03-20-2011, 05:50 PM
Das mürrische Wesen des Barmannes schien in erster Linie Fassade zu sein, denn nachdem die finanziellen Dinge geklärt waren, stellte er sich als überaus redselig heraus. Die Gelegenheit seine Meinung und Wissen über die nähere Umgebung zum Besten geben zu können bot sich nicht alle Tage. Diese Begeisterung ging sogar so weit, dass er ein Schnapsglas vor Salem auf den Tisch stellte und es mit einer schwach gelblichen Flüssigkeit füllte.
Das erste Glas Bergmannspisse geht aufs Haus. Kleines Willkommen quasi, weil du ja neu in der Stadt bist. Er bezeichnete die Ansammlung von Fertigbauten und Lagerschuppen tatsächlich als Stadt. Als ihm die hochgezogene Augenbraue seines Gastes bei der Getränkbezeichnung auffiel entkam seiner Kehle ein hustendes Lachen. Keine Angst, hier haben die Leute nur einfach keine sehr feine Fantasie. Er goss sich selbst einen Schluck ein und prostete seinem Gegenüber zu. Dann kratzte er sich das Kinn, dass die schwarzrandigen Fingernägel auf den Stoppeln hörbar kratzten.
Tja was ist über die Gegend zu sagen? Gab hier mal einige ziemlich ergiebige Schrotthalden und Abbruchgelände. Da war richtig was zu holen. Kupfer und Edelstahl. Aber die fetten Jahre sind vorbei. Wenn man heute noch was kriegen will, dann muss man weit an dem verdammten Spalt entlangfahren, oder die überhängenden Anlangen ausschlachten. Ist natürlich nicht ganz ungefährlich. Erst vor vier Monaten ist ein ganzer Trupp in den Abgrund gefahren, als die Sektion an der sie geschweißt haben unter ihren Füßen weggebrochen ist. Er lehnte sich vor wie jemand der sich darauf verstand diese spezielle Geschichte zu erzählen.Es heißt ein Fremder aus der Wüste hätte ihnen die Stelle gezeigt... er dämpfte die Stimme wie der Erzähler einer Lagerfeuergeschichte, der um Spannungsaufbau bemüht war. Er hat sie zu einer großen Fabrik geführt, kannte einen versteckten Eingang. Drinnen war fast nichts angerührt, alles voll mit dem richtig guten Zeug. Aber als sie alle drinnen waren und dabei fleißig einzusacken.
Da ist das ganze Teil abgebrochen, von jetzt auf gleich, wie mit dem Käsemesser abgeschnitten und in die Tiefe gestürzt. Fünfzehn Mann vom Erdboden verschluckt. Nur ein Bursche von dreizehn Jahren kam einen Tag später hier angetaumelt. Hatte Sonnenverbrennungen und eine verätzte Luftröhre. Er hat alles genau so erzählt, beim heiligen Thron hat er geschworen.
Aber das Verrückteste kommt erst noch. Als der Junge fassungslos am Rand der Breche stand und da hin starrte wo bis vor Kurzem noch seine Kollegen und Freunde gearbeitet haben. Da hat er den Fremden gesehen.
Ein langes Elend, viel größer und dünner als bei einem normalen Menschen richtig sein kann und diese Vogelscheuche ist rückwärts gegangen. Nicht so wie ein guter Throngläubiger rückwärts geht, sondern schnell und vollkommen ohne zu stolpern. Ist dann in der Wüste verschwunden.
Ich weiß nicht ob der Junge vielleicht zu viel von den Dämpfen an der Breche eingeatmet hat, aber dass die Wüste kein guter Ort ist, das weiß ich wohl. Wenn das Land schon nicht mehr den Regeln gehorcht, wenn wundert es da das die Bewohner auch nicht mehr ganz richtig sind?
Zufrieden mit seiner Erzählung klatschte er sich das Handtuch auf die Schulter und brachte eine Schnapsbestellung zu den beiden Männern in der Ecke. Schon im Zurückkommen fuhr er fort.
Diese Geisterstadt, wie sie es nennen, ist auch so ein Fall. Wobei Geisterstadt natürlich nicht stimmt, denn Geister sind da noch das geringste Problem.
Jerikas Lot war mal eine lukrative Abbausiedlung, hübscher kleiner Familienbetrieb. Sogar nachdem mehr und mehr Firmen pleite gemacht haben oder in andere Gebiete abgewandert sind haben sie noch einen ganz guten Gewinn erwirtschaftet. Vielleicht haben sie auf einer Ader von... was immer sie da auch aus der Erde gekratzt haben, gesessen. Hinzu kam das sie die Brücke in der Mitte der Siedlung hatten. Dadurch kamen relativ viele Reisende vorbei und sie konnten ein paar Annehmlichkeiten, wie Läden und sogar ein Lichtspielhaus betreiben. Aber irgendwann war der Ofen eben auch für sie aus. Nur wollten die Bewohner das nicht wahr haben und sind geblieben. Haben wie wahnsinnig in der Erde gewühlt und mehr unter Tage gelebt als oberhalb. Die Strahlung und vermutlich auch die Tatsache dass ihr Genpool ausgetrocknet sein dürfte, bei dieser Bemerkung gluckste er amüsiert, haben dafür gesorgt das die Mutationen zunehmen. Mutation ist hier draußen nichts Ungewöhnliches. Flüchtig beschrieb er das Zeichen des Adlers. Aber bei denen waren letztlich mehr Veränderte als Normale. Sie haben da gelebt wie die Tiere, haben die Brücke dicht gemacht, wohl mehr aus Angst vor dem was aus der Wüste kommen könnte, als vor der anderen Seite. Dann sind vor ein paar Wochen Panzer der PVS durchgekommen. Hatten irgendwas mit dem Krieg der Orsianer gegen die Rote Wache zu tun. Die sind mit ihren Leman Russ durch die Barrikade gebrochen, was die Bewohner natürlich nicht so lustig fanden und dann Steine auf die Panzer geschmissen haben. Die Wirkung war natürlich entsprechend jämmerlich und die Soldaten haben sich nicht mal die Mühe gemacht zurückzuschießen sondern sind einfach durchgewalzt. Aber natürlich haben sie Meldung gemacht und ein paar Tage später sind PVS-Polizisten aufgetaucht und haben das Nest ausgehoben. Weiß der Geier was sie dabei ans Licht gezerrt haben und ich wage auch zu bezweifeln das sie alle Tunnel und Gänge gefunden und ausgeräuchert haben. Aber seit dem ist jedenfalls Ruhe da unten. Mal sehen wie lange...
Das erste Glas Bergmannspisse geht aufs Haus. Kleines Willkommen quasi, weil du ja neu in der Stadt bist. Er bezeichnete die Ansammlung von Fertigbauten und Lagerschuppen tatsächlich als Stadt. Als ihm die hochgezogene Augenbraue seines Gastes bei der Getränkbezeichnung auffiel entkam seiner Kehle ein hustendes Lachen. Keine Angst, hier haben die Leute nur einfach keine sehr feine Fantasie. Er goss sich selbst einen Schluck ein und prostete seinem Gegenüber zu. Dann kratzte er sich das Kinn, dass die schwarzrandigen Fingernägel auf den Stoppeln hörbar kratzten.
Tja was ist über die Gegend zu sagen? Gab hier mal einige ziemlich ergiebige Schrotthalden und Abbruchgelände. Da war richtig was zu holen. Kupfer und Edelstahl. Aber die fetten Jahre sind vorbei. Wenn man heute noch was kriegen will, dann muss man weit an dem verdammten Spalt entlangfahren, oder die überhängenden Anlangen ausschlachten. Ist natürlich nicht ganz ungefährlich. Erst vor vier Monaten ist ein ganzer Trupp in den Abgrund gefahren, als die Sektion an der sie geschweißt haben unter ihren Füßen weggebrochen ist. Er lehnte sich vor wie jemand der sich darauf verstand diese spezielle Geschichte zu erzählen.Es heißt ein Fremder aus der Wüste hätte ihnen die Stelle gezeigt... er dämpfte die Stimme wie der Erzähler einer Lagerfeuergeschichte, der um Spannungsaufbau bemüht war. Er hat sie zu einer großen Fabrik geführt, kannte einen versteckten Eingang. Drinnen war fast nichts angerührt, alles voll mit dem richtig guten Zeug. Aber als sie alle drinnen waren und dabei fleißig einzusacken.
Da ist das ganze Teil abgebrochen, von jetzt auf gleich, wie mit dem Käsemesser abgeschnitten und in die Tiefe gestürzt. Fünfzehn Mann vom Erdboden verschluckt. Nur ein Bursche von dreizehn Jahren kam einen Tag später hier angetaumelt. Hatte Sonnenverbrennungen und eine verätzte Luftröhre. Er hat alles genau so erzählt, beim heiligen Thron hat er geschworen.
Aber das Verrückteste kommt erst noch. Als der Junge fassungslos am Rand der Breche stand und da hin starrte wo bis vor Kurzem noch seine Kollegen und Freunde gearbeitet haben. Da hat er den Fremden gesehen.
Ein langes Elend, viel größer und dünner als bei einem normalen Menschen richtig sein kann und diese Vogelscheuche ist rückwärts gegangen. Nicht so wie ein guter Throngläubiger rückwärts geht, sondern schnell und vollkommen ohne zu stolpern. Ist dann in der Wüste verschwunden.
Ich weiß nicht ob der Junge vielleicht zu viel von den Dämpfen an der Breche eingeatmet hat, aber dass die Wüste kein guter Ort ist, das weiß ich wohl. Wenn das Land schon nicht mehr den Regeln gehorcht, wenn wundert es da das die Bewohner auch nicht mehr ganz richtig sind?
Zufrieden mit seiner Erzählung klatschte er sich das Handtuch auf die Schulter und brachte eine Schnapsbestellung zu den beiden Männern in der Ecke. Schon im Zurückkommen fuhr er fort.
Diese Geisterstadt, wie sie es nennen, ist auch so ein Fall. Wobei Geisterstadt natürlich nicht stimmt, denn Geister sind da noch das geringste Problem.
Jerikas Lot war mal eine lukrative Abbausiedlung, hübscher kleiner Familienbetrieb. Sogar nachdem mehr und mehr Firmen pleite gemacht haben oder in andere Gebiete abgewandert sind haben sie noch einen ganz guten Gewinn erwirtschaftet. Vielleicht haben sie auf einer Ader von... was immer sie da auch aus der Erde gekratzt haben, gesessen. Hinzu kam das sie die Brücke in der Mitte der Siedlung hatten. Dadurch kamen relativ viele Reisende vorbei und sie konnten ein paar Annehmlichkeiten, wie Läden und sogar ein Lichtspielhaus betreiben. Aber irgendwann war der Ofen eben auch für sie aus. Nur wollten die Bewohner das nicht wahr haben und sind geblieben. Haben wie wahnsinnig in der Erde gewühlt und mehr unter Tage gelebt als oberhalb. Die Strahlung und vermutlich auch die Tatsache dass ihr Genpool ausgetrocknet sein dürfte, bei dieser Bemerkung gluckste er amüsiert, haben dafür gesorgt das die Mutationen zunehmen. Mutation ist hier draußen nichts Ungewöhnliches. Flüchtig beschrieb er das Zeichen des Adlers. Aber bei denen waren letztlich mehr Veränderte als Normale. Sie haben da gelebt wie die Tiere, haben die Brücke dicht gemacht, wohl mehr aus Angst vor dem was aus der Wüste kommen könnte, als vor der anderen Seite. Dann sind vor ein paar Wochen Panzer der PVS durchgekommen. Hatten irgendwas mit dem Krieg der Orsianer gegen die Rote Wache zu tun. Die sind mit ihren Leman Russ durch die Barrikade gebrochen, was die Bewohner natürlich nicht so lustig fanden und dann Steine auf die Panzer geschmissen haben. Die Wirkung war natürlich entsprechend jämmerlich und die Soldaten haben sich nicht mal die Mühe gemacht zurückzuschießen sondern sind einfach durchgewalzt. Aber natürlich haben sie Meldung gemacht und ein paar Tage später sind PVS-Polizisten aufgetaucht und haben das Nest ausgehoben. Weiß der Geier was sie dabei ans Licht gezerrt haben und ich wage auch zu bezweifeln das sie alle Tunnel und Gänge gefunden und ausgeräuchert haben. Aber seit dem ist jedenfalls Ruhe da unten. Mal sehen wie lange...