuuuuuuzzuuuuuuuuuuuuug…“ dabei zog er das Wort Kreuzzug besonders in die Länge, untermalt mit einem sprunghaften Oktavenwechsel, was die letztendliche Verachtung in seiner Stimme um ein vielfaches potenzierte. „… das passiert eben, wenn man Laien Macht gibt, ein grosser Haufen - teils religiöse Fanatiker, teils gieriger Abschaum und eben auch andere Gruppen mit Ihren jeweils eigenen Interessen… naja was soll`s, wir sind nicht hier um diesen Kindergeburtstag, den die Betbrüder einen Krieg nennen zu gewinnen.“ Kastor hob seine opulente Schulterpartie an, als würde er jegliche Bedenken bezüglich dieser Mission mit dieser einfachen Geste abschütteln können, bevor sich sein massiger Körper wieder in Bewegung setzte.

Es sollten keinerlei Begegnungen mit… naja mit irgendetwas folgen, es wirkte wieder so als seien die Dragoner die einzigen intelligenten Lebensformen weit und breit. Obschon, im Pilgerlager würde es wohl nicht besser aussehen, bedachte man welche Idiotie diese Lämmer hergeführt hatte. Freisprechung der Sünden? Als könne so ein kleines Kardinalsmännchen auch nur ansatzweise so etwas bewerkstelligen, der einzige der wahrhaftig vergeben konnte war der Imperator. Und der schien sich zumindest im Leben nicht sonderlich für sein „Volk“ zu interessieren, aber das war eine andere Geschichte. Der Sergeant der Dragoner hielt inne, er stand auf einer besonders hohen, wie auch tiefgefrorenen Düne und der Lagerplatz der (schein)heiligen Streitkräfte erstreckte sich direkt vor Ihm und seinen Kameraden. Lichter soweit das Auge reichte, wenngleich Hauptsächlich das kolossale Luftschiff ein wahrer Blickfang darstellte, der Rest wirkte dagegen recht bescheiden. Und ist vermutlich noch viel armseliger und beschissener. Der Hüne seufzte lautlos, er rutschte die Düne herab und nur noch das Luftschiff liess sich erkennen, ein passender Ort für eine letzte Meldung.
„Sergeant Arthelis an HQ… bitte melden HQ.“ Es dauerte keine halbe Minute, da dröhnte eine sachliche und recht emotionsarme Stimme aus dem kleinen Lautsprecher:
„Hier HQ, Sergeant Arthelis, es folgen die letzten Missionsdetails, ich empfehle Ihnen gut zuzuhören…“

Es folgte eine langer Monolog, seitens des Verbindungsmannes aus dem Hauptquartier, wenngleich die Informationen, durchaus dafür sorgten, dass der Arthelis seine Stirn in Falten legte. Nicht das er ein Problem hatte mit dem Wechsel der eigenen Identität, das war bei derlei Aufträgen Standard, ihm missfiel viel mehr, dass man es Ihnen so mitteilte. Da hätte ein kurzes Briefing im Voraus deutlich mehr Sinn ergeben. Dennoch fiel kein Wort der Beschwerde von seiner Seite, die machten Ihren Job und er den Seinen, damit war dieses Thema erledigt. Sein Blick fiel auf seine Mitstreiter, Andru oder besser gesagt Elias, lauschte wie der frisch erschaffene Sergej Makarenko höchstselbst stumm den Worten, während Suellen und Harry sich mit jeweils einem LHO-Stäbchen vergnügten. Als der Mittelsmann schliesslich verstummte, forderte er Kastor auf die Schlüsselinformationen knapp zu wiederholen, eine letzte Kontrolle, dass auch alles verstanden worden war. Der Sergeant tat wie Ihm geheissen, dann erstarb der Funkkontakt. Es begann.
„Schlangennamen? Abgedroschener ging`s wohl nicht?“
„Wenigstens haben sie mich nicht Blindschleiche genannt.“
Kastor lachte amüsiert auf, ehe er jeweils eine seiner Pranken, den beiden auf die Schulter legte:
„Bedenken zur Kenntnis genommen Harry, sieh es positiv… Schlangen sind „cool“, man hätte uns auch nach Gebäck oder Toilettenartikeln benennen können… und mir ist Taipan deutlich lieber als Tampon..“ ein belustigtes Glucksen später, fuhr er fort: „Jedenfalls, werden wir noch gemeinsam zum Lager gehen und uns dann zu 2 Gruppen formieren, Kontakt werden die Gruppen nur haben, sollte es notwendig sein, für Informationsaustausch oder bei Aufgaben die für ein 2er-Team zu gross sind, hauptsächlich aber über Funk. Elias, als Dienstältester… Mitarbeiter, bist du mein Stellvertreter, demnach leitest du die zweite Gruppe… Harry du gehst mit Ihm und keine Zankereien… sonst kommt Papa und legt dich übers Knie.“ Ein schiefes Grinsen und ein Augenzwinkern, liessen Mc Coffin`s drohenden Schreianfall, zu einer halbgemurmelten Beleidigung verkümmern. „Suellen, du kommst mit mir. Meine Herren, viel Spass im Winterwunderland und nicht vergessen, nicht mit fremden Menschen reden oder mitgehen.“ Eine abschliessende ausladende Geste folgte und die Gruppe setzte sich in Bewegung. War schliesslich alles gesagt, sie bewegten sich noch als Gruppe bis zum Lager, niemand hielt sie auf, selbst ein verdammter Ork hätte es vermutlich geschafft UNBEMERKT in dieses Lager zu kommen, wieder schallten die Worte Andrus durch seinen Kopf.

„Nur logisch. Die PVS kann unmöglich jeden Pilger überprüfen der über das Meer kommt. Sie können sich nur darauf beschränken ihre eigenen Reihen sauber zu halten. Das es nicht sonderlich schwer ist sich einzuschleichen, dafür sind wir der beste Beweis“

Kastor schmunzelte. Die 4 trennten sich, Andru und Mc Coffin verschwanden recht schnell in dem riesigen Menschenpulk. Es herrschte Aufbruchsstimmung, die PVS machte dies noch halbwegs professionell, die Pilger hingegen benahmen sich so, wie Kastor es erwartet hatte. Eine Herde von Schafen, die sich zum Schlachter führen liessen, sei es nun aus Gier oder Hoffnung, letztendlich machte es keinen Unterschied. Dieser armselige Haufen hatte nur eines – und zwar Masse. Tja der Agent der Dragoner sah es positiv. Blieben zumindest weniger Kugeln übrig die Ihm um die Ohren fliegen würden. Er blickte aus den Augenwinkeln zu Betty oder besser gesagt zu Suellen, die Ihn unverhohlen von der Seite anstarrte. Sein Haupt drehte sich um einige Nuancen in ihre Richtung. „Ja?“
In gedämpften Ton kam die Antwort sogleich: „Warum ich?“
Der Arthelis hob sachte seine Augenbrauen an, was bitte war das für eine Frage? Er war schliesslich der Boss, doch war er von zu „freundlichem“ Gemüt, um die Frage einfach abzuschmettern, im ähnlichen Flüsterton kam dann auch die Entgegnung:
„Naja, wenn ich schon hier bin, will ich wenigstens was Nettes fürs Auge haben... Sue, ich darf doch Sue sagen oder?“ Ein schelmisches Zwinkern folgte noch, während er und Sue, die irgendetwas von wegen „entsicherter Waffe“ brabbelte, sich in den Pilgerstrom einreihten. Zu Kastors Ehrenrettung musste man sagen, dass das ansprechende Äussere der Dragonerin nicht der ausschlaggebende Grund gewesen war. Okay… zumindest nicht ganz. Vielmehr hatte er bereits ausgiebig mit Andru und Mc Coffin zusammen gearbeitet und als wahrer Menschenfreund, lernte er immer wieder gerne seine Kollegen näher kennen und die gute Betty, war Grossteils eben einfach noch ein unbeschriebenes Blatt für Ihn, von der frivolen Gerüchteküche der orsianischen Truppen einmal abgesehen. Zudem würden die beiden sich wohl gut ergänzen, ebenso wie Andru und Mc Coffin. Nun hiess es marschieren und darauf warten, dass sich etwas tat, ob nun durch die ominöse Schlangenmutter oder eben etwas anderes. Nach Plan lief schliesslich nie etwas im Leben…
Zitieren
Dann Gratulation zu dieser Leistung! In welcher Angelegenheit begeben Sie sich hervor, Beamter? Lem schaut den Mann kurz an, wie imemr kalt und musstert diesen blitzschnell. So etwa shate r schon oft gemacht, als ehmaliger Inspekteur. Der Blickd es mannes ist ohne jegliches Interesse oder Elan. Etwas was oft so etwas wie Verachtung zeigt. Zwar weiß der Angehörige des Departmento Munitoriums all zu wenig über die Verhälltnisse auf Koron doch hat auch er von dem Hiesigen Adel gehört und der logischen Feindschaft die dieser dem Imperium, verstohlen, entgegenbringen soll. Das er einen Anhänger jener Aristokratie vor sich sieht kann der Mann kaum ahnen.
Ich binn beamter des Departmento Munitoriums, momentan bei der 10ten. Der Einheit wurden neue Mänenr zugewiesen doch ohne Akten, die ich jedoch für meine Aufgabe benötige. Man hat mich darauf hin hierher verwiesen um eben jene Papiere an zu fordern.
Der kleine, braun gebrannte, Mann hat dies tonlos vorgetragen und lässt nur kurz seine Augen umher scwheifen ehe er wieder den Adjutanten anschaut.
Zitieren
Kommandantur/ Büro Leutnant von Skallen

Schwungvolle von anmutigen Spitzen gekrönte Lettern, immer wieder in schmale Täler und scharfe Kanten abfallende Wortspiele. Das verwendete Papier entsprach standardisierten Schmuckbriefbögen, wie also als halbtransparente Wassermarke das Wappen des Hauses Obedey auf. Offiziell weitschichtige Verwandtschaft mit einem übermäßigen Hang zur Dramatik, sowie einem beinahe dekadent anmutenden Faible für kleine Reptilien. Dann „In Liebe“, welch herzliche Endung. Die gestärkten Bögen übereinander sortierend und anschließend über den Falz faltend, war es ein Kinderspiel die künstliche Korrespondenz wieder in den reichlich entwerteten Umschlag zu schieben. Alsbald verschwand auch dieser in der rechten, unteren Innentasche des Mantels.

Dann war da noch Suppe. Aufgewärmte Suppe. In einem steril glänzenden Thermogeschirr, es gab auf dieser gesamten Welt wohl kaum etwas minderwertigeres, dennoch, wie sie sich entsann hatte sie zuvor schon das Mittagsmahl übersprungen um einige lächerliche Korrespondenzen des Obersts zu prüfen. Der Mann mochte in früheren Jahren wohl ein einigermaßen passabler Militärtheoretiker und Feldherr gewesen sein, doch inzwischen war er kaum in der Verfassung seine eigenen Vorgaben zu erfüllen, was einerseits amüsant war – da vor allem die Reputation des Gouverneurs darunter leiden mochte – andererseits aber wiederum als geistige Arbeit auf ihr eigenes Schaffen zurückfiel. Der Teller hellbrauner Suppe wurde durch den eindringenden Löffel aufgewirbelt, Stückchen undefinierbarer Paste quollen aus den Untiefen hervor, dennoch, die Mahlzeit war wenigstens warm und proteinreich. Die Außentemperatur war kontinuierlich abgefallen, an den Scheiben des Büros bildete sich ein dunstiger Beschlag. Sie würden den Schreiberling, Gefreiten Katte, wohl daran erinnern müssen die Stube nicht allzu stark zu heizen. Man konnte darin leicht eine Verweichlichung des Geistes, sowie eine Schwächung der physischen Widerstandskräfte erkennen.

Beide dargebotenen Marschrouten wiesen letztendlich gewisse Mängel auf, vor allem da man letztendlich auch die logistischen Nachteile der Irregulären – der Kreuzfahrer – berücksichtigen musste. Dies geschah jedoch in beiden Varianten nicht. Doch angesichts eines etwas schnelleren Vorstoßes, bei marginalen 2,17 % höherem Ausfall an Personal – sei es durch Partisanen. Krankheit oder schlichte Desertion – war Route Nummer Zwo effektiver. Dann war da noch die Bestätigung für den Kapitän des Luftschiffes, eine weitere Routineangelegenheit. Schiller hingegen konnte warten.

Schlangenmutter. Sie schob das inzwischen ausgelöffelte Service zurück, Augenblicks darauf erschien Katte. Erstaunlicherweise wohl der einzige Mannschafter welcher über Disziplin und Rückgrat verfügte, sowie einen halbwegs passablen Eindruck machen konnte, sofern man das von einem bürgerlichen überhaupt Erwarten konnte. Seine Fersen knallten zusammen, ein knapper, zackiger Salut, als würde man derartiges von einem Schreiberling überhaupt noch erwarten. Gleich einer ausgehungerten Hyäne warf er sich auf das entleerte Thermogeschirr um es aus dem mittelbaren Arbeitsbereich zu entfernen.

„Katte, überbringen Sie diese beiden Mappen Oberst Bronkowitz. Ablage 2 übermitteln Sie dem Kapitän des Luftschiffes. Abschließend restituieren Sie der Offizierskantine dieses Service.“, über die Kante des Schreibtisches hinweg musterte sie den angespannten Gefreiten, „Bringe Sie gefälligst den Kragen Ihrer Feldbluse in Ordnung, mit diesem Knick könnten Sie tatsächlich noch als Kreuzfahrer gelten.“, ihr Blick strich weiter entlang seiner Uniform, „Sobald Sie all die erledigt haben, nehmen Sie sich den restlichen Abend Dienstfrei. Weggetreten!“

Schlangenmutter. Konsens. Vier Schlangen. Taipan, Kobra, Mamba und Viper. Sergej Makarenko. Ein Name welcher eindeutig der Föderalen Union entstammen musste. Welches Verbindungsglied war also angebracht? Schwarze Dragoner waren geschulte Infiltratoren, man konnte sich darauf verlassen das die Agenten gleichwertige Schlussfolgerungen durchführen mussten. Beide Seiten kannten nur Parole und Decknamen. Keiner wusste wer oder welchen Rang der jeweils andere besaß. Nur Namen. Register. Sie warf einen nachdenklichen Blick auf die Liste mit den eingetroffenen Versorgungsmaterialien. Mamba. Baumschlange. Taipan. Küstennähe. Kobra. Bodenlebend. Viper. Sand.... Unzureichend. Vollkommen unzureichend. Schlangen. Versorgung. Schlangenversorgung? Sie überflog einzelne Bestandteile dieser Versorgungsmaterialien. Wasseraufbereitung, Pionierwerkzeuge, Besteck, Uniformbestandteile, Ersatzteile, Verbände... Verbände. Medizin. Zeichen der Medizin, eine sich entlang des Stabes windende Schlange. Äskulapnatter...

„KATTE!“, der Gefreite hatte kaum das einen Stock tiefer liegende Portal der Kommandantur durchschritten, als sie ihn durch das rasch geöffnete Fenster zurückpfiff, Augenblicks darauf war er heran gestürmt, schon seine lederne Schreibertasche unter den Arm geklemmt, erschöpft atmend, „Ich entdecke hier eine gewisse Unregelmäßigkeit in den medizinischen Versorgungsgütern. Da ich damit beauftragt wurde die ausstehenden Materialien explizit zu kontrollieren werden Sie mich Augenblicks zum zuständigen Medizinallogistiker bringen, da ich dringenden Verdacht der Unterschlagung seitens der Kreuzfahrer hegen muss.“
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste