03-27-2011, 06:18 PM
Nein, der Doktor war auf dem Weg sich zu stärken. Außerdem sind vor ihnen noch andere Verwundete, die schon länger auf Behandlung warten. Ihr Freund muss sich hinten anstellen, so wie alle anderen.
Diese kalte Antwort unterlegte die kahlköpfige Begleiterin Schinders mit einer drohenden Haltung, scheinbar ein Ausgleich dafür, dass sie ihr Gewehr nicht mehr gegen diese aufdringlichen Personen richten durfte. Nicht Ayris hatte die Lage geschildert, sondern die niemals ermüdende Joie. Eine wirre Geschichte über geraubte Versorgungsgüter, Hinterhalt und den Angriff eines Reiters.
Lassen sie gut sein, meine Liebe. Jemand der sich so für seine Kameraden einsetzt hat es wohl verdient das man sich ihn einmal genauer ansieht. Außerdem wäre es doch ein Jammer wenn diese farbenfrohe Geschichte ein tragisches Ende nehmen würde.
Die Augen der Bewacherin verengten sich sekundenlang zu schmalen Schlitzen. Dann zuckte sie lediglich resigniert mit den Schultern und brachte ein „Wie sie meinen Herr Doktor“ heraus.
Sie schlängelten sich durch die Reihen der Stöhnenden und flehend erhobenen Hände. Bei all seiner guten Laune hatte Schinder für diese keinen Blick übrig.
Endlich gelangten sie an die Bahre mit Naradas und mit der stützenden Hilfe Fräulein Fuchs kniete sich der Mediziner ächzend nieder.
Wollen wir mal sehen...
Das er sonderlich sanft mit seinen Patienten umsprang konnte man nicht eben behaupten, doch das er durchaus etwas von seinem Tun verstand wurde offensichtlich. Er hob mit dem Daumen die Augenlider des Verwundeten und begutachtete seine Pupillen. Dann legte er den Einschuss frei.
Sonderbar... Mit aufkeimenden Interesse, welches über die bloße Gefälligkeit gegenüber zwei ansehnlichen, jungen Damen hinaus ging, lösten die Finger etwas von dem verkrusteten Blut um den Einschuss und zerrieben es. Der Doktor roch an seinen Fingerkuppen und testete letztlich sogar indem er flüchtig die eigenen Lippen berührte.
Sein sie so gut und heben sie ihn auf, rasch... wir tragen ihn ins Operationszelt.
Gesagt getan. Die drei Krankenschwestern wider Willen schleppten den bewusstlosen Rasankuri zu der schrecklichen Stätte. Nachdem sie ihre Fracht auf dem OP-Tisch abgeladen hatten, forderte Schinder Ayris und Joie auf das Zelt zu verlassen um ihn nicht bei der Arbeit zu behindern.
Nachdem sie dieser Aufforderung nachgekommen waren, machte er sich ans Werk.
Nehmen sie ihm als erstes eine Blutprobe ab. Danach bringen sie den Assistenz- Servitor. Seine Helferin tat wie ihr geheißen, begleitet von den Schrein eines Unglücklichen, der im abgetrennten Nebenbereich unter Maitres Skalpell Qualen litt.
Nach wenigen Minuten war alles vorbereitet und Schinder machte sich daran das Leben des Rasankuris zu retten. Narkose gehörte dabei nicht zu den verfügbaren Mitteln, doch da Naradas bereits weggetreten war, tat es ohnehin nichts zur Sache.
Wie sich zeigte hatte das Geschoss wichtige Organe verfehlt, war dabei jedoch so ungünstig eingedrungen, dass ein Herankommen mit dem Kranichschnabel unmöglich wurde. Es war unter Militärärzten eine weitverbreitete Meinung das Kugeln und Geschosssplitter um jeden Preis aus dem Körper entfernt werden müssten. Das hatte zur Folge das viele Patienten nicht an dem Geschoss, sondern an der Behandlung starben. Steckte der Fremdkörper in Extremitäten, so war Amputation gemeinhin die gängige Antwort darauf.
Schinder beschränkte sich allerdings darauf nur die Wunde selbst zu versorgen, zu säubern und zu desinfizieren. Der Eintrittsbereich schwoll bereits an, was zwar für den Laien übel aussehen mochte, dem Mediziner jedoch verriet, dass der Körper mit dem Selbstheilungsprozess begonnen hatte. Die Versorgung durch den Arzt dauerte kaum zwanzig Minuten. Dann war Naradas ordentlich verbunden und ein Kühlakku lag über der Eintrittsstelle. Die Behandlung mit Jodoform hatte den Ohnmächtigen schmerzlich aufstöhnen lassen, doch er war nicht ins Reich des Wachseins zurückgekehrt.
Nun stand Schinder sinnend an der Seite des Mannes und blickte auf ihn herab. Nachdenklich strichen seine bleichen Finger über das spitze Kinn.
Dann endlich drehte er sich zur Seite und griff nach einer Spritze die jedem Phobieker kalte Schauer über den Rücken gejagt hätten. Routiniert fand die Spitze ihren Weg und durchstach den geschlossenen Blutkreislauf. Ein regelrechter Cocktail aus Aufputschmitteln, so wie ein Anteil Serum Dreizehn, brandeten durch die Adern des Kämpfers.
Tatsächlich begannen seine Lider schon wenige Momente später zu flackern. Schinder unterstützte diesen Vorgang, indem er ihm fest die Wangen tätschelte.
Aufwachen mein Junge... jaaa so ist es gut. Benommen und noch halb auf der anderen Seite sahen ihn bläuliche Augen an.
Du hast deinen Begleiterinnen einen hübschen Schreck eingejagt. Aber das Schlimmste haben wir ja überstanden, auch wenn du ein Andenken fürs Leben in der herumtragen dürftest. Na Na... nicht wieder einschlafen, hier bleiben.
Erneutes Bearbeiten der Wangen.
Du musst mir etwas erklären mein Sohn.
Wieso lässt sich jemand zum Wohl des Imperators zusammenschießen, durch dessen Adern das hier kreist. Er hielt eine Ampulle mit Blut vor die Augen des Rasankuris und wartete geduldig auf eine Antwort.
Diese kalte Antwort unterlegte die kahlköpfige Begleiterin Schinders mit einer drohenden Haltung, scheinbar ein Ausgleich dafür, dass sie ihr Gewehr nicht mehr gegen diese aufdringlichen Personen richten durfte. Nicht Ayris hatte die Lage geschildert, sondern die niemals ermüdende Joie. Eine wirre Geschichte über geraubte Versorgungsgüter, Hinterhalt und den Angriff eines Reiters.
Lassen sie gut sein, meine Liebe. Jemand der sich so für seine Kameraden einsetzt hat es wohl verdient das man sich ihn einmal genauer ansieht. Außerdem wäre es doch ein Jammer wenn diese farbenfrohe Geschichte ein tragisches Ende nehmen würde.
Die Augen der Bewacherin verengten sich sekundenlang zu schmalen Schlitzen. Dann zuckte sie lediglich resigniert mit den Schultern und brachte ein „Wie sie meinen Herr Doktor“ heraus.
Sie schlängelten sich durch die Reihen der Stöhnenden und flehend erhobenen Hände. Bei all seiner guten Laune hatte Schinder für diese keinen Blick übrig.
Endlich gelangten sie an die Bahre mit Naradas und mit der stützenden Hilfe Fräulein Fuchs kniete sich der Mediziner ächzend nieder.
Wollen wir mal sehen...
Das er sonderlich sanft mit seinen Patienten umsprang konnte man nicht eben behaupten, doch das er durchaus etwas von seinem Tun verstand wurde offensichtlich. Er hob mit dem Daumen die Augenlider des Verwundeten und begutachtete seine Pupillen. Dann legte er den Einschuss frei.
Sonderbar... Mit aufkeimenden Interesse, welches über die bloße Gefälligkeit gegenüber zwei ansehnlichen, jungen Damen hinaus ging, lösten die Finger etwas von dem verkrusteten Blut um den Einschuss und zerrieben es. Der Doktor roch an seinen Fingerkuppen und testete letztlich sogar indem er flüchtig die eigenen Lippen berührte.
Sein sie so gut und heben sie ihn auf, rasch... wir tragen ihn ins Operationszelt.
Gesagt getan. Die drei Krankenschwestern wider Willen schleppten den bewusstlosen Rasankuri zu der schrecklichen Stätte. Nachdem sie ihre Fracht auf dem OP-Tisch abgeladen hatten, forderte Schinder Ayris und Joie auf das Zelt zu verlassen um ihn nicht bei der Arbeit zu behindern.
Nachdem sie dieser Aufforderung nachgekommen waren, machte er sich ans Werk.
Nehmen sie ihm als erstes eine Blutprobe ab. Danach bringen sie den Assistenz- Servitor. Seine Helferin tat wie ihr geheißen, begleitet von den Schrein eines Unglücklichen, der im abgetrennten Nebenbereich unter Maitres Skalpell Qualen litt.
Nach wenigen Minuten war alles vorbereitet und Schinder machte sich daran das Leben des Rasankuris zu retten. Narkose gehörte dabei nicht zu den verfügbaren Mitteln, doch da Naradas bereits weggetreten war, tat es ohnehin nichts zur Sache.
Wie sich zeigte hatte das Geschoss wichtige Organe verfehlt, war dabei jedoch so ungünstig eingedrungen, dass ein Herankommen mit dem Kranichschnabel unmöglich wurde. Es war unter Militärärzten eine weitverbreitete Meinung das Kugeln und Geschosssplitter um jeden Preis aus dem Körper entfernt werden müssten. Das hatte zur Folge das viele Patienten nicht an dem Geschoss, sondern an der Behandlung starben. Steckte der Fremdkörper in Extremitäten, so war Amputation gemeinhin die gängige Antwort darauf.
Schinder beschränkte sich allerdings darauf nur die Wunde selbst zu versorgen, zu säubern und zu desinfizieren. Der Eintrittsbereich schwoll bereits an, was zwar für den Laien übel aussehen mochte, dem Mediziner jedoch verriet, dass der Körper mit dem Selbstheilungsprozess begonnen hatte. Die Versorgung durch den Arzt dauerte kaum zwanzig Minuten. Dann war Naradas ordentlich verbunden und ein Kühlakku lag über der Eintrittsstelle. Die Behandlung mit Jodoform hatte den Ohnmächtigen schmerzlich aufstöhnen lassen, doch er war nicht ins Reich des Wachseins zurückgekehrt.
Nun stand Schinder sinnend an der Seite des Mannes und blickte auf ihn herab. Nachdenklich strichen seine bleichen Finger über das spitze Kinn.
Dann endlich drehte er sich zur Seite und griff nach einer Spritze die jedem Phobieker kalte Schauer über den Rücken gejagt hätten. Routiniert fand die Spitze ihren Weg und durchstach den geschlossenen Blutkreislauf. Ein regelrechter Cocktail aus Aufputschmitteln, so wie ein Anteil Serum Dreizehn, brandeten durch die Adern des Kämpfers.
Tatsächlich begannen seine Lider schon wenige Momente später zu flackern. Schinder unterstützte diesen Vorgang, indem er ihm fest die Wangen tätschelte.
Aufwachen mein Junge... jaaa so ist es gut. Benommen und noch halb auf der anderen Seite sahen ihn bläuliche Augen an.
Du hast deinen Begleiterinnen einen hübschen Schreck eingejagt. Aber das Schlimmste haben wir ja überstanden, auch wenn du ein Andenken fürs Leben in der herumtragen dürftest. Na Na... nicht wieder einschlafen, hier bleiben.
Erneutes Bearbeiten der Wangen.
Du musst mir etwas erklären mein Sohn.
Wieso lässt sich jemand zum Wohl des Imperators zusammenschießen, durch dessen Adern das hier kreist. Er hielt eine Ampulle mit Blut vor die Augen des Rasankuris und wartete geduldig auf eine Antwort.