03-08-2011, 10:30 PM
In der Kathedrale
Das will ich auch hoffen. Ging er knurrend auf ihre letzte Ausführung ein. Es war typisch für diese Frau das sie Vorträge hielt, als stünde sie im Hörsaal einer dieser unnützen Wissensanstalten, während über ihrem Kopf alles in Flammen zu vergehen drohte. Während er sich suchend nach dem Schwert umdrehte, fragte sich der Herr der Wüstenstadt wie wohl ihre Vorstellung jenes nächsten Daseinszustandes für sie aussehen mochte. Ihm schwebte eine unbestimmte Dämonengestalt vor Augen, auch wenn er sich bis jetzt noch nicht die Mühe gemacht hatte näher über diese feststehende Tatsache nachzugrübeln. Er empfand es als unsinnig Gedanken an etwas zu verschwenden was vielleicht sein mochte. „Vielleicht“ war nicht unbedingt ein Wort das in das Vokabular seiner Weltanschauung passte. Nun jedoch, da Kogan die Form der nächsten Ebene als etwas zerstörerisch, martialisches, etwas das tief in den Seelen der Menschen mit Furcht verbunden war, erachtete, ging ihm auf das die Ansicht der Seherin darüber wohl abweichend ausfallen könnte. Würde sie dann überhaupt noch danach trachten den Nektar der Zerstörung und des Leides zu trinken? Ihre Äußerungen gingen schon früher in die Richtung gewisser Andeutungen, welche die Chaosgötter keineswegs als die höchste aller Instanzen einräumten, ja nicht einmal die Unterwerfung unter irgendwelche Existenzen beinhalteten. Ein Gedanke der ihm damals gefallen hatte, allein weil er seinem Naturell entsprach nur sich selbst als höchste Macht zu akzeptieren.
Die Bedeutung dessen ging ihm jedoch erst jetzt wirklich auf. Hier zwischen dem Staub der Jahrhunderte im Bauch einer sterbenden Stadt ohne jegliche Bedeutung.
Ein Wechsel ins Metaphysische, darum ging es. Nicht etwa Klauen, Hörner und die Fähigkeit Blitze aus den Augen zu verschießen. Vollstellungen über das Unvorstellbare, angestellt von jenen die niemals die selbst gewählte Mittelmäßigkeit überschreiten würden, wollten oder konnten. Und dabei war es gleich ob sie dem Banner des doppelköpfigen Adlers folgten oder dem achtgezackten Stern. Vom Prinzip her war ihm dieser Umstand schon früher klar gewesen. Ihre Reden waren schließlich nicht spurlos an seinem Verstand vorbeigegangen. Auch wenn es schwer für sie gewesen sein musste auf die Denkweise einer Sturmramme einzugehen.
Doch die eigentliche Bedeutung, die Wahrheit dahinter, schlich sich erst jetzt von hinten an. Nicht einfach Zunahme von Macht oder die Wandlung in etwas größeres. Sondern die Metamorphose in ein anderes Geschöpf. Mensch, Dämon, Gott... das waren alles nur Wörter.
Während er diese Gedanken sondierte, sie drehte und wendete um sie von allen Seiten zu begutachten, hatte er in seinem Tun innegehalten. Die Hand hatte sich schon um den lederumwickelten Griff des Schwertes gelegt, war jedoch so verharrt.
Wenn wir erst einmal erhoben wurden, dann sollen sie ruhig kommen mit ihren Inquisitoren, Space Marines und Milliardenheeren. Koron wurde schon einmal fast in die Knie gezwungen und dabei hatten sie mich nicht.
Selbstherrlich und siegessicher, ganz nach seinem Gusto und doch in diesem Moment nur Geschwafel. Gesagt um überhaupt etwas zu sagen, währen sich der Strahl des Verstehens durch die Gleise schnitt, auf denen der Betrieb bisher, trotz gegenteiliger Überzeugung, nur in einer Richtung verlaufen war.
Man müsste...sprach er jetzt nachdenklicher, wie sinnend an sich selbst gerichtet, Rasankur verzerren... halb hier... halb drüben. Dann wäre Entdeckung nicht mehr so leicht möglich und wir hätten die nötige Zeit um... um...
Er blickte auf und die Klinge scharrte über den Stein als er sich entschlossen aufnahm.
Komm jetzt! Oben brennt alles und es gibt bessere Orte der letzten Zweisamkeit als eine Imperiumskirche.
Als sie wieder in der Sakristei anlangten war der kleine Raum bereits von beißendem Qualm erfüllt und im Kirchenschiff sah es noch schlimmer aus. Dieses stand lichterloh in Flammen und einige der mannsdicken Deckenstreben waren bereits zu Boden gekracht, wo sie die Kirchenbänke zu Kleinholz verarbeitet hatten. Instinktiv stellte er sich schützend vor die zierliche Frau. Als ob Muskelkraft und Waffengeschick vor Feuer und giftigem Qualm zu schützen vermocht hätten. Eine ohnmächtig wirkende Geste.
Vielleicht hatte die Macht des Dämons die Feuersbrunst vorher zurückgehalten, vielleicht war es auch einfach einem gleichgültigen Wind geschuldet. Jedenfalls war auf den normalen Weg kein Herauskommen mehr und die Buntglasfenster lagen zu hoch. Die Tore der Hölle schienen an diesem heiligen Ort weit aufgestoßen. Was blieb war der Weg ins Treppenhaus des Glockenturms. Möglich das von dort eine Leiter aufs Dach und von dort auf die Straße führte. Das Herrscherpaar Rasankurs eilte die Wendeltreppe hinauf während unter ihnen das Feuer Atem schöpfte wie ein gieriges Tier. Krachen und Brausen stieg ihnen auf der Treppe nach.
Der Turm war hoch, doch von seiner Machart her eher primitiv. Im Zentrum die Glocke. Vor so vielen Bränden hatte ihr Klang gewarnt, doch den eigenen Totengesang konnte sie nicht mehr anstimmen. Rings um hielten gotische Bögen das Spitzdach. Ein Geländer gab es nicht.
Kogan trat an den Rand und blickte in die Tiefe. Natürlich gab es keine Leiter und sein Gedanke das Glockenseil zu benutzen kam zu spät. Rote Flammen leckten bereits an dem gedrehten Hanf.
Das ist nicht wichtig... murmelte er fahrig und schritt vom Glockenschacht zurück an den Rand des Turms. So funktioniert es nicht... Materie ist nicht wichtig, sie ist nur flüssig. Ja, ja ich sehe es jetzt. Er packte sie an den Schultern, dieses Mal jedoch nicht in unrationaler Wut, sondern als wäre sie begriffsstutzig und würde irgendeine glasklare Tatsache nicht begreifen wollen.
Die Stadt kanalisiert es... aber Entfernung hat keine Bedeutung. Das hier reicht doch... Er fuchtelte nach hinten wie um mit dieser Bewegung die ganze Stadt zu umfassen. Ihre kleinen Seelen sind wie Nadelstiche, sie zerstoßen die Ewigkeit rings um denn Riss, denn der Dämon hineingefetzt hat. Inzwischen war die Hitze unleugbar spürbar. Ich erkenne es jetzt... es steht mir alles ganz klar vor Augen. Fast fiebrig legte er den Kopf in den Nacken und lachte aus voller Lunge.
Es ist so einfach... so lächerlich einfach. Dann wurde er ruhig, alles Fahrige fiel von ihm ab.
Du hattest recht!
Mit zwei Schritten Anlauf rannte er gegen sie, schlang die Arme und den Frauenkörper und trug sich und sie über den Rand der Turmplattform.
Das Fauchen des Feuers wich dem Geräusch der durchschnittenen Luft, als sich die Steigung des Sprunges in den unvermeidlichen Tribut an die Schwerkraft beugte.
Kogan jedoch hatte für das drohende Verhängnis keinen Blick übrig, war sein Denken doch zur Gänze auf die Erzwingung des Stromes in die gewünschten Bahnen fokussiert. Der eigene Leib diente als schwingender Resonanzkörper, von Rasankur, oder viel mehr der darin gebündelten Potenzirrung aus warpnahen Leben, vorbereitet, strömte jetzt die ganze Macht der anderen Seite durch das löchrige Tuch der Realität. Vom Morden und von finsteren Ritualen angesaugt bot sein Geist eine Sphäre der Zuflucht für diese Urenergie, einen Ort der nicht sofortige Auslöschung durch die erdrückende Realität verhieß.
Willen über Materie war damit nicht länger als Metapher zu verstehen.
Was nun geschah spielte sich in wenigen Sekunden ab, bedurfte aber die Anstrengung eines Lebenszeitalters.
Das eigene Fleisch zu modellieren ging bei weitem nicht so leicht von der Hand wie man denken mochte, wusste man um die Kraft des reinen Chaos. Doch auch hier hatte das absorbierte Meer aus Seelen Vorbereitung getroffen. All die Bezeichnungen und Ehrentitel mochten zu Zeiten des Niedergangs nicht mehr als eben dies gewesen sein. Davor jedoch waren sie soviel mehr. So waren es denn auch die stilisierten Bilder jenes namensgebenden Fabelwesens, welche wie Blitze durch seinen Verstand zuckten und dem Begehren Form verliehen.
Der geschundene Mantel wölbte sich auf Höhe der Schulterblätter, beulte sich aus und riss am Ende dieser Belastungsprobe nicht etwa, sondern platzte in Gänze weg. Freilich nicht verwunderlich, hätte nach Beschuss und der Wut niederfahrender Klingen auch ein Kleidungsstück kapituliert welches in besserem Zustand gewesen wäre.
Durch das darunter liegende Gewebe schoben sich nun die Ellen großer Knochenauswüchse. Schwarz wie Kohle oder Onyxstein spross dieses Gerippe überdimensionaler Vogel- oder Fledermausschwingen. Diese schöpferische Kraft hielt sich nicht damit auf dem Erschaffenen Fleisch und Haut zu verleihen. Einzig durch das Beisein von Schmerz machte sich der Prozess mit der naturgegebenen Geburt gemein. Und doch waren die Scapulas lange Dornen, denn war im Chaos entstand war ebenso sehr von Pein durchtränkt, wie es bereit war selbige zu verursachen. Knirschend und knackend bahnte sich dieses Spantenwerk seinen Weg ins Freie. Diese verbrannte Parodie auf das Leben füllte sich jedoch nicht mit einer Bespannung aus Haut oder Federn um den Aufwind einzufangen. Viel mehr ballte sich die Abwesenheit von Helligkeit zwischen den Knochenstäben, Schwingen aus Schwärze, an den Rändern ausgefranst und sich kräuselnd wie Rauch.
Die neu errungenen Attribute taten einen einzelnen, kraftvollen Schlag, bremsten den Fall und verschafften ihnen gar Aufstieg.
Der heiße Wind des Feuer fing sich unter den unnatürlichen Schwingen und verlieh ihnen zusätzliche Drang nach oben. Dennoch steuerte Kogan den Flug an den Rand des Infernos unter ihnen. So sehr das Verlachen der Naturgesetze auch locken mochte, es war wahrscheinlich nicht die beste Idee als schwarz geflügelte Schreckensgestalt über einer brennenden Kirche zu schweben, während die Stadt von Glaubensfanatikern wimmelte. Also ließ er sich mit seiner unmerklichen Last in den Armen, eine großzügige Spirale beschreibend, langsam absinken.
Das will ich auch hoffen. Ging er knurrend auf ihre letzte Ausführung ein. Es war typisch für diese Frau das sie Vorträge hielt, als stünde sie im Hörsaal einer dieser unnützen Wissensanstalten, während über ihrem Kopf alles in Flammen zu vergehen drohte. Während er sich suchend nach dem Schwert umdrehte, fragte sich der Herr der Wüstenstadt wie wohl ihre Vorstellung jenes nächsten Daseinszustandes für sie aussehen mochte. Ihm schwebte eine unbestimmte Dämonengestalt vor Augen, auch wenn er sich bis jetzt noch nicht die Mühe gemacht hatte näher über diese feststehende Tatsache nachzugrübeln. Er empfand es als unsinnig Gedanken an etwas zu verschwenden was vielleicht sein mochte. „Vielleicht“ war nicht unbedingt ein Wort das in das Vokabular seiner Weltanschauung passte. Nun jedoch, da Kogan die Form der nächsten Ebene als etwas zerstörerisch, martialisches, etwas das tief in den Seelen der Menschen mit Furcht verbunden war, erachtete, ging ihm auf das die Ansicht der Seherin darüber wohl abweichend ausfallen könnte. Würde sie dann überhaupt noch danach trachten den Nektar der Zerstörung und des Leides zu trinken? Ihre Äußerungen gingen schon früher in die Richtung gewisser Andeutungen, welche die Chaosgötter keineswegs als die höchste aller Instanzen einräumten, ja nicht einmal die Unterwerfung unter irgendwelche Existenzen beinhalteten. Ein Gedanke der ihm damals gefallen hatte, allein weil er seinem Naturell entsprach nur sich selbst als höchste Macht zu akzeptieren.
Die Bedeutung dessen ging ihm jedoch erst jetzt wirklich auf. Hier zwischen dem Staub der Jahrhunderte im Bauch einer sterbenden Stadt ohne jegliche Bedeutung.
Ein Wechsel ins Metaphysische, darum ging es. Nicht etwa Klauen, Hörner und die Fähigkeit Blitze aus den Augen zu verschießen. Vollstellungen über das Unvorstellbare, angestellt von jenen die niemals die selbst gewählte Mittelmäßigkeit überschreiten würden, wollten oder konnten. Und dabei war es gleich ob sie dem Banner des doppelköpfigen Adlers folgten oder dem achtgezackten Stern. Vom Prinzip her war ihm dieser Umstand schon früher klar gewesen. Ihre Reden waren schließlich nicht spurlos an seinem Verstand vorbeigegangen. Auch wenn es schwer für sie gewesen sein musste auf die Denkweise einer Sturmramme einzugehen.
Doch die eigentliche Bedeutung, die Wahrheit dahinter, schlich sich erst jetzt von hinten an. Nicht einfach Zunahme von Macht oder die Wandlung in etwas größeres. Sondern die Metamorphose in ein anderes Geschöpf. Mensch, Dämon, Gott... das waren alles nur Wörter.
Während er diese Gedanken sondierte, sie drehte und wendete um sie von allen Seiten zu begutachten, hatte er in seinem Tun innegehalten. Die Hand hatte sich schon um den lederumwickelten Griff des Schwertes gelegt, war jedoch so verharrt.
Wenn wir erst einmal erhoben wurden, dann sollen sie ruhig kommen mit ihren Inquisitoren, Space Marines und Milliardenheeren. Koron wurde schon einmal fast in die Knie gezwungen und dabei hatten sie mich nicht.
Selbstherrlich und siegessicher, ganz nach seinem Gusto und doch in diesem Moment nur Geschwafel. Gesagt um überhaupt etwas zu sagen, währen sich der Strahl des Verstehens durch die Gleise schnitt, auf denen der Betrieb bisher, trotz gegenteiliger Überzeugung, nur in einer Richtung verlaufen war.
Man müsste...sprach er jetzt nachdenklicher, wie sinnend an sich selbst gerichtet, Rasankur verzerren... halb hier... halb drüben. Dann wäre Entdeckung nicht mehr so leicht möglich und wir hätten die nötige Zeit um... um...
Er blickte auf und die Klinge scharrte über den Stein als er sich entschlossen aufnahm.
Komm jetzt! Oben brennt alles und es gibt bessere Orte der letzten Zweisamkeit als eine Imperiumskirche.
Als sie wieder in der Sakristei anlangten war der kleine Raum bereits von beißendem Qualm erfüllt und im Kirchenschiff sah es noch schlimmer aus. Dieses stand lichterloh in Flammen und einige der mannsdicken Deckenstreben waren bereits zu Boden gekracht, wo sie die Kirchenbänke zu Kleinholz verarbeitet hatten. Instinktiv stellte er sich schützend vor die zierliche Frau. Als ob Muskelkraft und Waffengeschick vor Feuer und giftigem Qualm zu schützen vermocht hätten. Eine ohnmächtig wirkende Geste.
Vielleicht hatte die Macht des Dämons die Feuersbrunst vorher zurückgehalten, vielleicht war es auch einfach einem gleichgültigen Wind geschuldet. Jedenfalls war auf den normalen Weg kein Herauskommen mehr und die Buntglasfenster lagen zu hoch. Die Tore der Hölle schienen an diesem heiligen Ort weit aufgestoßen. Was blieb war der Weg ins Treppenhaus des Glockenturms. Möglich das von dort eine Leiter aufs Dach und von dort auf die Straße führte. Das Herrscherpaar Rasankurs eilte die Wendeltreppe hinauf während unter ihnen das Feuer Atem schöpfte wie ein gieriges Tier. Krachen und Brausen stieg ihnen auf der Treppe nach.
Der Turm war hoch, doch von seiner Machart her eher primitiv. Im Zentrum die Glocke. Vor so vielen Bränden hatte ihr Klang gewarnt, doch den eigenen Totengesang konnte sie nicht mehr anstimmen. Rings um hielten gotische Bögen das Spitzdach. Ein Geländer gab es nicht.
Kogan trat an den Rand und blickte in die Tiefe. Natürlich gab es keine Leiter und sein Gedanke das Glockenseil zu benutzen kam zu spät. Rote Flammen leckten bereits an dem gedrehten Hanf.
Das ist nicht wichtig... murmelte er fahrig und schritt vom Glockenschacht zurück an den Rand des Turms. So funktioniert es nicht... Materie ist nicht wichtig, sie ist nur flüssig. Ja, ja ich sehe es jetzt. Er packte sie an den Schultern, dieses Mal jedoch nicht in unrationaler Wut, sondern als wäre sie begriffsstutzig und würde irgendeine glasklare Tatsache nicht begreifen wollen.
Die Stadt kanalisiert es... aber Entfernung hat keine Bedeutung. Das hier reicht doch... Er fuchtelte nach hinten wie um mit dieser Bewegung die ganze Stadt zu umfassen. Ihre kleinen Seelen sind wie Nadelstiche, sie zerstoßen die Ewigkeit rings um denn Riss, denn der Dämon hineingefetzt hat. Inzwischen war die Hitze unleugbar spürbar. Ich erkenne es jetzt... es steht mir alles ganz klar vor Augen. Fast fiebrig legte er den Kopf in den Nacken und lachte aus voller Lunge.
Es ist so einfach... so lächerlich einfach. Dann wurde er ruhig, alles Fahrige fiel von ihm ab.
Du hattest recht!
Mit zwei Schritten Anlauf rannte er gegen sie, schlang die Arme und den Frauenkörper und trug sich und sie über den Rand der Turmplattform.
Das Fauchen des Feuers wich dem Geräusch der durchschnittenen Luft, als sich die Steigung des Sprunges in den unvermeidlichen Tribut an die Schwerkraft beugte.
Kogan jedoch hatte für das drohende Verhängnis keinen Blick übrig, war sein Denken doch zur Gänze auf die Erzwingung des Stromes in die gewünschten Bahnen fokussiert. Der eigene Leib diente als schwingender Resonanzkörper, von Rasankur, oder viel mehr der darin gebündelten Potenzirrung aus warpnahen Leben, vorbereitet, strömte jetzt die ganze Macht der anderen Seite durch das löchrige Tuch der Realität. Vom Morden und von finsteren Ritualen angesaugt bot sein Geist eine Sphäre der Zuflucht für diese Urenergie, einen Ort der nicht sofortige Auslöschung durch die erdrückende Realität verhieß.
Willen über Materie war damit nicht länger als Metapher zu verstehen.
Was nun geschah spielte sich in wenigen Sekunden ab, bedurfte aber die Anstrengung eines Lebenszeitalters.
Das eigene Fleisch zu modellieren ging bei weitem nicht so leicht von der Hand wie man denken mochte, wusste man um die Kraft des reinen Chaos. Doch auch hier hatte das absorbierte Meer aus Seelen Vorbereitung getroffen. All die Bezeichnungen und Ehrentitel mochten zu Zeiten des Niedergangs nicht mehr als eben dies gewesen sein. Davor jedoch waren sie soviel mehr. So waren es denn auch die stilisierten Bilder jenes namensgebenden Fabelwesens, welche wie Blitze durch seinen Verstand zuckten und dem Begehren Form verliehen.
Der geschundene Mantel wölbte sich auf Höhe der Schulterblätter, beulte sich aus und riss am Ende dieser Belastungsprobe nicht etwa, sondern platzte in Gänze weg. Freilich nicht verwunderlich, hätte nach Beschuss und der Wut niederfahrender Klingen auch ein Kleidungsstück kapituliert welches in besserem Zustand gewesen wäre.
Durch das darunter liegende Gewebe schoben sich nun die Ellen großer Knochenauswüchse. Schwarz wie Kohle oder Onyxstein spross dieses Gerippe überdimensionaler Vogel- oder Fledermausschwingen. Diese schöpferische Kraft hielt sich nicht damit auf dem Erschaffenen Fleisch und Haut zu verleihen. Einzig durch das Beisein von Schmerz machte sich der Prozess mit der naturgegebenen Geburt gemein. Und doch waren die Scapulas lange Dornen, denn war im Chaos entstand war ebenso sehr von Pein durchtränkt, wie es bereit war selbige zu verursachen. Knirschend und knackend bahnte sich dieses Spantenwerk seinen Weg ins Freie. Diese verbrannte Parodie auf das Leben füllte sich jedoch nicht mit einer Bespannung aus Haut oder Federn um den Aufwind einzufangen. Viel mehr ballte sich die Abwesenheit von Helligkeit zwischen den Knochenstäben, Schwingen aus Schwärze, an den Rändern ausgefranst und sich kräuselnd wie Rauch.
Die neu errungenen Attribute taten einen einzelnen, kraftvollen Schlag, bremsten den Fall und verschafften ihnen gar Aufstieg.
Der heiße Wind des Feuer fing sich unter den unnatürlichen Schwingen und verlieh ihnen zusätzliche Drang nach oben. Dennoch steuerte Kogan den Flug an den Rand des Infernos unter ihnen. So sehr das Verlachen der Naturgesetze auch locken mochte, es war wahrscheinlich nicht die beste Idee als schwarz geflügelte Schreckensgestalt über einer brennenden Kirche zu schweben, während die Stadt von Glaubensfanatikern wimmelte. Also ließ er sich mit seiner unmerklichen Last in den Armen, eine großzügige Spirale beschreibend, langsam absinken.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz