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Wenn die Welt doch immer so einfach wäre.. hörte Tolin Banks sagen und blickte ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Faszination an, er war zwar nicht der Meinung das der Schrank dumm wäre , aber so etwas aus seinem Munde klang einfach nur komisch. Inzwischen hatten sie sich in Bewegung gesetzt und Verließen die Stuben Richtung Kantine als Banks fast wehmütig,zumindest hatte Tolin den eindruck, sagte Das Wetter ist hier auch echt immer nur... leicht verwundert scherzte Tolin Kopf hoch Banks ,die Sonne wird schon wieder aufgehen und wenn nicht dann lassen wir uns halt dahinversetzen wo sie scheint.
Als sie die Kantine Betraten ging es zu wie in einem Bienenstock und eine Beachtlich leute Mischung aus Besteckklappern, Reden,Lachen und Flüchen füllte den Raum. Während Tolin durch die Reihen zu Banks ging der sich bereits gesetzt hatte, viel ihm eine zierliche Person auf die einige Tische weiter mit den Männern sprach.Wer oder was ist die denn und was will die hier dachte Joker noch bevor er sich Hinsetzte und eine Tasse dampfenden Korocoff vor sich stellte , die er aus faulheit voher aus einem Automaten geholt hatte. Nachdem er einen Schluck getrunken hatte sagte er Naja immerhin ist die Brühe heiß
Nachdem sie eine Weile gesessen hatten kam die Frau die schon die ganze Zeit durch die Kantine getigert war zu ihnen
Guten Tag die Herren, mein Name ist Joanna Doringtion und ich wollte wissen ob sie vielleicht für ein Interview bereit wären.
Was Zeitung , Interview , wie zum Teufel ist die hier Reingekommen?! dachte Joker während er schweigend in seinen Kaffee , oder das was man hier so nannte blickte. Soll doch wer anderes, darauf eingehen ich handel mir deswegen keinen Ärger ein. Da die Reporterin oder wie auch immer sie sich nannte keine Antwort bekam fuhr sie ungehindert fort Sie sind von der Zehnten Ghomorer oder?! Joker überlegte abermals ob er etwas sagen sollte oder nicht entschloss sich dann aber einfach keine Miene zu verziehen und schwieg weiter...
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Die Gruppe ind er Stube löste sich auf.
Lem half nun, wortlos, dabei die Stube auf zu räumen.
Die Meistend er Soldaten woltlen sich anscheinend in die Kantina verziehen, dem Beamten stand der Sinn alerdings kaum nach etwas zu Essen.
Stadessen hatte er vor sich ein wenig schlafen zu legen.
So schaute er, wärend die meisten anderen sich verzogen, nochmal seine Unterlagen, Formulare, Auswertungen usw. durch. Nach wie vor war beinahe sämtlicher, bisher anstehender, Papierkram erldeigt. So stellte der kleine Mann nur eine Liste mit den paar Dingen die er noch erledigen musste auf und legte sich danach einfach auf sein Bett.
Eine Weile musste er noch wachlegen und dem Munitoriums Inspekor gingen die bisherigen Erlebnisse durch den Kopf.
Ob ich eine Richtige Schlacht erleben werde, das Donnern der Attelerie, die Massend er Infanterie beim Angriff und das dröhnen von Panzern?
Lem hatte viel über solche Kämpfe gelesen, auch ab und zu Berichjte ausgewertet. Einmal hatte er sogar einen Unteroffizier der an Kriegsneurose Litt ans Komissariat verweisen müssen.
Doch diese erfahrungen waren natprlich nichts zum Live dabei sein.
Schließlich schließ döste Lem ein.
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Vier Stunden später.
Die Besprechung im Gebäude der einstigen Kommandantur hatte sich in die Länge gezogen. Ein unglaublich zähes Bereden, in dem jede Kleinigkeit bis ins Tausendste diskutiert und kritisiert wurde. Besonders die Kirchenmänner schienen an allem und jedem etwas auszusetzen zu haben. Fast erschien es van Horn, dass es daran lag, dass der Kardinal zu solchen Besprechungen nur seine Stellvertreter schickte, von denen sich jeder einzelne profilieren und hervortun wollte. Der Hauptmann bewunderte die Gelassenheit Oberst Bronkowitzs, der noch die letzte Winzigkeit in Ruhe bedachte und erwog. Bronkowitz war kein unbekannter Name auf Koron. In seinen jungen Jahren hatte er bei der Schlacht um die Grüne Zitadelle mitgewirkt und sich einen beachtlichen Ruhm erworben. Zwar hatte ihm das Leben als Reservist und alternder Held gezeichnet, doch hinter Trinkernase und ansehnlichem Bauchumfang schien noch immer der Verstand eines wirklichen Soldaten zu arbeiten.
Während es um irgendeine Marscheinteilung ging ließ van Horn seinen Blick schweifen, nur um zu verhindern das ihm die Augen zufielen. Die trockene Luft der Heizstrahler und die uninteressanten Aspekte des Gesagten wirkten wie Blei auf seine Lider.
Zwei der vier anwesenden Adjutanten des Oberst waren definitiv Orsius- Leute. Ein junger Kerl im Rang eines Fahnenjunkers und eine Frau, kaum älter, im Rang eines Leutnants. Beide standen da als würden sie jeden Moment einen Orden verliehen bekommen und ihre Blicke schienen dem Versuch geschuldet, den Krieg allein durch grimmiges Dreinschauen zu gewinnen. Sie erwachten nur aus ihrer Erstarrung wenn der Oberst irgendeine Unterlage gereicht bekam, die transportable Hologrube bedient oder eine andere Karte auf dem Tisch in der Mitte ausgerollt werden sollte.
Auch die Vertreter seiner Heiligkeit waren sonderbare Figuren. Unweigerlich musste er an das gepredigte Wasser und den getrunkenen Wein denken. Während die Pilger draußen oftmals in Lumpen gehüllt um Feuer kauerten, protzten hier Hermelin behängter Brokat und goldene Ringe im Überfluss. Der Glaube war offensichtlich ein erträgliches Geschäft.
Endlich... es mussten an die zehn Jahre vergangen sein, wurde van Horn aufgerufen und machte Meldung. Im Anschluss erhielt er seine aktualisierten Befehle und brachte entsprechende Anträge ein. Sein Fall war in zehn Minuten abgehandelt und er war nicht sonderlich glücklich mit dem Ergebnis. Aber wie hieß es auf Krieg doch gleich? Wenn es nicht verstrahlt ist, kann es so schlimm nicht sein.
Also ließ er den Rest über sich ergehen, machte sich geflissentlich Notizen und dankte schließlich dem Gottkasier und allen seinen Heiligen, als sie entlassen wurden und er in die schneidende, aber frische Luft der Nacht hinaustreten konnte.
Auf der Stube, zwanzig Minuten später.
Dann sind wir also vollständig?
Gut!
Die Soldaten und Nichtsoldaten drängten sich in der Stube, welche ihre Anzahl gerade so fassen konnte. Van Horn störte sich nicht daran das einige nur in Schadstoffkombi da saßen, andere im Unterhemd, mit aufgeschnürten Stiefeln. Formel war es heute wirklich zur Genüge zugegangen.
Also Leute, die Sache sieht wie folgt aus. Unser Trupp wurde aufgrund der Vorhutaktion von gestern und einem Einsatz, an dem einige von ihnen teilgenommen haben, der aber als geheim eingestuft wurde, mit einer Sonderfunktion betraut. Wir werden weitgehend unabhängig vom Rest der Armee operieren, abseits der Marschrouten, im Hinterland oder als Vorausabteilung. Unser Aufgaben werden Aufklärung, Sabotage und Präzisionsangriffe umfassen, ebenso wie Kontaktaufnahme mit der lokalen Zivilbevölkerung.
Auf meine Anmerkung das der Großteil von ihnen keine wirkliche Spezial- oder Kommandoausbildung genossen hat, hat man mir gesagt: „Das Feld ist der beste Lehrer.“ Der Hauptmann verzog unwillig das Gesicht, sprach dann aber weiter ohne einen Kommentar zu dieser Anmerkung fallen zu lassen. Die angeschlossenen Teile, sprich die Pilger von ihnen Herr Messer, die Mechanicusvertreter unter Bruder Sindri und Departmento Munitorums Vertreter ar Lima, bleiben uns bis auf Weiteres angeschlossen.
Ich habe darauf hingewiesen, dass wir für diese Aufgabe entsprechende Ausrüstung brauche und dachte das wir zusätzliche Fahrzeuge, zu den beiden gepanzerten mit denen wir gekommen sind, bekommen.
Da habe ich mich leider geirrt.
Da momentan ein Versorgungsengpass zu vermelden ist, werden die beiden Transportpanzer zur Unterstützung der Infanterie in der Hauptstreitmacht benötigt. Man hat uns dafür... überschüssige...er sagte dies mit hörbarem Abscheu in der Stimme, Fahrzeuge der Logistikkompanie Neun zukommen lassen. Bestehend aus: Er blätterte in seinem Notizbüchlein zwei Seiten zurück. Zwei Heckermann- 3, einem Lastwagen- 7 mit Allrad und ein Krad A26. Über die Zuteilung von Fahren und so weiter reden wir gleich noch.
Ich hätte mir natürlich etwas Gepanzertes gewünscht, oder wenigstens ein paar schwere Waffen. Aber Fehlanzeige. Mir wurde zwar versichert, dass wir hochwertigeres Material kriegen, sobald die Versorgungsschiffe eingetroffen sind aber wie lange das noch dauert wusste niemand zu sagen. Naja wir müssen das Beste aus dem machen was wir haben. Da wir voraussichtlich für mehrere Tage von der Hauptmacht getrennt sein werden, gibt es auch entsprechende Ausrüstung. Das heißt, Thermozelte, verpackte Rationen, Schadstoffmesser und so etwas. Insgesamt drei Kisten voll. Die laden wir auf den LKW, dann ist immer noch genügend Platz für Personen und vielleicht für Beuteausrüstung. Ich bin kein Freund davon mich beim Feind zu bedienen, doch momentan sehe ich keine andere Möglichkeit an bessere Ausrüstung zu kommen. Die glorreiche gohmorische PVS klaut Waffen bei Milizen, weil drei Nachschubkutter nicht pünktlich sind. Man man man!
Naja was soll!?
Also die Aufteilung auf die Fahrzeuge ist wie folgt:
Kruga sie werden sich mit der A26 vergnügen. Sie sind quasi mein Auge und meine Verbindung zu den anderen Fahrzeugen, da wir nur ein Funkgerät haben werden. Führungsfahrzeug mit Levy als Fahrer und mir als Beifahrer. Anderson, sie dürfen sich mit dem LKW vertraut machen und den zweiten Heckmann überlasse ich den Herren der externen Kräfte. Ihre Pilger, Herr Messer, begleiten uns auf ihren Tieren. Bei den Witterungsbedingungen und dem Schlamm da draußen, werden sie uns an Mobilität vielleicht sogar überlegen sein. Der LKW wird auch Futter für die Vierbeiner mitführen. Wie sich die restlichen Leute auf die Fahrzeuge verteilen habe ich hier aufgelistet. Er nahm ein geknicktes Blatt Papier aus seinem Büchlein und legte es entfaltet in die Mitte des Tisches. Mit Bleistift waren das die Zuteilungen vermerkt.
Wir erhalten die Fahrzeuge morgen früh.
Da wir erst in der morgigen Nacht ausrücken werden ordne ich hiermit allgemeines Ausschlafen an. Ich habe die Übergabe der Fahrzeuge durch die Neunte für zehn Uhr vereinbart. Wir werden die Fahrzeuge auf Funktionstüchtigkeit überprüfen, auftanken, uns mit ihnen vertraut machen und sie weiß streichen. Das ist der Auftrag für den kommenden Tag.
Ich wäre den Brüdern des Mechanicus sehr dankbar, wenn sie sich die Maschinen der Fahrzeuge ansehen würden. Ich will der neunten Kompanie keine Schlamperei nachsagen. Aber noch weniger will ich mitten im Nirgendwo liegenbleiben. Sobald die Nacht hereinbricht brechen wir auf. Genau Auftragsparameter erhalten wir kurz vor den Aufbruch.
Unsere kleine Einheit wird im Stab jetzt unter Einsatzgruppe 1 geführt, nur falls sie jemand fragen sollte wo sie eigentlich hingehören. Außerdem hat man uns die Ehre zugestanden... wohl aus leichter Beschämung darüber das man sonst nicht viel für uns erübrigen konnte, eine eigene Truppenfahne und Markierung zu beantragen. Ich finde das zwar momentan zweitrangig, aber wenn ihnen Ideen durch den Kopf gehen, lassen sie es mich wissen. Auch ja wir bekommen morgen früh noch drei Neue zugeteilt. Gefreite namens... wieder ein kurzer Blick in das kleine Buch, Kling, Fox und Ragnar.
Weisen sie die Kameraden bitte entsprechend ein.
So, nun noch etwas zur Gesamtsituation des Feldzuges.
Der Feind ist weiterhin auf ganzer Linie auf dem Rückzug. Wir haben es ja hier selber erlebt. Der Gegner schafft alles Personal und Material nach Westen.
Im Stab wird davon ausgegangen, dass die Allianz aus Milizen, Zefarius-Anhängern und abtrünniger PVS entweder die Hauptstadt Horning selber verteidigt, oder aber bis zur Grenze von Truzt marschiert, dort Stellung bezieht um sich zu stellen. Auch möglich das sie direkt bis Truzt flitzen und hoffen das der Gouverneur uns an den Grenzen Halt machen lässt. Wie dem auch sei, das Oberkommando in Gohmor hat entschieden, dass es unsinnig wäre jede Dammstadt in der Schwämme zu sichern. Es werden daher nur die Städte auf dem Weg zu dem Klippen befriedet und gegebenenfalls besetzt. Während der Pilgerheer breit gefächert vorrückt, bildet die PVS einen Keil. Die Armeen stoßen zwischen den Giftsümpfen vor und überwinden die Klippen. Auf der Hochebene wird ein Brückenkopf eingerichtet und von dort aus der Sturm auf Horning vorbereitet. Es ist mit Störaktionen, Attentaten und kleineren Verzögerungsgefechten zu rechnen. Größere Kampfhandlungen sind in nächster Zeit nicht zu erwarten, da wir über die Luft- und Seeüberlegenheit verfügen. Dennoch ist natürlich äußerste Wachsamkeit geboten. Lassen wir uns nicht von vermeintlicher Ruhe einlullen.
Nun gut, das sind die Fakten soweit. Sollte es noch irgendwelche Fragen geben, dann stellen sie sie jetzt.
Ansonsten legen sie sich aufs Ohr und wir sehen uns dann morgen zur Übergabe der Fahrzeuge im Hof.
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Kommandatur
Zweieinhalb Millimeter. Dies war der exakt bemessene Abstand zwischen beiden Fersen, während sie in stoischer Manierlichkeit, Hände hinter dem Rücken ineinandergelegt, den wortreichen, floskelverseuchten und nahezu beschwichtigenden Ausführungen des vorgesetzten Offiziers lauschte. Zumindest in diesem trivialen Sinne. Nicht wirklich. Ohne das sich dies in ihrer Miene abzeichnete, musterte sie zunächst den breitschultrigen Bronkowitz.
Erstens. Alfred. Der bescheidene Name eines Knechtes. Alfred, der bloße Name war eine Xenophilie die ihres gleichen suchte. Seiner allgemeine Statur glich jener eines Walrosses, er wirkte wie von übermäßigem Morphingenuss aufgedunsen, sein dreister, wabbeliger Zinken war ebenso aufgequollen, wies eine markante Blautönung auf, während die massigen Schwimmreifen beinahe drohten die in knapper Not noch haltenden Knöpfe in umher schießende Schrapnellen zu verwandeln. Sein signifikantestes - gleichzeitig verächtlichstes – Merkmal war jedoch der breitgefächerte Schnäuzer welcher unterhalb dieses ekelhaften Zinkens posierte, wie ein öliger, schmutziger Lappen und dabei struppig wie ein unbehandelter Pelz. Zwar waren seine taktischen Rückschlüsse, sowie die hypothetischen Annahmen bezüglich feindlicher Doktrin und Strategie wohl letztendlich richtig, doch allein seine körperliche Masse verhinderte das man den Mann ernst nehmen sollte. Wahrlich, ein altgedienter Kriegsheld. Jemand von Rang und Namen. Bestenfalls etwas was man unter dem Absatz zerquetschen sollte... Dennoch. Morphinsüchtg. Tendenz zum Alkoholismus. Gesteigertes Selbstwertgefühl. Egomanie.
Zweitens. Ein weniger signifikanter Mensch, einer welcher gleichfalls goldene Balken trug und dessen Kragenspiegel ihn als Hauptmann auswies. Der Mann von Krieg. Seinen Akten mochte man entnehmen das er vormals Oberleutnant gewesen sein mochte, welche militärische Errungenschaft ihm schließlich die Beförderung einbrachte, hatte sie vorsorglich ausgeblendet. 36 Standartjahre, 120 Kilogramm, etwas über 190 groß. Vermutlich indoktrinierter Fanatiker, allerdings von einem kleinen, grauslichen Makel behaftet: PTBS. Zumindest eine abgewandelte Form dessen. Von Anfang an war klar das sich van Horn, Harald, so sein Name, nicht recht integrieren konnte. Ein Fremdweltler, einzelner Überlebender der Schlacht von Narrus III. Welch seltsamer Zufall das sich die Herren in Schwarz nicht näher mit ihm beschäftigen mochten, allein sein Umgang mit Staatsfeinden dort hätte ihm eine formlose Exekution einbringen müssen. Dennoch. Sein verhaltener Blick unternahm wohl eben erst den Versuch selbiges an ihr durchzuführen. Er musterte sie, dies nur allzu auffällig. Er war ledig, besaß also keinerlei nennenswerte Angriffspunkte für eine etwaige Erpressung, Nötigung oder dergleichen. Er war insofern doch makelloser als der kommandierende Offizier Bronkowitz. Instinktiv vermerkte sie diese Tatsache. Und Narrus III.
Drittens. Fahnenjunker. Orsius-Lysander. Yllyus, vor dreiundzwanzig Jahren zwischen den Schenkeln der Armenè herausgepresst. Angeblich war er in einen gewissen politischen Skandal um den Hochverräter Tarian verwickelt, zumindest waren gewissen nahe familiäre Bande vorhanden. Eine silberne Korona umgab den ebenholzschwarzen Scheitel, seine stahlgrauen Iriden konkurrierten in Aufmerksamkeit lediglich mit van Horn. Wenngleich dieser wie unmittelbar vor dem Winterschlaf wirkte. Er mochte diesen darüber hinaus auch noch körperlich überragen. In gewohnter Orsius-Manier hielt er sein Haupthaar kurzgeschnitten, bevorzugte eine stramme, seicht vorwärtsgebeugte Haltung in dazu passender Adjustierung. Lupenrein. Nicht wie sein Lebenslauf. Unlängst war er wohl aufgrund dieser Irregulären von der Zehnten unangenehm ins Rampenlicht gerückt worden, sehr zu seinem bedauerlichen Nachteil. Was es dem Hause wohl gekostet haben mochte diese Angelegenheit wieder zu bereinigen? Trivial. Nicht würdig für die Akte.
In der rechten, unteren Tasche ihres langen Ledermantels trugt sie noch immer die zusammengeknüllte Nachricht von ihrer „Cousine“Melindi. Eine weitschichtige Verwandte, kaum älter als zwanzig Jahre, so wollte es der gewahrte Anschein, eigentlich hatte sie schon lange das Papyrusalter überschritten und war quasi noch ein Relikt, ein Überbleibsel oder sogar Fossil besserer Zeiten. Für das Haus. Für die Familie. Nichtsdestotrotz war da jener Brief. Ein unbedeutendes, handschriftliches Brieflein eben. Nichts von besonderem Wert oder gar etwas von Bedeutung. Niemals. Eine legere Einladung, zu einer kleinen, familiären Feierlichkeit. Einer Taufe. Groß-Cousine Acrididaea habe anscheinend gar Vierlinge an Licht der Welt gebracht. Das lauschige Zusammensitzen bei einigen guten Flaschen aus der südwestlichen Region würde in baldigster Bälde stattfinden. Dummerweise war der Termine ausgerechnet am heutigen Tage, schade, zu gerne hätte sie ihre Cousine wieder einmal freundschaftlich in die Arme geschlossen. Tja, dann würde sie wohl mit den vier abgesetzten Agenten der Schwarzen Dragoner vorlieb nehmen müssen, welche am heutigen Tage etwa nördlich des Lagers abgesetzt würden. In einem Hopper. Feldheuschrecke. Wie einfallsreich.
Inzwischen hatte auch schon Kamerad Walross seine Konklusionen geschlossen, ergiebiges Studieren von unterschiedlichen Missionsparametern, sowie taktischen Karten und provisorischen Kommandoaktionen angekündigt. Sein Schnäuzer zitterte regelrecht vor Erregung. Auffälliger Weise hatte gerade van Horn – offensichtlicher Befehlshaber eines ausgesuchten Trupps der Zehnten – regelrecht fluchtartig die Kommandantur verlassen. Wie weggefegt schien der grobkörniger Winterschlaf. Dies war wohl auch Yllyus aufgefallen, zumindest waren es seine verräterischen Pupillen welche dem Hauptmann verfolgten. Bronkowitz seinerseits war nun abermals in eine eher sakrale Diskussion mit einem der „Heerführer“ der Kreuzfahrer verwickelt, also des untalentierten, stinkenden Gewalthaufens welcher sich als Armee betrachtete. Jenes Volkes welches mit seiner Anwesenheit hier die Luft verpestete, sei es durch übermäßig vergeudeten Weihrauch oder durch den mangelnden Willen anständig tiefe Latrinen in ihren Lagern zu graben. Doch all diese radikalen Ansichten blieben unter einem beinahe ausdruckslosen Scheingrinsen verborgen. Vielmehr versuchte sie sich gleichermaßen unter das gemeine Offiziersvolk zu mischen, zumindest solange bis das sie von vier besonders heiligen Pilgern hören würde.
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In der Stube bei der Besprechung.
Ferron gehörte zu jenen Soldaten die nur noch in Unterhemd, zerknitterten Hosen und offenen Stiefeln anwesend waren. Nach dem Essen in der Kantine hatte er die Gelegenheit genutzt und sich schon einmal auf das Bett geworfen. Für die Länge seines Körpers ein wenig zu kurz, aber wenn man die Beine leicht anzog passte es. Er musterte den Hauptman während dieser sprach. Van Horn wirkte reichlich erschöpft und alles andere als glücklich über den Ausgang der Stabsbesprechung, die sich ein ganz Weile hingezogen hatte. Der Späher fragte sich, was an einem verfluchten Krieg so komplex war, dass man Stunden brauchte ihn zu besprechen. Wie auf Befehl schossen ihm zwei Gedanken durch den Kopf. Aristo-Schnösel und Pilger. Kaum merkbar nickte er und ein verstohlenes Grinsen huschte über seine Miene.
Der Hauptmann kam zur Fahrzeug Verteilung. Seinem Gesichtsausdruck nach zu Urteilen, hätte man ihnen auch Fahrräder und Rikshas zur Verfügung stellen können und sie wären besser bedient worden. Kruga lauschte aufmerksamer als die Sprache gleich zu Beginn auf ihn kam.
Kruga sie werden sich mit der A26 vergnügen. Sie sind quasi mein Auge und meine Verbindung zu den anderen Fahrzeugen, da wir nur ein Funkgerät haben werden.
A26. Der Späher spulte in Gedanken einige Sekunden zurück. Ah.. das Krad. Na das gefällt mir doch. N' anständiger Untersatz und ich bin unabhängiger als die andern. Van Horn führte die Liste weiter, aber Ferron prägte sie sich nicht allzu sehr ein. Den Teil mit den Pilgern musste er so akzeptieren, auch wenn er bedenken hatte sie mitzunehmen, da sie ihm noch skrupelloser erschienen, als ein Ganger auf Morphin.
Der Bericht des Hauptmanns kam zur allgemeinen Situation. Der junge Mann nickte sie innerlich ab. Keine schweren Konflikte. Das find ich gut. Is' eh kaum Platz für n' Späher... Der Hauptmann endete. Er blickte in die Runde. Sollte es noch irgendwelche Fragen geben, dann stellen sie sie jetzt.
Ferron hob die Hand. Herr Hauptmann, sie sagten das ganze würde 'ne Kommandoaktion. Is' zwar schön, dass das Feld der beste Lehrer ist, aber ich würde Professor Feld ungerne überanstrengen. Ich könnte noch anbieten, wenn Interesse besteht, morgen, nach Überprüfung der Fahrzeuge, den Kameraden ein paar wichtige Dinge aus meiner Sonderausbildung beizubringen. Dann falln wir wenigstens nur noch auf wie 'n weisser Pudel, nich wie 'n bunter. Das dürfte meiner, natürlich nich' allzu gewichtigen Meinung nach, die Erfolgsquote für die Sache ein gutes Stück weit erhöhen. Ferron grinste, bei den letzten Worten leicht und nahm etwas, das einer Haltung ähnelte, an.
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Lem hatte recht gut geschlummert. Schließlich wachte er gähnend auf und bemergte das sich schon einige der Truppangehörigen in der, immer volelr werdenenden, Stube eingefunden hatten. Ach ja die besprechung des Herrn hauptmanns ist wohl bald vorbei.
So legte der Departmento beamte sich einen zettel und ein Formular zurecht, ausserdem sein Notiezbüchlein und wartete.
Er musste nicht lange warten den kaum war das Zimemr überfüllt ging auch schon die Befehlsausgabe Van Horns los.
Lem schiweg, wie die anderen, die ganze Zeit. Nickte nu. machte sich notiezen füllte sein Formular aus und betrachtete zu guterletzt noch den Zettel den der Hauptman ausgebreitet hatte auf dem die verteilung der Männer auf die Fahrzeuge geregelt war.
Das mit den fahrzeugen war dann auch die Sache die dem Departmento Angehörigem durch den Kopf ging. Da hat diese Einheit schon einen Munitoriums Mann und dennoch scheitert der Naschub. Krieg ist wirklich mehr als ur die Listen mit Soldaten, waffen, Muniton, Fahrzeugen... schade eigentlich aber imperator beschütz.
Lem machte sich auch ein klein wenig Sorgen darüber das die Einheit wohl kaum für die, ihnen angewiesene, Aktion vorbereitet war, ausbildungstechnisch.
Vieleicht bewähren sich wenigstens die Waffen die ich überprüfen soll, gerade jetzt wäre ein Versagen der geräte äußerst unpassend.
Das einzige Positive was der kleine Mann im laufe der Besprechung feststellen konnte war das sie Mechnaikus angehörige hatten die wohl sehr nützlich beim warten der fahrzeuge sein würden und Ferrons Vorschlag ein wenig der, ungenügenden, Ausbildungslage abhielfe zu schaffen.
Am Ende hatte lem ersteinmal keine Fragen sondern schrieb nur schnell seine Notiezen nieder.
Dch dann viel ihm noch etwas ein und er meldete sich. Herr haubtmann?! Könnten sie mir wohlmöglich noch die Akten der Neulinge kurz geben? Ich muss ihre Fähigkeiten in Bezug auf meinen Auftrag in der Einheit wegen der Waffen aufzeichnen. Er hatte wie immer höflich aber kalt gesprochen.
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Und ich bekomme fast jedes Fahrzeug flott, Sir! Sprengstoff und Aufklärung sind mir auch nicht fremd., schob Banks seinem Kameraden Ferron hinterher. Banks Uniorm saß etwas besser, zumindest das, was er noch von ihr am Leib hatte. Banks kannte Chosen, von denen der Offizier berichtete, nur zur Genüge. Das Benötigte kam nie dort an, wo es hin musste. Oder zu spät. Typisch Versorger!, gramte er im Stillen. Aufklärung und Nachschub machten einen Krieg meistens aus. Gute Aufklärung konnte ein paar faule Hunde im rückwärtigen Raum kompensieren. Aber gepanzerte Fahrzeuge wären doch etwas Schönes gewesen. Banks kam sich auf der Ladefläche des Lastkraftwagens dann doch etwas nackt vor. Insbesondere mit den Neuen. Er hoffte inbrünstig auf eine dichte Plane, die wenigstens das meiste vom Wetter abhielt.
Weißer Pudel, Du bist selbst ein Pudel!
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Kommandantur
Das Leben eines Adjutanten hatte sich in den letzten Tagen schnell von einem Versprechen in ein stetiges Frustrieren gewandelt. Bronkowitz wirkte ihm offen und zugetan und Lysander bezweifelte das nicht einmal. Der junge Offiziersanwärter musste sich eingestehen, dass dieser Verlauf wohl von Anbeginn der Wahrscheinlichste unter allen erwähbaren Szenarien gewesen sein muss. Über Nacht zum Fähnrich war eine Illusion, der er kurz anheim gefallen war, nach all den Monaten in der Zehnten. Die Wochen, in denen er vor- und zurückgerückt war, ohne Bewegung in seine widerliche Zwangslage als Gruppenführer von Gewöhnlichen zu bringen. Aus Enthusiasmus war Ekel geworden. Es gab regelmäßiges und gute Essen, doch die häufigen und langen Versammlungen schufen dazu zu viele Pausen für Imbiss und Getränk, jedoch kaum physischen Ausgleich. Man sollte nur den Bedarf decken, ermahnte sich der Fahnenjunker, während ein goldbehangener Kauz aus dem Klerus sich direkt in Angesicht das feiste Gesicht weiter mästete. Der Besprechungsraum des Stabes war überfüllt mit Gestalten und Halunken zwielichtiger Absichten und frevelhaftem Körperempfindens. Bronkowitz, so wichtig er als Truppenkommandeur für Lysander auch sein mochte, diente da ebenfalls als abschreckendes Beispiel. Der Bauchumfang maß in etwa so viel, wie Lysander in Kampfmontur und aufgenommenem Rucksack. Der Riechzinken in ein Rhinophym verkommen, der Habitus von Bluthochdruck gezeichnet. Vom Vorgesetzten losgelöst, erbrach sich sein Widerwillen über Quacksalbung und Weihrauch. Es stank regelrecht überall. Es waren auch überall Geistliche zugegen, die geradeso viel Rückrat aufzubringen vermochten, wie nötig war, um unter den schweren Stoffen nicht einzubrechen. Sinnlose Bittbekundungen und Vorrechte wurden vorgetragen, irgendwo scheinheilig verbrieft und bestenfalls in fremden Sternensystemen hinterlegt, in einer Kirche, deren Pförtner seit mindestens einhundert Dekaden im Staub verblich. Lysander empfand sich in dieser Gesellschaft als überflüssig und wurde vom Herrn Oberstleutnant auch nur sehr selten wirklich benötigt. Selbst ohne Atemmaske und Schadstoffkombination schien dem jungen Aristoi die Luft draußen wesentlich gesünder als in Gegenwart dieser unbedeutenden Speichellecker. Der kürzlich dazugestoßene Hauptmann war selbst eine bessere Partie. Während der überlangen Zusammenkunft wartete Yllyusr zwar äußerlich unbewegt in perfekter Grundstellung. Eine Tortur für alle ungeübten Muskel- und Gefäßsysteme. Doch die grauen Augen wanderten, sofern ohne Kopfdrehung möglich, ein jedes Mal zu den Bittstellern. Die Atmung des körperlich befleißigten Fahnenjunkers konnte aufgrund fehlender Aktivität bei einem Minimum des möglichen bleiben und verwölbte nicht einmal die maßgeschneiderte Uniform des schlanken Trägers. Von knapp zwei Metern Standardmaß aus ließen sich blitzende Habichtblicke verteilen. Der besagte Hauptmann, von Horn, zeichnete sich zwar nicht besonders durch seine fremdweltlerische Herkunft aus, doch besaß der Mann in dieser Runde ein gewisses Maß an Format, dem Yllyus eine Unterart von Respekt abzollen musste. Der Mann hatte wenigstens Profil und wirkte verhältnismäßig unkomprimittiert, sah man vom unverzeihlichen Makel der imperialen Ergebenheit ab. Vielversprechender wirkte dagegen eine andere Person. Ganz frisch angekommen, hatte sich eben eine Person Leutnant in die Runde gesellt. Bronkowitz schien über Aufklärung verfügt zu haben, während Lysander innerlich fasziniert schwärmte. Haltung und Uniform verrieten sie unmissverständlich als Dame aus gutem Hause. Eine kalte und berechnende Präsenz wurde in dem Raum durch sie erzeugt, dass es dem jungen Mann einen leichten Schauer den Rücken runterlaufen ließ, als die Versammlung sich Entförmlichte und er sich kurz zu ihr umdrehen konnte, um sie zu beobachten. Deutlich kleiner als Lysander selbst, der zugegeben auch nicht als verkümmert und abgebrochen bezeichnet werden konnte, blondes Haar, blaue Augen glaubte er zu sehen und reine Haut. Wenn ihn nicht alles täuschte, dann war die Frau Lautnant gar aus dem eigenen Hause. Orsius, zwei Schicksale weit entfernt an einem gottlosen Ort wie die Marschländer vor den Toren von Trutz. Beinahe der Beginn eines Melodrams. Der Fahnenjunker machte keinerlei Anstalten, seine beobachtenden Blicke zu verbergen, während sich die junge Aristokratin geschickt an die kleine Traube von Mitessern um Bronkowitz heranbegab. Sie beobachtete ihr neues Umfeld ebenfalls. Sie lauschte. Wissen war Macht. Unbestreitbare Kernerfahrung, wenn man es im gesellschaftlichen Haifischbecken in die Aduleszenz schaffen wollte. Er gönnte sich ein Schmunzeln und trat dann ein paar Schritt bei Seite. Er sondierte das Klientel, das viel zu träge aus dem Raum tröpfelte, als gäbe es hier etwas umsonst. Ein alter Haudegen, Teileinheitsführer X von der vernachlässigbaren Teileinheit Y trug ein Monokel zu grauem Schnäuzer und gekämmten, schütter werdenden Haar. Für einen Moment fand Lysander, dass ihn in älteren Jahren auch eines zieren könnte. Im Gegensatz zu dem verwitterten Gesicht dort hinten hatte Yllyus wenigstens das Gesicht dafür.
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Ich könnte noch anbieten, wenn Interesse besteht, morgen, nach Überprüfung der Fahrzeuge, den Kameraden ein paar wichtige Dinge aus meiner Sonderausbildung beizubringen. Dann falln wir wenigstens nur noch auf wie 'n weisser Pudel, nich wie 'n bunter. Das dürfte meiner, natürlich nich' allzu gewichtigen Meinung nach, die Erfolgsquote für die Sache ein gutes Stück weit erhöhen.
Und ich bekomme fast jedes Fahrzeug flott, Sir! Sprengstoff und Aufklärung sind mir auch nicht fremd.,
Klingt gut, das machen wir. Wenn wir morgen mit dem geplanten Dingen durch sind können sie uns an ihrem Wissen teilhaben lassen. Außerdem werden wir ja hoffentlich nicht gleich hinter dem Tor von feindlichen Horden angegriffen. Wir können also im Feld selber auch noch das ein oder andere trainieren. Am Ende werden wir noch eine richtige Einheit und nicht nur ein zusammengewürfelter Haufen.
Herr haubtmann?! Könnten sie mir wohlmöglich noch die Akten der Neulinge kurz geben? Ich muss ihre Fähigkeiten in Bezug auf meinen Auftrag in der Einheit wegen der Waffen aufzeichnen.
Ihre Akten habe ich nicht. Man hat mir kaum mehr als ihre Namen und Dienstnummern gegeben. Ich war darüber nicht sonderlich unglücklich, da ich mich im Feld nicht mit Papierkram belasten will. Was sie können und woher sie kommen werde ich die drei morgen einfach fragen. Aber warten sie... er riss eine Seite aus seinem Büchlein und kopierte die Informationen für Lem.
Hier! Gehen sie sie damit zum Kommandanturgebäude, ins Vorzimmer von Oberst Bronkowitz. Schnappen sie sich einen der Adjutanten. Das war so ein verkniffener Fahnenjunker und ein weiblicher Leutnant. An die beiden erinnere ich mich weil sie aussahen wie... naja egal wie. Gehen sie hin und schildern sie die Sachlage. Dann wird man ihnen sicher eine Kopie der geschickten Akten aushändigen.
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Nachdem Kurt ihn und Nyssa zusammengestaucht hatte und die Soldatin sich mit Verwünschungen verdrückt hatte, fing er an zu überlegen, wie er die anderen Späher zumindest für diese Nacht ruhigstellen konnte. Die Idee mit dem Schnaps gefiel ihm außerordentlich gut, nur war das Zeug hier an der Front leider nicht billig und es bestürzte ihn ziemlich als er für ein halbes dutzend Flaschen einen Großteil seines Geldes ausgeben musste. Aber manchmal musste man auch Dinge tun, die einem unangenehm erschienen und sollte sich lieber nicht beschweren.
Diese Lebensweisheit bestätigte sich von selbst als er mit seiner Ausrüstung bei den anderen Spähern ankam und sich demonstrativ einen Platz mit einer Seite zu einer Wand aussuchte. So viele feindliche Blicke hatte er nicht mehr gesehen, seit... nun ja, eigentlich seit Nyssa vor wenigen Stunden Joker und ihm beim Verhör unterbrochen hatte. Aber das tat jetzt nichts mehr zur Sache, denn die kleine Nervensäge war weit harmloser als die Gesellen unter denen er sich gerade befand. Ein oder zwei schauten ihn an, als hätten sie ihm am liebsten gleich das Fell über die Ohren gezogen, ein paar ignorierten ihn demonstrativ, der Rest jedoch schien sich wirklich nicht besonders für ihn zu interessieren. Wie allen anderen auch, gab man auch ihm einen Teller der mit einem Eintopf undefinierbaren Ursprungs gefüllt war. Die Köchin hatte zwar keine Gewürze zur Hand gehabt, trotzdem war es ihr gelungen etwas relativ schmackhaftes zuzubereiten. Fedor aß sein Abendmahl in aller Ruhe und prägte sich die Gesichter der Anwesenden ein, auf wen es zu achten galt und wer eher harmlos war, soweit man das bei dieser Bande ehemaliger Halsabschneider sagen konnte. Der Gefährlichste war natürlich Kurt, danach kamen die die auf den ersten Blick freundlich erschienen und sich jetzt mit ihm unterhielten. Am Ende der Nahrungskette standen dann natürlich die Trottel, die allein schon mit ihren Blicken seinen Tod angedroht hatten und auch jetzt noch damit beschäftigt waren. Wie löst man also solche Probleme zumindest teilweise? Richtig! Mit viel Schnaps. Schoss es Fedor durch den Kopf, als er die Flaschen aus seinem Rucksack hervorholte und den Leuten der Reihe nach einen Schluck anbot. Wie Fedor nicht anders erwartet hatte, griffen die anderen zu und bedienten sich, achteten aber gleichzeitig darauf, dass er als erster aus jeder der Flaschen trank. Im Gegensatz zu den Anderen hielt er sich jedoch bewusst zurück und wartete ab. Er besaß zwar nicht genügend Alkohol um sie alle in einen Rausch zu versetzen, dennoch aber genug um sie zumindest tief und fest schlafen zu lassen.
Nach einiger Zeit kam ein Bote vorbei, der erzählte, dass in einer der Stuben eine Besprechung stattfände, bei der der Hauptmann den Soldaten und spähern von ihremnächsten Auftrag erzählen würde. Außer Fedor folgten nur wenige dem Vorschlag, sich die Besprechung anzuhören, wobei er selbst einer der letzten war die eintrafen. Unauffällig schob er sich in den Raum und hörte den Ausführungen des Hauptmannes und den Vorschlägen der Soldaten zu. Er selbst hatte zwar im Moment nichts beizutragen, aber es interessierte ihn, was Kurt zu ihrem Einsatz sagen würde.
[- 100 Schekel]
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